Universität Trier FB I Psychobiologie Fibromyalgie Forschungsorientierte Vertiefung: Psychoneuroendokrinologie und Psychosomatik Dozenten: Dr. Kudielka-Wüst/ Dr. Wüst Referentin: Magdalena Kohler 1 Gliederung 1. Einführung - Definition 2. Symptome - Krankheitsverlauf - Epidemiologie 3. Diagnose - Kriterien des American College of Rheumatology 2 Gliederung 4. Ätiologie und Pathogenese - Biopsychosoziales Modell: - Veränderungen in der zentralen Schmerzwahrnehmung - Veränderungen im Immunsystem - Endokrinologische Veränderungen - Frühkindliche Belastung und Trauma 5. Studie: Childhood trauma and diurnal cortisol disruption in fibromyalgia syndrome (Weissbecker et al. 2006) 6. Therapie der FM - Medikamentöse Therapie - Physiotherapie - Psychotherapie 7. Zusammenfassung 3 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Patientenbericht … Seit Jahren klagte Frau Kaufmann, eine 41-jährige Mutter von drei Söhnen, regelmäßig über heftige Schmerzen in verschiedenen Körperteilen - mal im Arm, mal im Rücken oder in den Fußknöcheln... … Manchmal wurden die Beschwerden so stark, dass sich Frau Kaufmann tagelang kaum bewegen konnten und im Bett bleiben musste... … „Bin ich nun krank oder nicht?!“ Darauf bekam sie lange keine klare Antwort… „ Das Gefühl nicht ernst genommen zu werden ist das Schlimmste. Da tut dir alles weh und dann erzählt dir der Arzt, du seist kerngesund…“ 4 Quelle: (5) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Voodoo lass nach! - Schmerzen aus dem Nichts ? • Patienten haben selbst keine Erklärung für die plötzlichen Schmerzen • Problem: Überwiegend subjektives Beschwerdebild und wenig objektive Befunde zu pathologischen Veränderungen an Muskeln oder Sehnen • Existenz der Krankheit wird häufig angezweifelt. • Alles nur Einbildung? • Trotzdem: Häufigste Erkrankung des Bewegungssystems nach Arthrose und Wirbelsäulensyndromen • Ist FM eine Modekrankheit? Quelle: (5) 5 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Historisches 1904 „Fibrositis“ (Gowers) 1976 „Generalisierte Tendomyopathie“ (Müller) Volksmund: „Weichteilrheumatismus“ „Fibromyalgie“ (Hench) 6 Quelle: (12) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Definition: Fibromyalgie • „Fibro“- von lat. fibra = Faser • „My-“ bzw. „Myo-“ von griech. myos = Muskel • „algie“, von griech. algos = Schmerz. Chronisch generalisiertes Schmerzsyndrom im Bereich der Muskeln und des Sehnenapparates, ohne erkennbare Entzündungsparameter. Meist begleitet von funktionellen und vegetativen Beschwerden. 7 Quelle: (1), (18) Symptome Einführung Diagnose Angst- und Panikgefühle Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie funktionelle Atembeschwerden Schlafstörung Herzrhythmusstörungen morgendliches Gefühl der Zerschlagenheit Allodynie Müdigkeit Hyperalgesie „benebelter“ Zustand flüchtige Gesichtsfeldausfälle Abgeschlagenheit „restless legs“ Taubheitsgefühle „Mir tut alles weh…“ Tremor Kopfschmerzen Konzentrationsstörungen Schwindel Leistungsminderung 8 Quelle: (1), (10), (17) Symptome Einführung Diagnose Angst- und Panikgefühle Herzrhythmusstörungen Allodynie Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie funktionelle Atembeschwerden Schlafstörung Chronic Fatigue Syndrome morgendliches Gefühl der Zerschlagenheit Müdigkeit Hyperalgesie flüchtige Gesichtsfeldausfälle Fibromyalgiesyndrom „benebelter“ Zustand Abgeschlagenheit „restless legs“ Kopfschmerzen Taubheitsgefühle Stressintoleranz z.B. PTBS Tremor Schwindel Depression Konzentrationsstörungen Leistungsminderung 9 Quelle: (1), (10), (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Krankheitsverlauf • Beginn: Schleichende unspezifische Beschwerden (Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Konzentrations- und Leistungsminderung), Schmerzen schwer lokalisierbar • Manifestation: mittleres Lebensalter (35. Lebensjahr) • Vollbild: „Mir tut alles weh“, nach 8-10 Jahren • Schmerzfreie Intervalle wechseln sich mit heftigen Schmerzattacken ab • Meist keine Verbesserung oder Verschlechterung • Abnahme der Beschwerden: nach 60. Lebensjahr • Keine vollständige Heilung, Anfälligkeit bleibt wg. erhöhter 10 Schmerzsensibilität Quelle: (1), (12) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Epidemiologie • Die Prävalenz: Deutschland 2% Westl. Industrienationen 0,7-5,5% • Frauen sind 6-8 x häufiger betroffen als Männer • Häufigkeitsgipfel: 55-64 Jahren (Wolfe et al. 1995) (White et al. 2002) (Maleka 1991) • Häufige Co-Faktoren: Niedriger Sozialstatus, geringeres Ausbildungsniveau, weniger Schwangerschaften, höhere Scheidungsrate, körperliche Belastung bei der Arbeit • Hohe Prävalenz geht nicht auf soziale Sicherungssysteme zurück: Höhere Prävalenz (7,3 %) unter Amish People, die keine Versicherungen abschließen. (White 2003) 11 Quelle: (1) ,(10) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) (Wolfe, Smythe, Yanus, Bennett, Bombardier, Goldenberg, Tugwell et al. 1990 ) Ziel: Abgrenzung zu entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates 1. Chronisch mind. 3 Monate andauernde 2. generalisierte Schmerzen in mind. 3 Körperregionen (wide-spread-pain). 3. Von den insgesamt 18 Druckpunkten (tender points) müssen 11 bei einer Palpation von 4kg schmerzhaft sein. Quelle: (1) , (10) 12 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Tender points • Übergangsstelle von Muskelfasern in Sehnen und im Verlauf der Muskeln und Sehnen • Keine abnormalen Tastbefunde 13 Quelle: (1), (10) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Tender points • Palpationsmethode: 4kg mit Dolorimeter Nur bei FM-Patienten schmerzhaft: Erniedrigte Schmerzschwelle • Schmerzscores - Verbale Erfassung: 0-5 - Visuelle Analogskala Keine Schmerzen Extreme Schmerzen 14 Quelle: (1) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Bewertung der Klassifikationskriterien der ACR Contra: • Geringe Trennschärfe der Kriterien: - 20% der Patienten mit irgendeiner rheumatischen Erkrankung erfüllen die FM-Kriterien (Clauw 1995) • Aussagekraft der tender points fragwürdig: - Überall erhöhte Schmerzempfindlichkeit (Granges & Littlejohn 1993) - Anzahl der schmerzhaften tender pionts korreliert mit der Hautdrucksensitivität, die durch Geschlecht, Alter und Trainiertheit beeinflusst wird (Croft et al 1994) - Lineare Beziehung zwischen tender points und distress level (Wolfe 1997) Ausschluss des tender point-Kriteriums würde zu einer ganz anderen Störung führen! (Crofford & Clauw 2003) - Mehr Männer wären betroffen 15 - Patienten hätten ein geringeres distress level Quelle: (3), (10) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Bewertung der Klassifikationskriterien Pro: • Hyperalgesie und Allodynie werden abgeklärt - Verbale Schmerzangaben nicht durch „psychologische Hypervigilanz“ oder Erwartung verzerrt (Petzke 2000) • Sichern Standardisierung und Vergleichbarkeit der Forschungsergebnisse Alternative Klassifikationskriterien (Müller und Lautenschläger 1990) Schließen vegetative und funktionelle Begleitsymptome, Schlafstörungen, seelische und psychische Auffälligkeiten und Befunde von Laboruntersuchungen mit ein. 16 Quelle: (3),(10) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Ausschluss von Differentialdiagnosen • • • • • • • Muskelentzündungen Bindegewebsstörungen Hypothyreose Myalgien im Rahmen des Parkinsonsyndroms Maligne Tumore Hepatitisinfektion Chronic Fatigue Syndrome Psychologische Diagnostik • Unverzichtbar wegen der hohen Komorbidität psychischer Störungen (60-73%) beim FMS. Depression: 68% (Epstein et al. 1999) 17 Quelle: (8),(15) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Ätiologie • Ist unklar • Umstritten zwischen den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen und auch unter den Betroffenen Primär somatische Schmerzstörung: körperliche, organische Ursache (oft Sicht der Patienten) ? vs. Somatoforme Schmerzstörung: körperlicher Ausdruck eines psychischen Leidens z.B. Trauma (DSM IV und ICD-10: Somatoforme Schmerzstörung) (Häuser et al. 2006) Quelle: (8) 18 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Biopsychosoziales Modell Psychische, somatische und soziale Faktoren sind für den Beginn und die Chronizität der Schmerzen verantwortlich. 