Zeitschrift Homöopathische Einblicke No.37 / März 1999 Leseprobe Homöopathische Einblicke No.37 / März 1999 von Zeitschrift http://www.narayana-verlag.de/b5169 Das Kopieren der Leseproben ist nicht gestattet. Narayana Verlag GmbH Blumenplatz 2 D-79400 Kandern Tel. +49 7626 9749 700 Fax +49 7626 9749 709 Email [email protected] http://www.narayana-verlag.de In unserer Online-Buchhandlung werden alle deutschen und englischen Homöopathie Bücher vorgestellt. Narayana Verlag ist ein Verlag für Homöopathie Bücher. Wir publizieren Werke von hochkarätigen innovativen Autoren wie Rosina Sonnenschmidt, Rajan Sankaran, George Vithoulkas, Douglas M. Borland, Jan Scholten, Frans Kusse, Massimo Mangialavori, Kate Birch, Vaikunthanath Das Kaviraj, Sandra Perko, Ulrich Welte, Patricia Le Roux, Samuel Hahnemann, Mohinder Singh Jus, Dinesh Chauhan. Narayana Verlag veranstaltet Homöopathie Seminare. Weltweit bekannte Referenten wie Rosina Sonnenschmidt, Massimo Mangialavori, Jan Scholten, Rajan Sankaran und Louis Klein begeistern bis zu 300 Teilnehmer. Inhalt: Vorwort S. 3 H- W. v. Uslar Ferrum metallicum S. 5 /Ferrum 1-20 Arzneimittelwesen und Fälle D. Herrmann Hyoscyamus S. 25 /Fall 84-88 Fall Buchbesprechung S. 30 A. Krüger Vom homöopathischen Umgang mit Dämonen und Besessenheit S. 31 Buchbesprechung S. 40 L. Eicke Astrologie und Homöopathie S. 41 /Theorie 71 - 74 Homöopathische Einblicke - 37/99 /Theorie 62 - 70 Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 07626 / 974 970-0 „Homöopathische Einblicke“ No: 37 März 1999 Theorie-71 Astrologie und Homöopathie Vortrag beim homöopathischen Tagesseminar Natrium mur. - Kalium carb. Wir wollen uns heute einmal mit einem Thema beschäftigen, das wir ähnlich wie die Psychotherapie als Nachbarn der Homöopathie betrachten können - die Astrologie. Genauso wie bei der Homöopathie ist auch bei der Astrologie das sogenannte senkrechte Weltbild eine grundlegende Betrachtungsweise. Zum besseren Verständnis will ich ein paar bekannte Begriffe gegenüberstellen: kausal analog linear synchron Schulmedizin Homöopathie weil so, wie waagerecht senkrecht Universität Holografie Während in den westlichen Wissenschaften die linke Seite bevorzugt wird, wurden in den östlichen Kulturgebieten analoge Denksysteme angewandt. Nun kann man nicht sagen, das eine sei richtig und das andere falsch, sondern es ist beides richtig, sowohl - als auch, und für uns ist es wichtig, das anzuwenden, was unserem Ziel am nächsten kommt und dass wir erkennen, dass wir auf der rechten Seite ein gewaltiges Nachholbedürfnis haben. Nun will ich hier keinen Astrologiekurs abhalten. Und es geht hier auch nicht um Astrologie im Sinne der Tageshoroskope der BILD-Zeitung, sondern um die Anwendung einer Wissenschaft, die wesentlich älter ist als unsere modernen Wissenschaften. Im Gegensatz zur universitären Lehrmeinung, die die Welt zerlegt in Atome und Elemente und chemische Verbindungen, geht es beim senkrechten Weltbild um ein symbolisches Denken in astrologischen Urprinzipien. Astrologische Urprinzipien sind zum einen die zwölf Tierkreiszeichen und zum anderen die zehn Planeten, das macht zusammen 22 und interessant ist, dass wir die Zahl 22 sowohl in der Geheimlehre der Kabbalah als auch in der Zahl der Großen Arkana des Tarot wiederfinden. Die Astrologie findet wieder mehr Beachtung. Vielleicht noch nicht überall und mit gleichbleibender Anerkennung, aber dies ist der Astrologie schlicht egal. Historiker behaupten, Homöopathische Einblicke - 37/99 Astrologie sei die älteste Erfahrungswissenschaft überhaupt und die Methodik statistischer Auswertung ist auch heute noch eine Vorgehensweise, der sich die Wissenschaft nicht entziehen kann. Vor Jahrtausenden haben die bestimmt nicht ungebildeten Staatsmänner von Hochkulturen den astrologischen Aussagen