Zeitschrift Homöopathische Einblicke No.37

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Homöopathische Einblicke No.37 / März 1999
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Homöopathische Einblicke No.37 / März 1999
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Narayana Verlag ist ein Verlag für Homöopathie Bücher. Wir publizieren Werke von hochkarätigen innovativen Autoren wie Rosina Sonnenschmidt,
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Inhalt:
Vorwort
S. 3
H- W. v. Uslar
Ferrum metallicum
S. 5
/Ferrum 1-20
Arzneimittelwesen und Fälle
D. Herrmann
Hyoscyamus
S. 25 /Fall 84-88
Fall
Buchbesprechung
S. 30
A. Krüger
Vom homöopathischen Umgang
mit Dämonen und Besessenheit
S. 31
Buchbesprechung
S. 40
L. Eicke
Astrologie und Homöopathie
S. 41 /Theorie 71 - 74
Homöopathische Einblicke - 37/99
/Theorie 62 - 70
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„Homöopathische Einblicke“ No: 37 März 1999
Theorie-71
Astrologie und Homöopathie
Vortrag beim homöopathischen Tagesseminar Natrium mur. - Kalium carb.
Wir wollen uns heute einmal mit einem Thema beschäftigen,
das wir ähnlich wie die Psychotherapie als Nachbarn der
Homöopathie betrachten können - die Astrologie. Genauso
wie bei der Homöopathie ist auch bei der Astrologie das
sogenannte senkrechte Weltbild eine grundlegende Betrachtungsweise.
Zum besseren Verständnis will ich ein paar bekannte Begriffe
gegenüberstellen:
kausal
analog
linear
synchron
Schulmedizin
Homöopathie
weil
so, wie
waagerecht
senkrecht
Universität
Holografie
Während in den westlichen Wissenschaften die linke Seite
bevorzugt wird, wurden in den östlichen Kulturgebieten analoge Denksysteme angewandt. Nun kann man nicht sagen, das
eine sei richtig und das andere falsch, sondern es ist beides
richtig, sowohl - als auch, und für uns ist es wichtig, das
anzuwenden, was unserem Ziel am nächsten kommt und dass
wir erkennen, dass wir auf der rechten Seite ein gewaltiges
Nachholbedürfnis haben.
Nun will ich hier keinen Astrologiekurs abhalten. Und es geht
hier auch nicht um Astrologie im Sinne der Tageshoroskope
der BILD-Zeitung, sondern um die Anwendung einer Wissenschaft, die wesentlich älter ist als unsere modernen Wissenschaften.
Im Gegensatz zur universitären Lehrmeinung, die die Welt
zerlegt in Atome und Elemente und chemische Verbindungen,
geht es beim senkrechten Weltbild um ein symbolisches Denken in astrologischen Urprinzipien.
Astrologische Urprinzipien sind zum einen die zwölf Tierkreiszeichen und zum anderen die zehn Planeten, das macht
zusammen 22 und interessant ist, dass wir die Zahl 22 sowohl
in der Geheimlehre der Kabbalah als auch in der Zahl der
Großen Arkana des Tarot wiederfinden.
Die Astrologie findet wieder mehr Beachtung. Vielleicht noch
nicht überall und mit gleichbleibender Anerkennung, aber
dies ist der Astrologie schlicht egal. Historiker behaupten,
Homöopathische Einblicke - 37/99
Astrologie sei die älteste Erfahrungswissenschaft überhaupt und die Methodik statistischer Auswertung ist
auch heute noch eine Vorgehensweise, der sich die Wissenschaft nicht entziehen kann. Vor Jahrtausenden haben
die bestimmt nicht ungebildeten Staatsmänner von
Hochkulturen den astrologischen Aussagen vertraut;
heute - nachdem zugrunde liegende Naturgesetze formuliert sind - gewinnt die Astrologie wieder an Boden.
Die Astrologie war zu keiner Zeit falsch. Falsch waren
nur das Verständnis und die Interpretation. Man hat also
den Gestirnen in einem überbewerteten kausalen Weltverständnis Schuld (Ursache) für glückliche oder leidvolle Geschehnisse zugeschoben. Wie uns zahlreiche
Veröffentlichungen erkennen lassen, gibt es außer dem
Ursache-Wirkungs-Weltverständnis auch noch die Betrachtung analoger Zusammenhänge. Während Kausalität nach dem "Warum?" fragt und ein Ereignis in eine
Kette zeitlicher Verknüpfungen einordnet (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft), sagt die Analogie: "so - wie"
oder "immer wenn - dann", d.h. es handelt sich um
Abbildungen.
