Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 32 Leber- und Gallenerkrankungen Treffpunkt gesundes Leben Weitere Ratgeber im Reformhaus: Ältere Menschen Arteriosklerose Bauchspeicheldrüsenerkrankungen Gesund genießen Säuglinge und Kinder Erhöhte Harnsäurewerte und Gicht Schwangerschaft und Stillzeit Hauterkrankungen Hyperaktive Kinder Krebserkrankungen Bluthochdruck Ratgeber Leberund Gallenerkrankungen Sportler Streß Lebensmittelallergien Erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte Darmerkrankungen Darmträgheit/ Verstopfung Diabetes Fasten und Ernährungskuren Fitness Natürlich gesünder leben Übergewicht Magenerkrankungen Untergewicht Milch-/eifreie Ernährung Vitamine und Mykosen Neurodermitis Nierenerkrankungen Osteoporose Rheumatische Erkrankungen Mineralstoffe Vitamin K und Blutgerinnung Wechseljahre Zöliakie und Sprue 4232 Die Ratgeber werden vom Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. empfohlen Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 2 Dr. med. Helmut Anemueller (Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V.): Herausgeber und verantwortlich für den wissenschaftlichen Inhalt Prof. Dr. Heinz Schilcher, Dieser Ratgeber macht Ein weiterer Teil des Ratgebers Sie mit den wichtigsten informiert Sie über Maßnahmen zur Grundsätzen einer Gesundheitspflege, die ergänzend gesunden Ernährungs- und Lebens- zur Ernährungstherapie ausgeführt weise bei Leber- und Gallenerkran- werden können und ein übriges für kungen bekannt. Ihr Wohlbefinden tun. Lassen Sie Nach einem allgemeinen Informa- sich bei noch auftretenden Fragen tionsteil, in dem Sie etwas über Ursa- im Reformhaus beraten. Vorstandsmitglied im Zentralverband der Ärzte die Autoren für Naturheilverfahren chen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren, finden Sie praktische Emp- und 2. Vorsitzender der Sachverständigen- fehlungen zur Ernährung bei Leber- Kommission E; und Gallenerkrankungen. Rezepte wiss. Beratung für das Kapitel „Heilpflanzen“ und Tips für geeignete, wohl- Inhalt Wissenswertes in Kürze Seite 4 Ernährung bei Leberund Gallenerkrankungen Seite 5 So sieht die Praxis aus Seite 7 schmeckende Gerichte schließen sich an. Doris Eschenauer, DiplomErnährungswissenschaftlerin Andrea Giese-Seip, DiplomErnährungswissenschaftlerin 2 Bernd Küllenberg, DiplomErnährungswissenschaftler, Refo-Naturarzneimittel-Berater Marlis Weber, Geschäftsführerin der ReformhausFachakademie Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen - gedruckt auf 100% Altpapier/chlorfrei gebleicht Lebensmittel-Auswahltabelle Seite 11 Wann ist Nahrungsergänzung sinnvoll? Seite 13 Geeignete Naturheilverfahren Seite 15 Ideenreiche Rezepte und Tips Seite 18 Weitere Informationen Seite 29 © Deutscher Reform-Verlag GmbH Waldstraße 6 61440 Oberursel 2. Auflage 1997 3 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 4 Wissenswertes in Kürze Die Leber ist das größte Organ im Bauchraum. Sie liegt im Oberbauch und besteht aus Leberzellen, die die Leberfunktionen ausüben. Hauptaufgabe der Leber ist die Regulation des chemischen Körperbetriebes. Sie steuert den Stoffwechsel. Im einzelnen hat die Leber folgende Aufgaben: Bildung und Absonderung der Galle, Aufbau von körpereigenem Eiweiß, Aufbau von Kohlenhydratreserven (Glykogen), Aufbau körpereigener, den chemischen Körperbetrieb steuernder Enzyme, Auf- und Abbau von Cholesterin, Aufbau von die Blutgerinnung beeinflussenden Substanzen, Entgiftung körperfremder Stoffe und körpereigener Stoffwechselprodukte, Vitamin- und Mineralstoffspeicherung, Beteiligung am Immungeschehen, Regulation des Blutzuckerspiegels. Darm und Leber stehen in enger Verbindung: Aus dem Dünndarm erhält die Leber über eine große Vene (Pfortader) alle aus der Nahrung freigesetzten Bausteine zur Verwertung zugeleitet. Die Leberzellen produzieren Galle, die über Gallenkapillaren und 4 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Gallengänge in die Gallenblase oder direkt in den Darm zur Verdauung von Fett ausgeschieden wird. Die Gallenblase ist ein Hohlorgan, in dem Galle eingedickt und vorübergehend gespeichert werden kann. Neben Gallensäuren enthält die Galle Cholesterin, Gallenfarbstoff (Bilirubin), Schleimsubstanzen und Mineralstoffe. Gallensäuren dienen im Darm dazu, die mit der Nahrung aufgenommenen Fette in feinste Tröpfchen zu emulgieren und den Verdauungsenzymen zugänglich zu machen. Ändert sich die Zusammensetzung der Galle durch starke Eindickung oder Entzündung, kann es zur Auskristallisation von Cholesterin, Bilirubin oder Gallensalzen und hierdurch zur Bildung von Gallensteinen kommen. Wichtigste Erkrankungen der Leber sind: Infektiöse Leberentzündung mit oder ohne Gelbsucht (Virushepatitis), chronische Leberentzündung (chronische Hepatitis) nach nicht ausgeheilten akuten Leberentzündungen, Fettleber (mit Ablagerung von Fett in Leberzellen, durch Überernährung, Alko- hol oder Lebergifte), Leberverhärtung bzw. Leberzirrhose (als Folge von fortgeschrittener chronischer Leberentzündung oder Alkoholmißbrauch), Leberschrumpfung (Endstadium einer Leberzirrhose). Die Verhärtung der Leber bei Leberzirrhose (zirrhos = hart) verursacht eine Wucherung von Bindegewebe (als Reaktion auf chronisch ablaufende Entzündungsprozesse) und die Entstehung von Narben im Bereich zugrunde gegangener Leberzellen. Überernährung (zu viel, zu fett, zu süß) begünstigt die Entstehung einer Fettleber und von Gallensteinen. Häufig löst ein langfristig übermäßiger Alkoholkonsum Leberzirrhose aus. Kritische Alkoholmengen für Frauen: 20 bis 30 Gramm/Tag, für Männer