Schmerzen nach dem Essen – nicht alles ist eine Allergie

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016-017_MDZ:RE 03.09.12 15:05 Seite 17
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Fotos: Jürgen Löffelsender (1), RÖSRATHerleben (1)
Schmerzen nach dem Essen –
nicht alles ist eine Allergie
Durchfall,
Blähungen,
Bauchschmerzen – viele Menschen leiden
unter Beschwerden nach dem Essen. Aber: Nicht alles ist eine Allergie – die Ursachen können sehr unterschiedlich sein!
Allergien, auch gegen Nahrungsmittel, werden durch das eigene Immunsystem ausgelöst. Sie
können zu Hautausschlägen, Luftnot oder Durchfall führen – von
kleinsten Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen. Kleine Kinder leiden häufiger darunter (drei bis acht
Prozent), weil ihr Immunsystem noch
reifen muss. Oft wachsen sich diese Beschwerden von selbst aus. Unter Erwachsenen leiden nur ein bis
drei Prozent an einer echten Lebensmittelallergie. Vor allem Nüsse,
Fisch, Meeresfrüchte, Milch und Eier können sie auslösen – und mit zunehmendem Alter treten »Kreuzallergien« auf. Das bedeutet: Leidet
jemand zum Beispiel an Heuschnupfen, der durch Gräserpollen
ausgelöst wird, so kann es passieren, dass sein Immunsystem auch
auf ähnliche Stoffe in Lebensmitteln
reagiert. Ob eine Allergie vorliegt,
kann der Allergologe feststellen.
Eine Sonderform der Allergie ist
die Zöliakie – die sogenannte Glutenunverträglichkeit. Der Körper reagiert hier auf einen Eiweißanteil im
Getreide – hauptsächlich in Weizen,
Roggen und Gerste. Die Erkrankung
kann nicht nur bei Kindern, sondern
in jedem Alter auftreten. Sie äußert
sich nicht nur mit Durchfall, sondern
manchmal allein durch Blutarmut,
Abgeschlagenheit, Übelkeit, Muskelkrämpfe, verminderte Knochendichte, aber auch in Depressionen
und Reizbarkeit. Eine Zöliakie stellen
wir im Magen Darm Zentrum Wiener
Platz durch eine Blutuntersuchung
und eine Magenspiegelung fest.
*Diese Nummer ist nur während der
Telefonaktion freigeschaltet
Neben den echten Allergien werden Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten unterschieden, die viel häufiger sind. Sie werden ausgelöst,
wenn der Körper Bestandteile von
Nahrungsmittelbestandteilen nicht
abbauen kann, oder durch Bakterien oder Chemikalien in Lebensmitteln.
Eine der häufigsten Formen ist
die Milchzucker-Unverträglichkeit.
Milchzucker (Laktose) kann von den
Betroffenen nicht im Dünndarm abgebaut und aufgenommen werden, sondern bleibt im Darm. Dort
löst er Durchfall, Schmerzen und Blähungen aus. Eine Unverträglichkeit
kann aber auch gegen Fruchtzucker und Sorbit bestehen, seltener
gegen Histamin (durch Wurst-, Käse-, Fisch- und Gemüsesorten und
Alkohol) oder gegen Glutamat. Diese Unverträglichkeiten können leicht
MDZ Telefonsprechstunde
Dr. Elke Christiane Bästlein
beantwortet Ihre Fragen
Dienstag, den 18. September
15 bis 17 Uhr
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durch einen Atemtest oder eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Aber Vorsicht: Bei Beschwerden
in Magen und Darm, bei Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder
Blutarmut muss immer zuerst der
Magen-Darm-Trakt selbst untersucht
werden, um kein Geschwür oder einen Tumor zu übersehen!
Dr. Elke Christiane Bästlein
Dr. Jan-Hinnerk Hofer
Gastroenterologen am
Magen Darm Zentrum Wiener Platz
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