Leitfaden - Das Hunderevier

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Die Rohfütterung – BARFEN
Biologische Artgerechte Rohe Fütterung
oder Biologisch Artgerechtes Rohes Futter
Diese Worte sagen nichts anders aus, als das wir unseren Hunden die Nahrung zur Verfügung
stellen, die sie zu sich nehmen würden, wenn sie in der der freien Natur leben würden.
Der Hund ist eine Karnivor (Fleischfresser)!
Wie sein Vorfahr, der Wolf, gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren - Fleischfresser,
wobei der Wolf kein reiner Fleischfresser ist.
Außer den Beutetieren frisst der Wolf Obst, Kräuter, Beeren, Gräser Wurzeln, Insekten und
den Kot der Pflanzenfresser.
Überwiegend frisst der Wolf Großwild; vom Beutetier wird alles aufgefressen bis auf die
größeren Knochen, einen Großteil von Haut und Fell und einen Teil des Magen-Darm-Inhalts.
Durch den Verzehr des ganzen Tieres bekommt der Wolf für ihn alle lebenswichtigen
Nährstoffe: Eiweiß, Fett, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe.
Der Hund hat das Gebiss eines Karnivoren, mit kräftigen Eckzähnen, um die Beute zugreifen
und Backenzähnen mit scharfen Kanten, um Fleisch und Knochen durchbeißen zu können.
Im Gegensatz zu Pflanzenfressern hat der Hund kaum Verdauungsenzyme im Speichel und
produziert vergleichsweise sehr wenig Speichel. Hundespeichel ist sehr zähflüssig und dient
als Gleitmittel für die Nahrung, die beim Fleischfresser meist aus großen Brocken besteht.
Der Magen des Hundes ist im Vergleich zu Pflanzenfressern sehr groß: achtmal so groß wie
ein Pferdemagen in Relation zum Körpergewicht. Die Magensäure des Hundes enthält
anteilig zehnmal mehr Salzsäure als die des Menschen und hat, mit Nahrung im Magen, eine
ph-Wert von 1 (Mensch: ph-Wert 4-5). Die Produktion der Verdauungssäfte erfolgt beim
Hund durch den Schlüsselreiz Fleisch. Der Darm des Hundes ist sehr kurz im Vergleich zum
Darm des Pflanzenfressers. Die vollständige Verdauung von Fleisch und Knochen dauert
beim Hund max. 24 Stunden; Pflanzenfresser brauchen für die Verdauung 4-5 Tage.
All diese Fakten sprechen dafür, dass der Hund ein Fleischfresser ist und eine auf Getreide
basierende Ernährung grundsätzlich falsch ist für diese Spezies. Der hohe Getreideanteil von
vielen Fertigfuttern verursacht einige Probleme beim Hund. Die Magensäfte werden nicht
ausreichend gebildet, weil der Schlüsselreiz Fleisch fehlt, folglich werden Bakterien nicht
abgetötet, und es kommt gehäuft zu Fehlgärungen, Durchfall und Magenumdrehungen. Die
Bauchspeicheldrüse ist überfordert mit der Produktion von Enzymen zur Verdauung von
Getreide, weil im Hocherhitztem Fertigfutter kaum noch Enzyme vorhanden sind und die
Verdauung des Hundes auf große Mengen pflanzlicher Nahrung keineswegs eingestellt ist.
Vorurteile von BARFEN
Viele Hundebesitzer haben Bedenken, ROHES zu füttern, weil die Fertigfutterhersteller und
Tierärzte immer wieder vor rohem Fleisch und Knochen warnen. Rohes Fleisch sei gefährlich
– der Hund werde Parasiten und Salmonellen bekommen, heißt es. Nur durch Fertigfutter
könne der Nährstoffbedarf des Hundes gedeckt werden, wird behauptet. Knochen zu füttern
wäre lebensgefährlich warnt die Fertigfutterlobby. Rohernährung sei viel zu teuer und
zeitaufwendig, heißt es
.
