Lösungen der Studenten und Korrekturen/Ergänzungen 1. Interventionen a) Überlegen Sie sich 3 Beispiele für Höchstpreise / Mindestpreise und andere Interventionen. b) Nenne die Ursachen der o.g. Maßnahmen Intervention Höchstpreise Beispiel Wohnungsmieten in der BRD Ursache Grundversorgung für die Bevölkerung schaffen Nahrungsmittel (Brot) z.B. DDR Grundversorgung Mindestpreise Nahrungsmittel (Butterberge, Milchseen) in der BRD. Tomaten in Spanien Hilfe für Landwirtschaft und Ziel der BRD die Grundversorgung eigener Nahrungsmittel sicherzustellen Indirekte Preismaßnahmen Kohlepfennig Schutz der Arbeitsplätze (+ Einkommen der Kohleproduzenten) c) Beschreiben Sie die Wirkung der Interventionen auf die verschiedenen Wirtschaftsteilnehmer Welche Wirtschaftsteilnehmer gibt es? Zentralbank Regierung (Bundes-, Landes-) Bürokratie Kollektive Akteure (Gewerkschaften, Unternehmen) Bevölkerung [Wichtig ist das Auftreten der Teilnehmer auf dem Markt (Anbieter, Nachfrager) oder als beeinflussende Kräfte von diesen] Intervention: Höchstpreis (Wohnungsmieten) à vom Staat beschlossen und schwer rückgängig zu machen à oftmals von Verbänden durchgesetzt à falsche Signalwirkung der Märkte (betrifft Anbieter und Nachfrager) führt zu einem Nachfrageüberhang à entstehen von Schwarzmärkten Intervention Mindestpreis (Butterberg) à vom Staat beschlossen und schwer rückgängig zu machen à oftmals (hier speziell) von Verbänden durchgesetzt à falsche Signalwirkung der Märkte (betrifft Anbieter und Nachfrager) führt zu einem Angebotsüberhang à entstehen grauer Märkte (Verkauf in dritte Welt Länder) Intervention indirekte Preismaßnahmen (Kohlepfennig) à vom Staat beschlossen und schwer rückgängig zu machen à oftmals von Verbänden durchgesetzt à falsche Signalwirkung der Märkte (betrifft Anbieter und Nachfrager) führt zu einem Angebotsüberhang 4. Wechselwirkungen der Maßnahmen in Bezug auf stabilitätspolitische Zielsetzungen Stabilitätspolitische Zielsetzung • • • • Preisniveaustabilität Wirtschaftswachstum Vollbeschäftigung Außenwirtschaftliches Gleichgewicht a) Senkung der Staatsverschuldung durch Einsparung bei Unternehmenssubventionen Kurzfristige Auswirkung Durch die Einsparungen der Subventionen steht den Unternehmen weniger Geld zur Verfügung, dies kann zur Folge haben, dass einerseits weniger Investitionen der nun nicht mehr subventionierten Unternehmen vorgenommen werden und andererseits, dass diese Unternehmen Arbeitnehmer entlassen müssen. (Bei kurzfristig konstanten Löhnen) Dies führt zu einer strukturellen Arbeitslosigkeit (Vollbeschäftigung) aufgrund der weniger getätigten Investitionen wird das Wirtschaftswachstum nicht weiter steigen. Durch die Arbeitslosigkeit und den geringe ren Investitionen werden wahrsche inlich die Zinsen sinken. Aufgrund der geringeren (Güter-) Nachfrage (Arbeitslosigkeit) werden die Preise ebenfalls sinken (Welche ? Der Preis des vorher subventionierten Gutes steigt, aber die anderen sinken), um die Nachfrage zu erhöhen (Preisniveaustabilität) (Richtig). Dies geschieht zusätzlich aufgrund des Sparkurses des Staates, der wahrscheinlich wegen der Senkung der Staatsverschuldung ebenfalls nicht mehr als Nachfrager auftreten wird. Sehr gut AußenWiGG (wurde bisher nicht ausführlich besprochen): Zunächst eventuell Ersetzen der Nachfrage durch ausländische Produzenten =) Verstärkte Importe =) Verstärkte Devisennachfrage =) je nach Wechselkursregime (feste oder flexible WK) Devisenbilanzdefizit oder Abwertung. Langfristige Konsequenz Langfristig gesehen kommt es zur Substitution des teuren subventionierten Gut (Beispiel Erdgas statt Kohle??) Die Nachfrage