Implementierung eines koalgebraischen EL-Reasoners Ludwig Dietel Department Informatik, Lehrstuhl für Informatik 8 – Theoretische Informatik Erlangen, 31. Januar 2017 Inhalt 1. Koalgebraische Logiken 2. TBoxen 3. Tableauregeln zur Konstruktion des gfp Modells 4. Ergebnisse Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 2 Syntax koalgebraische Logiken • Die Formeln L(Λ) der koalgebraischen Logik L(Λ) 3 ϕ ::= > | ¬ϕ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner (♥/n ∈ Λ) . 3 Syntax koalgebraische Logiken • Die Formeln L(Λ) der koalgebraischen Logik L(Λ) 3 ϕ ::= > | ¬ϕ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) . • Postive Λ-Formeln mit den positiven propositionalen Kombinationen (Pos) L+(Λ) 3 ϕ ::= > | ⊥ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ϕ1 ∨ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) | {z } Pos Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 4 Syntax koalgebraische Logiken • Die Formeln L(Λ) der koalgebraischen Logik L(Λ) 3 ϕ ::= > | ¬ϕ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) . • Postive Λ-Formeln mit den positiven propositionalen Kombinationen (Pos) L+(Λ) 3 ϕ ::= > | ⊥ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ϕ1 ∨ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) | {z } Pos • Konjunktive Λ-Formeln mit den konjunktiven Kombinationen (Conj) L∧(Λ) 3 ϕ ::= > | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) | {z } (♥/n ∈ Λ). Conj Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 5 Syntax koalgebraische Logiken • Die Formeln L(Λ) der koalgebraischen Logik L(Λ) 3 ϕ ::= > | ¬ϕ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) . • Postive Λ-Formeln mit den positiven propositionalen Kombinationen (Pos) L+(Λ) 3 ϕ ::= > | ⊥ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ϕ1 ∨ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) | {z } Pos • Konjunktive Λ-Formeln mit den konjunktiven Kombinationen (Conj) L∧(Λ) 3 ϕ ::= > | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) | {z } (♥/n ∈ Λ). Conj • Erweiterung der koalgebraische Modallogik zum koalgebraischen µ-Kalkül, dann erweitert man die positiven Λ-Formeln mit Fixpunktkonstrukten über einer Menge ∆ von Variablen: Lµ(Λ) 3 ϕ ::= · · · | a | µa.ϕ | νa.ϕ Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | (♥/n ∈ Λ, a ∈ ∆) . Koalgebraischer EL-Reasoner 6 Syntax koalgebraische Logiken • Die Formeln L(Λ) der koalgebraischen Logik L(Λ) 3 ϕ ::= > | ¬ϕ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) . • Postive Λ-Formeln mit den positiven propositionalen Kombinationen (Pos) L+(Λ) 3 ϕ ::= > | ⊥ | ϕ1 ∧ ϕ2 | ϕ1 ∨ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) (♥/n ∈ Λ) | {z } Pos • Konjunktive Λ-Formeln mit den konjunktiven Kombinationen (Conj) L∧(Λ) 3 ϕ ::= > | ϕ1 ∧ ϕ2 | ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) | {z } (♥/n ∈ Λ). Conj • Erweiterung der koalgebraische Modallogik zum koalgebraischen µ-Kalkül, dann erweitert man die positiven Λ-Formeln mit Fixpunktkonstrukten über einer Menge ∆ von Variablen: Lµ(Λ) 3 ϕ ::= · · · | a | µa.ϕ | νa.ϕ (♥/n ∈ Λ, a ∈ ∆) . • In diesem Fall lässt man nur Sätze zu, d. h. Formeln, für die jede Fixpunktvariable a ∈ ∆ an einem Fixpunktoperator gebunden ist. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 7 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 8 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 9 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . • n-stelliges Prädikatenlifting für einen Endofunktor T : Set → Set ist eine natürliche Transformation der Form J♥K : Qn → Q ◦ T op . