Langzeitverlauf von univentrikulären Herzfehlern nach

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Diplomarbeit
Langzeitverlauf von univentrikulären Herzfehlern nach
Fontanoperation
eingereicht von
Nadine Zimmermann
Mat.Nr.: 0533713
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor(in) der gesamten Heilkunde
(Dr. med. univ.)
an der
Medizinischen Universität Graz
ausgeführt am
Institut / Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie
unter der Anleitung von
Univ. Prof. Dr. A. Gamillscheg
Graz, 13.07.2011
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet
habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen
als solche kenntlich gemacht habe.
Graz, 13.07.2011
i
Danksagungen
Als erstes möchte mich vor allem bei Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Andreas
Gamillscheg bedanken, dass er es mir ermöglicht hat, diese Arbeit an der
Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie zu schreiben. Durch die
kompetente Betreuung konnte ich viel von ihm lernen. Ich weiß es sehr zu
schätzen, dass er so viel Zeit in diese Arbeit investiert hat.
Ein besonderer Dank gilt Dr. Thomas Rehak, der sich immer Zeit für meine Fragen
genommen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Erstellung der Arbeit
geleistet hat.
Für die statistische Auswertung und Hilfe danke ich Univ.-Prof. Dr. Peter Rehak.
Bei meinem Freund Robert Kreysing möchte ich mich sowohl für die Hilfe bei den
graphischen Darstellungen und das zahlreiche Korrekturlesen als auch für jegliche
Ablenkung und Motivation bedanken.
Von ganzem Herzen möchte ich mich bei meinen Eltern und meinem Bruder
bedanken, die mich während des gesamten Studiums unterstützt haben und
immer für mich da sind.
Vielen Dank!
ii
Zusammenfassung
Einleitung: Bei univentrikulären Herzfehlern ist die Fontanoperation die einzige
Möglichkeit der Trennung des System- und Pulmonalkreislaufs. Im Langzeitverlauf
können verschiedene Komplikationen bis zum Versagen des Fontankreislaufes
auftreten. Ziel der Studie war die Analyse des Langzeitverlaufes.
Methoden: Für diese retrospektive Studie wurden die Krankenakten mit
Echokardiographie-, Herzkatheter- und EKG-Befunden von 79 Fontan-Patienten,
die von 1989 bis 2010 an der Medizinischen Universität Graz betreut wurden,
analysiert. Als Endpunkte wurden die letzte Kontrolle, eine Herztransplantation
und ein tödlicher Verlauf definiert.
Ergebnisse: Die Fontanoperation erfolgte im mittleren Alter von 4,8 3,9 Jahren
bei 53 Patienten als Totale Cavopulmonale Konnektion (TCPC) und bei 26
Patienten ab 1999 mittels Extrakardialer Fontanoperation (ECFO). Bei 63
Patienten lag ein links-, bei 15 Patienten ein rechtsmorphologischer und bei 1
Patienten ein indifferenter Systemventrikel (SV) vor. Die perioperative Mortalität,
inkl. Fontan-take-down-Patienten, betrug 15,2%. Perioperativ verstorbene bzw.
take-down-Patienten hatten mehr präoperative Risikofaktoren (RF) als primär
Überlebende (2,1±0,9 vs. 0,8±0,81; p<0,05). Die 15-Jahres Überlebensrate betrug
bei 59 Patienten 97%. Bei 1 Patienten erfolgte eine Herztransplantation, 2
Patienten verstarben nach 0,3 bzw. 1,1 Jahren. In einer Nachbeobachtungszeit
von 11,5 5,2 Jahren traten bei 14 von 56 Patienten Spätkomplikationen auf, wobei
Herzrhythmusstörungen mit 80% am häufigsten waren. Alle Patienten waren im
NYHA-Stadium I oder II, 28,6% der Patienten benötigten eine kardiale Medikation.
Eine höhere Anzahl präoperativer RF beeinflusste die Ejektionsfraktion des SV im
Langzeitverlauf
negativ
(p=0,0018).
Die
TCPC
führte
häufiger
zu
therapiepflichtigen Rhythmusstörungen (p=0,0324). Ein rechtsmorphologischer SV
war tendenziell mit einem schlechteren Langzeit-Outcome assoziiert.
Konklusion: Die überwiegende Mehrzahl der Fontan-Patienten zeigt einen
zufriedenstellenden Langzeitverlauf. Allerdings bedingt die palliative Natur der
Fontanoperation
wegen
der
möglichen
Komplikationen
eine
lebenslange
Betreuung dieser Patienten, insbesondere von Herzrhythmusstörungen.
Schlüsselwörter:
univentrikuläre
Herzfehler,
Fontanoperation,
Totale-
Cavopulmonale-Konnektion, Extrakardiale Fontanoperation, Spätkomplikationen
iii
Abstract
Introduction: The Fontan operation offers the only possibility of treatment for
patients with single ventricle morphology. However, various complications
including late failure of the Fontan circulation may occur in the long-term. The
purpose of this study was to analyse the long-term outcome after Fontan surgery.
Methods: In this retrospective study we reviewed all medical records including
echocardiographic and cardiac catheterization data as well as electrocardiograms
of 79 patients treated at the Medical University of Graz from 1989 to 2010. Last
follow-up, heart transplantation and death over the years were defined as
endpoints.
Results: At a mean age of 4,8 3,9 years the Fontan operation was accomplished
in 53 patients as total cavopulmonary connection (TCPC) and in 26 patients as
extracardiac Fontan operation (ECFO). The morphological assessment revealed
a systemic left ventricle in 63 patients, a right ventricle in 15 patients and an
indifferent systemic ventricle in 1 patient.
Perioperative mortality, including
patients with Fontan take down, was 15,2%. Non survivors and patients with
Fontan take down had more preoperative risk factors than survivors (2,1±0,9 vs.
0,8±0,81; p<0,05). Of 60 patients available to follow up 1 patient underwent heart
transplantation and 2 patients died after 0,3 and 1,1 years, respectively, resulting
in a 15-year survival of 97%. Current follow-up information was available in 56
patients with a mean follow-up of 11,5 5,2 years. Late-complications occurred in
14/56 patients, most frequent complications were cardiac arrhythmias (80%). All
patients were in NYHA class I or II, 28% needed cardiac medication. The number
of preoperative risk factors had a negative impact on the systolic function of the
systemic ventricle (p=0,0018). The incidence of relevant cardiac arrhythmias was
higher after TCPC than after ECFO (p=0,0324). A right morphology of the
systemic ventricle appeared to result in a worse long-term-outcome.
Conclusion: The Fontan operation provides overall good results in the majority of
Fontan patients. However, due to the palliative nature of this operation long term
surveillance is mandatory because of potential late complications, in particular of
arrhythmias.
Keywords:
univentricular
heart,
Fontan
operation,
Total
Cavopulmonary
Connection, Extracardiac Fontan operation, late complications
iv
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen ........................................................................................................ ii
Zusammenfassung ................................................................................................. iii
Abstract .................................................................................................................. iv
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................... v
Glossar und Abkürzungen ..................................................................................... vii
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ ix
Tabellenverzeichnis ................................................................................................ xi
1
Einleitung ...................................................................................................... 1
1.1 Funktionell univentrikuläre Herzen ................................................................ 1
1.1.1
Definition ............................................................................................. 1
1.1.2
Pathologische Anatomie ...................................................................... 2
1.1.2.1
Trikuspidalatresie ....................................................................... 2
1.1.2.2
Double-Inlet-Left-Ventricle ......................................................... 3
1.1.2.3
Double-Outlet-Right-Ventricle .................................................... 4
1.1.2.4
Mitralatresie und Hypoplastisches-Linksherz-Syndrom ............. 5
1.1.2.5
Atrioventrikulärer Septumdefekt mit hypoplastischem rechten
Ventrikel ..................................................................................... 6
1.1.2.6
Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum .......................... 7
1.1.3
Hämodynamik und Klinik ..................................................................... 8
1.1.4
Diagnostik............................................................................................ 9
1.1.4.1
Klinische Untersuchung ............................................................. 9
1.1.4.2
Elektrokardiogramm ................................................................... 9
1.1.4.3
Echokardiographie und Magnetresonanztomographie .............. 9
1.1.4.4
Herzkatheter ............................................................................ 10
1.1.5
Prognose des univentrikulären Herzfehlers ohne Operation ............. 11
1.2 Fontanoperation .......................................................................................... 12
1.2.1
Das Fontan-Prinzip............................................................................ 12
1.2.2
Entwicklung und Modifikationen ........................................................ 12
1.2.3
Physiologie der Fontanoperation ....................................................... 16
1.2.4
Postoperative intensivmedizinische Probleme .................................. 17
1.2.5
Selektionskriterien ............................................................................. 18
1.2.6
Fenestration des Fontan-Tunnels...................................................... 20
1.2.7
Palliativeingriffe vor Fontanoperation ................................................ 21
1.2.8
Prognose nach Fontanoperation ....................................................... 22
1.3
Fragestellung .............................................................................................. 23
2
Methodik ..................................................................................................... 24
2.1
Patientenkollektiv/Studiendesign ................................................................ 24
v
2.2
Datenerhebung und statistische Auswertung .............................................. 24
3
Ergebnisse – Resultate ............................................................................... 25
3.1
Gesamtes Patientenkollektiv- demographische Daten und Diagnosen ....... 26
3.2 Palliativeingriffe vor Fontanoperation .......................................................... 27
3.2.1
Bidirektionale Glenn-Anastomose und Hemi-Fontanoperation .......... 28
3.3 Fontanoperation .......................................................................................... 28
3.3.1
Präoperative Parameter .................................................................... 29
3.3.2
Präoperative Risikofaktoren und Einfluss auf das perioperative
Outcome nach Fontanoperation ........................................................ 29
3.3.3
Modifikation der Fontanoperation (TCPC und ECFO) ....................... 31
3.4 Frühpostoperativer Verlauf nach Fontanoperation (< 30 Tage) .................. 32
3.4.1
Komplikationen .................................................................................. 32
3.4.2
Fontan-take-down ............................................................................. 33
3.4.3
Operative Mortalität ........................................................................... 33
3.5 Langzeitverlauf............................................................................................ 34
3.5.1
Spätmortalität .................................................................................... 34
3.5.2
Re-Operation und Herztransplantation .............................................. 35
3.5.3
Spätkomplikationen ........................................................................... 36
3.5.4
Postoperative Hämodynamik bei Herzkatheteruntersuchung ............ 37
3.5.5
Klinischer Status bei letzter Kontrolle ................................................ 39
3.5.6
Einfluss präoperativer Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf .......... 40
3.5.7
Vergleich TCPC versus ECFO .......................................................... 43
3.5.8
Vergleich linker versus rechter Ventrikel als Systemventrikel............ 45
4
Diskussion .................................................................................................. 48
4.1
Frühpostoperative Phase ............................................................................ 48
4.2 Langzeitverlauf............................................................................................ 49
4.2.1
Spätmortalität und Langzeitüberleben ............................................... 49
4.2.2
Langzeitkomplikationen ..................................................................... 50
4.2.3
Klinischer Status bei letzter Kontrolle ................................................ 57
4.3
Limitationen der Studie ............................................................................... 60
4.4
Konklusion .................................................................................................. 61
5
Literaturverzeichnis ..................................................................................... 62
6
Curriculum Vitae ......................................................................................... 70
Anhang – Datenerhebungsbogen......................................................................... 72
vi
Glossar und Abkürzungen
ASD
Atriumseptumdefekt
AV
atrioventrikulär
AV-Klappen
Atrioventrikularklappen
AVSD
Atrioventrikulärer Septumdefekt
BDGA
bidirektionale Glenn-Anastomose
DILV
Double-Inlet-Left-Ventricle
DORV
Double-Outlet-Right-Ventricle
ECFO
Extrakardiale Fontanoperation
EDP
Enddiastolischer Druck
EF
Ejektionsfraktion
EKG
Elektrokardiogramm
HLHS
Hypoplastisches-Linksherz-Syndrom
HTX
Herztransplantation
LA
Linker Vorhof
LAD
Linksatrialer Druck
LPA
Linke Pulmonalarterie
LV
Linker Ventrikel
MA
Mitralatresie
PA
Pulmonalatresie
PAB
Pulmonalarterien-Banding
PDA
Persistierender Ductus arteriosus Botalli
PFO
Persistierendes Foramen ovale
ProBNP
Pro-Brain-Natriuretisches-Peptid
PS
Pulmonalstenose
RF
Risikofaktor
RPI
Pulmonary-Resistance-Index (pulmonaler Gefäßwiderstand)
RPA
Rechte Pulmonalarterie
RA
Rechtes Atrium (rechter Vorhof)
RV
Rechter Ventrikel
SV
Systemventrikel
TA
Trikuspidalatresie
TCPC
Totale Cavopulmonale Konnektion
UVH
Univentrikuläre Herzfehler
vii
VCI
Vena cava inferior
VCS
Vena cava superior
VSD
Ventrikelseptumdefekt
ZVD
Zentralvenöser Druck
viii
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1-1 Trikuspidalatresie ............................................................................ 3
Abbildung 1-2 Atrioventrikuläre Verbindung bei Double-Inlet-Left-Ventricle ........... 3
Abbildung 1-3 Double-Inlet-Left-Ventricle ............................................................... 4
Abbildung 1-4 Darstellung eines Double-Outlet-Right-Ventricle ............................. 5
Abbildung 1-5 Mitralatresie mit Hypoplastischem-Linksherz-Syndrom ................... 6
Abbildung 1-6 Dysbalancierter Atrioventrikulärer Septumdefekt ............................ 6
Abbildung 1-7 Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum ................................ 7
Abbildung 1-8 2-d-Echokardiographie eines Hypoplastischen Linksherzsyndroms
mit Tunnel und Fenestration ....................................................................... 10
Abbildung
1-9
Angiographische
Lungenarterien
Darstellung
des
Tunnels,
der
beiden
und der Vena cava superior nach Verschluss einer
Fenestration mit einem Amplatzer Septal Occluder .................................... 11
Abbildung 1-10 Atriopulmonale Anastomose ........................................................ 14
Abbildung 1-11 Totale Cavopulmonale Konnektion.............................................. 14
Abbildung 1-12 Extrakardiale Fontanoperation bei Trikuspidalatresie .................. 15
Abbildung 1-13 Fontankreislauf ............................................................................ 16
Abbildung 1-14 Darstellung der Druckverhältnisse im normalen Kreislauf und bei
der Fontan-Zirkulation ................................................................................. 17
Abbildung 1-15 Fenestration eines lateralen Tunnels bei einer TCPC ................. 20
Abbildung 1-16 Funktion der Fenestrierung als Überlaufventil ............................. 20
Abbildung 3-1 Übersicht über die Studienpopulation ............................................ 25
Abbildung 3-2 Häufigkeiten der einzelnen Diagnosen .......................................... 26
Abbildung 3-3 Boxplots der Risikofaktoren in den 3 Gruppen .............................. 30
Abbildung
3-4
Kaplan-Meier-Kurve
der
Überlebenswahrscheinlichkeit
frühpostoperativ überlebender Fontan-Patienten ........................................ 35
Abbildung 3-5 Vergleich Herzrhythmusstörungen zwischen Patienten mit TCPC
und ECFO ................................................................................................... 37
Abbildung 3-6 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit
keinem oder 1 Risikofaktor und Patienten mit 2 oder mehr Risikofaktoren . 41
Abbildung 3-7 Vergleich Rhythmus zwischen Patienten mit keinem oder 1
Risikofaktor und Patienten mit 2 oder mehr Risikofaktoren ........................ 42
ix
Abbildung 3-8 Vergleich Ejektionsfraktion und der AV-Klappenfunktion zwischen
Patienten mit keinem oder 1 Risikofaktor und Patienten mit 2 oder mehr
Risikofaktoren ............................................................................................. 42
Abbildung 3-9 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit
TCPC bzw. ECFO ....................................................................................... 43
Abbildung 3-10 Vergleich des Rhythmus zwischen Patienten mit TCPC bzw.
ECFO .......................................................................................................... 44
Abbildung 3-11 Vergleich Ejektionsfraktion und Ability-Index zwischen Patienten
mit TCPC bzw. ECFO ................................................................................. 45
Abbildung 3-12 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit
linkem bzw. rechtem Systemventrikel. ........................................................ 46
Abbildung 3-13 Vergleich Rhythmus zwischen Patienten mit linkem bzw. rechtem
Ventrikel. ..................................................................................................... 46
Abbildung 3-14 Vergleich der Ejektionsfraktion und AV-Klappenfunktion zwischen
Patienten mit rechtem bzw. linkem Ventrikel .............................................. 47
x
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1-1 Selektionskriterien ............................................................................. 19
Tabelle 3-1 Zusätzliche kardiale Fehlbildungen bei 23 Patienten ......................... 27
Tabelle 3-2 Palliativoperationen und Korrektur zusätzlicher Fehlbildungen bei 68
Patienten ..................................................................................................... 27
Tabelle 3-3 Präoperative Parameter vor Bidirektionaler Glenn-Anastomose bzw.
Hemi-Fontan ............................................................................................... 28
Tabelle 3-4 Präoperative Daten vor Fontanoperation ........................................... 29
Tabelle 3-5 Anzahl Risikofaktoren vor Fontanoperation ....................................... 30
Tabelle 3-6 Anzahl an Risikofaktoren bei den verschiedenen Patientengruppen . 31
Tabelle 3-7 Chirurgische Begleiteingriffe während Fontanoperation .................... 32
Tabelle 3-8 Frühpostoperative Komplikationen bei 38 Patienten ......................... 32
Tabelle 3-9 Komplikationen im Langzeitverlauf bei 14 Patienten ......................... 36
Tabelle 3-10 Ergebnisse der Herzkatheteruntersuchung nach Fontanoperation.. 38
Tabelle 3-11 Patientencharakteristika bei der letzten Kontrolle ............................ 39
xi
1 Einleitung
1.1
Funktionell univentrikuläre Herzen
1.1.1 Definition
Nach Autopsieergebnissen entsprechen 1-3 % aller kongenitalen Herzfehler
einem funktionell univentrikulären Herzen/singulärem Ventrikel (UVH) (1). Unter
diesem Begriff fasst man eine Reihe komplexer und heterogener Herzfehler
zusammen, bei denen eine biventrikuläre Korrektur aus anatomischen Gründen
nicht durchführbar ist.
