Europa und sEinE schriftstEllEr - Presse

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Jean-Christophe Bailly
Christine Angot
pressedossier
30/09/2015 - 11/11/2015
Von 30. september bis 11. November 2015, mittwochs gegen 21.30
Europa und seine schriftsteller
Dokumentationsreihe
ARTE France, frankeich 2015, 6 x 52 Min.
Erstausstrahlung
Die Dokumentationsreihe „Europa und seine Schriftsteller“ geht mit herausragenden europäischen
Schriftstellern auf Erkundungstour in ihrem jeweiligen Land. Was bedeutet es einer bestimmten
Nationalität anzugehören, was macht die Kultur des Landes aus? Aus Schriftstellerinterviews an
symbolträchtigen Orten und vielfältigen Archivbildern entsteht so ein mosaikartiges Bild Europas.
Mittwoch, 30. September 22.10 Uhr
Österreich erzählt von Arno Geiger, Robert Menasse und Josef Winkler
Mittwoch, 7. Oktober, 21.35 Uhr
Island erzählt von Audur Ava Olafsdóttir, Jón Kalman Stefánsson und Arni Thórarinsson
Mittwoch, 21. Oktober, 22.50 Uhr
Portugal erzählt von Mário de Carvalho, Lídia Jorge, Gonçalo M. Tavares und Mia Couto
Mittwoch, 28. Oktober, 21.55 Uhr
Rumänien erzählt von Norman Manea, Gabriela Adamesteanu, Mircea Cartarescu und Florin Lazarescu
Mittwoch, 4. November, 21.45 Uhr
Belgien erzählt von Caroline Lamarche, Tom Lanoye, Jean-Philippe Toussaint und David Van Reybrouck
Mittwoch, 11. November, 21.50 Uhr
Frankreich erzählt von Christine Angot, Jean-Christophe Bailly, Marie Darrieussceq
Inhalt
Europa und seine schriftsteller
österreich
Arno Geiger, Robert Menasse und Josef Winkler
3
ISland
Audur Ava Olafsdóttir, Jón Kalman Stefánsson und Arni Thórarinsson
4
Portugal
Mário de Carvalho, Lídia Jorge, Gonçalo M. Tavares und Mia Couto
5
Rumänien
Norman Manea, Gabriela Adamesteanu, Mircea Cartarescu et Florin Lazarescu
6
Belgien
Caroline Lamarche, Tom Lanoye, Jean-Philippe Toussaint und David Van Reybrouck
7
Frankreich
Christine Angot, Jean-Christophe Bailly, Marie Darrieussceq
8
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
3
30/09/15
Mittwoch, 30. september 2015, um 22.10 Uhr
österreich
erzählt von Arno Geiger, Robert Menasse und Josef Winkler
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von Michaël Gaumnitz / Nils Ahl
Erstausstrahlung, hd
Drei zeitgenössische Schriftsteller sprechen über eine Nation, die gefangen ist in den Widersprüchen ihrer jüngsten
Geschichte: hier die Sehnsucht nach dem Glanz vergangener Zeiten, dort das Europa von heute. Die Dokumentation
von Michael Gaumnitz und Nils Ahl beleuchtet die komplexe Identität des heutigen Österreichs und befragt dazu einige der herausragenden literarischen Köpfe des Landes: Josef Winkler, Robert Menasse und Arno Geiger. Vom kosmopolitischen Wien bis ins erzkonservative Kärnten zeichnen sie in ihren Werken das Porträt eines von Widersprüchen
zerrissenen, zutiefst europäischen Landes.
Das im Herzen des Kontinents gelegene Österreich trägt
Die Identitätsfrage ist in Österreich sehr präsent, und
noch die Narben der brutalen jüngeren Vergangenheit
zahlreiche Schriftsteller setzen sich mit der nationalen
Europas und ist zugleich Reliquie des Ruhms und
und politischen Sonderstellung auseinander - wenn
Niedergangs seiner Kaiserreiche. In der europäischen
sie nicht gerade ihrem Unmut über die österreichische
Literatur ist die heute auf ein kleines Territorium
Mentalität oder die Geschichte ihres Landes Luft machen.
geschrumpfte einstige Großmacht von überproportionaler
Von Robert Musil über Joseph Roth bis hin zu Thomas
Bedeutung: Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Arthur
Bernhard, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek ist
Schnitzler zur Jahrhundertwende, Stefan Zweig, Robert
bei den österreichischen Schriftstellern des 20. und
Musil, Joseph Roth, Elias Canetti, Hermann Broch in
21. Jahrhunderts eine breite Palette widersprüchlicher
der Zwischenkriegszeit, Ingeborg Bachmann, Thomas
Heimatgefühle herauszulesen.
