Astronomie WS 2010/11 20.10.2010 1.Astronomische Geräte vor dem Teleskop: Armillaren (Äquinoktial) Sextant (Tycho Brahe) Sechstel Kreis Astrolabium (Beobachtungs-/Taschenrechnerseite) Lotrichtung als Referenz Quadrant (Brahe, Mauer, Bird) Viertel Kreis 2.Werkstoff Glas: 500 v. Chr. Linsen bei Griechen und Römern Ab 1285 Brillen 1608 erstes Teleskop (Johannes Lipperhey) 3.Brechungsgesetz (Snelliuss): Brechungsindex: Luft ~1 Kronglas~1,52 Flintglas~1,62 4.Galileo Fernrohr 1609 konvexes Objektiv konkaves Okular Vergrößerung 30x → Entdeckung das die Venus Phasen wie der Mond hat → deutet auf heliozentrisches Weltbild 1 Astronomie WS 2010/11 5.Keppler Fernrohr 1611 Refraktor (Linsenfernrohr) Vergrößerung Verschiedene Okulare → verschiedene Vergrößerungen Fernrohr ist umkehrend → (Seitenverkehrt und auf den Kopf gestellt) Chromatische Aberration → Lichtbrechung hängt von Wellenlänge ab → achromatische Linsen : mehrere Linsen unterschiedlichen Materials (unterschiedlicher Brechungsindex) hintereinander 6.Spiegelfernrohr (Reflektoren) Newton 1670 Licht geht über das Objektiv auf einen Fangspiegel und von dort weiter zum Okular Kein Loch im Bild da Kohärenz Durch sphärische Aberration kommt es zu unterschiedlichen Brennpunkten → Korrektionsplatte (Schmidtplatte) 7. Andere Reflektorsysteme - Cassegrain 8.Linsen heutzutage Glas mit Metallbeschichtung (Silber, Alu) → Temperaturstabile Gläser (Cerodur, Pyrex) 2 Astronomie WS 2010/11 9.Reflektoren in verschiedenen Fokusanordnungen Öffnungsverhältnis: Conde-Fokus: Ortsfest, egal wohin Fernrohr blickt → Sonnenbeobachtung Azimutale Montierung Teleskop ist in zwei Achsen beweglich Parallaktische Montierung Auch in zwei Achsen beweglich, aber Ausrichtung auf Himmelspol 10.Sensoren: CCD Licht fällt auf Siliziumoberfläche und wird dort in eine elektrische Ladung umgewandelt und ortsfest gespeichert Die Ladungspakete werden verschoben ohne sich gegenseitig zu vermischen, danach werden sie ausgemessen In der Astronomie: Quadratische CCD 60 Millionen Bildpunkte 8192 x 8192 Pixelgröße 8-9 μm Vorteil: Optimales Eigenrauschverhalten da weniger als 15 Elektronen pro Pixel Hohe Quantenausbeute von 90%, Fotoplatte hat nur 10% Digitaler Datenfluss Fehler: Blooming – Überlaufen von Ladungen Dark Current – Ladungen durch thermische Effekte Flat Field – Variation der Quantenausbeute 3 Astronomie WS 2010/11 27.10.2010 11. Leistung eines Teleskops Abhängig von Objektivdurchmesser D Lichtsammelnde Wirkung ∝D Auflösung (A) (Trennschärfe ) Dawes-Formel Für λ bei nicht allzu großen Objektivöffnungen 550nm (gelbes Licht) → 13 oft wird D auch in Zoll angegeben 12. Seeing Bodengebundene Teleskope sind durch atmosphärische Turbulenzen begrenzt (ρ ≥ 0,2“) Seeing-Scheibchen = diffuse, verschmierte Speckles 13.Adaptive Optik Korrekturspiegel aus vielen kleinen Segmenten (computergesteuert bewegt) Man braucht punktförmige Referenzquelle Laserstrahl erzeugt künstliche Referenzquelle (Anregung von NA-Atomen in Mesosphäre in 90 km Höhe, typische Pulsrate liegt bei einigen pro Sekunde 14.Koppelung von Teleskopen Interferometrisch: Überlagerung der Lichtsignale von mehreren Spiegeln über Vakuumröhren → Referenzmuster → Bild 15. Abkürzungen VLT – Very Large Telescope HST – Hubble Space Telescope GTL – Gran Telescopio Canarias 16.Aktive Optik Durch Gravitation bedingte Beugungen bei Bewegung von Spiegeln von bodengebunden Teleskopen werden durch Aktoren ausgeglichen 4 Astronomie WS 2010/11 03.11.2010 17.Wellenlänge und Frequenz Hängen zusammen Sichtbares Licht zwischen 400 und 700 nm 18. 