nach dem Substitutionsprodukt wird steigen und es wird mehr Arbeit nachgefragt (Aus Sicht der Unternehmen). Durch die Beschäftigung ehemals Arbeitsloser steigt die Konsumtätigkeit dieser und somit die Nachfrage nach anderen Gütern, was langfristig zum Wirtschaftswachstum führt. Die Nachfrage bewirkt ebenfalls eine Steigerung der Preise. Siehe oben: Zumeist geht es gar nicht um die Art des Gutes (Kohle und Erdgas), sondern eher um deutsche Kohle oder osteuropäische Kohle. Für Geschlossene VoWi richtig. Sollte dazu gesagt werden, dann ist es vollkommen richtig. Wichtig zusätzlich: Langfristige Wirkung der Staatsverschuldung auf die Preisniveaustabilität (vgl. Aufgabe 17 (Maastrichtaufgabe)) C) Einführung einer privaten Zusatzpflichtversicherung für die Rente Kurzfristig Durch die erhöhten Ausgaben, die der einzelne Arbeitnehmer zur Verfügung hat, bleibt ihm weniger zum Konsum oder zum Sparen. Somit sinkt die Nachfrage nach Konsumgütern und die Preise werden ebenfalls kurzfristig sinken (Preisniveaustabilität). Dadurch kann es aufgrund des Rückgangs der (Güter-) Nachfrage zum Beschäftigungsrückgang kommen. (Vollbeschäftigung), was auch zur Folge einer Stagnation des Wirtschaftwachstums mit sich bringen kann. Aber diesem kann der Staat entgegen wirken, durch die Verringerung der Staatsquote, (der Staat gibt nicht mehr soviel für die gesetzliche Rente aus) kann er als Unternehmer am Markt auftreten und Investitionen tätigen. Kurzfristig o.K. Langfristig : Bei einer privat von den Arbeitnehmern zu tragenden Pflichtversicherung werden weniger Personen im Alter von der Sozialversicherungskasse zu finanzieren sein. Eventuell Entlastung der Staatsausgaben. Ausserdem ist eine verschiebt sich das Forderungsniveau an Zusatzleistungen an die Unternehmen, falls eine private Versicherung besteht (Umverteilung der Lasten) =) Die Lohnnebenkosten werden gesenkt =) eventuell Anreiz zu Mehreinstellungen (Vergünstigung des Faktors Arbeit) Aber: Die niedrigeren zusätzlichen Kosten werden eventuell durch höhere Kosten aufgrund der erhöhten Forderungen in den Tarifverhandlungen kompensiert (Maßgabe der Forderungen: Konstantes verfügbares Einkommen) D) Erhöhung des Kindergeldes dafür Senkung der steuerlichen Vorzüge Wirkung Die Senkung der steuerlichen Vorteile führt zu einer einfachen Umverteilung der Einkommen. Kinderstarke Familien werden gefördert, während kinderlose Familien und Singles höhere Abzüge haben. Eine sichtbare Auswirkung auf die stabilitätspolitischen Ziele ist nicht zu erkennen. Kindergeld wird pauschal gezahlt, während besser verdienende einen höheren Steuersatz haben und damit von Steuervorzügen stärker profitieren (Nicht nur von Kinderlosen zu HH mit Kindern) Generell ist die Stabilitätspolitische Wirkung nicht vorherzusagen. Geht man von einer höheren Konsumneigung der niedrigeren Einkommen aus und gleichzeitig von einer nicht zu starken Senkung der Investitionen, so würde dies die Güternachfrage erhöhen…. (War aber hier nicht angegeben). 5. Stabilitätsgesetz von 1967 a) Erläutere, warum das Gesetz an 2 institutionelle Akteure gerichtet ist. Das Gesetz ist an die Bundes- und Landesregierung gerichtet, da das Stabilitätsgesetz die Ziele der Wirtschaftspolitik ausdrückt (Preisstabilität, Beschäftigung, stetiges Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht)(Diese beiden Institutionen führen es auch aus). Es soll Schwankungen verringern und Planungssicherheit herstellen. Richtig, anders gesagt: Die BRD ist ein föderaler Staat in dem die Länder starke Mitentscheidungs- und Gestaltungsspielräume haben. Die Wirtschaftspolitik wird also von 2 Hautpakteuren