vertraut; heute - nachdem zugrunde liegende Naturgesetze formuliert sind - gewinnt die Astrologie wieder an Boden. Die Astrologie war zu keiner Zeit falsch. Falsch waren nur das Verständnis und die Interpretation. Man hat also den Gestirnen in einem überbewerteten kausalen Weltverständnis Schuld (Ursache) für glückliche oder leidvolle Geschehnisse zugeschoben. Wie uns zahlreiche Veröffentlichungen erkennen lassen, gibt es außer dem Ursache-Wirkungs-Weltverständnis auch noch die Betrachtung analoger Zusammenhänge. Während Kausalität nach dem "Warum?" fragt und ein Ereignis in eine Kette zeitlicher Verknüpfungen einordnet (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft), sagt die Analogie: "so - wie" oder "immer wenn - dann", d.h. es handelt sich um Abbildungen. Astrologie ist aber nicht nur ein Abbildungssystem der Wirklichkeit, Astrologie ist auch ein Messinstrument der Wirklichkeit. Das Messinstrument zeigt etwas an, ohne es zu erzeugen. Ein Thermometer misst die Temperatur, ohne Temperatur zu erzeugen. Bei einem Messinstrument haben wir also keine kausale Beziehung mit Ursache und Wirkung, sondern eine synchrone Beziehung, also eine Gleichzeitigkeit. Immer wenn der Tank halbvoll ist, dann zeigt auch das Instrument auf halb an. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen. Die Tankuhr im Auto ist nicht schuld daran, dass der Tank leer ist; sie zeigt lediglich an, welche Menge Kraftstoff vorhanden ist. Oder eine Straßenkarte zeigt genau an: immer dann, wenn die Linien eine Rechtskurve machen, finde ich auch auf meiner Straße eine Rechtskurve vor. Voraussetzung ist natürlich, dass meine Karte richtig liegt und dass ich gelernt habe, die Symbole einer Landkarte zu interpretieren. So müssen wir uns Astrologie vorstellen. Genauso, wie es verschiedene Landkartensysteme gibt, gibt es auch bei 41 Theorie - 72 der Astrologie verschiedene Systeme, die sich voneinander unterscheiden, ohne deshalb falsch zu sein. Es ist eine Sache der Vereinbarung und der Gewohnheit, dass Flüsse blau gemalt sind, Bundesstraßen rot und Landstraßen gelb. Was für den Autofahrer die Landkarte ist, das ist für den Astrologen das Horoskop. Da gibt es Winkel, auch Aspekte genannt, z.B. Konjunktionen und Oppositionen, Quadrate, Trigone und Sextile. Oder Felder bzw. Häuser und Aszendent und Medium coeli. Das alles ist Handwerkszeug des Astrologen. Jeder Mensch hat seine eigene "Astro-Landkarte". Und wenn wir sagen, dass unser Leben in Zyklen verläuft, immer wieder durch die gleichen Felder hindurch, so ist das, wie wenn ich immer wieder durch die gleichen Gemeinden meines Landes fahre, jedes Mal vielleicht auf einer anderen Straße, aber die Gegend kommt mir beim zweiten Mal schon etwas bekannter vor. Wenn ich bei meinem ersten Zyklus kaum etwas mitbekomme, werde ich bei der nächsten Runde vielleicht ein mich faszinierendes (Resonanz!) Gebäude (Lebensthema) näher betrachten. Bei einem weiteren Besuch einer späteren Runde gehe ich möglicherweise in das Gebäude hinein und sehe mich in den Räumen um (intensivere Auseinandersetzung). Natürlich bleibt es mir unbenommen, mit Vollgas durch die Stadt zu fahren (Ignoranz der Themen) und dann passiert vor dem Gebäude ein Unfall, das heißt, die Ereignisse von außen zwingen mich, Halt zu machen. Und nun können wir erkennen, dass es gute und schlechte Karten-/Horoskopleser gibt, so wie es gute und schlechte, erfahrene und unerfahrene Homöopathen gibt. Vielleicht können wir nun auch zugestehen, dass das Horoskop als Landkarte unseres Lebens nicht "schuld" ist an irgendwelchen Missgeschicken. Die Landkarte ist schließlich auch nicht schuld daran, dass der Weg irgendeine Kurve macht. Aber die Landkarte hilft uns, zum Ziel zu kommen und sie lässt uns die Entscheidungsfreiheit, auf welcher Straße wir zum Ziel