Wir sind Christian Müller Das Internet der Dinge

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Notizen
Wir sind Christian Müller
Lange Zeit war unklar, was den typischen deutschen Facebook-Nutzer ausmacht. Ist er eher weiblich oder männlich?
Spricht das Portal nur junge oder viel mehr ältere Generationen an? Jetzt will die Hamburger Werbeagentur Jung von
Matt das Rätsel gelöst haben: Der bundesdeutsche Durchschnitts-Facebooker sei 36 Jahre alt, trage einen Bart und
habe rund 30 Seiten »geliked«, darunter Marken wie Amazon, Facebook, Samsung oder Nutella.
Die Agentur, die bereits vor Jahren das »typisch deutsche Wohnzimmer« ermittelt hat, untersuchte gemeinsam
mit Facebook alle verfügbaren Daten aller deutschen Profile auf Gemeinsamkeiten: Was posten und teilen die Deutschen mit ihren Freunden? Herausgekommen ist das Profil
von »Christian Müller«. Dieser Account zeigt quasi in Echtzeit, was die Deutschen auf Facebook gerade tun. Obwohl
die Person »Christian Müller« fiktiv ist, verändert sich der
Account ständig: Nachrichten zum FC Bayern München
werden kommentiert, Schnappschüsse aus dem Urlaub
präsentiert und Posts von Freunden kommentiert. Noch
wird nur gezeigt, was die Menschen aktiv posten und teilen.
Ab Januar 2016 soll das Medienverhalten live abgebildet
werden. Dann werden alle endlich wissen, was »Christian«
sich auf dem mobilen Device anschaut.
S
Das Internet der Dinge wächst
Die intelligente Vernetzung von Gegenständen, die per
Internet miteinander kommunizieren und so verschiedene Aufgaben für ihren Besitzer erledigen, ist der aktuell
stärkste Trend in der Unterhaltungselektronik. Das zeigt
die Studie »Consumer Electronics 2015«, die der Digitalverband Bitkom gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen
Deloitte veröffentlicht hat. Zum sogenannten »Internet der
Dinge« gehören z. B. Smart-TVs, die Video-on-DemandAngebote aus dem Internet ermöglichen oder MultiroomSysteme, mit denen sich per Smartphone Musik in allen
Räumen einer Wohnung abspielen lässt. Zentrale Treiber
dieser Entwicklung sind die hohe Verbreitung und die technischen Möglichkeiten von Smartphones und Tablet Computern.
Auch das Smart Home bietet ständig wachsende Möglichkeiten: So sendet die Waschmaschine Nachrichten an
das Smartphone, wenn sie fertig ist. Oder die Heizung lässt
sich mit dem Tablet Computer steuern (siehe S. 43).
Großes Potenzial bieten zudem die neuen Wearables –
IT-Geräte, die direkt am Körper getragen werden. Hierzu
zählen Smartwatches, Fitness-Tracker und Smart Glasses. Allein 645.000 Smartwatches sollen bis Ende 2015 in
Deutschland verkauft werden; mit steigender Tendenz.
Die Analysten gehen davon aus, dass bis 2020 die Deutschen rund 100 Mio. vernetzte Endgeräte nutzen werden –
Smartphone und Tablets sind dabei nicht einmal mit eingerechnet.
S
Das Internet der Dinge
Die Anfang September 2015 zur Internationalen Funkausstellung
in Berlin erschienene Studie ist kostenlos erhältlich.
www.bitkom.org/Presse/
Presseinformation/Das-Internet-der-Dingeveraendert-die-Unterhaltungselektronik.html
Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2015
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