Allgemeine Tipps zur Aussaat Benötigt werden • • • • • • • Rechen oder Haue/Heindl zum Ziehen der Saatrillen Pflanzschnur (Länge je nach Parzellenmaß) Eventuell Maßband Eventuell Sand zum Strecken von feinem Saatgut (Karotten, Gelbe Rüben…) Günstig: ein paar Radieschensamen zum Markieren der besonders langsam keimenden Saatreihen (Petersilie, Karotten, Pastinaken…) Etiketten und wasserfester Stift Gießkanne Die Aussaat ist bei den einzelnen Kulturen noch näher beschrieben. Jedenfalls nicht zu dicht säen! Das Ausdünnen von zu dicht stehenden Reihen kann vermieden werden, wenn der Samen gleich auf den empfohlenen Abstand ausgebracht wird. Besonders leicht zu handhaben sind Erbsen, Fisolen, Kürbisse, Zucchini, Gurken, Sojabohnen und Zuckermais. Diese Samen können gleich im richtigen Abstand gelegt werden. Bei sehr feinem Saatgut ist das etwas schwieriger – da kann man sich eventuell durch Beimischen von etwas Sand helfen (im Verhältnis 1:3). Karotten, Gelbe Rüben und Petersilie haben besonders feines Saatgut. Feine Samen auf ein zuvor geknicktes Stück Papier streuen. Papier schräg halten und die Samen langsam in die Saatreihe rieseln lassen. Die Rillen für das Saatgut ziehen Sie am besten mit einem Rechen oder einer Hacke bzw. einem Heindl, je größer das Saatgut desto tiefer die Rille (Verhältnis Rillentiefe zu Saatgutgröße in der Regel 3:1). Die Saatrillen nach dem Säen mit der Hand oder dem Rechen mit Erde auffüllen und etwas andrücken, damit Erdkontakt hergestellt ist (das geht am bequemsten mit dem Rechenrücken). Das Angießen der Reihen nur mit sanfter Brause, damit die Sämereien nicht wieder aus der Erde herausgespült werden. Einzelkornsaat: Die Samen werden in der Reihe mit immer demselben Abstand gelegt (z.B. Fisolen, Erbsen, Gurken, Mais…) Drillsaat: Sie streuen die Samen in unregelmäßigen Abständen in die Saatgutrille. Das geschieht so, dass das Saatgut gleichmäßigüber die gesamte Länge der Reihe verteilt wird (z.B. Karotten, Petersilie…) 1 Buschbohnen Sorte „Cupidon“ keimende Fisole Beschreibung: Fadenlose grüne Filetbohne. Kann in jungem Zustand als Filetbohne und ausgewachsen als normale Buschbohne geerntet werden. Ausgesprochen feiner, guter Geschmack. Die Hülsen sitzen teilweise über den Blättern und sind daher einfach zu ernten. Aussaat: Anfang Mai bis Anfang Juli Reihenabstand: 35 cm – 40 cm Abstand in der Reihe: 6-8 cm oder bei Horstsaat: alle 30-35 cm in der Reihe 4 -5 Bohnen Saattiefe: ca. 2 cm (nicht zu tief legen; Bohnen werden in kaltem, feuchten Boden leicht geschädigt) Mischkultur Günstig mit: Dille, Bohnenkraut, Gurken, Radieschen/Rettich, Rote Rüben, Mangold, Zeller, Paradeiser, Erdäpfel Ungünstig mit: Fenchel, Erbsen, Stangenbohnen, Zwiebel 2 Markerbsen Sorte „Wunder von Kelvedon“ Junge Erbsenpflanzen Beschreibung: Niedrige Sorte mit langen, dunkelgrünen Hülsen. Diese Erbse ist selbststützend – braucht an sich keine Rankhilfe. Einige Reiser zwischen die Pflanzen gesteckt helfen aber, falls es stark regnet und die Pflanzen eine Zeit lang am Boden zu liegen kommen. Reichtragend und widerstandsfähig. Frühe Pflückreife. Markerbsen haben eine zähe Innenhaut (Pergamentschicht) an der Hülse, daher kann die Hülse im Gegensatz zur Zuckererbse beim Kochen nicht mitverwendet werden Aussaat: Ab Mitte April – eher noch etwas später (Markerbsen sind