ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS OZURDEX 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem Applikator 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein Implantat enthält 700 Mikrogramm Dexamethason. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Intravitreales Implantat in einem Applikator. Einweg-Injektionsgerät mit einem stäbchenförmigen, nicht sichtbaren Implantat. Das Implantat hat einen Durchmesser von etwa 0,46 mm und eine Länge von 6 mm. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete OZURDEX wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV) (siehe Abschnitt 5.1). OZURDEX wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung OZURDEX darf nur von einem qualifizierten Ophthalmologen mit Erfahrung in der Durchführung intravitrealer Injektionen verabreicht werden. Dosierung Die empfohlene Dosis ist ein einzelnes OZURDEX-Implantat, das intravitreal in das betroffene Auge zu applizieren ist. Die gleichzeitige Verabreichung in beide Augen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Wiederholungsdosen sind in Betracht zu ziehen, wenn ein Patient zwar auf die Behandlung anspricht, aber im weiteren Verlauf einen Sehverlust aufweist und nach Auffassung des Arztes von einer Wiederholungsbehandlung profitieren würde, ohne einem signifikanten Risiko ausgesetzt zu sein (siehe Abschnitt 5.1). Patienten, die eine dauerhafte Verbesserung des Visus aufweisen, sollten nicht erneut behandelt werden. Patienten, die eine Visusverschlechterung aufweisen, die durch OZURDEX nicht verlangsamt wird, sollten nicht erneut behandelt werden. Es liegen nur sehr begrenzte Informationen über Wiederholungsbehandlungen in einem Intervall von weniger als sechs Monaten vor (siehe Abschnitt 5.1). Es gibt zurzeit keine Erfahrungen mit wiederholten Verabreichungen bei einer nicht infektiösen Uveitis im posterioren Segment oder von mehr als zwei Implantaten bei retinalem Venenverschluss. 2 Patienten müssen nach der Injektion überwacht werden, um im Falle einer Infektion oder eines erhöhten intraokulären Drucks eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen (siehe Abschnitt 4.4). Besondere Patientengruppen Ältere Patienten (≥65 Jahre alt) Eine Dosisanpassung ist für ältere Patienten nicht erforderlich. Nierenfunktionsstörung OZURDEX wurde bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung nicht untersucht. Es sind jedoch keine besonderen Vorkehrungen für diese Patientengruppe erforderlich. Leberfunktionsstörung OZURDEX wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörung nicht untersucht. Es sind jedoch keine besonderen Vorkehrungen für diese Patientengruppe erforderlich. Kinder und Jugendliche Es gibt keinen relevanten Gebrauch von OZURDEX bei Kindern und Jugendlichen mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV). Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von OZURDEX bei Uveitis wurden bei Kindern und Jugendlichen noch nicht nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor. Art der Anwendung Intravitreales Implantat in einem Applikator für den Einmalgebrauch. Nur zur intravitrealen Anwendung. Jeder Applikator darf nur zur Behandlung eines einzigen Auges verwendet werden. Die intravitreale Injektion muss unter kontrolliert aseptischen Bedingungen durchgeführt werden, was sterile Handschuhe, ein steriles Abdecktuch sowie ein steriles Lidspekulum (oder ein vergleichbares Instrument) einschließt. Vor dem und am Tag des Injektionsverfahrens ist ein topisches Breitband-Antibiotikum zu verabreichen. Vor der Injektion müssen die periokuläre Haut, das Augenlid und die Augenoberfläche (z. B. mit Tropfen einer 5-prozentigen Povidon-Jod-Lösung auf die Konjunktiva, wie in den klinischen Studien zur Zulassung von OZURDEX) desinfiziert und eine adäquate Lokalanästhesie durchgeführt werden. Den Folienbeutel aus dem Umkarton nehmen und auf Schäden überprüfen (siehe Abschnitt 6.6). Anschließend den Folienbeutel in einem sterilen Bereich öffnen und den Applikator vorsichtig auf eine sterile Ablage legen. Die Schutzkappe vorsichtig vom Applikator entfernen. Sobald der Folienbeutel geöffnet ist, muss der Applikator sofort verwendet werden. Den Applikator mit einer Hand festhalten und die Sicherheitslasche gerade vom Applikator abziehen. Die Lasche nicht drehen oder biegen. Die Nadel mit dem Kanülenschliff nach oben, weg von der Sklera halten und die Nadel etwa 1 mm in die Sklera einführen, die Richtung zur Augenmitte hin ändern und die Nadel in den Glaskörperraum einführen, bis die Silikonhülse die Konjunktiva berührt. Die Auslösetaste langsam drücken, bis ein Klicken zu hören ist. Vor dem Herausziehen des Applikators aus dem Auge sicherstellen, dass die Auslösetaste vollständig gedrückt wurde und bündig mit der Applikatoroberfläche eingerastet ist. Die Nadel in derselben Richtung herausziehen, in der sie in den Glaskörper eingeführt wurde. Unmittelbar nach dem Injizieren von OZURDEX eine indirekte Ophthalmoskopie im Injektionsquadranten durchführen, um zu prüfen, ob die Implantation erfolgreich war. Die visuelle Darstellung ist in den meisten Fällen möglich. In Fällen, in denen das Implantat nicht sichtbar ist, ein steriles Wattestäbchen verwenden und leicht auf die Injektionsstelle drücken, um das Implantat sichtbar zu machen. 3 Im Anschluss an die intravitreale Injektion sind die Patienten weiterhin mit einem BreitbandAntibiotikum zu behandeln. 4.3 Gegenanzeigen OZURDEX ist kontraindiziert bei: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Aktiver oder vermuteter okulärer oder periokulärer Infektion einschließlich der meisten Viruserkrankungen der Hornhaut und Konjunktiva, wie aktive epitheliale Herpes-SimplexKeratitis (dendritische Keratitis), Vaccinia-, Varicella- und mykobakterielle Infektionen sowie Pilzerkrankungen. Fortgeschrittenem Glaukom, das mit Arzneimitteln allein nicht adäquat behandelt werden kann. Aphaken Augen mit Ruptur der posterioren Linsenkapsel. Augen mit Vorderkammer-Intraokularlinse und Ruptur der posterioren Linsenkapsel. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Intravitreale Injektionen können mit einer Endophthalmitis, intraokulärer Entzündung, erhöhtem intraokulärem Druck und Netzhautablösung assoziiert sein. Es sind stets geeignete aseptische Injektionstechniken anzuwenden. Darüber hinaus müssen Patienten nach der Injektion überwacht werden, um im Falle einer Infektion oder eines erhöhten intraokulären Drucks eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen. Die Überwachung kann eine Prüfung der Durchblutung des Sehnervenkopfes unmittelbar nach der Injektion, eine Tonometrie innerhalb von 30 Minuten nach der Injektion sowie eine biomikroskopische Untersuchung zwei bis sieben Tage nach der Injektion umfassen. Die Patienten sind anzuweisen, jedwede Symptome, die auf eine Endophthalmitis oder eines der oben aufgeführten Ereignisse hinweisen, umgehend mitzuteilen (siehe Abschnitt 4.8). Bei allen Patienten mit Riss der posterioren Kapsel, z. B. bei denen mit einer posterioren Linse und/oder bei jenen, die einen Irisdefekt (z. B. aufgrund einer Iridektomie) mit oder ohne vorhergehender Vitrektomie haben, besteht das Risiko einer Implantatmigration in die Vorderkammer. Mit Ausnahme derjenigen Patienten, bei denen eine Gegenanzeige besteht (siehe Abschnitt 4.3) und bei denen OZURDEX nicht verwendet werden darf, muss OZURDEX mit Vorsicht und darf nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Diese Patienten müssen eng auf Anzeichen einer Implantatmigration überwacht werden. Die Anwendung von Corticosteroiden kann zu posterioren subkapsulären Katarakten, Glaukom und sekundären okulären Infektionen führen. Nach der ersten Injektion erscheint die Inzidenz einer Katarakt bei Patienten mit nicht infektiöser Uveitis im posterioren Segment höher als bei Patienten mit VAV/ZVV. In klinischen VAV/ZVV-Studien ist eine Katarakt häufiger bei Patienten mit phaker Linse aufgetreten, die eine zweite Injektion erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Eine Kataraktoperation war nur bei einem von 368 Patienten während der ersten Behandlung und bei drei von 302 Patienten während der zweiten Behandlung erforderlich. In der Studie zur nicht infektiösen Uveitis wurde bei einem von 62 Patienten mit phaker Linse nach einer einmaligen Injektion eine Kataraktoperation durchgeführt. Die Prävalenz der konjunktivalen Blutung erscheint bei Patienten mit nicht infektiöser Uveitis im posterioren Segment höher als bei Patienten mit VAV/ZVV. Dies könnte auf die intravitreale Injektion oder eine gleichzeitige Anwendung von topischen und/oder systemischen Corticosteroiden oder nichtsteroidalen Antirheumatika zurückzuführen sein. Es ist keine Behandlung erforderlich, da es zu einer spontanen Auflösung kommt. 4 Wie bei einer okulären Steroidbehandlung und bei intravitrealen Injektionen zu erwarten, kann ein erhöhter intraokulärer Druck (IOD) auftreten. Bei den Patienten, die einen Anstieg des IOD von ≥10 mm Hg ab dem Ausgangswert verzeichneten, wies der größte Anteil diesen IOD-Anstieg etwa 60 Tage nach der Injektion auf. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des IOD, unabhängig vom BasisIOD, erforderlich und jede Erhöhung nach der Injektion muss je nach Bedarf entsprechend behandelt werden. Bei Patienten unter 45 Jahren mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenverschlusses oder einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt, ist ein Anstieg des IOD wahrscheinlicher. Corticosteroide müssen bei Patienten, die in der Vergangenheit an einem okulären Herpes simplex erkrankt waren, mit Vorsicht, und dürfen bei Patienten mit aktivem okulärem Herpes simplex nicht angewendet werden. