Bauchfelldialyse: Eine neue alte Therapie für die schwere

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Informationsblatt Bauchfelldialyse
Bauchfelldialyse: Eine neue alte Therapie
für die schwere Herzinsuffizienz
Die häufigste Diagnose in deutschen
Krankenhäusern ist die Herzschwäche.
Der stetig steigenden Anzahl schwer
herzinsuffizienter Patienten steht für die
definitive Therapie durch Herztransplantation jedoch ein abnehmendes Organangebot gegenüber. Kunstherzen stellen
aus medizinischen und ökonomischen
Gründen nur für wenige Patienten eine
geeignete Alternative dar. Als schonende
und erfolgreiche Methode zur Therapie
des Herzinsuffizienzsyndroms setzt Prof.
Dr. med. Björn Andrew Remppis, Chefarzt der Kardiologie im Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen (HGZ), die seit
über dreißig Jahren für die Therapie der
Niereninsuffizienz etablierte Bauchfelldialyse ein.
Niereninsuffizienz als Folge der Herz­
insuffizienz
Die Niereninsuffizienz stellt für den Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz den
stärksten unabhängigen Risikofaktor dar.
In Herzinsuffizienzstudien weisen 30-40 %
der Patienten zusätzlich eine Niereninsuffizienz auf. Die Gründe hierfür sind
spezifische hämodynamische, immunologische und toxische Wirkmechanismen.
Außerdem führt die zentralnervöse Aktivierung der hypothalamischen Stress­
achse zu einer systemweiten Aktivierung
des Sympathikus und aller gewebsständigen RAAS-Systeme. Das bedeutet,
dass der Körper permanenten Stress­
signalen ausgesetzt ist.
Nierenersatzverfahren bei Herz­
insuffizienz
Eine 3x wöchentliche Hämodialyse ist
aus hämodynamischen Gründen bei
herzinsuffizienten Patienten oftmals nicht
mehr durchführbar. Zwischen den Dia­lyseterminen füllt sich der Körper wieder
mit Flüssigkeit, die dann jeweils binnen
drei bis vier Stunden schnell wieder
abgepumpt wird. Das bedeutet großen
Stress für den Körper und das ohnehin
schon sehr kranke Herz. Der Dialyse­
shunt stellt aufgrund der Erhöhung der
Pumpfunktion des Herzens eine zusätz­
liche kardiale Belastung dar. Zentralve­
nöse Katheter bedeuten wiederum ein
höheres Infektionsrisiko. Im Gegensatz
hierzu zeigt die tägliche Bauchfelldialyse
einen schonenden und nachhaltigen
Volumenentzug. Auch die Lunge wird
weniger stark belastet und es können
Wasseransammlungen im Bauch entfernt
werden. So erfolgt eine Entstauung und
Entgiftung des Darms, der somit keine
Giftstoffe mehr im Kreislauf freisetzt und
wieder Medikamente und Nährstoffe
aufnehmen kann.
Vorgehen
In die Bauchhöhle wird ein kleiner Katheter eingepflanzt, durch den zwei bis drei
Liter Spülflüssigkeit in die Bauchhöhle
geleitet werden, wo das Bauchfell als
Dialysemembran wirkt. Die Substanzen,
die ausgeschieden werden sollen, wan­dern vom Blut mittels Diffusion durch
das Bauchfell in die Dialyselösung. Nach
einigen Stunden wird die Flüssigkeit
mit den Nierengiften wieder abgeleitet,
der Körper ist entgiftet. Der Patient kann
die Bauchfelldialyse zu Hause oder am
Urlaubsort selbst durchführen. Nur alle
sechs Wochen ist eine Kontrolle beim
Nephrologen nötig.
Erfahrungswerte
Die positiven hämodynamischen Effekte
der Bauchfelldialyse erlauben ein kontinuierliches Aufbautraining für die Rückkehr zu Eigenverantwortlichkeit und
Aktivität. Prof. Remppis konnte mittels
Bauchfelldialyse Patienten derart stabilisieren, dass eine Herztransplantation
vermieden werden konnte. Die Anzahl
der Klinikaufenthalte wurde um bis zu
75 % vermindert.
Weitere Informationen:
Bei Fragen zum Thema Bauchfell­dia­lyse wenden Sie sich bitte an Frau
Astrid Haase-Jongmanns, Chefarzt­
sekretariat Prof. Dr. med. Björn Andrew
Remppis unter der Telefonnummer
05821/82-17 03. Gerne können Sie auch
eine E-Mail an [email protected]
oder ein Fax an 05821/82 17 77 senden.
Unsere Spezialisten werden baldmöglichst Antworten auf Ihre Fragen geben.
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