dynamic investment trends ausgabe dezember 1 inhalt die k-frage 3 hausse trotz rezession 4 summa oeconomica 5 emerging markets: märkte differenzieren 8 märkte im überblick 10 Unsere aktuellen Studien finden Sie direkt unter www.dit.de Rubrik: Service/Marktanalysen 07. Dezember 2001 2 die k-frage ... ... wird immer stärker zur Gretchenfrage an den Finanzmärkten: Springt sie an, die Konjunktur oder nicht? Sicher ist bisher nur die Unsicherheit. In den USA ist der Einkaufsmanagerindex im Oktober auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken, das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal wurde noch stärker in den roten Bereich hinab revidiert, das Konsumentenvertrauen ist gesunken - zum fünften Mal in Folge. Willkommen in der Rezession! die r-frage ... ... ist damit so gut wie geklärt. Wenn über Weihnachten kein Wachstumswunder passiert, sitzt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten in der Rezession. Technisch. Dann ist das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge gesunken. Japan, das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten, wird, so jetzt auch die offizielle Prognose, im kommenden Jahr den konjunkturellen Rückwärtsgang einlegen. Alle Konjunkturpakete - ein weiteres ist bereits in der Diskussion - haben nicht gefruchtet. Wohin treibt die Insel? Die (verlorenen) Jahre des Keynsianismus à la Japonaise scheinen nie zu Ende zu gehen. Im Gegenteil. Jetzt wurde schon über den Kauf von US-Staatsanleihen nachgedacht: Kaufe US-Staatspapiere, verkaufe die eigene Währung und schwäche diese, so die einfache Rechnung. Dabei kann dieser Aufwallung an Verzweiflung nur dann ein Erfolg bei der Schwächung der eigenen Währung beschieden sein, wenn die T-Bondkäufe nachhaltig erfolgen. Auf den ersten Blick können sich die Amerikaner über noch niedrigere Renditen freuen, die Europäer in der Folge wohl auch. Dahinter steckt aber ein Liquiditätsüberschuss, der ins Ausland überschwappt. Der "Fluch des billigen Geldes" löst keine Konjunktursorgen, sondern verlagert sie nur. Denn: Geld alleine macht nicht glücklich. Auch nicht jenes von der Zentralbank. Ein Credo, an das auch die EZB denken dürfte. Nach der letzten Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt geht deren Pulver langsam zur Neige. Die Liquiditätsausstattung mit Zentralbankgeld ist so üppig, dass am Interbankenmarkt die Renditen mit Laufzeiten von einem Jahr und weniger unter dem Mindestbietungssatz der Euro-Bank liegen. Die Realzinsen stehen so tief wie die letzten 20 Jahre nicht mehr. Was ansteigt ist die Geldmenge, nicht die Konjunktur. Hier expandieren aber nicht die (investiven) Kredite, sondern die Anlagen am Geldmarkt und in geldmarktnahen Instrumenten. Sie treiben die Entwicklung der Geldmengenaggregate voran. Es stellt sich ... die s-frage. Die Frage nach flexiblen Strukturen. Sie ist die eigentliche K-Frage! Je höher die Flexibilität, desto schneller der Wiederanstieg aus dem Wachstumstal. Steigende Einzelhandelsumsätze, steigende Konsumentenausgaben, ein (absehbar) zum Stillstand kommender Lagerabbau, ein starker Anstieg des Einkaufsmanagerindexes im November - auch das ist Amerika. Sicher: Diese Konjunkturdaten bedürfen des zweiten Blicks, aber sie machen dennoch Hoffnung auf ein langsam einsetzendes Wendemanöver. Wir bleiben dabei: Der Impuls für die Weltwirtschaft wird aus den USA kommen. die f-frage Sommer 2002 - die US-Konjunktur springt wieder an und Frankreich wird Fußballweltmeister. Letzteres meint Günter Netzer. Zumindest die „F-Frage“ wäre damit geklärt. Wir drücken der Nationalelf die Daumen und liefern Antworten auf die I-Frage, die Investmentfrage (siehe Innenseiten). Ob K,R,S, F oder I: dynamische Investments wünscht Ihnen Hans-Jörg Naumer dynamic investment trends 3 hausse trotz rezession Die Vereinigten Staaten stecken in der Rezession, Hypothekenzinsen Japan steckt in der Rezession, Deutschland steckt in Darlehen, reduzieren ihre Zinslast und erhalten so der Rezession, Euroland ist nahe dran. mehr Spielraum für Konsumausgaben. Einzelhandel Umschuldung konnte seine ihrer Die expansive Umsätze Geldpolitik der Tiefpunkten Ende September in einer Hausse und insbesondere dank der Rabatte beim Autokauf Fed beginnt zu konnten auch im November weiter zulegen (vgl. deutlich steigern und das Weihnachtsgeschäft läuft Schaubild 1). bisher zufriedenstellend an. Die Finanzmärkte aber befinden sich seit den n Der zur Getragen wurde der Aufwärtstrend von den zyklischen Die Hoffnung keimt! Sie bleibt aber nicht ungetrübt: Branchen, insbesondere von den Technologiewerten Anlass zur Sorge gibt weiterhin Argentinien, das zur und dem zyklischen Konsum. Eindämmung der zunehmenden Kapitalflucht und dem Damit nehmen die Aktienmärkte das klassische damit verbundenen Abschmelzen der Devisenreserven realökonomische Aufschwungmuster, in dem zuerst Kapitalverkehrskontrollen erlassen hat. Aber selbst bei die zyklischen Branchen profitieren, vorweg. Die Frage einer Zahlungsunfähigkeit des Landes erscheint ein ist nur: Laufen die Märkte dem Aufschwung nicht zu Flächenbrand in Lateinamerika und den Emerging weit voraus? Ein Frühstart? Markets insgesamt eher unwahrscheinlich. Die Immerhin sprechen die Märkte nicht mehr mit Investoren unterscheiden klar zwischen den Risiken gespaltener Zunge: Auch die Rentenmärkte preisen der verschiedenen Länder. Diese Sicht dürfte auch im jetzt - nach dem deutlichen Renditeanstieg bei den Krisenfall nicht komplett verloren gehen. (zu den längeren Laufzeiten - den Aufschwung schon ein. Emerging Marktes vgl. auch S.8). Aus den Konjunkturdaten ist der nächste Aufschwung Im Hintergrund schwelt der Konflikt zwischen Israelis noch nicht abzulesen: und Palästinensern weiter. Die jüngste Zuspitzung des Die Wirtschaftsindikatoren aus den USA und Euroland Konflikts hat die Gefahr weitergehender kriegerischer weisen zumeist noch nach unten. Aber es gibt erste Auseinandersetzungen wieder erhöht. Anzeichen, dass die expansive Geldpolitik der Fed ihre Insgesamt ergibt sich ein vorsichtig optimistisches Wirkung auf die Realökonomie zu entfalten beginnt: Szenario für den Dezember. In der (Vor-)Weihnachtszeit n Die Hausbesitzer nutzen die in Folge der müssen aber noch ein paar Konjunkturklippen umschifft Rückführung der Leitzinsen gesunkenen greifen. „Sorgenkind Argentinien“ werden, bevor feststeht, dass der Aufschwung Schaubild 1: Kursentwicklung wichtiger Aktienindizes seit dem 11. September 2001 (11.9.2001 auf 100 rebasiert) 6/12/01 125 125 120 120 115 115 110 110 105 105 100 100 95 95 90 90 85 85 17 24 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 SEP OCT NOV DAX 30 PERFORMANCE - PRICE INDEX NIKKEI 225 STOCK AVERAGE - PRICE INDEX DJ EURO STOXX 50 - PRICE INDEX DOW JONES INDUSTRIALS - PRICE INDEX Source: DATASTREAM 4 eingeläutet werden kann: n In den Vereinigten Die Staaten stehen die jüngsten Daten Verbrauchervertrauen zum in Industrie- der EWU und weisen Einzelhandelsumsätze für November an, die allerdings noch nicht auf den Silberstreif am Konsensus-Schätzung geht nach dem deutlichen