Bernhard, Gert Jonke in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts, heute Peter Handke und Elfriede Jelinek.
Auch die drei zeitgenössischen Autoren, die im Film zu
Wort kommen - Josef Winkler, Robert Menasse und Arno
Werk und Biografie dieser Schriftsteller zeugen häufig
Geiger - setzen sich kritisch mit ihrem Land auseinander
vom besonderen Schicksal Österreichs in Europa: früher
und spiegeln den aktuellen europäischen Kontext auf
Kaiserreich, heute ein im Westen verankerter kleiner
besondere Weise. Bei Geiger und vor allem Menasse ist
Staat in Mitteleuropa, deutschsprachig und an der
das Interesse für die Geschichte und Politik Österreichs
Schnittstelle zu anderen Kulturen. Als Grenzland im Osten
allgegenwärtig. Sehr aussagekräftig ist auch Josef
war Österreich Vorläufer eines Bundes der europäischen
Winklers persönlicher Werdegang im Spannungsfeld
Völker und Kulturen.
zwischen hier und anderswo.
Apokalypse-Kapelle
Burgtheater Wi
en
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
4
07/10/15
Mittwoch, 7. oktober 2015, um 21.35 Uhr
Island
erzählt von Audur Ava Olafsdóttir, Jón Kalman Stefánsson
und Arni Thórarinsson
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von Sylvie Deleule
Erstausstrahlung, hd
Denkt man an Island, dann zunächst an ein überwältigendes Naturerlebnis angesichts speiender Vulkane, riesiger
Gletscher, brodelnder Geysire und eisig-klarer Fjorde. Doch die sagenumwobene Atlantikinsel irgendwo zwischen
Europa und Amerika hat auch eine äußerst lebendige Literaturszene zu bieten. Diese Folge der Reihe „Europa und seine
Schriftsteller“ unternimmt eine literarischen Islandreise gemeinsam mit den drei renommierten Autoren Arni Thórarinsson,
Jón Kalman Stefánsson und Auður Ava Olafsdóttir.
Island - das sind wilde Landschaften, verschlossene Menschen und eine schwierige Sprache, spektakuläre Vulkanausbrüche
und eine nicht minder heftige Wirtschaftskrise. Weniger bekannt ist, dass umgerechnet auf die Einwohnerzahl in Island
jährlich die meisten Bücher weltweit veröffentlicht werden und die Isländer zu den eifrigsten Lesern in Europa zählen. Drei
bekannte Schriftsteller stellen die zahlreichen Facetten der geheimnisvollen Insel vor: Arni Thórarinsson zählt zu den
Meistern des Krimi-Genres und befasst sich mit den Schattenseiten der isländischen Gesellschaft, wie Korruption und
Interessenskonflikten. Jón Kalman Stefánsson knüpft an die literarischen Traditionen von Roman und Lyrik an und entführt
den Leser in die raue, eisige Welt der nordisländischen Fjorde. Und Auður Ava Olafsdóttir hinterfragt auf humorvolle Weise
die intensive Beziehung der Isländer zur Natur. Die Dokumentation räumt mit Klischees auf und zeigt die Besonderheiten
eines faszinierenden Landes aus der Sicht dreier atypischer Autoren.
Jón Kalman Stefánsson
Auður
Ava Ó
lafs
dóttir
nds
Fjord im Westen Isla
Árni Thórarinsson
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
5
21/10/15
Mittwoch, 21.Oktober 2015, um 22.55 Uhr
POrtugal
Mário de Carvalho
erzählt von Mário de Carvalho, Lídia Jorge, Gonçalo M. Tavares
und Mia Couto
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von ines de medeiros
Erstausstrahlung, hd
Seit 800 Jahren hat Portugal unveränderte Landesgrenzen und ist damit die älteste Nation Europas. Doch Portugal ist
ein Auswanderungsland. Vier Schriftsteller - Mário de Carvalho, Lídia Jorge, Gonçalo M. Tavares und der Mosambikaner
Mia Couto - schildern ihre Sicht auf die Identität der Portugiesen und deren zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Heimat.
Die Dokumentation nähert sich diesem paradoxen Selbstverständnis in Interviews, Archivaufnahmen und aktuellen
Eindrücken aus dem Land. Vom Aufbruch zu neuen Ufern über die Kolonialisierung, die paternalistische Salazar-Diktatur,
die Nelkenrevolution und die Dekolonialisierung bis hin zur europäischen Integration: Portugal durchlebte bereits
zahlreiche historische Brüche und Wandlungen.