ca. 60 Gramm/Tag. Bei der Behandlung von Erkrankungen der Leber und Gallenwege spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Die Nahrung muß einerseits verträglich, andererseits vollwertig sein, das heißt mit allen notwendigen Nähr- und Wirkstoffen versorgen. Auch bei fortgeschrittenen Erkrankungen der Leber ist es möglich, durch disziplinierte Lebens- und Ernährungsweise den Krankheitsprozeß zu stoppen. Ernährung bei Leber- und Gallenerkrankungen Vollwertiges statt Schonkost Früher sind Erkrankungen der Leber mit Leber- oder Gallenschonkost behandelt worden. Diese Kostformen waren sehr fettarm, enthielten wenig Eiweiß und unzureichend Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Sie entsprachen in keinster Weise einer vollwertigen Ernährung, so daß es oft zu Mangelernährung, Infektanfälligkeit und Darmverstopfung kam. Auf der anderen Seite ist die Empfehlung, Leber- und Gallenkranke brauchten keine „Diät“ einzuhalten und könnten „normal“ essen, ebenso falsch. Denn die gängige „Normalkost“ weist viele Fehler auf. Die Auswahl der Lebensmittel und die Zusammensetzung des Speisezettels bei Leber- und Gallenerkrankungen muß sorgfältig geschehen. 5 Leber/Galle 6 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 6 Auf die Bekömmlichkeit kommt es an Entscheidend: Richtige Fettauswahl Heute empfehlen wir eine vollwertige Ernährung ohne extreme Einschränkung des Speiseangebotes. Sie enthält alle lebenswichtigen Nähr- und Wirkstoffe, führt Ballaststoffe dosiert zu und versorgt individuell angemessen mit pflanzlicher Frischkost und Vollkornprodukten. Dabei spielen die Auswahl der Lebensmittel und die Zubereitung der Speisen eine entscheidende Rolle. Eine vollwertige Ernährung mit übermäßigem Gehalt an Ballaststoffen und unverträglicher Zubereitungsform kann Beschwerden verursachen. Nach wie vor gilt die Devise: Was Leber- und Gallenkranke essen, muß verträglich sein, darf keine Verdauungsbeschwerden auslösen und muß den Ablauf der Verdauung im Darm möglichst günstig beeinflussen. Denn Darmmilieu und Darmfunktion haben auf die Leber Rückwirkungen. Das gesamte Verdauungssystem muß bei der Behandlung berücksichtigt werden. Es kann von Vorteil sein, wenn die tägliche Nahrungsmenge in mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt wird. Wenn ein DreiMahlzeiten-Rhythmus angenehmer empfunden wird, sollte man jedoch dabei bleiben. In der Ernährung bei Leber- und Gallenerkrankungen kommt es auf die richtige Auswahl und Aufnahme gut verdaulicher Fette an. Frische Sahne, frische Butter, kaltgepreßte, nicht raffinierte Pflanzenöle und ungehärtete Pflanzenmargarine mit hohem Anteil solcher Öle sind gut geeignet. Spezielle Diät-Fette, die sogenannten mct-Fette, sind bei Erkrankungen der Gallenwege, wenn keine Gallensäure zur Verfügung steht, besonders empfehlenswert. Sie können ohne fettverdauende Gallensäuren direkt in das Blut aufgenommen werden. Für das Reformhaus wurden mct-Fette entwickelt, die außerdem mit zufuhrnotwendigen Fettsäuren versorgen. In Fett gebackene Speisen sollten bei Unverträglichkeit gemieden werden. Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Vegetarische Ernährung von Vorteil Die Versorgung mit Eiweiß gewährleisten Milch, Sauermilchprodukte, Buttermilch, Molke, Quark, milde Frischkäsesorten, Kartoffeln, Vollkorn und Soja. Sojaeiweiß ist in Sojagetränken und Tofu gut verträglich. Speziell bei fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankungen ist eine weitgehend fleischlose Ernährungsweise empfehlenswert, bei fortgeschrittener Leberzirrhose mit Beeinträchtigung der Gehirnfunktion muß zudem die Eiweißmenge eingeschränkt werden. Auf jeden Fall müssen Leber- und Gallenkranke eine individuell verträgliche Menge pflanzlicher Frischkost essen, wobei es auf Auswahl und bekömmliche Zubereitungsform ankommt. Empfehlenswert: Entlastungstage Es kann sinnvoll sein, die Nahrungsmenge bei Leber- und Gallenerkrankungen zeitweilig stärker einzuschränken, wenn der Verdauungsablauf besonders entlastet oder ein gestörter und geschädigter Darm regeneriert werden soll. Hierzu geeignet sind z.B. Molkefasten, MayrKur, Karotten-Kartoffel-Diät, Weizenbrei- oder Leber-Formeldiät. Hinweise finden Sie in der Broschüre „Fasten und Ernährungskuren“, die Sie in Ihrem Reformhaus bekommen. So sieht die Praxis aus Probieren Sie aus, ob Ihnen mehrere kleine Mahlzeiten besser bekommen als drei große Hauptmahlzeiten. Bereiten Sie alle Speisen so einfach, frisch und wertschonend wie möglich zu. Bekömmlich muß es sein Meiden Sie erfahrungsgemäß unverträgliche Lebensmittel, Getränke und Speisen. Das können sein: unverdünnte säurereiche Fruchtsäfte, unreifes Obst, Pflaumen, Kirschen, unzerkleinerte Nüsse, grobe Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, Paprika, Lauch, Zwiebeln, Pilze, fritierte Speisen, geröstete oder gebratene Kartoffeln, frisches Brot, grobschrotige Vollkornbrote, süße und fette Backwaren (u.a. Blätterteig), geräucherte und gepökelte Fleischwaren, fettes Fleisch und Geflügel, geräucherte Fischwaren, Fischkonserven, Fischmarinaden, Schweineschmalz, Butterschmalz, übliche Backfette und Margarine, Süßig7 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 8 keiten (Schokolade, Konfekt), normaler Bohnenkaffee, kohlensäurereiche Getränke, alkoholische Getränke; allgemein zu fette, zu süße und zu stark gewürzte Speisen. Frisches ist Trumpf Zerkleinern, reiben oder pürieren Sie frisches Obst und geben Sie es in Vollkornflockengerichte oder Quarkspeisen. So ist es besser bekömmlich. Genießen Sie Fruchtsäfte nur in