Horizont hin: Der Stimmungsindikator der EU- Anstieg im Vormonat von einem Rückgang um ca. 3% aus. Kommission fiel im November auf ein Vierjahrestief. auf Besserung. Die Industrieproduktion ist im Kapazitätsauslastung gehen die Analysten noch Oktober erneut abgesunken und auf dem einmal von einem leichten Rückgang aus. niedrigsten Stand seit 13 Jahren angelangt. Die Das konjunkturelle Wendemanöver kommt erst in Gang Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s und muss auch mit widrigen Winden fertig werden. haben angesichts der steigenden Staatsverschuldung ihre Ratings für japanische summa oeconomica Staatsanleihen gesenkt und die anfangs konjunktur hochgelobte Regierung Koizumi, deren Reformeifer 1. Die Vereinigten Staaten hatten im dritten Quartal schon erlahmt zu sein scheint, versucht, der einen Rückgang des BIPs von annualisiert -1,1% japanischen Wirtschaft über eine Yen-Abwertung zu verzeichnen. Auch das vierte Quartal wird noch Leben einzuhauchen. Langfristig wird aber nur eine einmal ein Minuswachstum mit sich bringen, bevor Lösung der strukturellen Probleme - insbesondere die US-Wirtschaft im nächsten Jahr dank der des Bankensektors - das Land wieder auf Kurs expansiven Geld- und Fiskalpolitik wieder langsam bringen. auf den Wachstumspfad einschwenkt. jüngsten zuversichtlich: stagniert. 3. Japan verharrt in der Rezession ohne Anzeichen n Auch bei der Industrieproduktion und der Die Euroland Konjunkturdaten Der Japan ohne Aussicht auf Besserung. aktienmärkte stimmen Konjunkturindex der Einkaufsmanager (NAPM) ist im November unerwartet deutlich angestiegen (vgl. Schaubild 3, S.7) und die US-Verbraucherausgaben im Oktober konnten mit einem Plus von 2,9% im Vergleich zum Vormonat den stärksten jemals gemessenen Zuwachs verzeichnen. Die Kaufbereitschaft der US-Bürger erholt sich schneller und deutlicher als erwartet von den Anschlägen am 11. September und der Konsum kann weiterhin als die wichtigste Stütze der Konjunktur fungieren. 2. Euroland bleibt von der Rezession in den USA nicht verschont, wie die Stagnation des BIP-Wachstums (+ 0,1% im Vergleich zum Vorquartal) belegt. Und das vierte Quartal wird rote Zahlen ans Tageslicht fördern. Damit kann die Eurozone aber noch einmal knapp an der Rezession vorbei schlittern. 4. Die überraschend schnellen Erfolge der Amerikaner im Kampf gegen den Terrorismus haben viel Unsicherheit aus den Märkten genommen. Dies hat zu einer Normalisierung der Risikoprämie (gemessen mit Hilfe des Fed-Modells) geführt. 5. Angesichts der noch zu erwartenden schlechten Konjunkturdaten bleiben die Märkte weiter volatil und von Rückschlägen nicht verschont. 6. Nach den deutlichen Kursanstiegen haben sich die Bewertungen von ihren attraktiven Niveaus entfernt und sind im neutralen Bereich angekommen. Da für die ersten beiden Quartale 2002 noch weitere Gewinnrevisionen nach unten anstehen und die Renditen am Rentenmarkt sich von ihren Tiefs entfernt haben, bleibt die relative Gewichtung Aktien/Renten unverändert auf neutral. 