Visite am 22.12.2015 a Unsere Themen: Winterkälte – wenn die Gelenke schmerzen Muskelkrämpfe – welche Therapie hilft? Mit Plasma Wunden heilen Vorsicht Blutdruckkrise - extremer Anstieg ist gefährlich für Herz und Hirn Winterobst: Wie erkenne ich das perfekte Früchtchen? Gold, Weihrauch, Myrrhe – Medizin aus dem Morgenland Winterkälte – wenn die Gelenke schmerzen Kaltes und nasses Wetter verursacht bei vielen Menschen Schmerzen. Vor allem Personen mit Rheuma oder Arthrose haben bei Kälte besonders starke Beschwerden. Experten vermuten die Ursache im durch die Kälte verlangsamten Stoffwechsel. Die Durchblutung wird vermindert, die Muskulatur verspannt sich – und das führt zu dumpfen Schmerzen. Bei Kälte stellt der Körper auf Notstrom: Vorrangig werden die überlebenswichtigen Organe und das Gehirn mit Blut versorgt – erst danach die Peripherie, also Arme und Beine mit den Gelenken sowie die Muskeln. Es gibt aber auch eine psychologische Erklärung: Das kalte und nasse Grau führt generell zu schlechterer Stimmung, Depressionen nehmen zu, und auch Schmerzen werden stärker wahrgenommen. Für Rheumatologen ist das Problem zweigeteilt: Sie unterscheiden zwischen Menschen mit verschlissenen Gelenken und denen, die unter entzündlichen Rheumaformen leiden. Bei den Verschleißerscheinungen ist die Zunahme von Schmerzen logisch: Die Kälte reduziert die Viskosität der Gelenkflüssigkeit, die Gelenke sind also weniger gut geschmiert als bei Wärme. Dadurch nimmt der Reibungsschmerz zu. Wer unter entzündlichen Rheumaschüben leidet, dem hilft Kälte normalerweise – aber nur, wenn sie aus der Kältekammer kommt. Bei winterlichem Wetter ist es nicht die Kälte allein, sondern auch die Luftfeuchtigkeit, die den Schmerzreiz auslöst. Eine extreme, aber trockene Kälte kann Entzündungsschmerzen lindern, während eine feuchte moderate Kälte die Schmerzen verschlimmert. Warum das so ist, wissen auch Experten nicht. Gegen den Kälteschmerz hilft vor allem eines: sich möglichst warm halten. Handschuhe, Pulswärmer, dicker Mantel und lange Unterhosen können vor Kälte schützen. Ganz wichtig: Trotz Schmerz und Kälte bewegen, denn wenn Gelenke nicht bewegt werden, produzieren sie weniger Gelenkflüssigkeit und der Schmerz verschlimmert sich. Wer sich im Freien bewegt, sollte die Gelenke vor Kälte schützen und das Schwitzen vermeiden, denn dann kühlt den Körper zusätzlich aus. Wenn man schon Schmerzen hat, dann hilft es, die betroffenen Gelenke langsam warm zu duschen und dabei zu massieren. Auch ein warmes Handbad kann lindernd wirken. Bei entzündeten Gelenken sollte man allerdings keine warmen Bäder nehmen. Interviewpartner im Beitrag: Dr. Johannes von Bodman, Orthopäde Klinik für Orthopädische Rehabilitation Klinikum Bad Bramstedt Oskar-Alexander-Straße 26, 24576 Bad Bramstedt Tel. (04192) 90 25 71, Fax (04192) 90 23 75 Internet: www.klinikumbadbramstedt.de/ Dr. Peer M. Aries, Rheumatologe Rheumatologie im Struenseehaus Visite am 22.12.2015 a Mörkenstrasse 47, 22767 Hamburg-Altona Tel. (040) 870 33 63, Fax (040) 870 073 26 Internet: rheumatologie.hamburg Dr. Horst Danner, Leitender Arzt der Ambulanten Orthopädischen Rehabilitation RehaCentrum Hamburg Heidenkampsweg 41, 20097 Hamburg Tel. (040) 253 06 30 Internet: www.rehahamburg.de Weitere Informationen: Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Maximilianstraße 14, 53111 Bonn Tel. (0228) 76 60 60, Fax (0228) 766 06 20 Internet: www.rheuma-liga.de Muskelkrämpfe – welche Therapie