Institut für Theoretische Physik Quantentheorie I 1. Februar 2008 Testat 2008 1. Geben Sie die stationäre Schrödingergleichung für ein Teilchen der Masse m an, das sich im eindimensionalen Potenzial V (x) = ax4 (a > 0) befindet! (a) Skizzieren Sie das Potenzial und die stationären Wellenfunktionen ψn (x) für den Grundzustand (n = 0) und die zwei ersten Anregungszustände! (b) Was lässt sich über die Parität und die Knotenzahl der Wellenfunktionen sagen? (c) Wie groß sind die Erwartungswerte der x-Koordinate und des Impulses px ? 2. Untersuchen Sie folgende Operatoren auf die Eigenschaften der Linearität, Hermitizität (Selbstadjungiertheit) und Unitarität! ! 1 d2 ψ(x) d ψ(x) B̂ψ(x) = Ĉψ(x) = 5i D̂ψ(x) = ψ(x + 2) Âψ(x) = x2 + i dx ψ(x) dx2 Die bekannten Eigenschaften von Koordinaten- und Impulsoperatoren dürfen verwendet werden. 3. Berechnen Sie folgende Kommutatoren aus Koordinaten-, Impuls- und Drehimpulsoperatoren, wobei L̂− = L̂x − iL̂y , [L̂x , L̂y ] = ih̄L̂z und [ÂB̂, Ĉ] = Â[B̂, Ĉ] + [Â, Ĉ]B̂ gegeben seien: a) [p̂y , L̂z ] b) [p̂x , eix ] c) [p̂y , x2 + y 2 + z 2 ] d) [L̂z , L̂− ] ! e∗ ) Was folgt aus dem Ergebnis von d) für die Wirkung von L̂− auf eine Wasserstoffelektronenwellenfunktion ψnlm (r, ϑ, ϕ) mit der Magnetquantenzahl m? Wie groß ist L̂− ψnlm (r, ϑ, ϕ) und speziell L̂− ψ322 ? 4. Gegeben seien zwei orthonormierte (was heißt das?) Zustandstandsfunktionen ψ1 und ψ2 . Bestimmen Sie die Norm sowie das Skalarprodukt der beiden Linearkombinationen (Mischungen) φ+ = 2ψ1 + iψ2 und φ− = ψ1 − 2iψ2 ! 5. Ein Hamilton-Operator Ĥ habe das Energiespektrum {Ei } mit orthonormierten Eigenfunktionen {ψi }. Mit welcher Warscheinlichkeit werden für einen Zustand 3 i |φi = |ψ1 i + |ψ2 i − |ψ3 i die Werte E1 , E2 und E3 gemessen, und wie groß ist der 2 2 Energieerwartungswert < E >φ ? 6. Angenommen ein Fußball bleibt gleichwahrscheinlich auf allen seinen 32 Flächen (12 Fünf- und 20 Sechsecke) liegen und diese sind mit den natürlichen Zahlen von 1 bis 32 beschriftet. Wie groß sind Mittelwert und Standardabweichung, wenn mit einem solchen Ball ”gewürfelt” würde? n n X X 1 1 i2 = n(n + 1)(2n + 1) Hinweis: i = n(n + 1) 2 6 i=1 i=1 7. Berechnen Sie folgende Integrale mit der Dirac’schen Delta-Funktion δ(x): Z 4 Z π Z 6 I1 = δ(2x − 4)(x2 − 3x)dx I2 = δ(cos x)eix dx I3 = δ(x2 − π 2 ) cos xdx 0 Hinweis: δ(g(x)) = 0 X n 1 δ(x − xn ) |g 0 (xn )| −3 für alle xn mit g(xn ) = 0