Fast alle Denker und Schriftsteller haben sich mit der
Für Mia Couto sind die Wunden der Kolonialzeit längst
scheinbaren Unvereinbarkeit von Portugal und den
nicht verheilt. Er versteht Literatur als Möglichkeit,
Portugiesen auseinandergesetzt. Ihr Unvermögen, sich als
an die Tabus der Geschichte zu erinnern. Von der
Gemeinschaft zu verstehen, hat zur Folge, dass sie sich nur
Nelkenrevolution
in der Diaspora als Gruppe wahrnehmen. Als sei das Land
verbundenen Hoffnungen bis hin zur heutigen Sparpolitik
ganz im Westen Europas lediglich Ausgangspunkt und
und Desillusionierung schließt sich der Kreis. „Vielleicht
nicht Heimstatt einer Nation. Die portugiesischen Autoren
müssen noch ein paar Jahrhunderte vergehen, damit
Mário de Carvalho, Lídia Jorge, Gonçalo M. Tavares und
man weiß, was einen Portugiesen ausmacht“, meint
der mosambikanische Schriftsteller Mia Couto erläutern,
Mário de Carvalho. Erneut erscheint die Auswanderung
was ihrer Meinung nach die portugiesische Identität
als Ausweg aus heimischer Hoffnungslosigkeit. Klischee
ausmacht, die sich immer wieder neu erfindet. Lídia Jorge
vom einfachen, unterwürfigen Volk Lügen. Für Mia Couto
spricht von einer „Dichotomie zwischen den Portugiesen
und Portugal“. Mário de Carvalho erklärt, warum viele
glauben „Portugal wäre ein wunderbares Land ohne die
Portugiesen“. Mia Couto sieht gerade in der Fähigkeit des
portugiesischen Volkes, die eigene Identität abzustreifen,
seine große Stärke. Die Geschichte hat es gezeigt: Ein
Volk kann ohne eigenen Staat existieren. Doch gibt es
ein Land ohne Volk? Die Schriftsteller strafen das in den
Jahrzehnten des Salazar-Regimes propagierte Klischee
vom einfachen, unterwürfigen Volk Lügen.
Mia Couto
Lídia Jorge
Gonçalo M. Tavares
über
die
mit
dem
EU-Beitritt
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
6
28/10/15
Mittwoch, 28. Oktober 2015, um 21.55 Uhr
Rumänien
erzählt von Norman Manea, Florin Lăzărescu, Gabriela Adameşteanu, Mircea
Cărtărescu
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von alexandru solomon
Erstausstrahlung, hd
Faschismus, Stalinismus, mehr als 50 Jahre lang Vernebelung der Geister und oft alptraumartige Zustände. Dann die
Eingliederung in die Europäische Union, aber immer gepaart mit einem Gefühl der Distanz und Fremdheit – Rumäniens
Vergangenheit hat Spuren in Land, Mensch und Literatur hinterlassen. Die vier rumänischen Schriftsteller Mircea
Cărtărescu, Norman Manea, Gabriela Adameșteanu und Florin Lăzărescu erzählen von der Geschichte, der politischen
Lage und der Rolle der Literatur in einem Land, das sich gerade wieder neu erfindet.
Rumänien ist wie seine Bewohner noch auf der Suche
Gabriela Adameşteanu verzichtete lange auf eigenes
nach sich selbst: unruhig, vergleichsweise jung, enttäuscht
belletristisches
über sein schlechtes Image im Ausland, deprimiert von
Journalismus zu widmen. Auf die Frage, ob sie dies
seiner Vergangenheit oder einfach nur verwirrt über seine
bedaure, antwortet sie, durch den Journalismus habe sie
jüngste Geschichte – doch manchmal auch begeistert von
viel über Rumänien gelernt. Mircea Cărtărescu spricht
seinen Gründungsmythen. Als Fünfjähriger wurde Norman
von einem anderen Rumänien, aber vor allem von einem
Manea in ein Konzentrationslager deportiert, aus dem er
anderen Verhältnis zwischen Wirklichkeit und Literatur:
vier Jahre später zurückkehrte. Als er 50 Jahre alt war, in
„Als ich jung war, litt ich unter Hunger und Kälte, doch
der Endphase des Ceaușescu-Regimes, ging er ins Exil
das störte mich nicht. Den Hunger vergaß ich beim Kafka-
in die USA. Doch der politische Flüchtling schrieb stets
Lesen, die Kälte bei der Thomas-Mann-Lektüre. Mein
über sein Heimatland, dem er nach wie vor verbunden ist.
wahres Vaterland ist nicht Rumänien, sondern Kastalien.