im Jugendstadium frostempfindlich!). Reihenabstand: 25 cm Abstand in der Reihe: 4-5 cm (Erbsen nicht in Horstsaat auslegen, nur Reihensaat) Saattiefe: mindestens 3 cm, gut andrücken. Mischkultur Günstig mit: Karotten, Salate, Radieschen, Rettich, Zeller, Spinat, Kohlarten Unverträglich mit: Bohnen, Lauch, Paradeiser, Zwiebeln 3 Gurken Sorte „Marketmore“ Gurkenkeimlinge Beschreibung Ertragreiche, bitterfreie Sorte für den Anbau im Freiland geeignet. In jungem Zustand geerntet sind die Früchte dunkelgrün, schlank und ca. 35 cm lang. Aussaat im Freiland (oder Vorkultur wie Zucchini): Abstand in der Reihe: Alle 10 – 15 cm 1 Korn oder alle 25 – 40 cm 2 Korn Aussaattiefe: 3 cm Erst ab Mai im Freiland anbauen wenn der Boden ausreichend erwärmt ist (er sollte mind. 12-13 Grad C haben). Vorgezogene Pflanzen erst nach Mitte Mai auspflanzen. Bei den Gurken können auch 2 Pflanzen pro Stelle wachsen. Pflanzstelle mit kleinem Stock markieren, dann weiß man später, wo gegossen werden soll. Gurken wachsen zu Beginn sehr langsam, da sollte man besonders auf vorsichtiges Bodenlockern achten und die Pflanzen vom Unkraut freihalten (das nimmt nur Nährstoffe und Wasser weg). Gurken sind Flachwurzler. Wenn die Pflanzen schon die ersten echten Blätter gebildet haben, kann etwas angehäufelt werden, die Pflanzen entwickeln sich dann besser. Auch Mulchen ist günstig, damit der Boden rund um die Wurzeln locker und krümelig bleibt und eine gleichmäßige Feuchte herrscht. Nicht mit kaltem Wasser aus dem Schlauch gießen und die Blätter auf alle Fälle trocken halten. Mit der Gießkanne direkt zum Wurzelbereich gießen. Mischkultur Günstig mit Basilikum, Dille, Estragon, Koriander, Stangenbohnen (Windschutz!), Buschbohnen, Erbsen, Kopfsalat, Spinat, Zwiebel, Lauch, Fenchel, Zeller, Rote Rüben Ungünstig mit Radieschen, Rettich, Paradeiser, Erdäpfel 4 Zucchini „Black Beauty“ keimende Zucchini junge Zucchini Beschreibung Mittelfrühe reichtragende Sorte mit länglichen, dunkelgrünen geraden Früchten. Nichtrankend, starkwüchsig; Reifezeit: 52 Tage Aussaat/Vorkultur: In 10 cm-Töpfen frühestens ab Mitte April je 2 Samen ca. 2-3 cm tief in Aussaaterde legen, bis zum Keimen warm und mäßig feucht halten. Wenn die Pflanzen nach den beiden Keimblättern weitere „echte“ 3 – 5 Blätter gebildet haben in zwei Töpfe oder bei bereits ausreichend warmer Witterung gleich an Ort und Stelle ins Beet vereinzeln oder nur die stärkere Pflanze weiterkultivieren. Aussaat im Freiland: ab Mai, eventuell zweiter Anbau ab Mitte Juni für fortlaufende Ernte je 2 Samenkörner auf 60 cm Abstand in der Reihe Aussaattiefe: 3 cm Die am besten entwickelte Pflanze jeweils stehen lassen Mischkultur Günstig mit: Basilikum, Bohnen, Zwiebeln, Erbsen, Mais, Rote Rüben, Kapuzinerkresse Ungünstig mit: Gurken 5 Hokkaido-Kürbis (Samen hellgelb, etwas größer) Butternut-Kürbis (Samen hellbeige, klein) Kürbis „Zapallito“ (Samen weiß, flach, eher groß) keimender Kürbis junge Kürbispflanze Beschreibung Hokkaido: Rund bis hochrunde Früchte, orangeroter Kürbis mit orange-gelbem Fleisch. Feiner süßnussartiger Geschmack. Glatte Schale, diese kann mitverwendet werden. Auch für kühlere Anbaugebiete geeignet. Reife Früchte können bis Jänner/Februar gelagert werden. Ernte: September/Oktober Beschreibung Butternut: Birnenförmiger Kürbis, Schale beige, Fruchtfleisch