Aufgrund der Vielzahl der Fehlbildungen, die zu einem solchen funktionell
singulären Ventrikel führen, gestaltete es sich in der Vergangenheit schwierig eine
einheitliche Klassifikation zu finden (2,3). Unter Berücksichtigung von Van
Praaghs Segmentanalyse (4), Andersons „sequential segmental approach“ (5) und
anderen Klassifikationen, bei denen die atrioventrikuläre (AV) Verbindung im
Zentrum steht, fassen Jacobs et al. (4) alle kongenitalen Herzfehler, bei denen
beide Vorhöfe vollständig, oder beinahe vollständig mit einem Ventrikel in
Verbindung stehen, unter dem Begriff des UVH zusammen. Demzufolge zählen
die folgenden Herzfehler zum Fehlbildungskomplex des funktionell singulären
Herzen:
-
Herzen mit „Double-inlet“ AV-Verbindung
-
Herzen mit nur einer AV-Verbindung
-
Herzen mit einer gemeinsamen AV-Verbindung, aber nur einem normal
entwickelten Ventrikel
-
Ein normal entwickelter Ventrikel in Verbindung mit Heterotaxie Syndrom
-
Seltene Herzfehler, die nicht nach obigem Schema klassifiziert werden
können (4)
Charakteristisch ist das Vorhandensein eines dominanten Ventrikels mit
rechtsventrikulärer, linksventrikulärer oder unbestimmbarer Morphologie (1).
Zusätzlich existiert häufig eine zweite rudimentäre oder hypoplastische Kammer,
die den Begriff „funktionell singulärer Ventrikel“ rechtfertigt und mit der
„Hauptkammer“ über einen Ventrikelseptumdefekt (VSD) in Verbindung steht. In
den seltensten Fällen besteht tatsächlich ein einzelner Ventrikel (1).
1
Zusätzliche Fehlbildungen, wie eine Pulmonalstenose (PS) oder -atresie (PA), ein
persistierender Ductus arteriosus Botalli (PDA), eine Aortenisthmusstenose oder
Anomalien
der
Hohl-
und
Pulmonalvenen
führen
zur
Komplexität
und
Heterogenität des UVH. In 90% besteht bei UVH ein atrialer Situs solitus. Eine
bilaterale Links- beziehungsweise Rechtsisomerie mit Asplenie bzw. Polysplenie
oder ein Situs inversus sind selten. Die Lage der großen Arterien betreffend kann
eine ventrikuloarterielle Konkordanz oder Diskonkordanz (Transpositionsstellung
der großen Arterien) vorliegen (1).
1.1.2 Pathologische Anatomie
In den folgenden Abschnitten wird beispielhaft für Herzfehler mit univentrikulärer
Physiologie die Anatomie der Trikuspidalatresie (TA), des Double-Inlet-LeftVentricle (DILV), des Double-Outlet-Right-Ventricle (DORV), der Mitralatresie (MA)
mit hypoplastischem Linksherzsyndrom (HLHS), der Pulmonalatresie (PA) und
des dysbalancierten atrioventrikulären Septumdefektes (AVSD) dargestellt.
1.1.2.1 Trikuspidalatresie
Die Inzidenz der TA liegt bei 1-3 % (6,7) aller angeborenen Herzfehler. Infolge der
Atresie beziehungsweise Aplasie der Trikuspidalklappe kommt es zu einer
vollständigen Unterbrechung der Verbindung zwischen rechtem Atrium (RA) und
rechtem Ventrikel (RV). Das systemvenöse Blut aus dem RA kann lediglich über
einen bestehenden Atriumseptumdefekt (ASD) oder ein Persistierendes Foramen
Ovale (PFO) in das linke Atrium (LA) fließen. Der dominante linke Ventrikel (LV)
enthält somit das gesamte pulmonal- und systemvenöse Blut. Die notwendige
Kommunikation zwischen systemischer und pulmonaler Zirkulation besteht
gewöhnlich über einen VSD. Als Folge der Minderdurchblutung des RV ist dieser
hypoplastisch (6).
2
Abbildung 1-1 Trikuspidalatresie aus Epstein (8). Links: Ventrikuloarterielle Konkordanz. Rechts:
D-Transposition der großen Gefäße. In beiden Abbildungen besteht jeweils ein großer
Atriumseptum- und Ventrikelseptumdefekt. Ao, Aorta; LV, linker Ventrikel; PA, Pulmonalarterie; RA,
rechter Vorhof; RV, rechter Ventrikel
Anhand der ventrikuloarteriellen Konkordanz/Diskordanz unterscheidet man nach
Edwards und Burchell (9) (Abbildung 1-1) zwei Typen der TA mit jeweils drei
Subgruppen hinsichtlich des Ausmaßes der Lungendurchblutung. Diese Einteilung
kann durch Differenzierung der Transpositionsstellung erweitert werden (6–8).
Assoziierte kardiale Fehlbildungen liegen bei 20 % der Patienten mit TA vor.
Familiäres Vorkommen und extrakardiale Fehlbildungen sind selten (6).
1.1.2.2 Double-Inlet-Left-Ventricle
Definitionsgemäß stehen beim DILV über 50 % beider Vorhöfe (Abbildung 1-2) mit
dem dominanten LV in Verbindung (10,11).
Abbildung 1-2 Atrioventrikuläre Verbindung bei Double-Inlet-Left-Ventricle aus Hagler & Edwards
(10). Dominante RA-LV-Verbindung im Sinne eines DILV. LV, linker Ventrikel; RA, rechter Vorhof;
RV, rechter Ventrikel
Entweder existieren zwei AV-Klappen, wobei eine undurchlässig sein kann, oder
es findet sich eine gemeinsame AV-Klappe. Eine Mischung des systemvenösen
mit dem pulmonalvenösen Blut findet im LV statt (Abbildung 1-3). Es werden drei
Haupttypen des DILV unterschieden: DILV mit normaler Beziehung der großen
Arterien, DILV mit rechtsseitiger subaortaler rechtsventrikulärer Auslasskammer
3
und d-Transpositionsstellung der großen Arterien und DILV mit linksseitiger
subaortaler rechtsventrikulärer Auslasskammer mit l-Transpositionsstellung der
großen Arterien. Die weitere Hämodynamik ist bestimmt durch das Vorhandensein
assoziierter kardialer Fehlbildungen, wie zum Beispiel einer gemeinsamen
Auslasskammer oder einem VSD. In den meisten Fällen ist zusätzlich ein
rudimentärer RV vorhanden. Es besteht in der Regel ein Situs solitus (10,11).
Abbildung 1-3 Double-Inlet-Left-Ventricle aus Hagler & Edwards (10). LA, linker Vorhof; LV, linker
Ventrikel; RA, rechter Vorhof; RV, rechter Ventrikel
1.1.2.3 Double-Outlet-Right-Ventricle
Entspringen beide großen Arterien vollständig, oder zu einem größeren Teil aus
dem RV,
liegt
ein
DORV vor
(Abbildung
1-4) (12,13).
Ein
VSD ist
lebensnotwendig, da er die einzige Ausflussmöglichkeit für das oxygenierte Blut
aus dem LV darstellt. Aus dem RV gelangt das system- und pulmonalvenöse Blut
zum einen über die Pulmonalarterie in die Lunge und zum anderen über die Aorta
in den Systemkreislauf. Eine Einteilung dieses Herzfehlers erfolgt sowohl über die
Lokalisation des VSD in Bezug zu den großen Arterien als auch anhand der
Beziehung der großen Arterien zueinander. Von diesen beiden Kriterien hängt
auch die Physiologie dieses Herzfehlers ab, die darüber hinaus durch weitere
kardiale Fehlbildungen, wie einer PS, Obstruktionen im pulmonalen Gefäßbett,
einem ASD, einem gemeinsamen Vorhof, einer Subaortenstenose und Defekten
der AV-Klappe bestimmt wird (12,13).
4
Abbildung 1-4 Darstellung eines Double-Outlet-Right-Ventricle aus Schmaltz (14). Ao, Aorta; LA,
linker Vorhof; LV, linker Ventrikel; PA, Pulmonalarterie; RA, rechter Vorhof; RV, rechter Ventrikel
1.1.2.4 Mitralatresie und Hypoplastisches-Linksherz-Syndrom
Bei der MA existiert eine univentrikuläre atrioventrikuläre Verbindung zu einem
dominanten RV, der LV ist rudimentär (Abbildung 1-5). Auch dieser Herzfehler
weist eine morphologische Heterogenität auf, welche die Hämodynamik in
unterschiedlichem Ausmaß beeinflusst. Existieren zusätzlich zu einer MA eine
Atresie
der
Aorta
und
ein
intaktes
Ventrikelseptum,
ist
sie
Teil
des
Hypoplastischen-Linksherz-Syndrom (HLHS) (7).
Extrakardiale Fehlbildungen und Syndrome sind beim HLHS mit 15 – 30% häufig
(15).
Verschiedenste
kardiale
Malformationen,
charakterisiert
durch
unterschiedliche Grade einer Unterentwicklung des LV, zählen zum HLHS. Im
Allgemeinen schließt dieser Herzfehler alle Fehlbildungen ein, die einen
dominanten RV und eine systemische Ausflussbahnobstruktion vorweisen (15).
5
Abbildung 1-5 Mitralatresie mit Hypoplastischem-Linksherz-Syndrom aus Apitz (16). Ao, Aorta;
AP, Arteria pulmonalis; LA, linker Vorhof; LV, linker Ventrikel; RA, rechter Vorhof; RV, rechter
Ventrikel
1.1.2.5 Atrioventrikulärer Septumdefekt mit hypoplastischem rechten
Ventrikel
Ein kompletter AVSD ist durch das völlige Fehlen der AV-klappennahen Anteile
des atrialen und ventrikulären Septums, sowie dem Vorliegen einer gemeinsamen
AV-Klappe charakterisiert. In über 40% ist dieser Herzfehler mit der Trisomie 21
vergesellschaftet. In den überwiegenden Fällen bestehen balancierte Formen mit
weitgehend normal entwickelten RV und LV. Steht die gemeinsame AV-Klappe
überwiegend mit dem LV in Verbindung und der RV ist hypoplastisch, spricht man
von einem dysbalancierten AVSD mit hypoplastischem RV (Abbildung 1-6). In
diesen Fällen ist keine biventrikuläre Korrektur möglich (17).
Abbildung 1-6 Dysbalancierter Atrioventrikulärer Septumdefekt modifiziert nach Kaulitz & Hofbeck
(18). LV, linker Ventrikel; RA, rechter Vorhof; RV, rechter Ventrikel
6
1.1.2.6 Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum
Kennzeichen dieses Herzfehlers ist der Verschluss des rechten Ausflusstraktes in
Verbindung mit einem intakten Ventrikelseptum. Die Morphologie ist auch hier
heterogen,
mit
unterschiedlichen
Graden
der
rechtsventrikulären
und
Trikuspidalklappen- Hypoplasie. Patienten präsentieren sich normalerweise mit
Lävokardie,
normaler
Vorhofbeziehung,
konkordanter
AV-Konnektion
und
konkordanter ventrikuloarterieller Verbindung. Der pulmonale Blutfluss erfolgt über
einen PDA (Abbildung 1-7) (19,20).
Abbildung 1-7 Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum aus Vogt (20). LV, linker
Ventrikel; RV, rechter Ventrikel
Basierend
auf
der
Morphologie
des
RV
und
dem
Durchmesser
des
Trikuspidalklappenringes erfolgt nach Bull et al. (21) eine Einteilung der Patienten
mit PA und intaktem Ventrikelseptum in folgende drei Gruppen:
-
Patienten mit tripartidem RV, bei denen sowohl der trabekuläre, der
infundibuläre als auch der „inlet“ Anteil des RV vorhanden ist
-
Patienten ohne trabekulären Anteil
-
Patienten, die weder einen trabekulären, noch einen infundibulären Anteil
besitzen
Anatomische Kriterien, zum Beispiel der Grad der Trikuspidalklappen- oder die RV
Hypoplasie, erlauben die Zuweisung zur Fontanpalliation bzw. biventrikulären
Korrektur. Besteht die Möglichkeit einer biventrikulären Operation, erfolgt die
Dekompression des rechten Ventrikels und eventuell die Anlage eines systemischpulmonalen Shunt (22).
7
1.1.3 Hämodynamik und Klinik
Die Gemeinsamkeit all dieser Herzfehler liegt in der Physiologie eines funktionell
singulären Ventrikels. Pulmonal- und Systemkreislauf sind, im Gegensatz zu
einem normalen kardiovaskulären System, parallel geschaltet. Dies bedeutet,
dass der singuläre Ventrikel den systemischen und pulmonalen Kreislauf
aufrechterhalten muss. Eine solche Zirkulation führt zu zwei wesentlichen
Problemen: arterielle Sauerstoffuntersättigung und chronische Volumenbelastung
des singulären Ventrikels (23).
Hämodynamisch wichtige Voraussetzungen für eine optimale Physiologie einer
solchen Kreislaufsituation sind eine gute Ventrikel- und AV-Klappenfunktion, eine
interatriale Verbindung in Form eines ASD oder eines weiten PFO und ein
ausgeglichener systemischer und pulmonaler Blutfluss. So ist zum Beispiel bei
schwerer Obstruktion im Ausflusstrakt des Systemventrikels ein Rechts-LinksShunt über einen PDA für eine adäquate Aufrechterhaltung des kardialen
Auswurfes bzw. für die Systemzirkulation notwendig. Dagegen kann der
pulmonale Blutfluss bei schwerer Obstruktion im pulmonalen Ausflusstrakt nur
durch einen Links-Rechts-Shunt über den PDA aufrecht erhalten werden.
Obstruktionen im pulmonalvenösem Rückfluss können in weiterer Folge zu einer
schweren pulmonalen Hypertonie führen (1,3).
Das klinische Erscheinungsbild ist im großen Ausmaß abhängig von der Präsenz
einer pulmonalen Ausflussbahnobstruktion und sehr variabel (1,3).
Liegt eine schwere PS oder PA vor, sind typische Symptome eine Hypoxämie und
eine
ausgeprägte
zentrale
Zyanose.
Ein
gewisser
Grad
einer
PS
ist
hämodynamisch jedoch wünschenswert, um einen übermäßig hohen pulmonalen
Blutfluss und in weiterer Folge eine pulmonale Hypertonie zu vermeiden (1,3).
Besteht
keine
zusätzliche
PS,
resultiert
dadurch
eine
vermehrte
Lungendurchblutung mit pulmonalem Hypertonus. Dies führt zu typischen
Symptomen eines großen Li-Re-Shunts. Innerhalb der ersten Lebensmonate
zeigen
sich
Zeichen
der
chronischen
Herzinsuffizienz
mit
pulmonaler
Hyperperfusion wie Trinkschwäche, Tachypnoe, Schwitzen, Gewichtsstillstand
und rezidivierende pulmonale Infektionen (1,3).
8
1.1.4 Diagnostik
1.1.4.1 Klinische Untersuchung
Bei der klinischen Untersuchung präsentieren sich die Patienten mit einer
unterschiedlich ausgeprägten Zyanose oder den Folgen einer Herzinsuffizienz
(siehe Kapitel 1.1.3). Die Palpation der Pulse ist normalerweise unauffällig.
Pulsdifferenzen
können
jedoch
Hinweise
auf
das
Vorliegen
einer
Aortenisthmusstenose sein (1). Die Auskultationsbefunde des Herzens lassen
keine direkte Diagnose des zugrundeliegenden Herzfehlers zu und sind abhängig
von zusätzlich vorhandenen Fehlbildungen, wie z.B. einer PS oder einem VSD.
Der erste Herzton ist meist leise, bei Transpositionsstellung der großen Gefäße
kann der zweite Herzton singulär und betont sein. Ein dritter Herzton und ein
mesodiastolisches Mitralströmungsgeräusch über der Herzspitze sind bei
vermehrter Lungendurchblutung auskultierbar (1).
1.1.4.2 Elektrokardiogramm
Bedeutung erlangt das Elektrokardiogramm (EKG) in der präoperativen Diagnostik
zum Nachweis eines bestehenden Sinusrhythmus (Kapitel 1.2.5). Im Allgemeinen
sind die Befunde bei UVH sehr variabel. In ca. 50% der Fälle besteht der Hinweis
auf ein abnormal verlaufendes Reizleitungssystem, insbesondere bei Herzen mit
AV-Diskordanz und AV-Kanal-Defekten. Im Falle eines DILV sieht man zum
Beispiel häufig eine Verlängerung des PR-Intervalls und höhergradige AVBlockierungen. Ebenfalls fehlen bei diesem Herzfehler über den links präkordialen
Ableitungen die Q-Zacken, in den rechts präkordialen Ableitungen können sie
vorhanden sein. Bei Patienten mit TA ist das PR-Intervall normal, mit hoher und
breiter p-Welle und es besteht eine Abweichung der Herzachse nach links
(Linkstyp oder überdrehter Linkstyp) (1,3).
1.1.4.3 Echokardiographie und Magnetresonanztomographie
Mittels Echokardiographie kann die Diagnose des UVH und der zugrunde liegende
morphologische Subtyp bereits genau charakterisiert werden. Besonderes
Augenmerk
sollte
auf
die
Vorhofsituation,
die
AV-Beziehung,
die
ventrikuloarterielle Verbindung und auf die Größe der Pulmonalarterien gelegt
werden. Zur umfassenden hämodynamischen Beurteilung, insbesondere der
Funktion der Ventrikel und der AV-Klappen und des Blutflusses über den VSD,
9
muss eine farbkodierte Doppleruntersuchung durchgeführt werden. Eventuell
vorhandene Ausflussbahnobstruktionen können durch Farb- und CW-Doppler
erfasst werden (3,10).
Abbildung 1-8 2-d-Echokardiographie eines Hypoplastischen Linksherzsyndroms mit Tunnel und
Fenestration. (Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie, Medizinische Universität Graz)
Eine weitere nicht invasive Methode ist die Magnetresonanztomographie, die eine
genauere Abschätzung der Ventrikelmasse, des Ventrikelvolumens und der
Funktion ermöglicht. Außerdem können system- und pulmonalvenöse Anomalien,
Malformationen des Aortenbogens und proximale Läsionen der Pulmonalarterien
besser diagnostiziert werden (3,10).