Wie oben schon erklärt worden ist, besitzt der Hund den Verdauungsapparat eines
Karnivoren; das heißt, die gesamte Verdauung des Hundes ist auf rohes Fleisch und Knochen
eingestellt. Salmonellen und andere Bakterien sind allgegenwärtig – ein gesunder Organismus
wird damit fertig. Die Magensäure des Hundes ist sehr stark und kann Knochen, Knorpel und
Fleisch problemlos verdauen. Da durch den Schlüsselreiz Fleisch ausreichend Magensäfte
produziert werden, werden bei der Rohernährung schädliche Bakterien vernichtet, und es
kommt selten Parasitenbefall.
Rohfütterung ist leicht
Rohfütterung ist keine Religion.
Rohfütterung ist einfach nur Hunde füttern.
Es besteht kein Grund ein Brimborium darum zu machen.
Es ist nicht entscheidend, ob der Hund ein bisschen Getreide bekommt oder 30% statt 10%
Gemüse.
Es ist nicht entscheidend, ob der Hund zweimal am Tag frisst oder nur ein mal alle zwei Tage.
Entscheidend ist, dass man sich am Beutetier orientiert und abwechslungsreich füttert.
Entscheidend ist dass das Futter frisch und unbehandelt ist und dass man weiß, was der Hund
tatsächlich an Zutaten bekommt.
Es gibt inzwischen sehr kranke Hunde in unserem Land. Einige davon vertragen bestimmte
Lebensmittel nicht, andere können Futter nicht mehr richtig verdauen. Für solche Hunde muss
man die Fütterung so gestalten, dass es ihnen gut geht.
Wenn es einem Hund mit Milchprodukten und ein bisschen Getreide besser geht, sollte man
ihm das füttern.
Wenn ein Hund Knochen nicht verdauen kann, sollte man keine Knochen füttern.
Wenn ein Hund nur gekochtes Futter vertragen kann, sollte man sein Futter kochen.
Gesunde Hunde vertragen im Gegensatz zu kranken Hunden fast jedes Futter. Grobe
Ernährungsfehler, wie zum Beispiel Ernährung aus dem Sack zeigen sich oft erst nach einigen
Generationen.
Grobe Ernährungsfehler findet man in den meisten Rohfütterungsplänen aber nicht. Orientiert
man sich am Beutetier und erlaubt man dem Hund auch mal diverse Wildpflanzen und Kot
von Pflanzenfressern zu sich zu nehmen, wird diese Ernährungsform zur Gesunderhaltung
beitragen.
Praktische Fütterung
Es ist nicht möglich, einen Ernährungsplan zu schreiben, der die Bedürfnisse jedes Einzelnen
deckt. Da Hunde verschieden sind, müssen Sie ihren Hund sehr gut beobachten und
gegebenenfalls den Ernährungsplan anpassen. Es gibt Hunde, die kein Getreide vertragen oder
rohes Fleisch und Knochen anfangs nicht ohne weiteres verdauen können. Manche Hunde
mögen Innereien oder Gemüse nicht. Es gibt auch Hunde, die ihre Nahrung zumindest
teilweise gekocht brauchen.
Die Notwendigkeit, alle lebenswichtigen Nährstoffe bei jeder Mahlzeit zu verabreichen, ist
nicht gegeben. Die Ausgewogenheit findet über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt,
wie es auch in der freien Natur passiert. Bei einer rohen, natürlichen Ernährung ist es
deswegen nicht weiter schlimm, wenn ein Hund eine kurze Zeit etwas einseitig isst,
vorausgesetzt, man füttert in der Regel abwechslungsreich.
Die Abwechslung in der Lebensmittelzusammenstellung ist ein Punkt, den man nicht genug
betonen kann. Je mehr Abwechslung stattfindet, umso breiter ist das Nährstoffspektrum und
umso sicherer ist es, dass der Hund mit sämtlichen, für ihn notwendigen Nährstoffen versorgt
wird. Probleme sieht man häufiger bei Hunde, die einseitig gefüttert werden, z.B. nur mit
Huhn als Fleisch- oder nur mit Möhren als Gemüsequelle.
Fleisch sollte in möglichst großen Stücken oder am Knochen gefüttert werden, da das Kauen
wichtig für die Zahnpflege ist.