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 10 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . • n-stelliges Prädikatenlifting für einen Endofunktor T : Set → Set ist eine natürliche Transformation der Form J♥K : Qn → Q ◦ T op . • Für festen Endofunktor T : Set → Set ist ein Modell eine T -Koalgebra C = (X , ξ) mit Menge X ∈ Set von Zuständen und Transitionsfunktion ξ : X → TX Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 11 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . • n-stelliges Prädikatenlifting für einen Endofunktor T : Set → Set ist eine natürliche Transformation der Form J♥K : Qn → Q ◦ T op . • Für festen Endofunktor T : Set → Set ist ein Modell eine T -Koalgebra C = (X , ξ) mit Menge X ∈ Set von Zuständen und Transitionsfunktion ξ : X → TX • Punktiertes Modell (C , r ) ist T -Koalgebra C ∈ CoAlg(T ) und Zustand r ∈ X , der Punkt oder Wurzel Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 12 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . • n-stelliges Prädikatenlifting für einen Endofunktor T : Set → Set ist eine natürliche Transformation der Form J♥K : Qn → Q ◦ T op . • Für festen Endofunktor T : Set → Set ist ein Modell eine T -Koalgebra C = (X , ξ) mit Menge X ∈ Set von Zuständen und Transitionsfunktion ξ : X → TX • Punktiertes Modell (C , r ) ist T -Koalgebra C ∈ CoAlg(T ) und Zustand r ∈ X , der Punkt oder Wurzel • Erfülltheitsrelation |= wird definiert durch: C , x |= ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) ⇐⇒ ξ(x ) ∈ J♥KX (Jϕ1KC , . . . , Jϕn KC ) Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 13 Semantik • Semantik hängt von einem Endofunktor T : Set → Set ab. • Erzeugt T -Koalgebren (X , ξ) mit ξ : X → TX . • n-stelliges Prädikatenlifting für einen Endofunktor T : Set → Set ist eine natürliche Transformation der Form J♥K : Qn → Q ◦ T op . • Für festen Endofunktor T : Set → Set ist ein Modell eine T -Koalgebra C = (X , ξ) mit Menge X ∈ Set von Zuständen und Transitionsfunktion ξ : X → TX • Punktiertes Modell (C , r ) ist T -Koalgebra C ∈ CoAlg(T ) und Zustand r ∈ X , der Punkt oder Wurzel • Erfülltheitsrelation |= wird definiert durch: C , x |= ♥(ϕ1, . . . , ϕn ) ⇐⇒ ξ(x ) ∈ J♥KX (Jϕ1KC , . . . , Jϕn KC ) • Extension einer Formel in einer T -Koalgebra C = (X , ξ). JϕKC := {x ∈ X | C , x |= ϕ} Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 14 Beispiele für koalgebraische Logiken K RIPKE-Semantik der Modallogik K mit dem Ähnlichkeitstyp Λ = {♦, } und dem Endofunktor T = P . T -Koalgebren sind dann K RIPKE-Rahmen. Die Prädikatenliftings für die Modalitäten sind P(X ) → JKX : A 7→ P(X ) → J♦KX : A 7→ P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ⊆ A} P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ∩ A 6= ∅} Auch zusätzlich mit propositionalen Atome in der Koalgebraischen Logik. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 15 Beispiele für koalgebraische Logiken K RIPKE-Semantik der Modallogik K mit dem Ähnlichkeitstyp Λ = {♦, } und dem Endofunktor T = P . T -Koalgebren sind dann K RIPKE-Rahmen. Die Prädikatenliftings für die Modalitäten sind P(X ) → JKX : A 7→ P(X ) → J♦KX : A 7→ P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ⊆ A} P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ∩ A 6= ∅} Auch zusätzlich mit propositionalen Atome in der Koalgebraischen Logik. Monotone seriellen Nachbarschaftslogik Ms Ms(X ) := {B ∈ Q(Q(X )) | B nach oben abgeschlossen unter ⊆, X ∈ B , ∅ ∈ / B }. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 16 Beispiele für koalgebraische Logiken K RIPKE-Semantik der Modallogik K mit dem Ähnlichkeitstyp Λ = {♦, } und dem Endofunktor T = P . T -Koalgebren sind dann K RIPKE-Rahmen. Die Prädikatenliftings für die Modalitäten sind P(X ) → JKX : A 7→ P(X ) → J♦KX : A 7→ P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ⊆ A} P(P X ) {B ∈ P(X ) | B ∩ A 6= ∅} Auch zusätzlich mit propositionalen Atome in der Koalgebraischen Logik. Monotone seriellen Nachbarschaftslogik Ms Ms(X ) := {B ∈ Q(Q(X )) | B nach oben abgeschlossen unter ⊆, X ∈ B , ∅ ∈ / B }. PAULYs Koalitionslogik CLN mit einer Menge von Agenten N = {1, . . . , n} und Λ = {hC i | C ⊆ N }. T -Koalgebra hier ein Game-Frame über einer Menge N von Agenten. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 17 Reasoning-Probleme Erfüllbarkeit (eng. Satisfiability): Eine Formel ϕ ∈ L(Λ) ist erfüllbar unter einer TBox T , wenn es ein Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gibt, sodass JϕKC nicht leer ist. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 18 Reasoning-Probleme Erfüllbarkeit (eng. Satisfiability): Eine Formel ϕ ∈ L(Λ) ist erfüllbar unter einer TBox T , wenn es ein Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gibt, sodass JϕKC nicht leer ist. Subsumtion (eng. Subsumption): Eine Formel ϕ ∈ L(Λ) wird von einer Formel ψ ∈ L(Λ) unter einer TBox T subsumiert, wenn JϕKC ⊆ JψKC für jedes Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gilt. Dafür schreibt man T ϕ v ψ . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 19 Reasoning-Probleme Erfüllbarkeit (eng. Satisfiability): Eine Formel ϕ ∈ L(Λ) ist erfüllbar unter einer TBox T , wenn es ein Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gibt, sodass JϕKC nicht leer ist. Subsumtion (eng. Subsumption): Eine Formel ϕ ∈ L(Λ) wird von einer Formel ψ ∈ L(Λ) unter einer TBox T subsumiert, wenn JϕKC ⊆ JψKC für jedes Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gilt. Dafür schreibt man T ϕ v ψ . Äquivalenz (eng. Equivalence): Zwei Formeln ϕ, ψ ∈ L(Λ) sind unter einer TBox T äquivalent, wenn JϕKC = JψKC für jedes Modell C ∈ CoAlg(T ) von T gilt. Dafür schreibt man T ϕ ≡ ψ . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 20 Reduktionen Für zwei Formeln ϕ, ψ ∈ L(Λ) gilt: 1. ϕ ist unerfüllbar ⇐⇒ ϕ ist subsumiert von ⊥ 2. ϕ und ψ sind äquivalent ⇐⇒ ϕ subsumiert ψ und ψ subsumiert ϕ 3. ϕ und ψ sind disjunkt ⇐⇒ ϕ u ψ ist subsumiert von ⊥ 4. ϕ wird von ψ subsumiert ⇐⇒ ϕ ∧ ¬ψ is unerfüllbar. Diese Reduktionen gelten auch unter einer TBox T . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 21 FL0 Seien ϕ, ψ ∈ FL0 in Normalform mit ϕ = A1 u · · · u Am u ∀R1.ϕ1 u · · · u ∀Rn .ϕn ψ = B1 u · · · u Bk u ∀S1.ψ1 u · · · u ∀Sl .ψl Dann gilt ϕ v ψ ⇐⇒ (i) ∀i ∈ {1, . . . , k } : ∃j ∈ {1, . . . , m} : Bi = Aj (ii) ∀i ∈ {1, . . . , l } : ∃j ∈ {1, . . . , n} : Si = Rj ∧ ϕj v ψi Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 22 FL0 Seien ϕ, ψ ∈ FL0 in Normalform mit ϕ = A1 u · · · u Am u ∀R1.ϕ1 u · · · u ∀Rn .ϕn ψ = B1 u · · · u Bk u ∀S1.ψ1 u · · · u ∀Sl .ψl Dann gilt ϕ v ψ ⇐⇒ (i) ∀i ∈ {1, . . . , k } : ∃j ∈ {1, . . . , m} : Bi = Aj (ii) ∀i ∈ {1, . . . , l } : ∃j ∈ {1, . . . , n} : Si = Rj ∧ ϕj v ψi EL • ϕ v ψ mit Formeln in Normalform A1 u · · · u Am u ∃R1.ϕ1 u · · · u ∃Rn .ϕn • Konstruktion eines Materialisations Mϕ • Model Checking Mϕ |= ψ • In der Web Ontology Language enthalten als OWL 2 EL Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 23 Terminologische Axiome • Terminologische Axiome haben die Form . ϕ=ψ oder ϕvψ mit ϕ, ψ ∈ L(Λ). • Ein Axiom der ersten Art wird Gleichung und ein Axiom der zweiten Art wird Inklusion genannt. • Eine Gleichung, deren linke Seite eine Variable ist, wird Definition und eine Inklusion, deren linke Seite eine Variable ist, wird Spezialisierung genannt. • Eine TBox T ist eine Menge von Definitionen ohne mehrfache Definitionen. • Die Variablen, die auf den linken Seiten der Definitionen in der TBox vorkommen, werden definierte Variablen genannt und mit ∆ bezeichnet. • Solche TBoxen werden klassisch genannt. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 24 TBox Semantiken • Festlegung der Semantik: Deskriptive Semantik, Kleinste Fixpunktsemantik und Größte Fixpunktsemantik. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 25 TBox Semantiken • Festlegung der Semantik: Deskriptive Semantik, Kleinste Fixpunktsemantik und Größte Fixpunktsemantik. • Eine T -Koalgebra C ein Modell von T genau dann, wenn sie alle definierten Variablen erfüllt, d. h.: ∀a ∈ ∆ : JaKC = JT (a)KC . Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 26 TBox Semantiken • Festlegung der Semantik: Deskriptive Semantik, Kleinste Fixpunktsemantik und Größte Fixpunktsemantik. • Eine T -Koalgebra C ein Modell von T genau dann, wenn sie alle definierten Variablen erfüllt, d. h.: ∀a ∈ ∆ : JaKC = JT (a)KC . • Man erhält einen vollständiger Verband und nach Fixpunktsatz von TARSKI und K NASTER gibt es größte und kleinste Extensionen Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 27 TBox Semantiken • Festlegung der Semantik: Deskriptive Semantik, Kleinste Fixpunktsemantik und Größte Fixpunktsemantik. • Eine T -Koalgebra C ein Modell von T genau dann, wenn sie alle definierten Variablen erfüllt, d. h.: ∀a ∈ ∆ : JaKC = JT (a)KC . • Man erhält einen vollständiger Verband und nach Fixpunktsatz von TARSKI und K NASTER gibt es größte und kleinste Extensionen • So einen Fixpunkt C nennt man das größte Fixpunktmodell von T (gfp-Modell) Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 28 TBox Semantiken • Festlegung der Semantik: Deskriptive Semantik, Kleinste Fixpunktsemantik und Größte Fixpunktsemantik. • Eine T -Koalgebra C ein Modell von T genau dann, wenn sie alle definierten Variablen erfüllt, d. h.: ∀a ∈ ∆ : JaKC = JT (a)KC . • Man erhält einen vollständiger Verband und nach Fixpunktsatz von TARSKI und K NASTER gibt es größte und kleinste Extensionen • So einen Fixpunkt C nennt man das größte Fixpunktmodell von T (gfp-Modell) • Für negationsfreie Terminologien T gibt es ein größtes und kleinstes Fixpunktmodell von T Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 29 Eingabe einer Anfrage • Λ-Formeln True, False, ident (atomic proposition), <=> (equivalence), => (implication), | (or), & (and), ~ (not) [R], <R> (universal/existential restrictions along role R [{ aglist }], <{ aglist }> (aglist can force / cannot avoid) Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 30 Eingabe einer Anfrage • Λ-Formeln True, False, ident (atomic proposition), <=> (equivalence), => (implication), | (or), & (and), ~ (not) [R], <R> (universal/existential restrictions along role R [{ aglist }], <{ aglist }> (aglist can force / cannot avoid) • Syntax von TBox und Anfrage: problem ::= axioms |- axioms axioms ::= axiom; axioms | axiom axiom ::= formula := formula | formula [= formula Mit formula für eine Λ-Formel. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 31 Normalisierte TBoxen . Eine TBox T ist normalisiert genau dann, wenn jedes Axiom a = ϕ ∈ T in der Form ϕ = ♥1b1 ∧ · · · ∧ ♥k bk mit k ≥ 0, ♥1, . . . , ♥k ∈ Λ und b1, . . . , bk ∈ V vorliegt. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 32 Normalisierung 1. Formeln in Negationsnormalform ohne Negationen bringen. 