gestaltet. Privaten Akteuren werden keine Handlungsvorschriften ge macht, da eine Kontrolle dem Geist der Marktwirtschaft widersprechen würde und auch nicht praktikabel wäre. b) Nenne in jedem Regelungsgebiet einen weiteren Akteur, der die Ergebnisse Mitbeeinflussen kann und erläutere wie dies geschieht. - Preisstabilität Wird auch von der Zentralbank beeinflusst à z.B. durch Festlegung der Geldmenge oder des Zinssatzes - Beschäftigung Wird auch von Gewerkschaften beeinflusst à z.B. durch Tarifverhandlungen - Wirtschaftswachstum Wird auch von Gewerkschaften beeinflusst à z.B. durch Tarifverhandlungen - außenwirtschaftliches Gleichgewicht Wird auch von der Zentralbank beeinflusst à z.B. durch Festlegung der Geldmenge oder des Zinssatzes - Über die Verpflichtung zur Einhaltung eines bestimmten festen WK -) … Insgesamt richtige Beispiele: Wichtig ist, dass es sich bei obigen Beispielen um in Gesetzen festgeschriebenen Akteuren ( Tarifgesetz, Bundesbankgesetz) also auch um institutionelle Akteure handelt (wie oben). c) Erläutere für jedes Ziel ein Maß, dass diese Größe operrationalisiert. à Preisstabilität à Inflationsrate à Beschäftigung à Arbeitslosenquote à Wachstum à BIP oder Staatsquote (?) – Normalerweise sollte das Wachstum der Volkswirtschaft darunter verstanden werden! =) z.B. BIP pro Kopf Frage 6: Beschreiben Sie die Zielsetzung von Ordnungs- und Prozesspolitik und geben Sie jeweils mindestens 3 mögliche Beispiele für Instrumente, die in diesen Politiken eingesetzt werden! Definition Ordnungspolitik: „allgemeine Verhaltensregeln“ für die wirtschaftliche Betätigung Wirtschaftssubjekte (→ soll die vielfältigen Handlungen Wirtschaftssubjekte aufeinander abstimmen) sollen als Rahmenbedingungen (vor allem im Setzen von Rechtsnormen Gesetzen) die Funktionsfähigkeit der Volkswirtschaft herstellen langfristige Geltung) Zielsetzung: Funktionieren des marktwirtschaftlichen Preismechanismus der der und (⇒ Definition Prozesspolitik: zielt auf Steuerung (also die Beeinflussung) des wirtschaftlichen Geschehens innerhalb des durch die Ordnungspolitik gescha ffenen Rahmens ab Prozesspolitik beinhaltet also alle Maßnahmen zur Steuerung des Wirtschaftsablaufes soll bei „Marktversagen“ eingreifen (⇒ kurz- oder mittelfristige Geltung) Zielsetzung: kurzfristige Stabilität Beispiele für Instrumente der Ordnungspolitik: Infrastruktur Gerichtsbarkeit (Handelsrecht, Wettbewerbsrecht) Sozialgesetzgebung Beispiele für Instrumente der Prozesspolitik: Geldpolitik Fiskalpolitik Investitionszuschüsse Zölle / Importbeschränkungen Kurz, aber vollständig richtig. 7. Im StabG § 7 wird die Möglichkeit einer Konjunkturausgleichsrücklage, die in Boomzeiten angelegt werden soll, angegeben. § 26, 27 sieht sogar Zuschläge bei der Einkommens - und Körperschaftssteuer und die Aussetzung der degressive n Abschreibung vor. a) Erläutern Sie die Ziele dieses Gesetzes, anhand der klassischen Einteilung von wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Die allgemeinen Ziele des StabG sind: • • • • Preisstabilität Hoher Beschäftigungsstand Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Im StabG § 7 wird insbesondere auf das Ziel eingegangen, .Schwankungen der Konjunktur und deren negative Folgen (z.B. Arbeitslosigkeit) auszugleichen. Es ist zu beobachten, dass sich die Konjunktur nicht gleich bleibend oder gleichbleibend wachsend entwickelt, sondern dass sich Schwankungen der Konjunktur ergeben. Auslastungsgra d des Produktions- Normalauslastung Zeit Der Grund für einen Abschwung liegt in dem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nach Waren und Diensten. Der Rückgang