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von OZURDEX bei gleichzeitiger Verabreichung in beide Augen wurde nicht untersucht. Daher wird die gleichzeitige Verabreichung in beide Augen nicht empfohlen. OZURDEX wurde nicht bei Patienten mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenverschlusses mit signifikanter retinaler Ischämie untersucht. Daher wird OZURDEX nicht empfohlen. Eine Antikoagulantientherapie wurde bei 1,7 % der mit OZURDEX behandelten Patienten durchgeführt. Es gab keine Berichte über hämorrhagische unerwünschte Ereignisse bei diesen Patienten. Thrombozytenaggregationshemmer wie z. B. Clopidogrel wurden zeitweilig während der klinischen Studien bei über 40 % der Patienten verabreicht. Bei den Patienten der klinischen Studien, die Thrombozytenaggregationshemmer erhielten, traten hämorrhagische unerwünschte Ereignisse häufiger bei den mit OZURDEX behandelten Patienten (27 %) als bei den Patienten der Kontrollgruppe auf (20 %). Die am häufigsten berichtete hämorrhagische Nebenwirkung war die konjunktivale Blutung (24 %). OZURDEX ist bei mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern behandelten Patienten mit Vorsicht anzuwenden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Die systemische Resorption ist minimal und es werden keine Wechselwirkungen erwartet. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Tierexperimentelle Studien haben teratogene Wirkungen nach topisch ophthalmischer Verabreichung gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Es liegen keine adäquaten Daten bezüglich der Anwendung von intravitreal verabreichtem Dexamethason bei Schwangeren vor. Die systemische Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für intrauterine Wachstumsretardierung und Nebenniereninsuffizienz beim Neugeborenen. Obwohl nach der lokalen, intraokulären Behandlung nur eine sehr geringe systemische Belastung mit Dexamethason zu erwarten ist, wird daher die Anwendung von OZURDEX während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt das potentielle Risiko für den Fötus. Stillzeit Dexamethason wird in die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund der Anwendungsart und der daraus resultierenden systemischen Belastung werden keine Auswirkungen auf das Kind erwartet. Die Anwendung von OZURDEX während der Stillzeit wird jedoch nicht empfohlen, es sei denn, dies ist absolut notwendig. 5 Fertilität Es liegen keine Daten zur Fertilität vor. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nach dem Erhalt von OZURDEX durch intravitreale Injektion kann die Sehfähigkeit der Patienten vorübergehend beeinträchtigt werden (siehe Abschnitt 4.8). Sie sollten daher kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, bis die Sehfähigkeit wieder hergestellt ist. 4.8 Nebenwirkungen VAV/ZVV a) Die klinische Sicherheit von OZURDEX bei Patienten mit Makulaödem als Folge eines retinalen Zentralvenen- oder Venenastverschlusses wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, mit einer Scheininjektion kontrollierten Phase-III-Studien untersucht. In den beiden Phase-III-Studien wurden insgesamt 427 Patienten randomisiert der Behandlung mit OZURDEX und 426 der Behandlung mit einer Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 401 Patienten (94 %), die randomisiert und mit OZURDEX behandelt wurden, haben die initiale Behandlungsphase (bis Tag 180) abgeschlossen. Bei insgesamt 47,3 % der Patienten trat mindestens eine Nebenwirkung auf. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten, die OZURDEX erhielten, waren erhöhter intraokulärer Druck (24,0 %) und konjunktivale Blutung (14,7 %). Das Nebenwirkungsprofil der VAV-Patienten war dem bei ZVV-Patienten beobachteten Nebenwirkungsprofil ähnlich, obgleich die Gesamtinzidenz der Nebenwirkungen bei der Untergruppe der Patienten mit ZVV höher war. b) Folgende mit der OZURDEX-Behandlung in Verbindung gebrachte Nebenwirkungen wurden während der beiden klinischen Phase-III-Studien berichtet. Die Nebenwirkungen sind in Tabelle 1 entsprechend den MedDRA-Systemorganklassen wie folgt aufgeführt: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Tabelle 1. Nebenwirkungen – VAV/ZVV Systemorganklasse Erkrankungen des Nervensystems Augenerkrankungen Häufigkeit häufig Nebenwirkung Kopfschmerzen sehr häufig Erhöhter intraokulärer Druck, konjunktivale Blutung* häufig Okuläre Hypertension, Glaskörperabhebung, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Glaskörperblutung*, Sehstörungen, Glaskörpertrübungen* (einschließlich Mouches volantes), Augenschmerzen*, Photopsie*, konjunktivales Ödem*, Vorderkammerzellen*, konjunktivale Hyperämie* gelegentlich Retinariss*, Vorderkammertrübung* * Nebenwirkungen, die eher mit der intravitrealen Injektion als mit dem Dexamethason-Implantat in Verbindung gebracht werden 6 c) Ein erhöhter intraokulärer Druck (IOD) unter OZURDEX erreichte seinen Höchstwert an Tag 60 und ging bis Tag 180 zu den Ausgangswerten zurück. Erhöhte IOD-Werte erforderten entweder keine Behandlung oder wurden durch die vorübergehende Anwendung topischer IOD-senkender Arzneimittel behandelt. Während der initialen Behandlungsphase benötigten 0,7 % (3/421) der Patienten, die OZURDEX erhielten, eine Laserbehandlung oder einen chirurgischen Eingriff zur Behandlung des erhöhten IOD im behandelten Auge, verglichen mit 0,2 % (1/423) der Patienten, die eine Scheininjektion erhielten. Das Nebenwirkungsprofil von 341 untersuchten Patienten nach einer zweiten Injektion von OZURDEX war ähnlich wie jenes nach der ersten Injektion. Bei insgesamt 54 % der Patienten trat mindestens eine Nebenwirkung auf. Die Inzidenz des erhöhten IOD (24,9 %) war vergleichbar mit der Inzidenz nach der ersten Injektion und ging gleichermaßen bis zum nicht verblindeten Tag 180 auf das Ausgangsniveau zurück. Die Gesamtinzidenz der Katarakte lag nach 1 Jahr höher als nach den anfänglichen 6 Monaten. Uveitis a) Die klinische Sicherheit von OZURDEX bei Patienten mit einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt, wurde in einer einzelnen, multizentrischen, verblindeten, randomisierten Studie ermittelt. Insgesamt 77 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit OZURDEX und 76 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 73 der randomisierten und mit OZURDEX behandelten Patienten (95 %) haben die 26 Wochen dauernde Studie abgeschlossen. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen im behandelten Auge von Patienten, die OZURDEX erhielten, waren konjunktivale Blutung (30,3 %), erhöhter intraokulärer Druck (25,0 %) und Katarakt (11,8 %). b) Folgende mit der OZURDEX-Behandlung in Verbindung gebrachte Nebenwirkungen wurden während der klinischen Phase-III-Studie berichtet. Die Nebenwirkungen sind in Tabelle 2 entsprechend den MedDRA-Systemorganklassen wie folgt aufgeführt: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Tabelle 2. Nebenwirkungen – Uveitis Systemorganklasse Erkrankungen des Nervensystems Augenerkrankungen Häufigkeit Häufig Nebenwirkung Migräne Sehr häufig Erhöhter intraokulärer Druck, Katarakt, konjunktivale Blutung* Häufig Netzhautablösung, Mouches volantes, Glaskörpertrübungen, Blepharitis, Hyperämie der Sklera*, Sehbehinderung, Missempfindungen im Auge*, Augenlidpruritus. * Nebenwirkungen, die eher mit der intravitrealen Injektion als mit dem Dexamethason-Implantat in Verbindung gebracht werden Erfahrungen nach dem Inverkehrbringen Folgende Nebenwirkungen wurden anhand von Erfahrungen mit OZURDEX nach dem Inverkehrbringen identifiziert: 7 Augenerkrankungen Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort 4.9 Endophthalmitis (injektionsbedingt) (siehe auch Abschnitt 4.4) Hypotonia bulbi (in Verbindung mit einer Glaskörperleckage aufgrund der Injektion) Komplikation beim Einsetzen des Implantats (Fehlplatzierung des Implantats) Dislokation des Implantats (Implantatmigration) mit oder ohne Hornhautödem (siehe auch Abschnitt 4.4) Überdosierung Wenn eine Überdosierung erfolgt, ist der intraokuläre Druck vom behandelnden Arzt zu überwachen und bei Bedarf zu behandeln. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmika, Antiphlogistika, ATC-Code: S01BA01 Dexamethason, ein stark wirksames Corticosteroid, wirkt nachweislich entzündungshemmend, indem es die Ödembildung, Fibrinablagerung, kapilläre Leckage und Phagozytenmigration der Entzündungsreaktion unterdrückt. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor, VEGF) ist ein Zytokin, das in erhöhten Konzentrationen im Umfeld des Makulaödems exprimiert wird. Er ist ein starker Promotor der vaskulären Permeabilität. Corticosteroide hemmen nachweislich die Expression von VEGF. Darüber hinaus verhindern Corticosteroide die Freisetzung von Prostaglandinen, von denen einige als Mediatoren für zystoide Makulaödeme identifiziert wurden. VAV/ZVV Die Wirksamkeit von OZURDEX wurde in zwei multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, mit einer Scheininjektion kontrollierten, parallelen Studien identischen Designs ermittelt, die zusammen 1.267 Patienten umfassten, welche randomisiert mit Dexamethason-Implantaten (350 µg oder 700 µg) oder mit einer Scheininjektion behandelt wurden (Studien 206207-008 und 206207-009). Insgesamt 427 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit OZURDEX, 414 der Behandlung mit Dexamethason 350 µg und 426 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Auf der Grundlage der zusammengefassten Analyseergebnisse zeigte die Behandlung mit OZURDEXImplantaten eine statistisch signifikant größere Anzahl an Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, definiert als Patienten, die im Vergleich zur Gruppe mit Scheininjektion (p < 0,001) 90 Tage nach der Injektion eines einzelnen Implantats bezogen auf den Ausgangswert des bestkorrigierten Visus (Best Corrected Visual Acuity, BCVA) eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben aufwiesen. Der Anteil der Patienten, die den primären Wirksamkeitswert von ≥ 15 Buchstaben Verbesserung gegenüber dem BCVA-Ausgangswert nach der Injektion eines einzelnen Implantats erzielten, ist in Tabelle 3 dargestellt. Eine Wirkung der Behandlung zeigte sich zum ersten Beobachtungszeitpunkt an Tag 30. Die maximale Wirkung der Behandlung wurde an Tag 60 beobachtet und der Unterschied in der Anzahl der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, fiel zu allen Zeitpunkten bis Tag 90 nach der Injektion statistisch signifikant zugunsten von OZURDEX gegenüber der Scheininjektion aus. Auch an Tag 180 wurde weiterhin ein größerer Anteil an Patienten beobachtet, die im Vergleich zu den mit der Scheininjektion behandelten Patienten im Rahmen der Behandlung mit OZURDEX eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben bezogen auf den BCVA-Ausgangswert aufwiesen. 