Exponentialverteilung X ∼ Exp(λ). Bezeichnung: Dichtefunktion: (λ > 0) Verteilungsfunktion: { λ · e−λt f (t) = 0 :t≥0 :t<0 { 1 − e−λt F (t) = 0 :t≥0 :t<0 Kenngrößen: Median(X) = ln 2 , λ EX = 1 λ und VarX = 1 λ2 Eigenschaften: Verteilung ohne Gedächtnis“, d.h ” P (X ≥ x + t|X ≥ x) = P (X ≥ t) (Markov–Eigenschaft) Die Summe unabhängiger und identisch exponentialverteilter Zufallsgrößen ist gammaverteilt. Anwendungen: • Der Abstand zwischen zwei Ereignissen eines homogenen Poisson-Prozesses mit Intensität λ ist exponentialverteilt mit Parameter λ. Für diesen homogenen PoissonProzess ist die Anzahl der Ereignisse im Intervall [0, t] poissonverteilt mit Parameter λ · t (Nt ∼ Poi(λ · t)). Weiter sind, gegeben Nt = n, die Punkte des homogenen Poisson-Prozesses gleichverteilt auf [0, t]. • Anwendung findet die Exponentialverteilung als Lebensdauerverteilung (ohne Alterung), in der Zuverlässigkeitstheorie und in der Bedienungstheorie. Beispiele: X ∼ Exp(λ) Verteilungsfunktionen 1.0 0.6 Dichtefunktionen 0.8 F(t) 0.3 0.4 λ = 0.25 λ = 0.5 λ = 0.75 λ=2 0.2 0.2 0.0 0.1 0.0 f(t) 0.6 0.4 0.5 λ = 0.25 λ = 0.5 λ = 0.75 λ=2 0 1 2 3 4 5 6 0 t 1 2 3 t 26 4 5 6 Normalverteilung Bezeichnung: Dichtefunktion: X ∼ N(µ, σ 2 ). (σ > 0) 1 t−µ 2 1 f (t) = √ e− 2 ( σ ) σ 2π Momente: EX = µ und VarX = σ 2 Eigenschaften: Die Summe unabhängiger normalverteilter Zufallsgrößen ist normalverteilt: Xi ∼ N(µi , σi2 ) i = 1, . . . , n =⇒ n X 2 Xi ∼ N(µ, σ ) mit µ = i=1 n X 2 µi , σ = i=1 n X σi2 . i=1 Anwendung: Viele Verfahren der Statistik basieren auf dieser Verteilung. Auch ist die Normalverteilung eine wichtige Näherungsverteilung (Zentraler Grenzwertsatz). Beispiele: X ∼ N(3, 0.36) Standardnormalverteilung Ist X normalverteilt mit Erwartungswert µ und Varianz σ 2 (X ∼ N(µ, σ 2 )) dann ist Y = X −µ σ standardnormalverteilt, d.h. normalverteilt mit Erwartungswert 0 und Varianz 1 (Y ∼ N(0, 1)). Verteilungsfunktion: Die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung wird mit Φ bezeichnet und ist vertafelt. Weibull-Verteilung X ∼ Wei(α, β, m). Bezeichnung: Parameter: α: Verschiebungsparameter (Lageparameter) β > 0 : Skalenparameter und m > 0 : Formparameter Bemerkung: Ist α = 0, so spricht man von der 2-parametrigen Weibullverteilung. ( ) m t−α m−1 Dichtefunktion: f (t) = β β 0 ( ) m exp −( t−α ) :t>α β :t≤α Verteilungsfunktion: F (t) = ) ( { t−α m :t>α 1 − exp −( β ) :t≤α 0 Kenngrößen: ( ) 1 Median(X) = α + β · (ln 2) und EX = α + β · Γ 1 + m ( ( ) ( ( ))2 ) 2 1 VarX = Γ 1 + − Γ 1+ β2 mit Γ der Gammafunktion. m m 1 m Anwendung: In der mechanischen Verfahrenstechnik findet die Weibull-Verteilung Anwendung als eine spezielle Partikelgrößenverteilung. Hier wird sie auch als RRSBVerteilung (nach Rosin, Rammler, Sperling und Bennet) bezeichnet. Eine Weibullverteilung kann als Grenzverteilung für das Minimum einer großen Zahl von unabhängigen Zufallsgrößen auftreten (Verteilung des schwächsten Kettengliedes), deshalb sind Lebensdauern von Sytemen oft weibullverteilt. Beispiele: X ∼ Wei(0, 1, m) 1.0 Verteilungsfunktionen 2.5 Dichtefunktionen 0.8 0.6 0.4 0.2 m = 0.5 m=1 m = 1.5 m=5 0.0 0.0 0.5 1.0 f(t) F(t) 1.5 2.0 m = 0.5 m=1 m = 1.5 m=5 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 0.0 t 0.5 1.0 1.5 t 28 2.0 2.5 3.0