hilft? Mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen leidet unter Muskelkrämpfen, vor allem in der Nacht. Wenn Hände, Füße oder Wade schmerzen, ist an Schlaf nicht zu denken. Oft verformt sich ein Fuß dabei wie eine Kralle. Manchmal hilft dann eine Gegendehnung, um den Krampf zu stoppen, der sonst minutenlang anhält und schmerzt. Muskelkrämpfe können Symptome einer Krankheit (zum Beispiel Multiple Sklerose, Schilddrüsenunterfunktion, Muskelentzündung) oder Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten (zum Beispiel Cholesterinhemmer und Blutdrucksenker) sein. Doch in den meisten Fällen finden die Ärzte keine Ursache der Krämpfe und damit auch keine wirksame Therapie. Oft wird ein Mineralienmangel (zum Beispiel Magnesium) vermutet und mit Nahrungsergänzungsmitteln behandelt. Aber auch ein Zuviel an Mineralien kann Krämpfe auslösen. So kann eine zu hohe Kalziumzufuhr, zum Beispiel durch große Mengen Heilwasser mit hohem Kalziumanteil, die Erregungsüberleitung zwischen Nerven und Muskeln so stark erleichtern, dass Muskelkrämpfe entstehen. Mitunter verwenden Ärzte Botox-Spritzen, um die Krämpfe auszuschalten – doch die können auch zu Lähmungserscheinungen führen und damit mehr belasten als nützen. Nun sind Göttinger Forscher der Entstehung der Krämpfe auf die Spur gekommen. Sie wollten herausfinden, ob eine besonders sensible Übertragung zwischen Nerven und Muskeln der Schlüssel zu ungeklärten Krämpfen ist und untersuchten bei mehr als 30 Patienten die Erregbarkeit der Nerven. Dabei stimulierten sie über Elektroden die Nerven mit kleinen Stromschlägen. Bei den Krampfpatienten zuckten die Muskeln schon bei minimalen Stromimpulsen, anders als bei gesunden Probanden. Diese Übererregbarkeit macht sich dann durch Muskelkrämpfe bemerkbar. Bei Krampfpatienten sind die Enden der Nervenfasern im Muskel, die sogenannten Motoneuronen, übererregbar. Wird ein Reiz zum Muskel weitergeleitet, reagieren die Nerven bei Krampfpatienten viel heftiger als normal. Die Folge: Der Muskel wird überreizt und krampft. An diesem Punkt setzen die Göttinger Forscher nun in der Therapie an und verordnen Medikamente, die bei Epilepsie die Erregbarkeit der Nerven dämpfen. Sie sollen erreichen, dass sich die Muskelkrämpfe schwieriger auslösen lassen. Welches Epilepsie-Medikament im Einzelfall hilft und die geringsten Nebenwirkungen auslöst, muss bei jedem Patienten individuell getestet werden. Schlägt einer der Wirkstoffe an, kann der Betroffene endlich wieder schmerzfrei nachts durchschlafen. Wer nur hin und wieder unter Muskelkrämpfen leidet, kann den Krampf durch Ziehen am betroffenen Visite am 22.12.2015 a Muskel unterbrechen, entweder durch passives Massieren und in die Länge ziehen mit der Hand oder, noch besser, durch aktive Übungen mit Anspannen des sogenannten Antagonisten, also des entgegengesetzten Muskels. Warme Wickel, eine Wärmflasche an der betroffenen Stelle oder ein heißes Bad entspannen die Muskulatur zusätzlich. Entsteht der Krampf beim Sport, hilft sofortige Entlastung des betroffenen Körperteils. Bei Sportlern ist häufig ein Wasser- und Elektrolytverlust in Verbindung mit einer Überanstrengung für einen Muskelkrampf verantwortlich. Zur Vorbeugung empfehlen Sportmediziner deshalb die Einnahme von Kochsalz und das Trinken isotonische r Getränke, das Erwärmen der Muskulatur vor dem Sport und eine dem Trainingszustand angepasste Belastung. Von Nahrungsergänzungsmitteln wie Magnesium- und