Duale Reihe Pädiatrie - Sitzmann, ReadingSample - Beck-Shop

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Duale Reihe
Duale Reihe Pädiatrie
von
Friedrich Carl Sitzmann
überarbeitet
Duale Reihe Pädiatrie – Sitzmann
schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG
Thieme 2002
Verlag C.H. Beck im Internet:
www.beck.de
ISBN 978 3 13 125332 3
Inhaltsverzeichnis: Duale Reihe Pädiatrie – Sitzmann
201
9.1 Erkrankungen der Schilddrüse
9.2
Ursachenklärung einer primären Hypothyreose
Thyreoglobulin (Tg) i.S
± erniedrigt bzw. fehlend: Hinweis auf Dysplasie oder
Athyreose
± normal: spricht gegen Dysplasie oder Athyreose
± erhöht: spricht für Synthesestörung
Jodanalyse im Urin
± Jodkontamination? (bei jodinduzierter Hypothyreose
kann schon nach 8 ± 12 Wochen ein Auslassversuch
zur Reevaluierung der Schilddrüsenfunktion erfolgen)
Schilddrüsenantikörper bei
Mutter und Kind
± passagerer Immunprozess?
Sonogramm der Schilddrüse
± orthotope Schilddrüse? Struma? Echomuster?
Bestimmung des Knochenalters
± radiologisch: Einschätzung der pränatalen Auswirkungen des Hormonmangels durch Röntgenaufnahme
des linken Kniegelenkes, Handaufnahmen werden
erst ab dem 6. Lebensmonat aussagekräftig
(s. Abb. 9.4)
± sonographisch
E Merke. Die primäre Hypothyreose ist durch erhöhtes TSH und erniedrigte
Schilddrüsenhormone (T3, T4 bzw. FT3, FT4) definiert, wobei auf die Altersabhängigkeit der Normbereiche zu achten ist.
Der TRH-Test (Stimulierung mit 1 g TRH/kg KG i. v.) ist zur Diagnosesicherung
der primären Hypothyreose nicht erforderlich. Er kann aber zur Differenzierung
hypophysärer und hypothalamischer Ursachen herangezogen werden.
Bei einer isolierten TSH-Erhöhung muss nicht behandelt werden. Notwendig
sind aber wöchentliche Verlaufskontrollen innerhalb des ersten Lebensmonats,
um den Übergang in eine Hypothyreose nicht zu übersehen.
Zur Klärung der Ursache können Laborbefunde in Verbindung mit bildgebenden
Untersuchungen beitragen (Tab. 9.2).
Therapie: Unabhängig von der Ursache der Hypothyreose erhalten Reifgeborene
als einmalige Tagesdosis 50 g L-Thyroxin. Bei Unreifen und Mangelgeborenen
beträgt die Initialdosis 25 g L-Thyroxin. Die weitere Dosierung richtet sich nach
der klinischen Symptomatik und den Laborbefunden. Ziel der Therapie ist die
rasche Normalisierung der erhöhten TSH-Werte. Die Schilddrüsenhormonspiegel sollen in den oberen altersentsprechenden Normbereich gebracht werden.
Eine stationäre Behandlung ist nur bei Trinkschwierigkeiten, Erbrechen, Icterus
gravis et prolongatus sowie bei Compliance- und Verständigungsschwierigkeiten der Eltern notwendig; ansonsten sind ambulante Kontrollen ausreichend.
Verlaufsparameter sind neben den klinischen Befunden (Körperlänge, Gewicht,
Kopfumfang), Laborbefunde (TSH, FT4), Begleiterkrankungen, Anomalien, Hörprüfungen und psychometrische Tests.
Prognose: Beginnt die Substitutionstherapie innerhalb der ersten 4 Wochen post
9.2
F Merke
Der TRH-Test ist nicht erforderlich.
Die isolierte TSH-Erhöhung wird nicht behandelt, Verlaufskontrollen sind jedoch
wichtig.
Die Ursachenklärung erfolgt mittels Labor,
Röntgen und Sono (Tab. 9.2).
Therapie: Die Initialdosis beträgt bei
Reifgeborenen 50 g T4/die, bei
Frühgeborenen 25 g/die. Die weitere
Dosierung richtet sich nach Klinik und Labor
mit dem Ziel einer raschen Normalisierung
der TSH-Werte und T4 im oberen
Normbereich.
Stationäre Behandlung nur in Ausnahmefällen: Erbrechen, Icterus gravis, soziale
Probleme.
Verlaufsparameter: Klinik, Labor (TSH, FT4),
Hörtest, psychometrische Tests.
partum, kann mit einer normalen Entwicklung gerechnet werden. Bei späterem
Therapiebeginn sind Spätfolgen (s. Tab. 9.1) wahrscheinlich.
Prognose: Bei Früherkennung und
Frühtherapie im ersten Lebensmonat gute
Prognose.
Sekundäre (hypophysäre) und tertiäre (hypothalamische)
Hypothyreose
Sekundäre (hypophysäre) und tertiäre
(hypothalamische) Hypothyreose
Den angeborenen Formen liegen genetisch bedingte Störungen zugrunde, die
mit isoliertem TSH- bzw. TRH-Mangel einhergehen oder mit weiteren Hormonausfällen kombiniert sein können. Molekulargenetische Analysen zur Diagnosesicherung sind möglich. Kinder mit angeborenem TSH-Mangel infolge einer
Mutation im â-TSH-Gen entwickeln in der Regel klinische Symptome wie bei
einer primären Hypothyreose. Ein fehlender TSH-Nachweis im TSH-Screening
Die angeborene Form ist genetisch bedingt.
Der angeborene TSH-Mangel kann auf einer
â-TSH-Gen-Mutation beruhen. Ursachen der
erworbenen zentralen Hypothyreose sind
Tumoren, Traumen und Entzündungen.
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