kann sich also auf die private Konsumnachfrage private Investitionstätigkeit Nachfrage des Staates Außenbeitrag beziehen. Um nun den Schwankungen entgegen zu steuern, wird in Zeiten des Abschwunges eine expansive Fiskalpolitik der öffentlichen Haushalte getätigt. Dies bedeutet, dass in den Zeiten eines Abschwunges die öffentlichen Ausgaben gesteigert werden. Diese Nachfragesteigerung des Staates wirkt sich – so die Keynsianer – auch auf die anderen Nachfrageaggregate aus. Weiterhin können auch Subventionen eingesetzt werden um die Konjunktur zu beleben. Um die erhöhten Staatsausgaben finanzieren zu können, kann der Staat Kredite aufnehmen (deficit spending). In den Boomzeiten soll eine restriktive Fiskalpolitik unternommen werden. Dies bedeutet, dass in den „guten Zeiten“ die Verschuldung wieder abgebaut werden soll und dass die Konjunkturausgleichsrücklage aufgestockt wird. Maßnahmen hierzu wären z. B. Steuererhöhungen. Die Frage bezog sich zusätzlich auf die Zielsetzung der Einteilung anhand der klassischen Einteilung: Ordnungs- und Prozesspolitik. Bzw. Stabilisierungs-, Ordnungs-, Allokations- und Verteilungs- bzw. Sozialpolitik. b) Wie schätzen Sie die reale Leistungsfähigkeit ein? Die Leistungsfähigkeit dieses Prinzips ist als kritisch einzuschätzen. Zum eine n ist es fraglich, ob vermehrte Staatsausgaben überhaupt in der Lage sind, die restlichen Wirtschaftsubjekte mit anzukurbeln. (Die Gesamtwirtschaftliche Nachfrage wird automatisch „angekurbelt“ – vgl. Gleichung Y=C+I+G, aber es gibt auch einen Verdrängungseffekt: Die Preise steigen =) Eventuell geht die private Nachfrage zurück, zum einen im Gütermarkt, zum anderen im Kapitalmarkt (klassisches Crowding-Out)) Zum anderen funktioniert dieses Prinzip auch nur, wenn es sich um eine vorübergehende Konjunkturflaute und nicht um ein langfristiges strukturelles Problem handelt. Das größte Problem liegt jedoch in der politischen Durchsetzbarkeit der restriktiven Maßnahmen. Parteien haben in einer Demokratie, das Ziel wiedergewählt zu werden. Steuererhöhungen während einer Boomzeit sind äußerst unpopuläre Maßnahmen und gefährden eine Wiederwahl. Auch der Abbau von Subventionen gestaltet sich als äußerst schwierig, da mit hohen Widerständen der betreffenden Gruppen zu rechnen ist. Richtig. Aber noch genauerer Bezug zur Frage. Abschreibungen ? Subvention 9. Vielfach wird behauptet, dass es einen Trade Off zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit gibt, versuchen Sie diesen theoretisch und empirisch zu begründen und führen Sie Argumente gegen eine langfristige Gültigkeit dieses Zusammenhangs auf. - Trade Off: Veränderung, die zu einem wirt. Erfolg führen, sind immer mit Kosten verbunden. ( vgl. auch Definition im Begriffslexikon) - Arbeitslosigkeit: Zahl der Erwerbslosen ist hoch bzw. steigt, wenn fiskale Einnahmen sinken bzw. stagnieren. ( Kausalrichtung: Ist die Zahl der Erwerbslosen, hoch sinken die fiskalischen Einnahmen (Weniger Steuerzahler) und die Ausgaben steigen (mehr Transfereinkommensbezieher, zunächst von Versicherung, dann evtl. von Kommunen zu finanzieren)) - Inflation: Geldmenge ist hoch bzw. steigt. Steigert die Notenbank ihren Zinssatz sinken jedoch die Investitionen der Wirtschaftssubjekte. (Ein höherer Zinssatz bewirkt höhere Finanzierungskosten für Kredite, damit sinken die Investitionen) Ziel ist: - Arbeitslosigkeit so gering wie möglich halten, bzw. cp wegrationalisieren (?). - Inflationsrate langfristig so gering wie mö glich halten, starke Währung konzip ieren, Vertrauen in die eigenen Währung bei der Bevölkerung schaffen!!! ð Optimale Geldwertschöpfung Zusammenhang