Kalziumtabletten raten Experten ab: Allenfalls bei starkem Schwitzen oder akutem Durchfall könne Magnesium hilfreich sein, ansonsten drohe nur eine gefährliche Überdosis, die Leber und Kleinhirn schädigen könne. Interviewpartner im Studio: Prof. Dr. med. Walter Paulus, Neurologe, Neurophysiologe Direktor Klinik für Klinische Neurophysiologie im Zentrum Neurologische Medizin Universitätsmedizin Göttingen an der Georg August Universität Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen Internet: www.neurologie.uni-goettingen.de/ Interviewpartner im Beitrag: Dr. Dirk Czesnik, Neurologe Adresse s.o. Tel. (0551) 390 Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) e.V. Internet: www.dgn.org/leitlinien-online-2012/inhalte-nach-kapitel/2296-ll-65-2012crampimuskelkrampf.html Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Muskelkrämpfen zum Herunterladen Ratgeber: Eva Marbach: Gesundheitsratgeber und Hausapotheke: Alltagskrankheiten mit Naturheilkunde und Schulmedizin erfolgreich behandeln. 180 s.; emv (2012); € 14,80 Mit Plasma Wunden heilen Es heilt chronische Wunden, soll Krebszellen zum Absterben bringen und Zahnwurzelkanäle desinfizieren: künstlich hergestelltes Plasma. Obwohl das sogenannte Kalt-Plasma nur 30 Grad warm ist, tötet es Viren, Bakterien und Pilze innerhalb weniger Minuten ab. Plasma (griechisch: das Formbare) wird auch als vierter Aggregatzustand bezeichnet. Einfach erklären lässt sich das am Beispiel von Wasser: Als Eis ist Wasser ein fester Körper. Führt man ihm Energie in Form von Wärme zu, wird es flüssig und schließlich gasförmig. Wird einem Gas Energie zugeführt, entsteht ein Plasma. In diesem Zustand, lösen sich äußere Elektronen von den Gasatomen oder -molekülen. In einem Plasma bewegen sich Atome oder Moleküle, Ionen (Atome, denen ein oder mehrere Elektron fehlen) und Elektronen frei umher und wirken aufeinander ein. Ein Plasma ist also ein ionisiertes Gas, das als elektrisch leitendes Medium besondere Eigenschaften besitzt. Visite am 22.12.2015 a Materie im Plasmazustand findet sich in der Sonne und in den Sternen. Aber auch der von der Sonne ausgehende Sonnenwind und die geladenen Teilchen, die im Magnetfeld der Erde gefangen sind, bilden Plasmen. Die in der Medizin verwendeten NiedertemperaturPlasmen sind nur teilweise ionisierte Gase, deren freie Elektronen äußerst reaktionsfreudig sind. Bei Patienten mit offenen Beinen oder infizierten chronischen Wunden, bei denen keine andere Therapie mehr anschlägt, vernichtet das Kalt-Plasma die aggressiven Keime und regt die Heilung an. Nebenwirkungen sind in den bisherigen Studien nicht aufgetreten. Zwar ist der Plasma-Pen, der nicht größer als ein Füller ist, als Medizinprodukt zugelassen, doch die Kassen übernehmen die Kosten der Behandlung noch nicht. Die Kosten ab zehn Euro, je nach Größe der Wunde und Dauer der Einzelbehandlung, pro Sitzung müssen die Patienten selbst bezahlen. Forscher arbeiten derzeit daran, Plasma-Pens auch gegen multiresistente Keime einzusetzen, die sich durch Medikamente kaum bekämpfen lassen. Weitere Anwendungsgebiete sind in der Zukunft die Zahnheilkunde sowie die Behandlung von Tumoren in Zunge, Wangenschleimhaut und Gaumen. In Gewebeproben außerhalb des Körpers hat man festgestellt, dass das Plasma Krebszellen nicht sofort zerstört, aber es legt in ihnen quasi einen Schalter um, der sie letztendlich absterben lässt. Während der Plasma-Pen in der Wundheilung im klinischen Alltag angekommen