8 Tabelle 3. Anteil der Patienten, die eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben gegenüber dem Ausgangswert des bestkorrigierten Visus im behandelten Auge aufwiesen (zusammengefasst, ITT-Population) OZURDEX Scheininjektion Visite N = 427 N = 426 a Tag 30 21,3 % 7,5 % Tag 60 29,3 % a 11,3 % Tag 90 21,8 % a 13,1 % Tag 180 21,5 % 17,6 % a Anteil ist bei OZURDEX signifikant höher als bei der Scheininjektion (p < 0,001) Die durchschnittliche Veränderung gegenüber dem BCVA-Ausgangswert war zu allen Zeitpunkten bei OZURDEX signifikant höher als bei der Scheininjektion. In jeder Phase-III-Studie und in der zusammengefassten Analyse wiesen die kumulativen Ansprechkurven für die Zeit bis zum Erreichen einer Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben (3 Zeilen) bezogen auf den BCVA signifikante Unterschiede zwischen OZURDEX und der Scheininjektion auf (p < 0,001), wobei mit OZURDEX behandelte Patienten frühzeitiger eine 3-Zeilen-Verbesserung beim BCVA erzielten als mit der Scheininjektion behandelte Patienten. OZURDEX war der Scheininjektion hinsichtlich der Verhinderung des Sehverlusts zahlenmäßig überlegen, wie sich in dem niedrigeren Anteil der Patienten in der OZURDEX-Gruppe, die eine Verschlechterung des Sehvermögens von ≥ 15 Buchstaben im gesamten 6-monatigen Studienzeitraum aufwiesen, zeigt. In allen Phase-III-Studien und in der zusammengefassten Analyse waren an Tag 90 die durchschnittliche Netzhautdicke signifikant geringer und die durchschnittliche Reduktion vom Ausgangswert bei OZURDEX signifikant höher (-207,9 Mikrometer) als bei der Scheininjektion (95,0 Mikrometer) (p < 0,001, zusammengefasste Daten). Die anhand des BCVA an Tag 90 ermittelte Wirkung der Behandlung wurde daher durch diesen anatomischen Befund bestätigt. An Tag 180 war die durchschnittliche Reduktion der Netzhautdicke (-119,3 Mikrometer) verglichen zur Gruppe mit Scheininjektion nicht signifikant. Patienten, die einen BCVA-Wert von < 84 ODER in der optischen Kohärenztomografie (OCT) eine Netzhautdicke von > 250 Mikrometern aufwiesen und für die eine Behandlung nach Einschätzung des Prüfarztes kein Risiko darstellte, waren für eine OZURDEX-Behandlung in einer nicht verblindeten Verlängerung der Studie geeignet. Von den Patienten, die in der nicht verblindeten Phase behandelt wurden, erhielten 98 % 5 bis 7 Monate nach der initialen Behandlung eine OZURDEX-Injektion. Wie bei der initialen Behandlung wurde das maximale Ansprechen auch in der nicht verblindeten Phase an Tag 60 beobachtet. Die kumulativen Ansprechraten fielen in der gesamten nicht verblindeten Phase bei jenen Patienten höher aus, die zwei aufeinander folgende OZURDEX-Injektionen erhielten, verglichen mit jenen Patienten, die in der initialen Phase keine OZURDEX-Injektion erhalten hatten. Der Anteil der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, war zu jedem Zeitpunkt nach der zweiten Behandlung stets größer als nach der ersten Behandlung. Eine Verzögerung der Behandlung um 6 Monate führte in der nicht verblindeten Phase jedoch zu allen Zeitpunkten zu einem geringeren Anteil an Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, verglichen mit dem Anteil der Patienten, die eine zweite OZURDEX-Injektion erhielten. 9 Uveitis Die klinische Wirksamkeit von OZURDEX wurde in einer einzelnen, multizentrischen, verblindeten, randomisierten Studie zur Behandlung einer nicht infektiösen Entzündung des posterioren Segments des Auges bei Patienten mit Uveitis ermittelt. Insgesamt 229 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit Dexamethason-Implantaten (350 µg oder 700 µg) oder mit Scheininjektion zugeteilt. Davon wurden insgesamt 77 Patienten randomisiert der Behandlung mit OZURDEX, 76 Patienten der Behandlung mit Dexamethason 350 µg und 76 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 95 % der Patienten haben die 26 Wochen dauernde Studie abgeschlossen. Der Anteil der Patienten mit einem Glaskörpertrübungswert von 0 im behandelten Auge in Woche 8 (primärer Endpunkt) war bei OZURDEX viermal so hoch (46,8 %) wie bei der Scheininjektion (11,8 %), p < 0,001. Die statistische Überlegenheit blieb bis einschließlich Woche 26 bestehen (p ≤ 0,014), wie in Tabelle 4 dargestellt. Die kumulativen Ansprechkurven (Zeit bis zum Glaskörpertrübungswert von 0) der OZURDEXGruppe unterschieden sich signifikant von denen der Scheininjektionsgruppe (p < 0,001), wobei Patienten, die Dexamethason erhielten, ein früheres und besseres Ansprechen auf die Behandlung zeigten. Die Reduzierung der Glaskörpertrübung ging mit einer Verbesserung des Visus einher. Der Anteil der Patienten mit einer Verbesserung von mindestens 15 Buchstaben gegenüber dem BCVA-Ausgangswert im behandelten Auge betrug in Woche 8 bei OZURDEX mehr als das Sechsfache (42,9 %) im Vergleich zur Scheininjektion (6,6 %), p < 0,001. Die statistische Überlegenheit wurde in Woche 3 erzielt und blieb bis einschließlich Woche 26 bestehen (p < 0,001), wie in Tabelle 4 dargestellt. Der prozentuale Anteil der Patienten, die vom Ausgangspunkt bis Woche 8 zusätzliche Medikation benötigten, betrug bei der OZURDEX-Gruppe nur rund ein Drittel (7,8 %) gegenüber der Scheininjektionsgruppe (22,4 %), p = 0,012. Tabelle 4. Visite Anteil der Patienten mit einem Glaskörpertrübungswert von Null und einer Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben ab dem Ausgangswert des bestkorrigierten Visus im behandelten Auge (ITT-Population) Glaskörpertrübungswert von Null DEX 700 Scheininjektion N = 77 N = 76 Woche 3 23,4 % 11,8 % Woche 6 42,9 %a 9,2 % a Woche 8 46,8 % 11,8 % Woche 12 45,5 %a 13,2 % Woche 16 40,3 %b 21,1 % c Woche 20 39,0 % 19,7 % Woche 26 31,2 %d 14,5 % a b c d p < 0,001; p = 0,010; p = 0,009; p = 0,014 BCVA-Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben ab dem Ausgangswert DEX 700 Scheininjektion N = 77 N = 76 32,5 %a 3,9 % 41,6 %a 7,9 % a 42,9 % 6,6 % 41,6 %a 13,2 % 39,0 %a 13,2 % a 40,3 % 13,2 % 37,7 %a 13,2 % Kinder und Jugendliche Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat OZURDEX von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in allen pädiatrischen Gruppierungen für retinalen Gefäßverschluss freigestellt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen). 10 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften In den beiden 6-monatigen Wirksamkeitsstudien wurden Plasmakonzentrationen von einer Untergruppe aus 21 Patienten vor der Dosierung sowie an Tag 7, 30, 60 und 90 nach der intravitrealen Injektion des Implantats mit 350 µg oder 700 µg Dexamethason bestimmt. 95 % der Plasma-DexamethasonKonzentrationswerte der 350-µg-Dosisgruppe und 86 % der 700-µg-Dosisgruppe lagen unterhalb der unteren Bestimmungsgrenze (0,05 ng/ml). Der höchste Plasmakonzentrationswert von 0,094 ng/ml wurde bei einem Patienten in der 700-µg-Gruppe gemessen. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Plasma-Dexamethason-Konzentration mit dem Alter, dem Körpergewicht oder dem Geschlecht der Patienten zusammenhängt. In einer 6-monatigen Studie an Affen im Anschluss an eine einzelne intravitreale OZURDEX-Injektion betrug der Dexamethason-Glaskörper-Cmax-Wert 100 ng/ml an Tag 42 nach der Injektion und 5,57 ng/ml an Tag 91. Dexamethason konnte auch 6 Monate nach der Injektion noch im Glaskörper nachgewiesen werden. Die Rangfolge der Dexamethason-Konzentration war wie folgt: Netzhaut > Iris > Ziliarkörper > Glaskörper > Kammerwasser > Plasma. In einer in vitro-Metabolismusstudie, die nach der 18-stündigen Inkubation von [14C]-Dexamethason mit menschlichem Hornhaut-, Iris-, Ziliarkörper-, Choroidea-, Retina-, Glaskörper- und Skleragewebe durchgeführt wurde, wurden keine Metaboliten festgestellt. Dies stimmt mit den Ergebnissen von okulären Metabolismusstudien an Kaninchen und Affen überein. Dexamethason wird letztendlich in Lipide und wasserlösliche Metaboliten umgewandelt, die über die Galle und den Urin ausgeschieden werden können. Die OZURDEX-Matrix wird durch einfache Hydrolyse langsam zu Milchsäure und Glykolsäure und dann weiter zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet. Es liegen keine Daten zur Mutagenität, Karzinogenität, Reproduktions- oder Entwicklungstoxizität von OZURDEX vor. Untersuchungen belegen die teratogene Wirkung von Dexamethason bei Mäusen und Kaninchen nach topisch ophthalmischer Anwendung. Bei Kaninchen wurde nach der Verabreichung des Implantats im posterioren Segment des Auges eine Dexamethason-Exposition des gesunden/unbehandelten Auges durch kontralaterale Diffusion beobachtet. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Ester-Endgruppen. Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Säure-Endgruppen. 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 11 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 1 Packung enthält: 1 steriles, implantierbares, stäbchenförmiges Implantat mit verzögerter Freisetzung von 700 Mikrogramm Dexamethason, welches sich in der Nadel (Edelstahl) eines Einweg-Applikators befindet. Der Applikator besteht aus einem Kolben (Edelstahl) innerhalb einer Nadel, in der das Implantat von einer Hülse (Silikon) festgehalten wird. Der Kolben wird durch eine Auslösetaste an der Seite des Applikators gesteuert. Die Nadel wird durch eine Kappe und die Auslösetaste durch eine Sicherheitslasche geschützt. Der Applikator, der das Implantat enthält, ist in einem versiegelten Folienbeutel mit Trocknungsmittel verpackt. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung OZURDEX darf nur einmal verwendet werden. Jeder Applikator darf nur zur Behandlung eines einzigen Auges verwendet werden. Produkt nicht verwenden, wenn die Versiegelung des Folienbeutels mit dem Applikator beschädigt ist. Sobald der Folienbeutel geöffnet ist, muss der Applikator sofort verwendet werden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road, Co. Mayo Westport Irland 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/10/638/001 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27/07/2010 12 10. STAND DER INFORMATION MM/JJJJ Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. 