21cm-Linie – Wasserstoff Die Emissionslinie entsteht durch den Energieunterschied zwischen der parallelen(F=1) und antiparallelen(F=0) Spinorientierung des Elektrons relativ zum Spin des Protons. → EM-Strahl →Synchrotron-Strahlung 19.VLBI –Radiointerferometrie Unterschiedliche Bänder gleicher Stellen → Zusammenschluss (Korrelator) 20.Radiopulsar Schnell rotierender Neutronenstern H … Plancksches Wirkungsquantum 10.11.2010 21.Compton Telescope Gammaquant trifft auf ein Elektron, es findet ein Energie und Impulsaustausch statt (ComptonEffekt). Die Richtung und Wellenlänge des Elektrons und des Gammaquant ändert sich und kann gemessen werden. 22.Neutrinoastronomie Methoden zur Neutrinodetektion: Perchlorethylen C Cl Wassertanks (Deuterium) → Cerenkov-Strahlung Gallium gelöst in GaCl 5 Astronomie WS 2010/11 Neutrinoarten von der Sonne: Elektron-Neutrinos μ-Neutrinos τ-Neutrinos 23.Gravitationswellen: Bei Ausbreitung unter Lichtgeschwindigkeit → Kraft bei Doppelsternen nicht in Richtung der Verbindungslinie Wellenförmige Störungen der Raum-Zeit die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet Quadrupolformel: Faktor: 3,6 10 W Mögliche Quellen: kompakte Neutronensternsysteme (verschmelzend) Was bewirken Gravitationswellen: Gezeitenkräfte Detektoren: Zylinderdetektoren (Alu/Niob) Laserinterferometer 24.11.2010 24.Erde Polarlichter: Aurora Borealis im Norden Aurora Australis im Süden Die Sonnenwinde treffen auf das Erdmagnetfeld und werden dann entlang der Magnetfeldlinien zu den Polen gelenkt Einfallende Elektronen und Protonen aus den Sonnenwinden werden in der Regel in der Ionosphäre (1000km Höhe) reflektiert Bei Entstehung einer amoralen Potentialstruktur können die Teilchen weiter eindringen Dort treffen sie auf die Moleküle in der unteren Ionosphäre und regen diese an Wenn sich die Moleküle wieder abregen entsteht Licht 6 Astronomie WS 2010/11 Erdatmosphäre: Troposphäre o Durchschnittlich 1013 mbar o Bis 8 km an den Polen und 18 km am Äquator o Wetterzone o Temperatur nimmt mit zunehmender Höhe ab o Reicht bis zur Tropopause Stratosphäre o Reicht von ca. 15 km bis 50 km o Enthält die Ozonschicht (25 – 40 km) o Temperatur steigt wieder durch die Ozonabsorption an o Reicht bis zur Stratopause Mesosphäre o Reicht von 50 bis ca. 85 km o Temperatur nimmt wieder ab o Reicht bis zur Mesopause Thermosphäre o Reicht von 85 bis ca. 400 km o Temperatur nimmt wieder zu, da Sonnenstrahlung absorbiert wird Exosphäre o Beginnt ab ca. 400 km bis ca. 10000 km o Temperatur bleibt fast konstant hoch Ionosphäre o Beginnt in der oberen Mesosphäre bei etwa 80 km und geht bis etwa 1000 km o In dieser Zone herrscht eine vollständige Ionisation