zwischen Trade Off und Zielsrelation! Um die AL abzubauen muss der Zinsertrag gesenkt werden (? Ertrag? Vgl. oben), d.h. die einzelnen Teilsektoren einer Volkswirtschaft bzw. Unternehmen besitzen einen Anreiz Kredite zu nehmen um zu investieren. Durch eine Geldwertminderung wird der Exportmarkt gestärkt => der Absatz steigt (Nicht direkt, bei flexiblen WK kommt es zu einer Abwertung, die die heimischen Produkte relativ günstiger macht). Die Produktivität steigt (wieso sollte die Produktivität steigen? Produktion ? Produktivität), AN müssen eingestellt werden. Auch im Inland steigt die Nachfrage! (Durch die höhere Beschäftigung steigt auch die Güternachfrage im Inland) Zuerst wird der Staat durch die Wertminderung des Geldes einen Verlust einfahren. (??? Der Staat gewinnt durch Inflation zumeist, vgl. Vorlesung) Der importabhängige Markt, wird nicht so stark profitieren wie der Exportmarkt. Langfristig gesehen, wird die AL sinken, fiskale Einnahmen steigen, aber die Geldpolitik muss rechtzeitig reagieren, damit die Geldwertstabilität gesichert wird. Also, wieso sollten wir nicht eine gigantische Inflation in Kauf nehmen ? Der Trade-Off besteht auch bei einer geschlossenen VoWi : Vgl. Vorlesung 19.3., Erwartungsbildung !) Es fehlt: a. Art der Arbeitslosigkeit die bekämpft werden kann. b. Kosten der Inflation (und deren Wachstumswirkung und damit langfristige Beschäftigungswirkung) 17. Setzen sie sich mit der Norm auseinander, dass alle öffentlichen Haushalte eines Staates zusammengenommen keinen negativen Finanzierungssaldo größer als 3 % und keinen Schuldenstand größer als 60 % des BSP aufweisen dürfen. Welche Intention liegt hinter dieser Festlegung? Hauptintention des Maastrichter Vertrages ist die Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der europäischen Staaten. Ziele des Vertrages sind: • feste Wechselkurse ( Das EWS bestand bereits vorher !!! Feste WK für wen ?) • eine einheitliche Währung • einheitliche Geld- und Währungspolitik, die der Preisstabilität verpflichtet ist • somit Verhinderung der Inflation oder Deflation Richtig, aber Achtung: Es besteht ein Unterschied, ob sich die Zentralbanken von verschiedenen Ländern auf die Einhaltung eines bestimmten WK geeinigt und verpflichtet haben, oder ob sie sogar nur eine gemeinsame Währung herausgeben (denken Sie allein an die Umtauschkosten für private HH) Eine hohe Staatsverschuldung führt zu hohen Zinssätzen. Die Zentralbank wird gezwungen eine expansive Preispolitik zu betreiben, um negative Wirkungen auf die Wirtschaft zu verhindern. Durch die gesteigerte Geldmenge würden auch die Preise steigen. Richtig, Zwang ist zwar nur indirekt, aber das ist z.B. die Wirkung. Am stärksten war dies in meinem berühmten Italienbeispiel. Dort musste die Zentralbank die Schuld verschreibungen der Regierung aufkaufen, was automatisch die Geldmenge erhöhte. Mit welchen Zielen der nationalen Wirtschaftspolitik könnte diese Norm kollidieren? • • Sozialpolitik/Umverteilungspolitik (soziale Gerechtigkeit, Sozialhilfe/Arbeitslosenhilfe, sozialer Frieden, geringere Staatsausgaben) Geringere Nachfrage des Staates (?) Konjunkturpolitische Interventionen, vgl. aktuelle Diskussion der „Reinterpretation des Stabilitätspaktes“ … Welche Problematik sehen sie bei der realen Dominanz einiger weniger Länder in der europäischen Union im Bezug? Problematik der internationalen Preisgefälle??? Inflation in anderen Staaten führt zur Erhöhung der Gewinne exportstarker Länder diese können die Ware in dem Land günstiger anbieten (Sofern in ihrem Land keine genauso starke Inflation herrscht), als die heimische Ware. Das