1.1.4.4 Herzkatheter
Die Herzkatheteruntersuchung dient einerseits zur Absicherung der meist
echokardiographisch
bereits
gestellten
Diagnose
und
zur
Erfassung
morphologisch wichtiger Nebenbefunde, die echokardiographisch nur schwer oder
gar nicht zu erkennen sind, wie z.B. system- oder pulmonalvenöse Anomalien,
systemarterielle-pulmonale Kollateralen oder Distorsionen bzw. Stenosen der
peripheren Pulmonalarterien (1,10).
Andererseits
ist
die
Herzkatheteruntersuchung
für
die
präoperative
hämodynamische Evaluation von entscheidender Bedeutung, wie z.B. die
Messung des Pulmonalarteriendruckes, die Bestimmung des pulmonalen
Gefäßwiderstandes und der Höhe des enddiastolischen Blutdruckes des
Systemventrikels (siehe Kapitel 1.2.5). Diese sind für die Planung des
therapeutischen Managements von enormer Bedeutung.
10
Nach einer initialen Palliation (siehe Kapitel 1.2.7), wie z.B. nach einem
Pulmonalarterienbanding
Shuntimplantation
bei
bei
pulmonaler
verminderter
Hyperperfusion
Lungendurchblutung,
oder
müssen
nach
der
Pulmonalarteriendruck bzw. der pulmonale Gefäßwiderstand (RPI) erneut
bewertet werden. Während dieser Evaluierung können eventuelle Komplikationen,
wie
z.B.
Shunt-Stenosen,
periphere
Pulmonalstenosen
und
pulmonal-
arteriovenöse Fisteln, nach dem primären Palliativeingriff frühzeitig aufgedeckt
und behoben werden (24).
Abbildung 1-9 Angiographische Darstellung des Tunnels, der beiden Lungenarterien und der
Vena cava superior nach Verschluss einer Fenestration mit einem Amplatzer Septal Occluder.
(Klinische Abeilung für Pädiatrische Kardiologie, Medizinische Universität Graz)
1.1.5 Prognose des univentrikulären Herzfehlers ohne Operation
Der natürliche Verlauf bei UVH hat im Allgemeinen eine schlechte Prognose. So
betrug die 15-Jahres Überlebensrate betroffener Kinder vor der Einführung der
operativen Korrektur ca. 50% (25). In einer Studie von Moodie et al. (26)
verstarben 70% der Patienten mit gut entwickeltem singulären LV vor dem 16.
Lebensjahr. Die 4-Jahres Überlebenswahrscheinlichkeit nach Diagnosestellung für
Patienten mit rechtsventrikulärer Morphologie des Systemventrikels lag bei 50%
(26). Die häufigsten Ursachen der Mortalität waren Herzrhythmusstörungen,
Herzinsuffizienz und plötzlicher Herztod. Abgesehen von dieser Mortalität leiden
11
unoperierte Patienten an chronischer Zyanose mit konsekutiven hämatologischen
Folgen wie Erythrozytose, Eisen-Mangel, Thrombembolien und Blutungen. Die
Symptome einer Hyperviskosität sind unter anderem Müdigkeit, Kopfschmerzen,
Parästhesien oder mentale Veränderungen (3).
Im Allgemeinen ist die Lebenserwartung günstiger bei mäßiggradiger PS mit
normalen Druck- und Widerstandsverhältnissen und gleichzeitigem Fehlen einer
subaortalen
Obstruktion.
Bei
ausgeprägter
PS
oder
bei
vermehrter
Lungendurchblutung durch das Fehlen einer geringgradigen PS ist die Prognose
durch die resultierende Hypoxie beziehungsweise entstehende Herzinsuffizienz
und den pulmonalen Hypertonus infaust (1).
1.2
Fontanoperation
1.2.1 Das Fontan-Prinzip
Bei den Operationen nach dem Fontan-Prinzip handelt es sich um den letzten
Schritt eines mehrstufigen operativen Vorgehens für alle Kinder mit UVH, die
keiner anatomischen biventrikulären Korrektur zugeführt werden können. Ziel der
Fontanoperation und ihrer Modifikationen im Sinne einer sogenannten „definitiven
Palliation“ ist die vollständige Trennung von system- und pulmonalvenösem
Kreislauf, um den singulären Ventrikel zu entlasten und eine normale arterielle
Sauerstoffsättigung zu erreichen (23).
1.2.2 Entwicklung und Modifikationen
Bereits 1628 postulierte Harvey
den Einfluss der In- und Exspiration auf die
pulmonale Zirkulation (27). Diese Beziehung zwischen Atmung und pulmonalen
Blutfluss konnte im 19. und 20. Jahrhundert von verschiedenen Forschern
bestätigt werden. Dadurch entstand im Laufe der Zeit die Überlegung, dass unter
bestimmten
Voraussetzungen
ein
adäquater
pulmonaler
Blutfluss
ohne
präpulmonalen Ventrikel möglich sein muss. Basierend auf diesen Entdeckungen
wurden verschiedene tierexperimentelle Prozeduren, hinsichtlich der Möglichkeit
den RV partiell oder komplett
aus dem Herzkreislaufsystem auszuschalten,
getestet (28–31).
Die erste erfolgreiche klinische Anwendung einer cavopulmonalen Verbindung
durch Anastomose der Vena cava superior (VCS) mit der rechten Pulmonalarterie
12
(RPA) gelang Meshalkin im Jahr 1956 (31). Glenn et al. (32) berichteten 1958
über die erste Palliation in Form einer End-zu-End-Anastomose der VCS mit der
RPA (Klassische Glenn-Anastomose).
All diese Erfahrungen bildeten schließlich die Grundlage für die von F. Fontan und
E. Baudet (33) im Jahre 1968 erstmals durchgeführte komplette Trennung der
Kreisläufe bei Patienten mit TA. Das von Fontan und Baudet (33) entwickelte
Verfahren bestand aus einer End-zu-End-Anastomose zwischen der VCS und
dem distalen Ende der durchtrennten RPA im Sinne einer Glenn-Anastomose und
einer Verbindung des proximalen Endes der RPA mit dem RA. Auf diese Weise
konnte, nach Verschluss des ASD, das Blut aus der Vena cava inferior (VCI) der
linken
Pulmonalarterie
(LPA)
zugeführt
werden.
Der
Hauptstamm
der
Pulmonalarterie wurde ligiert. Die Funktion des RA wurde durch Implantation von
zwei homologen Aorten- oder Pulmonalklappen unterstützt. Eine lag im Übergang
der VCI zum RA, die andere wurde als Anastomose zwischen dem rechten
Herzohr und dem proximalen Ende der RPA eingesetzt (33).
Nach Einführung dieses neuen Operationsverfahrens zur Behandlung der TA
wurde die Fontanoperation in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Schritten
modifiziert und wird heute bei jeder Form eines UVH angewendet (25). Mit Beginn
der „Fontanära“ konnte die Prognose dieser angeborenen Herzfehler elementar
verbessert werden (siehe Kapitel 1.2.8).
Einige der bedeutendsten Veränderungen waren zum Beispiel der Verzicht auf
den Einsatz von Homografts und die direkte Verbindung zwischen rechtem
Herzohr und patienteneigener Pulmonalklappe, die atriopulmonale Anastomose
(Abbildung 1-10) (34,35), oder die Einbeziehung des rudimentären RV in den
Kreislauf (36). Wesentliche Meilensteine in der weiteren Entwicklung der
Fontanoperation waren die Einführung der totalen cavopulmonalen Konnektion
(TCPC) (37,38), sowie die extrakardiale Fontanoperation (ECFO) (39–41).
13
Abbildung 1-10 Atriopulmonale Anastomose aus Khairy et al. (3)
Bei der 1988 von de Leval et al. (38) erstmals beschriebenen TCPC (Abbildung 111) wird zum einen eine bidirektionale Glenn-Anastomose (BDGA) angelegt.
Diese ist eine Weiterentwicklung der klassischen Glenn-Anastomose durch
Hopkins et al. (42), bei der die VCS durchtrennt und End-zu-Seit mit der RPA
anastomosiert wird. Eine etwaige Verbindung des Pulmonalarteriensystems zum
singulären Ventrikel wird durch Ligatur des Trunkus pulmonalis unterbunden. Die
Anbindung der VCI zum Pulmonalarteriensystem wird durch einen intraatrialen
Tunnel hergestellt. Dieser entsteht durch Implantation eines Goretexpatches
zwischen den beiden Holvenenmündungen und der lateralen rechtsatrialen Wand,
und Anastomose des distalen Stumpfes der VCS an die RPA. Nach
Atrioseptektomie wird jener Teil des RA, der außerhalb dieses Tunnels liegt,
funktionell zum LA.
Abbildung 1-11 Totale Cavopulmonale Konnektion aus Khairy et al. (3)
14
Ein weiterer Entwicklungsschritt war die erstmalig im Jahre 1990 von Marcelletti et
al. (39) beschriebene ECFO (Abbildung 1-12). Nach einer BDGA wird hierbei die
VCI vom RA abgesetzt und ein Goretexrohr mit einem Durchmesser von 2 cm
zwischen der VCI und der RPA außerhalb des RA interponiert. Dadurch wird nun
der
gesamte
systemvenöse
Rückfluss
direkt
unter
Ausschaltung
eines
pumpenden Ventrikels in das Pulmonalarteriensystem geleitet, während das
oxygenisierte Blut ausschließlich in den Systemventrikel gelangt. Somit ist eine
funktionelle Trennung des kleinen und großen Kreislaufs eingetreten.
Abbildung 1-12 Extrakardiale Fontanoperation bei Trikuspidalatresie aus Gamillscheg et al. (43)
Eine weitere entscheidende Verbesserung der letzten Jahre, die zu einer
signifikanten Senkung der Mortalitäts- und Morbiditätsrate geführt hat, ist das
heutzutage am häufigsten durchgeführte zweistufige Verfahren nach Norwood et
al. (44). Unmittelbar nach der Geburt sind der RPI physiologisch noch erhöht, und
die Pulmonalarterien zu klein, weshalb eine Fontanoperation in diesem Alter noch
nicht möglich ist. Im frühen Säuglingsalter (4-12 Monaten), sobald der RPI dies zu
lässt, erfolgt als erster Schritt die Anlage einer oberen cavopulmonalen
Anastomose. Für diese vorangehende Operation haben sich zwei Techniken
bewährt: Die oben beschriebene BDGA (45) oder die Hemi-Fontan-Operation
(44,46). Die Hemi-Fontan-Operation unterscheidet sich in der technischen
Durchführung der Anastomosierung, führt aber zu einer gleichen Physiologie.
Dieses zweistufige Vorgehen erlaubt dem Körper eine schrittweise Anpassung an
die völlig veränderte Hämodynamik, da vorerst nur das systemvenöse Blut aus der
15
oberen Körperhälfte direkt in die Pulmonalarterien geleitet wird. Häufig wird
zusätzlich eine Atrioseptektomie durchgeführt. Außerdem besteht während dieser
Operation die Möglichkeit, assoziierte Fehlbildungen, wie eine Subaortenstenose,
AV-Klappen-Insuffizienzen oder pulmonale Hauptstammstenosen zu korrigieren
(2).
Der zweite Schritt zur Fontankomplettierung, die Verbindung der VCI mit der RPA,
sollte in einem Alter zwischen 18 Monaten und 4 Jahren erfolgen (3). Die in der
Literatur beschriebenen Altersgrenzen variieren (18,23,47) und sind abhängig vom
Wachstum der Pulmonalarterien und von dem Grad der bestehenden Zyanose
(23). Für diese Verbindung wird heute fast ausschließlich die bereits beschriebene
ECFO gewählt. Die Vorteile dieser Variante gegenüber der TCPC liegen
insbesondere in der Verringerung des Risikos einer postoperativen Arrhythmie
durch geringere Manipulationen und Nähte am Vorhof. Des Weiteren kann diese
Operation ohne kardiopulmonalen Bypass durchgeführt werden (40).
1.2.3 Physiologie der Fontanoperation
In einer Fontanzirkulation sind der System- und Lungenkreislauf (Abbildung 1-13)
in Serie geschaltet (43).
Abbildung 1-13 Fontankreislauf modifiziert nach Gamillscheg et al. (43). FT, Fontan-Tunnel; RPI,
pulmonaler Gefäßwiderstand; SV, singulärer Ventrikel
Durch die direkte Anbindung der Hohlvenen an das Pulmonalarteriensystem
kommt es zu einer Angleichung des zentralvenösen Druckes (ZVD) an den
Pulmonalarteriendruck (Abbildung 1-14) bei gleichzeitigem Verlust eines pulsatilen
Flusses in den Pulmonalarterien. In den Hohlvenen, dem Fontan-Tunnel und den
Pulmonalarterien besteht nun ein gewisser Grad einer venösen Hypertension (48).
Daraus resultiert bei normalem Druck im linken Vorhof (LAD) ein transpulmonaler
Gradient (Transpulmonaler Gradient = ZVD-LAD), welcher die Energie für die
16
pulmonale
Perfusion
liefert.
Auf
diese Weise
kann
die
Perfusion
der
Pulmonalarterien, welche zusätzlich durch die diastolische Saugkraft des
Systemventrikels und den intrapulmonalen Sog während der Inspiration unterstützt
wird, ohne prä-pulmonalen Ventrikel bewerkstelligt werden (43).
Abbildung 1-14 Darstellung der Druckverhältnisse im normalen Kreislauf und bei der FontanZirkulation, modifiziert nach Gewillig et al. (48). Links: normale kardiovaskuläre Zirkulation; Rechts:
Fontan-Zirkulation. Ao, Aorta; FT, Fontan-Tunnel; LA, linker Vorhof; LV, linker Ventrikel; P,
pulmonale Zirkulation; S, systemische Zirkulation; PA, Pulmonalarterie; RA; rechter Vorhof; RV,
rechter Ventrikel; V, singulärer Ventrikel
Die Mechanismen hinsichtlich der Kontrolle der kardialen Auswurfleistung sind bis
heute noch nicht vollständig geklärt. Die Regulation bei Patienten nach Fontan
Operation unterscheidet sich jedoch deutlich von der Physiologie eines normalen
Herz-Kreislaufsystems.
Es
konnte
gezeigt
werden,
dass
der
RPI
den
bedeutendsten Faktor in der Bestimmung der Vorlast des Systemventrikels und
somit in der Regulation des Herzzeitvolumens darstellt (48,49).
1.2.4 Postoperative intensivmedizinische Probleme
In der frühen Phase nach Operationen mit Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine
kann eine passagere endotheliale Dysfunktion der Pulmonalarterien zu einem
reaktiven Anstieg des RPI führen (50). Dieser Anstieg kann nach einer
Fontanoperation
einerseits
zu
einer
systemvenösen
Hypertonie
mit
der
Entwicklung von Ödemen, Aszites und Ergüssen führen (43), andererseits kann
eine verminderte pulmonale Perfusion eine deutliche Reduktion der Vorlast des
Systemventrikels, eine verminderte Oxygenierung und Hyperkapnie verursachen.
Eine Hypoxämie und Hyperkapnie können wiederum einen weiteren Anstieg des
RPI induzieren. Die pulmonale Perfusion wird durch eine mechanische Beatmung
17
zusätzlich negativ beeinflusst (48,49), sodass nach Fontanoperationen prinzipiell
eine frühe Extubation, so fern von hämodynamischer Seite her möglich,
anzustreben ist.
Als Folge der verringerten Vorlast und einer hypoxämisch bedingten Dysfunktion
des Systemventrikels kann sich ein therapieresistenten Low-Cardiac-OutputSyndrom mit konsekutivem Multiorganversagen entwickeln (43). In diesen Fällen
kann eine Reduktion des erhöhten RPI durch den Einsatz von inhalativem
Stickstoffmonoxid (NO) erreicht werden. Der selektive pulmonale Vasodilatator
verbessert die pulmonale Perfusion ohne wesentlichen Einfluss auf den
peripheren Gefäßwiderstand. In weiterer Folge treten eine Besserung der
Oxygenierung und der Vorlast bzw. der Funktion des Systemventrikels ein (51).
Ein eventuelles Reboundphänomen (pulmonale Vasokonstriktion und Reduktion
der Oxygenierung) nach Absetzen des inhalativen NO kann durch eine
Kombinationstherapie mit intravenösem Prostacyklin (Epoprostenol) verhindert
werden
(52).
Eine
postoperativen
weitere
Therapiemöglichkeit
Oxygenierung
und
zur
Verbesserung
Hämodynamik
ist
der
der
Phosphodiesterasehemmer Sildenafil (43).
Weitere postoperative Probleme können durch tachykarde Rhythmusstörungen
auftreten, die zu einer Verschlechterung der Funktion des Systemventrikels mit
konsekutiv schlechtem Auswurf und/oder pulmonalvenöser Stauung mit Anstieg
des RPI führen können (53). Auch jede höhergradige AV-Klappeninsuffizienz des
Systemventrikels kann zu einem Anstieg des LAD und somit zu einem
pulmonalvenösen Rückstau führen (53).
1.2.5 Selektionskriterien
Damit eine passive pulmonale Perfusion überhaupt möglich ist, sind gewisse
hämodynamische
Voraussetzungen
erforderlich.
Bereits
1978
publizierten
Choussat et al. (54) 10 präoperative Selektionskriterien, die für ein gutes Outcome
nach einer Fontan-Operation erfüllt sein sollten. Manche dieser Selektionskriterien
haben heute ihre Bedeutung verloren oder wurden neu bewertet, des Weiteren
wurden verschiedene Faktoren ergänzt. Es ergaben sich zum Beispiel
Änderungen hinsichtlich des Operationsalters (55,56) und der zwingenden
Notwendigkeit
eines
präoperativ
bestehenden
Sinusrhythmus
(57).
Als
18
zuverlässige
Prognoseparameter
für
das
postoperative
Ergebnis
können
heutzutage die in Tabelle 1-1 zusammengefassten Selektionskriterien erachtet
werden.