verträglichen Zubereitungsformen: z. B. mit feinen Getreideflocken oder Hafer- oder Leinsamenschleim abgebunden, in Quarkzubereitungen verarbeitet oder mit Milch gemixt. Bevorzugen Sie säurearme Obstsorten und ungezuckerte Obsterzeugnisse. Nehmen Sie frisches Gemüse in Form von Möhrensaft (evtl. abgebunden mit etwas flüssiger Sahne), frisch geriebenen Möhren, zarten Blattsalaten, Tomaten (evtl. enthäutet), fein zerkleinertem Frischkostsauerkraut, fein geriebener roter Bete zu sich. Bereiten Sie gut bekömmliche Gemüse- und Kartoffelgerichte zu: Dünsten Sie zartes Gemüse wie Karotten, Tomaten, Gurken, jungen Kohlrabi, Artischocken, Spargel, Sellerie, Auberginen, Fenchel, Mangold, evtl. Blumenkohl. Gün8 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen stig sind einfache Gemüse- und Kartoffelsuppen. Essen Sie Kartoffeln als Kartoffelbrei oder in der Schale gegarte Kartoffeln. Vollkorn bietet mehr Wählen Sie verträgliche Vollkorngerichte: Vollkornschleime und -breie aus Flocken und Schrot, ungesüßte Fertigmüslis, Gerichte aus Naturreis, Hirse oder Vollkornnudeln, feinkrumige Vollkornbrote, Knäckebrot, Flachbrote aus Vollkorn, Vollkornzwieback. Ziehen Sie leichte Gebäcke aus Vollkornmehl süßen und fetten Backwaren vor. Zucker und Süßigkeiten Verzichten Sie auf Süßigkeiten und mit Zucker hergestellte Lebensmittel und Getränke. Süßen Sie mit kleinen Mengen Honig, Ahornsirup, Ursüße, Vollzucker o.ä. Wenn Sie Lust auf Süßes haben, probieren Sie Nuß- und Fruchtschnitten. Als süßer Brotaufstrich eignen sich Honig, mit Birnendicksaft gesüßte Fruchtaufstriche, Obstkraut, Pflaumen- und Hagebuttenmus. Hochwertiges Eiweiß Nehmen Sie täglich genug Eiweiß mit der Nahrung auf. Gute Quellen sind Sauermilchprodukte, Buttermilch, Trinkmolke, Diät-Kurmolke, Vollmilch, Quark, körniger Frischkäse, milde Käsesorten, Tofu, Sojatrunk, Sojaflocken, Sojamehl, Kartoffeln, Vollkornprodukte und Gemüse. Probieren Sie vegetarische Aufstrichpasteten und Aufschnitt. Sie bekommen besser als fette Wurst. Essen Sie Eier nur in Maßen und bekömmlicher Zubereitung. Wenn Sie sich nicht völlig laktovegetabil (also ohne Fleisch) ernähren möchten, planen Sie ein bis zwei kleine magere Fleischportionen pro Woche ein. Bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen ist jedoch eine konsequent fleischlose Ernährung empfehlenswert. Wenn Sie Fisch mögen, essen Sie regelmäßig eine Fischmahlzeit pro Woche. Eiweiß aus gekochtem Fisch ist gut bekömmlich. Fett ist nicht gleich Fett Schränken Sie Ihren Fettverzehr ein, essen Sie nur gut verträgliches Fett. Verwenden Sie ausschließlich Aufstrich- und Zubereitungsfett von höchster Bekömmlichkeit: frische Sahne, frische Butter, kaltgepreßte, nicht raffinierte Pflanzenöle und Reformhausmargarine mit hohem Anteil solcher Öle. Bei Gallenwegserkrankungen sind mctFette, als Öl oder Margarine, besonders günstig. Beginnen Sie langsam mit dem Austausch von mct-Fett und steigern Sie allmählich die Menge. Erhitzen Sie Fett niemals sehr hoch. Verwenden Sie stets frische Nahrungsfette. Nüsse sind in Form von Nußmilch (aus Haselnuß- oder Mandelmus mit Wasser hergestellt) am besten verträglich. Verwenden Sie Haselnußmus gegebenenfalls auch als Brotaufstrich, etwa zu Vollkornzwieback, oder als Zusatz zu Getreideschleimen, Getreidebrei oder Quarkzubereitungen. Würzen mit Pfiff Würzen Sie die Speisen gut, aber dosiert: mit frischen Kräutern und Gewürzen, Zitrone, Obstessig, Hefeflocken, Hefeextrakt, Tomatenmark. Meiden Sie scharfe Gewürze und scharfen Senf. Salzen Sie sparsam, am besten mit wenig Meersalz (ggf. jodiertem Salz). 9 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 10 Trinken mit Köpfchen Trinken Sie bevorzugt Kamillentee, Fencheltee, kohlensäurearme Mineralwässer, säurearme Früchtetees (evtl. verdünnt), Gemüsesaft und -most sowie Molke und Molke-Kwass. Meiden Sie alkoholhaltige Getränke; verzichten Sie bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen ganz darauf. Tauschen Sie normalen Bohnenkaffee gegen röststoffarmen Bohnenkaffee oder Getreidekaffee aus. Genießen Sie schwarzen Tee in Maßen. Qualität geht vor Entscheiden Sie sich grundsätzlich für Lebensmittel von hohem Gesundheitswert. Achten Sie bei der Auswahl von Lebensmitteln deshalb auf den Grad der Naturbelassenheit, ziehen Sie Frisches Konserven vor. Auf Nahrungsmittel, bei deren Herstellung wertgebende Inhaltsstoffe verlorengegangen sind, können 10 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Sie verzichten. Meiden Sie weitgehend Lebensmittelzusatzstoffe wie z. B. künstliche Konservierungsmittel, künstliche Farbstoffe, Nitritpökelsalz, Phosphate etc. Wichtig ist, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten, z.B. bei Pflanzenölen auf die Bezeichnung „kaltgepreßt und nicht raffiniert“ oder bei Sauermilchprodukten auf einen hohen Anteil von rechtsdrehender L(+)-Milchsäure. Bevorzugen Sie grundsätzlich in Ihrem Haushalt Reformhauslebensmittel, deren Rohstoffe aus ökologischem Anbau stammen. Bei Reformhausprodukten können Sie sicher sein, daß diese keine bestrahlten oder mit Hilfe gentechnologischer Verfahren veränderten Rohstoffe enthalten. Weitere Informationen über die Grundlagen vollwertiger Ernährung können Sie in dem Buch von Dr. med. H. Anemueller „Vollwerternährung – aber richtig“ nachlesen, erschienen im Trias Verlag, Stuttgart, erhältlich im Reformhaus und im Buchhandel. Lebensmittel-Auswahltabelle Diese Tabelle will Ihnen eine Orientierungshilfe zur Auswahl der für Ihre Ernährung geeigneten Lebensmittel bieten. Wählen Sie vor allem Lebensmittel aus der Spalte „günstig“. Für die Auswahl ist nicht nur die Eignung für die Ernährung bei dieser Diät, sondern auch der Gesundheitswert der Lebensmittel maßgeblich. Darüber hinaus sollten Sie ausschließen, was Sie von Ihren besonderen Gegebenheiten her nicht vertragen. Lebensmittelgruppe günstig eingeschränkt günstig ungünstig Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte frisches, säurearmes Obst und Gemüse, bekömmliches Tiefkühlobst und -gemüse, zarte Blattsalate, säurearme Vollfruchterzeugnisse (z.B. Mango-Vollfrucht) säurearme Obstkonserven, Trockenfrüchte, fein zerkleinertes Frischkost-Sauerkraut, Gemüsekonserven unreifes Obst, evtl. Pflaumen, Kirschen, gezuckerte Obstkonserven, schwer bekömmliche Gemüsesorten wie z.B. Paprika, Lauch, Zwiebeln, Hülsenfrüchte, grobe Kohlgemüse Nüsse, Saaten Nußmuse als Nußmilch zubereitet, Leinsaatschleim, Leinsaat Nußmuse ganze Nüsse Kartoffeln Pellkartoffeln, gedünstete gekochte Kartoffeln Kartoffeln, Kartoffelsuppen, Kartoffelpüree und -klöße aus Pellkartoffeln Kartoffelpuffer, -kroketten, -chips, Pommes frites, Bratkartoffeln Brot, Backwaren, alle Getreide (z.B. Weizen, Vollkornkuchen und Getreide, Nudeln Hafer, Naturreis, Hirse), Voll- gesüßtes Vollkorngekornmehl und -schrot, zarte bäck Getreideflocken, feinkrumiges Vollkornbrot, Vollkornknäcke, -Flachbrot, -Zwieback, Reiswaffeln, Vollkornnudeln, feine Fertigmüslis, Vollkornknusperflocken, ungesüßtes Vollkorngebäck, Weizenkeime ofenfrisches Brot, Weißbrot, grobschrotiges Vollkornbrot, Frischkornmüsli, fettreiche und süße Backwaren, übersüße Fertigmüslis, Puddingprodukte Fleisch, Fleischwaren, Fisch und Fischwaren Innereien, Wurst, fettes Fleisch, gepökelte oder geräucherte Fleischund Fischwaren, Fischund Fleischkonserven Fisch, mageres Fleisch (aus artgerechter Tierhaltung) 11 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 12 Lebensmittelgruppe günstig eingeschränkt günstig Soja, Tofu Sojamehl, Sojaflocken, Sojadrink, Tofu, Tofu-Aufstriche und -Aufschnitte Soja-„Fleisch“ Milch, Milchprodukte, Eier frische Milch und Sauermilchprodukte, Buttermilch, Molke, Quark, körniger Frischkäse, Frischkäse, Käse bei Gallenwegserkrankungen: fettarme Käsesorten und Quark bis 20 % Fett i. Tr., Diät-Streichecke mit mct-Fett Eier (aus artgerechter Tierhaltung) in bekömmlicher Zubereitung Öle und Fette Sahne, Butter, kaltgepreßte ungehärtetes nicht raffinierte Pflanzenöle, Kokosfett ungehärtete Margarine mit hohem Anteil an kaltgepreßten, nicht raffinierten Pflanzenölen (s. Deklaration); bei Gallenwegserkrankungen: mct-Diät-Öl und mct-DiätMargarine Brotaufstriche vegetabile Pasteten, Streichfein, Fruchtaufstriche mit Birnendicksaft, Apfel- und Birnenkraut, Honig Getränke Kräuter- und Früchtetee Getreidekaffee, röst(z.B. Kamille, Fenchel), stilles stoffarmer Kaffee, Mineralwasser, Trinkmolke, schwarzer Tee Diät-Kurmolke, Molke-Kwass, säurearme Fruchtsäfte (z.B. Birne), Gemüsesäfte (bes. aus Karotten) Süßungsmittel und Süßigkeiten Gewürze 12 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Wann ist Nahrungsergänzung sinnvoll? Schmelzkäse mit Phosphatsalzen Schmalz, Butterschmalz, übliche Margarine, raffinierte Fette und Öle, übliche Bratfette, gehärtete Fette (s. Deklaration) Konfitüren Ahornsirup, Vollzucker, Ursüße, flüssiger Obstzucker, Birnen- und Apfeldicksaft, Fruchtund Nußschnitten frische Kräuter und milde Gewürze, Zitrone, Balsamico- und Obstessig, Hefeextrakt, Hefeflocken, Gemüsebrüh-Extrakt ungünstig alkoholische Getränke, kohlensäurehaltige Getränke, Cola, Fruchtsaftgetränke, normaler Bohnenkaffee Raffinadezucker (Küchen-, Frucht- und Traubenzucker) Süßigkeiten mit Raffinadezucker Meersalz, jodiertes Salz scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer, Curry, scharfer Senf Zur Unterstützung einer vollwertigen und bekömmlichen Ernährung bei Beschwerden durch Leber- und Gallenerkrankungen kann die zusätzliche Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen sinnvoll sein. Im Vordergrund stehen dabei die Schutzwirkung auf die Leber und die Förderung der Leberregeneration. Im Reformhaus werden Produkte angeboten, die von Natur aus konzentriert bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder sonstige biologisch aktive Wirkstoffe enthalten (z. B. Weizenkeime, Bierhefe, Sanddornkonzentrat etc.). Zudem sind zur Versorgung Vitaminund Mineralstoffpräparate geeignet, die Vitamine oder Mineralstoffe vorwiegend aus natürlichen Quellen enthalten. Es empfiehlt sich, hierüber mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Schutzwirkung auf die Leber Schutzwirkung üben die Vitamine C, E und Beta-Carotin aus sowie die Spurenelemente Selen und Zink. Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin gelten als Antioxidantien und Radikalfänger. Radikalfänger machen sogenannte Radikale – darunter versteht man zellzerstörende Substanzen – unschädlich. Besonders die Leber ist zahlreichen toxischen Substanzen ausgesetzt. Zudem spielt die Leber eine wesentliche Rolle bei der Entgiftung des Körpers, wobei die Spurenelemente Selen und Zink helfen können. Das Spurenelement Selen wirkt zusammen mit Vitamin E als Bestandteil eines entgiftenden Enzyms. Dem Zink wird seit neuestem eine Rolle bei der Entgiftung von Schwermetallen zuerkannt. Dosierungsbereiche: ■ Vitamin E: 30 - 100 mg ■ Vitamin C: 75 - 500 mg ■ Beta-Carotin: 6 - 15 mg ■ Selen: 50 - 100 µg ■ Zink: 12 - 15 mg jeweils pro Tag Vitamin E Vitamin E ist besonders reichlich in Weizenkeimen und Weizenkeimextrakten enthalten. Außerdem wird natürliches, aus der Sojabohne 13 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 14 gewonnenes Vitamin E hochdosiert in Kapseln angeboten. Vitamin C und Beta-Carotin Vitamin C ist naturgegeben in relativ hohen Mengen in Sanddorn enthalten, Beta-Carotin in Karotten, Trockenaprikosen und Mango (Mango-Vollfrucht). Vitamin-C- und Carotin-Präparate im Reformhaus enthalten diese Vitamine ausschließlich aus natürlichen Quellen. Zink und Selen Vitamin B1 Zink und Selen können aus einigen Spurenelement-Präparaten in Kombination mit Vitamin C oder anderen Spurenelementen aufgenommen werden. wichtige Funktion im Kohlenhydratstoffwechsel; empfohlene Tagesdosierung: ca. 1 mg. Förderung der Leberregeneration Die Leber ist das regenerationsfreudigste Organ des Körpers. Dabei ist für die Zellerneuerung der Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen groß. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, auf eine gute Versorgung mit folgenden Stoffen zu achten: ■ B-Vitamine, v.a. B , B , B , B 1 2 6 12, Folsäure ■ Eisen Die genannten B-Vitamine und Eisen werden mit der Nahrung meist aus14 reichend zugeführt, wenn diese eine Vollwerternährung ist. B-Vitamine und Eisen kommen in größeren Mengen vor allem in Vollgetreideprodukten, Milch, Weizenkeimen, Bierhefe und Gemüse vor. Nur wenn man unter bestimmten Bedingungen besorgt sein muß, daß die Zufuhr von B-Vitaminen oder Eisen nicht ausreichend ist, kommt in Frage, Vitamin- oder Eisenpräparate zur Nahrungsergänzung einzunehmen (Multivitamin- und Eisenpräparate als Säfte, Kapseln oder Dragees). Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Vitamin B2 wichtige Rolle bei der Energiegewinnung; empfohlene Tagesdosierung: ca. 2 mg. Vitamin B6 wichtige Funktion im Eiweißstoffwechsel; empfohlene Tagesdosierung: ca. 2 mg. Vitamin B12 wichtige Funktion bei der Zellteilung und der Blutbildung; empfohlene Tagesdosierung: ca. 3 µg (Mikrogramm!). Folsäure Eisen wichtige Funktion bei der Zellteilung und der Blutbildung; empfohlene Tagesdosierung: ca. 300 µg. wichtig für den Sauerstofftransport und die Blutbildung; empfohlene Tagesdosierung: ca. 12 mg. Zur Nahrungsergänzung ist Eisen aus einigen mit Eisen angereicherten Säften und speziellen Eisenpräparaten (Tabletten, Kapseln, Dragees) zuzuführen. Hierüber sollte bei Lebererkrankung mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden. Geeignete Naturheilverfahren Naturheilverfahren, die sich im Rahmen der Behandlung von Leber- und Gallenerkrankungen besonders eignen, sind: ■ Entspannung ■ Kneippsche Anwendungen/Sauna (Hydrotherapie) ■ Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) Entspannung Auch Leber- und Gallenfunktionen können durch Streßbelastungen beeinträchtigt werden. Deshalb ist unter Umständen sinnvoll, durch ein gezieltes Entspannungstraining Streßbelastungen zu vermindern bzw. eine angemessene Streßbewältigung zu erlernen. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten. Sie reichen vom klassischen autogenen Training bis hin zu Yoga, Meditationstechniken und modernen Methoden wie z.B. die „Progressive Muskelentspannung“. Atmungs- und Entspannungsseminare bietet die Reformhaus-Fachakademie in Oberursel an! Gut geeignet zum Streßabbau ist auch eine eigens dafür zusammengestellte Musik. Durch regelmäßiges Anhören, am besten mit geschlossenen Augen und über Kopfhörer, kann die Gesundheit auf harmonische Weise gestärkt werden. 15 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 16 Kneippen und Sauna Mariendistelfrüchte (Hydrotherapie) Gezielte Wasseranwendungen können den Kreislauf aktivieren und die Leberdurchblutung verbessern. Es kommen bei Leber- und Gallenerkrankungen vor allem Wechselarmbäder, Wechselfußbäder, Ganzkörperabwaschungen, evtl. kurze kalte Halbbäder und feucht-warme Auflagen auf den Leib in Frage. Informationsbroschüren über Kneippsche Anwendungen sind bei den örtlichen Kneipp-Vereinen und zum Teil auch bei den Krankenkassen erhältlich. Pflanzenheilkunde Die Mariendistelfrüchte, ausreichend dosiert, sind die wirkungsvollsten Arzneimittel für die Leber. Der Wirkstoffkomplex Silymarin ist verantwortlich für die leberschützenden, entgiftungs- und regenerationsfördernden Effekte. Eine Verkürzung der Krankheitsdauer bei Erkrankungen der Leber wie z. B. Hepatitis konnte nachgewiesen werden. Bei schweren Lebererkrankungen muß für die Verordnung der Arzt hinzugezogen werden! Die besten Darreichungsformen sind Fertigarzneimittel mit ausreichend dosierten Mariendistelextrakten wie Dragees, Kapseln und Tabletten. Im Tee wird nur wenig Wirkstoff herausgelöst. mit -wurzeln, Schafgarbenkraut, Tausendgüldenkraut und Wermutkraut. Ihnen ist der bittere Geschmack gemeinsam, der zugleich die Wirkung ausmacht. Eine gute Arzneiform ist ein Tee, der eine halbe Stunde vor dem Essen in kleinen Schlucken getrunken werden sollte. Der bittere Geschmack ist für die gallenanregende Wirkung notwendig. Er darf nicht mit anderen Geschmacksrichtungen überdeckt werden (also nicht mit Saft o. ä. mischen)! Gut geeignet sind auch spezielle alkoholfreie Fertigarzneimittel mit Extrakten der wichtigsten „Leber- und Gallenpflanzen“. Gallensafttreibend wirken auch Pflanzen mit Senfölglykosiden wie Brunnenkresse, Schwarzrettich oder weißer Senf. ANZEIGEN (Phytotherapie) Artischockenblätter Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) hat im Rahmen der Behandlung von Leber- und Gallenerkrankungen traditionell eine große Bedeutung. Auf keinen Fall dürfen Heilpflanzenpräparate jedoch im Austausch gegen verordnete Mittel eingenommen werden. Am besten sprechen Sie auch über die Dosierung von Heilpflanzenmitteln mit Ihrem