13 ANHANG II A. HERSTELLER, DER (DIE) FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST (SIND) B. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH C. SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 14 A. HERSTELLER, DER (DIE) FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST (SIND) Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road Westport, Co Mayo Irland B. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2). C. SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN Pharmakovigilanz-System Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen muss sicherstellen, dass das PharmakovigilanzSystem, wie in Modul 1.8.1 der Zulassung dargelegt, vorhanden und funktionsfähig ist, bevor und während das Arzneimittel in den Verkehr gebracht wird. Riskomanagement-Plan (RMP) Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen verpflichtet sich, die im Pharmakovigilanz-Plan und im Plan zur Überwachung der Wirksamkeit dargestellten Studien und zusätzlichen Pharmakovigilanz-Aktivitäten, wie im RMP vereinbart, dargelegt in Modul 1.8.2. der Zulassung, und alle künftigen mit dem Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) vereinbarten Aktualisierungen des RMP durchzuführen. Gemäß der Leitlinie des CHMP zu Risikomanagement-Systemen für Arzneimittel zur Anwendung beim Menschen ist jeder aktualisierte RMP zeitgleich mit dem nächstfolgenden PSUR (regelmäßig aktualisierter Bericht über die Unbedenklichkeit des Arzneimittels) einzureichen. Ein aktualisierter RMP ist außerdem einzureichen, wenn neue Kenntnisse erhalten werden, die eine Bedeutung haben könnten für die aktuelle Risikospezifizierung, den Pharmakovigilanzplan oder die Aktivitäten zur Risikominimierung innerhalb von 60 Tagen, nachdem ein wichtiger Ecktermin (Pharmakovigilanz oder RisikoMinimierung) erreicht wurde nach Aufforderung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE SICHERE UND WIRKSAME ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS Vor der Markteinführung in den einzelnen Mitgliedsstaaten hat der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen (MAH, Marketing Authorisation Holder) das endgültige Schulungsmaterial mit der zuständigen nationalen Behörde abzustimmen. Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat sicherzustellen, dass entsprechend den Gesprächen und Vereinbarungen mit den zuständigen nationalen Behörden in allen Mitgliedstaaten, in denen OZURDEX vermarktet wird und allen ophthalmologischen Kliniken, in denen OZURDEX 15 voraussichtlich verwendet wird, ein aktualisiertes Informationspaket für Ärzte mit folgendem Inhalt zur Verfügung gestellt wird: Informationen für Ärzte Video über das intravitreale Injektionsverfahren Piktogramm zum intravitrealen Injektionsverfahren Informationspakete für Patienten Das Informationspaket für Ärzte sollte folgende Elemente enthalten: Die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Aseptische Techniken zur Minimierung des Infektionsrisikos Anwendung von Antibiotika Techniken der intravitrealen Injektion Patientenüberwachung nach der intravitrealen Injektion Wichtige Anzeichen und Symptome für mit der intravitrealen Injektion zusammenhängende unerwünschte Ereignisse wie erhöhter intraokulärer Druck, Glaukom, okuläre Hypertension, Katarakt, traumatische Katarakt in Verbindung mit der Injektionstechnik, Glaskörperabhebung, Glaskörperblutung, Endophthalmitis, Netzhautablösung, Netzhautriss, mechanischer Fehler des Implantats, Dislokation des Implantats und Fehlplatzierung des Implantats Handhabung von mit der intravitrealen Injektion zusammenhängenden unerwünschten Ereignissen Das Informationspaket für Patienten sollte sowohl ein Patienteninformationsheft als auch eine AudioCD mit folgenden wichtigen Elementen enthalten: Patienteninformationsbroschüre Vorbereitung für die Ozurdex-Behandlung Welche Schritte nach der Behandlung mit Ozurdex folgen Wichtige Anzeichen und Symptome schwerwiegender unerwünschter Ereignisse wie erhöhter intraokulärer Druck und okuläre Hypertension In welchen Fällen sofort ein Arzt aufzusuchen ist 16 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 17 A. ETIKETTIERUNG 18 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UND AUF DEM BEHÄLTNIS AUSFÜHRLICHES UMKARTON- UND BEUTEL-ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS OZURDEX 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem Applikator Dexamethason 2. WIRKSTOFF(E) Ein Implantat enthält 700 Mikrogramm Dexamethason. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Enthält: Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Ester-Endgruppen. Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Säure-Endgruppen. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Ein intravitreales Implantat in einem Applikator. 5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG Nur zur einmaligen Anwendung. Packungsbeilage beachten. Intravitreale Anwendung. Nicht verwenden, wenn die Versiegelung des Folienbeutels beschädigt ist. 6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis Sobald der Beutel geöffnet ist, muss der Applikator sofort verwendet werden. 19 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road Westport Co. Mayo Irland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/10/638/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 14. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 16. INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT Der Begründung für das Nicht-Aufnehmen der Braille-Schrift wird zugestimmt. 20 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN APPLIKATOR-ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG OZURDEX 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem Applikator Dexamethason Intravitreale Anwendung. 2. HINWEISE ZUR ANWENDUNG 3. VERFALLDATUM Verwendbar bis 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 1 Implantat. 6. WEITERE ANGABEN 21 B. PACKUNGSBEILAGE 22 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER OZURDEX 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem Applikator Dexamethason Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit diesem Arzneimittel behandelt werden, denn sie enthält wichtige Informationen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. Was ist OZURDEX und wofür wird es angewendet? 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von OZURDEX beachten? 3. Wie ist OZURDEX anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist OZURDEX aufzubewahren? 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen 1. WAS IST OZURDEX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Der Wirkstoff von OZURDEX ist Dexamethason. Dexamethason gehört zur Arzneimittelgruppe der Corticosteroide. OZURDEX wird bei Erwachsenen zur Behandlung des Verlusts des Sehvermögens infolge eines Venenverschlusses im Auge angewendet. Dieser Verschluss führt zu einer Ansammlung von Flüssigkeit, die eine Schwellung in dem Bereich der Netzhaut (der lichtempfindlichen Schicht im hinteren Teil des Auges) verursacht, der Makula genannt wird. Die Schwellung kann zu einer Schädigung der Makula führen, wodurch die zentrale Sehschärfe, die zum Beispiel zum Lesen erforderlich ist, beeinträchtigt wird. OZURDEX verringert diese Schwellung der Makula, wodurch eine weitere Schädigung der Makula verhindert oder die bestehende Schädigung vermindert werden kann. OZURDEX wird auch für die Behandlung von Entzündungen des hinteren Teils des Auges eingesetzt. Eine solche Entzündung führt zu einer Verminderung der Sehfähigkeit und/oder zu „Mückensehen“ (Mouches volantes) im Auge (schwarze Punkte oder dünne Linien, die sich über das Sichtfeld bewegen). OZURDEX wirkt, indem es diese Entzündung hemmt. 2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON OZURDEX BEACHTEN? OZURDEX darf nicht bei Ihnen angewendet werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile von OZURDEX sind (die vollständige Auflistung der Bestandteile finden Sie in Abschnitt 6, „WEITERE INFORMATIONEN“) wenn Sie eine (bakterielle, Virus- oder Pilz-) Infektion im Auge oder in der Umgebung des Auges haben wenn Sie am grünen Star (Glaukom) leiden oder einen hohen Augeninnendruck haben, der mit den von Ihnen möglicherweise angewendeten Arzneimitteln nicht richtig eingestellt ist. wenn in dem zu behandelnden Auge die Linse fehlt und die Rückseite der Linsenkapsel („der Kapselsack“) gerissen ist 23 - wenn das zu behandelnde Auge über eine künstliche Linse verfügt, die nach einer Kataraktoperation in das vordere Kompartiment des Auges implantiert wurde (intraokuläre Vorderkammerlinse) und die Rückseite der Linsenkapsel („der Kapselsack“) gerissen ist. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von OZURDEX ist erforderlich Teilen Sie Ihrem Arzt vor der OZURDEX-Injektion mit, wenn Sie: eine Kataraktoperation, eine Operation der Iris (dem farbigen Teil des Auges, der die Menge an Licht steuert, die in das Auge eindringt) oder eine Operation zur Entfernung des Gels („Glaskörper“ genannt) aus dem Auge hatten, blutverdünnende Arzneimittel einnehmen, ein steroidales oder nichtsteroidales Antirheumatikum oral einnehmen oder in das Auge verabreichen in der Vergangenheit eine Herpes-simplex-Infektion im Auge hatten (ein Geschwür im Auge, das lange bestand, oder Entzündungen im Auge). Bitte informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie nach der Injektion von OZURDEX Symptome wie die folgenden entwickeln: verschwommenes oder schlechteres Sehen Augenschmerzen oder zunehmende Beschwerden schlimmer werdende Augenrötung das Gefühl von Flecken vor dem Auge (manchmal auch „Mückensehen“ genannt) erhöhte Lichtempfindlichkeit Absonderungen aus dem Auge Bei manchen Patienten kann sich direkt nach der Injektion für kurze Zeit der Druck im Auge erhöhen oder es kann sich eine Augeninfektion entwickeln. Ein erhöhter Augeninnendruck kann auch zu jedem anderen Zeitpunkt nach der Injektion auftreten. Da Sie dies selbst möglicherweise nicht bemerken, wird Ihr Arzt Sie nach der Behandlung regelmäßig untersuchen. Die gleichzeitige Injektion von OZURDEX in beide Augen wurde nicht untersucht und wird nicht empfohlen. Ihr Arzt darf OZURDEX nicht in beide Augen gleichzeitig injizieren. Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) Die Anwendung von OZURDEX wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht und wird deshalb nicht empfohlen. Anwendung von OZURDEX zusammen mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit Es liegen keine Erfahrungen über die Anwendung von OZURDEX bei Schwangeren oder während der Stillzeit vor. OZURDEX darf nicht während der Schwangerschaft oder der Stillzeit angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält die Anwendung für absolut erforderlich. Falls Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen, sprechen Sie bitte vor der OZURDEX-Behandlung mit Ihrem Arzt. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt um Rat. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nach der OZURDEX-Behandlung kann es zu vorübergehenden Sehstörungen kommen. In diesem Fall dürfen Sie sich so lange nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen, bis sich Ihr Sehvermögen wieder gebessert hat. 24 3. WIE IST OZURDEX ANZUWENDEN? Alle OZURDEX-Injektionen werden Ihnen von einem entsprechend ausgebildeten Augenarzt verabreicht. Die übliche Dosis ist ein einzelnes Implantat, das per Injektion in Ihr Auge eingebracht wird. Wenn die Wirkung dieser Injektion nachlässt und Ihr Arzt dies empfiehlt, kann ein weiteres Implantat in Ihr Auge injiziert werden. Zur Vorbeugung einer Augeninfektion wird Ihr Arzt Sie anweisen, regelmäßig vor und nach jeder Injektion antibiotische Augentropfen zu verwenden. Bitte befolgen Sie diese Anweisungen sorgfältig. Am Tag der Injektion wird Ihr Arzt Ihnen zur Vorbeugung einer Infektion möglicherweise antibiotische Augentropfen verabreichen. Vor der Injektion wird Ihr Arzt Ihr Auge und Augenlid keimfrei machen. Damit Sie möglichst keine oder nur geringe Schmerzen bei der Injektion haben, wird Ihr Arzt Ihnen auch eine örtliche Betäubung geben. Ein „Klicken“, das Sie während der Injektion von OZURDEX möglicherweise hören, ist normal. In der Produktverpackung befinden sich ausführliche Anweisungen für Ihren Arzt bezüglich der Durchführung der OZURDEX-Injektion. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann OZURDEX Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei den Häufigkeitsangaben zu den unten aufgeführten möglichen Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt mehr als 1 Behandelter von 10 1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 Behandelter von 10.000 Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar Folgende Nebenwirkungen können in Zusammenhang mit OZURDEX auftreten, wenn es zur Behandlung einer Schwellung der lichtempfindlichen Schicht (Netzhaut) im hinteren Teil des Auges angewendet wird: Sehr häufig: Erhöhter Augeninnendruck, Blutungen auf der Augenoberfläche* Häufig: Hoher Augeninnendruck, Abhebung des Glaskörpers von der Netzhaut (Glaskörperabhebung), Trübung der Linse (Katarakt), Blutungen in das Augeninnere*, Schwierigkeiten, scharf zu sehen, Gefühl von Flecken vor dem Auge (einschließlich „Mückensehen“)*, Augenschmerzen*, Sehen von Lichtblitzen*, Schwellung der Augenoberfläche*, Gefühl, durch einen Schleier oder Nebel zu schauen*, Rötung des Auges*, Kopfschmerzen 25 Gelegentlich: Reißen der lichtempfindlichen Schicht im hinteren Teil des Auges (Riss der Netzhaut)*, erhöhter Eiweißanteil im vorderen Bereich des Auges aufgrund von Entzündung* Folgende Nebenwirkungen können beim Einsatz von OZURDEX zur Behandlung von Entzündungen des hinteren Teils des Auges auftreten: Sehr häufig: Hoher Augeninnendruck, Eintrübung der Linse (Katarakt), Blutungen auf der Augenoberfläche* Häufig: Ablösung der lichtempfindlichen Schicht vom hinteren Teil des Auges, Missempfindungen im Auge, Entzündung und Juckreiz am Augenlid, Rötung des weißen Bereichs des Auges, Schwierigkeiten, klar zu sehen, Gefühl von Flecken vor dem Auge (einschließlich „Mückensehen“), Migräne *Einige dieser Nebenwirkungen werden möglicherweise durch das Injektionsverfahren und nicht durch das OZURDEX-Implantat selbst verursacht. Folgende Nebenwirkungen können beim Einsatz von OZURDEX zur Behandlung von Schwellungen der Netzhaut (lichtempfindlichen Schicht im hinteren Teil des Auges) oder von Entzündungen des hinteren Teils des Auges auftreten: Nicht bekannt: Entzündung im Auge, Abnahme des Augeninnendrucks im Zusammenhang mit einem Glaskörperausfluss aus dem Inneren des Auges heraus aufgrund der Injektion, Verlagerung des OZURDEX-Implantats vom hinteren in den vorderen Teil des Auges, wodurch verschwommenes oder schlechteres Sehen verursacht wird und wodurch ein Schwellen des klaren Teils des Auges (Hornhaut) verursacht werden kann oder nicht, versehentliche falsche Platzierung des OZURDEX-Implantats. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. WIE IST OZURDEX AUFZUBEWAHREN? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Beutel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen. 6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Was OZURDEX enthält - Der Wirkstoff ist: Dexamethason. Jedes Implantat enthält 700 Mikrogramm Dexamethason. 26 - Die sonstigen Bestandteile sind: Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Ester-Endgruppen und Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Säure-Endgruppen. Wie OZURDEX aussieht und Inhalt der Packung OZURDEX ist ein stäbchenförmiges Implantat, das sich in der Nadel eines Applikators befindet. Der Applikator und ein Päckchen mit Trocknungsmittel sind in einem versiegelten Folienbeutel enthalten, der sich in einem Umkarton befindet. Ein Umkarton enthält einen Applikator mit einem Implantat. Der Applikator wird einmal verwendet und dann entsorgt. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road Westport Co. Mayo Irland Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Allergan n.v Terhulpsesteenweg 6D B-1560 Hoeilaart Tél/Tel: +32 (0)2 351 2424 E-mail: [email protected] Luxembourg/Luxemburg Allergan n.v Terhulpsesteenweg 6D B-1560 Hoeilaart Belgique/Belgien Tél/Tel: +32 (0)2 351 2424 E-mail: [email protected] България Eвофарма АГ Представителство ул. Персенк 73, ап. 27, ет. 8 1164 София Тел.: +359 2 962 12 00 E-mail: [email protected] Magyarország Ewopharma AG Magyarországi Kereskedelmi Képviselete 1021 Budapest Budakeszi út 73/F Hungary Tel: +36 1 200 4650 E-mail: [email protected] Česká republika NEOMED s.r.o. Sodomkova 1474/6, Praha 10 CZ-102 00 Tel: +420 274 008 411 E-mail: [email protected] Malta Allergan Ltd 1st Floor Marlow International The Parkway Marlow Bucks, SL7 1YL-UK United Kingdom/Renju Unit Tel: + 44 (0) 1628 494026 E-mail: [email protected] 27 Danmark Allergan Norden AB Johanneslundsvägen 3-5 S-194 81 Upplands Väsby Sverige Tlf: + 46 (0)8 594 100 00 E-mail: [email protected] Nederland Allergan n.v. Terhulpsesteenweg 6D B-1560 Hoeilaart België Tel: + 32 (0)2 351 24 24 E-mail: [email protected] Deutschland Pharm-Allergan GmbH Pforzheimer Straße 160 D-76275 Ettlingen Tel: + 49 (0)7243 501 0 E-mail: [email protected] Norge Allergan Norden AB Johanneslundsvägen 3-5 S-194 81 Upplands Väsby Sverige Tlf: + 46 (0)8 594 100 00 E-mail: [email protected] Eesti Österreich Pharm-Allergan GmbH Pforzheimer Straße 160 D-76275 Ettlingen Deutschland Tel: + 49 (0)7243 501 0 E-mail: [email protected] Ewopharma AG Eesti filiaal Parnu mnt. 15 10141 Tallinn Estonia Email: [email protected] Ελλάδα Nexus Medicals S.A. Λεωφ. Μαραθώνος 22Γ’ GR-190 09 Πικέρμι Αττικής Γραφείο Επιστημονικής Ενημέρωσης Λεωφ. Κηφισίας 48-50, GR-115 26 Αθήνα Τηλ: +30 210 74 73 300 E-mail: [email protected] Polska Allergan Sp. z o.o. Aleje Jerozolimskie 94 00-807 Warszawa Tel: +48 22 256 37 00 Fax: +48 22 256 37 01 E-mail: [email protected] España Allergan S.A.U Edificio la Encina Plaza de la Encina, 10-11 E-28760 Tres Cantos Madrid Tel: + 34 91 807 6130 E-mail: [email protected] Portugal Profarin Lda. Rua da Quinta dos Grilos, 30 P-2790-476 Carnaxide Tel: + 351 21 425 3242 E-mail: [email protected] France Allergan France SAS 12, Place de la Défense 92400 Courbevoie Tel : +33 (0)1 49 07 83 00 E-mail: [email protected] România Ewopharma AG România B-dul Primăverii, nr. 19-21, Bucureşti 011972-RO Tel.: +40 21 260 13 44 E-mail: [email protected] 28 Ireland Allergan Ltd 1st Floor Marlow International The Parkway Marlow Bucks, SL7 1YL-UK United Kingdom Tel: + 44 (0) 1628 494026 E-mail: [email protected] Slovenija Ewopharma d.o.o. Cesta 24. junija 23 SI-1231 Ljubljana – Črnuče Tel: + 386 (0) 590 848 40 E-mail: [email protected] Ísland Vistor hf. Hörgatún 2 IS-210 Garðabær Sími: + 354 535 7000 Netfang: [email protected] Slovenská republika NEOMED,s.r.o., pobočka Bratislava Šťastná 11 SK-821 05 Bratislava Tel: +421 2 434 150 12 E-mail: [email protected] Italia Allergan S.p.A Via S.Quasimodo 134/138 I-00144 Roma Tel: + 39 06 509 561 E-mail: [email protected] Suomi/Finland Allergan Norden AB Johanneslundsvägen 3-5 S-194 81 Upplands Väsby Ruotsi/Sverige Puh/Tel: + 46 (0)8 594 100 00 E-mail: [email protected] Κύπρος Allergan Ltd 1st Floor Marlow International The Parkway Marlow Bucks, SL7 1YL-UK Ηνωμένο Βασίλειο Τηλ: + 44 (0) 1628 494026 E-mail: [email protected] Sverige Allergan Norden AB Johanneslundsvägen 3-5 S-194 81 Upplands Väsby Tel: +46 (0)8 594 100 00 E-mail: [email protected] Latvija Ewopharma AG Representation Office Staraja Rusas str. 22A-4 LV-1048 Riga Latvia Email : [email protected] United Kingdom Allergan Ltd 1st Floor Marlow International The Parkway Marlow Bucks, SL7 1YL-UK Tel: + 44 (0) 1628 494026 E-mail: [email protected] Lietuva Ewopharma AG Representation Office Konstitucijos av. 7 LT-09308 Vilnius Lithuania Email: [email protected] 29 Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im MM/JJJJ Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. 30 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------[Der Verpackung beizufügen] Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt: INFORMATIONEN FÜR MEDIZINISCHES FACHPERSONAL 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS OZURDEX 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem Applikator 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein Implantat enthält 700 Mikrogramm Dexamethason. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Intravitreales Implantat in einem Applikator. Einweg-Injektionsgerät mit einem stäbchenförmigen, nicht sichtbaren Implantat. Das Implantat hat einen Durchmesser von etwa 0,46 mm und eine Länge von 6 mm. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete OZURDEX wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV) (siehe Abschnitt 5.1). OZURDEX wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung OZURDEX darf nur von einem qualifizierten Ophthalmologen mit Erfahrung in der Durchführung intravitrealer Injektionen verabreicht werden. Dosierung Die empfohlene Dosis ist ein einzelnes OZURDEX-Implantat, das intravitreal in das betroffene Auge zu applizieren ist. Die gleichzeitige Verabreichung in beide Augen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Wiederholungsdosen sind in Betracht zu ziehen, wenn ein Patient zwar auf die Behandlung anspricht, aber im weiteren Verlauf einen Sehverlust aufweist und nach Auffassung des Arztes von einer Wiederholungsbehandlung profitieren würde, ohne einem signifikanten Risiko ausgesetzt zu sein (siehe Abschnitt 5.1). Patienten, die eine dauerhafte Verbesserung des Visus aufweisen, sollten nicht erneut behandelt werden. Patienten, die eine Visusverschlechterung aufweisen, die durch OZURDEX nicht verlangsamt wird, sollten nicht erneut behandelt werden. 31 Es liegen nur sehr begrenzte Informationen über Wiederholungsbehandlungen in einem Intervall von weniger als sechs Monaten vor (siehe Abschnitt 5.1). Es gibt zurzeit keine Erfahrungen mit wiederholten Verabreichungen bei einer nicht infektiösen Uveitis im posterioren Segment oder von mehr als zwei Implantaten bei retinalem Venenverschluss. Patienten müssen nach der Injektion überwacht werden, um im Falle einer Infektion oder eines erhöhten intraokulären Drucks eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen (siehe Abschnitt 4.4). Besondere Patientengruppen Ältere Patienten (≥65 Jahre alt) Eine Dosisanpassung ist für ältere Patienten nicht erforderlich. Nierenfunktionsstörung OZURDEX wurde bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung nicht untersucht. Es sind jedoch keine besonderen Vorkehrungen für diese Patientengruppe erforderlich. Leberfunktionsstörung OZURDEX wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörung nicht untersucht. Es sind jedoch keine besonderen Vorkehrungen für diese Patientengruppe erforderlich. Kinder und Jugendliche Es gibt keinen relevanten Nutzen von OZURDEX bei Kindern und Jugendlichen mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV). Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von OZURDEX bei Uveitis wurden bei Kindern und Jugendlichen noch nicht nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor. Art der Anwendung Intravitreales Implantat in einem Applikator für den Einmalgebrauch. Nur zur intravitrealen Anwendung. Jeder Applikator darf nur zur Behandlung eines einzigen Auges verwendet werden. Die intravitreale Injektion muss unter kontrolliert aseptischen Bedingungen durchgeführt werden, was sterile Handschuhe, ein steriles Abdecktuch sowie ein steriles Lidspekulum (oder ein vergleichbares Instrument) einschließt. Vor dem und am Tag des Injektionsverfahrens ist ein topisches Breitband-Antibiotikum zu verabreichen. Vor der Injektion müssen die periokuläre Haut, das Augenlid und die Augenoberfläche (z. B. mit Tropfen einer 5-prozentigen Povidon-Jod-Lösung auf die Konjunktiva, wie in den klinischen Studien zur Zulassung von OZURDEX) desinfiziert und eine adäquate Lokalanästhesie durchgeführt werden. Den Folienbeutel aus dem Umkarton nehmen und auf Schäden überprüfen (siehe Abschnitt 6.6). Anschließend den Folienbeutel in einem sterilen Bereich öffnen und den Applikator vorsichtig auf eine sterile Ablage legen. Die Schutzkappe vorsichtig vom Applikator entfernen. Sobald der Folienbeutel geöffnet ist, muss der Applikator sofort verwendet werden. Den Applikator mit einer Hand festhalten und die Sicherheitslasche gerade vom Applikator abziehen. Die Lasche nicht drehen oder biegen. Die Nadel mit dem Kanülenschliff nach oben, weg von der Sklera halten und die Nadel etwa 1 mm in die Sklera einführen, die Richtung zur Augenmitte hin ändern und die Nadel in den Glaskörperraum einführen, bis die Silikonhülse die Konjunktiva berührt. Die Auslösetaste langsam drücken, bis ein Klicken zu hören ist. Vor dem Herausziehen des Applikators aus dem Auge sicherstellen, dass die Auslösetaste vollständig gedrückt wurde und bündig mit der Applikatoroberfläche eingerastet ist. Die Nadel in derselben Richtung herausziehen, in der sie in den Glaskörper eingeführt wurde. 32 Unmittelbar nach dem Injizieren von OZURDEX eine indirekte Ophthalmoskopie im Injektionsquadranten durchführen, um zu prüfen, ob die Implantation erfolgreich war. Die visuelle Darstellung ist in den meisten Fällen möglich. In Fällen, in denen das Implantat nicht sichtbar ist, ein steriles Wattestäbchen verwenden und leicht auf die Injektionsstelle drücken, um das Implantat sichtbar zu machen. Im Anschluss an die intravitreale Injektion sind die Patienten weiterhin mit einem BreitbandAntibiotikum zu behandeln. 4.3 Gegenanzeigen OZURDEX ist kontraindiziert bei: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Aktiver oder vermuteter okulärer oder periokulärer Infektion einschließlich der meisten Viruserkrankungen der Hornhaut und Konjunktiva, wie aktive epitheliale Herpes-SimplexKeratitis (dendritische Keratitis), Vaccinia-, Varicella- und mykobakterielle Infektionen sowie Pilzerkrankungen. Fortgeschrittenem Glaukom, das mit Arzneimitteln allein nicht adäquat behandelt werden kann. Aphaken Augen mit Ruptur der posterioren Linsenkapsel. Augen mit Vorderkammer-Intraokularlinse und Ruptur der posterioren Linsenkapsel. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Intravitreale Injektionen können mit einer Endophthalmitis, intraokulärer Entzündung, erhöhtem intraokulärem Druck und Netzhautablösung assoziiert sein. Es sind stets geeignete aseptische Injektionstechniken anzuwenden. Darüber hinaus müssen Patienten nach der Injektion überwacht werden, um im Falle einer Infektion oder eines erhöhten intraokulären Drucks eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen. Die Überwachung kann eine Prüfung der Durchblutung des Sehnervenkopfes unmittelbar nach der Injektion, eine Tonometrie innerhalb von 30 Minuten nach der Injektion sowie eine biomikroskopische Untersuchung zwei bis sieben Tage nach der Injektion umfassen. Die Patienten sind anzuweisen, jedwede Symptome, die auf eine Endophthalmitis oder eines der oben aufgeführten Ereignisse hinweisen, umgehend mitzuteilen (siehe Abschnitt 4.8). Bei allen Patienten mit Riss der posterioren Kapsel, z. B. bei denen mit einer posterioren Linse und/oder bei jenen, die einen Irisdefekt (z. B. aufgrund einer Iridektomie) mit oder ohne vorhergehender Vitrektomie haben, besteht das Risiko einer Implantatmigration in die Vorderkammer. Mit Ausnahme derjenigen Patienten, bei denen eine Gegenanzeige besteht (siehe Abschnitt 4.3) und bei denen OZURDEX nicht verwendet werden darf, muss OZURDEX mit Vorsicht und darf nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Diese Patienten müssen eng auf Anzeichen einer Implantatmigration überwacht werden. Die Anwendung von Corticosteroiden kann zu posterioren subkapsulären Katarakten, Glaukom und sekundären okulären Infektionen führen. Nach der ersten Injektion erscheint die Inzidenz einer Katarakt bei Patienten mit nicht infektiöser Uveitis im posterioren Segment höher als bei Patienten mit VAV/ZVV. In klinischen VAV/ZVV-Studien ist eine Katarakt häufiger bei Patienten mit phaker Linse aufgetreten, die eine zweite Injektion erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Eine Kataraktoperation war nur bei einem von 368 Patienten während der ersten Behandlung und bei drei von 302 Patienten während der zweiten Behandlung erforderlich. In der Studie zur nicht infektiösen Uveitis wurde bei einem von 62 Patienten mit phaker Linse nach einer einmaligen Injektion eine Kataraktoperation durchgeführt. 33 Die Prävalenz der konjunktivalen Blutung erscheint bei Patienten mit nicht infektiöser Uveitis im posterioren Segment höher als bei Patienten mit VAV/ZVV. Dies könnte auf die intravitreale Injektion oder eine gleichzeitige Anwendung von topischen und/oder systemischen Corticosteroiden oder nichtsteroidalen Antirheumatika zurückzuführen sein. Es ist keine Behandlung erforderlich, da es zu einer spontanen Auflösung kommt. Wie bei einer okulären Steroidbehandlung und bei intravitrealen Injektionen zu erwarten, kann ein erhöhter intraokulärer Druck (IOD) auftreten. Bei den Patienten, die einen Anstieg des IOD von ≥10 mm Hg ab dem Ausgangswert verzeichneten, wies der größte Anteil diesen IOD-Anstieg etwa 60 Tage nach der Injektion auf. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des IOD, unabhängig vom BasisIOD, erforderlich und jede Erhöhung nach der Injektion muss je nach Bedarf entsprechend behandelt werden. Bei Patienten unter 45 Jahren mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenverschlusses oder einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt, ist ein Anstieg des IOD wahrscheinlicher. Corticosteroide müssen bei Patienten, die in der Vergangenheit an einem okulären Herpes simplex erkrankt waren, mit Vorsicht, und dürfen bei Patienten mit aktivem okulärem Herpes simplex nicht angewendet werden. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von OZURDEX bei gleichzeitiger Verabreichung in beide Augen wurde nicht untersucht. Daher wird die gleichzeitige Verabreichung in beide Augen nicht empfohlen. OZURDEX wurde nicht bei Patienten mit Makulaödem als Folge eines retinalen Venenverschlusses mit signifikanter retinaler Ischämie untersucht. Daher wird OZURDEX nicht empfohlen. Eine Antikoagulantientherapie wurde bei 1,7 % der mit OZURDEX behandelten Patienten durchgeführt. Es gab keine Berichte über hämorrhagische unerwünschte Ereignisse bei diesen Patienten. Thrombozytenaggregationshemmer wie z. B. Clopidogrel wurden zeitweilig während der klinischen Studien bei über 40 % der Patienten verabreicht. Bei den Patienten der klinischen Studien, die Thrombozytenaggregationshemmer erhielten, traten hämorrhagische unerwünschte Ereignisse häufiger bei den mit OZURDEX behandelten Patienten (27 %) als bei den Patienten der Kontrollgruppe auf (20 %). Die am häufigsten berichtete hämorrhagische Nebenwirkung war die konjunktivale Blutung (24 %). OZURDEX ist bei mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern behandelten Patienten mit Vorsicht anzuwenden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Die systemische Resorption ist minimal und es werden keine Wechselwirkungen erwartet. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Tierexperimentelle Studien haben teratogene Wirkungen nach topisch ophthalmischer Verabreichung gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Es liegen keine adäquaten Daten bezüglich der Anwendung von intravitreal verabreichtem Dexamethason bei Schwangeren vor. Die systemische Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für intrauterine Wachstumsretardierung und Nebenniereninsuffizienz beim Neugeborenen. Obwohl nach der lokalen, intraokulären Behandlung nur eine sehr geringe systemische Belastung mit Dexamethason zu erwarten ist, wird daher die Anwendung von OZURDEX während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt das potentielle Risiko für den Fötus. 34 Stillzeit Dexamethason wird in die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund der Anwendungsart und der daraus resultierenden systemischen Belastung werden keine Auswirkungen auf das Kind erwartet. Die Anwendung von OZURDEX während der Stillzeit wird jedoch nicht empfohlen, es sei denn, dies ist absolut notwendig. Fertilität Es liegen keine Daten zur Fertilität vor. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nach dem Erhalt von OZURDEX durch intravitreale Injektion kann die Sehfähigkeit der Patienten vorübergehend beeinträchtigt werden (siehe Abschnitt 4.8). Sie sollten daher kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, bis die Sehfähigkeit wieder hergestellt ist. 4.8 Nebenwirkungen VAV/ZVV a) Die klinische Sicherheit von OZURDEX bei Patienten mit Makulaödem als Folge eines retinalen Zentralvenen- oder Venenastverschlusses wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, mit einer Scheininjektion kontrollierten Phase-III-Studien untersucht. In den beiden Phase-III-Studien wurden insgesamt 427 Patienten randomisiert der Behandlung mit OZURDEX und 426 der Behandlung mit einer Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 401 Patienten (94 %), die randomisiert und mit OZURDEX behandelt wurden, haben die initiale Behandlungsphase (bis Tag 180) abgeschlossen. Bei insgesamt 47,3 % der Patienten trat mindestens eine Nebenwirkung auf. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten, die OZURDEX erhielten, waren erhöhter intraokulärer Druck (24,0 %) und konjunktivale Blutung (14,7 %). Das Nebenwirkungsprofil der VAV-Patienten war dem bei ZVV-Patienten beobachteten Nebenwirkungsprofil ähnlich, obgleich die Gesamtinzidenz der Nebenwirkungen bei der Untergruppe der Patienten mit ZVV höher war. b) Folgende mit der OZURDEX-Behandlung in Verbindung gebrachte Nebenwirkungen wurden während der beiden klinischen Phase-III-Studien berichtet. Die Nebenwirkungen sind in Tabelle 1 entsprechend den MedDRA-Systemorganklassen wie folgt aufgeführt: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. 35 Tabelle 1. Nebenwirkungen – VAV/ZVV Systemorganklasse Erkrankungen des Nervensystems Augenerkrankungen Häufigkeit Häufig Nebenwirkung Kopfschmerzen Erhöhter intraokulärer Druck, konjunktivale Blutung* Häufig Okuläre Hypertension, Glaskörperabhebung, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Glaskörperblutung*, Sehstörungen, Glaskörpertrübungen* (einschließlich Mouches volantes), Augenschmerzen*, Photopsie*, konjunktivales Ödem*, Vorderkammerzellen*, konjunktivale Hyperämie* Gelegentlich Retinariss*, Vorderkammertrübung* * Nebenwirkungen, die eher mit der intravitrealen Injektion als mit dem Dexamethason-Implantat in Verbindung gebracht werden c) sehr häufig Ein erhöhter intraokulärer Druck (IOD) unter OZURDEX erreichte seinen Höchstwert an Tag 60 und ging bis Tag 180 zu den Ausgangswerten zurück. Erhöhte IOD-Werte erforderten entweder keine Behandlung oder wurden durch die vorübergehende Anwendung topischer IOD-senkender Arzneimittel behandelt. Während der initialen Behandlungsphase benötigten 0,7 % (3/421) der Patienten, die OZURDEX erhielten, eine Laserbehandlung oder einen chirurgischen Eingriff zur Behandlung des erhöhten IOD im behandelten Auge, verglichen mit 0,2 % (1/423) der Patienten, die eine Scheininjektion erhielten. Das Nebenwirkungsprofil von 341 untersuchten Patienten nach einer zweiten Injektion von OZURDEX war ähnlich wie jenes nach der ersten Injektion. Bei insgesamt 54 % der Patienten trat mindestens eine Nebenwirkung auf. Die Inzidenz des erhöhten IOD (24,9 %) war vergleichbar mit der Inzidenz nach der ersten Injektion und ging gleichermaßen bis zum nicht verblindeten Tag 180 auf das Ausgangsniveau zurück. Die Gesamtinzidenz der Katarakte lag nach 1 Jahr höher als nach den anfänglichen 6 Monaten. Uveitis a) Die klinische Sicherheit von OZURDEX bei Patienten mit einer Entzündung des posterioren Segments des Auges, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt, wurde in einer einzelnen, multizentrischen, verblindeten, randomisierten Studie ermittelt. Insgesamt 77 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit OZURDEX und 76 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 73 der randomisierten und mit OZURDEX behandelten Patienten (95 %) haben die 26 Wochen dauernde Studie abgeschlossen. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen im behandelten Auge von Patienten, die OZURDEX erhielten, waren konjunktivale Blutung (30,3 %), erhöhter intraokulärer Druck (25,0 %) und Katarakt (11,8 %). b) Folgende mit der OZURDEX-Behandlung in Verbindung gebrachte Nebenwirkungen wurden während der klinischen Phase-III-Studie berichtet. Die Nebenwirkungen sind in Tabelle 2 entsprechend den MedDRA-Systemorganklassen wie folgt aufgeführt: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. 36 Tabelle 2. Nebenwirkungen – Uveitis Systemorganklasse Erkrankungen des Nervensystems Augenerkrankungen Häufigkeit Häufig Nebenwirkung Migräne Sehr häufig Erhöhter intraokulärer Druck, Katarakt, konjunktivale Blutung* Häufig Netzhautablösung, Mouches volantes, Glaskörpertrübungen, Blepharitis, Hyperämie der Sklera*, Sehbehinderung, Missempfindungen im Auge*, Augenlidpruritus. * Nebenwirkungen, die eher mit der intravitrealen Injektion als mit dem Dexamethason-Implantat in Verbindung gebracht werden Erfahrungen nach dem Inverkehrbringen Folgende Nebenwirkungen wurden anhand von Erfahrungen mit OZURDEX nach dem Inverkehrbringen identifiziert: Augenerkrankungen Endophthalmitis (injektionsbedingt) (siehe auch Abschnitt 4.4) Hypotonia bulbi (in Verbindung mit einer Glaskörperleckage aufgrund der Injektion) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Komplikation beim Einsetzen des Implantats (Fehlplatzierung des Implantats) Dislokation des Implantats (Implantatmigration) mit oder ohne Hornhautödem (siehe auch Abschnitt 4.4) 4.9 Überdosierung Wenn eine Überdosierung erfolgt, ist der intraokuläre Druck vom behandelnden Arzt zu überwachen und bei Bedarf zu behandeln. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmika, Antiphlogistika, ATC-Code: S01BA01 Dexamethason, ein stark wirksames Corticosteroid, wirkt nachweislich entzündungshemmend, indem es die Ödembildung, Fibrinablagerung, kapilläre Leckage und Phagozytenmigration der Entzündungsreaktion unterdrückt. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor, VEGF) ist ein Zytokin, das in erhöhten Konzentrationen im Umfeld des Makulaödems exprimiert wird. Er ist ein starker Promotor der vaskulären Permeabilität. Corticosteroide hemmen nachweislich die Expression von VEGF. Darüber hinaus verhindern Corticosteroide die Freisetzung von Prostaglandinen, von denen einige als Mediatoren für zystoide Makulaödeme identifiziert wurden. VAV/ZVV Die Wirksamkeit von OZURDEX wurde in zwei multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, mit einer Scheininjektion kontrollierten, parallelen Studien identischen Designs ermittelt, die zusammen 1.267 Patienten umfassten, welche randomisiert mit Dexamethason-Implantaten (350 µg oder 700 µg) oder mit einer Scheininjektion behandelt wurden (Studien 206207-008 und 206207-009). Insgesamt 427 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit OZURDEX, 414 der Behandlung mit 37 Dexamethason 350 µg und 426 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Auf der Grundlage der zusammengefassten Analyseergebnisse zeigte die Behandlung mit OZURDEXImplantaten eine statistisch signifikant größere Anzahl an Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, definiert als Patienten, die im Vergleich zur Gruppe mit Scheininjektion (p < 0,001) 90 Tage nach der Injektion eines einzelnen Implantats bezogen auf den Ausgangswert des bestkorrigierten Visus (Best Corrected Visual Acuity, BCVA) eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben aufwiesen. Der Anteil der Patienten, die den primären Wirksamkeitswert von ≥ 15 Buchstaben Verbesserung gegenüber dem BCVA-Ausgangswert nach der Injektion eines einzelnen Implantats erzielten, ist in Tabelle 3 dargestellt. Eine Wirkung der Behandlung zeigte sich zum ersten Beobachtungszeitpunkt an Tag 30. Die maximale Wirkung der Behandlung wurde an Tag 60 beobachtet und der Unterschied in der Anzahl der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, fiel zu allen Zeitpunkten bis Tag 90 nach der Injektion statistisch signifikant zugunsten von OZURDEX gegenüber der Scheininjektion aus. Auch an Tag 180 wurde weiterhin ein größerer Anteil an Patienten beobachtet, die im