kommen wollen: auf der Autobahn - oder über die Dörfer. Nichts anderes will uns das Horoskop vermitteln: Hinweise geben auf kurvenreiche oder gefährliche Strecken unseres Lebensweges. Es ist dann unsere Entscheidung, ob wir entsprechend vorsichtig reagieren wollen. Aus all dem Gesagten lässt sich ein Schluss ziehen: Lernen Sie selbst, die Karte Ihres Lebens zu lesen und überlassen Sie dies nicht anderen! Ich kehre deshalb wieder zurück zu der Aussage, dass Homöopathie den ganzen Menschen behandelt und somit sind auch die astrologischen Daten unseres Patienten ein Teil dieses Menschen und wir können sie mit in unsere Betrachtungen einbeziehen. Wir können, aber wir müssen nicht. Wir machen Klassische Homöopathie und keine astrologische Homöopathie. Jedoch macht es Sinn, wenn wir das Gesamtbild, das wir von Patienten gewonnen haben, mit solchen astrologischen Puzzle-Steinen ergänzen. Ebenso, wie wir den Beruf oder auch den gewünschten Beruf mit hinzunehmen können. Dass wir bei einem Computerprogrammierer genauso an Silicea denken können wie bei einem Glasermeister. Unsere Erfahrungsheilkunde behandelt den ganzen Menschen. Und diesen Satz können wir uns nicht langsam genug auf der Zunge zergehen lassen. Erfahrungsheilkunde: Das heißt, Erfahrungen, die große und kleine Homöopathen seit zweihundert Jahren gemacht haben, ebenso wie die Erfahrungen, die Sie im Laufe Ihrer Praxiszeit sowohl gesammelt haben als auch noch sammeln werden. Und so besteht die Auseinandersetzung mit der Astrologie nicht nur im Besuchen von Kursen und im Lesen der Fachliteratur, das ist letztlich nichts anderes als eine Datensammlung, die ich lerne zu handhaben. Sondern es ist ein Erkennen dieser Daten in dem Menschen, der mir gegenüber sitzt einerseits oder anders herum ein Wiederfinden meiner Wahrnehmung in so einer Datensammlung. Und dann kommt der Lohn: Das AHA, das strahlende Lächeln, der Ausruf "Genau !!!". Die ganze Mühe hat sich gelohnt, indem wir den Patienten plötzlich besser verstehen oder überhaupt erst verstehen. Ich selbst bin Fisch und ich kann bestätigen, dass man bei Fischen an die Kaliumsa\ze denken sollte. Es ist auch von Vorteil, bei einer Fische - Frau das Sepia - Thema zu beachten. Wir haben mindestens drei Zwilling - Geborene behandelt, bei denen Lac caninum ganz hervorragend geholfen hat. Wir kennen Steinböcke, bei denen wir uns vorstellen könnten, dass ihnen Lycopodium gut tut. Und warum sollte man bei einer Krebsfrau nicht auch mal an Pulsatilla denken oder an Secale cornutum, das Mutterkorn. Stoßen wir beim Repertorisieren eines Schützen auf Thuja oder Stannum, so können wir diese Grundtendenz durch gezielte und spezifische Fragen näher beleuchten. Fangen Sie frühzeitig an, sich ein eigenes Repertorium aus ihren Patienten - Erfahrungen anzulegen. Bei erfolgreich Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 07626 / 974 970-0 „Homöompathische Einblicke“ No:37 März 1999 Theorie - 73 behandelten chronischen Erkrankungen notieren Sie zu diesem Mittel die astrologischen Daten des Patienten. Beim nächsten Patienten mit den selben astrologischen Daten schauen Sie nach, was Ihr früher gefundenes Mittel mit diesem Patienten zu tun hat, wie groß die Ähnlichkeit ist. Wir sind nun einmal Homöopathen und schauen nach der Ähnlichkeit. Und ein Feuerzeichen, wie z.B. der Löwe, hat eben mit Power und Willenskraft zu tun. Und wenn ein Löwe dieses Prinzip nicht leben kann, wird er krank. Diese Krankheiten haben oft mit dem Herzen zu tun, womit wir wieder bei Aurum wären, das wir in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Also nicht Löwe = Aurum!! Daran denken, haben unsere Homöopathielehrer immer gesagt, und dies möchte ich gerne so weitergeben. Bei der Anamnese unseres Patienten notieren wir unter anderem sein Geburtsdatum und somit haben