Arzt. Heilpflanzen, die verwendet werden, sind folgende: ■ Mariendistelfrüchte ■ Artischockenblätter 16 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Der wichtigste Bestandteil der Artischocke ist die Caffeoylchinasäure Cynarin. Dieser Naturstoff hat eine günstige Wirkung auf den Leberstoffwechsel und fördert die Erzeugung und Ausschüttung der Galle. Wirkungsvolle Zubereitungen aus Artischocke sind ArtischockenFrischpflanzensäfte sowie eine Reihe von Fertigarzneimitteln mit Artischockenextrakten. Weitere Pflanzen, die die Gallensaftbildung und Ausschüttung in den Darm fördern, sind Löwenzahnkraut Leberschutz-Dragees Die Leber steht im Zentrum der Auseinandersetzung mit den Schadstoffen der Umwelt. Unterstützung bei der Entgiftungsarbeit tut ihr gut – mit dem Mariendistel-Prinzip. Anwendung: Zur Verbesserung der Leber- und Gallefunktion und zur Förderung der Verdauung Packungsgröße: 48 Dragees Börner GmbH 12347 Berlin 17 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 18 Ideenreiche Rezepte und Tips Weizenschrotbrei mit Apfel Zutaten: 400 ml Wasser Zutaten für zwei Personen ca. 8 EL mittelfeiner Weizenschrot Bei Gallenwegserkrankungen, wenn keine Gallensäure im Darm zur Verfügung steht, können die in den Zutatenlisten angegebenen Öle und Margarinen gegen spezielle Diät-Fette, die sogenannten mct-Fette, ausgetauscht werden. Beginnen Sie langsam mit dem Austausch und steigern Sie allmählich die Menge. 1/2 Tasse Milch wenig Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Gemüsecremesuppe Zutaten: Zutaten: 2 Becher Sanoghurt-Sauermilch (je 150 g) ca. 500 g Gemüse (vorzugsweise Möhren, Brokkoli, Sellerie) 1 Banane ca. 300 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) 1 kleiner Apfel je nach Verträglichkeit frische Kräuter 1/2 TL Honig oder Ahornsirup 4 EL feine Haferflocken oder Hirseflocken 1 Apfel Zubereitung: Wasser zum Kochen bringen, Weizenschrot zugeben und ca. fünf Minuten kochen. Salz und Milch unterrühren und den feingeriebenen Apfel zugeben. Tip: Porridge ist in der Zubereitung ähnlich. Die Vollkornflocken müssen dann ca. 15 bis 20 Minuten ausquellen. 18 Feines Flockenmüsli Zubereitung: Sauermilch glattrühren, Banane zerdrücken, Apfel grob reiben und mit Honig oder Ahornsirup zur Sauermilch geben. Mit Hafer- oder Hirseflocken verrühren. Tip: Essen Sie Müsli nicht zu kalt und testen Sie die Bekömmlichkeit. Zubereitung: Vorbereitetes und in Stücke geschnittenes Gemüse in Gemüsebrühe garen. Im Mixer oder mit dem Pürierstab zerkleinern, evtl. mit frischen Kräutern bestreuen. Für den kleinen Hunger zwischendurch Weizenschrotbrei mit Milch ■ Müsli mit Weizenschrot oder Vollkornflocken ■ Porridge mit Rosinen ■ Quark mit Honig auf Vollkorntoast ■ Frischkäse auf Knäckebrot, 1 Glas Möhrensaft ■ Instant-Reis-, Hafer- oder Weizenflocken, mit warmer Milch übergossen ■ 1 Becher Sanoghurt-Sauermilch mit Mango-Vollfrucht ■ 19 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 20 Feine Kartoffelsuppe Zutaten: 300 g Kartoffeln 2 mittelgroße Möhren 1/2 l Gemüsebrühe (aus Extrakt) Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Majoran Dressing für Blattsalate Zutaten: 1/2 Becher Sanoghurt-Sauermilch (1,5% Fett) Saft von einer halben Zitrone wenig Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 1 Eigelb 2 EL Sahne evtl. frische Petersilie 2 Scheiben Grahambrot (getoastet) Zubereitung: Alle Zutaten miteinander verrühren. 20 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Zutaten: ca. 300 - 400 g Möhren 1 mittelgroßer Apfel 2 EL kaltgepreßtes Pflanzenöl Saft von einer halben Zitrone Gemüseeintopf mit Gerstengraupen Zutaten: ca. 60 g Gerstengraupen (in ca. 400 ml Wasser über Nacht eingeweicht) ca. 400 g leicht bekömmliches Gemüse (Möhren, Sellerie, Zucchini) 1 TL Gemüsebrühe-Extrakt 1 TL Nußmus oder 1 EL kaltgepreßtes Olivenöl Zubereitung: Kartoffeln und Möhren schälen, kleinschneiden, in der Gemüsebrühe ca. 20 Minuten kochen. Mit dem Pürierstab pürieren, mit Salz und Majoran abschmecken. Eigelb und Sahne verquirlen, die Suppe damit legieren – nicht mehr aufkochen. Grahambrot in kleine Würfel schneiden und über die Suppe streuen. Möhren-Frischkost Zubereitung: Möhren gut bürsten, Apfel schälen und beides fein reiben. Mit Öl und Zitronensaft vermischen. Tip: So können Sie auch Rote-Beteund Sellerie-Frischkost zubereiten. Tip: Achten Sie auch bei Küchenkräutern auf die Bekömmlichkeit. Für den kleinen Hunger zwischendurch geriebene Muskatnuß Petersilie Zubereitung: Graupen im Einweichwasser aufkochen und ca. 30 Minuten garen. Zwischenzeitlich Gemüse vorbereiten, in kleine Stücke schneiden und in wenig Wasser garen. Mit den Graupen vermischen, mit Gemüsebrühe-Extrakt und Muskatnuß abschmecken. Mit Petersilie bestreuen. mit Butter und Hefeextrakt bestrichenes Knäckebrot, dazu 1 Glas Molke ■ 1 zerdrückte Banane, mit Sauermilch verrührt und mit Zimt bestreut ■ Gemüsemost mit Instant-Haferflocken verrührt, Knäckebrot mit mildem Streichkäse ■ 21 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 22 Tomaten-Salat Hirse-Auflauf Zutaten: Zutaten: 4 Tomaten ca. 100 g Hirse 2 EL kaltgepreßtes Olivenöl 10 g Reformhausmargarine 1 TL Balsamico-Essig ca. 500 g Möhren und Sellerie Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 300 ml Wasser Basilikum 1/2 TL Gemüsehefebrühe-Extrakt 1 Ei Zubereitung: Tomaten kurz in kochendes Wasser tauchen, enthäuten. In Scheiben schneiden und mit Öl und Essig beträufeln. Mit Meersalz und Basilikum würzen. Für den kleinen Hunger zwischendurch Gemüsecremesuppe mit Toast Vollkornzwiebäcke mit Nußmus, dazu