Entscheidbarkeit P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.1 Ununterscheidbarkeit bzgl. Γ Gegeben: • Eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und • eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.2 Ununterscheidbarkeit bzgl. Γ Gegeben: • Eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und • eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Ununterscheidbarkeitsrelation ∼Γ auf G wird definiert durch: g ∼Γ h gdw (K , g) |= A ⇔ (K , h) |= A für alle A ∈ Γ P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.2 Ununterscheidbarkeit bzgl. Γ Gegeben: • Eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und • eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Ununterscheidbarkeitsrelation ∼Γ auf G wird definiert durch: g ∼Γ h gdw (K , g) |= A ⇔ (K , h) |= A für alle A ∈ Γ Offensichtlich ist ∼Γ eine Äquivalenzrelation. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.2 Ununterscheidbarkeit bzgl. Γ Gegeben: • Eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und • eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Ununterscheidbarkeitsrelation ∼Γ auf G wird definiert durch: g ∼Γ h gdw (K , g) |= A ⇔ (K , h) |= A für alle A ∈ Γ Offensichtlich ist ∼Γ eine Äquivalenzrelation. Für g ∈ G bezeichnen wir mit [g] die Äquivalenzklasse von g bezüglich ∼Γ , i.e. [g] = {h ∈ G | g ∼Γ h}. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.2 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Kripke Struktur K Γ = (GΓ , RΓ , vΓ ) ist wie folgt definiert P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Kripke Struktur K Γ = (GΓ , RΓ , vΓ ) ist wie folgt definiert GΓ = {[g] | g ∈ G} P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Kripke Struktur K Γ = (GΓ , RΓ , vΓ ) ist wie folgt definiert GΓ [g]RΓ [h] = {[g] | g ∈ G} ⇔ ∃g0 ∈ [g]∃h0 ∈ [h](g0 Rh0 ) P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Kripke Struktur K Γ = (GΓ , RΓ , vΓ ) ist wie folgt definiert GΓ [g]RΓ [h] vΓ ([g], p) vΓ ([g], p) = ⇔ = = {[g] | g ∈ G} ∃g0 ∈ [g]∃h0 ∈ [h](g0 Rh0 ) v(g, p) p∈Γ beliebig sonst P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtration bzgl. Γ Gegeben sei wieder eine Kripke Struktur K = (G, R, v) und eine Formelmenge Γ ⊆ FmlALmod Die Kripke Struktur K Γ = (GΓ , RΓ , vΓ ) ist wie folgt definiert GΓ [g]RΓ [h] vΓ ([g], p) vΓ ([g], p) = ⇔ = = {[g] | g ∈ G} ∃g0 ∈ [g]∃h0 ∈ [h](g0 Rh0 ) v(g, p) p∈Γ beliebig sonst K Γ heißt eine Filtration von K bezüglich Γ. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.3 Filtrationslemma für K 1. Sei Γ ⊆ FmlALmod abgeschlossen unter Teilformeln, dann gilt für alle A ∈ Γ und alle g ∈ G (K , g) |= A gdw (K Γ , [g]) |= A P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.4 Filtrationslemma für K 1. Sei Γ ⊆ FmlALmod abgeschlossen unter Teilformeln, dann gilt für alle A ∈ Γ und alle g ∈ G (K , g) |= A gdw (K Γ , [g]) |= A 2. Ist Γ endlich mit #Γ = n, dann ist #G(Γ) ≤ 2n . P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.4 Entscheidbarkeit für K Theorem: Die modale Aussagenlogik K ist entscheidbar, d.h. es gibt einen Algorithmus, der für jede Formel A ∈ FmlALmod entscheidet, ob A eine K-Tautologie ist oder nicht. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.5 Entscheidbarkeit für K Theorem: Die modale Aussagenlogik K ist entscheidbar, d.h. es gibt einen Algorithmus, der für jede Formel A ∈ FmlALmod entscheidet, ob A eine K-Tautologie ist oder nicht. Beweis: P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.5 Entscheidbarkeit für K Theorem: Die modale Aussagenlogik K ist entscheidbar, d.h. es gibt einen Algorithmus, der für jede Formel A ∈ FmlALmod entscheidet, ob A eine K-Tautologie ist oder nicht. Beweis: Sei Γ die endliche Menge aller Teilformeln von ¬A. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.5 Entscheidbarkeit für K Theorem: Die modale Aussagenlogik K ist entscheidbar, d.h. es gibt einen Algorithmus, der für jede Formel A ∈ FmlALmod entscheidet, ob A eine K-Tautologie ist oder nicht. Beweis: Sei Γ die endliche Menge aller Teilformeln von ¬A. Wenn ¬A überhaupt erfüllbar ist, dann nach dem Filtrationslemma auch in einer Kripke Struktur mit höchstens 2n Welten, n = #Γ. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.5 Entscheidbarkeit für K Theorem: Die modale Aussagenlogik K ist entscheidbar, d.h. es gibt einen Algorithmus, der für jede Formel A ∈ FmlALmod entscheidet, ob A eine K-Tautologie ist oder nicht. Beweis: Sei Γ die endliche Menge aller Teilformeln von ¬A. Wenn ¬A überhaupt erfüllbar ist, dann nach dem Filtrationslemma auch in einer Kripke Struktur mit höchstens 2n Welten, n = #Γ. Alle Kripke Stukturen mit höchstens 2n Welten lassen sich endlich aufzählen und es ist für jede dieser Strukturen entscheidbar ob ¬A in ihr wahr ist oder nicht. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.5 Entscheidbarkeitstheorem Jede modale Logik, die aus K durch Hinzunahme von einem oder mehreren der Axiome 2p → p p → 23 p 2 p → 22 p entsteht, besitzt die endliche Modelleigenschaft und ist entscheidbar. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.6 Entscheidbarkeitstheorem Jede modale Logik, die aus K durch Hinzunahme von einem oder mehreren der Axiome 2p → p p → 23 p 2 p → 22 p entsteht, besitzt die endliche Modelleigenschaft und ist entscheidbar. Beweis: P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.6 Entscheidbarkeitstheorem Jede modale Logik, die aus K durch Hinzunahme von einem oder mehreren der Axiome 2p → p p → 23 p 2 p → 22 p entsteht, besitzt die endliche Modelleigenschaft und ist entscheidbar. Beweis: Man muß zeigen, daß der filtrierte Rahmen (GΓ , RΓ ) reflexiv, symmetrisch bzw. transitiv ist, wenn der Ausgangsrahmen (G, R) diese Eigenschaft hatte. P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.6 K: Filtration transitiver Strukturen P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.7 K: Filtration transitiver Strukturen transitiv P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.7 K: Filtration transitiver Strukturen transitiv Γ = {p, q} P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.7 K: Filtration transitiver Strukturen transitiv Γ = {p, q} KΓ : P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.7 K: Filtration transitiver Strukturen transitiv Γ = {p, q} KΓ : nicht transitiv P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.7 Übungsaufgabe Die in der Definition einer Filtration gegebene Definition für R Γ ist nicht die einzig mögliche. Zeigen Sie, daß auch mit der Relation R Γ das Filtrationslemma richtig bleibt: P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.8 Übungsaufgabe Die in der Definition einer Filtration gegebene Definition für R Γ ist nicht die einzig mögliche. Zeigen Sie, daß auch mit der Relation R Γ das Filtrationslemma richtig bleibt: [g]RΓ [h] gdw für alle 2B, B ∈ Γ gilt aus (K , g) |= 2B folgt (K , h) |= B P. H. Schmitt: Nichtklassische Logik – p.8