Astrologie ist aber nicht nur ein Abbildungssystem der
Wirklichkeit, Astrologie ist auch ein Messinstrument der
Wirklichkeit. Das Messinstrument zeigt etwas an, ohne
es zu erzeugen. Ein Thermometer misst die Temperatur,
ohne Temperatur zu erzeugen. Bei einem Messinstrument haben wir also keine kausale Beziehung mit Ursache und Wirkung, sondern eine synchrone Beziehung,
also eine Gleichzeitigkeit. Immer wenn der Tank halbvoll ist, dann zeigt auch das Instrument auf halb an.
Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen. Die Tankuhr
im Auto ist nicht schuld daran, dass der Tank leer ist; sie
zeigt lediglich an, welche Menge Kraftstoff vorhanden
ist. Oder eine Straßenkarte zeigt genau an: immer dann,
wenn die Linien eine Rechtskurve machen, finde ich
auch auf meiner Straße eine Rechtskurve vor. Voraussetzung ist natürlich, dass meine Karte richtig liegt und dass
ich gelernt habe, die Symbole einer Landkarte zu interpretieren.
So müssen wir uns Astrologie vorstellen. Genauso, wie
es verschiedene Landkartensysteme gibt, gibt es auch bei
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Theorie - 72
der Astrologie verschiedene Systeme, die sich voneinander
unterscheiden, ohne deshalb falsch zu sein. Es ist eine
Sache der Vereinbarung und der Gewohnheit, dass Flüsse
blau gemalt sind, Bundesstraßen rot und Landstraßen gelb.
Was für den Autofahrer die Landkarte ist, das ist für den
Astrologen das Horoskop. Da gibt es Winkel, auch Aspekte
genannt, z.B. Konjunktionen und Oppositionen, Quadrate,
Trigone und Sextile. Oder Felder bzw. Häuser und Aszendent und Medium coeli. Das alles ist Handwerkszeug des
Astrologen.
Jeder Mensch hat seine eigene "Astro-Landkarte". Und
wenn wir sagen, dass unser Leben in Zyklen verläuft,
immer wieder durch die gleichen Felder hindurch, so ist
das, wie wenn ich immer wieder durch die gleichen Gemeinden meines Landes fahre, jedes Mal vielleicht auf
einer anderen Straße, aber die Gegend kommt mir beim
zweiten Mal schon etwas bekannter vor. Wenn ich bei
meinem ersten Zyklus kaum etwas mitbekomme, werde ich
bei der nächsten Runde vielleicht ein mich faszinierendes
(Resonanz!) Gebäude (Lebensthema) näher betrachten. Bei
einem weiteren Besuch einer späteren Runde gehe ich
möglicherweise in das Gebäude hinein und sehe mich in
den Räumen um (intensivere Auseinandersetzung). Natürlich bleibt es mir unbenommen, mit Vollgas durch die Stadt
zu fahren (Ignoranz der Themen) und dann passiert vor dem
Gebäude ein Unfall, das heißt, die Ereignisse von außen
zwingen mich, Halt zu machen.
Und nun können wir erkennen, dass es gute und schlechte
Karten-/Horoskopleser gibt, so wie es gute und schlechte,
erfahrene und unerfahrene Homöopathen gibt.
Vielleicht können wir nun auch zugestehen, dass das Horoskop als Landkarte unseres Lebens nicht "schuld" ist an
irgendwelchen Missgeschicken. Die Landkarte ist schließlich auch nicht schuld daran, dass der Weg irgendeine
Kurve macht. Aber die Landkarte hilft uns, zum Ziel zu
kommen und sie lässt uns die Entscheidungsfreiheit, auf
welcher Straße wir zum Ziel kommen wollen: auf der
Autobahn - oder über die Dörfer.
Nichts anderes will uns das Horoskop vermitteln:
Hinweise geben auf kurvenreiche oder gefährliche Strecken unseres Lebensweges. Es ist dann unsere Entscheidung, ob wir entsprechend vorsichtig reagieren wollen. Aus
all dem Gesagten lässt sich ein Schluss ziehen: Lernen Sie
selbst, die Karte Ihres Lebens zu lesen und überlassen Sie
dies nicht anderen!