ungesüßter Kräutertee ■ geriebener Apfel, mit Reisflocken bestreut, dazu Vollkornkekse ■ 1 Glas Nußfruchtmilch (Nußmus oder Mandelmus, mit 2 EL heißem Wasser aufgerührt und Birnendicksaft vermischt), dazu Vollkornzwiebäcke ■ ■ 22 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Vollkornnudeln mit Tomatenpüree Zutaten: 150 - 200 g Vollkornnudeln Wasser Zutaten: ca. 300 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) 100 - 150 g Naturreis 2 mittelgroße Möhren 200 - 300 g Tomaten wenig Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 50 g Streichfein 1 Becher Sauermilch (fettarm) Zubereitung: Hirse waschen, leicht abtrocknen und in Pflanzenfett mit kleingeschnittenem Gemüse andünsten. Mit kochendem Wasser aufgießen und mit Gemüsehefebrühe-Extrakt würzen. Bei geringer Energiezufuhr und geschlossenem Deckel 20 bis 30 Minuten ausquellen lassen. Die Masse in eine gefettete Auflaufform geben und mit verquirltem Ei und Sauermilch übergießen. Bei 200 Grad ca. 30 Minuten überbacken. Möhren-Reis Zubereitung: Nudeln kochen. Zwischenzeitlich die Tomaten in kochendes Wasser tauchen und enthäuten, pürieren und mit Salz und Streichfein abschmecken. Mit den Nudeln vermischen. Tip: Falls Sie es vertragen, bestreuen Sie die Nudeln mit geriebenem Käse. Zubereitung: Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Reis hineingeben und ca. 40 Minuten bei geringer Energiezufuhr kochen. Kurz vor Ende der Garzeit Möhren grob hineinraspeln. Tips für Ihre Küche Lassen Sie frisches Obst und Gemüse nicht in zerkleinertem Zustand stehen oder gar im Wasser liegen und auslaugen. ■ Schütten Sie Gemüsewasser nicht weg (Ausnahme: Kochwasser von Spinat). ■ Wählen Sie schonende Garmethoden wie Dämpfen, Dünsten, Grillen. ■ Ziehen Sie den Kauf einer Getreidemühle in Betracht, um Getreide frisch zu mahlen. ■ 23 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 24 Polenta Gedünstetes Gemüse mit Tofuwürfeln Gefüllte Chinakohlröllchen Zutaten: Zutaten: 1 kleiner Chinakohl 100 g Maisgrieß (Polenta) 400 g Gemüse (Zucchini, Möhren, Brokkoli und andere leicht bekömmliche Sorten) 20 g Butter 125 g Tofu 1 mittelgroße Möhre 20 g Butter 1 Lauchzwiebel frische Kräuter 80 g Tofu natur Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 1 EL Erdnußmus Zutaten: ca. 1/2 l Gemüsebrühe (aus Extrakt) Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Zubereitung: Gemüsebrühe aufkochen, Meersalz zugeben. Maisgrieß langsam einlaufen lassen und bei geringer Energiezufuhr unter ständigem Rühren ca. 30 Minuten garen. Mit Butterflöckchen belegen. Tip: Je nach Bekömmlichkeit kann die Polenta auch mit frischen Kräutern, Champignons oder geriebenem Käse zubereitet werden. wenig Meersalz (ggf. jodiertes Salz) zerbröseln. Alles mit Erdnußmus mischen. Ei und Eigelb zugeben und mit Sojasoße, Salz, Essig, Pfeffer und kleingeschnittener Petersilie abschmecken. Jeweils zwei Kohlblätter aufeinanderlegen und die Füllung darauf verteilen. Aufrollen und mit Bindfäden zusammenbinden. Die Rollen in eine ausgefettete Auflaufform legen und mit Gemüsebrühe und Sahne angießen. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad ca. 30 Minuten garen. Mit Margarine bestreichen. Nochmals ca. zehn Minuten überbacken. 1 Ei, 1 Eigelb Zubereitung: Gemüse und Tofu in kleine Würfel schneiden und in Butter ca. zehn Minuten dünsten. Mit Kräutern und Meersalz abschmecken. 2 EL Sojasoße Bananenmüsli Meersalz, 1 EL Rotweinessig Zutaten: schwarzer Pfeffer 1 Banane 1 Stengel Blattpetersilie Saft von 1/2 Zitrone 150 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) 1 TL Nußmus 50 ml Sahne 200 ml Schwedenmilch 20 g Reformhausmargarine 1 TL Honig 4 EL feine Haferflocken Zubereitung: Acht Blätter vom Chinakohl ablösen, den Stielansatz einschneiden. (Den Rest für Rohkost verwenden!) In Salzwasser ca. zwei Minuten blanchieren. Möhre schälen, grob raspeln, Lauchzwiebel kleinschneiden, Tofu fein 24 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Zubereitung: Banane zerdrücken oder kleinschneiden und mit den übrigen Zutaten vermischen. 25 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 26 Quinoa mit Brokkoliröschen Kartoffelpüree mit Spinat Hirse-Auflauf mit Tomatenpüree Zutaten: Zutaten: Zutaten: 100 g Quinoa 300 g Kartoffeln ca. 100 g Hirse 250 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) 100 ml Milch 10 g Reformhausmargarine 1 Prise Kurkuma Meersalz (ggf. jodiertes Salz) ca. 500 g Möhren und Sellerie 1 Becher Crème fraîche (150 g) Muskatnuß 300 ml Wasser Hefestreuwürze 250 g Spinat 1/2 TL Gemüsehefebrühe-Extrakt Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 10 g Butter 1 Ei 1 EL Zitronensaft 250 g Brokkoli ca. 10 Mini-Tomaten oder 2 mittelgroße Tomaten 2 EL grob geriebener, milder Käse Zubereitung: Quinoa in Gemüsebrühe mit Kurkuma ca. 15 Minuten kochen. Ausquellen lassen und mit Crème fraîche, Hefestreuwürze, Meersalz und Zitronensaft verrühren. Zwischenzeitlich Brokkoli in kleine Röschen schneiden, Strunk entfernen und in kochendem Wasser ca. acht bis zehn Minuten garen. Tomaten ca. zwei Minuten blanchieren, enthäuten und evtl. vierteln. Gemüse mit Quinoa vermischen und mit Käse bestreuen. 26 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen Tomatenpüree Zutaten: 3 - 4 Tomaten 5 EL Sahne oder 2 EL Streichfein Zubereitung: Tomaten enthäuten, pürieren und mit Sahne oder Streichfein abschmecken. 