Tabelle 1-1 Selektionskriterien
Selektionskriterien für Fontanoperation
Pulmonalarterieller Mitteldruck < 15 mmHg (24,58–60)
RPI < 2 Wood Units x m² Körperoberfläche (59,61)
Ausreichendes Pumonalarterienkaliber (McGoon-Ratio, Nakata-Index) (62,63)
Keine Pulmonalarteriendistorsionen/ -stenosen (59,60)
OP-Alter nicht < 2 Jahre (24,58,60)
Kompetente AV-Klappe (24,58,59)
Normale systolische Funktion des SV (59,61): EF (%) > 50 (64)
Normale diastolische Funktion des SV: EDP (mmHg) < 12 (59)
Keine Hypertrophie des SV (64)
Kein rechter Ventrikel als SV (65)
Keine komplexe Anatomie (24,58,59)
Kein Heterotaxiesyndrom (58,60)
Keine Obstruktion des Ausflusstraktes des SV (59,64)
Weniger Voroperationen (24)
Keine Schrittmacher – Indikation vor Fontanoperation (60)
AV-Klappe,
Atrioventrikularklappe;
SV,
Systemventrikel;
EF,
Ejektionsfraktion;
EDP,
Enddiastolischer Druck des SV; RPI, pulmonaler Gefäßwiderstand.
Zur besseren Quantifizierung der Gefäßgröße der Pulmonalarterien haben sich
der Nakata-Index [(LPA-Fläche + RPA-Fläche)/Körperoberfläche] (63) und die
McGoon-Ratio [(LPA-Durchmesser + RPA-Durchmesser)/Durchmesser der Aorta
auf Höhe des Diaphragmas] (62) bewährt. Ein Nakata Index < 250 mm²/m²
(Referenzwert 330±30 mm²/m²) oder eine McGoon-Ratio < 1,8 (Normalwert 2)
gehen mit einem erhöhten postoperativen Risiko einher.
19
1.2.6 Fenestration des Fontan-Tunnels
Nicht alle Fontankandidaten erfüllen die im vorigen Kapitel angeführten
Selektionskriterien. Bei Risikopatienten (siehe Kapitel 1.2.5) wird daher eine
Fenestration (Abbildung 1-15) des intraatrialen bzw. extrakardialen Tunnels als
„Überlaufventil“ durchgeführt (59,66,67).
Abbildung 1-15 Fenestration eines lateralen Tunnels bei einer TCPC aus Kopf et al. (68). IVC,
Vena cava inferior; PA, Pulmonalarterien; SCV, Vena cava superior.
Postoperativ
kann
bei
einem
vorübergehenden
Anstieg
des
RPI
das
systemvenöse Blut durch den Rechts-Links-Shunt zwischen Tunnel und LA in den
Systemkreislauf „ausweichen“ (Abbildung 1-16) und damit eine adäquate Vorlast
und kardiale Auswurfleistung des Systemventrikels, unter in Kaufnahme einer
mäßigen Zyanose, aufrechterhalten werden. Gleichzeitig werden durch dieses
„Ventil“ ein exzessiv gesteigerter ZVD und damit eine venöse Stauung vermindert
(59,66,67).
Abbildung 1-16 Funktion der Fenestration als Überlaufventil aus Kopf et al. (68). LA, linker
Vorhof; RA, rechter Vorhof.
20
Durch die Implementierung dieses Prinzips der Fenestration des intra- oder
extrakardialen Fontan-Tunnels konnte die postoperative Mortalität und Morbidität,
insbesondere bei Risikopatienten, gesenkt werden (59,66,67). In machen Zentren
wird eine Fenestration bei jeder Fontanoperation durchgeführt, unabhängig von
vorhanden Risikofaktoren (69). Nach Adaptation an die veränderte Hämodynamik
sollte diese Fenestration interventionell verschlossen werden, um eine relevante
Zyanose oder die Gefahr einer paradoxen Embolie möglichst gering zu halten
(70). Gelegentlich kommt es jedoch bereits vorzeitig zu einem spontanen
Verschluss der Fenestration (71).
1.2.7 Palliativeingriffe vor Fontanoperation
Die meisten Patienten mit funktionell singulärem Ventrikel sind hämodynamisch
nicht balanciert. Um dennoch günstige Voraussetzungen (siehe Kapitel 1.2.5) für
eine spätere Fontanisierung zu schaffen, sind bei diesen Patienten in den ersten
Lebensmonaten bereits initiale Palliationen notwendig (18).
Von enormer Bedeutung ist ein ausgeglichen limitierter Fluss durch die Lungen
(3). Zum einen muss bei Vorliegen eines reduzierten Lungenflusses, der meist
auch mit hypoplastischen Pulmonalarterien verbunden ist, und der damit
einhergehenden meist schweren Zyanose, eine adäquate Lungendurchblutung
mittels Anlage eines systemisch-pulmonalarteriellen Shunts hergestellt werden,
damit die Pulmonalarterien wachsen können. In der Regel wird hierfür ein
modifizierter Blalock-Taussig-Shunt verwendet, bei welchem mit Hilfe einer
Goretexrohrprothese eine Verbindung zwischen Arteria subclavia und der LPA
oder RPA angelegt wird. Bei zu hypoplastischen peripheren Pulmonalarterien
muss ein zentraler Shunt zwischen der Aorta und der Pulmonalarterienbifurkation
implantiert werden (3,18).
Zum anderen ist bei vermehrter Lungendurchblutung mit der Gefahr der
Entwicklung
einer
pulmonalen
Hypertonie
bzw.
einer
pulmonalen
Gefäßerkrankung ein frühes Pulmonalarterien-Banding (PAB) zum Schutz der
Lungengefäße entscheidend (2).
Des Weiteren ist auf einen ungehinderten systemarteriellen Ausfluss zu achten.
Bei bestehenden Obstruktionen im Ausflusstrakt des Systemventrikels im Sinne
einer Subaortenstenose kann eine Damus-Kaye-Stansel Operation (1) oder beim
21
HLHS die Norwood I Palliation indiziert sein (1,3). Mittels einer „Rashkind balloon
septostomy“ kann bei einem restriktiven ASD ein ausreichender Blutrückfluss zum
Ventrikel interventionell sichergestellt werden (23).
1.2.8 Prognose nach Fontanoperation
Durch eine bessere Patientenselektion, die Weiterentwicklung der ursprünglichen
Fontanoperation bis zur ECFO, dem Staging der Fontanpalliation, durch
Fortschritte
des
kardiochirurgischen
Managements
einschließlich
der
perioperativen Intensivmedizin sowie schließlich auch mit der verbesserten
Nachsorge konnte eine deutliche Reduktion der postoperativen Mortalität und
Morbidität als auch der Langzeitergebnisse erzielt werden. Das initiale operative
Überleben konnte von 80-85% auf 95 % verbessert werden (72). Laut Mair et al.
(73) liegt das operative Risiko für Patienten mit TA und guten Voraussetzungen
(entsprechend den Selektionskriterien) bei lediglich 2%. Bei Patienten mit TCPC
beträgt das Überleben 10 Jahre nach Operation (inklusive perioperativ
Verstorbener) 91 % (65).
Trotz des signifikanten Beitrages der Fontan-Operation zur Therapie der Patienten
mit UVH stellt sie eine Palliation dar. Nach der Fontan-Operation besteht bei allen
Patienten,
auch
nach
exzellenten
frühpostoperativen
Ergebnissen,
im
Langzeitverlauf das Risiko für folgende Komplikationen, bis hin zu einem „LateFontan-Failure“ (47,74):
-
Herzrhythmusstörungen
-
Chronische systemvenöse Stauung
-
Leberfunktionsstörungen als Folge des erhöhten ZVD
-
Entwicklung
veno-venöser
Kollateralen
mit
eventuell
späterer
Desaturierung und Auftreten einer Zyanose
-
Eiweißverlustenteropathie
-
Plastische Bronchitis
-
Thrombose-
und
Embolierisiko
durch
Auffälligkeiten
im
Gerinnungssystem
-
Progressive Dysfunktion des Systemventrikels  Low – Cardiac –
Output – Syndrom
-
Multiorgan- (Nieren-) versagen
22
1.3
Fragestellung
Durch die vorhin erwähnten Fortschritte konnte die initiale postoperative
Überlebensrate nach Fontan-Operation und deren Modifikationen zwar enorm
gesteigert werden, jedoch zeigt sich mit dieser Entwicklung im Langzeit-Follow-Up
auch eine erhöhte Anzahl an Patienten mit Versagen des Fontan-Kreislaufes
(Late-Fontan-Failure)
durch
die
oben
genannten
Komplikationen.
Diese
Problematik stellt Herausforderungen an die Therapie und an das gesamte
Management der Patienten nach Fontan-Operation.
Anhand der bisher an der Medizinischen Universität Graz betreuten FontanPatienten steht im Zentrum dieser Diplomarbeit neben der allgemeinen Analyse
der Patientencharakteristika die Klärung folgender Fragestellungen bezüglich des
Langzeitverlaufes von Patienten nach der Fontanoperation:
-
Welche Komplikationen treten im Langzeitverlauf nach Fontan-Operation
gehäuft auf und benötigen eine entsprechende Therapie oder Intervention?
Zusätzlich soll die Häufigkeit einer Therapie, Katheterintervention oder ReOperation dargestellt werden.
-
Welchen Einfluss haben die präoperativen Selektionskriterien auf die
postoperative Mortalität und auf den Langzeitverlauf?
-
Welche Modifikation zeigt bessere Langzeitergebnisse: TCPC oder ECFO?
-
Welche zugrundeliegende Ventrikelmorphologie zeigt im Langzeitverlauf
die bessere Prognose: ein linker bzw. rechter Systemventrikel?
23
2 Methodik
2.1
Patientenkollektiv/Studiendesign
Die vorliegende retrospektive Single-Center-Studie stellt eine Analyse der Daten
aller Patient/-innen nach Fontanoperation dar, die an der Klinischen Abteilung für
Pädiatrische Kardiologie der Medizinischen Universität Graz betreut werden. Die
Operationen wurden bei den Patienten/-innen von 03/1989 bis 02/2010 an der
Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie
durchgeführt.
Ausgeschlossen
wurden
jene
Patienten,
die
nach
der
Fontanoperation in einer anderen Klinik betreut wurden. Ansonsten wurden keine
weiteren Ausschlusskriterien definiert. Abbildung 3-1 gibt einen Überblick über die
in dieser Studie erfasste Patientenpopulation. Als Endpunkte der Studie wurden
definiert: die letzte Kontrolle, eine Herztransplantation und der Tod.
Das Studiendesign wurde im Vorfeld von der Ethikkommission der Medizinischen
Universität Graz geprüft und genehmigt.
2.2
Datenerhebung und statistische Auswertung
Die Akten aller bisher an den Klinischen Abteilungen für Herzchirurgie und für
Pädiatrische Kardiologie der Medizinischen Universität Graz operierten und
betreuten Fontan-Patienten wurden von 04/2010 bis 10/2010 hinsichtlich
demographischer,
präoperativer,
operativer
und
postoperativer
Parameter
ausgewertet. Hierfür wurden neben den ambulanten Krankenakten auch prä- und
postoperative Echokardiographie-, Herzkatheter- und EKG-Befunde der Patienten
herangezogen.
Die
gesamten
Auswertungsparameter
zeigt
der
Datenerhebungsbogen im Anhang. Alle genannten Daten wurden anonymisiert zur
weiteren statistischen Verarbeitung in einer Excel-Tabelle erfasst.
Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Programms NCSS 2007 (Hintze,
J. (2007); NCSS, LLC. Kaysville, Utah, USA). Es wurde eine deskriptive Statistik
mit Erfassung von Häufigkeiten, Mittelwerten, Standardabweichungen sowie
Minimum und Maximum durchgeführt. Zur Überlebenszeitanalyse wurde die
Kaplan-Meier Methode herangezogen. Folgende statistische Analysen kamen zur
Anwendung: Fisher´s exact test, Chi-²-Test, Mann-Whitney U Test und der
Kruskal-Wallis Test. Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen.
24
3 Ergebnisse – Resultate
Von 1989 bis 2010 wurden insgesamt 79 Patienten mit einem univentrikulären
Herzfehler mittels einer Fontanoperation behandelt.
Abbildung 3-1 gibt einen Überblick über den Verlauf nach Fontanoperation aller
Patienten dieser Studie.
Abbildung 3-1 Übersicht über die Studienpopulation. HTX, Herztransplantation; n, Anzahl der
Patienten
25
3.1
Gesamtes Patientenkollektiv- demographische Daten und Diagnosen
Von den 79 Patienten waren 53 (67,1%) männlich und 26 (32,9%) weiblich.
Die häufigsten Grunddiagnosen waren der DILV (32%, 25 Patienten) und die TA
(30%, 24 Patienten). Abbildung 3-2 gibt die Häufigkeiten aller zugrundeliegenden
Diagnosen wieder.
Abbildung 3-2 Häufigkeiten der einzelnen Diagnosen. DILV, Double-Inlet-Left-Ventricle; DORV,
Double-Outlet-Right-Ventricle; HLHS, Hypoplastisches Linksherz Syndrom; MA, Mitralatresie; TA,
Trikuspidalatresie
Als Systemventrikel lag bei 63 Patienten (79,7%) ein morphologisch LV, bei 15
Patienten (19%) ein morphologisch RV und bei 1 Patienten (1,3%) ein Ventrikel
unbestimmten Typs vor.
Von den 79 erfassten Patienten wiesen 23 (29,1%) 30 zusätzliche kardiale
Fehlbildungen, wie System- und Pulmonalvenenanomalien, Lageanomalien und
Obstruktionen im systemischen Ausflusstrakt auf (Tabelle 3-1).
26
Tabelle 3-1 Zusätzliche kardiale Fehlbildungen bei 23 Patienten
Anomalien
Venenanomalien (n = 12)
Systemvenenanomalien
6
Pulmonalvenenanomalien
2
System- und Pulmonalvenenanomalien
4
Lageanomalien
7
Obstruktionen im systemischen Ausflusstrakt (n = 11)
Aortenisthmusstenose
8
Subaortenstenose
3
Gesamt
30
3.2
Palliativeingriffe vor Fontanoperation
Bei
68
Patienten
(86,1%)
waren
insgesamt
109
Palliativeingriffe
bzw.
korrigierende Operationen vor der Fontanoperation notwendig. Tabelle 3-2
präsentiert die Art und die Häufigkeit der jeweils durchgeführten Eingriffe. Bei 38
Patienten war nur ein einzelner Eingriff, bei 30 Patienten 2 oder mehr Eingriffe vor
Fontanoperation erforderlich.
Tabelle 3-2 Palliativoperationen und Korrektur zusätzlicher Fehlbildungen bei 68 Patienten
Art der durchgeführten Operation
BAS
20
Shunt
43
PAB
30
Korrektur Aortenisthmusstenose/unterbrochenen AoBo
8
Korrektur einer Totalen Lungenvenenfehlbildung
2
Patchplastik der Pulmonalarterien
1
DKS
1
Valvulotomie Pulmonalklappe
1
Ligatur system-pulmonaler Kollateralen
1
Patcherweiterung Arteria subclavia
1
Stentimplantation in LPA nach BDGA
1
Gesamt
109
BAS, Ballonatrioseptostomie; BDGA, bidirektionale Glenn-Anastomose; DKS, Damus-KayeStanzel-Anastomose; LPA, linke Pulmonalarterie; PAB, Pulmonalarterienbanding.
27
3.2.1 Bidirektionale Glenn-Anastomose und Hemi-Fontanoperation
Insgesamt wurde bei 44 Patienten (55,7%) die Fontanoperation zweizeitig
durchgeführt, wobei die ECFO (ab 1998) prinzipiell zweizeitig erfolgte. Die BDGA
(90,9%, 40 Patienten) bzw. die Hemi-Fontanoperation (9,1%, 4 Patienten) wurde
im Durchschnitt in einem Alter von 2,1 3,0 Jahren (0,4-18,3) durchgeführt. Die
präoperativen Parameter sind in Tabelle 3-3 zusammengefasst.
Tabelle 3-3 Präoperative Parameter vor Bidirektionaler Glenn-Anastomose bzw. Hemi-Fontan
Parameter
Mittelwert (Min-Max)
Größe (cm)
81,1 (60-169)
(33 von 44 Patienten)
Gewicht (kg)
10,4 (4,2-43)
(34 von 44 Patienten)
SaO2 (%)
77 (68-95)
(36 von 44 Patienten)
pulmonalarterieller Mitteldruck (mmHg)
13 (8-22)
(32 von 44 Patienten)
RPI (Wood Units)
1,54 (0,50-4,70)
(30 von 44 Patienten)
RPI, pulmonaler Gefäßwiderstand; SaO2, arterielle Sauerstoffsättigung
Bei 16/44 Patienten (36,4%) wurde bei der BDGA bzw. Hemi-Fontanoperation der
Pulmonalarterienhauptstamm primär nicht abgesetzt, bei 12 Patienten (27,3%)
erfolgte
eine
Erweiterung
der
peripheren
Pumonalarterien
mittels
einer
Patchplastik und bei 3 Patienten (6,8%) wurde wegen einer persistierenden linken
VCS eine bilaterale BDGA angelegt.
Korrektureingriffe zusätzlicher Fehlbildungen erfolgten bei 4/44 Patienten (9,1%).
Bei 2/4 Patienten wurde eine Damus-Kaye-Stansel Operation durchgeführt, bei
1/4 Patienten erfolgte die Korrektur einer partiellen Lungenvenenfehlmündung
rechts und bei einem weiteren Patienten wurde die Trikuspidalklappe mittels eines
Patches verschlossen.
3.3
Fontanoperation
Die Fontanoperation wurde im mittleren Alter von 4,8 3,9 (0,8-21,3) Jahren
durchgeführt, die TCPC im mittleren Alter von 4,5±3,6 (0,8-19,8) Jahren, die
ECFO im mittleren Alter von 5,4±4,5 (2,4-21,3) Jahren (p= 0,234).
28
3.3.1 Präoperative Parameter
Präoperativ hatten alle Patienten einen SR. Von 78 Patienten konnten
Informationen
über
die
Ejektionsfraktion
(EF),
AV-Klappenfunktion
und
Kollateralkreisläufe erhoben werden. Von diesen wiesen 75 Patienten (96,2%)
eine
normale
EF
(>
50%)
auf.
Hämodynamisch
relevante
AV-
Klappeninsuffizienzen bestanden bei 9/78 Patienten (11,5%) und veno-venöse
bzw. system-venöse Kollateralen bei 5/78 Patienten (6,4%; veno-venöse n = 1,
system-venöse n = 3, beide n = 1). Pulmonalarterienstenosen hatten 21/79
Patienten (26,6%).