2. Spezialisierungen entfernen. Vorgehen ist dabei abhängig von der Semantik der TBox: Bei gfp-Semantik können Inklusionen durch Definitionen ersetzt werden. . {a = ♥b} {a v ♥b} 3. Einführung von Hilfsdefinitionen für verschachtelte Modalitäten: . {a = ♥1♥2b} mit einem frischen c ∈ V . . . {a = ♥1c ; c = ♥2b} 4. Entfernung der Fixpunktoperatoren duch Anwedung des B EKI Č-Prinzips . {a = ψ ∧ (νb.ϕ)} . . {a = ψ ∧ b; b = ϕ} 5. Definitionen können auf der obersten Ebene definierte Variablen a ∈ ∆ enthalten. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 33 . a = b ∧ ♥a ; . b = b ∧ c ∧ d ; . c = a ∧ c; . d = e ∧ ♥d ; . e = d ∧ f ∧ ♥g ; . f = ♥ f ; . g = g ∧ h ∧ ♥ e ; . h= h ∧ ♥d Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 34 . a = b ∧ ♥a ; . b = b ∧ c ∧ d ; . c = a ∧ c; . d = e ∧ ♥d ; . e = d ∧ f ∧ ♥g ; . f = ♥ f ; . g = g ∧ h ∧ ♥ e ; . h= h ∧ ♥d Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 35 . a = b ∧ ♥a ; . b = b ∧ c ∧ d ; . c = a ∧ c; . d = e ∧ ♥d ; . e = d ∧ f ∧ ♥g ; . f = ♥ f ; . g = g ∧ h ∧ ♥ e ; . h= h ∧ ♥d Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | . a = ♥a ∧ ♥d ∧ ♥f ∧ ♥g ; . b = ♥ a ∧ ♥ d ∧ ♥ f ∧ ♥ g ; . c = ♥a ∧ ♥d ∧ ♥f ∧ ♥g ; . d = ♥d ∧ ♥f ∧ ♥g ; . e = ♥d ∧ ♥f ∧ ♥g ; . f = ♥ f ; . g = ♥ d ∧ ♥ e ; . h= ♥d Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 36 Satz Subsumtion zwischen Λ-Formeln unter einer TBox mit gfp-Semantik kann in polynomieller Zeit auf Subsumtion zwischen Λ-Formeln unter einer normalisierten TBox reduziert werden. Beispiel . a1 = a2 ∧ a3 ∧ ♥1b1 . a2 = a3 ∧ a4 ∧ ♥2b2 ... . an−1 = an ∧ a1 ∧ ♥n bn . an = a1 ∧ a2 ∧ ♥n bn Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 37 Satz Subsumtion zwischen Λ-Formeln unter einer TBox mit gfp-Semantik kann in polynomieller Zeit auf Subsumtion zwischen Λ-Formeln unter einer normalisierten TBox reduziert werden. Beispiel . a1 = a2 ∧ a3 ∧ ♥1b1 . a2 = a3 ∧ a4 ∧ ♥2b2 ... . an−1 = an ∧ a1 ∧ ♥n bn . an = a1 ∧ a2 ∧ ♥n bn Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | . a1 = ♥1b1 ∧ ♥2b2 ∧ · · · ∧ ♥n bn . a2 = ♥1b1 ∧ ♥2b2 ∧ · · · ∧ ♥n bn ... . an−1 = ♥1b1 ∧ ♥2b2 ∧ · · · ∧ ♥n bn . an = ♥1b1 ∧ ♥2b2 ∧ · · · ∧ ♥n bn Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 38 Tableauregeln • Sequent Γ ist eine endliche Menge von Λ-Formeln. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 39 Tableauregeln • Sequent Γ ist eine endliche Menge von Λ-Formeln. • monotone Einschritt-Tableauregel R für das Tableaukalkül hat die Form Γ0 R= Γ1 | · · · | Γn mit Sequent Γ0 ∈ (Λ ∪ Λ̄)(V ) und Sequenten Γ1, . . . , Γn ⊆ V für n > 0. Variablen aus V dürfen in der Prämisse nur einmal vorkommen und jede Vaiable, die in einer Konklusion vorkommt, muss auch in der Prämisse vorkommen. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 40 Tableauregeln • Sequent Γ ist eine endliche Menge von Λ-Formeln. • monotone Einschritt-Tableauregel R für das Tableaukalkül hat die Form Γ0 R= Γ1 | · · · | Γn mit Sequent Γ0 ∈ (Λ ∪ Λ̄)(V ) und Sequenten Γ1, . . . , Γn ⊆ V für n > 0. Variablen aus V dürfen in der Prämisse nur einmal vorkommen und jede Vaiable, die in einer Konklusion vorkommt, muss auch in der Prämisse vorkommen. • Tableau-Regel definit, wenn Tableau-Regel genau eine Konklusion hat: Γ ⊆ (Λ ∪ Λ̄)(V ) ∆ ⊆V Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 41 Tableauregeln • Sequent Γ ist eine endliche Menge von Λ-Formeln. • monotone Einschritt-Tableauregel R für das Tableaukalkül hat die Form Γ0 R= Γ1 | · · · | Γn mit Sequent Γ0 ∈ (Λ ∪ Λ̄)(V ) und Sequenten Γ1, . . . , Γn ⊆ V für n > 0. Variablen aus V dürfen in der Prämisse nur einmal vorkommen und jede Vaiable, die in einer Konklusion vorkommt, muss auch in der Prämisse vorkommen. • Tableau-Regel definit, wenn Tableau-Regel genau eine Konklusion hat: Γ ⊆ (Λ ∪ Λ̄)(V ) ∆ ⊆V • Menge R von definiten Einschrittregeln erhält Λ-Konvexität, wenn jede Regel in folgender Form geschrieben werden kann und es gilt: ¯a Γ1, ♥ Λ(V1) ⊇ Γ1, Γ2 ⊆ Λ̄(V2) ¯ =⇒ ∀ ♥a ∈ Γ2 : ∈R V1 ⊇ ∆1, ∆2 ⊆ V2 ∆1, a Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 42 Beispiele für Tableau Regeln • In K haben Regeln die Form (Kn ) a1, . . . , an , ♦b a1, . . . , an , b und die Regelmenge ist RK := {Kn | n ≥ 0}. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 43 Beispiele für Tableau Regeln • In K haben Regeln die Form (Kn ) a1, . . . , an , ♦b a1, . . . , an , b und die Regelmenge ist RK := {Kn | n ≥ 0}. • In Ms hat man RMs := {K0, K1, aa11 } als Regelmengen. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 44 Beispiele für Tableau Regeln • In K haben Regeln die Form (Kn ) a1, . . . , an , ♦b a1, . . . , an , b und die Regelmenge ist RK := {Kn | n ≥ 0}. • In Ms hat man RMs := {K0, K1, aa11 } als Regelmengen. • CLN (Cn,m ) [C1]a1, . . . , [Cn ]an , hD ib, hN ic1, . . . , hN icm [C1]a1, . . . , [Cn ]an (Cn0 ) a1, . . . , an , b, c1, . . . , cm a1, . . . , an RCLN := {Ci ,j , Ck0 | i , j ≥ 0, k > 0} Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 45 Definition Ein Einschrittmodell (X , τ, t ) über V besteht aus einer (möglicherweise leeren) Menge X , einer Valuation τ : V → P X , die die propositionalen Variablen interpretiert, und einem t ∈ TX . Die zu τ duale Darstellung ist τ̆ : X → P V , d. h. τ̆ (x ) := {p ∈ V | x ∈ τ (p)}. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 46 Satz zu Modellkonstruktion aus Tableauregeln Sei Λ endlich. Wenn R die Λ-Konvexität erhält, dann erhält man einen V Einschrittmaterialisator einer konjunktiven Einschritt-Λ-Formel ϕ = i ∈I ♥i ai durch: Setze W = {ai | i ∈ I } und definiere (X , τ ) bestehend aus einem Zustand x ∈ X mit τ̆ (x ) = ∆σ , für jede Regel der Form Γ über V •∆ ¯b Γ,♥ ∆,Θ • mit Θ ⊆ {b} über V ] {b} in R und jede Umbenennung σ : V → W mit Γ σ ⊆ ϕ; Dann gibt es ein t ∈ TX , sodass (X , τ, t ) ein Einschrittmaterialisator von ϕ. Effektiv ist das nur ein erweitertes Regelmatching. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 47 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 48 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. • Wenn das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ in P ist, dann kann man in polynomieller Zeit überprüfen, ob Cϕ, xϕ |= ψ für eine positive Λ-Formel ψ gilt. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 49 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. • Wenn das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ in P ist, dann kann man in polynomieller Zeit überprüfen, ob Cϕ, xϕ |= ψ für eine positive Λ-Formel ψ gilt. • Konjunktives Einschritt-Konsequenz-Problem ψ v1 ♥ρ kann auf die Unerfüllbarkeit von ψ ∧ ¬♥ρ reduziert werden. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 50 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. • Wenn das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ in P ist, dann kann man in polynomieller Zeit überprüfen, ob Cϕ, xϕ |= ψ für eine positive Λ-Formel ψ gilt. • Konjunktives Einschritt-Konsequenz-Problem ψ v1 ♥ρ kann auf die Unerfüllbarkeit von ψ ∧ ¬♥ρ reduziert werden. • Wendet man Tableauregeln an, so erhält man propositionale Formel der Form χ ∧ ¬ρ, die man auf Unerfüllbarkeit überprüft mit Konjunktion χ und positive Formel ρ. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 51 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. • Wenn das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ in P ist, dann kann man in polynomieller Zeit überprüfen, ob Cϕ, xϕ |= ψ für eine positive Λ-Formel ψ gilt. • Konjunktives Einschritt-Konsequenz-Problem ψ v1 ♥ρ kann auf die Unerfüllbarkeit von ψ ∧ ¬♥ρ reduziert werden. • Wendet man Tableauregeln an, so erhält man propositionale Formel der Form χ ∧ ¬ρ, die man auf Unerfüllbarkeit überprüft mit Konjunktion χ und positive Formel ρ. • Berechnete WSI-Modelle „klein“ bezüglich der Λ-Simulation, können aber noch zu „groß“ sein. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 52 Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem • Das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ bei einer gegebenen konjunktiven Einschitt-Λ-Formel ψ über V , einem Modaloperator ♥ ∈ Λ und ρ ∈ Pos(V ), ist zu entscheiden, ob ψ v1 ♥ρ gilt. • Wenn das konjunktive Einschritt-Konsequenz-Problem von Λ in P ist, dann kann man in polynomieller Zeit überprüfen, ob Cϕ, xϕ |= ψ für eine positive Λ-Formel ψ gilt. • Konjunktives Einschritt-Konsequenz-Problem ψ v1 ♥ρ kann auf die Unerfüllbarkeit von ψ ∧ ¬♥ρ reduziert werden. • Wendet man Tableauregeln an, so erhält man propositionale Formel der Form χ ∧ ¬ρ, die man auf Unerfüllbarkeit überprüft mit Konjunktion χ und positive Formel ρ. • Berechnete WSI-Modelle „klein“ bezüglich der Λ-Simulation, können aber noch zu „groß“ sein. • Für das Subsumtionsproblem durch Model Checking in polynomieller Zeit darf das errechnete Modell nur polynomiell groß sein. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 53 Kriterien für polynomiell großes Modell Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 54 Kriterien für polynomiell großes Modell Definition Einschritt-WSI-Modelle (X , τ, t ) von Einschritt-Λ-Formeln ϕ = heißen k -beschränkt, wenn |τ̆ (x )| ≤ k für alle x ∈ X gilt. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner V i ∈I ♥i ai 55 Kriterien für polynomiell großes Modell Definition Einschritt-WSI-Modelle (X , τ, t ) von Einschritt-Λ-Formeln ϕ = heißen k -beschränkt, wenn |τ̆ (x )| ≤ k für alle x ∈ X gilt. V i ∈I ♥i ai Satz Wenn Λ k-beschränkte Einschritt-WSI-Modelle für ein beliebiges k zulässt, dann haben konjunktive Λ-Fixpunktformeln WSI-Modelle polymomieller Größe. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 56 Konstruktion des gfp Modells . = ♥a3 . 2 = ♥a1 T = . a = ♥a2 ∧ ♥a3 1 . a = ♥a1 ∧ ♥a3 0 a3 a EL FL0 Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 57 • Ms mit Λ = {♦, }. Einbettung ander Logiken wie „(Concurrent) Propositional Dynamic Logic“ ((C)PDL) und die „Game Logic“. Haben einstellige Modaloperatoren mit Ähnlichkeitstyp Λ = {hψi, [ψ]}. ψ Spielformel, die je nach Logik etwas anderes aufgebaut sein kann. Game Logic kann in multimodales Ms mit Fixpunkten eingebettet werden. Konjunktives Fragment der Game Logic als das Urbild der Einbettung. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 58 • Ms mit Λ = {♦, }. Einbettung ander Logiken wie „(Concurrent) Propositional Dynamic Logic“ ((C)PDL) und die „Game Logic“. Haben einstellige Modaloperatoren mit Ähnlichkeitstyp Λ = {hψi, [ψ]}. ψ Spielformel, die je nach Logik etwas anderes aufgebaut sein kann. Game Logic kann in multimodales Ms mit Fixpunkten eingebettet werden. Konjunktives Fragment der Game Logic als das Urbild der Einbettung. • CLN mit Λ = {[C ], hC i | C ⊆ N } \ {[∅], hN i}. In diese Logik können andere Logiken eingebettet werden. Dazu gehören die „Alternating-Time Temporal“-Logik und das „Alternating-Time“-µ-Kalkül. Hat Ähnlichkeitstyp Λ = {hhC ii} und erweitert die Syntax der aussagenlogische Konnektive nach ϕ ::= · · · | hhC ii ϕ | hhC iiϕ | hhC ii[ϕ1 U ϕ2] ϕ ::= · · · | hhC ii ϕ | a | µa.