gelb-orange, 1 – 2,5 kg, angenehm süsser, nussiger Geschmack. Nach ca. 3-monatiger Lagerung besonders süß. Braucht einen warmen Sommer damit er gut ausreift. Beschreibung Zapallito: Buschförmig wachsend mit langen Ranken; ertragreiche Sorte. Dunkelgrüne, runde Früchte mit gelbem Fleisch, ca. 400g – 600 g, sehr schmackhaft. Kann in jungem Zustand ab Tennisballgröße wie Zucchini gegessen werden. Aussaat im Freiland (oder Vorkultur wie Zucchini): Ab Mai bei Direktsaat (vorher nicht ratsam – sehr frostempfindlich) Abstand in der Reihe 80 cm Genügend Abstand rechts und links der Kürbisreihe vorsehen (insgesamt ca. 1 – 1,5 m) Pro Stelle jeweils 2-3 Samen 3 cm tief legen Nach dem Keimen die stärkste Pflanze stehen lassen, die anderen nur abzwicken – nicht ausreißen. Mischkultur Günstig mit: Mais Ungünstig mit: Erdäpfeln l Hokkaido-Kürbis 6 Butternut-Kürbis Karotten Junge Karottenpflänzchen Herbsternte Beschreibung Sorte „Rodelika“: stark wachsende und ertragreiche Sorte; süß-aromatischer Geschmack. Nicht vor Mitte April anbauen (Schossgefahr) Aussaat Anbau April bis Ende Juni 30 – 40 cm Reihenabstand; in der Reihe 2-3 cm Abstand, 1,5 – 2,5 cm tief Keimen langsam. Man kann etwas Dillesamen dazumischen, dann keimen sie besser. Oder als Markiersaat wieder einige Radieschen dazu – dann erkennen Sie die Reihen früher. Bald mit dem Jäten beginnen, damit die Pflanzen nicht überwuchert werden. Mischkultur Günstig mit: Dille, Erbsen, Zwiebel, Lauch, Kopfsalat, Radieschen, Paradeiser Ungünstig mit: Gelbe Rüben Gelbe Rüben gleicher Anbau und Pflege wie Karotten 7 Pastinaken Beschreibung: Dicke, weißlich-gelbe Pfahlwurzel. Sehr bekömmliche Gemüseart; Pastinaken werden auch als Babykost gerne verwendet. Die Blätter sind relativ grob und werden bis zu 60 cm hoch. Die jungen Blätter lassen sich ebenfalls zum Würzen verwenden. Vorsicht im Hochsommer bei Sonnenschein: die Blätter können bei empfindlichen Personen in Verbindung mit Sonnenlicht Verbrennungen auf der Haut verursachen. Abhilfe: Handschuhe tragen oder nur bei bedecktem Himmel neben der Pastinakenreihe jäten oder Bodenlockern. Aussaat: Im April und Mai (bis max. Mitte Mai säen). ca. 2 cm tief, 10-12 cm Abstand in der Reihe, Reihenabstand 40-50 cm Pastinaken keimen sehr langsam (kann bis zu 5 Wochen dauern) und machmal unregelmäßig. Einige Radieschensamen als Markiersaat sind hilfreich um die Reihe bald zu erkennen. Pastinaken wachsen auch weiterhin nur langsam und müssen speziell im Jugendstadium unkrautfrei gehalten werden. Nur bei Trockenheit gießen. Mischkultur Günstig mit Dille, Lauch, Zwiebel, Radieschen, Salate, Paradeiser Ungünstig mit Karotten keimendes Pastinakenpflänzchen 8 Rote Rüben „Rote Kugel 2“ keimende Rote Rüben Rote Rübe im Herbst Beschreibung Wüchsige Sorte mit kräftigem Laub. Rund, glattschalig, sehr gut lagerfähig. Rübe hat dunkelrotes, gut durchgefärbtes Fleisch. Aussaat April bis Mitte Juni Ca. 3 cm tief, 5 – 10 cm in der Reihe; Reihenabstand 25-35 cm Aus einem Samen (-knäuel) entstehen mehrere Keimlinge (ca. 3-5) – daher nicht zu dicht säen! Vereinzeln wenn die Pflanze 3-4 Blätter ausgebildet hat. Bei engem Stand bleiben die Roten Rüben kleiner. Mischkultur Günstig mit: Bohnen, Dille, Zwiebel, Kohlrabi Ungünstig mit: Spinat 9 Mangold keimender Mangold Stielmangold Beschreibung Stielmangold mit dunkelgrünem Blatt und weißen Rippen. Zubereitung: Blätter wie Spinat (Mangold reift ab Sommer, wenn der Spinat bereits geerntet ist), die Stiele wie Spargel oder kurz gedünstet und gewürzt mit Knoblauch, Salz und Rosmarin. Aussaat Ab Mitte April bis Mitte Juni. Nicht zu früh anbauen – sonst Schossergefahr. 