Übungen zu Theoretischer Physik II (Quantenmechanik1 ) Dr. U. Wulf SS 2004 Blatt 6 Do. 10.06.2004 Aufgabe 17 : Weiter geht’s mit ... Potentialtopf a) Stellen Sie den Orts-Operator x̂ und den Impuls-Operator p̂ in der Basis der Eigenzustände |un i des Hamilton-Operators des unendlichen Potentialtopfes (V = 0 für −a ≤ x ≤ a und 0 sonst) dar. Diese sahen in der Ortsdarstellung wie folgt aus: r πn 1 un (x) = sin (x − a) . a 2a Zeigen Sie, dass x̂ und p̂ als Matrizen selbstadjungiert sind! Überprüfen Sie außerdem, ob der Hamilton-Operator diagonal und selbstadjungiert ist. 4 Punkte b) Ein allgemeines dreidimensionales Potential V (~r) kann fast beliebig von ~r abhängen. Zeigen Sie, unter der Annahme, dass ~r selbstadjungiert ist, mit Hilfe der Taylor-Reihen-Entwicklung, dass V (~r) selbstadjungiert ist! Zeigen Sie für ein beschränktes Volumen, auf dessen Rand und außerhalb welchem die Wellenfunktionen verschwinden (wo das Potential ∞ groß ist), dass der Hamilton-Operator ~2 ∆ + V (~r) Hop = − 2m selbstadjungiert ist. Hinweis: Greenscher Integralsatz. 3 Punkte c) Der Kommutator zweier Operatoren  und B̂ ist definiert durch [Â, B̂] = ÂB̂ − B̂ Â. Analog ist er für Matrizen definiert - hier bzgl. der Matrixverknüpfung [A, B] = A ◦ B − B ◦ A. Berechnen Sie mit den Matrizen aus a) [x̂, p̂]. 3 Punkte 1 http://hbar.physik.uni-oldenburg.de/vlqm/VLqm/VLqm.html Aufgabe 18 : Nichtlokalität Die stationäre Schrödinger-Gleichung wird normalerweise in der lokalen Form ~2 ∆ + V (~r) ψ(~r ) = E ψ(~r) Hop (~r) ψ(~r ) = − 2m formuliert. Einen allgemeinen Operator definiert man in lokaler Form durch ϕ(~r) = Oop (~r) ψ(~r). Ein allgemeiner Operator im Hilbertraum wird jedoch durch die Abbildungsvorschrift |ϕi = Ô |ψi. (1) definiert, die von jeglicher Darstellung unabhängig ist. Verifzieren Sie, dass man diesen Operator aber immer in der Ortsdarstellung lokal darstellen kann, wenn man den Kern dieses Operators wie folgt wählt: h~r | Ô | ~r 0 i = δ(~r − ~r 0 ) Oop (~r). Hinweis: Gehen Sie von (1) aus und fügen Sie den Einheits-Operator 1I (für die Ortsdarstellung) ein. Gehen Sie dann in die Ortsdarstellung über. 3 Punkte Aufgabe 19 : Ehrenfest-Theorem Das Ehrenfest-Theorem besagt, dass die Erwartungswerte der Quantenmechanik den klassischen mechanischen Gestzen gehorchen. Der Erwartungswert eines Operators  ist definiert durch hÂi = hψ |  | ψi. Zeigen Sie, dass folgende Aussagen gelten: d hx̂i dt d d2 hp̂i = m 2 hx̂i dt dt ∂ = −h V̂ i ∂x Hinweis: Zeigen Sie zunächst mit Hilfe der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung, dass gilt: hp̂i = m i ∂ d hÂi = h[Ĥ, Â]i + h Âi. dt ~ ∂t 2 p̂ [Â, B̂] = ÂB̂ − B̂  ist der Kommutator der Operatoren  und B̂, Ĥ = − 2m + V̂ (x̂) ist der Hamilton-Operator, p̂ und x̂ sind Impuls- bzw. Orts-Operator. Benutzen Sie Vertauschungsrelation von Impuls- und Ortsoperator [x̂, p̂] = i~. 4 Punkte Zusatzaufgabe : Impuls-Operator a) Zeigen Sie in der Ortsdarstellung (durch partielle Integration und auf einem beschränkten Volumen, außerhalb welchem die Wellenfunktionen Null sind), dass der Impulsoperator hermitesch ist, d.h. dass gilt hψ | p̂ | φi = hp̂ψ | φi 2 Punkte b) Zeigen Sie ebenfalls in der Ortsdarstellung die Kommutatorrelation [x̂, p̂] = i~, unter Verwendung von pop = ~i ∇. 2 Punkte