ϕ (a ∈ ∆) Die Formel hhC ii ϕ kann man als die Formel hC iϕ in der Koalitionslogik auffassen und die Formel hhC iiϕ als die Fixpunktformel νa.(ϕ ∧ [C ]a) in ATL AMC der Koalitionslogik. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 59 Wichtigste Ergebnisse • Normalisierung der TBox in polynomieller Zeit. • Konstruktion eines WSI-Modells für konjunktive koalgebraische Fixpunktlogiken in polynomieller Zeit. • Berechnung der Extensionen der definierten Variablen in der TBox in polynomieller Zeit. • Model Checking für koalgebraische Logiken in polynomieller Zeit. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 60 Wichtigste Ergebnisse • Normalisierung der TBox in polynomieller Zeit. • Konstruktion eines WSI-Modells für konjunktive koalgebraische Fixpunktlogiken in polynomieller Zeit. • Berechnung der Extensionen der definierten Variablen in der TBox in polynomieller Zeit. • Model Checking für koalgebraische Logiken in polynomieller Zeit. Implementierung ist generisch für koalgebraische Logiken und somit konnten folgende Ziele erreicht werden: • Die Implementierung entscheidet das Subsumtionsproblem für EL in polynomieller Zeit. • Erstmalige Implementierung eines Reasoners, der das Subsumtionsproblems in polynomieller Zeit für ein konjunktives Fragment der Game Logic entscheidet. • Erstmalige Implementierung eines Reasoners, der das Subsumtionsproblem in polynomieller Zeit für ein konjunktives Fragment des Alternating-Time µ-Kalkül (AMC) entscheidet. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 61 Zukünftige Arbeit • Optimierung der Berechnung der TBox Extensionen durch Ausnutzung der berechneten Äquivalenzklassen. • Im Moment können Anfragen in einer Logik gestellt werden. Koalgebraische Logik unterstützt jedoch auch mehrsortige Logiken durch Choice A + B, Fusion A ∗ B und Sequence A.B von Logiken A und B. • GCI-Axiome in den TBoxen wie in der Beschreibungslogik EL. Noch unklar wie dann ein Modell konstruiert werden kann. • Evaluation der Geschwindigkeit dieses generischen Ansatzes zur Lösung des Subsumtionsproblems durch koalgebraische Logiken. Für Beschreibungslogik EL gibt es bereits mehrere Reasoner. Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 62 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Literaturverzeichnis I Franz Baader Terminological Cycles in a Description Logic with Existential Restrictions LTCS-Report 2002 Franz Baader, Diego Calvanese, Deborah L. McGuinness, Daniele Nardi und Peter F. Patel-Schneider The Description Logic Handbook: Theory, Implementation, and Applications Cambridge University Press, 2003 – 0-521-78176-0 R. Berghammer Ordnungen, Verbände und Relationen mit Anwendungen Vieweg+Teubner Verlag, 2008 – 9783834895325 Corina Cîrstea, Clemens Kupke und Dirk Pattinson EXPTIME Tableaux for the Coalgebraic µ-Calculus Springer Berlin Heidelberg, 2009 – 978-3-642-04027-6 Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 64 Literaturverzeichnis II Daniel Gorín und Lutz Schröder Subsumption Checking in Conjunctive Coalgebraic Fixpoint Logics 2014 – http://arxiv.org/abs/1401.6359 Tassilo Pellegrini und Andreas Blumauer Reasoning im und für das Semantic Web Springer Berlin Heidelberg, 2006 – 978-3-540-29325-5 Lutz Schröder A finite model construction for coalgebraic modal logic 2007 – http://dx.doi.org/10.1016/j.jlap.2006.11.004 Lutz Schröder und Dirk Pattinson PSPACE Bounds for Rank-1 Modal Logics 2007 – http://arxiv.org/abs/0706.4044 Theoretische Informatik | Erlangen, 31. Januar 2017 | Ludwig Dietel | Koalgebraischer EL-Reasoner 65