Stefan K. 7.Übungsblatt Algebra I Aufgabe 1 Voraussetzung: G ist abelsche Gruppe, G besitzt eine Kompositionsreihe Behauptung: G ist endlich Beweis: G beitze also eine Kompositionsreihe G = G1 ⊃ . . . ⊃ Gm = {e}. Eine Kompositionsreihe ist eine Normalreihe, deren Faktoren einfache Gruppen sind. Dann ist also Gm−1 einfach, sowie alle Faktoren Gi /Gi+1 für i ∈ {1, . . . , m − 2}. Eine Gruppe H ist einfach, wenn H, {e} die einzigen Normalteiler von H sind. In abelschen Gruppen ist jede Untergruppe ein Normalteiler. Ist H abelsch und einfach, dann besitzt es nur die Untergruppen H, {e}. Damit ist H also zyklisch, und von Primzahlordnung |H| = p, da 1 und p die einzigen Teiler der Gruppenordnung sind. Für die Faktoren gilt also mit dem Satz von Lagrange |Gi | = |Gi /Gi+1 ||Gi+1 | = pi |Gi+1 | (1) mit pi Primzahl, i ∈ {1, . . . , m − 2}, und |Gm−1 | = pm−1 Primzahl. Wir haben mit wiederholter Anwendung von (1) |G| = |G1 | = |G1 /G2 ||G2 | = p1 |G2 |, |G2 | = |G2 /G3 ||G3 | = p2 |G3 |, . . . und somit |G| = |G1 : G2 | · · · |Gm−2 : Gm−1 ||Gm−1 | = p1 p2 . . . pm−2 pm−1 , die Ordnung der Gruppe G ist ein endliches Produkt von Primzahlen, daher ist |G| < ∞, G ist endlich. Stefan K., Algebra I Blatt 7 Seite 1 Aufgabe 3 zu zeigen: In 2Z ist 4Z ein maximales Ideal. Beweis: Aus der Vorlesung, Abschnitt Gruppentheorie, ist bereits bekannt, daß 4Z eine Untergruppe von 2Z ist (z.B. aus der Normalreihe für (Z, +)). Nun zeige ich, daß 4Z zusätzlich die Idealeigenschaft in 2Z besitzt: Sei a ∈ 4Z, r ∈ 2Z. Dann existieren xa , xr ∈ Z mit a = 4xa , r = 2xr . Weiterhin ist, unter der Benutzung der Kommutativität der Multiplikation in Z: ra = 2xr 4xa = 8xr xa = 4(2xr xa ) ∈ 4Z (2) und ar = 4xa 2xr = 8xa xr = 4(2xa xr ) ∈ 4Z, (3) (3) folgt natürlich ohnehin aus (2) und der Kommutativität der Multiplikation in Z. Damit ist 4Z ein Ideal in 2Z. Zu zeigen verbleibt die Maximalität: Angenommen, es gäbe ein 4Z enthaltendes echtes Ideal I in 2Z, also 4Z ⊂ I ( 2Z, dann muß insbesondere I eine echte Untergruppe von 2Z sein. Aus der Gruppentheorie wissen wir, daß die Untergruppen von Z die Form kZ, k ∈ N0 , haben, insbesondere haben die Untergruppen von 2Z die Form 2kZ, k ∈ N0 . Die einzige echte Untergruppe von 2Z welche 4Z enthält, ist 4Z selbst. Also ist I = 4Z, und es ist gezeigt, daß 4Z maximal ist in 2Z. Stefan K., Algebra I Blatt 7 Seite 2 Aufgabe 4 gegeben: R sei ein assoziativer Ring mit 1. gesucht: Alle 2-seitigen Ideale in M2×2 (R) Lösung: Meine Rechnung ergab: Eine Teilmenge I ⊂ M2×2 (R) ist genau dann ein 2-seitiges Ideal in M2×2 (R), wenn die Menge IR = {r ∈ R | r ist Eintrag einer Matrix aus I} (4) ihrer Einträge ein Ideal in R ist. Es ist also I = M2×2 (IR ) genau für Ideale IR in R. Beweis: ” ⇒ “ : Sei I ein Ideal in M2×2 (R). Dann ist Bezeichnen im 1 E11 = 0 0 0 ∈ I, also ist 0 ∈ IR . 0 0 weiteren 0 0 1 0 0 0 0 , E12 = , E21 = , E22 = , 0 0 0 1 0 0 1 es gilt Eij ∈ M2×2 (R) für i ∈ {1, 2}, da 0, 1 ∈ R nach Voraussetzung. Seien r1 , r2 ∈ IR . Dann existieren nach (4) Matrizen a1 a2 b1 b2 A= ∈ I, B = ∈I a3 a4 b3 b4 mit aij = r1 und bkl = r2 für gewisse i, j, k, l ∈ {1, 2}. Da I ein zweiseitiges Ideal in M2×2 (R) ist, gilt F := AEjl − Eik B ∈ I. Bezeichne C = (cij ) die Matrix AEjl , dann ergibt sich bei der Matrixmultiplikation cil = aij = r1 . Sei D = (dij ) die Matrix Eik B, dann ergibt sich bei der Matrixmultiplikation dil = bkl = r2 , also für F = (fij ) = C − D wird fjl = r1 − r2 , es folgt r1 − r2 ∈ IR . Bezeichne nun Dr = Stefan K., Algebra I Blatt 7 r 0 0 r Seite 3 die Diagnonalmatrix mit Einträgen r auf der Hauptdiagonalen, es gilt Dr ∈ M2×2 (R) für r ∈ R. Da I ein zweiseitiges Ideal in M2×2 (R) ist, muß Dr A ∈ I gelten, also gilt raij = rr1 ∈ IR . Analog muß ADr ∈ I gelten, e folgt aij r = r1 r ∈ IR . Somit ist IR ein Ideal in R. ” ⇐ “ : Sei IR ein Ideal in R, und bezeichne I := M2×2 (IR ). Dann gilt 0 ∈ IR , 0 0 also auch ∈ I. 0 0 Sei A := a1 a2 a3 a4 ∈ I, B := b1 b2 b3 b4 ∈ I. Dann ist A−B = a1 a2 a3 a4 b b − 1 2 b3 b4 = a1 − b 1 a2 − b 2 , a3 − b 3 a4 − b 4 da IR ein Ideal in R ist, liegen alle Elemente der Differenz-Matrix in IR , und wir haben A − B ∈ I. Sei außerdem C= r1 r2 r3 r4 ∈ M2×2 (R). beliebig. Dann ist AC = = CA = = r1 r 2 r3 r 4 a1 r 1 + a2 r 3 a1 r 2 + a2 r 4 a3 r 1 + a4 r 3 a3 r 2 + a4 r 4 und a1 a2 a3 a4 r1 r2 r3 r4 a1 a2 a3 a4 r 1 a1 + r 2 a3 r 1 a2 + r 2 a4 r3 a1 + r4 a3 r3 a2 + r4 a4 Da ai ∈ IR , rj ∈ R für i, j ∈ {1, 2} und IR zweiseitiges Ideal in R ist, folgt AC, CA ∈ I. Also ist I ein Ideal in M2×2 (R). Stefan K., Algebra I Blatt 7 Seite 4