1 Becher saure Sahne Zubereitung: Kartoffeln mit der Schale kochen, pellen und durch ein Sieb sofort in die heiße Milch drücken und gut verrühren. Mit Meersalz und Muskatnuß würzen. Spinat verlesen und ca. drei Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Gut abtropfen lassen und unter das Kartoffelpüree mischen. Butterflocken zugeben. Zubereitung: Hirse waschen, leicht abtrocknen und in heißem Pflanzenfett zusammen mit dem kleingeschnittenen Gemüse andünsten. Kochendes Wasser zugießen und mit Gemüsehefebrühe-Extrakt würzen. Bei geringer Energiezufuhr und geschlossenem Deckel ca. 25 Minuten ausquellen lassen. Die Masse in eine gefettete Auflaufform geben und mit verquirltem Ei und Sahne übergießen. Bei 200 Grad ca. 30 bis 40 Minuten überbacken. Tip: Auch Naturreis und Mais-Polenta eignen sich für Aufläufe. Bananenmilchgetränk Zutaten: 400 ml Buttermilch oder Kefir 1 reife Banane etwas Zimt, wenig Honig Zubereitung: Buttermilch oder Kefir mit Banane, Zimt und Honig pürieren. Tip: Obstsäfte und andere Getränke sind bekömmlicher, wenn Sie jeweils Instant-Reisflocken oder Hefeflocken zugeben. 27 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 28 Pikante und süße Quarkspeisen Zutaten: 200 - 250 g Quark 1 Tasse Milch wenig Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 2 EL gehackte Kräuter (Kerbel oder Petersilie) oder 4 - 5 EL Mango-Vollfrucht oder püriertes Obst Zubereitung: Quark mit Flüssigkeit cremig rühren und mit den übrigen Zutaten vermischen. Tip: Wählen Sie für die pikante Variante nur leicht bekömmliche Kräuter wie Petersilie und Kerbel und für die süße Variante nur milde Obstsorten wie Bananen oder Pfirsiche. Fruchtgelee Weitere Informationen Zutaten: ca. 300 ml milder Fruchtsaft (Birnen-, Aprikosen- oder Pfirsichsaft) 1 TL Biobin oder Agar-Agar Rezeptbücher Zur Garnitur: frische Früchte Zubereitung: Fruchtsaft mit Biobin oder Agar-Agar nach Gebrauchsanweisung andicken. Mit frischen Früchten garnieren. Tip: Wenn Sie Obst und Gemüse mit Schale nicht vertragen, tauchen Sie sie kurz in heißes Wasser, dann läßt sich die Schale gut entfernen. Weber, „Vollwertküche für eine Person“, Hädecke Verlag, Weil der Stadt Weber, „Das neue Vollkornbackbuch“, Hädecke Verlag, Weil der Stadt Bücher zum Nachlesen Anemueller, „Vollwerternährung – aber richtig“, Trias Verlag, Stuttgart Anemueller, „Richtig essen“, dtv Ratgeber, München „Nährwerttabelle“, Deutscher Reform-Verlag GmbH, erhältlich im Reformhaus. Fragen Sie in Ihrem Reformhaus nach diesen und weiteren Büchern! In jeder Buchhandlung bekommen Sie Literatur zum Thema. Grundlagen des Ratgebers basieren auf folgender medizinischer Fachliteratur von Dr. med. Anemueller: „Das Grunddiät-System, Leitfaden der Ernährungstherapie mit vollwer- 28 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen tiger Grunddiät“, Hippokrates Verlag, Stuttgart und „Lebensmittelkunde und Lebensmittelqualität in der Ernährungsberatung“, Hippokrates Verlag, Stuttgart Adressen Reformhaus-Fachakademie, Gotische Straße 15, 61440 Oberursel, Seminare für gesundes Leben, nähere Infos unter Tel.: 06172/3009-822. Deutsche Leberhilfe e. V., Grönenberger Straße 42, 49324 Melle, Tel. 05422/44499. Bietet Infoblätter zu Krankheitsbildern etc. Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V., Alfredstr. 21, 72250 Freudenstadt Gesellschaft zur Förderung der Ganzheitsmedizin e. V., Volkartstr. 70 b, 80636 München Kneipp-Bund e.V., Adolf-Scholz-Allee 6-8, 86825 Bad Wörishofen 29 Leber/Galle 31.10.2001 15:18 Uhr Seite 30 In eigener Sache Geben Sie dem Ratgeber Schulnoten. Liebe Leserin, lieber Leser, Ihre Meinung ist für uns entscheidend. Deshalb bitten wir Sie an dieser Stelle um einige Minuten Zeit. Dieser Ratgeber soll Ihnen mit seinen Informationen im Alltag eine nützliche Hilfe sein. Da muß er natürlich übersichtlich, verständlich und gut umsetzbar sein. Um den Ratgeber diesbezüglich Ihren Wünschen und Anforderungen gemäß zu gestalten, liegt uns viel daran, Ihre Meinung kennenzulernen. Deshalb also unsere Bitte: Nehmen Sie sich etwas Zeit und beantworten Sie die Fragen auf der folgenden Seite. Schneiden Sie den eingerahmten Text dann bitte aus und schicken Sie ihn an: Deutscher Reform-Verlag GmbH Postfach 14 44 61284 Bad Homburg v.d.H. Mit ein wenig Glück können Sie auch noch etwas gewinnen. Denn unter den Einsendern verlosen wir als kleines Dankeschön für Ihre Mühe monatlich einen Einkaufsgutschein im Wert von 50,- DM, einzulösen in Ihrem Reformhaus. Ich finde ihn: übersichtlich informativ verständlich umsetzbar (Tips/Rezepte) 1 2 3 4 5 ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft Besonders nützlich für mich sind: __________________________________________ _______________________________________________________________________ Mir fehlen folgende Informationen: ________________________________________ _______________________________________________________________________ Für mich sind überflüssig: ________________________________________________ _______________________________________________________________________ Ich habe den Ratgeber erhalten: Freigestellte Angaben: im Reformhaus ❑ ❑ vom Heilpraktiker ❑ im Krankenhaus ❑ __________________ Alter: vom Arzt weiblich männlich verheiratet allein lebend _____ ❑ ❑ ❑ ❑ Der Verlag möchte sich das Recht vorbehalten, Adressen aus diesen Zuschriften zu speichern und zwecks Kontaktvermittlung an Reformhäuser und ggf. an unsere Schwesterfirmen weiterzugeben. Wenn Sie dies nicht möchten, vermerken Sie es bitte. Meine Anschrift: Name: ____________________________ ____________________________ Straße: ____________________________ PLZ / Ort: ________________________________________ ❑ Bitte schicken Sie mir diese Broschüre neu zu 30 Ratgeber Leber- und Gallenerkrankungen 4232 31