3-4 cm tief Abstand in der Reihe: 15-20 cm. Bei zu dichtem Aufgang einzelne Pflänzchen herausnehmen. Bei zu engem Stand kann später Mehltau auftreten (im Erwerbsgartenbau wird Stiel-Mangold auf 30 - 40 cm Abstand angebaut). Mischkultur Günstig mit: Buschbohnen, Karotten, Kohlarten, Radieschen, Rettich Ungünstig mit: Spinat, Rote Rüben Rotstieliger Mangold 10 Zuckermais junge Maispflanze Beschreibung Pro Pflanze sind ca. 1-2 Kolben zu erwarten. 18 – 20 cm lange Kolben mit langanhaltender Süße im Milchreife-Stadium. Wird ca. 2 m hoch. Ernte im August/September An der Spitze der Pflanze wird die männliche Blüte ausgebildet ( „Fahne“). Die Fäden, die an der Spitze der Kolben herausragen sind die Griffel. Fremdbestäubund durch Futtermais muss verhindert werden. Mindestabstand zu Futtermais: 300 m. Besser 2 Reihen anbauen, da dann bessere Windbestäubung möglich ist. Anhäufeln ist günstig. Aussaat Ab ca. Mitte April bis Anfang Juni. Erst anbauen wenn der Boden eine Mindesttemperatur von 10-12 Grad C hat, sonst kommen die Körner nicht in Keimstimmung. Keimlinge durch Vogelfraß gefährdet. Abstand in der Reihe: 20 – 25 cm Reihenabstand: 50 - 60 cm Saattiefe: 5 cm Eventuell in Wasser 12-20 Std. vorquellen - aber dann gleich anbauen. Mischkultur Günstig mit: Bohnen, Stangenbohnen (können direkt auf den Maispflanzen hochklettern), Erbsen, Kürbisse, Gurken, Melonen, Zucchini, Spinat, Erdäpfel Ungünstig mit: Zeller, Rote Rüben 11 Petersilie keimende Petersilie glatte und gekrauste Petersilie Beschreibung Glatte Petersilie ist besonders aromatisch und kann ab dem Sommer geerntet werden. Erst gegen Ende des Sommers bis zum ersten Frost kann Petersilie zum Einfrieren auch in größeren Mengen geerntet werden. Aussaat April bis Anfang Juli möglich. Reihenabstand: 30 cm zur nächsten Kulturreihe Innerhalb der Reihe 2-3 cm, bei zu dichtem Bestand nimmt der Anteil an Blattstängel zu. Saattiefe: ca. 2 cm Petersilie keimt sehr langsam, daher die Reihe gut kennzeichnen oder einige schnell keimende Samen dazu geben – z.B. Radieschen. Auch Halbschatten wird ganz gut vertragen. Mischkultur Günstig mit: Paradeisern Ungünstig mit: Salate, Zeller 12 Dille Beschreibung: Dille ist ein einjähriges Gewürzkraut mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen. Dille ist sehr frostempfindlich. In erster Linie werden die Blätter zum Würzen verwendet. Ab einer Höhe von etwa 25 cm werden die größten Seitenblätter ausgebrochen, das Herz aber stehen lassen. Die Pflanze kann über einen längeren Zeitraum beerntet werden. Junge Dillblätter können auch eingefroren werden, obwohl sie dabei schon einen guten Teil des Aromas einbüßen. Die Blütendolden und später dann die Samen können Sie auch zum Einlegen und für Kräuteressig nutzen. Ein paar Pflanzen zur Blüte kommen lassen, sie ziehen Nützlinge an. Auch die Raupe des Schwalbenschwanzschmetterlings ernährt sich gerne von Dille. Dille sollte im Wurzelbereich ein wenig beschattet sein – daher können Zwischenräume zwischen anderen Kulturen ( Mischkultur) gut genutzt werden. Stauende Nässe verträgt Dille nicht. Aussaat: Von April bis Juli kann immer wieder etwas Dille ausgesät werden. So hat man laufend frisches Dillkraut. Zu dicht aufgehende Pflanzen auslichten. Bester Abstand: 6 – 7 cm in der Reihe. Dille lässt sich kaum verpflanzen – daher nur sehr locker aussäen. Saattiefe: 2-3 cm bei feinkrümeligem Boden, da Dill Dunkelkeimer ist. Mischkultur Günstig mit: Gurken, Karotten, Ungünstig mit: Fenchel 13 Radieschen Beschreibung: Radieschen sind Schwachzehrer, nicht zusätzlich düngen. Es gibt Frühjahrs- und Sommersorten. Nicht nach Kreuzblütlern anbauen (Radieschen, Kraut, Kohl, Brrokkoli…) Gleichmässig feucht halten aber nicht nass. Nicht zu spät ernten, da die Knollen sonst holzig werden. Ab dem Zeitpunkt, wo Radieschen in Blüte gehen, bilden sich Holzzellen in den Knollen. Aussaat: Reihenabstand 15 cm. In der Reihe 3 – 5 cm, Tiefe: 1 cm. Falls zu dicht gesät wurde auf diesen Abstand vereinzeln. Mischkultur: Günstig mit: Erbsen, Bohnen, Salate, Petersilie, Mangold, Spinat Ungünstig mit: Gurken 14 Sojabohnen Beschreibung: Die Sojabohnen gehören zur Familie der Leguminosen. Aus den weißen oder lila Blüten entwickeln sich 3-4 cm lange, behaarte Hülsen, die je - 4 Samen enthalten. Die Blüte setzt ca. 7 – 8 Wochen nach dem Auflaufen ein. Die Blühdauer beträgt bei der Einzelpflanze 2 – 3 Wochen. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 80 cm erreichen. Die Sojabohne hat abhängig von der Sorte (Reifegruppe 0, 00 oder 000) eine Vegetationszeit von 150 – 180 Tagen (dann sind die Sojabohnen ausgereift, d.h. als Trockenbohne zu ernten bzw. zu verwerten). Aussaat und Pflege: Saattiefe: ca. 4 cm, Abstand in der Reihe: 6-8 cm, Reihenabstand: ca. 40 cm Frühestens ab Ende April bis spätestens Mitte Mai in Reihen anbauen. Da die Jugendentwicklung der Pflanzen nur langsam verläuft, ist unbedingt immer wieder das Unkraut zu entfernen, da sonst die Pflanzen bald überwuchert würden. Mit einem Heindl (korrekter wäre „Häundl“) einfach die Reihen immer wieder durchhacken und die noch nicht blühenden Unkräuter an der Oberfläche liegenlassen, wo sie bald vertrocknen. Während der Blütezeit ist bei trockener Witterung zusätzlich zu gießen. Zuerst die Reihen durchhacken, dann gießen und dann erst Mulchmaterial zwischen den Reihen auflegen. Dann ist ein gleichmäßig feuchter Boden über einen längeren Zeitraum hinweg zu erzielen. Ernte und Verwendung: Die Sojabohnen können im Grünzustand, wenn die Hülsen noch grün, aber doch schon groß genug sind für Gemüsegerichte geerntet werden. Rezepte folgen im Laufe der Saison. Immer wieder die größeren Hülsen durchpflücken, dann erstreckt sich die Ernte der grünen Sojaschoten über einen längeren Zeitraum, weil sich durch den Pflückreiz wieder neue Blüten bilden. Voraussichtlich wird die Ernte der grünen Hülsen im August möglich sein. Man kann aber auch die Hülsen ausreifen lassen und die trockenen, braunen Hülsen dann erst im Herbst von den vertrockneten, bereits blattlosen Pflanzen (in Hietzing wird das frühestens Ende September bis Mitte Oktober sein) ernten. Die Bohnen werden dann aus den braunen Hülsen herausgelöst und weiterverarbeitet. Getrocknete Sojabohnen werden ähnlich wie andere Hülsenfrüchte zubereitet (Beilagen, Eintopfgerichte…) Gesundheitswert: Sojabohnen sind hervorragende