Darmgesundheit - Nützliche Tipps bei Durchfall

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Darmgesundheit - Nützliche Tipps bei Durchfall
Durchfall (Diarrhö) ist keine Krankheit an sich, sondern der sinnvolle Versuch unseres
Körpers, sich selbst von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen und deren
Stoffwechselprodukten sowie giftigen Stoffen zu reinigen. Über 80 % der Durchfälle werden
durch eher harmlose Infektionen ausgelöst. Der Darm reagiert auf solche Substanzen mit
vermehrter Tätigkeit – was der Patient oft als krampfartige Schmerzen verspürt - und
versucht sich so von den schädigenden Einflüssen zu befreien. Aus diesem Grund sollte
diese „Selbstreinigung“ auch nicht ohne weiteres unterbunden werden. Nur wenn der
Durchfall mehrere Tage anhält, ist ein Arzt zu konsultieren; bei Säuglingen und Kleinkindern
spätestens am zweiten Tag! Denn aufgrund des häufigen wässerigen Stuhlgangs verliert der
Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe wie Kochsalz, die er für seine Funktionen benötigt.
Aber auch bestimmte Medikamente wie z. B. Antibiotika können Durchfälle verursachen.
Denn neben ihren Zielkeimen – den Krankheitserregern – können sie auch die natürliche
Darmflora beeinträchtigen. Darüber hinaus nehmen viele Patienten bei Durchfällen bewusst
wenig Flüssigkeit zu sich, da sie glauben, dass dies sinnlos sei.
Dies ist aber völlig falsch und es gilt folgende Regel: Was man unten verliert, muss oben
nachgefüllt werden. Tipp: Trinken Sie viel!
Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern sollte man nicht zu lange mit Maßnahmen
zuwarten, da diese aufgrund des geringen Körpervolumens recht bald gefährlich
austrocknen und durch Mineralstoffverlust eine Beeinträchtigung ihrer
Organfunktionen erleiden können!
Tipp 1: Getränke
Empfehlenswert ist
o schwarzer Tee (lange ziehen lassen, ein wenig zuckern)
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schwarzer Johannisbeersaft
der Sud von gekochten Heidelbeeren
mit Wasser verdünnter Orangensaft plus eine Prise Salz
Elektrolytgetränke ohne künstliche Süßstoffe
Für kleine Kinder mit länger als zwei Tage andauerndem Durchfall gibt es in der Apotheke
Elektrolyt/Glucose-Mischungen, die in Wasser aufgelöst werden. Sollten Sie Ihr Kind stillen,
dann stillen Sie es bitte weiter.
Nicht empfehlenswert ist Cola, da es die Nierenfunktion steigern kann, was zu noch mehr
Flüssigkeitsverlust führen kann. Weiters kann die enthaltene hohe Zuckermenge den Durchfall
eher fördern. Die Kohlensäure kann den Magen reizen bzw. blähend wirken.
Meiden Sie Kaffee, Alkohol und Getränke mit Kohlensäure, da diese die Magen- und
Darmschleimhäute reizen kann. Meiden Sie auch alle fettreichen Getränke!
Tipp 2: Ernährung
Auch wenn es keine spezielle Durchfalldiät gibt, können einige Lebensmittel bzw.
Zubereitungsarten den Genesungsprozess unterstützen.
Essen Sie am ersten Tag des Durchfalles möglichst wenig, um den Darm zu entlasten. Ab dem
zweiten Tag können Sie mit aufbauender Ernährung beginnen. Apfelmus oder Apfelkompott
werden beispielsweise meist gut vertragen. Vermeiden Sie tierisches Eiweiß wie Fleisch und
Fett!
Ist der Durchfall gestoppt, dann können Sie Fett in geringen Mengen zu sich nehmen; z. B. ein
dünn mit Butter bestrichenes Roggenknäckebrot oder auch Reis- und Maiswaffeln.
Besonders geeignet sind:
geriebener Apfel, braun werden lassen und mit einem Teelöffel
Traubenzucker mischen.
gekochter Reis oder Reisbrei mit Reis- oder Mandelmilch mit einer Prise Salz.
Reissuppe (Karotten im Wasser weich kochen und mit Reisflocken
binden, mit Salz abschmecken), keinen herkömmlichen Suppenwürfel
verwenden
getrocknete Heidelbeeren, während des Tages gekaut (sehr gut
wirksam für Erwachsene sind Heidelbeeren in Rotwein gekocht).
Kartoffel-Karotten-Suppe (zu gleichen Teilen lange kochen lassen
um die enthaltenen Kohlenhydrate leichter verdaulich zu machen.
Danach im Mixer pürieren und nochmals 1:1 mit Wasser auffüllen,
mit Salz abschmecken).
- Salzstangen, trockenes, fettfreies Gebäck wie altbackene Semmeln oder Zwieback, gut
gekaut mit viel Flüssigkeit.
Vermeiden Sie bitte das Rauchen, es belastet zusätzlich!
Tipp 3: Reisen
Besonders in südlichen Ländern gilt der Grundsatz: „Peel it, cook it, or forget it.“ Das
bedeutet:
o Essen Sie Obst und Gemüse nur geschält.
o Vermeiden Sie Leitungs- und Brunnenwasser.
o Vorsicht bei Eiswürfeln, Salatbuffets (auch Dressings und Mayonnaise) oder
Speiseeis.
o Waschen und kochen Sie ihr Essen nur mit Tafel- oder Mineralwasser aus Flaschen.
Der Saft frisch gepresster Zitronen wirkt antibakteriell. Knoblauch gilt unter erfahrenen
Rucksack-Touristen als ausgezeichnetes natürliches Schutzmittel vor unliebsamen Infekten.
Auch lokale Gewürze können günstig wirken, weshalb in wärmeren Gegenden sehr gerne
scharf gegessen wird. (z. B. Chili, Ingwer, Muskat)
Empfehlenswert als vorsorglicher Schutz gegen Reisediarrhö wirken Präparate, die den
Lactobacillus casei rhamnosus (LCR 35) enthalten (wie z. B. Florea®), da dieser die
Darmschleimhaut besiedelt, deren Dichte erhöht und damit widerstandsfähiger gegen
schädliche Keime macht; jene können dann nicht in die Blutbahn gelangen. Beginnen Sie mit
der Einnahme dieser „Nützlinge“ schon vor Reiseantritt und setzen Sie die Einnahme im
Urlaubsgebiet durchgehend fort.
Verwenden Sie bei bereits eingetretenem Durchfall möglichst keine Präparate, die den Darm
lähmen, sie verzögern die Giftausscheidung. Hier helfen die Laktobazillen in probiotischen
Arzneimitteln, die Darmflora schneller zu regenerieren, was auch in Hinblick auf eine
mögliche Antibiotika-Einnahme sehr wichtig ist. Solche milchsäurebildenden „Helferlein“
sollten schon zu Beginn einer Therapie mit Antibiotika eingenommen werden, da diese sehr
wirksamen Medikamente nicht zwischen nützlichen und schädlichen Darmbewohnern
unterscheiden können; sie können auch große Teile der schützenden Darmflora schädigen.
Denken Sie bitte daran: Ihr Darm ist auch ein sehr wichtiges Immunorgan!
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