Kurzinterview Dr. Klusendick – 2945 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Bei

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Kurzinterview Dr. Klusendick – 2945 Zeichen (inkl. Leerzeichen)
Bei Problemen mit Antibiotika
Arzneihefe – so wird der Darm ruhig
Viele Mediziner sehen die Vielzahl der jährlichen Antibiotika-Verschreibungen mit Sorge.
Denn häufig werden diese hochwirksamen Arzneien nicht vorschriftsgemäß angewendet,
weil nach der Einnahme Blähungen, Krämpfe oder Durchfälle auftreten. Wir sprachen mit
Frau Dr. med. Helga Klusendick, Internistin aus Fröndenberg, über die Folgen und über
eine spezielle Arzneihefe, mit deren Hilfe Nebenwirkungen einer Antibiotika-Therapie im
Magen-Darm-Bereich verringert oder ganz vermieden werden können.
Redaktion: Frau Dr. Klusendick, warum folgen einer Antibiotika-Einnahme so häufig MagenDarm-Probleme?
H. Klusendick: Antibiotika sind dafür geschaffen, Bakterien zu zerstören. Ziel sind
selbstverständlich krankmachende Keime. Nur leider können Antibiotika nicht zwischen Gut und
Böse unterscheiden. Während der Anwendung – gleichgültig, ob per Tablette, Spritze oder
Infusion – werden die guten Mikroorganismen im Darm genauso geschädigt wie die
Krankmachenden. Die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht, die Schleimhaut des Darms
wird in Mitleidenschaft gezogen. Als Folge sammelt sich Flüssigkeit im Darm an. Vielfach
Stunden, manchmal auch erst Tage nach der ersten Anwendung kommt es zu leichter Übelkeit,
Appetitlosigkeit oder Blähungen und irgendwann treten mehr oder weniger heftige Durchfälle
auf. Wir sprechen dann von einem sogenannten Antibiotika-assoziiertem Durchfall, abgekürzt
AAD.
Redaktion: Muss man sich mit diesem AAD abfinden?
H. Klusendick: Nein. Es gibt eine natürliche Therapiemöglichkeit durch Arzneihefe, die nach
ihrem Entdecker Boulard als „Saccharomyces boulardii“ benannt wurde. Mehr als 10 große
wissenschaftliche Studien konnten die gute Wirkung dieser Naturarznei gegen
Durchfallerkrankungen überzeugend bestätigen. Teilweise verringerte sich mit der Arzneihefe
das AAD-Risiko um 61%.
Redaktion: In Deutschland steht ein solches Medikament mit einer biologisch besonders
aktiven Hochleistungs-Arzneihefe zur Verfügung (Perenterol forte, rezeptfrei in Apotheken). Auf
welchem Weg funktioniert die Wirkung?
H. Klusendick: Aus Arzneihefe hergestellte Medikamente wirken auf mehreren, sich
ergänzenden Wegen. Ganz entscheidend für das Wohlbefinden der Patienten: Arzneihefe
reduziert die überschießende Flüssigkeitsproduktion im Darm, ohne dabei die gesunde
Darmbewegung zu behindern, der Durchfall wird effektiv gestoppt. Darüber hinaus macht
Arzneihefe viele aus dem Bakterienstoffwechsel entstehende Gifte unschädlich und kann die
körpereigene Darmflora nach Beendigung der Antibiotika-Therapie nachhaltig stabilisieren.
Neue Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass die Arzneihefe das Gleichgewicht der
unterschiedlichen Bakterienarten im Darm verbessert. Hinzu kommt eine regenerierende
Wirkung auf möglicherweise bereits geschädigte Darmzellen. Die Chance, dass es während
einer Antibiotika-Anwendung zu Darmproblemen kommt, ist somit erheblich reduziert.
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