Quellen für pflanzliches Eiweiß, Fett, Ballaststoffe und Mineralstoffe, besonders für Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Sie sind auch reich an B-Vitaminen. Sie sind cholesterinfrei und enthalten zusätzlich Phytosterine (diese sind pflanzliche Gegenspieler des Cholesterins). Sojabohnen enthalten Lecithin. Dieser wichtige Bestandteil im Zellstoffwechsel senkt die Blutfettwerte und hat eine nervenstärkende Wirkung. Quelle: Lebensmitteluntersuchungsanstalt d. Stadt Wien Hinweis: Soja kann bei manchen Menschen allergisch wirken. Sojabohnenblüte Sojabohnen reif für Grünernte 15 Setzen von Jungpflanzen Wenn es sich einrichten lässt, die Pflanzen erst am Nachmittag oder am Abend setzen (vorher die Pflanzen etwas angießen, aber nicht zuviel, sonst zerfällt der Wurzelballen). Bei trübem Wetter oder nach einem Regen lassen sich die Jungpflanzen am besten setzen. An sonnigen, windigen Tagen brauchen die frisch gesetzten Pflanzen länger, bis sie sich wieder erholen. Vor dem Auspflanzen kann es hilfreich sein, die Reihe mit einer Schnur zu kennzeichnen. Mit einer kleinen Setzschaufel ein Pflanzloch machen, die Jungpflanze locker hineinsetzen und den Wurzelballen wieder mit Erde bedecken und die Erde leicht andrücken, damit die Pflanze gerade und fest in der Erde sitzt. Abschließend die Pflanzen vorsichtig einwässern. Am besten gelingt das mit der Gießkanne ohne Brauseteil oder mit dem Schlauch ohne Spritzdüse oder Brauseaufsatz mit wenig Wasserdruck. Durch den weichen Strahl werden die Hohlräume in der Erde rund um den Wurzelballen geschlossen. Nicht jede Gemüseart wird gleich tief gesetzt: Salat und Kohlrabi kommen am wenigsten tief in die Erde, Kraut und Brokkoli werden etwas tiefer gepflanzt. Lauch wird tief gepflanzt und kann dann nach einigen Wochen noch zusätzlich angehäufelt werden. Paradeiser werden ebenfalls möglichst tief gepflanzt und können auch schräg ins Pflanzloch gesetzt werden – da bilden sich dann auch noch zahlreiche Seitenwurzeln aus. Weitere Angaben zum Pflanzensetzen finden Sie dann auch noch auf der folgenden Seite bei den einzelnen Kulturen angeführt. Kohlrabi Roter Eichblattsalat mit Mulch 16 Salat Am wenigsten tief sollen die Salatpflanzen gesetzt werden, damit keine Wurzelfäule entstehen kann. Salatpflanzen dürfen ruhig „wackelig“ in der Erde sitzen. Abstand in der Reihe: 20 – 30 cm Mischkultur Günstig: Fast alle Gemüsearten sind gute Partner, Salatpflanzen sind gut als Lückenfüller Ungünstig: Petersilie und Zeller Kohlrabi Kohlrabi nur bis knapp über den Wurzelhals in die Erde setzen. Der Stängel – an dem bildet sich später die Knolle – bleibt über dem Boden. Abstand in der Reihe: 30 cm Mischkultur Günstig: Zeller, Salate, Fisolen, Lauch, Rote Rüben, Paradeiser, Spinat Ungünstig: Fenchel Knollenzeller Beim Knollenzeller sollte der Wurzelballen nach dem Setzen max. 1 cm aus der Erde herausschauen. Später kann dann noch etwas Erde rund um die Knolle weggenommen werden. Wenn Zeller zu tief gesetzt wird, bildet er Seitenwurzeln anstatt Knollen. Abstand in der Reihe: 40 cm Mischkultur Günstig: Paradeiser, Lauch, Fisolen, Erbsen, Kohlarten, Gurken,, Spinat Ungünstig: Erdäpfel, Mais Brokkoli und Kraut Brokkoli und Kraut wachsen besser, wenn man sie etwas tiefer setzt (bis zum Ansatz der unteren Blätter). Es können sich dann auch