ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Eine Durchstechflasche zur Mehrfachanwendung enthält 33 Mikrogramm Follitropin alfa, rekombinantes humanes follikelstimulierendes Hormon (FSH), damit 22 Mikrogramm, entsprechend 300 I.E., entnommen werden können. Follitropin alfa wird von gentechnisch modifizierten Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) produziert. Hilfsstoffe siehe 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze. Beschreibung des Pulvers: Weiße gefriergetrocknete Substanz Beschreibung des Lösungsmittels: Klare farblose Lösung 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Anovulation (einschließlich polyzystisches Ovarsyndrom [PCOS]) bei Frauen, die auf eine Behandlung mit Clomifencitrat nicht angesprochen haben. Stimulation einer multifollikulären Entwicklung bei Frauen, die sich einer Superovulation unterziehen zur Vorbereitung auf eine Technik der assistierten Konzeption wie IVF (In-vitroFertilisation), GIFT (Gamete intra-fallopian transfer) oder ZIFT (Zygote intra-fallopian transfer). GONAL-f wird zusammen mit einer Zubereitung aus luteinisierendem Hormon (LH) zur Stimulation der Follikelreifung bei Frauen angewendet, die einen schweren LH- und FSH-Mangel aufweisen. In klinischen Studien wurden diese Patientinnen durch einen endogenen LHSerumspiegel <1,2 I.E./l definiert. GONAL-f wird bei gleichzeitiger Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG) zur Stimulation der Spermatogenese bei Männern angewendet, die an angeborenem oder erworbenem hypogonadotropem Hypogonadismus leiden. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung mit GONAL-f sollte unter der Aufsicht eines Arztes eingeleitet werden, der in der Behandlung von Fertilitätsstörungen erfahren ist. GONAL-f wird durch subkutane Injektion verabreicht. Das Pulver ist unmittelbar vor der ersten Anwendung im beigefügten Lösungsmittel aufzulösen. Die Zubereitung von GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml)darf mit keinem weiteren Behältnis GONAL F zusammen rekonstituiert werden. 2 Die Dosierungsempfehlungen für GONAL-f entsprechen der für urinäres FSH gebräuchlichen Dosierung. Klinische Bewertungen von GONAL-f zeigen, dass sich die täglichen Dosen, Anwendungsschemata und Überwachungsverfahren nicht von den für urinäres FSH üblichen Methoden unterscheiden sollten. Als jedoch diese Dosierungen in einer vergleichenden klinischen Studie mit GONAL-f und urinärem FSH angewendet wurden, erwies sich GONAL-f im Vergleich zu urinärem FSH aufgrund einer niedrigeren Gesamtdosis und der Verkürzung des Behandlungszeitraums, der nötig war, um den prä-ovulatorischen Zustand zu erreichen, als das wirksamere Präparat. Die Bioäquivalenz zwischen äquivalenten Dosen der Einzeldosenformulierung und der Mehrfachdosenformulierung von GONAL-f wurde nachgewiesen. Es wird angeraten, sich an die nachfolgend angegebenen empfohlenen Anfangsdosen zu halten. Frauen mit Anovulation (einschließlich PCOS) Das Ziel der Behandlung ist die Entwicklung eines einzigen, reifen Graaf’schen Follikels zur Freisetzung einer Eizelle nach Anwendung von hCG. GONAL-f wird gewöhnlich jeden Tag verabreicht. Bei Frauen mit Regelblutung sollte die Behandlung innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklus beginnen. Die Behandlung sollte der individuellen Reaktion der Patientin, bestimmt durch Ultraschalluntersuchungen der Follikelgröße und/oder durch Messungen der Östrogenspiegel angepasst werden. Üblicherweise wird die Therapie mit 75-150 I.E. FSH täglich begonnen. Eine Dosissteigerung um 37,5 oder 75 I.E. in 7- oder vorzugsweise 14-tägigen Intervallen ist möglich, sofern dies für eine adäquate, nicht exzessive Stimulation des Follikelwachstums erforderlich ist. Die maximale Tagesdosis liegt üblicherweise nicht über 225 I.E. FSH. Falls nach 4-wöchiger Behandlung kein Erfolg zu verzeichnen ist, sollte die Stimulation in diesem Zyklus abgebrochen und ein neuer Zyklus mit höherer Anfangsdosierung begonnen werden. Nach erfolgreicher Stimulation werden einmalig 5.000-10.000 I.E. hCG 24-48 Stunden nach der letzten GONAL-f- Injektion injiziert. Der Patientin wird empfohlen, am Tag der Injektion von hCG und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr zu haben. Alternativ dazu kann eine intrauterine Insemination (IUI) durchgeführt werden. Bei überschießender Stimulation ist die Behandlung zu beenden und kein hCG zu verabreichen (siehe Warnhinweise). Die Behandlung sollte im nächsten Zyklus mit einer niedrigeren Dosierung wiederaufgenommen werden. Stimulationstherapie zur Erreichung einer mehrfachen Follikelreifung bei Frauen vor In-vitro-Fertilisation (IVF) oder anderen Formen der unterstützenden Reproduktionsmedizin Die Behandlung für die Superovulation beginnt gewöhnlich am 2. oder 3. Zyklustag mit der Verabreichung von 150-225 I.E. GONAL-f täglich. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist, wobei die Dosis der ovariellen Reaktion der Patientin angepasst wird (bis maximal 450 I.E. täglich). Eine ausreichende Follikelentwicklung wird anhand der Serumöstrogenwerte bzw. mittels Sonographie kontrolliert. Im allgemeinen wird ungefähr am zehnten Behandlungstag eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt (wobei ein Zeitraum von 5 bis 20 Tagen möglich ist). Um die Endreifung des Follikels zu induzieren, wird hCG in einer Dosis bis zu 10.000 I.E. einmalig 24-48 Stunden nach der letzten GONAL-f-Injektion verabreicht. Eine üblich gewordene Behandlung zur Unterdrückung der endogenen LH-Ausschüttung und zur Kontrolle der tonischen LH-Werte ist die Downregulation mit einem GnRH-Agonisten (GnRH ist Gonadotropin freisetzendes Hormon). Bei einer Downregulation wird mit der Anwendung von GONAL-f 3 üblicherweise etwa 2 Wochen nach Beginn der Agonist-Verabreichung begonnen. Die Behandlung mit beiden Präparaten wird fortgeführt bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist. Beispielsweise werden nach einer zweiwöchigen Vorbehandlung mit einem Agonisten während der ersten 7 Tage 150225 I.E. GONAL-f pro Tag verabreicht. Danach wird die Dosis der ovariellen Reaktion angepasst. Die Erfahrungen mit IVF zeigen, dass im allgemeinen die Erfolgschancen der Behandlung während der ersten 4 Behandlungsversuche stabil bleiben und danach allmählich abnehmen. Frauen mit Anovulation aufgrund eines