Wirtschaftswachstum im Land könnte stagnieren und dadurch könnte es zu einem Arbeitsnachfragerückgang kommen. (Sehr spekulativer Ansatz, hat dies was mit der Außenwirtschaft zu tun?) Aktuell: Verpflichtungen können aufgeweicht werden, da Regierungen der Länder mächtiger als Vertragswerke und als europäische Institutionen sind. ( D und F ) 18. Nach Pisa und Studien zur Veröffentlichungsaktivität deutscher Universitäten werden Reforme n um Bildungssektor angestrebt. a) Erklären Sie welche Bedeutung die Bildungspolitik für die Volkswirtschaft hat. Da die Qualität des Produktionsfaktors Arbeit wesentlich von der Bildungspolitik abhängt, sollte ihr in einer Volkswirtschaft hohe Bedeutung zugestanden werden. Speziell in rohstoffarmen Ländern hat die Ressource „qualitativ hochwertige Ausbildung“ einen großen Stellenwert., denn sie bildet die besten Voraussetzungen für Fortschritte im Bereich von Forschung und Entwicklung und schütz somit am besten vor Arbeitslosigkeit. Richtig, etwas wissenschaftlicher: Bildungspolitik hat 2 Funktionen: 1. Demokratisches Recht auf Bildung und Wert der Bildung an sich: Zielsetzung als eigener Wert, der den Nutzen der Bürger erhöht. 2. Bildung als Qualifikationsniveau: Die Ausbildungsqualität bestimmt die Art des Arbeitsangebots in den Folgeperioden. Höhere Qualifikation bedeutet eine höhere Produktivität pro Kopf. b) Die Finanzierung der Universitäten steht zur Debatte, beurteilen Sie folgende Maßnahmen im Hinblick auf die Ziele Verteilungsgerechtigkeit, Wachstum und Preisniveaustabilität. 1. Vergabe von Bildungskrediten durch den Staat und eine höhere Ausstattung der Universitäten mittels Staatsbeihilfen. Wachstum: - mehr Finanzmittel = bessere Ausstattung = bessere Lernmöglichkeiten = höherer Wissensstand = s.o. vorteilhaft für die Volkswirtschaft - Mehrinvestitionen nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da Lernklima irgendwann nicht mehr gesteigert werden kann. - Rückzahlungsmöglichkeit eines Bildungskredites ist fraglich, da Universitäten ja kaum tatsächlich verkäufliche Güter erwirtschaften. Kredit erfolgt deshalb zumeist auf privater Ebene (Bafög), aber das ging aus der Frage nicht hervor, deshalb ist die Antwort richtig. „Lernklima“ – ist eine unklare Vokabel, besser Verteilungsgerechtigkeit: - hoher Bildungsstand führt zu hoher Produktivität der Volkswirtschaft, zu geringer Arbeitslosigkeit. = Vorteil für Alle Auch für die geringer qualifizierten ? Produktivität kann Arbeitslosigkeit verringern, muss aber nicht (es können auch mehrere Arbeitsplätze zu - Vorerst nur Kosten für die aktuell Arbeitenden (sie haben nicht studiert) Richtig, aber es gibt auch jetzt Arbeitende die bereits studiert haben… - Langfristig jedoch der Vorteil für Nichtakademiker, dass es der ganzen Volkswirtschaft gut geht, und dadurch das Vielverdiener durch progressiven Steuersatz, Sozialbeiträge, etc. langfristig auch für Nichtakademiker leisten. Gute Argumentation, aber bei der Verteilungsgerechtigkeit geht es um relative Größen. Das Ziel der Preisniveaustabilität wird durch Mehr- oder Minderinvestitionen in die Bildung nur in soweit beeinflusst, wie sich Wachstum und gesamtwirtschaftliche Lage der Volkswirtschaft allgemein auf das Preisniveau auswirken. Wenn die Maßnahmen des Staates durch einen staatlichen Kredit finanziert werden (wurde hier nicht angegeben), sind zusätzlich die Verschuldungsfolgen zu bedenken (vgl. Maastrichtaufgabe). 