Musterlösung zu Blatt 9 Höhere Mathematik IV (P/ET/I-I) Sommersemester 2017 33 1. Möglichkeit: mit Satz 89.2 b) Es sei (xn ) eine Folge in D(λI − T ) = D(λI) ∩ D(T ) = D(T ) mit xn → x in X und (λI − T )xn → y in X. Dann folgt T xn → λx − y, also x ∈ D(T ) = D(λI − T ) und T x = λx − y nach Satz 89.2 b), also (λI − T )x = y. Nach Satz 89.2 b) ist λI − T abgeschlossen. 2. Möglichkeit: mit Satz 89.2 c) Es sei (xn ) eine Cauchy-Folge in DλI−T . Dann gilt kxn − xm k2T = kxn − xm k2 + kT (xn − xm )k2 = kxn − xm k2 + kT (xn − xm ) − λI(xn − xm ) + λI(xn − xm )k2 ≤ kxn − xm k2 + 2k(T − λI)(xn − xm )k2 + 2kλI(xn − xm )k2 = (1 + 2|λ|2 )kxn − xm k2 + 2k(T − λI)(xn − xm )k2 ≤ C(kxn − xm k2 + k(T − λI)(xn − xm )k2 ) = Ckxn − xm k2λI−T mit C := max{1 + 2|λ|2 , 2}. Wegen D(λI − T ) = D(T ) ist (xn ) eine Cauchy-Folge in DT und somit nach Satz 89.2 c) konvergent mit xn → x ∈ D(T ) = D(λI − T ). Nach Satz 89.2 c) ist daher λI − T abgeschlossen. 34 i) Ist b = (bj ) eine Folge positiver reeller Zahlen, so lässt sich wie für `2 zeigen, dass ∞ n o X 2 `2 (b) := x = (xj ) | kxk`2 (b) := b2j |xj |2 < ∞ j=0 ein Hilbertraum mit Orthonormalbasis { b1j ej }j∈N0 ist, wobei das zugehörige Skalarprodukt auf naheliegende Weise definiert werden kann. Für die gegebene Folge a ist p 2 also DDa = `2 ( 1 + |a| ) vollständig und somit Da nach Satz 89.2 c) abgeschlossen. ii) Da ist wegen [ej ]j∈N0 ⊆ D(Da ) dicht definiert. Für x, y ∈ D(Da ) gilt: hDa x|yi = ∞ X aj x j y j = j=0 ∞ X xj aj yj = hx|Da yi j=0 Somit ist Da ⊆ Da∗ . Da entsprechend auch Da∗ ⊆ Da∗∗ folgt und nach Satz 90.3 c) und i) Da∗∗ = Da gilt, ergibt sich Da∗ = Da . Insbesondere ist D(Da∗ ) = D(Da ) = D(Da ). Bemerkung: Im Falle einer reellen Folge a ist Da selbstadjungiert. 1 35 a) f kann als 2π-periodische Funktion auf R betrachtet werden. Wie im Beweis zu Satz 72.13 liefert partielle Integration, die auch auf W 1 -Funktionen angewendet werden kann, wegen f (−π) = f (π) Z π 1 fb(k) = f (x)e−ikx dx 2π −π π Z 1 π 0 1 1 −ikx −ikx − f (x)e f (x)e dx = + ik 2π ik −π −π = 1 b0 f (k) ik für k ∈ Z\{0}, und es folgt mit der Parsevalschen Gleichung: ∞ X |hkifb(k)|2 = k=−∞ ∞ X (1 + k 2 )|fb(k)|2 k=−∞ = ∞ X (|fb(k)|2 + |fb0 (k)|2 ) k=−∞ 1 = 2π Z π (|f (x)|2 + |f 0 (x)|2 ) dx −π = kf k2W 1 < ∞ b) Betrachte die Einbettung als Hintereinanderschaltung der Abbildungen F D F −1 a W 1 [−π, π] −→ `2 (Z) −→ `2 (Z) −→ L2 [−π, π] mit F wie im Hinweis, Da dem Diagonaloperator mit der Folge a = 1 hki und k∈Z der Inversen der Fourier-Abbildung F. Nach Teil a) gilt kF (f )k`2 = kf kW 1 , d.h. F ist eine Isometrie. Bekanntermaßen gilt dies auch für F −1 . Da a eine Nullfolge ist, ist Da nach Aufgabe 26 a) kompakt und dies gilt dann auch für die Komposition der drei Abbildungen. Bemerkung: Es lässt sich zeigen, dass die Einbettung W 1 (R) → L2 (R) nicht kompakt ist (vgl. [K3], Aufgabe 42.9). d . Nach Satz 75.8 gilt dann für die Fourier-Trans36 Es ist P = ~Dx mit Dx := −i dx formation einer Funktion f ∈ L2 (R): F(Dx f )(ξ) = ξ fb(ξ) , ξ ∈ R Wie in 90.8 ist P daher (bis auf die Konstante ~) unitär äquivalent zum Multiplikationsoperator Mξ in L2 (R). Da ξ reellwertig ist, ist Mξ und damit auch P selbstadjungiert mit D(P ) = H 1 (R) = W 1 (R). sawo 2