7. Für das breit investierende Kernportfolio setzen wir weiterhin auf Blue Chips, die eine relativ stabile Gewinnentwicklung aufweisen. Dazu eignet sich Auffällig ist dabei die unterschiedliche Entwicklung der dit-MEGASTARS GLOBAL (WKN 847 955). der beiden größten EWU-Volkswirtschaften: 8. Bei der regionalen Gewichtung bleibt Europa noch Während Deutschland sich nach einer roten Null vor den USA. Mit zunehmenden Anzeichen für die im zweiten Quartal und einem Minuswachstum Erholung in den USA wird diese Übergewichtung von 0,1% im dritten schon in der Rezession der Alten Welt sukzessive zugunsten einer befindet, konnte Frankreich im dritten Quartal um neutralen 0,5% zulegen. zurückgeführt. Gewichtung der Kontinente 5 Die Gewichtung der regionalen Anteile kann u. a. 15. Der Yen hat gegenüber dem Dollar weiter mit dem INDUSTRIA (WKN 847 502) für Europa abgewertet. Die japanische Regierung ist bemüht, und dem TRANSATLANTA (WKN 847 503) für die eine Politik des niedrigen Yen zu fahren, um die USA gesteuert werden. japanische Wirtschaft über die Exportschiene zu 9. Im sehr spezifisch anlegenden Meinungsportfolio kann schon auf den kommenden Aufschwung beleben. Daher wird der Yen weiter schwach bleiben. spekuliert werden. Umgesetzt wird dies mit dem rentenmärkte flexibel agierenden und ausgabeaufschlagsfreien 16. Nachdem die Zinsen am langen Ende zuletzt deutlich dit-AKTIEN GLOBAL AF (WKN 848 199), der sich auch für kurzfristige Tradingchancen eignet. angestiegen sind (vgl. dazu Schaubild 2, S.7), kann die bisherige Übergewichtung der mittleren 10. Bei der Branchenallokation rücken die Zykliker in den Fokus. Die haben zwar schon einen Schnellstart hingelegt, dürften aber grundsätzlich weiterhin von den Aufschwungerwartungen profitieren. In Schwächephasen können Technologiewerte, die allerdings schon wieder relativ hoch bewertet sind, über den dit-TECHNOLOGIEFONDS (WKN 847 512) zugekauft werden. 11. Die Rohstoffpreise zeigen erste Zeichen der Erholung (vgl. dazu Schaubild 4, S.7). Wenn die weltwirtschaftliche Aktivität wieder zunimmt, werden Rohstoffe vermehrt nachgefragt und die Preise weiter anziehen. Rohstoffaktien antizipieren diese Entwicklung (dit-ROHSTOFFFONDS (WKN 847 509). Laufzeiten zugunsten längerfristiger Papiere abgebaut werden. Damit wird ein ausgewogen über die Laufzeiten strukturiertes Rentenportfolio erreicht. 17. Das Zinstief bei den längeren Laufzeiten ist durchschritten und die Zinsstrukturkurve ist deutlich steiler geworden. Die rückläufigen Preissteigerungsraten und der niedrige Ölpreis sorgen aber dafür, dass die Renditen auch in der Zukunft niedrig bleiben. 18. Das Währungsrisiko kann durch Rentenengagements in Euro gemieden werden. Das Abwertungspotenzial des US-Dollar legt eine solche Strategie weiterhin nahe. Dafür bietet sich der dit-EURO RENTENFONDS (WKN 847 504) an. 12. Mit dem dit-FINANZWERTE (WKN 848 189) kann das für die Finanzwerte günstige Zinsumfeld ausgenutzt werden. Er besitzt eine durchschnittliche Restlaufzeit von aktuell knapp 8 Jahren. Insbesondere 19. Wer angesichts der niedrigen Renditen in den kapitalmarktorientierte Banken werden von der Industrieländern „einen Schnaps extra“ verdienen Erholung an den Aktienmärkten profitieren. möchte, kann Anleihen aus den Emerging Markets kasse & währungen beimischen, die eine höhere Rendite bieten. Zwar 13. Die Kassenhaltung kann im Zuge des Abbaus von ist Argentinien auf Grund der angesprochenen Unsicherheit an den Märkten sukzessive reduziert Risiken zu meiden, aber insgesamt werden. Zum vorübergehenden Parken von Emerging Geldern eignet sich der dit-DRESDNER BANK Anlagealternative (vgl. S.8). Markets eine sind die vielversprechende bl GELDMARKTFONDS SPEZIAL (WKN 847 627). 