ist, erfordert der Einsatz gegen Krebs aber noch weitere Studien. Interviewpartner im Beitrag: PD Dr. Carsten Gutgesell, Hautarzt Berliner Allee 40c, 22850 Norderstedt Internet: www.hautarzt-gutgesell.com Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor Leiter Forschungsschwerpunkt Umwelt und Gesundheit Prof. Dr. Thomas von Woedtke, Leiter Forschungsschwerpunkt Plasmamedizin/Dekontamination Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) e.V. Felix-Hausdorff-Straße 2, 17489 Greifswald Internet: www.inp-greifswald.de Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Hans-Robert Metelmann, Direktor Klinik und Poliklinik für Mund-, K iefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen Universitätsmedizin Greifswald Ferdinand-Sauerbruch-Straße DZ7, 17475 Greifswald Tel. (03834) 86 71 60, Fax (03834) 86 73 16 Internet: www.medizin.uni-greifswald.de/mkg_chir/index.php?id=19 Vorsicht Blutdruckkrise - extremer Anstieg ist gefährlich für Herz und Hirn Dass der Blutdruck bei Aufregung wie bei Anstrengung steigt, ist eine ganz normale Funktion unseres Körpers. Sie sorgt dafür, dass der in solchen Situationen erhöhte Sauerstoffbedarf des Hirns und der Muskeln sichergestellt wird. Das Gehirn und das Herz reagieren allerdings sehr empfindlich, wenn der Blutdruck plötzlich in die Höhe schießt. Für die Blutgefäße bedeutet der Druckanstieg Stress. Sehstörungen sind ein Alarmsignal für einen sogenannten Hypertensiven Notfall, einen kritischen Blutdruckanstieg, der Organe gefährdet. Auch starke Brustschmerzen, Atemnot, Benommenheit, Sprechstörungen, Lähmungen oder Übelkeit und Erbrechen deuten auf einen solchen Visite am 22.12.2015 a Notfall hin. Im Gehirn kann unter dem hohen Druck eine Gefäßinnenwand aufreißen, in der Folge entsteht an dieser Stelle ein Gerinnsel (Thrombus) und verstopft das Blutgefäß. Die Folge ist ein Schlaganfall. Auch der Herzmuskel reagiert empfindlich auf den schnellen Blutdruckanstieg, denn er benötigt dadurch immer mehr Sauerstoff. Bei kranken Herzen kann es dadurch zum Herzinfarkt kommen. Bei der Frage, ob ein Hypertensiver Notfall vorliegt, sind die Beschwerden entscheidend, nicht die gemessene Höhe des Blutdrucks. Deuten sie auf einen Notfall hin, sollte sofort der Notarzt über die Telefonnummer 112 alarmiert werden. Treten dagegen lediglich Herzklopfen, ein Pochen in den Schläfen, rote Gesichtsfarbe, leichte Kopfschmerzen und Luftnot bei Belastung auf, sprechen Ärzte von einer Hypertensiven Krise, die oft entsteht, wenn Hochdruckpatienten ihre Medikamente vergessen haben. Sie sollten dann sofort ihre Medikamente einnehmen, sich hinlegen und entspannen. Um für solche Krisen besser gerüstet zu sein, sollten Patienten mit Bluthochdruck Entspannungsverfahren wie Biofeedback, Autogenes Training, Atementspannung, Meditation oder Yoga erlernen. Wichtig ist es, nicht in Panik zu geraten, denn jede Panik verstärkt den Blutdruck noch weiter. Gegebenenfalls sollten Betroffene auch leichte Beruhigungsmedikamente einnehmen. Genügt das nicht, um die Blutdruckkrise zu beenden, helfen schnell wirksame Medikamente, die es als Kapsel, Sp ray oder Phiole gibt. Wer trotz Therapie ständig oder immer wieder unter Bluthochdruck krisen leidet, könnte von einer telemetrischen Überwachung profitieren. Dabei messen externe oder auch implantierte Geräte im Alltag immer wieder den Blutdruck und übermitteln die Werte an den behandelnden Arzt, der daraufhin die Therapie gezielt optimieren kann. Interviewpartner im Studio: Dr. Johannes Wimmer, Arzt Dr. Johannes GmbH & Co. KG Winsbergring 38, 22525 Hamburg Internet: www.doktor-johannes.de Interviewpartner im Beitrag: Prof. Dr. Joachim Schrader, Internist, Nephrologe, Geriater St.