WS 2008/09 7. Übungsblatt zur Vorlesung Theoretische Physik III (Quantenmechanik) Universität Heidelberg, Prof. P. Schmelcher Abgabe am Freitag, 5.12.2008, in den Übungsgruppen Aufgabe 21. Drehimpuls Berechne die Matrixdarstellung der Drehimpulsoperatoren Lx , Ly sowie von L+ und L− in der Basis der Drehimpulseigenzustände Ylm (θ, φ) für l = 1. 2 Punkte Aufgabe 22. Coulomb-Potential, quantenmechanisches Virialtheorem Die gebundenen Zustände des Coulomb-Potentials (ohne Berücksichtigung von Spin und relativistischen Korrekturen) lauten ψnlm (r, θ, φ) = ψnl (r)Ylm (θ, φ) s l r 2 (n − l − 1)! −3/2 2r 2r e− na L2l+1 ψnl (r) = a n−l−1 ( na ) 2 3 n (n + l)!) na mit a = 4π0 ~2 mZe2 . Berechne den Erwartungswert von 1 r für diese Zustände und verifiziere 2hT i = 2(En − hV i) = −hV i. T ist der Operator der kinetischen Energie und V der Operator der potentiellen Energie. Hilfe: Benutze die Orthogonalität der Laguerrepolynome: Z ∞ p! dρ ρk e−ρ Lkp (ρ)Lkp0 (ρ) = δpp0 [Γ(p + k + 1)]3 0 3 Punkte Aufgabe 23. 3-dimensionaler isotroper harmonischer Oszillator Betrachte ein Teilchen im dreidimensionalen Oszillatorpotential V (r) = 12 mω 2 r2 mit r = |r|. Der Hamiltonoperator des System ist gegeben durch H= X Hi mit i=x,y,z Hi = 1 p2 + m2 ω 2 x2i . 2m i Ist Ui der Zustandsraum zu Hi , so ist der Zustandsraum des Gesamtsystems durch das Tensorprodukt U = Ux ⊗ Uy ⊗ Uz gegeben. Analog zum eindimensionalen Fall, definiert man die Leiteroperatoren ai , a†i : √ 1 i ai = √ mω xi + √ pi mω 2~ √ 1 i a†i = √ mω xi − √ pi . mω 2~ Diese erfüllen die Vertauschungsrelationen [ai , aj ] = [a†i , a†j ] = 0 [ai , a†j ] = δij . (bitte wenden) Die zugehörigen Teilchenzahloperatoren sind durch ni = a†i ai gegeben. Sind |ni i die Eigenvektoren des Hamiltonoperators Hi , so bilden |nx ny nz i = |nx i|ny i|nz i in U ein vollständiges Orthonormalsystem. Ist |000i der Eigenvektor des Grundzustandes, so ist ax |000i = ay |000i = az |000i = 0 |nx ny nz i = 1 (nx !ny !nz !)− 2 (a†x )nx (a†y )ny (a†z )nz |000i . Bei einem Zentralpotential bilden H, L2 und Lz ebenfalls einen vollständigen Satz kommutierender Observablen. Die gemeinsamen Eigenvektoren sind durch die Quantenzahlen n, l und m gekennzeichnet mit den zugehörigen Eigenwerten En , ~2 l(l + 1) und ~m. Die Zustände |nlmi ergeben sich aus den |nx ny nz i durch eine unitäre Transformation. (a) Drücke die Operatoren Lx , Ly und Lz durch die Operatoren ai und a†i (i = x, y, z) aus. (b) Betrachte die Zustände mit der Energie E1 = ~ω(1+ 23 ). Die zugehörigen Eigenvektoren von H in der |nx ny nz i Basis sind dann |100i, |010i, |001i. Diese bilden eine Basis des Unterraumes der Eigenvektoren von H zum Eigenwert E1 . Gib die Matrix an, die dem Operator Lz bezüglich dieser Basis zugeordnet ist und bestimme die zugehörigen Eigenwerte und Eigenvektoren (als Linearkombination der Zustände |100i, |010i, |001i). (c) Zeige, dass die in (b) konstruierten Eigenvektoren von Lz auch Eigenvektoren von L2 zum Eigenwert 2~2 , d.h. l = 1, sind. Drücke dazu L2 durch ai und a†i aus und wende L2 dann direkt auf die Eigenvektoren an. (d) Gib die Ortsraumdarstellung hr|100i, hr|010i, hr|001i der Zustände an und zeige, dass die in (b) als Eigenvektoren von Lz konstruierten Linearkombinationen dieser Funktionen tatsächlich 1 2 2 ψnlm (r) = const. × re− 2 α p ergeben (mit l = 1, m = 0, ±1 und α = mω ~ ). r Ylm (θ, φ) 5 Punkte