Die
Mittelwerte
der
restlichen
präoperativen
demographischen
und
hämodynamischen Parameter sind in Tabelle 3-4 zusammengefasst.
Tabelle 3-4 Präoperative Daten vor Fontanoperation
Parameter
Mittelwert (Min-Max)
Größe (cm)
102,4 (70-169)
Gewicht (kg)
16,5 (7,5-50,0)
SaO2 (%)
82 (64-95)
EDP-SV (mmHg)
7,6 (2-18)
pulmonalarterieller Mitteldruck (mmHg)
2
RPI (Wood Units x m Körperoberfläche)
Nakata Index
McGoon-Ratio
11,2 (6-18)
1,44 (0,50-5,20)
298 (100-715)
2,10 (1,14-3,70)
EDP-SV, Enddiastolischer Druck im Systemventrikel; RPI, pulmonaler Gefäßwiderstand; SaO 2,
arterielle Sauerstoffsättigung; SV, Systemventrikel
3.3.2 Präoperative Risikofaktoren und Einfluss auf das perioperative
Outcome nach Fontanoperation
Als präoperative Risikofaktoren wurden definiert (siehe Kapitel 1.2.5): Alter unter 2
Jahre, kein Sinusrhythmus, zusätzliche System- und Pulmonalvenenanomalien,
Obstruktionen im systemischen Ausflusstrakt, eine EF < 50%, relevante
Insuffizienz der systemischen AV-Klappe, ein enddiastolischer Druck (EDP) des
Systemventrikels > 12 mmHg, ein Mitteldruck der Pulmonalarterien > 15 mmHg,
RPI > 2 Wood Units x m2 Körperoberfläche und Stenosen der peripheren
Pulmonalarterien. All diese Faktoren wurden als gleichwertig erachtet und für
jeden Patienten addiert. Tabelle 3-5 zeigt die Anzahl der Patienten mit der
entsprechenden Anzahl an Risikofaktoren.
29
Tabelle 3-5 Anzahl Risikofaktoren vor Fontanoperation
Einfluss
Risikofaktoren-
Anzahl der
Anzahl
Patienten
0
26
1
28
2
18
3
6
4
1
präoperativer
Risikofaktoren
auf
das
Outcome
nach
Fontanoperation
Um einen möglichen Einfluss präoperativer Risikofaktoren auf das perioperative
Outcome nach Fontanoperation festzustellen, wurden die folgenden 3 Gruppen
hinsichtlich
der
Risikofaktorenanzahl
verglichen:
Überlebende
nach
Fontanoperation ohne postoperative Komplikationen (n = 30), Überlebende nach
Fontanoperation mit postoperativen Komplikationen (n = 37) und perioperativ
Verstorbene nach Fontanoperation bzw. Patienten mit Fontan-take-down (n=12).
Abbildung 3-3 zeigt die Verteilung der Risikofaktoren in den verschiedenen
Gruppen.
Abbildung 3-3 Boxplots der Risikofaktoren in den 3 Gruppen. 0, Überlebende nach
Fontanoperation ohne postoperative Komplikationen; 1, Überlebende nach Fontanoperation mit
Komplikationen; 2, Verstorbene nach Fontanoperation bzw. Patienten mit Fontan-take-down.
Tabelle 3-6 fasst die Anzahl an Risikofaktoren bei den verschiedenen
Patientengruppen zusammen.
30
Alle Patienten, die perioperativ verstarben bzw. bei denen ein Fontan-take-down
notwendig war, hatten mindestens 1 oder mehr präoperative Risikofaktoren,
während von der Gruppe der Überlebenden der größte Teil keinen oder nur 1
Risikofaktor zeigten. Patienten ohne postoperative Komplikationen hatten im Mittel
0,8 Risikofaktoren, während die Gruppe mit postoperativen Komplikationen im
Mittel 1,0 und die Gruppe der Verstorbenen bzw. Patienten mit Fontan-take-down
2,1 Risikofaktoren hatten. Die Gruppen unterschieden sich signifikant hinsichtlich
der Anzahl an präoperativen Risikofaktoren (p=0,001). Die Gruppe der
postoperativ Verstorbenen bzw. Patienten mit Fontan-take-down hatte deutlich
mehr präoperative Risikofaktoren als die beiden anderen Gruppen.
Tabelle 3-6 Anzahl an Risikofaktoren bei den verschiedenen Patientengruppen
Risikofaktorenanzahl
Gruppe 0
(n=30)
Gruppe 1
(n=37)
Gruppe 2
(n=12)
0
1
2
3
4
12
13
4
1
0
14
12
8
3
0
0
3
6
2
1
Gruppe 0, Überlebende nach Fontanoperation ohne postoperative Komplikationen; Gruppe 1,
Überlebende
nach
Fontanoperation
mit
Komplikationen;
Gruppe
2,
Verstorbene
nach
Fontanoperation bzw. Fontan-take-down.
3.3.3 Modifikation der Fontanoperation (TCPC und ECFO)
Bis zum Jahre 1998 wurde bei den ersten 53/79 Patienten (67,1%) die TCPC
angewandt, anschließend erfolgte ausschließlich die ECFO bei 26/79 Patienten
(32,9%). Bei 29/79 Patienten (36,7%) wurde wegen des Vorliegens von mehr als 2
Risikofaktoren eine Fenestration des Fontan-Tunnels durchgeführt. Bei allen
Patienten, bei denen zuvor noch keine Anlage einer BDGA bzw. eine HemiFontan-Operation durchgeführt wurde, erfolgte dies während der Fontanoperation
im Sinne eines einzeitigen Verfahrens. Eine bilaterale BDGA aufgrund einer
persistierenden SVC war bei 3 Patienten notwendig. Die insgesamt 34
Begleitprozeduren, welche während der Fontanoperation bei 32 Patienten (40,5%)
zur Korrektur zusätzlicher Fehlbildungen durchgeführt wurden, sind in Tabelle 3-7
zusammengefasst.
31
Tabelle 3-7 Chirurgische Begleiteingriffe während Fontanoperation bei 32 Patienten
Begleiteingriffe
Bilaterale BDGA
3
Patchplastik der Pulmonalarterien
24
DKS/Korrektur Subaortenstenose
4
Korrektur einer Venenanomalie
2
AV-Klappen-Rekonstruktion
1
Gesamt
34
AV-Klappen, Atrioventrikularklappen; BDGA, bidirektionale Glenn-Anastomose; DKS, Damus-KayStanzel-Anastomose
3.4
Frühpostoperativer Verlauf nach Fontanoperation (< 30 Tage)
3.4.1 Komplikationen
Ein unkomplizierter frühpostoperativer Verlauf konnte bei 31/79 Patienten (39,2%)
beobachtet werden. Bei 38/79 Patienten (48,1%) traten 58 Komplikationen auf
(Tabelle 3-8).
Tabelle 3-8 Frühpostoperative Komplikationen bei 38 Patienten
Komplikationen
Die
Anzahl
Prolongierte Ergüsse/Aszites
27
Herzrhythmusstörungen
11
Low-Cardiac-Output-Syndrom
9
Neurologisches Durchgangssyndrom
4
Zwerchfellparese
4
Nachblutung
2
Thrombus/Pulmonalarterienembolie
1
Gesamt
58
häufigsten
postoperativen
Komplikationen
waren
drainage-
bzw.
punktionsbedürftige Pleuraergüsse (postoperative Drainagedauer > 1 Woche),
gefolgt von therapiepflichtigen Rhythmusstörungen.
Bei einer 2 ½ -jährigen Patientin wurde wegen protrahierten Ergüssen und
massiver
Hepatosplenomegalie
2
Wochen
postoperativ
eine
sekundäre
Fensterung des extrakardialen Fontan-Tunnels durchgeführt. Eine 3-jährige
Patientin erlitt 3 Wochen nach Fontanoperation (TCPC) eine fulminante
Pulmonalarterienembolie. Sie konnte erfolgreich mit einer medikamentösen
32
Thrombolyse behandelt werden (75). Bei einem 2 jährigen Patienten erfolgte 22
Tage
postoperativ
nach
Fontanoperation
(TCPC)
eine
endoskopische
Zwerchfellraffung wegen einer Zwerchfellparese.
3.4.2 Fontan-take-down
Ein Rückbau der Fontanoperation, ein sogenannter Fontan-take-down, musste bei
3/79 (3,8%) Patienten durchgeführt werden.
Bei einem 2½-jährigen Patienten mit Criss-cross-heart erfolgte noch intraoperativ
nach Abgang von der Herz-Lungen-Maschine wegen eines Low-Cardiac-OutputSyndroms der Fontan-take-down bei TCPC. Vor der Fontanoperation war eine
Korrektur einer Aortenisthmusstenose und ein PAB notwendig gewesen. Als
weiteren extrakardialen Risikofaktor war er wegen einer Tracheobronchomalazie
auf
eine
Langzeitatemunterstützung
angewiesen.
Er
verstarb
14
Jahre
postoperativ an den Folgen einer massiven Lungenblutung.
Eine 2-jährige Patientin mit DILV erlitt nach einer TCPC ein schweres LowCardiac-Output-Syndrom. Am 1. postoperativen Tag erfolgte bei ihr der Fontantake-down, 3 Stunden postoperativ verstarb sie an einem therapieresistenten LowCardiac-Output-Syndrom.
Bei einem 2-jährigen Patienten mit DILV erfolgte am ersten postoperativen Tag
nach Durchführung einer TCPC wegen eines Low-Cardiac-Output-Syndroms der
Fontan-take-down. Bei ihm wurde der Hemi-Fontankreislauf belassen. Eine
Aortenisthmusstenose war während der Anlage eines PAB als Palliativeingriff
korrigiert worden. 7 ½ Jahre nach Fontan-take-down wurde erfolgreich eine ECFO
angelegt. Dieser Patient wurde in die Auswertung des Langzeitverlaufes nach
Fontanoperation in dieser Studie mit eingeschlossen.
3.4.3 Operative Mortalität
In der operativen/frühen postoperativen Phase verstarben 10 Patienten (12,7%)
einschließlich des einen Patienten nach Fontan-take-down (siehe Kapitel 3.4.2).
Alle postoperativen Todesfälle waren in den ersten Jahren nach Einführung der
Fontanoperation zu verzeichnen. Ab dem Jahr 1999 verstarb kein Patient mehr in
der frühen postoperativen Phase bzw. kein Patient verstarb nach Einführung der
ECFO.
33
Die Todesursachen waren therapieresistentes Low-Cardiac-Output-Syndrom (n =
6) mit den Folgen eines Multiorganversagen oder cerebrale Ursachen (n = 3). Eine
Patientin verstarb nach Fontan-take-down an einem Low-Cardiac-Output Syndrom
(siehe Kapitel 3.4.2).
3.5
Langzeitverlauf
Von den 67 überlebenden Patienten, welche die Fontanoperation primär
überlebten, wurden 8 Patienten von anderen Kliniken weiter betreut. Der Patient,
welcher nach primärem Fontan-take-down im zweiten Versuch erfolgreich Fontan
operiert werden konnten, wurde in die Auswertung des Langzeitverlaufes mit
einbezogen. Letztendlich konnte so ein Follow-Up des Langzeitverlaufes von
60/79 Patienten (75,9%) erfasst werden, davon waren 39 Patienten nach TCPC
und 21 Patienten nach ECFO. Bei einem dieser 60 Patienten wurde erfolgreich
eine Herztransplantation (siehe Kapitel 3.5.2) durchgeführt und 2 weitere
Patienten verstarben im Langzeitverlauf (siehe Kapitel 3.5.1). Des Weiteren
konnten von einem Patienten nicht alle Daten vollständig erhoben werden, sodass
die Auswertungen der aufgetretenen Spätkomplikationen und der letzten Kontrolle
anhand der Daten von 56 Patienten mit erhaltenem Fontankreislauf erfolgten.
Endpunkte dieser Studie waren die letzte Kontrolle, eine Herztransplantation oder
der Tod.
3.5.1 Spätmortalität
Im Langzeitverlauf verstarben 2/60 Patienten (3,3%). Eine fast 3-jährige Patientin
mit TA verstarb 1,1 Jahre nach einer TCPC. Postoperativ bestand eine
rechtsseitige Zwerchfellparese und eine Pleuraschwarte rechts. Ein halbes Jahr
nach
der
Fontanoperation
Patcherweiterung
der
erfolgte
eine
Pulmonalarterien.
sekundäre
Fenestration
Aufgrund
des
und
reduzierten
Lungenvolumens und erhöhten pulmonalen Gefäßwiderstands erfolgte nach 1,1
Jahren eine Dekortikation der Pleuraschwarte. 7 Tage nach dieser Operation
verstarb die Patientin an einem Multiorganversagen.
Ein 7½ -jähriger Patient mit DILV verstarb 0,3 Jahre postoperativ nach einer TCPC
an einer cerebralen Embolie nach interventionellem Verschluss einer Fenestration.
34
Die
Kaplan-Meier
Überlebenswahrscheinlichkeit
(Abbildung
3-4)
für
die
frühpostoperativ Überlebenden, ohne den einen Patienten mit Herztransplantation
(siehe Kapitel 3.5.2), war 96,6% nach 15 Jahren.
Abbildung
3-4
Kaplan-Meier-Kurve
der
Überlebenswahrscheinlichkeit
frühpostoperativ
überlebender Fontan-Patienten (n=59)
3.5.2 Re-Operation und Herztransplantation
Bei einem Patienten mit TA musste 7½ Monate nach zweizeitiger Fontanoperation
und nach postoperativer Stentimplantation bei einer LPA-Stenose sowie
zweimaliger AV-Klappenrekonstruktion eine Herztransplantation wegen kardialer
Dekompensation durchgeführt werden. Als präoperative Risikofaktoren waren bei
ihm eine
Anomalie
der
Systemvenen
(persistierende
linke
VCS),
eine
Mitralklappeninsuffizienz II° und Stenose der Pulmonalarterien vorhanden. Als
Palliativeingriff war vor der Fontanoperation ein PAB erfolgt. Die Anlage der
bilateralen
BDGA
war
Fontankomplettierung
in
(ECFO
einem
mit
Alter
von
Fenestration
ca.
1
und
Jahr
erfolgt,
Patchplastik
die
der
Pulmonalarterien) in einem Alter von 8,7 Jahren.
Bei einem weiteren Patienten mit TA musste 1,2 Jahre nach Fontanoperation ein
neuerlicher linksseitiger Blalock-Taussig-Shunt wegen Obliteration des Abganges
der linken Pulmonalarterie und Hypoplasie derselben angelegt werden. Als
Risikofaktoren hatte er vor Fontanoperation eine Stenose der Pulmonalarterien
und einen erhöhten RPI. Die Anlage eines Shunts als Palliativeingriff war im
35
frühen Säuglingsalter erfolgt, gefolgt von einer BDGA im Alter von 1,2 Jahren. Die
ECFO mit Fenestration und Patchplastik der Pulmonalarterien wurde im Alter von
2,6 Jahren durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich zunächst
komplikationslos.
3.5.3 Spätkomplikationen
Bei 14/56 Patienten (25%) traten im Langzeitverlauf 15 relevante Komplikationen
auf (Tabelle 3-9).
Tabelle 3-9 Komplikationen im Langzeitverlauf bei 14 Patienten
Art der Komplikation
Herzrhythmusstörungen
12
Eiweißverlustenteropathie
2
Thrombus
1
Gesamt
15
Die mit Abstand häufigsten Komplikationen im Langzeitverlauf waren mit 80%
(12/15) Herzrhythmusstörungen. Diese traten häufiger bei Patienten nach TCPC
auf (Abbildung 3-5). Von den 37 überlebenden Patienten nach TCPC entwickelten
11 Patienten im Langzeitverlauf relevante Herzrhythmusstörungen, während es
unter den 19 Patienten nach ECFO lediglich einer war (p=0,0324).
Die Herzrhythmusstörungen wurden bei 3 Patienten medikamentös behandelt, bei
7 Patienten bestand die Indikation zu einer Schrittmacherimplantation. Unter den
Patienten mit Schrittmacherindikation waren 6 Patienten mit TCPC sowie der eine
Patient mit ECFO. Bei einem Patienten nach TCPC mit Wolff-Parkinson-WhiteSyndrom und einer Patientin nach TCPC mit asymptomatischen AV-Block II°-III°
musste bisher keine Therapie eingeleitet werden.
36
Abbildung 3-5 Vergleich relevante Herzrhythmusstörungen zwischen Patienten mit TCPC und
ECFO. TCPC, Totale Cavopulmonale Konnektion; ECFO, Extrakardiale Fontanoperation.
Eine Patientin mit Eiweißverlustenteropathie hatte einen nicht näher bezeichneten
funktionell UVH mit großem VSD und zusätzlich eine milde PS. Bei dieser
Patientin bestand präoperativ ein erhöhter RPI. Die andere Patientin hatte einen
nicht weiter klassifizierten UVH mit großem VSD, Transpositionsstellung der
großen Arterien und einer PS. Die Eiweißverlustenteropathie wurde bei beiden
Patienten mit Diuretika, Nachlastsenkern sowie mit pulmonalen Vasodilatatoren
(Sildenafil bzw. Bosentan) behandelt. Bei einer Patientin kam es unter dieser
Therapie zu einem Verschwinden der Eiweißverlustenteropathie, bei der anderen
Patientin zu einer deutlichen klinischen Verbesserung. Bei letztgenannter Patientin
erfolgte des Weiteren noch eine Stentimplantation in das extrakardiale Conduit am
Übergang zur VCI.
Nur bei einer Patientin wurde bei einer routinemäßigen Herzkatheteruntersuchung
bzw. in einer transösophagealen Echokardiographie ein asymptomatischer
Thrombus im pulmonalvenösen Atrium entdeckt. Eine Therapie, bis auf eine
Antikoagulation mit Sintrom, wurde diesbezüglich nicht durchgeführt.
Bei dem einzigen Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz konnte erfolgreich eine
Herztransplantation durchgeführt werden (siehe Kapitel 3.5.2).
3.5.4 Postoperative Hämodynamik bei Herzkatheteruntersuchung
Bei 54/57 Patienten wurde im Mittel 5,7 Jahre (3 Wochen-18,9 Jahre) nach
Fontanoperation
eine
Herzkatheteruntersuchung
durchgeführt.
