Informationen für Ratsuchende Kinder- und Jugendliche: Autismus Autismus ist eine frühkindliche Entwicklungsstörung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kinder im sozialen Kontakt deutlich beeinträchtigt sind und zu ihrer Umgebung nicht in Beziehung treten können. Dies zeigt sich vor dem dritten Lebensjahr in mindestens einem der folgenden Bereiche: Verstehen oder Ausdrücken der Sprache, wie sie in der sozialen Kommunikation verwandt wird Entwicklung von wechselseitigen sozialen Beziehungen, bzw. Entwicklung von einer besonderen Beziehung, beispielsweise zur Mutter Funktionales oder symbolisches Spielen Anhaltspunkte für eine autistische Störung können sein, die Unfähigkeit des Kindes, Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung und Gestik bei sozialen Interaktionen gezielt einzusetzen. Häufig können diese Kinder auch keinen Kontakt zu Gleichaltrigen herstellen oder können spontan keine Freude oder Interessen mit anderen teilen. Sie haben auch Schwierigkeiten, auf die Gefühle anderer einzugehen. Weitere Kennzeichen können sein, dass die Sprachentwicklung verspätet oder gar nicht stattfindet, Sprache oft stereotyp benutzt wird und von häufigen Wiederholungen des Gesagten geprägt ist. Es können sich auch auffällige Verhaltensweisen zeigen, die tic-ähnlichen Charakter haben oder immer wiederkehrende Körperbewegungen (z.B. der Hand, der Finger oder des ganzen Körpers) sind. Rituale oder nicht funktionale Handlungen können häufig ausgeübt werden. Auftreten Autismus ist eine sehr seltene Entwicklungsstörung, die neueren Studien zufolge nur bei 0,08 - 0,17% der Kinder auftritt. Jungen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Mädchen (ca. 3:1). Psychotherapie Eine psychotherapeutische Begleitung der Kinder, die speziell auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet ist, und den Entwicklungsrückstand mildert, sollte so früh wie möglich begonnen werden. Die Psychotherapie zielt darauf ab, die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Ein wichtiger Baustein ist die Einbeziehung der Familie.