-Josefs-Hospital gGmbH Krankenhausstraße 13, 49661 Cloppenburg Tel. (04471) 16 29 51, Fax (04471) 16 29 70 Internet: www.kk-om.de/st-josefs-hospital-cloppenburg/kompetenzzentren/zentrum-fuerbluthochdruck.html Weitere Informationen: Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Hypertonie Gesellschaft Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg Tel. (06221) 5 88 55-0, Fax (06221) 5 88 55-25 Herz-Kreislauf-Telefon (06221) 58 85 55 (Mo-Fr 9-17 Uhr) Internet: www.hochdruckliga.de Präventionsmagazin „Druckpunkt“ (erscheint vierteljährlich) Liste der von der Hochdruckliga zertifizierten Hypertoniezentren, die auf die Bluthochdrucktherapie spezialisiert und besonders erfahren sind Internet: www.hochdruckliga.de/zertifizierte-hypertonie-zentren.html Visite am 22.12.2015 a Deutsche Herzstiftung e.V. Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt/Main Tel. (069) 955 12 80, Fax (069) 955 12 83 13 Internet: www.herzstiftung.de Ratgeber: Martin Middeke, Klaus Völker, Claudia Laupert-Deick: Bluthochdruck senken ohne Medikamente. 214 S.; Trias (2011); € 22,99 Winterobst: Wie erkenne ich das perfekte Früchtchen? Schnee, Nässe, Kälte: Um sich im Herbst und Winter vor Erkältungen zu schützen, ist ein vitaminreicher Obstsalat genau das Richtige. Im Winter ist das Angebot an tropischen Früchten groß. Doch woran erkennt man eine reife Frucht? Visite gibt Tipps für den Südfrüchte-Kauf. 1. Ananas: Sie enthält viel Vitamin C sowie die Mineralstoffe Kalium und Magnesium, die Nerven- und Muskelfunktionen unterstützen. Die Farbe ist beim Ananas-Kauf nicht entscheidend, wichtig ist der Geruch: Die Frucht muss am Boden süßlich riechen. Und die Blätter müssen sich leicht herausziehen lassen 2. Mango: Sie liefert dem Immunsystem stärkendes Vitamin C und außerdem Vitamin A und wertvolles Magnesium. Wenn die Mango ein bisschen nachgibt, ist das ein Zeichen der Reife. Ganz leicht drücken, am besten in der Handfläche und nicht mit den Fingern, denn sonst entstehen Druckstellen, die braun werden. Anders als bei der Ananas ist bei der Mango die Farbe wichtig: Eine teilweise grüne Frucht ist unreif und hart – rötlich gefärbt ist eine Mango süß und saftig. 3. Papaya: Sie enthält neben vielen Vitaminen auch ein besonderes Enzym, das Papain. Es unterstützt die Verdauung, zum Beispiel wenn man Fleisch und Geflügel nicht so gut verträgt. Eine unreife Frucht ist knallgrün, eine reife eher gelb gefärbt. Riecht die Papaya am Blüten- oder Stielansatz süßlich, ist sie reif und schmackhaft. 4. Mandarinen: Sie sind reich an den Mineralstoffen Kalium und Phosphor und enthalten außerdem die Vitamine A und C - sowie B1, das den Stoffwechsel fördert. Hier kann eine schöne orange Farbe trügen: Mandarinen werden häufig behandelt, damit sie schneller reifen. Der Nachteil: Wenn die Mandarinen schneller reifen, kann das Fruchtfleisch trocken und weniger aromatisch werden. Am besten feste Früchte kaufen. Mandarinen, die sich leicht schälen lassen, sind oft weniger frisch. 