14. Der Euro-Dollar-Wechselkurs ist auch im vergangenen Monat in seiner engen „trading range“ geblieben. Die relative Ruhe an den Devisenmärkten überrascht vor dem Hintergrund der kräftigen Kursbewegungen an den Aktien- und Rentenmärkten. Für den Euro sprechen das Leistungsbilanzdefizit der USA und die höheren kurzfristigen Zinsen in Euroland. Außerdem hat China angekündigt, die Euroland-Währung bei seinen Devisenreserven stärker zu berücksichtigen. Die von uns genannten Fonds verstehen sich als Portfoliobeimischung, bei deren Umsetzung die individuellen Verhältnisse inklusive des jeweiligen Risiko/Ertragsziels des Anlegers berücksichtigt werden müssen. Auch empfiehlt sich die Beratung durch einen Anlagespezialisten. Verkaufsprospekte sowie alle weiteren Informationen zu den einzelnen Fonds erhalten Sie direkt bei Ihrem Anlageberater oder beim dit. 6 Schaubild 2: Entwicklung der langfristigen Zinsen in Euroland und USA in 2001 5/12/01 5.60 Die langfristigen Zinsen sind 5.40 zuletzt deutlich angestiegen... 5.20 5.00 4.80 4.60 4.40 4.20 4.00 JAN FEB MAR APR MAY JUN JUL AUG SEP OCT NOV EURO BENCHMARK BOND (SYNTHETIC) - RED. YIELD US TREAS.BENCHMARK BOND 10 YR (DS) - RED. YIELD Source: DATASTREAM Schaubild 3: USA: Entwicklung des Konjunkturindex NAPM und der Industrieproduktion (Vorjahresvergleich, rechte Skala) seit 1999 6/12/01 58 8 ...ebenso wie der 56 6 Konjunkturindex NAPM, 54 4 52 während die USIndustrieproduktion 2 50 noch rückläufig ist,... 48 0 46 -2 44 -4 42 -6 40 38 -8 1999 2000 2001 US NATIONAL ASSN OF PURCHASING MANAGEMENT INDEX(MFG SURVEY) S Industrieproduktion y/y(R.H.SCALE) Source: DATASTREAM Schaubild 4: Entwicklung des CRB-Rohstoff-Index (rebasiert) in 2001 5/12/01 105 105 ...dagegen liegt der Tiefpunkt bei den Rohstoff100 100 preisen schon hinter uns. 95 95 90 90 85 85 80 JAN FEB MAR APR MAY JUN JUL AUG Bridge/CRB Commodity Futures Index - PRICE INDEX 80 SEP OCT NOV HIGH 101.78 22/1/01, LOW 80.54 22/10/01, LAST 83.61 4/12/01 Source: DATASTREAM 7 emerging markets: märkte differenzieren Die Rahmenbedingungen für die Emerging Markets neue Schuldtitel (Kredite) mit einer Nominalverzinsung haben sich in den letzten Monaten eingetrübt: von maximal 7% an. Darüber hinaus wurde die Laufzeit n Die von den USA ausgehende Abkühlung der der längerlaufenden Bonds um drei Jahre erhöht. Weltkonjunktur hat zu einem spürbaren Rückgang Hiervon verspricht sich die Regierung eine Zinsersparnis der Exporte der Schwellenländer geführt. von mindestens 3,5 Mrd. US$. Nach Bekanntwerden n Die Rohstoffpreise, allem voran der Preis für Öl, des Umtauschangebots stieg die Renditedifferenz sind im Zuge des Wachstumsrückgangs deutlich (Spread) für das Landesrisiko auf mehr als 3.300 gesunken. Basispunkte, ein Anstieg von fast 2.700 Punkten seit n Die aufgrund der geplatzten TMT-Bubble signifikant Anfang 2001 (s. Schaubild 1). Zur Sicherung des gestiegene Risikoaversion der Investoren auf den Finanzsystems, hat Staatspräsident de la Rua einen Kapitalmärkten trifft die Emerging Markets hart, Maßnahmenkatalog da sie größtenteils auf Kapitalzuflüsse zur vorübergehend Bargeldabhebungen der Bürger auf Finanzierung 1.000 der Leistungsbilanzdefizite US$ per pro Dekret erlassen, Monat limitiert der und Auslandsüberweisungen begrenzt. Dies soll die angewiesen sind. Kapitalflucht eindämmen und helfen, die Peso-DollarDennoch gehören Emerging Market Bonds zu den Konvertibilität zu wahren. erfolgreichsten Anlageklassen der vergangenen Aufgrund der noch unbekannten Modalitäten für das Monate. Innerhalb dieser Klasse zeigen sich allerdings Tauschangebot für ausländische Gläubiger, des deutliche Unterschiede. anhaltenden wirtschaftlichen Abschwungs sowie der nach wie vor angespannten Liquiditätslage wird „sorgenkind“ argentinien Argentinien auch in den nächsten Wochen ein Schon seit einiger Zeit wird diskutiert, ob das