AUFGABENSAMMLUNG Wachstum und Entwicklung II Lösungen Im Entwicklungszyklus einer Samenpflanze treten neben diploiden und haploiden Zellen auch triploide Zellen auf. Erläutern Sie! Verweise: Abbildung 186.1: Von der Bestäubung zur Samenbildung Seite 186 f.: Entwicklung bei Samenpflanzen Lösung: Bei den triploiden Zellen im Entwicklungszyklus einer Samenpflanze handelt es sich um das Nährgewebe eines Samens, das Endosperm. Wenn nach der Bestäubung der Pollenschlauch bis zum Embryosack vorgedrungen ist, entlässt er seine drei haploiden Kerne in diesen. Der vegetative Kern stirbt ab. Einer der beiden Spermakerne verschmilzt mit der ebenfalls haploiden Eizelle zur diploiden Zygote. Der andere Spermakern vereinigt sich mit dem diploiden sekundären Embryosackkern zum triploiden Endospermkern. Dieser teilt sich wiederholt mitotisch. Dabei entsteht das Endosperm. Wenn sich durch zahlreiche Mitosen aus einer befruchteten Eizelle ein vielzelliger Organismus entwickelt hat, zeigen die Zellen der verschiedenen Organe unterschiedliche Strukturen und Funktionen. Welche Prozesse sind die Ursache dieser Unterschiede? Wie lässt sich zeigen, dass die genetische Information dieser Zellen unverändert geblieben ist? Erläutern Sie! Verweise: Abbildung 38.2: Differenzierung pflanzlicher Zellen Abbildung 39.2: Differenzierung tierischer Zellen Seite 190 ff.: Determinierende Faktoren Seite 199: Exkurs: Regeneration Abbildung 463.1: Stammzellentechnik Abbildung 464.2: Somatische Kerntransplantation beim Rind Seite 464: Reproduktionstechniken bei Tieren Lösung: Mitose Wenn sich im Laufe der Embryonalentwicklung eines Lebewesens die verschiedenen Organsysteme entwickeln, müssen die Zellen sich differenzieren. Diese Differenzierung besteht im Wesentlichen in einer Steuerung der Genexpression. Zellen eines bestimmten Typs, etwa Nerven- oder Drüsenzellen, verfügen zwar noch über die gesamte Erbinformation, exprimieren aber nur noch einen Bruchteil davon. Daher unterscheiden sich die verschiedenen Zelltypen in ihrem Bestand an Enzymen und folglich auch in Bau und Funktion. 2005 Schroedel, Braunschweig Dass bei der Vielzahl von Mitosen und trotz erfolgter Differenzierung die genetische Information in den Zellkernen unverändert blieb, lässt sich durch Experimente nachweisen: Die Regeneration kompletter Pflanzen aus den Zellen eines Blattes oder die Regeneration einer verloren gegangenen Extremität eines Salamanders zeigt, dass Zellen, die viele Mitosen von der befruchteten Eizelle entfernt sind und sich möglicherweise schon stark differenziert haben, noch über die komplette Erbinformation verfügen. Auch das Ergebnis von Kerntransplantationen unterstützt die Behauptung, trotz Differenzierung bliebe die Erbinformation im Kern unverändert. Selbst bei einem Säugetier, beispielsweise dem Schaf Dolly, oder auch beim therapeutischen Klonen von Menschen konnte der Zellkern einer differenzierten Körperzelle nach Übertragung in eine entkernte Eizelle die Bildung eines vollständigen Tieres oder zumindest eines Embryos steuern. 1