1. 2. 3. 4. Veränderung der zentralen Schmerzwahrnehmung Veränderungen im Immunsystem Endokrine Veränderungen Frühkindliche Belastung und Traumata Pathogene Pfade greifen aber auch ineinander 19 Quelle: (1) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 1. Veränderung der zentralen Schmerzwahrnehmung • Hyperalgesie: - Erniedrigte Schmerzschwelle bei mechanischer und thermaler Reizung (Petzke 2000) - fMRT: • Erhöhte Durchblutung in schmerzverarbeitenden Zentren korreliert mit der wahrgenommenen Reizintensität nicht mit der tatsächlichen Stärke des Reizes (Grant 2001) • Bei gleicher Reizintensität zeigen FMS-Patienten im Vergleich zur KG stärkere subkortikale Aktivierung (Gracely 2002) 20 Quelle: (3),(6) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 1. Veränderung der zentralen Schmerzwahrnehmung Niedrigere Schmerzschwelle der FMS-Patienten bei Druckreiz auf den linken Daumennagel Quelle: (3),(6) Signifikant stärkere Aktivierung in 13 kortikalen und subkortikalen Regionen 21 z.B. Vordere Insel, anteriore Gyrus Zinguli Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 1. Veränderung der zentralen Schmerzwahrnehmung • Substanz P - Nozizeptiver Neurotransmitter Beim FMS: 2-3x erhöhte Konzentration in CSF Verstärkung der nozizeptiven Signale aus der Peripherie Wide-spread-pain • Serotonin - Deszendierendes antinozizeptives System - Hemmt Synthese von Substanz P Beim FMS: Geringere Konzentration Erniedrigte Schmerzschwelle Quelle: (7) 22 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 1. Veränderung der zentralen Schmerzwahrnehmung • Hemmung der Aktivität der deszendierenden antinozizeptiven Bahnen der Neuronen des spinalen Hinterhorns • Verstärkung der nozizeptiven Signale aus der Peripherie • Aber: Veränderungen sind nicht spezifisch für FMS. Sie finden sich auch bei anderen rheumatischen Erkrankungen Quelle: (1), (7) 23 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 2. Veränderungen des Immunsystems • 55% der Patienten bringen Krankheitsbeginn mit einer Infektion in Zusammenhang (Buchwald et al. 1987) • Erhöhte Anzahl pro-inflammatorischer Cytokine bei FMPatienten (Maes et al. 1999) • Erhöhte Anzahl natürlicher Killerzellen und T-Lymphozyten (Laudenslager et al. 1998) Sickness-behaviour als Teil des FMS • Aber: Unklare Befundlage Andere Studien finden eine erhöhte Zahl an natürlichen Killerzellen 24 Quelle: (4),(10) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 3. Endokrine Veränderung a. Wachstumshormon und Somatomedine b. Hypothalamus-HypophysenGonade-Achse c. Hypothalamus-HypophysenNebennierenrinden-Achse 25 Quelle: (7) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie a. Wachstumshormon und Somatomedine • Geringe GH und IGFKonzentration im Serum von FMS-Patienten (Leal-Cerro et al. 1999) - Verzögerte Heilung von Muskelrissen • Injektion von GH führt zu Verbesserung der Symptome und Abnahme der tender points. (Bennett et al. 1998) • Folge statt Ursache? REM-Schlaf beim FMS gestört: Nächtliche GH-Sekretion vermindert. Quelle: (5),(7) 26 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie b. Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse • Niedrigere DHEA und Testosteron-Konzentration bei FMS-Patienten (Dessein et al. 1999) • Niedrigere ÖstrogenKonzentration (Riedel et al. 1998) - Verringerte Serotonin und erhöhte Substanz P-Synthese Erhöhte Schmerzempfindlichkeit 27 Quelle: (7) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie c. Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse • Milder Hypocortisolismus: - Geringere Konzentration freien Kortisols in 24h-Urin (Griep et al.1998) - Abgeflachte zirkadiane Rhythmik (McCain 1989) • Erhöhte ACTH-Ausschüttung nach Dexamethasongabe - Verringerte Sekretion von CRH aus dem Hypothalamus • Aber: Unklare Befundlage - Normaler zirkadianer Rhythmus Quelle: (7), (18) (Cately et al.2000) 28 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 4. Frühkindliche Belastung und Traumata • 24% der Patienten bringen Traumata mit Krankheitsbeginn in Verbindung (Wolfe 1989) • Sexueller und körperlicher Missbrauch gehäuft unter FMS-Patienten (Imbierowicz & Egle 2003) (van Houdenhove et al. 2001) Faktoren, die die Vulnerabilität für das FMS erhöhen Quelle: (11), (16) 29 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie 30 Quelle: (1) Einführung Symptome Diagnose Studie Therapie Ätiologie & Pathogenese Psychoneuroendocrinology 2006, 31, 312-324 • Frühkindliche Traumata gehäuft unter FMS-Patienten • Dysregulation der HHNA beim FMS • Frühkindliche Traumata stehen im Zusammenhang mit einer Dysregulation der HHNA im Erwachsenenalter. (Gunnar & Vazquez, 2001) Sind retrospektiv selbstberichtete Traumata in der Kindheit assoziiert mit einer Dysregulation der HHNA bei FMS-Patienten? 31 Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie • FMS-Patientinnen: N = 85 • uVs: Retrospektive Selbstberichte über das Ausmaß an physischer, sexueller und emotionaler Misshandlung sowie emotionaler und physischer Vernachlässigung in der Kindheit (CTQ-sf, Bernstein & Fink 1998) • Kontrollvariablen: Schmerz-Level, momentane wichtige Lebensereignisse, wahrgenommener Stress und depressive Symptome • aVs: Speichelkortisol zu jeweils 6 Zeitpunkten an zwei aufeinander folgenden Tagen: Nach Erwachen, 45 Min. nach Erwachen, 12.00 Uhr, 16.00 Uhr, 20.00 Uhr, vor dem 32 Schlafengehen. Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Ergebnisse: 55% der Pbn erlebten physische Misshandlung 33% der Pbn erlebten sexuelle Misshandlung • Physische Misshandlung korreliert signifikant mit abgeflachtem Kortisol-Tagesrhythmus (r=.33) • Physische und sexuelle Misshandlung korreliert mit gesteigerter Kortisol-Aufwachreaktion (r=.54, r=.55) 33 Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Erg: Hierarchische multiple Regression • Physische Misshandlung bester Prädiktor für eine abgeflachte Kortisol-Tagesrhythmik 34 Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie • Schwere physische Misshandlung ist mit abgeflachter Kortisol Tagesrhythmik assoziiert. Zeitpunkte: Nach den Erwachen, 12.00Uhr, 16. 00Uhr, 20 Uhr und vor dem Schlafengehen 35 Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Erg: Hierarchische multiple Regression • Physische und sexuelle Misshandlung beste Prädiktoren für eine höhere Kortisol-Aufwachreaktion 36 Quelle: (18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie • Schwere physische und sexuelle Misshandlung ist mit gesteigerter Kortisol- Aufwachreaktion assoziiert Zeitpunkte: Nach den Erwachen und 45 Min. danach Quelle: (18) 37 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Hauptproblem der Studie: Hat ein Hypocortisolimus im Rahmen des FMS die Effekte der Misshandlung überdeckt ? - Keine KG ! (Gesunde Personen mit Traumata) Außerdem: - Retrospektive Selbstberichte - Patienten waren teils in Behandlung - Keine objektive Überprüfung der Zeitpunkte der Probenabgabe 38 Quelle:(18) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Eine mögliche Erklärung: • Physische und sexuelle Misshandlung sind chronische Stressoren, die zu einer Hyporesponsivität der HHNA führen können: Schmerzempfindlichkeit Hypocortisolismus (Fibromyalgie) Höhere Vulnerabilität für eine stress-related-bodily disorder wie FMS, CFS oder PTBS (Heim 2000) HypocortisolismusTriade Stressintoleranz (PTSD) Quelle: (9),(18) Müdigkeit (CFS, Burnout) 39 Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Multimodale