Loftyl 150 mg-Filmtabletten

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Loftyl 150 mg-Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält 150 mg Buflomedil-Hydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil:
55 mg Saccharose
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Weiße, bikonvexe Filmtabletten
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung der chronischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit Stadium II nach Fontaine (Claudicatio intermittens), wenn andere
Therapiemaßnahmen, wie z.B. ein Gehtraining, gefäßlumeneröffnende und/oder rekonstruktive Verfahren nicht durchzuführen bzw. nicht angezeigt sind.
Die Behandlung kann zusätzlich zu anderen geeigneten medizinischen Maßnahmen erfolgen, einschließlich blutgerinnungshemmender Therapie (unter
Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen (siehe auch Abschnitt 4.5 und Abschnitt 5.1)).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
In Anbetracht des engen therapeutischen Index von Buflomedil-Hydrochlorid ist es essentiell die Nierenfunktion des Patienten festzustellen. Folgende
Dosierung ist einzuhalten:
Dosierung:
Normale Nierenfunktion:
300 mg bis 600 mg Buflomedil-Hydrochlorid sind in aufgeteilten Dosen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Das entspricht 150 mg oder 300 mg
Buflomedil-Hydrochlorid alle 12 Stunden.
Die empfohlene Tageshöchstdosis für Patienten mit normaler Nierenfunktion von 600 mg Buflomedil-Hydrochlorid pro Tag darf nicht überschritten werden.
Geringfügig bis mäßig beeinträchtigte Nierenfunktion (Kreatinin Clearance 30 ml/min bis 80 ml/min):
Die tägliche Dosis ist zu halbieren. Wenn Anzeichen und Symptome einer Überdosierung auftreten, soll eine Dosisanpassung durch eine weitere
Dosisreduktion oder durch einen Therapieabbruch vorgenommen werden.
Die Höchstdosis darf bei Patienten mit geringfügiger bis mäßiger Niereninsuffizienz zweimal täglich 150mg Buflomedil-Hydrochlorid (entsprechend 300 mg
Buflomedil-Hydrochlorid pro Tag) nicht überschreiten.
Schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin Clearance <30 ml/min):
Buflomedil-Hydrochlorid ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Leberinsuffizienz:
Die tägliche Dosis ist zu halbieren. Wenn Anzeichen und Symptome einer Überdosierung auftreten, soll eine Dosisanpassung durch eine weitere
Dosisreduktion oder durch einen Therapieabbruch vorgenommen werden.[0]
Die Höchstdosis darf bei Patienten mit Leberinsuffizienz zweimal täglich 150 mg Buflomedil-Hydrochlorid (entsprechend 300 mg Buflomedil-Hydrochlorid pro
Tag) nicht überschreiten.
Das Überschreiten der Höchstdosis, Nichteinhaltung der empfohlenen Dosierung oder unzureichende Dosisanpassung, bei Patienten mit beeinträchtigter
Nieren- oder Leberfunktion, kann zu Überdosierung führen, die sich als schwerwiegende neurologische oder kardiovaskuläre Nebenwirkungen zeigen kann
(siehe Abschnitte 4.8 und 4.9).
Ältere Patienten
Die klinische Erfahrung hat keine Unterschiede hinsichtlich der Reaktion von älteren oder jüngeren Patienten ergeben. Im Allgemeinen ist die Dosis für ältere
Patienten mit Vorsicht zu wählen. Die Dosierung sollte niedrig begonnen werden und darf 600 mg Buflomedil-Hydrochlorid /Tag nicht überschreiten.
Kinder und Jugendliche:
Da keine klinischen Daten verfügbar sind, sind Sicherheit und Wirksamkeit der Verabreichung von Buflomedil-Hydrochlorid an diese Gruppe von Patienten
nicht erwiesen. Daher soll Buflomedil-Hydrochlorid bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
Art der Anwendung:
Zum Einnehmen, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser).
4.3 Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
– Unmittelbar nach der Geburt und bei schweren arteriellen Blutungen darf Buflomedil-Hydrochlorid nicht angewendet werden.
– Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance <30 ml/min).
– Akuter Herzinfarkt
– Dekompensierte Herzinsuffizienz
– Akuter hämorrhagischer Insult
– Sehr niedriger Blutdruck (weniger als 90 mmHg) systolisch
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen sollte die Behandlung mit Buflomedil-Hydrochlorid durch diätetische Maßnahmen (Vermeidung exzessiver
Mahlzeiten, Verminderung der Zufuhr von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin), Nichtrauchen sowie sorgfältige Fußpflege unterstützt werden.