Seitenwurzeln bilden, die die Pflanzen zusätzlich ernähren und die Pflanzen stabiler in der Erde verankern. Abstand in der Reihe: 40 cm Mischkultur Günstig: Fisolen, Erbsen, Karotten, Salate, Zeller, Paradeiser Ungünstig: andere Kohlarten, Zwiebel Lauch Lauch wird tief gepflanzt und später zusätzlich angehäufelt, damit sich lange weiße Schäfte ausbilden können. Abstand in der Reihe: 15 – 20 cm Mischkultur Günstig: Paradeiser, Zeller, Karotten, Spinat Ungünstig: Fisolen und Erbsen Steckzwiebel Steckzwiebeln werden ca. 2-3 cm tief mit der Spitze nach oben gesteckt. Die Spitze kann gerade noch herausschauen. Abstand in der Reihe: 5-8 cm Mischkultur Günstig: Karotten, Paradeiser, Gurken, Dille, Salate Ungünstig: Fisolen, Erbsen, Kohl, Lauch 17 Paradeiser Für jede Pflanze eine Paradeiserstange fest in die Erde einschlagen. Die Pflanzen möglichst tief und leicht schräg in eine kleine Grube neben die Stangen setzen ( Skizze). Durch das schräge Einpflanzen können sich später am Stängel noch zusätzliche Wurzel bilden. Zuvor mit der Gießkanne etwas Wasser ins Pflanzloch geben. Die Pflanze nach dem Setzen etwas anhäufeln, nochmals angießen und die Paradeiserpflanze zum Schluss locker an die Stange anbinden. Pflanzabstand: Ca. 70 x 50 cm Mischkultur Günstig mit: Zeller, Petersilie, Basilikum, Lauch Ungünstig mit: Erdäpfel, Gurken, Knollenfenchel Bei der laufenden Pflege beachten: • Die Paradeiser möglichst nur mit vorgewärmtem Wasser aus der Kanne gießen. Dabei sollen die Blätter nicht nass werden, damit es zu keinen Pilzerkrankungen an den Paradeisern kommt. Gleiches gilt auch für die Gurken und Paprika! • Die aus den Blattachseln herauswachsenden Triebe immer wieder ausbrechen ("ausgeizen"). Durch das Ausgeizen kommt mehr Sonne an die Früchte. Diese "Geiztriebe" können direkt am Fuß der Pflanze zum Mulchen verwendet werden. Durch das Mulchen (= den angefeuchteten Boden rund um die Pflanzen mit einer dünnen Schicht aus Pflanzenresten bedecken, d.h. "mulchen") bleibt der Boden gleichmäßig feucht und locker, was den meisten Pflanzen sehr gut tut. Zum Mulchen geeignet sind alle Ernterückstände und nicht blühende gejätete Unkrautpflanzen. • Die Paradeiser müssen laufend angebunden werden, damit die Pflanzen später nicht unter dem Gewicht der Früchte abbrechen. 18 Phacelia (Bienenfreund) Freiwerdende Flächen/Reihen können mit Gründüngung versorgt werden! Diese Maßnahme verbessert den Boden und hilft mit, das Unkraut zu unterdrücken. Eine Gründüngungspflanze die von April bis August gesät werden kann. Breitwürfig säen, ca. 2 cm tief; Keimdauer 10 – 14 Tage Schöne lila-blaue Blüten („Bienenweide“). Der Boden wird schnell bedeckt und beschattet. Die Pflanze wird nicht von Schädlingen befallen. Je nach Aussaattermin kann im Spätsommer oder Herbst die Blattmasse abgemäht/abgeschnitten werden. Die Blätter und die Stängel können am Boden ausgebreitet werden. Sie werden mit der Zeit zersetzt und in Humus umgewandelt. Die Wurzeln bleiben im Boden. Durch die reiche Durchwurzelung wird der Boden verbessert. Sie können aber natürlich auch die Phaceliapflanzen bis zum Saisonende einfach abblühen lassen. Sämtliche Pflanzenreste werden bei der Spätherbst- bzw. Winterbodenbearbeitung maschinell gehäckselt und verrotten dann bis zum Frühjahr an Ort und Stelle. 1,5 g reichen für etwa 1 m². 19