schweren LH- und FSH-Mangels Bei Frauen, die an LH- und FSH-Mangel (hypogonadotropem Hypogonadismus) leiden, ist das Ziel der Anwendung von GONAL-f in Verbindung mit Lutropin alfa die Entwicklung eines einzelnen, reifen Graaf’schen Follikels, aus dem nach Verabreichung von humanem Choriongonadotropin (hCG) die Eizelle freigesetzt wird. GONAL-f muss zusammen mit Lutropin alfa täglich durch Injektion verabreicht werden. Da diese Patientinnen unter einer Amenorrhoe leiden und ihre endogene Östrogensekretion niedrig ist, kann mit der Behandlung jederzeit begonnen werden. Die Behandlung sollte der individuellen Reaktion der Patientin, bestimmt durch Ultraschalluntersuchungen der Follikelgröße und durch Messungen der Östrogenspiegel angepasst werden. Üblicherweise wird die Therapie mit 75 I.E. Lutropin alfa und 75-150 I.E. FSH täglich begonnen. Wenn eine Erhöhung der FSH-Dosis angezeigt ist, sollte die Anpassung der Dosis vorzugsweise in Intervallen von 7-14 Tagen und vorzugsweise in Schritten von 37,5-75 I.E. erfolgen. Es ist möglich, die Stimulationsdauer in jedem beliebigen Zyklus auf bis zu 5 Wochen auszudehnen. Nach erfolgreicher Stimulation werden 24-48 Stunden nach der letzten Injektion von GONAL-f und Lutropin alfa einmalig 5.000 I.E. bis 10.000 I.E. hCG injiziert. Der Patientin wird empfohlen, am Tag der Injektion von hCG und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr zu haben. Als Alternative kann auch eine intrauterine Insemination (IUI) durchgeführt werden. Eine Lutealphasenunterstützung könnte in Betracht gezogen werden, da nach der Ovulation ein Mangel an luteotropen Substanzen(LH/hCG) zu einer frühen Inaktivierung des Corpus Luteum führen könnte. Bei überschießender Reaktion ist die Behandlung zu beenden und kein hCG zu verabreichen. Die Behandlung sollte im nächsten Zyklus mit einer niedrigeren Dosis an FSH wiederaufgenommen werden. Männer mit hypogonadotropem Hypogonadismus GONAL-f soll in einer Dosierung von 150 I.E. dreimal pro Woche zusammen mit hCG mindestens 4 Monate lang verabreicht werden. Wenn der Patient nach dieser Zeit keine positive Reaktion zeigt, kann die Kombinationsbehandlung fortgesetzt werden. Die gegenwärtige klinische Erfahrung zeigt, dass eine Behandlung bis zu 18 Monaten und länger erforderlich sein kann, um die Spermatogenese zu induzieren. 4.3 Gegenanzeigen GONAL-f darf nicht angewendet werden bei: • Überempfindlichkeit gegen Follitropin alfa, FSH oder einen der Hilfsstoffe • Tumoren des Hypothalamus und der Hypophyse und für Frauen bei: • Ovarvergrößerung oder Zysten, die nicht auf einem polyzystischen Ovarsyndrom beruhen • gynäkologischen Blutungen unbekannter Ursache • Ovarial-, Uterus- oder Mammakarzinom 4 GONAL-f darf nicht angewendet werden, wenn abzusehen ist, dass das Therapieziel nicht erreicht werden kann. Dies gilt für Frauen bei: • primärer Ovarialinsuffizienz • Missbildungen der Sexualorgane, die eine Schwangerschaft unmöglich machen • fibrösen Tumoren der Gebärmutter, die eine Schwangerschaft unmöglich machen und für Männer bei: primärer testikulärer Insuffizienz 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung GONAL-f ist eine starke gonadotrope Substanz, die leichte bis schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen kann. Sie darf nur von Ärzten angewendet werden, die mit Fertilitätsproblemen und deren Behandlung umfassend vertraut sind. Die Gonadotropintherapie erfordert eine bestimmte zeitliche Verpflichtung von Ärzten und medizinischem Personal sowie die Verfügbarkeit geeigneter medizinischer Überwachungseinrichtungen. Bei Frauen verlangt ein sicherer und wirksamer Einsatz von GONAL-f die Überwachung der Ovarantwort mittels Ultraschall, vorzugsweise in Kombination mit regelmäßigen Messungen der Serumöstradiolwerte. Die Reaktion verschiedener Patientinnen auf die FSH-Verabreichung kann zu einem gewissen Grad variieren bis hin zu einer mangelhaften Reaktion auf FSH bei einigen Patientinnen. Es sollte bei Männern wie Frauen jeweils die in Bezug auf das Behandlungsziel geringste wirksame Dosis verwendet werden. Nur solche Patienten sollten sich GONAL-f selbst verabreichen, die motiviert und entsprechend ausgebildet sind und die jederzeit die Möglichkeit haben, ärztlichen Rat einzuholen. Die speziellen Instruktionen zur Anwendung der Mehrfachdosen und/oder der Einzeldosenformulierung sind während der Schulung zur Selbstapplikation besonders hervorzuheben. Aufgrund einer möglichen lokalen Reaktion auf Benzylalkohol sollte dieselbe Injektionsstelle nicht an aufeinander folgenden Tagen benutzt werden. Die erste Injektion von GONAL-f muss unter direkter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Behandlung von Frauen Bevor mit einer Behandlung begonnen wird, müssen die Ursachen für die Infertilität des Paares genau abgeklärt und mögliche Kontraindikationen für eine Schwangerschaft festgestellt sein. Insbesondere müssen die Patientinnen auf Hypothyreoidismus, Nebennierenrindeninsuffizienz, Hyperprolaktinämie und Tumoren der Hypophyse und des Hypothalamus untersucht und entsprechend behandelt werden. Unabhängig davon ob eine Behandlung der anovulatorischen Infertilität oder eine assistierte Konzeption anliegt, kann bei Patientinnen eine Ovarvergrößerung oder eine Überstimulation auftreten. Durch Anwendung der empfohlenen GONAL-f-Dosierung und des Behandlungsschemas sowie durch eine sorgfältige Überwachung der Therapie wird die Häufigkeit solcher Vorkommnisse minimiert. Zur akuten Interpretation der Hinweise auf Follikelentwicklung und Follikelreifung bedarf es eines Arztes, der in der Interpretation der relevanten Tests erfahren ist. In klinischen Studien wurde belegt, dass die Sensitivität der Ovarien auf GONAL-f erhöht wird, wenn GONAL-f mit Lutropin alfa angewendet wird. Wenn eine Erhöhung der FSH-Dosis angezeigt ist, sollte die Anpassung der Dosis vorzugsweise in 7-14tägigen Intervallen und vorzugsweise in Schritten von 37,575 I.E. erfolgen. 5 Es wurde kein direkter Vergleich von GONAL-f/FSH mit humanem Menopausengonadotropin (hMG) durchgeführt. Ein Vergleich mit historischen Daten legt nahe, dass die mit GONAL-f/FSH erreichte Ovulationsrate ähnlich der ist, die mit hMG erreicht werden kann. Ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS) Ein OHSS ist ein medizinischer Vorfall, der sich klar von einer unkomplizierten Ovarvergrößerung unterscheidet. OHSS ist ein Syndrom, das sich in zunehmendem Schweregrad manifestieren kann. Es umfasst eine deutliche Ovarvergrößerung, hohe Sexualsteroidkonzentrationen im Serum und eine erhöhte vaskuläre Permeabilität, welche zu einer Flüssigkeitsansammlung in den peritonealen, den pleuralen und selten auch in den perikardialen Körperhöhlen führen kann. Folgende Symptome können in schwerwiegenden Fällen eines OHSS beobachtet werden: Unterleibsschmerzen, abdominale Distension, schwerwiegende Ovarvergrößerung, Gewichtszunahme, Dyspnoe, Oligurie und gastrointestinale Symptome einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Eine klinische Beurteilung kann Hypovolämie, Hämokonzentration, Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt, Aszites, Hämoperitoneum, Pleuraergüsse, Hydrothorax, akute Atemnot und thromboembolische Ereignisse aufdecken. Vor Verabreichung von hCG zur Auslösung des Eisprungs führt eine überschießende Reaktion der Ovarien auf die Gonadotropinbehandlung selten zu einem OHSS. Es ist deshalb empfehlenswert in Fällen von ovarieller Überstimulation kein hCG zu verabreichen und die Patientin anzuweisen, für mindestens 4 Tage keinen Coitus zu haben oder geeignete Verhütungsmethoden anzuwenden. Ein OHSS kann sich rasch (innerhalb von 24 Stunden bis hin zu einigen Tagen) entwickeln und zu einem schwerwiegenden medizinischen Vorfall werden. Deshalb müssen die Patienten mindestens für zwei Wochen nach der hCGVerabreichung unter Beobachtung bleiben. Um das Risiko für OHSS oder eine Mehrlingsschwangerschaft zu verringern, werden Ultraschalluntersuchungen sowie Bestimmungen der Serumöstradiolspiegel empfohlen. Bei anovulatorischen Patientinnen ist das Risiko für OHSS oder eine Mehrlingsschwangerschaft erhöht bei Serumöstradiolspiegeln von mehr als 900 pg/ml (3300 pmol/l) und bei mehr als 3 Follikeln mit einem Durchmesser von 14 mm und größer. Beim Einsatz von GONAL-f in der assistierten Konzeption ist das Risiko eines Überstimulationssyndroms erhöht, wenn ein Serumöstradiolspiegel von mehr als 3000 pg/ml (11000 pmol/l) und 20 oder mehr Follikel, die einen Durchmesser von 12 mm und größer haben, vorliegen. Wenn der Serumöstradiolspiegel höher ist als 5500 pg/ml (20200 pmol/l) und die Gesamtzahl der Follikel 40 oder mehr beträgt, sollte kein hCG verabreicht werden. Durch Einhaltung der empfohlenen GONAL-f-Dosierung, des empfohlenen Behandlungsschemas und durch eine sorgfältige Therapieüberwachung wird die Häufigkeit für ovarielle Überstimulation und Mehrlingsschwangerschaften minimiert (siehe Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“ und 4.8 „Nebenwirkungen“). Bei der assistierten Konzeption kann durch Absaugen sämtlicher Follikel vor der Ovulation die Häufigkeit einer Überstimulation verringert werden. Ein OHSS kann schwerwiegender und langwieriger verlaufen, wenn eine Schwangerschaft eintritt. Sehr häufig tritt das OHSS auf, nachdem die Hormonbehandlung beendet wurde und erreicht sein Maximum etwa sieben bis zehn Tage nach der Behandlung. Gewöhnlich klingt ein OHSS mit Eintreten der Menstruation spontan ab. Wenn es zu einem schwerwiegenden OHSS kommt, muss die Gonadotropinbehandlung eingestellt, die Patientin hospitalisiert und mit einer speziellen Therapie gegen OHSS begonnen werden. 6 Dieses Syndrom tritt mit höherer Inzidenz bei Patientinnen mit polyzystischem Ovarsyndrom auf. Mehrlingsschwangerschaften Mehrlingsschwangerschaften, insbesondere die höherer Ordnung, bergen ein erhöhtes Risiko perinataler Komplikationen bei Mutter und Kind. Bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktion mit GONAL-f unterziehen ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht. Bei der Mehrheit der Mehrlingsschwangerschaften handelt es sich um Zwillinge. Um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren wird die sorgfältige Überwachung der Reaktion der Ovarien empfohlen. Bei Patientinnen, die sich auf eine assistierte Konzeption vorbereiten, steht das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft hauptsächlich im Zusammenhang mit der Anzahl der eingesetzten Embryonen, ihrer Qualität und dem Alter der Patientin. Die Patientinnen müssen vor Behandlungsbeginn über das potentielle Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft informiert werden. Fehlgeburten Die Häufigkeit von Fehlgeburten durch Spontanabort oder Schwangerschaftsabbruch ist bei Patientinnen, die sich einer Stimulationsbehandlung oder einer Technik der assistierten Konzeption unterziehen, höher als bei der Durchschnittsbevölkerung. Ektopische Schwangerschaften Bei Frauen mit vorhergehenden Eileitererkrankungen besteht das Risiko einer ektopischen Schwangerschaft, unabhängig davon, ob die Schwangerschaft durch spontane Konzeption oder durch Fertilitätsbehandlungen eingetreten ist. Die Häufigkeit einer ektopischen Schwangerschaft nach IVF liegt bei 2 bis 5% verglichen mit 1 bis 1,5% in der Allgemeinbevölkerung. Neoplasmen der Fortpflanzungsorgane Bei Frauen, die sich multiplen Behandlungszyklen zur Ovulationsinduktion unterzogen, wurde von gutartigen wie auch von bösartigen Neoplasmen der Ovarien und anderer Fortpflanzungsorgane berichtet. Bisher wurde noch nicht nachgewiesen, ob eine Behandlung mit Gonadotropinen das grundlegende Risiko für diese Tumoren bei unfruchtbaren Frauen erhöht oder nicht. Kongenitale Missbildungen Die Häufigkeit kongenitaler Missbildungen nach Anwendung von Techniken der assistierten Reproduktion könnte etwas höher liegen als nach spontaner Empfängnis. Es wird angenommen, dass dies auf Unterschiede in den Eigenschaften der Eltern (z.B. Alter der Mutter, Eigenschaften der Spermien) und Mehrlingsschwangerschaften zurückzuführen ist. Thromboembolische Ereignisse Bei Frauen mit allgemein anerkannten Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse, wie eine eigene oder eine in der Familie liegende Krankheitsgeschichte, könnte eine Gonadotropinbehandlung das Risiko weiter erhöhen. Bei diesen Frauen müssen die Vorteile einer Gonadotropinbehandlung gegenüber den 7 Risiken abgewogen werden. Es ist jedoch zu bemerken, dass eine Schwangerschaft an sich bereits ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse birgt. Behandlung von Männern Erhöhte endogene FSH-Spiegel deuten auf eine primäre testikuläre Insuffizienz hin. Solche Patienten sprechen auf eine Therapie mit GONAL-f/hCG nicht an. Es wird empfohlen, 4 bis 6 Monate nach Beginn der Behandlung eine Spermauntersuchung durchzuführen, um den Behandlungsverlauf zu verfolgen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Gleichzeitige Anwendung von GONAL-f zusammen mit anderen Arzneimitteln, die zur Ovulationsstimulierung verwendet werden (z.B. hCG, Clomifencitrat) können die follikuläre Reaktion verstärken, wohingegen bei gleichzeitiger Anwendung eines GnRH-Agonisten zur hypophysären Desensibilisierung eine höhere Dosis von GONAL-f erforderlich sein kann, um eine adäquate ovarielle Reaktion zu erzielen. Klinisch signifikante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wurden bisher bei einer GONAL-f-Therapie nicht beobachtet. GONAL-f darf nicht vermischt mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze verabreicht werden. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Anwendung während der Schwangerschaft Es gibt keine Indikation für die Anwendung von GONAL-f während der Schwangerschaft. Bei der klinischen Anwendung von Gonadotropinen wurde nach kontrollierter ovarieller Überstimulation über kein teratogenes Risiko berichtet. Im Falle einer Exposition während der Schwangerschaft sind die klinischen Daten nicht ausreichend um eine teratogene Wirkung von rekombinantem FSH auszuschließen. Jedoch wurde bis jetzt keine bestimmte missbildende Wirkung berichtet. In Tierversuchen wurde keine teratogene Wirkung beobachtet. Anwendung während der Stillzeit GONAL-f ist während der Stillzeit nicht indiziert. Während der Stillzeit kann die Ausschüttung von Prolaktin eine schlechte Prognose für die Ovarialstimulation mit sich bringen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. 4.8 Nebenwirkungen Behandlung von Frauen Sehr Häufig (> 1/10) • • • Ovarialzysten Leichte bis schwere Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung der Injektionsstelle) Kopfschmerzen 8 Häufig (1/100 - 1/10) • • Leichtes bis mäßiges OHSS (siehe Abschnitt 4.4) Unterleibsschmerzen und gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibskrämpfe und Schwellungen Gelegentlich (1/1.000 - 1/100) • Schwerwiegendes OHSS (siehe Abschnitt 4.4) Selten (1/10.000 - 1/1.000) • Torsion der Ovarien, eine Komplikation des OHSS Sehr selten (< 1/10.000) • • Thromboembolien, gewöhnlich zusammen mit einem schwerwiegenden OHSS Leichte systemische allergische Reaktionen (Erythrem, Hautausschlag oder Gesichtsschwellung). Behandlung von Männern Häufig (1/100 - 1/10) • 4.9 Gynäkomastie, Akne und Gewichtszunahme Überdosierung Die Auswirkungen einer Überdosierung von GONAL-f sind nicht bekannt, man kann aber annehmen, dass es dadurch zum Auftreten eines ovariellen Überstimulationssyndroms kommen kann, welches unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ näher beschrieben ist. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonadotropine, ATC-Code: G03GA05. GONAL-f enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil rekombinantes humanes Follikel stimulierendes Hormon, das von gentechnisch modifizierten Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) produziert wird. Bei Frauen besteht die Hauptwirkung von parenteral appliziertem FSH in der Entwicklung reifer Graaf'scher Follikel. In klinischen Studien wurden Patientinnen mit schwerem FSH- und LH-Mangel durch endogene LHSerumspiegel von <1,2 I.E./l definiert, welche in einem Zentrallabor bestimmt wurden. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es Unterschiede bei LH-Bestimmungen in verschiedenen Labors gibt. Bei Männern, die FSH-Mangel aufweisen, induziert GONAL-f, zusammen mit hCG über mindestens 4 Monate hinweg verabreicht, die Spermatogenese. 9 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach intravenöser Anwendung wird GONAL-f im Extrazellularraum mit einer Halbwertszeit von 2 Stunden verteilt und mit einer Halbwertszeit von ca. 1 Tag aus dem Körper ausgeschieden. Das Verteilungsvolumen im Steady state beträgt 10 l, die Gesamt-Clearance liegt bei 0,6 l/Stunde. Ein Achtel der GONAL-f-Dosis wird mit dem Urin ausgeschieden. Nach subkutaner Gabe beträgt die absolute Bioverfügbarkeit ungefähr 70 %. Bei wiederholter Gabe wird GONAL-f 3-fach akkumuliert und ein Steady state wird nach 3-4 Tagen erreicht. Bei Frauen, deren endogene Gonadotropinsekretion unterdrückt wurde, hat GONAL-f trotz nicht messbarer LH-Spiegel nachweislich die Follikelentwicklung und Steroidgenese wirksam stimuliert. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In einer Reihe von Untersuchungen am Tier (Hunde, Ratten, Affen) zur akuten und chronischen (bis zu 13 und 52 Wochen) Toxizität sowie zur Mutagenität wurden keine signifikanten Veränderungen beobachtet. Bei Kaninchen führte die einmalige subkutane Injektion der Formulierung mit 0,9 % Benzylalkohol und auch die einmalige subkutane Injektion von nur 0,9 % Benzylalkohol in beiden Fällen zu einem leichten Bluterguss und einer subkutanen Entzündung oder entsprechend nach einmaligen intramuskulären Injektionen zu leicht entzündlichen und degenerativen Veränderungen. Eine Beeinträchtigung der Fertilität (verringerte Fruchtbarkeit) wurde bei Ratten beobachtet, denen über einen längeren Zeitraum pharmakologische Dosen von Follitropin alfa (≥ 40 I.E./kg/Tag) verabreicht wurden. Bei Verabreichung von hohen Dosen (≥ 5 I.E./kg/Tag) verursachte Follitropin alfa eine Abnahme der Anzahl an lebensfähigen Föten ohne dabei teratogen zu sein, sowie eine Wehenanomalie ähnlich wie sie nach Verabreichung von urinärem hMG beobachtet wurde. Da die Anwendung von GONAL-f in der Schwangerschaft jedoch nicht angezeigt ist, sind diese Daten von untergeordneter klinischer Bedeutung. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver: Sucrose Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat konzentrierte Phosphorsäure Natriumhydroxid Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke Benzylalkohol 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 10 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Die rekonstituierte Injektionslösung ist 28 Tage haltbar. Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Vor der Rekonstitution nicht über 25ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren. Nach der Rekonstitution nicht über 25ºC lagern. Nicht einfrieren. Im Originalbehältnis aufbewahren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses GONAL-f ist ein Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Das Pulver befindet sich in einer 3 ml Durchstechflasche (Glas Typ I) mit Brombutyl-Gummistopfen und Aluminiumversiegelung und abtrennbarer Plastikkappe. Das Lösungsmittel befindet sich in einer 1 ml Fertigspritze (Glas Typ I) mit Gummistopfen. Dazu werden Injektionsspritzen aus Polypropylen mit jeweils daran fixierten Nadeln aus korrosionsfreiem Stahl zur Verfügung gestellt. Eine Packung enthält 1 Durchstechflasche mit Pulver, 1 Fertigspritze mit Lösungsmittel zur Rekonstitution und 4 Einwegspritzen zur Injektion skaliert in FSH-Einheiten. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) muss vor Gebrauch mit den beigefügten 0,75 ml Lösungsmittel rekonstituiert werden. Die Zubereitung von GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) darf mit keinem weiteren Behältnis GONAL F zusammen rekonstituiert werden. Die beigefügte Fertigspritze mit Lösungsmittel darf nur zur Rekonstitution verwendet werden und ist anschließend entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. Ein Set mit Injektionsspritzen, in FSH-Einheiten skaliert, ist der GONAL-f Multidose Packung beigefügt. Alternativ dazu kann eine 1 ml Spritze mit ml-Skalierung und vorfixierter Nadel verwendet werden. Jeder ml der rekonstituierten Injektionslösung enthält 600 I.E. r-hFSH. In folgender Tabelle sind die Volumina angegeben, die injiziert werden müssen, um die verschriebenen Dosen zu erhalten: Dosis (I.E.) 75 150 225 300 375 450 zu injizierendes Volumen (ml) 0,13 0,25 0,38 0,50 0,63 0,75 Individuell rekonstituierte Durchstechflaschen sollten nur für eine(n) einzige(n) Patientin(en) verwendet werden. Der (Die) Patient(in) sollte das Produkt rekonstituieren und unmittelbar darauf injizieren. Die nächste Injektion sollte am darauffolgenden Tag um dieselbe Uhrzeit erfolgen. Die rekonstituierte Lösung darf nicht angewendet werden, wenn sie Partikel enthält oder nicht klar ist. 11 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Serono Europe Ltd. 56 Marsh Wall London E14 9TP Vereinigtes Königreich 8. NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT EU/1/95/001/000 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 7. Juni 2002 10. STAND DER INFORMATION 12 A. ETIKETTIERUNG 13 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS PACKUNGSGRÖSSE 1 DURCHSTECHFLASCHE MIT 1 FERTIGSPRIZE LÖSUNGSMITTEL UND 4 EINWEGSPRITZEN ZUR INJEKTION 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung Follitropin alfa 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Mehrfachanwendung enthält: Follitropin alfa 600 I.E./ml. Nettoinhalt pro Durchstechflasche: 300 I.E. 3. HILFSSTOFFE Sonstige Bestandteile: Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, DinatriumhydrogenphosphatDihydrat, konzentrierte Phosphorsäure und Natriumhydroxid. Eine Fertigspritze mit Lösungsmittel enthält 0,75 ml Wasser für Injektionszwecke, Benzylalkohol 0,9 %. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 1 Fertigspritze mit Lösungsmittel 4 Einwegspritzen zur Injektion, skaliert in FSH-Einheiten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Subkutane Anwendung. Lesen Sie bitte vor Anwendung die Gebrauchsinformation. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Die Fertigspritze mit Lösungsmittel darf nur zur Rekonstitution verwendet werden. Die rekonstituierte Durchstechflasche sollte nur für einen einzigen Patienten verwendet werden. 14 8. VERFALLDATUM Verw. bis: 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Vor der Rekonstitution nicht über 25ºC aufbewahren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nach der Rekonstitution nicht über 25ºC aufbewahren. Nicht einfrieren. Im Originalbehältnis aufbewahren. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN Unverbrauchte restliche Injektionslösung ist nach 28 Tagen zu verwerfen. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: 12. Serono Europe Ltd. 56 Marsh Wall London E14 9TP Vereinigtes Königreich ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/95/001/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: Lösungsmittel Ch.-B.: 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 15 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN TEXT AUF DEM ETIKETT DER GONAL-f 300 I.E./0,50 ML ( 22Mikrogramm/0,50 ML) DURCHSTECHFLASCHE 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG GONAL-f 300 I.E./0,50 ml Subkutane Anwendung 2. ART DER ANWENDUNG 3. VERFALLDATUM Verw. bis: 4. DATUM DER REKONSTITUTION Datum: 5. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B: 6. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 450 I.E. (33 µg)/Durchstechfl. 16 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN TEXT AUF DEM ETIKETT DER FERTIGSPRITZE MIT LÖSUNGSMITTEL 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG Wasser für Injektionszwecke, Benzylalkohol 0,9 % Lösungsmittel zur Verwendung mit GONAL-f 300 I.E./0,50 ml 2. ART DER ANWENDUNG 3. VERFALLDATUM Verw. bis: 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B: 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 0,75 ml/Fertigspritze 17 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 18 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und sollte nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist GONAL-f und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von GONAL-f beachten? 3. Wie ist GONAL-f anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist GONAL-f aufzubewahren? 6. Weitere Angaben GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Follitropin alfa Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Follitropin alfa, 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml). Follitropin alfa wird von gentechnisch modifizierten Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHOZellen) hergestellt. Die sonstigen Bestandteile des Pulvers sind Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat, konzentrierte Phosphorsäure und Natriumhydroxid. Das Lösungsmittel enthält Wasser für Injektionszwecke und Benzylalkohol 0,9%. Pharmazeutischer Unternehmer: Serono Europe Ltd. 56 Marsh Wall London E14 9TP Vereinigtes Königreich Hersteller: Industria Farmaceutica Serono S.p.A. Zona Industriale di Modugno Bari Italien 1. WAS IST GONAL-f UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? GONAL-f ist ein Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Das Pulver ist eine weiße gefriergetrocknete Substanz. Das Lösungsmittel ist eine klare farblose Lösung. Eine Packung enthält 1 Durchstechflasche mit Pulver, 1 Fertigspritze mit Lösungsmittel, und 4 Einwegspritzen zur Injektion, skaliert in FSH-Einheiten. 