5. Passionsfrucht (Maracuja): Sie enthält viel Vitamin A, C sowie auch Vitamin B2, das Traubenzucker in Energie umwandelt. Erst eine schrumpelige Frucht ist wirklich reif und aromatisch. Interviewpartner im Beitrag: Lutz Woltemate Marker Obst und Gemüse Banksstraße 28, 20097 Hamburg Internet: www.markerobst.de Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung Visite am 22.12.2015 a Zur Bedeutung von Obst und Gemüse in der Ernährung des Menschen: Internet: www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1157 Ratgeber: Barbara Simonsohn: Heilkraft aus den Tropen: Die süße Medizin exotischer Früchte. 352 S., Integral (2008); € 17,95 Gold, Weihrauch, Myrrhe – Medizin aus dem Morgenland Als sich wohl vor über 2000 Jahren drei weise Männer aus dem Morgenland auf eine weite Reise begaben, trugen sie heilsame Gaben im Gepäck: Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten sie laut Bibel dem Jesuskind. Sie waren die bedeutendsten Arzneimittel der damaligen Zeit - und echte Kostbarkeiten. In der Antike waren Weihrauch und Myrrhe für arme Menschen nicht erschwinglich. In der Bibel wird die Myrrhe besonders oft erwähnt . Als Allheilmittel sollte sie die Wundheilung unterstützen und bei inneren Leiden helfen. Angewendet wurde sie als Salbe oder gelöst in einer Tinktur. Heute hat die Myrrhe ihre Bedeutung verloren – immerhin empfehlen Zahnärzte die Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Eng verwandt mit der Myrrhe ist der Weihrauch: Er wird in der heißesten Jahreszeit geerntet: Mit tiefen Schnitten wird die Rinde der Weihrauchbäume eingeritzt. Ein Balsam tritt aus, der an der Luft zu Harz erhärtet. Der größte Teil wird im Oman und in Äthiopien geerntet. Zehn Tonnen davon verbrennen jährlich in deutschen Kirchen – als Symbol für die Gebete, die zum Himmel aufsteigen. Weihrauch aus Somalia enthält besonders viel Öl und ist begehrt in der Parfumindustrie. Der teuerste Weihrauch kommt aus Indien: Er wird besonders in der ayurvedischen Medizin in Indien verwendet und hat dort als Entzündungshemmer immer noch einen hohen Stellenwert. Weihrauch enthält Boswellia-Säuren, die den Teil der weißen Blutkörperchen blockieren, der für chronische Entzündungen verantwortlich gemacht wird. Deutsche Forscher fanden heraus, dass Weihrauch deshalb bei schweren Krankheiten wie der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn oder bei Multipler Sklerose helfen könnte. Noch ist Weihrauch als Arzneimittel in Deutschland nicht zugelassen, nur als Nahrungsergänzungsmittel. Es fehlen noch klinische Studien, aber es gibt konkrete Hinweise, dass die Inhaltstoffe der Pflanze so stark entzündungshemmend wirken wie Cortison. Gold wurde von altersher als medizinisches Heilmittel empfohlen. So sollte die Einnahme von Goldspänen zum Beispiel das Herz stärken. Auch heute noch ist Gold ein zugelassenes Arzneimittel: Organische Goldverbindungen werden bei sehr schmerzhaftem Gelenkrheuma eingesetzt. Zwar gibt es inzwischen wirkungsvollere Medikamente, doch wenn es dabei zu Unverträglichkeiten kommt, greifen Mediziner auf die Goldpräparate zurück. Interviewpartner im Beitrag: Dr. Peter Dobberkau, Apotheker Löwen-Apotheke Hökerstraße 37, 21682 Stade Tel. (04141) 440 48, Fax (04141) 441 49 Drehort im Beitrag: Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg Am Kiekeberg 1 Visite am 22.12.2015 a 21224 Rosengarten-Ehestorf Tel. (040) 790 17 60, Fax (040) 792 64 64 Internet: www.kiekeberg-museum.de/ Hinweis: Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der angegebenen Adressen und Buchhinweise. Impressum: NDR Fernsehen Redaktion Medizin Hugh-Greene-Weg 1 22529 Hamburg Tel. (040) 415 60 Fax (040) 41 56 74 59 Internet: www.ndr.de/visite