Therapie Physiotherapie • Ausdauerprogramme und Krankengymnastik - gegen Inaktivitätsatrophie - Steigerung des Wohlbefindens Psychotherapie Medikamentöse Therapie • Operante • Analgetika Schmerztherapie • Trizyklische • Patienten Schulung: Antidepressiva und SSRIs - Entspannungs- gegen verfahren Schlafstörungen - Stressmanagement und Stimmungsschwankungen - Schmerztagebuch 40 Quelle: (1) Einführung Symptome Diagnose Ätiologie & Pathogenese Studie Therapie Operante Schmerztherapie beseitigt durch aktive Verhaltensänderung die positive und negative Verstärker für Schmerzreaktionen 41 Quelle: (2) Zusammenfassung FMS • Chronisch generalisierte Schmerzen an Muskeln und Sehnen, oft begleitet durch zusätzliche funktionelle und vegetative Beschwerden. • Ursache umstritten • Biologische, psychische und soziale Parameter sollten individuell gewichtet und mögliche Zusammenhänge zwischen den Systemen beachtet werden. • Schmerzen müssen ernst genommen werden! 42 Literatur (1)* Brückle. W., Zeidler, H. (2005). Fibromyalgie - Ein Update. Der Internist, 46(11), 1188-1197. (2) Birbaumer, N. & Schmidt R.F. (2005). Biologische Psychologie (6. Auflage). Berlin: Springer. (3) Crofford, L.J., Clauw, D.J. (2002). Fibromyalgia: Where Are We a Decade After the American College of Rheumatology Classification Criteria Were Developed? Arthristis & Rheumatism, 46 (5), 1136-1138. (4) Fries E, Hesse J, Hellhammer J, Hellhammer DH. (2005). A new view on hypocortisolism. Psychoneuroendocrinology. 30,1010-6. (5) Gehirn & Geist (2004), Nr.7, 50-52. (6) Gracely RH, Petzke F, Wolf JM, Clauw DJ (2002) Functional magnetic resonance imaging evidence of augmented pain processing in fibromyalgia. Arthritis Rheumathism, 46, 1333–1344 (7)* Gupta, A., & Silman, A. J. (2004). Psychological stress and fibromyalgia: a review of the evidence suggesting a neuroendocrine link. Arthritis Research and Therapy, 6(3), 98-106. (8) Häuser, W., Bernardy, K., Arnold, B. (2006). Fibromyalgiesyndrom- eine somatoforme (Schmerz-) störung. Der Schmerz, 20(2), 128-139. (9) Heim, C., Ehlert, U., Hellhammer, D. H. (1999). The potential role of hypocortisolism in the pathophysiology of stress-related bodily disorders. Psychoneuroendocrinology, 25, 1-35. (10)* Hesse-Husain, J. (2007). Fibromyalgia: A Psychoneuroimmunological Perspective. (Theorieteil der Dissertation) * Hauptliteratur 43 Literatur (11) Imbierowicz,K,Egle, U. (2003). Childhood adversities in patients with fibromyalgia and somatoform pain disorder. Eurropean Jounal of Pain, 7, 113-119. (12) www.medizinisches-versorgungszentrum-koblenz.de/fibromylagie/geschichte (13) Pschyrembel, W.(2002). Pschyrembel Klinisches Wörterbuch.(259. Auflage). Berlin: de Gruyter (14) www.rheuma-online.de/news/artikel/das-fibromyalgie-syndrom-teil-1-k.html (15) www.schmerzliga.de/archiv/titelstory_02_02.html (16)* Van Houdenhove B, Neerinckx E, Lysens R, Vertommen H, Van Houdenhove L, Onghena P, Westhovens R, D'Hooghe MB. (2001). Victimization in chronic fatigue syndrome and fibromyalgia in tertiary care: a controlled study on prevalence and characteristics. Psychosomatics, 42:21-8. (17) Walker EA, Keegan D, Gardner G, Sullivan M, Bernstein D, Katon WJ. (1997).Psychosocial factors in fibromyalgia compared with rheumatoid arthritis: II. Sexual, physical, and emotional abuse and neglect. Psychosomatic Medicine, 59:572-7. (18)* Weissbecker, I., Floyd, A., Dedert, E., Salmon, P., Sephton, S. (2005). Childhood trauma and diurnal cortisol disruption in fibromyalgia syndrome. Psychoneuroendocrinology, 31, 312-324. (19) Wikipedia, Die Freie Enzyklopädie (1.12.2007). Fibromyalgie www.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgie Auch interessant: • Broderick JE, Junghaenel DU, Schwartz JE. Written emotional expression produces health benefits in fibromyalgia patients. Psychosomatic medicine 2005;67:326-34. * Hauptliteratur 44