19 Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Mehrfachanwendung enthält 450 I.E. Follitropin alfa und eine Fertigspritze enthält 0,75 ml Lösungsmittel. Follitropin alfa ist rekombinantes, humanes Follikel stimulierendes Hormon, das zur pharmakotherapeutischen Gruppe der Gonadotropine gezählt wird. Anwendungsgebiete Die Behandlung muss unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen. • GONAL-f wird bei Frauen, die keinen Eisprung haben und die auf eine Behandlung mit Clomifencitrat nicht angesprochen haben, angewendet, um den Eisprung auszulösen. • GONAL-f wird zur Entwicklung mehrerer Follikel (zur Reifung mehrerer Eizellen) bei Frauen angewendet, die sich einer Technik der assistierten Konzeption wie In-vitro-Fertilisation, Gamete intra-fallopian transfer oder Zygote intra-fallopian transfer unterziehen. • Bei Frauen, die aufgrund einer sehr geringen Produktion von Fruchtbarkeitshormonen (FSH und LH) keinen Eisprung haben, wird GONAL-f zusammen mit einem anderen Hormon, genannt Lutropin alfa (rekombinantes luteinisierendes Hormon) verabreicht, um einen Eisprung herbeizuführen. • GONAL-f wird bei gleichzeitiger Anwendung eines anderen Arzneimittels, humanem Choriongonadotropin (hCG), zur Spermienproduktion bei Männern angewendet, die an Unfruchtbarkeit durch Hormonmangel leiden. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON GONAL-f BEACHTEN? Bevor mit der Behandlung begonnen wird, müssen die Ursachen für Ihre Infertilität oder die Ihres Partners genau abgeklärt werden. GONAL-f darf bei Ihnen nicht angewendet werden, • • wenn Sie schon einmal auf Arzneimittel, die Follikel stimulierendes Hormon oder einen der Hilfsstoffe enthielten, allergische Reaktionen hatten, wenn Sie Tumoren des Hypothalamus und der Hypophyse haben. Als Frau dürfen Sie GONAL-f nicht anwenden, • • • wenn Sie an Ovarvergrößerung oder Zysten leiden, die nicht auf einem polyzystischen Ovarsyndrom beruhen, wenn Sie gynäkologische Blutungen unbekannter Ursache haben, wenn Sie an Eierstock-, Gebärmutter- oder Brustkrebs erkrankt sind. Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn Voraussetzungen gegeben sind, die eine normale Schwangerschaft unmöglich machen, wie z.B. vorzeitige Menopause, Missbildungen der Sexualorgane oder Tumoren der Gebärmutter. GONAL-f darf bei Ihnen als Mann nicht angewendet werden, wenn Sie an einer irreversiblen Schädigung des Hodens leiden. Außerdem wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. 20 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von GONAL-f ist erforderlich Als Frau sind Sie durch diese Behandlung einem erhöhten Risiko für das Entstehen eines ovariellen Überstimulationssyndroms (OHSS) (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) ausgesetzt. Wenn Sie jedoch keine Eisprünge haben und sich an die hier empfohlene Dosierung und das Behandlungsschema halten, ist das Auftreten von OHSS ungewöhnlich. Die GONAL-f-Behandlung führt in jeder Indikation selten zu einem signifikanten OHSS, wenn das Arzneimittel zur Herbeiführung der endgültigen Follikelreifung (das humanes Choriongonadotropin -hCG- enthält) nicht verabreicht wird. In Fällen, in denen sich die Entwicklung eines OHSS abzeichnet, ist es daher ratsam, kein hCG zu verabreichen und Geschlechtsverkehr für mindestens 4 Tage zu vermeiden oder geeignete Verhütungsmittel zu benutzen. Das Risiko von Mehrlingsgeburten nach assistierten Reproduktionstechniken steht im Zusammenhang mit der Anzahl transferierter Eizellen/Embryonen. Bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktionsbehandlung unterziehen, ist die Häufigkeit einer Mehrlingsschwangerschaft bzw. Mehrlingsgeburt im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht. Die Häufigkeit solcher Ereignisse kann jedoch durch die Anwendung der empfohlenen Dosierung und des empfohlenen Behandlungsschemas verringert werden. Fehlgeburten treten häufiger auf als bei der Durchschnittsbevölkerung, liegen in Ihrer Häufigkeit jedoch in der für Sterilitätspatientinnen allgemein bekannten Größenordnung. Es wurde vereinzelt über nicht schwerwiegende allergische Reaktionen auf GONAL-f berichtet. Sollte bei Ihnen eine allergische Reaktion auf ähnliche Substanzen aufgetreten sein oder auftreten, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Bei Männern deuten erhöhte Follikel stimulierende Hormonwerte im Blut auf eine primäre testikuläre Insuffizienz hin. Solche Patienten sprechen auf eine Therapie mit GONAL-f gewöhnlich nicht an. Zur Therapieüberwachung wird Ihr Arzt 4 bis 6 Monate nach Behandlungsbeginn eine Samenanalyse durchführen. Schwangerschaft und Stillzeit GONAL-f ist nicht angezeigt, wenn Sie schwanger sind, oder Ihr Kind stillen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) darf nicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze verabreicht werden. GONAL-f 300 I.E./0,50 ml (22 Mikrogramm/0,50 ml) darf nicht mit dem Inhalt weiterer GONAL-fBehältnisse in derselben Durchstechflasche oder Spritze gemischt werden. 3. WIE IST GONAL-f ANZUWENDEN? Nehmen Sie GONAL-f immer genau nach Anweisung des Arztes. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Wie viel GONAL-f müssen Sie anwenden und wie häufig müssen Sie es anwenden? Frauen, die keinen Eisprung und unregelmäßige Perioden oder keine Perioden haben 21 GONAL-f wird gewöhnlich jeden Tag angewendet. Wenn Sie Regelblutungen haben, sollte die Behandlung innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklus beginnen. Üblicherweise wird mit einer Dosis von 75-150 I.E. FSH täglich begonnen (0,13-0,25 ml). Eine Dosissteigerung um 37,5-75 I.E. in 7- oder vorzugsweise 14-tägigen Intervallen ist möglich, sofern dies für eine adäquate, nicht exzessive Stimulation des Follikelwachstums erforderlich ist. Die maximale Tagesdosis liegt üblicherweise nicht über 225 I.E. FSH (0,38 ml). Falls Ihr Arzt nach 4-wöchiger Behandlung keinen Erfolg feststellt, muss dieser Behandlungszyklus abgebrochen werden. Im folgenden Zyklus wird Ihnen Ihr Arzt eine höhere Anfangsdosis verschreiben. Nach erfolgreicher Stimulation wird einmalig ein anderes Arzneimittel (hCG) 24-48 Stunden nach der letzten GONAL-f-Injektion verabreicht. Sie sollten am Tag der Injektion dieses zweiten Arzneimittels und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr haben. Bei überschießender Stimulation ist die Behandlung zu beenden und kein hCG zu verabreichen (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Im nächsten Zyklus wird Ihnen Ihr Arzt eine niedrigere Dosierung verschreiben. Stimulation der Eierstöcke zur Erreichung einer mehrfachen Follikelreifung bei Frauen vor In-vitroFertilisation (IVF) oder anderen Formen der unterstützenden Reproduktionsmedizin In der Regel wird bei der Superovulation am 2. oder 3. Zyklustag mit einer Dosis von 150-225 I.E. (0,250,38 ml) GONAL-f täglich begonnen. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis eine ausreichende Follikelreifung erzielt ist (was mittels Blut- und/oder Ultraschalluntersuchung überprüft wird), wobei die Dosis Ihrer ovariellen Reaktion angepasst wird und gewöhnlich 450 I.E. (0,75 ml) täglich nicht überschreitet. Eine ausreichende Follikelentwicklung wird in der Regel ungefähr am zehnten Behandlungstag erzielt (ein Zeitraum von 5 bis 20 Tagen ist möglich). Dann wird Ihnen 24-48 Stunden nach der letzten GONAL-f-Injektion eine einmalige Injektion von bis zu 10.000 I.E. humanem Choriongonadotropin (hCG) verabreicht, um die Endreifung des Follikels zu induzieren. In anderen Fällen wird eine Downregulation mit einem Gonadotropin freisetzenden Hormon (GnRHAgonisten) vorgenommen. In diesen Fällen wird mit der Gabe von GONAL-f üblicherweise etwa 2 Wochen nach Beginn der Agonist-Verabreichung begonnen. Die Behandlung mit beiden Präparaten wird fortgeführt, bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist. So werden beispielsweise nach einer zweiwöchigen Agonist-Verabreichung 150-225 I.E. GONAL-f während der ersten 7 Tage verabreicht. Danach wird die Dosis der ovariellen Reaktion angepasst. Frauen, die keinen Eisprung und überhaupt keine Regelblutungen haben und bei denen ein FSH- und LHMangel festgestellt wurde Ihr Arzt wird über die für Sie am geeignetste Dosierung und Anwendung während der Behandlung entscheiden. GONAL-f wird in der Regel für bis zu 3 Wochen lang gleichzeitig mit Lutropin alfa täglich durch Injektionen verabreicht. Üblicherweise wird mit einer Dosis von 75-150 I.E. (0,13-0,25 ml) GONAL-f zusammen mit 75 I.E Lutropin alfa begonnen. Entsprechend Ihrer Reaktion kann Ihr Arzt Ihre GONAL-f-Dosis vorzugsweise in 7- bis 14-tägigen Intervallen um 37,5-75 I.E. erhöhen. 22 Falls Ihr Arzt nach 3-wöchiger Behandlung keinen Erfolg feststellt, muss dieser Behandlungszyklus abgebrochen werden. Im folgenden Zyklus wird Ihnen Ihr Arzt eine höhere Anfangsdosis von GONAL-f verschreiben. Wenn die gewünschte Reaktion erreicht ist, wird 24-48 Stunden nach den letzten Injektionen von GONAL-f und Lutropin alfa einmalig hCG verabreicht. Sie sollten am Tag der Verabreichung von hCG und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr haben, alternativ kann eine intrauterine Insemination (IUI) durchgeführt werden. Bei überschießender Reaktion ist die Behandlung zu beenden und kein hCG zu verabreichen (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Im nächsten Zyklus wird Ihnen Ihr Arzt eine niedrigere Dosis von GONAL-f verschreiben als im vorhergehenden Zyklus. Unfruchtbare Männer mit Hormonmangel GONAL-f wird in der Regel in einer Dosierung von 150 I.E. (0,25 ml) dreimal pro Woche zusammen mit einem anderen Arzneimittel (hCG) für mindestens 4 Monate verschrieben. Wenn Sie nach diesem Zeitraum noch nicht auf die Behandlung angesprochen haben, kann die Behandlung mindestens 18 Monate lang fortgesetzt werden. Wie wird GONAL-f angewendet? GONAL-f wird durch Injektion unter die Haut verabreicht. Wenn Sie sich GONAL-f selbst verabreichen, lesen Sie bitte sorgfältig folgende Anweisungen: Individuell rekonstituierte Durchstechflaschen sollten nur für einen einzigen Patienten verwendet werden. Der Patient sollte das Produkt rekonstituieren und unmittelbar darauf injizieren. Die nächste Injektion sollte am darauffolgenden Tag um dieselbe Uhrzeit erfolgen. Ihr Arzt hat Ihnen eine Dosis GONAL-f in I.E. verschrieben. Bitte verwenden Sie eine der beigefügten 4 Injektionsspritzen, die in FSH-Einheiten skaliert sind. 1. Waschen Sie sich die Hände. Es ist wichtig, dass Ihre Hände und die verwendeten Gegenstände so sauber wie möglich sind. 2. Legen Sie sich alles bereit, was Sie benötigen: Suchen Sie sich einen sauberen Platz und breiten Sie darauf alle Gegenstände aus (zwei Alkoholtupfer, die Fertigspritze mit Lösungsmittel, die Durchstechflasche mit GONAL-f und eine der Injektionsspritzen). Siehe Abbildung. 23 3. Zubereiten der Injektionslösung: Sie sollten eine Fertigspritze mit klarer Flüssigkeit (dem Lösungsmittel) und eine Durchstechflasche mit GONAL-f (weißes Pulver) bereithalten. Entfernen Sie die Schutzkappe von der Durchstechflasche mit GONAL-f und von der Fertigspritze mit Lösungsmittel. Nehmen Sie die Fertigspritze mit Lösungsmittel auf und injizieren Sie das gesamte Lösungsmittel (0,75 ml) langsam in die Durchstechflasche mit dem Pulver GONAL-f. Ziehen Sie danach die leere Rekonstitutionsspritze aus der Durchstechflasche und entsorgen Sie sie. 4. Nehmen Sie eine Injektionsspritze auf und füllen Sie sie mit Luft bis zur korrekten Dosis. Schwenken Sie die Durchstechflasche mit GONAL-f und dem Lösungsmittel behutsam. Stechen Sie die Nadel in die Durchstechflasche, drehen Sie die Durchstechflasche um, injizieren Sie die Luft in die Durchstechflasche und ziehen Sie die verschriebene Dosis an GONAL-f in die Injektionsspritze auf. 5. Entfernen Sie Luftblasen: Wenn Sie Luftblasen in der Spritze erkennen, halten Sie die Spritze so, dass die Nadel nach oben zeigt und klopfen Sie leicht mit den Fingern an die Spritze, bis sich die Luft an der Spitze ansammelt. Drücken Sie auf den Spritzenkolben, bis die Luftblasen verschwunden sind. 6. Injizieren Sie sich die Lösung: Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester werden Ihnen bereits gesagt haben, wohin Sie die Lösung injizieren sollen (z.B. Bauch, Oberschenkelvorderseite). Reinigen Sie mit einem Alkoholtupfer den gewünschten Bereich. Drücken Sie die Haut fest zusammen und stechen Sie die Nadel im Winkel von 45 bis 90 Grad mit einer schnellen, sicheren Bewegung wie einen kleinen Wurfpfeil in die Haut. Spritzen Sie unter die Haut, wie man es Ihnen gezeigt hat. Spritzen Sie sich nicht direkt in die Vene. Sie injizieren die Flüssigkeit, indem Sie sanft auf den Spritzenkolben drücken. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie benötigen, um die gesamte Lösung zu injizieren. Ziehen Sie danach sofort die Nadel zurück und reinigen Sie die Injektionsstelle an der Haut, indem Sie kreisförmig mit dem Alkoholtupfer darüber streichen. 7. Entsorgen Sie alle gebrauchten Gegenstände: Ist Ihre Injektion beendet, entsorgen Sie unverzüglich die gebrauchten Spritzen, vorzugsweise in einem für spitze Gegenstände vorgesehenen Behälter. Für weitere Injektionen mit der rekonstituierten Injektionslösung von GONAL-f wiederholen Sie bitte die Schritte 4 bis 7. 24 8. Die rekonstituierte Lösung ist nur für Ihren Gebrauch bestimmt und darf nicht bei anderen Patienten verwendet werden. Wenn Sie eine größere Menge von GONAL-f angewendet haben, als Sie sollten: Auswirkungen einer Überdosierung von GONAL-f sind nicht bekannt. Dennoch könnte eine Überdosierung zu einer ovariellen Überstimulierung führen, welche im Abschnitt „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben ist. Diese tritt jedoch nur dann ein, wenn hCG verabreicht wird (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von GONAL-f ist erforderlich“). Wenn Sie die Anwendung von GONAL-f vergessen haben: Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, um vergessene Einzeldosen nachzuholen, sondern kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann GONAL-f Nebenwirkungen haben. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Ovarialzysten, Kopfschmerzen und lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung). Aufgrund einer möglichen lokalen Reaktion auf Benzylalkohol sollte dieselbe Injektionsstelle nicht an aufeinander folgenden Tagen benutzt werden. Nach der Behandlung mit GONAL-f, wenn humanes Choriongonadotropin verabreicht wird, kann ein ovarielles Überstimulationssyndrom auftreten (siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von GONAL-f ist erforderlich“). Dieses Syndrom ist charakterisiert durch große Ovarialzysten. Die ersten Symptome einer ovariellen Überstimulation sind Unterleibsschmerzen, möglicherweise in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen und Gewichtszunahme. Sollten die geschilderten Symptome auftreten, ist so schnell wie möglich eine sorgfältige ärztliche Behandlung angezeigt. In schweren, jedoch seltenen Fällen kann ein ovarielles Überstimulationssyndrom, bei deutlich vergrößerten Ovarien, einhergehen mit einer möglichen Flüssigkeitsansammlung im Bauch- oder Brustraum und mit ausgeprägten thromboembolischen Komplikationen. In seltenen Fällen können letztere auch unabhängig von einem ovariellen Überstimulationssyndrom auftreten. Angesichts der oben genannten Nebenwirkungen sollte, um diese zu verhindern, beim Auftreten einer überschießenden ovariellen Reaktion die Therapie mit GONAL-f von Ihrem Arzt abgebrochen und die Behandlung mit hCG ausgesetzt werden. In seltenen Fällen wurde bei ähnlichen Arzneimitteln ein gestörtes Blutgerinnungsverhalten (Blutgerinnsel in Blutgefäßen) beobachtet, dies könnte wahrscheinlich ebenfalls unter einer GONAL-f / hCG-Therapie oder einer GONAL-f / Lutropin alfa / hCG-Therapie auftreten. Vereinzelt wurde über nicht schwerwiegende allergische Reaktionen auf GONAL-f berichtet. Eine ektope Schwangerschaft (der Embryo nistet sich außerhalb der Gebärmutter ein) kann insbesondere bei Frauen mit einer früheren Eileitererkrankung auftreten. Bei Männern kann aufgrund der hCG-Behandlung Brustwachstum, Akne oder Gewichtszunahme auftreten. 25 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST GONAL-f AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Vor der Rekonstitution nicht über 25ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton oder auf der Durchstechflasche angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Arzneimittel nach der Rekonstitution (Auflösen des Pulvers im Lösungsmittel) nicht über 25°C aufbewahren. Nicht einfrieren. Im Originalbehältnis aufbewahren und innerhalb von 28 Tagen verbrauchen. Sie dürfen GONAL-f nicht verwenden, wenn sichtbare Zersetzungserscheinungen auftreten. Die rekonstituierte Lösung darf nicht angewendet werden, wenn Sie Partikel enthält oder nicht klar ist. 26 6. WEITERE ANGABEN Falls Sie weitere Informationen über dieses Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Serono Benelux BV Rue de l’Association/Verenigingsstraat 40 B-1000 Bruxelles/Brussel/Brüssel Tél/Tel: +32-2-481 75 80 Luxembourg/Luxemburg Serono Benelux BV Rue de l’Association 40 B-1000 Bruxelles/Brüssel Belgique/Belgien Tél/Tel: +32-2-481 75 80 Danmark Serono Nordic Århusgade 88, 7 DK-2100 København Ø Tlf: +45-35 25 35 50 Nederland Serono Benelux BV Alexanderstraat 3-5 NL-2514 JL Den Haag Tel: +31-70-30 25 700 Deutschland Serono GmbH Freisinger Straße 5 D-85716 Unterschleißheim Tel: +49-89-321 56 0 Norge Serono Nordic Luhrtoppen 2 N-1470 Lørenskog Tlf: +47-67-90 35 90 Ελλάδα Serono Hellas A.E. Κονίτσης 3-5 GR-151 25 Μαρούσι Αθήνα Tηλ: +30-210-809 91 00 Österreich Serono GmbH Freisinger Straße 5 D-85716 Unterschleißheim Deutschland Tel: +49-89-321 56 0 España Serono España S.A. María de Molina, 40 E-28006 Madrid Tel: +34-91-745 44 00 Portugal Serono Portugal Lda Rua Tierno Galvan, n° 16B, Piso 16 Escritório 1 – Amoreiras, Torre 3 P-1070-274 Lisboa Tel: +351-21-388 49 50 France Serono France S.A. 738, rue Yves Kermen F-92658 Boulogne Cedex Tél: +33-1-47 61 13 13 Suomi/Finland Serono Nordic Rajatorpantie 41B FIN-01640 Vantaa Puh/Tel: +358-9-85 20 20 20 Ireland Serono Ltd. Bedfont Cross, Stanwell Road Feltham, Middlesex TW 14 8NX United Kingdom Tel: +44-208-818-7200 Sverige Serono Nordic AB Box 1803 S-171 21 Solna Tel: +46-8-562 445 00 27 Ísland Gróco ehf. Lynghálsi 13 IS-110 Reykjavik Tel. +354-568-8533 United Kingdom Serono Ltd. Bedfont Cross, Stanwell Road Feltham, Middlesex TW 14 8NX – UK Tel: +44-208-818-7200 Italia Industria Farmaceutica Serono S.p.A. Via Casilina 125 I-00176 Roma Tel: +39-06-70 38 41 Stand der Information: 28