Land Problemfall bleiben. Positiv hervorzuheben ist jedoch, ohne eine umfassende Restrukturierung seiner hohen dass die Gleichung „Argentinien=alle Emerging Auslandsverbindlichkeiten (2001: 147 Mrd. US$, 368 % Markets“ von den Marktteilnehmern abgelehnt wird. der Exporte) den laufenden Schuldendienst (Tilgung und Abgesehen von kleineren Ausschlägen der Spreads Zinsen) würde leisten können. Anfang November und Wechselkurse in Brasilien und Chile, konnten sich wurde die Umschuldung dann mit einem Angebot an die anderen Schwellenländer von Argentinien abkoppeln die lokalen Banken und Pensionsfonds eingeleitet. Die bzw. differenzierten die Investoren innerhalb der Regierung bietet im Tausch für die bestehenden Assetklasse. Im Falle eines argentinischen Defaults Anleihen, die mit durchschnittlich 11% verzinst werden, sind jedoch Ansteckeffekte nicht auszuschließen. Schaubild 1: Spreads Emerging Markets Anleihen EMBI+ (in Basispunkten) 4.000 2.000 Argentinien (linke Skala) Brasilien Russland Türkei 3.500 3.000 2.500 1.800 1.600 1.400 03.12.01 17.11.01 01.11.01 16.10.01 30.09.01 14.09.01 29.08.01 13.08.01 28.07.01 12.07.01 26.06.01 10.06.01 25.05.01 400 09.05.01 0 23.04.01 600 07.04.01 500 22.03.01 800 06.03.01 1.000 18.02.01 1.000 02.02.01 1.500 17.01.01 1.200 01.01.01 2.000 8 „highflyer“ russland und türkei Länder, die aus Fehlern in vergangenen Krisen Russland und die Türkei, auch lange Zeit „Sorgenkinder“ gelernt haben. Andererseits gehen wir im zweiten der Investoren, gehören in diesem Jahr zu den Stars Halbjahr 2002 von einer Erholung der unter den Schwellenländern. Weltkonjunktur und festeren Rohstoffpreisen aus. Seit dem Jahreshöchststand von rund 1.200 Punkten Darüber sank der Spread für Türkei-Anleihen um 450 Punkte. hinaus dürften die positiveren Einstufungen der Ratingagenturen das Vertrauen Dahinter standen zum einen die Aussicht auf frische der Investoren stärken. Des Weiteren sprechen Mittel vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und die auch im kommenden Jahr niedrigen Renditen zum anderen die veränderte geopolitische Lage, die die strategische Bedeutung des Landes in den Vordergrund rückt. Des Weiteren hob die Ratingagentur Standard & Poor’s den Outlook der Türkei von negativ auf stabil. Neben der Republik am Bosporus war Russland der zweite „Überflieger“ auf den Bondmärkten in den an den Märkten für Bonds aus Industriestaaten für ein Engagement in höherverzinslichen Titeln. n Mit einer besonders positiven Entwicklung rechnen wir in Russland und Südafrika, deren Rating hochgestuft wurde, sowie in Ecuador und der Türkei, deren Ausblick auf stabil angehoben wurde. n Bei Emerging Market Bonds gilt jedoch unverändert vergangenen Monaten. Seit Anfang des Jahres „no pain no gain“. Für ein mehr an Rendite ist auch schmolz das Länderrisiko um rund 4,5 Prozentpunkte ein Mehr an Risiko zu tragen. Ein Default von auf nun mehr Ausschlaggebend 736 für Punkte die zusammen. Kursgewinne waren verschiedene Punkte: Trotz des zuletzt schwächelnden Ölpreises wird in diesem Jahr ein Haushaltsüberschuss Argentinien würde zwar nicht auf alle Schwellenländer überspringen, dennoch würde die Risikoaversion der Disponenten temporär zunehmen. Die Türkei profitiert derzeit von den erzielt, Ende November tilgte Russland eine fünfjährige geopolitischen Rahmenbedingungen. Ein Blick auf Staatsanleihe pünktlich und in voller Höhe und das die Fundamentaldaten zeigt aber unverändert Parlament hat zuletzt eine Reihe vielversprechender Gesetze verabschiedet (u.a. eine ungemachte