Die
hämodynamischen Parameter sind in Tabelle 3-10 zusammengefasst.
37
Tabelle 3-10 Ergebnisse der Herzkatheteruntersuchung nach Fontanoperation
Parameter
Mittelwert (Min-Max)
Mitteldruck Tunnel (mmHg)
10,9 (6-19)
Mitteldruck VCS (mmHg)
11,0 (6-18)
Mitteldruck VCI (mmHg)
10,9 (6-18)
Mitteldruck LPA (mmHg)
10,5 (6-19)
Mitteldruck RPA (mmHg)
10,6 (6-19)
EDP-SV (mmHg)
7,1 (2-14)
SaO2 in %
92,2 (80,0-98,0)
EDP-SV, enddiastolischer Druck im Systemventrikel; LPA, linke Pulmonalarterie; RPA, rechte
Pulmonalarterie; SaO2, arterielle Sauerstoffsättigung; VCI, Vena Cava Inferior; VCS, Vena Cava
superior.
Bei 11 Patienten wurde eine noch offene Fenestration interventionell mit einem
Schirm oder mit Coils verschlossen. Bei 23/54 Patienten (42,6%) wurden venovenöse Kollateralen gefunden, welche bei 4 Patienten mit Coils embolisiert
wurden. Schließlich wurden bei 5/54 Patienten nach TCPC Restdefekte zwischen
der Vorhofwand und dem Patch mit Coils verschlossen. Die SaO2 stieg nach
Verschluss von im Mittel 86,3% (68-95%) auf 91,1% (74-98%) an, während sich
die Druckverhältnisse im Fontankreislauf nicht signifikant änderten.
38
3.5.5 Klinischer Status bei letzter Kontrolle
Die Nachbeobachtungszeit bis zur letzten Kontrolle bzw. Herztransplantation oder
Tod betrug im Mittel 10,9
5,6 (0,3-19) Jahre.
Tabelle 3-11 fasst die Untersuchungsergebnisse aller Patienten (n = 56) bei der
letzten Kontrolle zusammen.
Tabelle 3-11 Patientencharakteristika bei der letzten Kontrolle
Mittelwert
Anzahl Patienten
(Min-Max)
NYHA-Stadium
Stadium I
45 (80,4%)
Stadium II
11 (19,6%)
Stadium III + IV
0
Ability-Index
1
48 (85,7%)
2
7 (12,5%)
3
1 (1,8%)
4
0
SpO2 (%)
93,8 (84-98)
>= 95
27 (48,2%)
< 95
29 (51,8%)
ProBNP (pg/ml)
154 (17-488)
Rhythmus
SR
36 (64,3%)
SM
7 (12,5%)
AV-Knotenrhythmus
13 (23,2%)
Normal (> 50%)
50 (89,3%)
Erniedrigt (< 50%)
6 (10,7%)
EF
AV-Klappeninsuffizienz
10 (17,9%)
Medikamente
16 (28,6%)
EF, Ejektionsfraktion; ProBNP, Pro-Brain-Natriuretisches-Peptid; SM, Schrittmacher; SpO2,
pulsoxymetrische Sauerstoffsättigung; SR, Sinusrhythmus
Die meisten Patienten waren im NYHA-Stadium I und zeigten einen Ability-Index
(76) von I. Bei knapp der Hälfte der Patienten lag die pulsoxymetrische
Sauerstoffsättigung (SpO2) bei >95%. Lediglich von 33 Patienten wurden ProBNPWerte (Pro-Brain-Natriuretisches-Peptid) erfasst. Der durchschnittliche Wert lag
39
mit 154 pg/ml nur knapp über der Norm (150 pg/ml). Die überwiegende Mehrzahl
der Patienten zeigte echokardiographisch eine zufriedenstellende systolische
Ventrikelfunktion und kompetente AV-Klappen. Die meisten Patienten
zeigten
einen Sinusrhythmus (64%) bzw. AV-Knotenrhythmus (23%), 13% hatten einen
Schrittmacher.
Alle Patienten wurden ein Jahr lang postoperativ bzw. bis zum interventionellem
Verschluss einer Fenestration oder eines Restdefektes oral antikoaguliert,
anschließend
erfolgte
in
der
Regel
eine
Thromboseprophylaxe
mit
Acetysalicylsäure. Nur bei 13 Patienten bestand zum Zeitpunkt der letzten
Kontrolle eine orale Antikoagulation. Zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle hatten 41
Patienten (71,9%) keine kardiale Medikation.
Bei 44/56 Patienten (78,6%) konnten zusätzlich noch Informationen über die
soziale
Integration
ermittelt
werden.
Von
diesen
Patienten
waren
42
altersentsprechend entwickelt und besuchten einen normalen Kindergarten, eine
normale Schule oder konnten uneingeschränkt einem Beruf nachgehen.
3.5.6 Einfluss präoperativer Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf
Da bei einem Patienten eine vollständige Erfassung der Parameter nicht möglich
war, wurden die nachfolgenden Berechnungen nur anhand von 56 Patienten
durchgeführt.
Die Auswirkungen der präoperativen Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf
wurden anhand des NYHA-Stadiums, des Ability-Indexes, des Rhythmus, der EF
des Systemventrikels, der AV-Klappenfunktion sowie der Medikamenteneinnahme
der Patienten bei der letzten Kontrolle analysiert. Es wurde eine Patientengruppe
mit keinem oder nur 1 präoperativen Risikofaktor mit einer Patientengruppe mit 2
oder mehr Risikofaktoren verglichen.
Von den insgesamt 56 Patienten zählten 43 Personen (76,8%) zu der Gruppe mit
keinem oder nur 1 Risikofaktor (Gruppe 1). 13 Personen (23,2%) hatten 2 oder
mehr Risikofaktoren (Gruppe 2).
40
NYHA-Stadium und Ability-Index (Abb. 3-6)
In der Gruppe 1 waren 34/43 Patienten (79,1%) im NYHA-Stadium I bzw. 36/43
Patienten (83,7%) hatten einen Ability-Index von I. In der Gruppe 2 waren 11/13
Patienten (84,6%) im NYHA-Stadium I bzw. hatten 12/13 Patienten (92,3%) einen
Ability-Index I, (p>0,05).
Abbildung 3-6 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit keinem oder 1
Risikofaktor und Patienten mit 2 oder mehr Risikofaktoren. RF, Risikofaktor
Rhythmus (Abb. 3-7)
Von der Gruppe 1 hatten 27/43 Patienten (62,8%) und von der Gruppe 2 9/13
Patienten (69,2%) bei der letzten Kontrolle einen Sinusrhythmus. Von den 43
Patienten der Gruppe 1 hatten 6 Patienten (14%) bzw. von den 13 Patienten der
Gruppe 2 hatte 1 Patient (7,7%) einen Schrittmacher. Die beschriebenen
Unterschiede waren nicht signifikant (p= 0,827).
41
Abbildung 3-7 Vergleich Rhythmus zwischen Patienten mit keinem oder 1 Risikofaktor und
Patienten mit 2 oder mehr Risikofaktoren. AR, AV-Knotenrhythmus; RF, Risikofaktor; SM,
Schrittmacher; SR, Sinusrhythmus
Ejektionsfraktion und AV-Klappeninsuffizienz (Abb. 3-8)
Eine normale EF (EF > 50%) hatten 42/43 Patienten (97,7%) in der Gruppe 1,
dagegen zeigten in Gruppe 2 nur 8/13 Patienten (61,5%) eine normale EF
(p=0,0018). Bezüglich der AV-Klappenfunktion zeigte sich kein Unterschied
zwischen den beiden Gruppen (35/43 vs. 11/13 Patienten, p>0,05).
Abbildung 3-8 Vergleich Ejektionsfraktion und der AV-Klappenfunktion zwischen Patienten mit
keinem oder 1 Risikofaktor und Patienten mit 2 oder mehr Risikofaktoren. EF, Ejektionsfraktion;
RF, Risikofaktor
42
Medikamente
Auch bezüglich der kardialen Medikation zeigte sich kein Unterschied zwischen
der Gruppe 1 und Gruppe 2 (12/43 vs. 3/13 Patienten, p>0,05).
3.5.7 Vergleich TCPC versus ECFO
Von den 56 Patienten, bei denen alle Daten im Langzeitverlauf kontrolliert wurden,
waren 37 Patienten (66,1%) nach einer TCPC und 19 Patienten (33,9%) nach
einer ECFO. Die Nachbeobachtungszeit bei den Patienten mit TCPC betrug
14,1±4,2 (2,5-19) Jahre, bei den Patienten mit ECFO 6,7±3,3 (0,3-11,8) Jahre
(p<0,05).
NYHA-Stadium und Ability-Index (Abb. 3-9)
In der Gruppe mit TCPC hatten 6/37 Patienten (16,2%) ein NYHA-Stadium II, in
der Gruppe mit ECFO waren es 5/19 Patienten (26,3%) (p > 0,05). Ähnlich den
NYHA-Stadien verhält sich auch die Verteilung auf die verschiedenen AbilityIndices. Aus der TCPC-Gruppe hatten 4/37 Patienten (10,8%), aus der ECFOGruppe 3/19 Patienten (15,8%) einen Ability-Index II. Nur ein Patient (TCPC) hatte
einen Ability-Index III. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (p = 0,68).
Abbildung 3-9 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit TCPC bzw.
ECFO. ECFO, Extrakardiale Fontanoperation; TCPC, Totale Cavopulmonale Konnektion.
43
Rhythmus (Abb. 3-10)
In der Gruppe mit TCPC hatten bei der letzten Kontrolle 26/37 Patienten (70,3%)
einen Sinusrhythmus, 6/37 (16,2%) einen Schrittmacher, 5/37 Patienten (13,5%)
einen AV-Knotenrhythmus. Bei den Patienten mit ECFO waren es 10/19 Patienten
(52,6%) mit Sinusrhythmus, einer (5,3%) mit SM und 8/19 Patienten (42,1%) mit
einem AV-Knotenrhythmus. Die Unterschiede waren signifikant (p = 0,044).
Abbildung 3-10 Vergleich des Rhythmus zwischen Patienten mit TCPC bzw. ECFO. AR, AVKnotenrhythmus; SM, Schrittmacher; SR, Sinusrhythmus; ECFO, Extrakardiale Fontanoperation;
TCPC, Totale Cavopulmonale Konnektion.
Ejektionsfraktion und AV-Klappenfunktion (Abb. 3-11)
In beiden Gruppen hatten nahezu 90% der Patienten eine normale EF, also 33/37
Patienten mit TCPC und 17/19 mit ECFO (p = 1,000). Bei 30/37 Patienten mit
TCPC (81,1%) und 16/19 Patienten mit ECFO (84,2%) konnte eine normale
Funktion der AV-Klappen festgestellt werden (p = 1,000).
44
Abbildung 3-11 Vergleich Ejektionsfraktion und AV-Klappeninsuffizienz zwischen Patienten mit
TCPC bzw. ECFO. ECFO, Extrakardiale Fontanoperation; EF, Ejektionsfraktion; TCPC, Totale
Cavopulmonale Konnektion.
Kardiale Medikation
In der TCPC-Gruppe benötigten 27/37 Patienten (73%) und in der ECFO -Gruppe
14/19 Patienten (73,7%) keine Medikamente (p = 1,000).
3.5.8 Vergleich linker versus rechter Ventrikel als Systemventrikel
Von den bei der letzten Kontrolle vollständig erfassten 56 Patienten hatte 1 Patient
einen unbestimmbaren Systemventrikel. Dieser Patient wird in die folgenden
Berechungen nicht mit einbezogen. Einen morphologisch linken Systemventrikel
hatten 42/55 Patienten (76,4%), während 13/55 Patienten (23,6%) einen
morphologisch rechten Systemventrikel hatten.
NYHA-Stadium und Ability-Index (Abb. 3-12)
In beiden Gruppen hatten die Mehrzahl der Patienten ein NYHA-Stadium I. Im
NYHA-Stadium II befanden sich 6/42 Patienten (14,3%) mit linkem und 5/13
Patienten (38,5%) mit rechtem Systemventrikel. Der Anteil der Patienten mit
rechtem Systemventrikel im NYHA-Stadium II war zwar deutlich größer als bei den
Patienten mit linkem Ventrikel, jedoch zeigte sich wegen der geringen Fallzahl
kein
signifikanter
Unterschied
(p=0,106).
In
der
Gruppe
mit
rechtem
Systemventrikel hatten 10/13 (76,9%) einen Ability-Index von I und 3/13 Patienten
(23,1%) eine Ability-Index II. In der Gruppe mit linkem Systemventrikel hatten
37/42 Patienten (88,1%) einen Ability-Index von I, 4/42 Patienten (9,5%) einen
45
Ability-Index von II, und ein Patient einen Index von III. In der Gruppe mit
rechtsmorphologischem Systemventrikel war der relative Anteil der Patienten mit
Ability-Index II zwar höher, jedoch zeigte sich auch hier kein statistisch
signifikanter Unterschied (p = 0,389).
Abbildung 3-12 Vergleich NYHA-Stadium und Ability-Index zwischen Patienten mit linkem bzw.
rechtem Systemventrikel.
Rhythmus (Abb. 3-13)
Einen Sinusrhythmus hatten im Patientenkollektiv mit rechtem Systemventrikel
8/13 Patienten (61,5%), bei den Patienten mit linkem Systemventrikel 27/42
(64,3%). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (p = 0,7).
Abbildung 3-13 Vergleich Rhythmus zwischen Patienten mit linkem bzw. rechtem Ventrikel. AR,
AV-Knotenrhythmus; SM, Schrittmacher; SR, Sinusrhythmus.
46
Ejektionsfraktion und AV-Klappen-Insuffizienz (Abb. 3-14)
Nur 2/13 Patienten (15,4%) mit rechtsmorphologischem Systemventrikel und 3/42
Patienten
(7,1%)
mit
linksmorphologischem
Systemventrikel
hatten
eine
erniedrigte EF (p = 0,58). Nur 2/13 Patienten (15,4%) mit rechtem Systemventrikel
und 8/42 (19%) mit linkem Systemventrikel zeigten eine hämodynamisch relevante
Insuffizienz der AV-Klappe (p=1,000).
Abbildung 3-14 Vergleich der Ejektionsfraktion und AV-Klappenfunktion zwischen Patienten mit
rechtem bzw. linkem Ventrikel. EF, Ejektionsfraktion.
Kardiale Medikation
Die Indikation von mindestens einer kardialen Medikation bestand bei 4/13
Patienten (30,8%) mit rechtem Systemventrikel und bei 11/42 Patienten (26,2%)
mit linkem Systemventrikel (p = 0,734).
47
4 Diskussion
Die vorliegende retrospektive Studie befasste sich mit 79 Patienten nach
Fontanoperation, die bisher in den Klinischen Abteilungen für Herzchirurgie und
Pädiatrische Kardiologie der Medizinischen Universität Graz über einen Zeitraum
von 21 Jahren operiert und betreut wurden. Hierbei stand der Langzeitverlauf nach
Fontanoperation im Mittelpunkt der Analysen. Bei der statistischen Auswertung
wurde insbesondere nach Unterschieden im Langzeit-Outcome bezüglich
präoperativer
Risikofaktoren, der zugrundeliegenden Ventrikelmorphologie und
der durchgeführten Fontan-Modifikation gesucht.
4.1
Frühpostoperative Phase
Perioperative Mortalität
Von den gesamten 13/79 Todesfällen waren 10 intra- bzw. perioperativ, was zeigt,
dass die Fontanoperation selbst das größte Risiko für den Tod darstellt. In dieser
Studie lag die perioperative Mortalität bei 12,7% (10/79) Patienten. In anderen
Studien variieren die Angaben von 5,4-16,9% (65,77,78). Alle 10 perioperativ
verstorbenen Patienten wurden in der ersten Hälfte des Untersuchungszeitraums
operiert. Ab dem Jahr 1999 verstarb kein Patient mehr in der frühen
postoperativen Phase bzw. kein Patient verstarb nach Einführung der ECFO, die
zu diesem Zeitpunkt erfolgte. Dieses Ergebnis deckt sich mit der Studie von Khairy
et al. (78), bei welcher die perioperative Mortalität mit der Zeit von 36,7% (vor
1982 operiert) auf 15,7% (zwischen 1982 und 1989 operiert) und schließlich auf
1,9% (nach 1990 operiert) sank. Auch laut Driscoll (72) ist sowohl die frühe als
auch die späte Mortalität höher bei Patienten, die in den frühen Jahren nach
Einführung der Fontanoperation operiert wurden. In einer Studie von Gentles et al.
(60) sank das frühpostoperative Auftreten eines Fontan-Failures von 27,1% im
ersten Viertel ihrer Untersuchung auf 7,5% im letzten Viertel. Diese Ergebnisse
zeigen, dass durch die Entwicklung der verschiedenen Modifikationen, die
zunehmende chirurgische und postoperativ-intensivmedizinische Erfahrung sowie
eine genauere präoperative Selektion der Patienten die akuten Ergebnisse der
Fontanoperation drastisch verbessert werden konnten.
Als häufigste Ursache der perioperativen Mortalität gaben Stamm et al. (65) in
ihrer Studie eine ventrikuläre Dysfunktion bei 9/12 Patienten an. In einer Studie
48
von D´Udekem et al. (79) war die häufigste perioperative Mortalität von insgesamt
10 perioperativ verstorbenen Patienten ein Low-Cardiac-Output-Syndrom (n = 4),
gefolgt von jeweils 2 Todesfällen nach Fontan-take-down bzw. einem septischen
Schock. In unserer Studie verstarben ebenfalls die meisten Patienten an einem
Low-Cardiac-Output-Syndrom (n = 6). Eine Patientin verstarb nach einem Fontantake-down, die 3 anderen Patienten an einer cerebralen Ursache.
Beziehung zu präoperativen Risikofaktoren
Ursprünglich wurden von Choussat et al. (54) 10 Selektionskriterien für eine
erfolgreiche Fontanoperation aufgestellt. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich
insbesondere die Größe der Pulmonalarterien, der RPI und die präoperative
Funktion des Systemventrikels als besonders bedeutende Faktoren für das
Gelingen einer Fontanoperation heraus (73). Diese Risikofaktoren scheinen sich
vor allem auf das frühpostoperative Überleben zu beziehen. Zum Beispiel konnten
Gentles et al. (60) einige Faktoren, wie ein junges Alter zum Zeitpunkt der
Fontanoperation, eine Trikuspidalklappe als dominante AV-Klappe oder einen
erhöhten RPI, für ein erhöhtes frühpostoperatives Risiko verantwortlich machen.