wir sein sogenanntes Sonnenzeichen. Nachdem viele Patienten, die sich der Homöopathie zuwenden, auch astrologische Ambitionen haben, wissen sie gelegentlich auch ihren Aszendenten. Und vielleicht erwartet auch der eine oder andere Patient, dass sich sein Therapeut wenigstens in groben Zügen schon einmal mit dem Thema Astrologie auseinandergesetzt hat. Wenn wir also bei unserem Patienten Sonne und Aszendent haben, können wir etwas zur grundlegenden Thematik des Patienten sagen. Und wir brauchen gar nicht auf so astrologische Feinheiten wie Planetenstellungen in den Tierkreiszeichen oder die Planetenstellungen in den Feldern bzw. in den sogenannten Häusern einzugehen. Wir können uns zum Beispiel klarmachen, dass eine Analogiekette von Löwe, Sonne, Kraft, Gold, Herz, Diamant, Rose, Schloss etc. besteht und dass zu dieser Analogiekette Aurum gehört. So, wie die Homöopathie eine Erfahrungsmedizin ist, ist auch die Astrologie eine Erfahrungswissenschaft. Und so hat sich z.B. gezeigt, dass Löwe-Menschen etwas mit dem Herzen zu tun haben und dass wir durchaus an Aurum denken können, ganz abgesehen davon, dass wir bei HerzGeschichten im Repertorium meistens Aurum dreiwertig dabei haben. Die Beziehungen der Begriffe untereinander ist eben keine kausale, sondern eine synchrone, eine analoge. Wir können bei uns selbst nachschauen: die linke Gehirnhälfte ist für das lineare Denken zuständig, hier werden verstandesmäßige Entscheidungen getroffen, hier regiert die Logik und die Daten- bzw. Informationsmenge wird nacheinander abgearbeitet und verbraucht somit Zeit. Unser Sonnenzeichen ist der Start, mit dem wir ins Leben treten. Qualitäten, Eigenschaften, Charakter, Vorzüge und Mängel; grob gesagt, unser Startkapital. Der Aszendent ist das zum Zeitpunkt der Geburt im Osten aufsteigende Tierkreiszeichen. Der Aszendent sagt mir, wo ich in diesem Leben hin will, auf welches Prinzip ich schaue, wenn die Sonne aufgeht. Die aufgehende Sonne beleuchtet den Tag, das Bewusste, die Wegstrecke, die ich mir vorgenommen habe. Das ist wieder ein Beispiel für analoges und symbolhaftes Denken. In der rechten Gehirnhälfte laufen analoge Prozesse ab, wie Sprache, Musik, instinkthaftes Handeln. Der Ablauf ist synchron, gleichzeitig, unzensiert. Wenn wir in Lebensgefahr sind, finden keine zeitraubenden Denkprozesse statt. Und es ist längst klar geworden, was es heißt: Frauen können nicht logisch denken. Vielleicht wollen sie gar nicht logisch denken, vielleicht brauchen wir viel mehr die Qualität, in Symbolen und Analogien verstehen zu können, um ein Gleichgewicht zu den linearen und kausalen Denksystemen herzustellen. Die Wirksamkeit von Symbolen hat uralte Tradition. Die Wirksamkeit ist gegeben, ob wir daran glauben mögen oder nicht. Wenn sich die lineare Wissenschaft noch so sehr darum bemühen mag, einen objektiven Beweis zu verhindern, so wird sie sich bis in alle Ewigkeit im Kreise drehen wie eine Schraube mit ewigem Gewinde. Denn es kann keinen objektiven Beweis geben, weil alle Wahrnehmungen nur subjektiv in jedem Menschen stattfinden und man sich nur aus kommunikativen Gründen darauf geeinigt hat, z.B. eine bestimmte Lichtwellenlänge als "rot" zu bezeichnen. Aber was dieses Rot bei verschiedenen Menschen auslöst bzw. wie es auf sie wirkt, ist individuell und somit von einer verallgemeinernden Gesetzgebung ausgeschlossen. Hier haben wir die zwei grundsätzlichen Polaritäten Homöopathische Einblicke - 37/99 rechts minus YIN Und das eine ist eben gerade durch das Fehlen weiblich des anderen definiert. Ich kann nur Licht definieren, wenn ich auch Nicht-Licht, also Dunkelheit habe, also sind beide Zustände zu unserem Leben gehörig. links Plus YANG männlich Wir werden ja auch, wenn wir mit unserem Patienten sprechen und ihn so beobachten, darauf achten, welche 43