Hausaufgaben. Größeres Ungemach droht aber nicht. pl Unternehmenssteuerreform und die Möglichkeit investor´s corner privaten Landerwerbs). Vor dem Hintergrund des hohen Um an der von uns erwarteten positiven Wachstums des Bruttoinlandsproduktes und der Erfolge bei der Haushaltskonsolidierung stufte Moody´s die Fremdwährungsanleihen von B2 auf Ba3 hoch. FUND (WKN 986 790) n Anleihen aus Schwellenländern zählten in den zurückliegenden Monaten zu den erfolgreichsten Selbst das kurz vor dem Zahlungsausfall stehende Argentinien zog die anderen Emerging empfiehlt sich: n dit-DRESDNER EMERGING MARKETS BOND summa oeconomica Assetklassen. Entwicklung der Emerging Markets zu partizipieren, Markets kaum in Mitleidenschaft. Die „Starperformer“ waren insbesondere Russland und die Türkei, deren Spreads sich um etwa 450 Punkte im Jahresverlauf einengten. n Obwohl Argentinien auch in den kommenden Wochen ein schwieriger Fall bleiben wird, gehen wir von einer positiven Entwicklung dieser n dit-DRESDNER EMERGING MARKETS BOND FUND US$ (WKN 986 889) n dit-LAUFZEITFONDS SPEZIAL 6/2005 (WKN 848 187). Als Fonds, der hauptsächlich in Bonds investiert, die auf Währungen der OECD-Staaten lauten, aber auch Emerging Markets Anleihen beimischt,bietet sich an: n dit-LUX BONDSPEZIAL (WKN 971 114). Die von uns genannten Fonds verstehen sich als Portfoliobeimischung, bei deren Umsetzung die individuellen Verhältnisse inklusive des jeweiligen Risiko-/Ertragsziels des Anlegers berücksichtigt werden müssen. Auch empfiehlt sich die Beratung durch einen Anlagespezialisten. Anlageklasse aus. Die Grundlage hierfür ist Verkaufsprospekte sowie alle weiteren Informationen zu den einzelnen einerseits das intakte Krisenmanagement vieler Fonds erhalten Sie direkt bei Ihrem Anlageberater oder beim dit. 9 märkte im überblick Entwicklung der Leitindizes 120 120 110 110 100 100 90 90 80 80 DAX 30 EuroStoxx50 S&P Nasdaq Nikkei Dow Jones 70 60 70 60 MSCI-WORLD: Branchen, Veränderung zum Vormonat in % Versorger Telekom IT Finanzen Gesundheit nichtzykl. Konsum zykl. Konsum Dez 01 Nov 01 Okt 01 Sep 01 Aug 01 Jul 01 Jun 01 Apr 01 Mrz 01 Jan 01 Mai 01 50 Feb 01 50 Veränderung in % Aktienindizes 05.12.01 -1M -3M DAX 30 5263 11,8 8,0 NEMAX 50 1321 21,9 40,3 EURO STOXX 50 3822 6,5 7,7 DOW JONES IND. 10114 5,5 2,8 S&P COMPOSITE 1170 4,6 5,8 NASDAQ COMP. 2047 11,5 20,0 NIKKEI COMP. 10857 2,1 1,9 MSCI-WORLD 841 2,2 1,8 -1J -20,5 -59,6 -21,5 -5,2 -13,4 -26,8 -27,1 -18,1 Industrie Grundstoffe Energie -6,0 -4,0 -2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 MSCI: Regionen, Veränderung zum Vormonat in % Europa EWU -1M 2,17 2,45 4,30 3,49 3,07 4,47 0,08 0,09 1,30 -3M 3,52 3,77 4,97 4,28 4,08 5,06 0,07 0,07 1,34 -1J 6,68 5,48 5,43 5,01 4,82 5,13 0,59 0,50 1,60 -1M 0,892 0,896 110,8 109,3 124,2 121,7 -3M 0,889 106,9 120,7 -1J 0,881 97,5 111,1 Rohstoffe 05.12.01 -1M Öl (Brent, $/Barrel) 19,1 19,1 Gold ($/Feinunze) 274,0 278,7 -3M 26,6 272,0 -1J 27,5 271,2 Zinsen USA, 3M 2J 10J EWU, 3M 2J 10J Japan, 3M 2J 10J 05.12.01 Währungen Euro/USD Euro/Yen USD/Yen 05.12.01 1,98 2,81 4,66 3,35 3,37 4,67 0,08 0,09 1,37 Nordamerika Pazifik EMOsteuropa EMLateinamerika EM-Asia 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 Impressum DEUTSCHER INVESTMENT-TRUST Gesellschaft für Wertpapieranlagen mbH, Mainzer Landstraße 11-13, 60329 Frankfurt am Main Investor Information: Hans-Jörg Naumer (hjn), Dr. Oliver Plein (pl), Karsten von Blumenthal (bl) Dieser Veröffentlichung liegen Daten bzw. 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