Ebenso führten bei Gaynor et al. (80) eine gemeinsame AV-Klappe und ein
erhöhter RPI zu einer erhöhten perioperativen Mortalität.
Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass mit der Anzahl der Risikofaktoren die
perioperative Mortalität signifikant steigt, und dass man daher durch penible
präoperative Patientenselektion die Ergebnisse verbessern kann.
4.2
Langzeitverlauf
Nachdem
die
perioperative
Mortalität
der
Fontanoperation
und
deren
Modifikationen deutlich gesenkt werden konnte, steht in der heutigen Zeit die
Langzeit-Morbidität
sowie
die
Lebensqualität
der
Fontan-Patienten
im
Vordergrund.
4.2.1 Spätmortalität und Langzeitüberleben
In unserer Studie zeigte sich eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 96,6% nach
15
Jahren.
In
der
internationalen
Literatur
variiert
die
15
Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit zwischen 50-80% (72). Ähnliche Ergebnisse
bezüglich des Langzeitüberlebens, wie wir sie beobachteten, registrierten Stamm
et al. (65) in einer Studie mit 220 Patienten nach TCPC. Sie konnten ein 10-jahres
49
Überleben ihrer Patienten (ohne perioperativ verstorbener) von 98% nachweisen.
Khairy et al. (78) verzeichneten in einer Studie mit 261 Patienten nach
Fontanoperation ein 10-jahres Überleben ihrer Patienten (inklusive perioperativ
Verstorbener) von 75%.
In der Studie von Stamm et al. (65) konnten von 196/220 Patienten Informationen
über den Langzeitverlauf erhoben werden. Von diesen 196 Patienten verstarben 7
während einer mittleren Follow-Up-Dauer von 10,2 Jahren. Die häufigste
Todesursache war die ventrikuläre Dysfunktion bei 3 der 7 Patienten. In anderen
Studien über das Langzeit-Outcome nach Fontanoperation waren die häufigsten
Todesursachen der plötzliche Herztod bzw. das Herzversagen (73,78,79).
Die beiden Patienten in unserer Studie verstarben während des Langzeitverlaufes
an einem Low-Cardiac-Output-Syndrom bzw. an einer cerebralen Embolie nach
interventionellem Verschluss einer Fenestration.
4.2.2 Langzeitkomplikationen
Die spezielle Hämodynamik in einer Fontanzirkulation kann zahlreiche typische
Komplikationen im Langzeitverlauf ergeben, wie Arrhythmien, Thrombembolien,
hepatische
Dysfunktion,
Eiweißverlustenteropathie
oder
eine
zunehmende
Zyanose auf Grund der Entwicklung von veno-venösen Kollateralen (3).
Auch bei 25% der Patienten in unserer Studienpopulation konnten typische
Postfontan-Komplikationen beobachtet werden. Mair et al. (73) fanden in ihrem
Kollektiv nur 11% Patienten mit relevanten Komplikationen in einer mittleren Zeit
von 8 Jahren nach Fontanoperation. Dieser Unterschied lässt sich vielleicht
dadurch erklären, dass in der Studienpopulation von Mair et al. nur Patienten mit
einer
Trikuspidalatresie
waren.
Unsere
Patienten
jedoch
hatten
die
unterschiedlichsten Grunddiagnosen mit zum Teil sehr komplexen Herzfehlern.
Bereits in verschiedenen Studien (24,58–60) konnte belegt werden, dass
komplexere Herzfehler mit einem höheren Risiko im Langzeitverlauf einhergehen.
Herzrhythmusstörungen
In der vorliegenden Studie traten relevante Herzrhythmusstörungen bei 21% der
Patienten auf und waren die mit Abstand häufigste Komplikation während des
Beobachtungszeitraums von durchschnittlich 11,5 Jahren.
50
Herzrhythmusstörungen,
Bradyarrhythmien
wie
sowie
Dysfunktionen
supraventrikuläre
des
Sinusknotens
Tachykardien,
sind
mit
häufige
Komplikationen im Langzeitverlauf nach Fontanoperation. Generell ist die Inzidenz
spät postoperativ auftretender Arrhythmien nach Fontanoperation hoch (47). Die
Angaben bezüglich der Häufigkeiten variieren jedoch in der internationalen
Literatur. In einer Studie von Cohen et al. (81) hatten nach einem Follow-Up nach
> 4 Jahren 44% der Patienten eine Dysfunktion des Sinusknotens. Die Inzidenz
atrialer Tachykardien wurde von Fishberger bzw. Durongpisitkul mit 16-17%
(82,83) 5 Jahre nach der Fontanoperation angegeben. Stamm et al. (65) konnten
in ihrem Patientengut
mit
ausschließlicher
TCPC sogar
bei
98% des
Patientenkollektives eine arrhythmiefreie (Supraventrikuläre Tachykardie) Zeit von
5 Jahren, sowie ein freies Intervall von postoperativ neu aufgetretenen
Bradyarrhythmien von 88% über 5 Jahre registrieren.
Für das Auftreten einer Arrhythmie nach Fontanoperation, besonders nach der
TCPC, wird sowohl eine chronische Erhöhung des Druckes im Fontan-Tunnel (84)
und damit eines Teiles der rechtsatrialen Wand als auch ein chirurgisch
geschaffenes Narbengewebe, eine intraoperative Schädigung des Sinusknoten
oder deren vaskulärer Versorgung angesehen (81,85).
Hierdurch erklären sich auch die theoretischen Vorteile einer ECFO. Durch
geringere Manipulationen im Bereich des Sinusknotens und einer Minimierung der
Nähte am Vorhof sollen postoperative atriale Arrhythmien bzw. Dysfunktionen des
Sinusknotens reduziert werden (40).
Dass Limitationen von Nähten im Vorhof bei der ECFO das Auftreten einer
Tachykardie verringern, wird durch Deal et al. (86) beschrieben. Amodeo (87)
konnte in einer Studie ein arrhythmiefreies 5-jahres Intervall bei 92% der ECFOPatienten feststellen. Azakie et al. (77) konnten nachweisen, dass die ECFO das
Risiko für frühe und später auftretende Arrhythmien im Vergleich zur TCPC
reduziert. Die Inzidenz atrialer Arrhythmien war in ihrer Studie bei Patienten mit
TCPC (23%) signifikant höher als bei Patienten mit ECFO (7%). Im Gegensatz zu
diesen Feststellungen konnten Cohen et al. (81) keinen Unterschied in der
Inzidenz einer frühpostoperativen Sinusknotendysfunktion zwischen Patienten mit
TCPC und ECFO finden.
51
Im Gegensatz zu den meisten anderen Studien zeigte sich in dieser Arbeit
bezüglich des Erhalts eines SR kein Vorteil der ECFO gegenüber der TCPC. Eine
mögliche Erklärung könnte darauf beruhen, dass in unserer Studie im Gegensatz
zu anderen Studien ausschließlich 24-h-EKG-Befunde als Basis für die Bewertung
herangezogen wurden, welches die Genauigkeit der Rhythmusdiagnostik im
Vergleich zu einem routinemäßigen Oberflächen EKG deutlich erhöht. Obwohl der
Anteil der Patienten mit SR in der Gruppe mit TCPC sogar größer war als bei den
Patienten nach ECFO, traten relevante, therapiepflichtige Herzrhythmusstörungen
im Langzeitverlauf häufiger bei Patienten mit TCPC auf als bei Patienten nach
ECFO
auf.
Dies
zeigte
sich
insbesondere
in
der
Inzidenz
einer
Schrittmachertherapie.
Allerdings ist bei der Interpretation dieser Ergebnisse zu beachten, dass die
Follow-Up-Dauer bei Patienten mit ECFO naturgemäß signifikant kürzer war als in
der Gruppe mit TCPC.
Eiweißverlustenteropathie
Die Eiweißverlustenteropathie, der Verlust von Serumproteinen über den
Gastrointestinaltrakt, ist eine seltene, aber prognostisch sehr ungünstige,
Komplikation nach Fontanoperation, die sich mit peripheren Ödemen, Aszites,
chronischen Diarrhöen, sowie einem erhöhten Alpha-1-Antitrypsin-Level im Stuhl
manifestiert (3). Die Häufigkeit wird mit 4-13% angegeben (88,89). In unserer
Studie hatten 2/60 Patienten (3,3%) eine Eiweißverlustenteropathie. Die Mortalität
der Eiweißverlustenteropathie ist mit bis zu 50% innerhalb von 5 Jahren nach
Diagnosestellung sehr hoch (69,73,79). In unserer Studienpopulation war bisher
kein Tod als Folge dieser Komplikation zu verzeichnen.
Der genaue Pathomechanismus ist immer noch unbekannt. Eine chronische
Erhöhung des Systemvenösen Druckes mit konsekutiver Verschlechterung der
lymphatischen Zirkulation wird als eine der möglichen hämodynamischen
Ursachen angenommen (89,90). Als weitere Ursachen werden die Folgen eines
Low-Cardiac-Outputs mit einer resultierenden Erhöhung des Widerstandes in den
Mesenterialgefäßen (91), als auch ein entzündliches Geschehen diskutiert (92).
Feldt et el. (89) konnten in ihrer Studie mit 427 Patienten zeigen, dass ein
präoperativ
erhöhter
RPI,
ein
erhöhter
enddiastolischer
Druck
des
52
Systemventrikels, kein linksmorphologischer Systemventrikel und eine andere
Fehlbildung
als
eine
TA
Risikofaktoren
für
das
Auftreten
einer
Eiweißverlustenteropathie darstellen. Auch die beiden Patienten in unserer Studie
hatten keine TA als Grunddiagnose. Bei einer der beiden Patienten bestand
präoperativ
ein
erhöhter
RPI.
Beide
Patienten
jedoch
wiesen
einen
linksmorphologischen Systemventrikel auf ohne erhöhten enddiastolischen Druck.
Die Behandlung der Eiweißverlustenteropathie erfolgte bei beiden Patienten in
unserer Studie mit Diuretika, Nachlastsenkern sowie pulmonalen Vasodilatatoren.
Bei einer der beiden Patienten erfolgte eine Stentimplantation wegen einer
Stenose in das extrakardiale Conduit am Übergang zu VCI, weil es zu einer
erneuten Verschlechterung der Symptome gekommen war. In der Literatur werden
verschiedenste
beschrieben,
Behandlungsmodalitäten
was
darauf
hindeutet,
für
dass
die
kein
Eiweißverlustenteropathie
einheitliches
definitives
Management existiert. Die Eiweißverlustenteropathie bleibt deshalb eine der
größten Herausforderungen im Management der Patienten nach Fontanoperation
(69). Neben der oben angeführten medikamentösen Therapie (23,74,93) werden
zusätzlich eine kalorien- und proteinreiche Diät, und Infusionen mit Albumin und
Immunglobulinen angegeben (3). Auch Therapien mit hochmolekularem Heparin,
welches einen membranstabilisierenden Effekt besitzt, und Kortikosteroiden sind
beschrieben (3,74,92,94,95). Interventionen, wie eine Fenestration des Tunnels
bei erhöhtem Druck im Fontankreislauf, Schrittmacherimplantation bzw. eine
konsequente medikamentöse Therapie bei Rhythmusstörungen oder operative
bzw. interventionelle Korrekturen vorhandener Obstruktionen können helfen, den
systemvenösen Druck zu reduzieren (23). Untersuchungen von Vyas et al. (96)
zeigen
aber,
dass
eine
„transkatheter
Fontan
Fenestration“
nur
eine
überbrückende Maßnahme bis zu einer definitiven Prozedur darstellt, da alle
Patienten
während ihrer
Untersuchung,
auch
nach
vorerst
erfolgreicher
Fenestration, erneut Symptome einer Eiweißverlustenteropathie aufwiesen. Als
letzte Option besteht für Patienten mit Verschlechterung der hämodynamischen
Parameter und schlechtem Ansprechen auf die übrigen Therapiemöglichkeiten die
Herztransplantation (23).
53
Veno-venöse Kollateralen
In Abwesenheit einer Fenestration liegt die Sauerstoffsättigung bei FontanPatienten normalerweise um 94%. Diese leichte Desaturierung beruht bei den
meisten Fontan-Patienten darauf, dass der Koronarsinus in das LA mündet und
auf diese Weise eine moderate Untersättigung von
Eine
zunehmende
Hypoxämie
und
damit
2% verursacht (3,23,74).
einhergehende
Zyanose
kann
unterschiedliche Ursachen haben. Eine noch offene Tunnelfenestration oder eine
residuelle interatriale Verbindung zwischen Tunnel und LA können zu einem
signifikanten Rechts-Links-Shunt führen. Eine Kompression der Pulmonalvenen
durch einen großen Vorhof, die Entwicklung von intrapulmonalen arteriovenösen
Fisteln, eine Imbalance von Ventilation und Perfusion in der Lunge oder auch
schließlich systemvenöse Kollateralen sind weitere mögliche Ursachen einer
progredienten Zyanose (3,23,74). Veno-venöse Kollateralen sind Ausdruck eines
chronisch erhöhten ZVD bzw. eines erhöhten RPI (97). Die Kollateralen führen zu
einer arteriellen Untersättigung, wenn sie einen Anschluss in das LA oder in die
pulmonalvenöse Zirkulation finden (3,23,74). Im Falle einer schweren Zyanose
sollte eine Katheterembolisation dieser veno-venösen Kollateralen in Betracht
gezogen werden (23,74). Andrews et al. (98) registrierten in ihrer Kohorte mit
Patienten (HLHS) nach einer Hemi-Fontan-Operation bei 39% system-venöse
Kollateralen, Weber et al. (99) bei 43% nach Fontankomplettierung.
In unserer Studie beobachteten wir bei 23 Patienten (38,3%) Kollateralen
zwischen
system-
und
pulmonalvenösem
Stromgebiet.
Die
arterielle
Sauerstoffsättigung stieg durch die Intervention von im Mittel 88,8% (88-90%) auf
im Durchschnitt 91,3% (91-92%) an. McElhinney et al. (97) konnten bei Patienten
nach BDGA sogar einen Anstieg der Sauerstoffsättigung von 9-20% nach
Embolisation verzeichnen.
Thrombose- und Embolierisiko
Thrombembolische Komplikationen sind eine bekannte Ursache für die LangzeitMortalität nach Fontanoperation. Khairy et al. (78) fanden die Thrombembolie als
eine der drei häufigsten Todesursachen in ihrer Studie. In unserer Studie verstarb
kein Patient an den Folgen eines thrombembolischen Ereignisses. Nur bei einer
Patientin
wurde
während
einer
Routineuntersuchung
ein
Thrombus
im
pulmonalvenösen Atrium nachgewiesen. Balling et al. (100) fanden bei einer
54
Untersuchung von 52 asymptomatischen Patienten bei 33% eine intrakardiale
Thrombusformation. Das Auftreten dieser Komplikation ist in der vorliegenden
Untersuchung im Vergleich mit anderen Studien sehr gering. Während die
Inzidenz in unserer Studie bei lediglich 1,6% lag, hatten in einer Untersuchung von
Kaulitz et al. (101) 7% von 142 Patienten nach einem Follow-Up von 91,1
43,9
Monaten nach TCPC bzw. ECFO einen Thrombus. Rosenthal (102) berichtete
sogar von 20% nach 5,2±4,7 Jahren.
Ursachen thrombotischer Komplikationen nach einer Fontanoperation inkludieren
den
langsamen
Fluss
durch
den
cavopulmonalen
Kreislauf,
die
Hyperkoagulabilität, Rhythmusstörungen, Nähte und Verletzungen im Bereich der
Vorhöfe (74).
Bei
Abwesenheit
atrialer
Rhythmusstörungen
ist
die
Rolle
einer
antithrombotischen Langzeitprophylaxe mit Thrombozytenaggregationsinhibitoren
oder mit einer oralen Antikoagulation noch nicht wirklich geklärt (3). Einige
retrospektive Studien unterstützen die Wirksamkeit einer Prophylaxe mit
Thrombozytenaggregratationshemmern, andere Autoren sind der Meinung, dass
eine Anitkoagulationstherapie effektiver ist, während wieder andere eine RoutineAntikoagulation ablehnen (3). Mahnke et al. (103) zeigten zum Beispiel, dass spät
aufgetretene
cerebrovaskuläre
Ereignisse
nicht
mit
einer
fehlenden
antikoagulativen Therapie korrelieren. Nach Coon et al. (104) traten Thromben
auch bei Patienten auf, die eine Therapie mit Aspirin bzw. Warfarin hatten. Auf der
anderen Seiten meinen Khairy et al. (78), dass die Abwesenheit einer Therapie mit
Aspirin oder Warfarin ein Risiko für die Langzeitmortalität durch Thrombembolie
darstellt.
Alle Patienten in unserer Studie wurden 1 Jahr lang bzw. bis zum interventionellen
Verschluss eines hämodynamisch relevanten Rechts-Links-Shunts postoperativ
oral antikoaguliert, danach wurde die Thromboseprophylaxe auf Acetylsalicylsäure
umgestellt. Zusätzlich wurden jene Patienten mit erhöhtem Risiko nach
individueller Einschätzung weiter oral antikoaguliert. Auch die oben genannte
Patientin hatte zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle noch eine perorale
Antikoagulation.
55
Progressive Dysfunktion des Systemventrikels mit chronischem LowCardiac-Output
Eine systolische Dysfunktion des Systemventrikels ist durch eine verminderte
Kontraktilität und eine Ejektionsfraktion von <50% gekennzeichnet. Eine
diastolische
Dysfunktion
liegt
bei
erhöhtem
enddiastolischen
Druck
im
Systemventrikel vor (74).
Während der ersten Lebensmonate unterliegt der singuläre Ventrikel bei Patienten
mit einem UVH einer Volumenbelastung. Diese führt zu einer Dilatation,
Hypertrophie und zunächst zu einer Hyperkontraktilität des Systemventrikels (23).
Idealerweise kann eine Volumenentlastung des Ventrikels durch ein mehrstufiges
Verfahren die Hypertrophie und Dilatation des Systemventrikels reduzieren und so
die ventrikuläre Performance verbessern (74).