aller Teilchen vor o Reflektiert Kurzwellen Chemische Zusammensetzung der Atmosphäre Uratmosphäre o Kondensation aus protoplanetarem Nebel o Wenig Methan, wenig Ammoniak o Bestand hauptsächlich aus Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid und Stickstoff bedingt durch ausgasende Vulkane Sauerstoff o Es gibt verschiedene Hinweise, dass es in der Uratmosphäre kein Sauerstoff gab o Erster Sauerstoff durch Photolyse von Bakterien, Kohlenstoff wurde gebunden und Sauerstoff erzeugt. Dieser wurde allerdings für lange Zeit durch Oxidationsprozesse wieder gebunden. Erst viel später kam Sauerstoff in die Atmosphäre (ca. 3%) o Der Rest des Sauerstoffs ist biologischen Ursprungs → Photosynthese Seismologie Erdbebenkunde, messbar mit Seismographen Einteilung über Richterskala → Beziehung zwischen seismischer Energie E und Magnitude M, log 4,4 1,5M 7 Astronomie WS 2010/11 01.12.2010 Erdbebenwellen: In Schallrichtung (P-Wellen) v Transversalwellen (S-Wellen) v Eigenschwingung der Erdkörpers: 1829 Poisson – Eigenschwingung der elastischen Kugel 1911 Love – Anwendung auf Erdkörper Isostatische Einlagerung: Gravitative Wirkung von Einlagerung eines Gebirges in der Asthenosphäre Magnetfeld der Erde: Polt sich um Variiert 15.12.2010 25.Mond 1. Mondkarte Galilei 1610 Detaillierte Mondkarten von Lohrmann, erste 1824, 1878 Mondcharta 12.09.1959 erster Aufschlag auf dem Mond Umlauf um Erde ist gleich lang wie seine Eigenrotation (27 Tage) → Man sieht nur seine Vorderseite 6 Bekannte Landungen 2 typische Gebiete o Flache mare Gebiete → Auffüllung durch Magma o Raue Hochländer Ursprung der Mondkrater o Vulkanischen Ursprungs, aber Krater sind abgedeckt, Bodenmaterial fehlt o Wahrscheinlicher Explosionskrater durch Meteorite Mondgestein o Generell Lavagestein, ähnlich Erdgestein o Weniger leicht flüchtige Elemente → war heißer als Erde o Ca. 4- 4,44 Mrd. Jahre alt Entstehung des Mondes höchstwahrscheinlich durch Kollision der Erde mit einem großen anderen Planeten Radius beträgt 1738 km, besitzt dicke Lithosphäre Eventuell Wasser an den Polen vorhanden 8 Astronomie WS 2010/11 05.01.2011 26.Sonne Magnetfeldlinien der Sonne werden durch ihre Eigenrotation verdreht, dadurch sehr hohe Energien Protuberanzen→ Sonnenausbrüche entlang von Magnetfeldschleifen Eigenschwingung der Erde → kollektive Schwingung Sonnenkern ist 15 Mio. Kelvin heiß Pro Sekunde fusionieren 700 Mio. t Wasserstoff Physikalisches Prinzip ist der Massendefekt → bei Fusion wird ein Teil der Masse in Energie umgewandelt c 12.01.2011 27.Mars Olympus Mons größter Vulkan auf dem Mars, 700 km Durchmesser und 25 km hoch Dickere Lithosphäre → keine Kontinentalplatten Wiederholte Eruptionen Flach abfallend Kreisrunde Kratermulde Wahrscheinlich noch vulkanisch aktiv Atmosphäre 95% Kohlendioxid 3% Stickstoff 1,5% Argon Extrem geringer Druck Polkappen bedecken bis zu 30% der Hemisphären Vermutung von Wasser auf dem Mars, aber an der Oberfläche zu kalt und zu dünne Athmosphäre Marsmonde Phobos und Deimos Im Gegensatz zum Erdenmond sind die Marsmonde zu leicht um die Ekliptik (Achse) stabil zu halten → kein stabiles Klima 9