Ich kehre deshalb wieder zurück zu der Aussage, dass
Homöopathie den ganzen Menschen behandelt und somit
sind auch die astrologischen Daten unseres Patienten ein
Teil dieses Menschen und wir können sie mit in unsere
Betrachtungen einbeziehen. Wir können, aber wir müssen
nicht. Wir machen Klassische Homöopathie und keine
astrologische Homöopathie. Jedoch macht es Sinn, wenn
wir das Gesamtbild, das wir von Patienten gewonnen haben, mit solchen astrologischen Puzzle-Steinen ergänzen.
Ebenso, wie wir den Beruf oder auch den gewünschten
Beruf mit hinzunehmen können. Dass wir bei einem Computerprogrammierer genauso an Silicea denken können wie
bei einem Glasermeister.
Unsere Erfahrungsheilkunde behandelt den ganzen Menschen.
Und diesen Satz können wir uns nicht langsam genug auf
der Zunge zergehen lassen. Erfahrungsheilkunde: Das
heißt, Erfahrungen, die große und kleine Homöopathen seit
zweihundert Jahren gemacht haben, ebenso wie die Erfahrungen, die Sie im Laufe Ihrer Praxiszeit sowohl gesammelt
haben als auch noch sammeln werden. Und so besteht die
Auseinandersetzung mit der Astrologie nicht nur im Besuchen von Kursen und im Lesen der Fachliteratur, das ist
letztlich nichts anderes als eine Datensammlung, die ich
lerne zu handhaben. Sondern es ist ein Erkennen dieser
Daten in dem Menschen, der mir gegenüber sitzt einerseits
oder anders herum ein Wiederfinden meiner Wahrnehmung
in so einer Datensammlung. Und dann kommt der Lohn:
Das AHA, das strahlende Lächeln, der Ausruf "Genau !!!".
Die ganze Mühe hat sich gelohnt, indem wir den Patienten
plötzlich besser verstehen oder überhaupt erst verstehen.
Ich selbst bin Fisch und ich kann bestätigen, dass man bei
Fischen an die Kaliumsa\ze denken sollte. Es ist auch von
Vorteil, bei einer Fische - Frau das Sepia - Thema zu
beachten.
Wir haben mindestens drei Zwilling - Geborene behandelt,
bei denen Lac caninum ganz hervorragend geholfen hat.
Wir kennen Steinböcke, bei denen wir uns vorstellen könnten, dass ihnen Lycopodium gut tut.
Und warum sollte man bei einer Krebsfrau nicht auch mal
an Pulsatilla denken oder an Secale cornutum, das Mutterkorn.
Stoßen wir beim Repertorisieren eines Schützen auf Thuja
oder Stannum, so können wir diese Grundtendenz durch
gezielte und spezifische Fragen näher beleuchten.
Fangen Sie frühzeitig an, sich ein eigenes Repertorium aus
ihren Patienten - Erfahrungen anzulegen. Bei erfolgreich
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„Homöompathische Einblicke“ No:37 März 1999
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behandelten chronischen Erkrankungen notieren Sie zu
diesem Mittel die astrologischen Daten des Patienten. Beim
nächsten Patienten mit den selben astrologischen Daten
schauen Sie nach, was Ihr früher gefundenes Mittel mit
diesem Patienten zu tun hat, wie groß die Ähnlichkeit ist.
Wir sind nun einmal Homöopathen und schauen nach der
Ähnlichkeit. Und ein Feuerzeichen, wie z.B. der Löwe, hat
eben mit Power und Willenskraft zu tun. Und wenn ein
Löwe dieses Prinzip nicht leben kann, wird er krank. Diese
Krankheiten haben oft mit dem Herzen zu tun, womit wir
wieder bei Aurum wären, das wir in unsere Überlegungen
mit einbeziehen. Also nicht Löwe = Aurum!! Daran denken, haben unsere Homöopathielehrer immer gesagt, und
dies möchte ich gerne so weitergeben.
Bei der Anamnese unseres Patienten notieren wir unter
anderem sein Geburtsdatum und somit haben wir sein
sogenanntes Sonnenzeichen. Nachdem viele Patienten, die
sich der Homöopathie zuwenden, auch astrologische Ambitionen haben, wissen sie gelegentlich auch ihren Aszendenten. Und vielleicht erwartet auch der eine oder andere
Patient, dass sich sein Therapeut wenigstens in groben
Zügen schon einmal mit dem Thema Astrologie auseinandergesetzt hat.