Systemisch-pulmonalarterielle Shunts, ein PAB, Klappeninsuffizienzen oder eine
Obstruktion des systemischen Ausflusstrakts können eine zusätzliche Druck- bzw.
Volumenbelastung des Systemventrikels noch begünstigen. Diese Faktoren sind
demnach
Determinanten
für
ein
mögliches
Versagen
des
zukünftigen
Systemventrikels (94). Auch kann die zugrundeliegende kongenitale Malformation
selbst, sowie die Morphologie des Systemventrikels zu einer später auftretenden
progressiven Dysfunktion des Ventrikels entscheidend beitragen (23). Schließlich
können auch therapierefraktäre Rhythmusstörungen als Folge der gestörten
Synchronisation zwischen LA und dem Systemventrikel zu einer Herzinsuffizienz
führen (81,86).
Prinzipiell ist nach einer Fontanoperation die Vorlast des Systemventrikels in
Relation zur Ventrikelgröße um 25-70% reduziert (23). Durch die niedrige Vorlast
findet ein Remodelling statt. Eine verminderte Compliance mit beeinträchtigter
diastolischer Ventrikelfüllung und ein verminderter kardialer Auswurf sind die
Folgen (23). Daraus kann im Langzeitverlauf eine ventrikuläre Dysfunktion und
nachfolgend ein Late-Fontan-Failure resultieren (74).
Die Exploration eines Late-Fontan-Failures sollte grundsätzlich mit einer Suche
nach anatomischen Abnormalitäten oder Arrhythmien beginnen, die einer
eventuellen
chirurgischen
Klappeninsuffizienzen,
oder
pulmonalvenöse
interventionellen
Obstruktionen,
Korrektur
Stenosen
(AVder
56
Pulmonalarterien,
Obstruktionen
im
Tunnel
oder
im
Ausflusstrakt)
bzw.
medikamentösen Therapie zugänglich sind (74). Die Herztransplantation stellt die
letzte Möglichkeit der Therapieoption bei Patienten mit Fontan-Late-Failure dar. In
unserer Studie entwickelte nur ein Patient mit TA im Langzeitverlauf aufgrund
einer progredienten Mitralklappeninsuffizienz trotz AV-Klappenrekonstruktion eine
therapieresistente Herzinsuffizienz, die schließlich eine Herztransplantation
notwendig machte. Die Prognose nach Herztransplantation bei Fontan-Patienten
ist im Allgemeinen schlechter als bei Patienten mit anderer Grunderkrankung
(105).
4.2.3 Klinischer Status bei letzter Kontrolle
Generell ist die Belastbarkeit der Patienten nach Fontanoperation im Vergleich zur
Normalbevölkerung signifikant reduziert (49). In verschiedenen Studien werden
dennoch bei der Mehrzahl der Patienten gute NYHA-Stadien verzeichnet. In der
Studie von Stamm et al. (65) lagen von 183/196 Patienten Informationen bezüglich
des NYHA-Stadiums vor. Von diesen Patienten erreichten 94% ein NYHA-Stadium
I oder II, ein NYHA-Stadium IV wurde bei keinem Patienten beobachtet. Ebenfalls
benötigte die Mehrzahl der Patienten zum Zeitpunkt des letzten Follow-Up keine
kardialen Medikamente. In dem Patientenkollektiv von d´Udekem et al. (79) mit
215 überlebenden Patienten mit Fontankreislauf (Atriopulmonale Anastomose,
TCPC und ECFO) hatten 97% ein NYHA-Stadium I oder II, kein Patient hatte ein
NYHA-Stadium IV. Mair et al. (73) berichteten über 167 überlebende Patienten mit
TA (Atriopulmonale Anastomose, TCPC und ECFO), von denen 89% ein NYHAStadium I oder II hatten.
Auch in dieser Studie waren alle Patienten im NYHA-Stadium I bzw. II mit einem
dementsprechend guten Ability-Index. Bei einem Großteil der Patienten (71,4%)
bestand bei der letzten Kontrolle keine Indikation zu einer kardialen Medikation.
Bei 44 Patienten konnten wir weitere Informationen über die „soziale Integration“
erhalten. Von 44 Patienten führten 42 ein ihrem Alter entsprechendes Leben mit
Besuch einer normalen Schule oder der Ausübung eines Berufes. Lediglich 2
Patienten mit geistiger Retardierung waren bei der letzten Kontrolle zu
verzeichnen. In einigen Studien wurde ein niedrigerer Intelligenzquotient bei
Fontan-Patienten als in der Normalbevölkerung nachgewiesen (106,107),
welches in einer anderen Studie nicht belegt werden konnte (108).
57
Auswirkungen präoperativer Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf
Gentles
et
al.
(60)
konnten
die
präoperative
Notwendigkeit
einer
Schrittmacherimplantation sowie eine komplexere Anatomie (Heterotaxie Syndrom
oder HLHS) als Risikofaktoren für einen schlechteren Langzeitverlauf finden.
Stamm et al. (65) konnten jedoch auch andere präoperative Risikofaktoren, wie
AV-Klappeninsuffizienzen
oder
eine
vorangegangene
Korrektur
einer
Aortenisthmusstenose mit einem Late-Fontan-Failure in Verbindung bringen.
In unserer Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten mit mehr als einem
präoperativen Risikofaktor signifikant häufiger eine erniedrigte Ejektionsfraktion
des Systemventrikels bei der letzten Kontrolle hatten als Patienten mit maximal
einem präoperativen Risikofaktor. Bei den restlichen untersuchten Parametern
konnten wir jedoch keinen Einfluss feststellen.
Einfluss der durchgeführten Fontan-Modifikation
Neben dem allgemeinen Erfahrungszuwachs konnten durch die Modifikationen der
ursprünglichen
Fontanoperation
die
frühpostoperativen
als
auch
die
Langzeitergebnisse deutlich gebessert werden (47). Gegenwärtig werden weltweit
nur die ECFO und die TCPC zur Fontankomplettierung angewandt (77).
Mögliche Vorteile der ECFO liegen einerseits in einer Optimierung eines laminaren
Blutflusses im Fontan-Tunnel, andererseits operationstechnisch in der deutlich
geringeren Manipulation im Bereich des Sinusknotens. Ein möglicher weiterer
Vorteil besteht in der Minimierung oder gar Vermeidung eines Kardio-PulmonalenBypass bzw. einer Kardioplegie (40,77). Der Nachteil einer ECFO ist, dass das
Conduit nicht mitwachsen kann und ein eventuell höheres Risiko für ein späteres
thrombembolisches Ereignis besteht (77).
In unserer Studie ist ein direkter Vergleich zwischen den TCPC und ECFOPatienten auf Grund der naturgemäß deutlich unterschiedlichen Länge der
Nachbeobachtungszeit nur bedingt möglich. Hinsichtlich des NYHA-Stadiums bzw.
dem Ability-Index, sowie der Indikation einer kardialen Medikation, der
Ejektionsfraktion und AV-Klappenfunktion konnte kein Unterschied zwischen den
Patientengruppen festgestellt werden. Dies könnte unter anderem daran liegen,
dass die Therapie von Rhythmusstörungen bei unseren Patienten sehr frühzeitig
begonnen wurde und so bis jetzt noch keine negativen hämodynamischen
58
Auswirkungen
auftreten
therapiepflichtige
konnten.
Der
Einfluss
Rhythmusstörungen
der
wurde
Modifikation
bereits
im
auf
Kapitel
Herzrhythmusstörungen diskutiert.
Auswirkungen der Morphologie des Systemventrikels
Ein
rechtsmorphologischer
Systemventrikel
scheint
für
die
lebenslange
Aufrechterhaltung einer adäquaten systemischen Zirkulation nicht in gleicher
Weise in der Lage zu sein wie ein morphologisch LV (94). Auch eine
Trikuspidalklappe oder eine gemeinsame AV-Klappe tolerieren die einstige
Volumenbelastung und die anschließend bestehende systemische Nachlast
schlecht
(23).
In
mehreren
Studien
konnte
gezeigt
werden,
dass
ein
rechtsmorphologischer Systemventrikel mit einem schlechteren Outcome sowohl
früh postoperativ als auch im Langzeitverlauf nach Fontanoperation verbunden ist
(65,78,109,110,111).
Fontan-Patienten
mit
einem
rechtsmorphologischen
Systemventrikel weisen zudem eine schlechtere Belastungskapazität im Vergleich
zu Patienten mit einem linksmorphologischen Systemventrikel auf (112).
In unserer Studie zeigte sich aufgrund der niedrigen Patientenanzahl mit
rechtsmorphologischem
Systemventrikel
lediglich
tendenziell,
dass
ein
rechtsmorphologischer Systemventrikel mit einem schlechteren Langzeit-Outcome
in Verbindung gebracht werden kann. Diese tendenziellen Unterschiede konnten
hinsichtlich des NYHA-Stadiums, des Ability-Indexes, der Ejektionsfraktion und der
Medikamentenindikation festgestellt werden. Bei der Funktion der AV-Klappen
ergab
sich
kein
Unterschied
zwischen
den
beiden
morphologischen
Ventrikeltypen. Eine Studie von Anderson et al. (113) zeigte jedoch, dass ein
rechter Ventrikel häufiger mit einer schlechteren Ventrikelfunktion als auch mit
einer schlechteren AV-Klappenfunktion einhergeht.
59
4.3
Limitationen der Studie
Die Aussagekraft dieser Studie wird insbesondere durch das retrospektive Design
limitiert.
Die
Datenerhebung
erfolgte
ausschließlich
mittels
Studium der
Krankenakten der Patienten, wobei eine vollständige Datenerfassung bei allen
Patienten nicht immer möglich war. Durch die geringe Anzahl der Patienten ist ein
statistischer Vergleich zwischen verschiedenen Patientenuntergruppen nur
bedingt möglich. Die Heterogenität von assoziierten kardialen Fehlbildungen
macht einen statistischen Vergleich noch schwerer.
Aufgrund des langen Zeitraums, den diese Studie umfasst, ist eine „Learning
Curve“ sowohl hinsichtlich der operativen Erfahrung als auch in Bezug auf das
postoperativ- intensivmedizinische Management sowie schließlich auch in der
Langzeitbetreuung sicherlich zu berücksichtigen. Die beiden Modifikationen der
Fontanoperation, TCPC und ECFO, wurden auch nicht parallel eingesetzt,
sondern die ECFO wurde als Weiterentwicklung der TCPC, wie international
üblich, erst ab etwa der ersten Hälfte der Studiendauer als ausschließliche
Methode angewandt. Dadurch hat diese Patientengruppe besonders durch die
vorherigen Erfahrungen profitiert. Als weitere Folge zeigt sich in dieser Studie
naturgemäß ein unterschiedlich langes Follow-Up, wodurch ein direkter Vergleich
der Patienten mit ECFO bzw. TCPC auch eingeschränkt ist.
60
4.4
Konklusion
Bei Patienten mit funktionell singulärem Ventrikel bietet die Fontanoperation die
einzige Möglichkeit der Trennung des System- und Lungenkreislaufs. Durch die
Fortschritte der Herzchirurgie, der postoperativen Intensivmedizin sowie durch die
Einführung neuer Modifikationen bis hin zu der heutzutage fast ausschließlich
angewendeten ECFO konnten die postoperativen Ergebnisse in den letzten
Jahren deutlich gebessert werden. Auch im Langzeitverlauf zeigen sich in der
Mehrzahl der Patienten zufriedenstellende Ergebnisse.
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Anzahl von präoperativen
Risikofaktoren, die angewandte Modifikation und auch die Morphologie des
Systemventrikels sich nicht nur auf das perioperative Outcome, sondern auch auf
den Langzeitverlauf der Patienten auswirkt. Im Langzeitverlauf wird die systolische
Funktion
des
Systemventrikels
durch
eine
höhere
Anzahl
präoperativer
Risikofaktoren negativ beeinflusst, die TCPC führt häufiger zu therapiepflichtigen
Rhythmusstörungen im Vergleich zur ECFO, und ein rechtsmorphologischer SV ist
tendenziell mit einem schlechteren Langzeit-Outcome assoziiert.
Die
möglichen
schwerwiegenden
Komplikationen
im Langzeitverlauf,
wie
Herzrhythmusstörungen, Thrombembolien, Eiweißverlustenteropathie oder die
Entstehung
von
venösen
Kollateralen,
unterstreichen
die
Notwendigkeit
regelmäßiger, lebenslanger Kontrollen. Da die relativ kleine Studienpopulation die
Aussagekraft unserer Studie limitiert, wäre eine größere österreichweite
Multicenter-Studie empfehlenswert, um den Einfluss der Fontanmodifikationen und
der präoperativen Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf besser zu erfassen.
61
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69
6 Curriculum Vitae
Persönliche Daten
Nadine Zimmermann
Geburtsdatum: 07.01.1985
Neusser Str. 16 a
Geburtsort: Mechernich
53909 Zülpich
Familienstand: ledig
0049 (0)151/27148783
[email protected]
Hochschulstudium
Seit Okt 2005
asdff
Studium der Humanmedizin an der Medizinischen
Universität Graz
Jun 2006 1. Diplomprüfung
Sep 2010 2. Diplomprüfung
Famulaturen und Praktika
Jun - Sep 2005
Kreiskrankenhaus Mechernich
Pflegepraktikum
Jul/Aug 2007
Krankenhaus Merheim
Kardiologie (5 Wochen)
Jul/Aug 2008
Universitätsklinik Köln
Pulmologie (5 Wochen)
Jul 2009
Universitätsklinik Köln
Orthopädie (3 Wochen)
Aug/Sep 2009
St. Elisabeth-Krankenhaus, Köln
Gynäkologie (4 Wochen)
Feb 2011
Ruppiner Kliniken, Neuruppin
Kinder- und Jugendheilkunde (3 Wochen)
Klinische Erfahrungen im 6. Studienjahr
asdf
asdf
Okt 2010
Allgemeinmedizin-Praxis Dr. med. univ. Helga
Grablowitz
in Judendorf-Straßengel bei Graz (5 Wochen)
Nov - Dez 2010
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde,
Graz
Klinische Abteilung für Pädiatrische Hämatologie
und Onkologie (Ableistung der 3. Fächergruppe)
70
Dez 2010 - Mär 2011
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie,
Graz (Ableistung der 1. Fächergruppe)
Apr 2011 - Mai 2011
Klinikum Passau, Abteilung für Innere Medizin
(Ableistung der 2. Fächergruppe)
Weitere berufliche Erfahrungen
Okt 2004 - Sep 2005
Aushilfskraft Lebenshilfe Bürvenich
2005
Beginn der Rettungssanitäterausbildung DRK
(bis Studienbeginn)
Schullaufbahn
asdf
1991 - 1995
Katholische Grundschule Zülpich
1995 - 2004
Franken Gymnasium Zülpich
Abschluss: Allgemeine Hochschulreife
Fremdsprachen
asdf
Englisch (fließend)
Französisch (Grundkenntnisse)
71
Anhang – Datenerhebungsbogen
Präoperative Daten
Demographische Daten
Geburtsdatum
Geschlecht Weiblich
Männlich
Morphologie
Diagnose
TA
DILV
MA
HLHS
DORV
Andere
Linker SV
Rechter SV
Unbestimmt
System-/Pulmonalvenenanomalien
Situsanomalien, Asplenie-/Polysplenie-Syndrom
Aortenisthmusstenose, Subaortenstenose
Ventrikelmorphologie
Zusätzliche Anomalien
Vorausgegangene Eingriffe
Palliativeingriffe
BAS
Shunt
PAB
Einfach
Bilateral
PA-Patch
Korrektur einer Aortenisthmusstenose
Korrektur einer Subaortenstenose (DKS)
KG
KL
SaO2 (%)
Pulmonalarterieller Mitteldruck (mmHg)
RPI
BDGA
Zusätzliche Korrektureingriffe
Präoperative Parameter
Hämodynamik vor Fontanoperation
Sinusrhythmus
Ja
Nein
Normal (> 50 %)
Erniedrigt (< 50 %)
Höhergradige Insuffizienz
Keine Insuffizienz
EF
AV-Klappen-Funktion
EDP-SV (mmHg)
SaO2 (%)
Pulmonalarterieller Mitteldruck (mmHg)
RPI (Wood Units)
PA-Stenose
Nakata-Index
Mc-Goon-Ration
Kollateralen
Zusätzliche RF
Datum
Alter zum Zeitpunkt der Operation
KG (kg)
KL (cm)
Modifikation
Fenestration
Zusätzliche Eingriffe
Ja
Nein
Ja
Nein
Ja
Nein
Operative Parameter
TCPC
Ja/Nein
Ja/Nein
ECFO
72
Outcome nach Fontanoperation
Postoperativer Verlauf
Unkompliziert
Kompliziert
Tod
Langzeitverlauf
Verstorben
Re-Operation
Katheterintervention
Verschluss von Kol.
Verschluss Fenestr.
Stent Aorta
Stent Pulmonalarterie
Komplikationen
Herzrhythmusstörungen
Low-Cardiac-Output-Syndrom
Protrahierte Ergüsse
NDGS
Nachblutung
Zwerchfellparese
SaO2 vor Verschluss
SaO2 nach Verschluss
SaO2 vor Verschluss
SaO2 nach Verschluss
Herzrhythmusstörungen
PLE
Thrombembolisches Ereignis
Therapie der Kompl.
Letzte HerzkatheterUntersuchung
Zeit nach Operation
Mitteldruck (mmHg)
Tunnel
VCS
VCI
RPA
LPA
EDP SV
SaO2
Kollateralen
Ja
Nein
Letzte ambulante Kontrolle
Zeit nach Operation
NYHA-Stadium
Ability-Index nach Warnes et Somerville (76)
I normales Leben; voll schul- bzw. arbeitsfähig
II leicht eingeschränktes Leben durch Symptome
III Arbeitsunfähigkeit; bedeutende Einschränkungen
IV schwerste Einschränkungen; keine Selbstständigkeit
Soziale Integration
SpO2 (%)
ProBNP
Rhythmus
SR
AV-Knotenrhythmus
SM
EF
Normal (> 50 %)
Erniedrigt (< 50 %)
AV-Klappen-Funktion
Höhergradige Insuffizienz
Keine Insuffizienz
Medikamente
73
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