2. Einführung von Sponsoring in den Lehrveranstaltungen und Aufhebungen von Beschränkungen für die Erzielung von alternativen Einkommen von Professoren. Wachstum: - Da es Sponsoring den Universitäten ermöglicht sich selbst besser zu finanzieren, können wie Vorteile einer guten Universitätsausstattung in der oben beschriebenen Weise genutzt werden, ohne dabei auf höhere Staatsinvestitionen angewiesen zu sein. - Die Qualität der Lehre wird durch Sponsoring nicht sinken, da es den Studenten relativ egal sein dürfte wenn ein PowerPoint-Vortrag mit einem kurzen Flash „diesen Vortrag ermöglicht Ihnen Sony“ beginnt. Aber ist das dem späteren Arbeitgeber egal? Wer auf eine Firma geprägt wurde z.B. Coca Cola Universität, wird der noch gerne für Pepsi arbeiten ? Flexibilitätsverlust der Ausbildung droht. Bildung ist öffentliches Gut, das unabhängig von Unternehmensnamen erlernt wird. Gefahr der selektiven Wahrnehmung bestimmter Phänomene. Dies kann bis zu einer „Modifizierung“ der Inhalte (Die chemischen Zusatzstoffe in Limonadegetränken wirken gar nicht so schädlich…) - Die Erzielung alternativer Einkommen von Professoren bietet sowohl Vor- als auch Nachteile für die Qualität der Lehre. Auf der einen Seite wird ein Professor wesentlich praxisorientierter lehren können, wenn er auch in der wirtschaft tätig ist. Auf der anderen Seite darf dies jedoch nicht überhand nehmen, da sonst nicht mehr ausreichend Zeit für die Studenten bleibt und somit die eigentliche Aufgabe vernachlässigt wird. (Es besteht zumindest die Gefahr durch den zusätzlichen finanziellen Anreiz). Im Hinblick auf die Verteilungsgerechtigkeit, ist eine verstärkte Selbstfinanzierung der Universitäten auf jeden Fall positiv zu sehen. Darüber hinaus gelten die Ausführungen unter Teilaufgabe 1.; selbiges gilt für die Preisniveaustabilität. 3. Kürzung des Studienumfangs und stärkere Modularisierung, sowie Einführung verschiedener Abschlusskategorien. Da ein geringerer Studienumfang auch zu einer Verkürzung der Studiendauer führt, können Studenten eher in den Arbeitsmarkt einsteigen und bei der Leistungserstellung mitwirken. Dies beinhaltet positive Effekte für die gesamte Volkswirtschaft. Auf den „Nachteil“ dass somit mehr Arbeitskräfte auf den Markt drängen, was zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit führen kann, sollte zumindest meiner Ansicht nach keine Rücksicht genommen werden. Es kann schließlich nicht sein, dass durch lange Studiendauern ein gewisses Leistungspotential nicht genutzt wird, nur um künstlich das Arbeitskräfteangebot auf dem Markt zu reduzieren. Dies deckt sich auch mit der neoklassischen Auffassung „jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage“. Ja, das sollte wahrhaftig kein Grund sein. Gut qualifizierte Arbeitskräfte auf eine längere Warteliste zu setzen ! Die Gefahr, dass eine geringerer Studienumfang auch zu „qualitativ minderwertigen“ Absolventen führt, sollte nicht aus den Augen gelassen werden. Um tatsächlich zu beurteilen inwieweit Kürzungen beim Studienumfang vorgenommen werden können, fehlen mir gesicherte Erkenntnisse. Die Einführung verschiedener Abschlusskategorien erweist sich durch die Möglichkeit früher in den Arbeitsmarkt einzusteigen ebenfalls als positiv. Sehr gut beantwortet. 4. Einführung einer Sonderabgabe „Aufstockung der Bildung“ für Deutschland, die abhängig vom Einkommen zusätzlich allen Arbeitnehmern abverlangt wird. Vom Prinzip her ist es egal, ob die finanziellen Mittel für die Ausstattung der Universitäten aus der Lohnsteuer oder aus einer zusätzlichen Sonderabgabe kommen. Der einzige Unterschied liegt hier in der politischen Durchsetzbarkeit. Nach dem deutschen Abschneiden bei der PISA-Studie, lässt sich eine Sonderabgabe für Bildung gewiss leichter durchsetzen als eine entsprechende Erhöhung der Lohnsteuer. Richtig.