Gute Ergebnisse der arteriellen Switch

Werbung
M E D I Z I N
Versorgung der Skaphoidfraktur. Intraoperative Röntgenkontrollen sind
zur Überprüfung des Rekonstruktionsergebnisses und der Schraubenlage von großer Bedeutung.
Studie
Von 428 Patienten mit Skaphoidpseudarthrose konnte in 361 Fällen die Entstehung annähernd ereignisorientiert
evaluiert werden. Die Ergebnisse der
Untersuchung:
❃ 21 Prozent der Patienten hatten ihre Verletzung falsch eingeschätzt. Es erfolgte kein Arztbesuch und keine Diagnostik.
❃ 23 Prozent der Skaphoidfrakturen
wurden durch den behandelnden Arzt
nicht richtig erkannt. Nach der Diagnose „Distorsion“ wurde mit einer Ruhigstellung von bis zu drei Wochen lediglich unzureichend therapiert.
❃ 8 Prozent der Skaphoidfrakturen
wurden infolge unzureichender radiologischer Diagnostik nicht adäquat behandelt. So unterblieben die Kontrolluntersuchung nach einer Woche, gehaltene Aufnahmen und auch eine adäquate Röntgentechnik mit überlagerten
Bildern.
❃ 12 Prozent aller erkannten Frakturen wurden für nur vier bis sechs Wochen ruhiggestellt. Die Immobilisationszeit war hier zu kurz gewählt.
❃ 36 Prozent aller erkannten Skaphoidfrakturen waren instabile Frakturen. Trotz Vorliegen einer klaffenden
Fraktur, eines Biegungskeils oder einer
Polfraktur wurde die Operationsindikation nicht gestellt (Grafik).
❚ Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2001; 98: A 2962–2964 [Heft 45]
Schlussfolgerung
Literatur
Skaphoidpseudarthrosen wären sicher
sehr selten, wenn die Patienten das Unfallgeschehen richtig einschätzen würden beziehungsweise der Arzt alles
täte, um eine Skaphoidfraktur auszuschließen. Wiederholte Röntgenkontrollen sowie eine großzügige Indikationsstellung zur frühzeitigen MRT können hierbei hilfreich sein. Die von ärztlicher Seite verursachten Komplikationen bei einer Skaphoidfraktur stellen
die überwiegende Mehrzahl der Ursachen für die Pseudarthrose dar. Es wäre im Rahmen sozioökonomischer Betrachtungen wichtig, die verschiedenen
Untersuchungstechniken und diagnostischen Hilfsmittel korrekt und fallbezogen anzuwenden. Es muss intensiv
Referiert
Transposition der großen Arterien: Gute Ergebnisse
der arteriellen Switch-Operation
Die Transposition der großen Gefäße ist
eine mit dem Leben nicht vereinbare
kardiovaskuläre Missbildung. Durch
Anlegen von Shunts lässt sich zwar eine
kurzfristige Palliation erzielen, ein Langzeitüberleben ist hierdurch jedoch nicht
möglich. Auch Umleitungsoperationen
auf Vorhofebene führen nur kurz- bis
mittelfristig zu einer Besserung, da der
rechte Ventrikel auf Dauer nicht dem systemischen Widerstand gewachsen ist.
Die prinzipiell wünschenswerte Korrektur auf arterieller Ebene ist nur in der
frühen Neugeborenenphase möglich, da
sonst der linke Ventrikel hypotrophiert
A 2964
daran gearbeitet werden, den Blick für
die Diagnostik zu schärfen und das
Wissen über die Behandlungsmöglichkeiten einer Skaphoidfraktur ausreichend zu vermitteln. Es sollte angestrebt werden, die Skaphoidpseudarthrose als Produkt vermeidbarer Fehler
künftig zahlenmäßig wesentlich zu vermindern.
und bei einer späteren Korrektur ebenfalls dem systemischen Widerstand nicht
standhält.
Aus der kardiochirurgischen Abteilung eines großen Pariser Krankenhauses wird nun über die Erfahrung mit der
arteriellen Switch-Operation bei Neugeborenen berichtet. 432 Neugeborene, die
zwischen 1987 und 1999 innerhalb der ersten Lebenswoche operiert worden waren, wurden nachuntersucht. 26 Patienten waren trotz des Eingriffs verstorben, davon 16 wegen Myokardischämie.
Risikofaktoren hierfür waren Untergewicht, begleitende kardiale Missbildun-
1. Bretlau T, Christensen OM, Edstrom P, Thomsen HS,
Lausten GS: Diagnosis of scaphoid fractures in dedicated extremity MRI. Acta Orthop Scand 1999; 70:
504–508.
2. Herbert TJ, Fisher WE: The Herbert bone screw: a ten
year perspective. J Hand Surg (Br) 1992; 17: 415–419.
3. Russe O: Fracture of the carpal navicular: diagnosis,
non-operative and operative treatment. J Bone Joint
Surg (Am) 1960; 42: 759–768.
4. Wilhelm K, Strassmair M: Die distale Radiusfraktur
und ihre Begleitverletzungen. TraumaLinc II 1999;
4–18.
Anschrift der Verfasser:
Dr. med. Michael Strassmair
Prof. Dr. med. Klaus Wilhelm
Zentrum für Handchirurgie
Kreiskrankenhaus Starnberg
Osswaldstrasse 1
82395 Starnberg
E-Mail: [email protected]
gen, schwierige Koronaranatomie sowie
die anfängliche Unerfahrenheit der Chirurgen mit der neuen Methode. Die Überlebensrate betrug nach fünf Jahren 94
Prozent, dabei führten 90 Prozent der Patienten ein normales Leben.
Aufgrund der exzellenten Ergebnisse
favorisieren die Autoren bei dieser Missbildung die beschriebene Operationsmethode und erwarten auch einen günstigen
acc
langfristigen Verlauf.
Pretre R et al.: Results of the arterial switch operation in
neonates with transposed great arteries. Lancet 2001;
357: 1826–1830.
Dr. Pascal Vouhe, Department of Cardiovascular Surgery,
Hopital Laennec-Necker, 75743 Paris, Cedex 15, Frankreich.
Deutsches Ärzteblatt½ Jg. 98½ Heft 45½ 9. November 2001
Herunterladen