In Anbetracht des engen therapeutischen Index von Buflomedil-Hydrochlorid darf die empfohlene Höchstdosis nicht überschritten werden. Ein Überschreiten
der Höchstdosis, Nichteinhaltung der empfohlenen Dosierung oder eine unzureichende Dosisanpassung bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz
kann zu Überdosierung führen, die sich in schwerwiegenden neurologischen oder kardiovaskulären Nebenwirkungen zeigen kann (siehe Abschnitte 4.8 und
4.9).
Für die Dosisanpassung bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren- und Leberfunktion siehe Abschnitt 4.2.
Messung der Nierenfunktion
Vor Beginn der Behandlung und während der Behandlung ist die Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen zu bestimmen.
– bei Patienten mit normaler Nierenfunktion mindestens einmal im Jahr
– bei Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion, bei Patienten über 65 und bei Patienten mit einem Körpergewicht kleiner als 50 kg (siehe Abschnitt
4.2) mindestens zweimal im Jahr.
Buflomedil-Hydrochlorid ist mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit:
– Beeinträchtigung der Leberfunktion
– beeinträchtigter Nierenfunktion
– kardialen Reizleitungsstörungen
– zerebralen Anfallsleiden
Patienten mit Depressionen und/oder Überdosierung in der Vorgeschichte sollten engmaschig kontrolliert werden, wenn Ihnen Buflomedil-Hydrochlorid
verschrieben wird.
Dieses Arzneimittel enthält Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose- / Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption
oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es besteht ein höheres Risiko für neurologische Nebenwirkungen (Krämpfe), wenn Buflomedil-Hydrochlorid bei Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenoder Leberfunktion zusammen mit CYP2D6 Inhibitoren verabreicht wird (z.B. Fluoxetin, Paroxetin, Chinidin) (siehe Abschnitt 5.2).
Buflomedil-Hydrochlorid kann die blutdrucksenkende Wirkung von gefäßerweiternden Arzneimitteln, Calciumantagonisten (z.B. Amlodipin, Diltiazem und
Verapamil), blutdrucksenkenden Mitteln und Alkohol verstärken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Aufgrund des Fehlens geeigneter klinischer Sicherheitsdaten ist die Sicherheit von Buflomedil-Hydrochlorid während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht
erwiesen.
Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine teratogene Wirkung.
Es ist nicht bekannt, ob Buflomedil-Hydrochlorid in die Muttermilch übertritt.
Daher soll Buflomedil-Hydrochlorid während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Angesichts der individuell unterschiedlichen Reaktionen auf Buflomedil-Hydrochlorid kann die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen
von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt besonders zu Behandlungsbeginn, nach der Dosisanpassung oder zusammen mit Alkohol
beeinträchtigt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Die am Häufigsten bei Patienten, die mit Buflomedil-Hydrochlorid behandelt werden, berichteten Nebenwirkungen sind mit abnehmender Häufigkeit:
Schwindel, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Gefäßerweiterung und Benommenheit.
Untenstehend aufgeführte Nebenwirkungen wurden nach der Häufigkeit ihres Auftretens wie folgt klassifiziert:
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, <1/10), Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), Selten (≥1/10.000, <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nach Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Gastrointestinale Erkrankungen:
Sehr häufig: Magen-Darm-Beschwerden (wie Übelkeit, Magendruck, Durchfall)
Haut und Unterhautzellgewebe:
Häufig: Hauterscheinungen (wie Exantheme, Hautrötungen, Juckreiz)
Nicht bekannt: Psoriasis
Erkrankungen des Immunsystems:
Nicht bekannt: Allergische Reaktionen (z.B. Hautausschlag, Tachykardie, Hypotonie/Schock)
Herzerkrankungen:
Nicht bekannt: Vorhofflimmern
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Nicht bekannt: Polyurie
Gefäßerkrankungen:
Häufig: bei hohen Dosen orthostatische Regulationsstörungen
Nicht bekannt: Hypertonie, Blutdruckabfall, Schwindel, Beschleunigung des Pulses
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Sehr selten: bei sehr hohen Dosen krampfartige cerebrale Anfälle
Nicht bekannt: Somnolenz
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Nicht bekannt: Epistaxis
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Nicht bekannt: Menorrhagie
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Nicht bekannt: verstärkte Kreatininämie
Schwerwiegende neurologische und kardiovaskularen Nebenwirkungen können bei Überdosierung oder bei Niereninsuffizienz auftreten (siehe auch
Abschnitt 4.9).
4.9 Überdosierung
Symptome:
Für den Fall von beabsichtigter oder unbeabsichtigter Überdosierung können rasch (nach 15 bis 90 Minuten) neurologische Wirkungen (zerebrale
Krampfanfälle, Status epilepticus) auftreten, denen kardiovaskuläre Reaktionen (Sinustachykardie, Hypotonie, schwere ventrikuläre Arrhythmien,
Leitungsstörungen, speziell intraventrikuläre Leitungsstörungen) folgen. Der Patient kann rasch ins Koma fallen und/oder einen Herzstillstand erleiden.