Vergleich zu den mit der Scheininjektion behandelten Patienten im Rahmen der Behandlung mit OZURDEX eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben bezogen auf den BCVA-Ausgangswert aufwiesen. Tabelle 3. Anteil der Patienten, die eine Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben gegenüber dem Ausgangswert des bestkorrigierten Visus im behandelten Auge aufwiesen (zusammengefasst, ITT-Population) OZURDEX Scheininjektion Visite N = 427 N = 426 Tag 30 21,3 % a 7,5 % a Tag 60 29,3 % 11,3 % Tag 90 21,8 % a 13,1 % Tag 180 21,5 % 17,6 % a Anteil ist bei OZURDEX signifikant höher als bei der Scheininjektion (p < 0,001) Die durchschnittliche Veränderung gegenüber dem BCVA-Ausgangswert war zu allen Zeitpunkten bei OZURDEX signifikant höher als bei der Scheininjektion. In jeder Phase-III-Studie und in der zusammengefassten Analyse wiesen die kumulativen Ansprechkurven für die Zeit bis zum Erreichen einer Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben (3 Zeilen) bezogen auf den BCVA signifikante Unterschiede zwischen OZURDEX und der Scheininjektion auf (p < 0,001), wobei mit OZURDEX behandelte Patienten frühzeitiger eine 3-Zeilen-Verbesserung beim BCVA erzielten als mit der Scheininjektion behandelte Patienten. OZURDEX war der Scheininjektion hinsichtlich der Verhinderung des Sehverlusts zahlenmäßig überlegen, wie sich in dem niedrigeren Anteil der Patienten in der OZURDEX-Gruppe, die eine Verschlechterung des Sehvermögens von ≥ 15 Buchstaben im gesamten 6-monatigen Studienzeitraum aufwiesen, zeigt. In allen Phase-III-Studien und in der zusammengefassten Analyse waren an Tag 90 die durchschnittliche Netzhautdicke signifikant geringer und die durchschnittliche Reduktion vom Ausgangswert bei OZURDEX signifikant höher (-207,9 Mikrometer) als bei der Scheininjektion (95,0 Mikrometer) (p < 0,001, zusammengefasste Daten). Die anhand des BCVA an Tag 90 ermittelte Wirkung der Behandlung wurde daher durch diesen anatomischen Befund bestätigt. An Tag 180 war die durchschnittliche Reduktion der Netzhautdicke (-119,3 Mikrometer) verglichen zur Gruppe mit Scheininjektion nicht signifikant. Patienten, die einen BCVA-Wert von < 84 ODER in der optischen Kohärenztomografie (OCT) eine Netzhautdicke von > 250 Mikrometern aufwiesen und für die eine Behandlung nach Einschätzung des 38 Prüfarztes kein Risiko darstellte, waren für eine OZURDEX-Behandlung in einer nicht verblindeten Verlängerung der Studie geeignet. Von den Patienten, die in der nicht verblindeten Phase behandelt wurden, erhielten 98 % 5 bis 7 Monate nach der initialen Behandlung eine OZURDEX-Injektion. Wie bei der initialen Behandlung wurde das maximale Ansprechen auch in der nicht verblindeten Phase an Tag 60 beobachtet. Die kumulativen Ansprechraten fielen in der gesamten nicht verblindeten Phase bei jenen Patienten höher aus, die zwei aufeinander folgende OZURDEX-Injektionen erhielten, verglichen mit jenen Patienten, die in der initialen Phase keine OZURDEX-Injektion erhalten hatten. Der Anteil der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, war zu jedem Zeitpunkt nach der zweiten Behandlung stets größer als nach der ersten Behandlung. Eine Verzögerung der Behandlung um 6 Monate führte in der nicht verblindeten Phase jedoch zu allen Zeitpunkten zu einem geringeren Anteil an Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, verglichen mit dem Anteil der Patienten, die eine zweite OZURDEX-Injektion erhielten. Uveitis Die klinische Wirksamkeit von OZURDEX wurde in einer einzelnen, multizentrischen, verblindeten, randomisierten Studie zur Behandlung einer nicht infektiösen Entzündung des posterioren Segments des Auges bei Patienten mit Uveitis ermittelt. Insgesamt 229 Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit Dexamethason-Implantaten (350 µg oder 700 µg) oder mit Scheininjektion zugeteilt. Davon wurden insgesamt 77 Patienten randomisiert der Behandlung mit OZURDEX, 76 Patienten der Behandlung mit Dexamethason 350 µg und 76 der Behandlung mit der Scheininjektion zugeteilt. Insgesamt 95 % der Patienten haben die 26 Wochen dauernde Studie abgeschlossen. Der Anteil der Patienten mit einem Glaskörpertrübungswert von 0 im behandelten Auge in Woche 8 (primärer Endpunkt) war bei OZURDEX viermal so hoch (46,8 %) wie bei der Scheininjektion (11,8 %), p < 0,001. Die statistische Überlegenheit blieb bis einschließlich Woche 26 bestehen (p ≤ 0,014), wie in Tabelle 4 dargestellt. Die kumulativen Ansprechkurven (Zeit bis zum Glaskörpertrübungswert von 0) der OZURDEXGruppe unterschieden sich signifikant von denen der Scheininjektionsgruppe (p < 0,001), wobei Patienten, die Dexamethason erhielten, ein früheres und besseres Ansprechen auf die Behandlung zeigten. Die Reduzierung der Glaskörpertrübung ging mit einer Verbesserung des Visus einher. Der Anteil der Patienten mit einer Verbesserung von mindestens 15 Buchstaben gegenüber dem BCVA-Ausgangswert im behandelten Auge betrug in Woche 8 bei OZURDEX mehr als das Sechsfache (42,9 %) im Vergleich zur Scheininjektion (6,6 %), p < 0,001. Die statistische Überlegenheit wurde in Woche 3 erzielt und blieb bis einschließlich Woche 26 bestehen (p < 0,001), wie in Tabelle 4 dargestellt. Der prozentuale Anteil der Patienten, die vom Ausgangspunkt bis Woche 8 zusätzliche Medikation benötigten, betrug bei der OZURDEX-Gruppe nur rund ein Drittel (7,8 %) gegenüber der Scheininjektionsgruppe (22,4 %), p = 0,012. 39 Tabelle 4. Visite Anteil der Patienten mit einem Glaskörpertrübungswert von Null und einer Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben ab dem Ausgangswert des bestkorrigierten Visus im behandelten Auge (ITT-Population) Glaskörpertrübungswert von Null DEX 700 Scheininjektion N = 77 N = 76 Woche 3 23,4 % 11,8 % Woche 6 42,9 %a 9,2 % a Woche 8 46,8 % 11,8 % Woche 12 45,5 %a 13,2 % b Woche 16 40,3 % 21,1 % Woche 20 39,0 %c 19,7 % Woche 26 31,2 %d 14,5 % a b c d p < 0,001; p = 0,010; p = 0,009; p = 0,014 BCVA-Verbesserung von ≥ 15 Buchstaben ab dem Ausgangswert DEX 700 Scheininjektion N = 77 N = 76 32,5 %a 3,9 % 41,6 %a 7,9 % a 42,9 % 6,6 % 41,6 %a 13,2 % 39,0 %a 13,2 % 40,3 %a 13,2 % 37,7 %a 13,2 % Kinder und Jugendliche Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat OZURDEX von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in allen pädiatrischen Gruppierungen für retinalen Gefäßverschluss freigestellt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften In den beiden 6-monatigen Wirksamkeitsstudien wurden Plasmakonzentrationen von einer Untergruppe aus 21 Patienten vor der Dosierung sowie an Tag 7, 30, 60 und 90 nach der intravitrealen Injektion des Implantats mit 350 µg oder 700 µg Dexamethason bestimmt. 95 % der Plasma-DexamethasonKonzentrationswerte der 350-µg-Dosisgruppe und 86 % der 700-µg-Dosisgruppe lagen unterhalb der unteren Bestimmungsgrenze (0,05 ng/ml). Der höchste Plasmakonzentrationswert von 0,094 ng/ml wurde bei einem Patienten in der 700-µg-Gruppe gemessen. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Plasma-Dexamethason-Konzentration mit dem Alter, dem Körpergewicht oder dem Geschlecht der Patienten zusammenhängt. In einer 6-monatigen Studie an Affen im Anschluss an eine einzelne intravitreale OZURDEX-Injektion betrug der Dexamethason-Glaskörper-Cmax-Wert 100 ng/ml an Tag 42 nach der Injektion und 5,57 ng/ml an Tag 91. Dexamethason konnte auch 6 Monate nach der Injektion noch im Glaskörper nachgewiesen werden. Die Rangfolge der Dexamethason-Konzentration war wie folgt: Netzhaut > Iris > Ziliarkörper > Glaskörper > Kammerwasser > Plasma. In einer in vitro-Metabolismusstudie, die nach der 18-stündigen Inkubation von [14C]-Dexamethason mit menschlichem Hornhaut-, Iris-, Ziliarkörper-, Choroidea-, Retina-, Glaskörper- und Skleragewebe durchgeführt wurde, wurden keine Metaboliten festgestellt. Dies stimmt mit den Ergebnissen von okulären Metabolismusstudien an Kaninchen und Affen überein. Dexamethason wird letztendlich in Lipide und wasserlösliche Metaboliten umgewandelt, die über die Galle und den Urin ausgeschieden werden können. Die OZURDEX-Matrix wird durch einfache Hydrolyse langsam zu Milchsäure und Glykolsäure und dann weiter zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet. 40 Es liegen keine Daten zur Mutagenität, Karzinogenität, Reproduktions- oder Entwicklungstoxizität von OZURDEX vor. Untersuchungen belegen die teratogene Wirkung von Dexamethason bei Mäusen und Kaninchen nach topisch ophthalmischer Anwendung. Bei Kaninchen wurde nach der Verabreichung des Implantats im posterioren Segment des Auges eine Dexamethason-Exposition des gesunden/unbehandelten Auges durch kontralaterale Diffusion beobachtet. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Ester-Endgruppen. Poly(D,L-Lactid-co-Glycolid) 50:50 mit Säure-Endgruppen. 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 1 Packung enthält: 1 steriles, implantierbares, stäbchenförmiges Implantat mit verzögerter Freisetzung von 700 Mikrogramm Dexamethason, welches sich in der Nadel (Edelstahl) eines Einweg-Applikators befindet. Der Applikator besteht aus einem Kolben (Edelstahl) innerhalb einer Nadel, in der das Implantat von einer Hülse (Silikon) festgehalten wird. Der Kolben wird durch eine Auslösetaste an der Seite des Applikators gesteuert. Die Nadel wird durch eine Kappe und die Auslösetaste durch eine Sicherheitslasche geschützt. Der Applikator, der das Implantat enthält, ist in einem versiegelten Folienbeutel mit Trocknungsmittel verpackt. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung OZURDEX darf nur einmal verwendet werden. Jeder Applikator darf nur zur Behandlung eines einzigen Auges verwendet werden. Produkt nicht verwenden, wenn die Versiegelung des Folienbeutels mit dem Applikator beschädigt ist. Sobald der Folienbeutel geöffnet ist, muss der Applikator sofort verwendet werden. 41 Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road, Co. Mayo Westport Irland 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/10/638/001 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27/07/2010 10. STAND DER INFORMATION MM/JJJJ Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. 42