Florin Lăzărescu setzt sich in Iași in der Region Moldau für die
Dort gab es nie einen Ceaușescu und wird es nie einen
Wiederbelebung der kulturellen Tradition ein: Er gründete
geben.“ Er spricht vom imaginären Land der Gelehrten
eine Zeitschrift und das größte Literaturfestival des Landes.
in Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“. Vier
Schaffen,
um
sich
dem
politischen
Schriftsteller beschreiben ihr Vaterland im Spannungsfeld
von Rumänien und Kastalien.
Norman Manea
Florin Lă
zărescu
Mircea Cărtărescu
Gabriela Adameşteanu
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
7
04/11/15
Mittwoch, 4. November 2015, um 21.45 Uhr
Belgien
erzählt von Caroline Lamarche, Tom Lanoye, Jean-Philippe Toussaint
und David Van Reybrouck
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von ivan butel
Erstausstrahlung, hd
Belgien ist von Widersprüchen gezeichnet: Früher war es häufig ein Schlachtfeld Europas, heute ist die
Hauptstadt Brüssel das Herzstück der Europäischen Institutionen. Noch immer ist das Land geprägt von
Spannungen, bedingt durch die sprachliche Vielfalt der diversen Gemeinschaften. Existiert in diesem Land
eine belgische Literatur, die die Autoren der unterschiedlichen Sprachgemeinschaften vereint?
Jean-Philippe Toussaint begibt sich zum Schreiben jedes Jahr in die belgische Hafenstadt Ostende. Er arbeitet schon
immer in Belgien, seine Romane aber spielen am anderen Ende der Welt, als ob Belgien ein Ort wäre, für den er keine
Worte findet. Der flämische Autor Tom Layone erzählt in seinen Romanen und Gedichten von einem vielfältigen Land.
Neben seinen Theaterstücken inszeniert und präsentiert der Autor auch seine Texte szenisch auf der Bühne. In seiner
Erzählung „Kongo“ entwirft David Van Reybrouck ein Portrait der ehemaligen Kolonialmacht Belgien. Caroline Lamarche
lebt genau an der Sprachgrenze zwischen Wallonischen Region und Flandern. Die vier belgischen Schriftsteller geben
einen literarischen Überblick. Bei allem was sie unterscheidet, eint sie der Wunsch, einen Dialog über die gemeinsame
Zukunft ihres Landes zu eröffnen.
David Van
Reybrouk
Tom Layone
nt
Jean-Philippe Toussai
Carolin
e Lama
rche
Seite
Europa Und Seine Schriftsteller
8
11/11/15
Mittwoch, 11.november 2015, um 21.50 Uhr
Frankreich
erzählt von Christine Angot, Jean-Christophe Bailly
und Marie Darrieussceq
ARTE France, Frankreich 2015, 52 Min.
Dokumentation Von David Teboul
Erstausstrahlung, hd
Drei zeitgenössische Schriftsteller, Christine Angot, Jean-Christophe Bailly und Marie Darrieussecq erzählen von
einem vielfältigen Frankreich. Für sie ist Frankreich ein buntes, aber auch widersprüchliches Land, das von Armut,
Einwanderung und sozialen Spannungen geprägt ist. Es ist aber auch ein Land der Familiengeschichten, ein Land
der Plätze, Straßen, Flüsse und des Ozeans. Es ist das Land verlorener Kinder, von Toten und Phantomen, an die sich
die Literatur erinnern will.
Hin und her gerissen zwischen Begeisterung, Identitätssuche und Orientierungslosigkeit beschreiben die drei Schriftsteller
ihre Version Frankreichs und beziehen sich dabei auf andere französische Literaten, wie Patrick Modiano, Pierre Guyotat
und Pascal Quignard.
Die Dokumentation von David Teboul zeichnet ein facettenreiches Bild der französischen Gesellschaft, welche hin und
her gerissen zu sein scheint. Dem Drang nach Individualität, gesellschaftlicher Öffnung und kultureller Diversität steht das
Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit gegenüber.
Jean-Christophe Bailly
Marie Darrieussecq
Christine Angot
ARTE G.E.I.E.
4 quai du Chanoine Winterer
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67080
Strasbourg Cedex
Postfach 1980 - 77679 Kehl
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