Das klinische Erscheinungsbild ist dem einer Überdosierung mit Antidepressiva vom Imipramin-Typ sehr ähnlich.
Die beabsichtigte oder unbeabsichtigte Überdosierung von Buflomedil-Hydrochlorid kann tödlich sein.
Behandlung:
Der Patient sollte unverzüglich in ein Krankenhaus auf eine Station, auf der kontinuierliches neurologisches und EKG-Monitoring sowie eine Unterstützung
der Atmung möglich ist, transferiert werden. Wenn der Patient agitiert ist oder einen Anfall erleidet, kann ein Benzodiazepin (z.B. Diazepam) angewendet
werden.
Die Behandlung muss, sobald die ersten Symptome auftreten, begonnen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere periphere Vasodilatatoren
ATC-Code: C04AX20
Pharmakologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Buflomedil den Blutfluss erhöht.
Wirkmechanismus:
Es wird angenommen, dass Buflomedil-Hydrochlorid verschiedene Wirkungen hat:
Calciumantagonist-ähnliche Wirkung auf die Zellen der glatte Muskulatur der präkapillaren arteriolaren Sphinkter, wodurch Spasmen in den Arteriolen und
peripheren Gefäßen verhindert werden
Hemmung der Plättchenaggregation, die durch Kollagen, ADP, Adrenalin induziert wird, was den Blutfluss auf mikrozirkulatorischer Ebene verbessert
Es verbessert die Verformbarkeit der Erythrozytenmembran, wenn diese unter Bedingungen der Gewebeazidose unelastisch zu werden droht
Es verringert den Verbrauch an Gewebesauerstoff ohne ein Phänomen der Zellhypoxie oder Anoxie zu verursachen und ohne den Mechanismus der
Zellatmung negativ zu beeinflussen.
Es hemmt die alpha-adrenerge Aktivierung durch Verhinderung der Kontraktion der Arteriolarzellen der glatten Muskulatur durch Noradrenalin.
Buflomedil tritt nicht in Wechselwirkung mit dem Metabolismus von Glyzeriden, Fetten oder Proteinen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption:
Nach oraler Verabreichung wird Buflomedil-Hydrochlorid rasch absorbiert (ca. 2 Stunden bis zur Spitzenplasmakonzentration), wobei das Ausmaß der
Absorption durchschnittlich ca. 70% beträgt. Die zirkulierende Spitzenplasmaspiegel und die AUCs sind im Allgemeinen proportional zur Dosis. Die
pharmakokinetischen Parameter sind unabhängig von der Nahrungsaufnahme.
Verteilung:
Nach intravenöser Verabreichung (50 mg bis 200 mg) passen die Daten der Plasmakonzentrationen hinsichtlich der Zeit zu einem pharmakokinetischen
Modell mit biexponentialer Eliminierung (d.h. 2-Kompartment-Modell). Die Proteinbindung von Buflomedil bei verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen beträgt
81% bei 0,5 mg/l, 61% bei 5 mg/l und 25% bei 50 mg/l. Die Proteinbindung von Buflomedil bei therapeutischen Dosen (0,5 bis 4,5 mg/l) liegt daher bei 60 –
80%.
Metabolisierung:
Buflomedil wird in der Leber zu Para-Desmethylbuflomedil metabolisiert.
Ausscheidung:
Buflomedil wird nahezu vollständig renal eliminiert. 25% der Dosis werden unverändert und der Rest in Form seiner Metaboliten ausgeschieden. Die
Serumeliminationshalbwertszeit beträgt ca. 2 bis 4 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In den präklinischen Studien zur Ermittlung der Toxizität nach wiederholter Verabreichung wurden keine Organschädigungen nachgewiesen. Weitere
toxikologische Studien zeigten, dass Buflomedil weder mutagen noch teratogen wirkt. Auch nach Langzeitverabreichung konnte keine tumorerzeugende
Wirkung festgestellt werden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Saccharose, mikrokristalline Zellulose, Magnesiumstearat, Hypromellose, Ethylzellulose
6.2 Inkompatibilitäten
keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung: PVC-PVDC/Aluminium.
Packungsgrößen:
20 und 50 Stück.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht zutreffend.
7. Inhaber der Zulassung: Amdipharm, Dublin, Irland.
8. Zulassungsnummer: 16.886
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 23. März 1981 / 8. März 2006.
10. Stand der Information: August 2010
Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig.
PKZ: 20 ST (2) (EKO: G) [4.65] , 50 ST (2) (EKO: G) [10.05]
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