Wenn wir also bei unserem Patienten Sonne und Aszendent
haben, können wir etwas zur grundlegenden Thematik des
Patienten sagen. Und wir brauchen gar nicht auf so astrologische Feinheiten wie Planetenstellungen in den Tierkreiszeichen oder die Planetenstellungen in den Feldern
bzw. in den sogenannten Häusern einzugehen. Wir können
uns zum Beispiel klarmachen, dass eine Analogiekette von
Löwe, Sonne, Kraft, Gold, Herz, Diamant, Rose, Schloss
etc. besteht und dass zu dieser Analogiekette Aurum gehört.
So, wie die Homöopathie eine Erfahrungsmedizin ist, ist
auch die Astrologie eine Erfahrungswissenschaft. Und so
hat sich z.B. gezeigt, dass Löwe-Menschen etwas mit dem
Herzen zu tun haben und dass wir durchaus an Aurum
denken können, ganz abgesehen davon, dass wir bei HerzGeschichten im Repertorium meistens Aurum dreiwertig
dabei haben. Die Beziehungen der Begriffe untereinander
ist eben keine kausale, sondern eine synchrone, eine analoge.
Wir können bei uns selbst nachschauen: die linke Gehirnhälfte ist für das lineare Denken zuständig, hier werden
verstandesmäßige Entscheidungen getroffen, hier regiert
die Logik und die Daten- bzw. Informationsmenge wird
nacheinander abgearbeitet und verbraucht somit Zeit.
Unser Sonnenzeichen ist der Start, mit dem wir ins Leben
treten. Qualitäten, Eigenschaften, Charakter, Vorzüge und
Mängel; grob gesagt, unser Startkapital. Der Aszendent ist
das zum Zeitpunkt der Geburt im Osten aufsteigende Tierkreiszeichen. Der Aszendent sagt mir, wo ich in diesem
Leben hin will, auf welches Prinzip ich schaue, wenn die
Sonne aufgeht. Die aufgehende Sonne beleuchtet den Tag,
das Bewusste, die Wegstrecke, die ich mir vorgenommen
habe. Das ist wieder ein Beispiel für analoges und symbolhaftes Denken.
In der rechten Gehirnhälfte laufen analoge Prozesse ab, wie
Sprache, Musik, instinkthaftes Handeln. Der Ablauf ist
synchron, gleichzeitig, unzensiert. Wenn wir in Lebensgefahr sind, finden keine zeitraubenden Denkprozesse statt.
Und es ist längst klar geworden, was es heißt: Frauen
können nicht logisch denken. Vielleicht wollen sie gar nicht
logisch denken, vielleicht brauchen wir viel mehr die Qualität, in Symbolen und Analogien verstehen zu können, um
ein Gleichgewicht zu den linearen und kausalen Denksystemen herzustellen.
Die Wirksamkeit von Symbolen hat uralte Tradition. Die
Wirksamkeit ist gegeben, ob wir daran glauben mögen oder
nicht. Wenn sich die lineare Wissenschaft noch so sehr
darum bemühen mag, einen objektiven Beweis zu verhindern, so wird sie sich bis in alle Ewigkeit im Kreise drehen
wie eine Schraube mit ewigem Gewinde. Denn es kann
keinen objektiven Beweis geben, weil alle Wahrnehmungen nur subjektiv in jedem Menschen stattfinden und man
sich nur aus kommunikativen Gründen darauf geeinigt hat,
z.B. eine bestimmte Lichtwellenlänge als "rot" zu bezeichnen. Aber was dieses Rot bei verschiedenen Menschen
auslöst bzw. wie es auf sie wirkt, ist individuell und somit
von einer verallgemeinernden Gesetzgebung ausgeschlossen.
Hier haben wir die zwei grundsätzlichen Polaritäten
Homöopathische Einblicke - 37/99
rechts
minus
YIN
Und das eine ist eben gerade durch das Fehlen weiblich
des anderen definiert. Ich kann nur Licht
definieren, wenn ich auch Nicht-Licht, also Dunkelheit
habe, also sind beide Zustände zu unserem Leben gehörig.
links Plus YANG männlich
Wir werden ja auch, wenn wir mit unserem Patienten
sprechen und ihn so beobachten, darauf achten, welche
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