Fleisch/Knochen und Getreide nicht mischen, da eine solche Mischung zu Blähungen führen
kann und weil das Phytin im Getreide die Verwertung von Mineralien und Spurenelementen
einschränkt und Verdauungsenzyme blockieren kann. Das heißt, der Hund muss in der Regel
zweimal gefüttert werden, wenn sie Getreide füttern möchten. Dieses ist aus zwei Gründen
besser, erstens ist es sinnvoll, bestimmte Zutaten zu trennen, zweitens ist die Gefahr einer
Magenumdrehung geringer, wenn die Futterration auf zwei Mahlzeiten aufteilt wird.
Hunde, die Futter schlecht verwerten, sollten ebenfalls mindestens zweimal täglich gefüttert
werden.
Sie können Gemüse und Obst entweder alleine als Mahlzeit geben oder zum Fleisch
beifüttern. Der Gemüse- und Obstmix sollte aus mindestens drei Gemüse- bzw. zwei
Obstsorten bestehen, hier ist Abwechslung wichtig.
Gemüse sollte in der Regel püriert oder leicht gedämpft werden, da Hunde Zellulose nur
schwer verdauen können. Die meisten Hunde werden nicht begeistert sein, wenn sich im Napf
nur Gemüse und Getreide befinden, aber wenn man die beiden Komponenten mit
Milchprodukten, wie z.B. Joghurt, Magerquark, Eier, Käsestückchen oder Hüttenkäse,
vermischt, wird auch eine pflanzliche Mahlzeit akzeptiert. Auch pürierte Leber eignet sich
zum Untermischen.
Was kann ich meinem Hund füttern?
Vom Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Wild:
Fleisch
Kopffleisch
Kronfleisch
Euter
Kehlkopf
Lefzen
Muskelfleisch
Zunge
Schlund
Vom Huhn, Pute, Ente
Fleisch
Muskelfleisch
Gemüse, Obst und Kräuter
Gemüse
Blumenkohl
Broccoli
Chicoree
Chinakohl
Grünkohl
Gurken
Kartoffeln (gekocht)
Keimlinge
Kürbisfleisch
Mangold
Möhren
Paprika /gelb oder rot)
Rote Beete
Rüben
Salate
Sellerie
Spinat
Wirsing
Zucchini
Innereien
Herz
Leber
Lunge
Milz
Niere
Pansen
Blättermagen
Knochen/Knorpel
Brustbein
Schulter
Schwanz
Köpfe
Beine
Luftröhre
Innereien
Leber
Herz
Mägen
Knochen/Knorpel
Flügel
Hälse
Rücken
Ganze Hühner/Enten
Obst
Ananas
Äpfel
Apfelsinen
Nektarinen
Aprikosen
Bananen
Beeren
Birnen
Feigen
Kiwis
Kokos
Pflaumen
Kräuter
Alfalfa
Borretsch
Brennnessel
Brunnenkresse
Dill
Hagebutten
Löwenzahn
Petersilie
Getreide, Milchprodukte
Getreide
Amaranth
Buchweizen
Dinkel
Gerste
Grünkern
Hafer
Maisflocken
Maisgrieß
Reis
Roggen
Weizenkleie
Milchprodukte
Buttermilch
Dickmilch
Ziegenmilch
Joghurt
Quark
Hüttenkäse
Frischkäse
Wieviel soll ich meinem Hund füttern - theoretisch?
Menge:
2-4% des Körpergewichtes
Kann abweichen bei Welpen, tragenden und laktierenden Hündinnen, Senioren
und kranken Hunden. Hund beobachten und gegebenenfalls Futtermenge erhöhen
oder verringern.
mit Getreide:
70% tierische Erzeugnisse, 30% pflanzliche Erzeugnisse
ohne Getreide: 80% tierische Erzeugnisse, 20% pflanzliche Erzeugnisse
Tierische Erzeugnisse aufteilen in:
50% Fleisch
20% Pansen/Blättermagen
15% Innereien
15% Knochen/Knorpel
Beispiel: Tagesration für einen Hund mit 30kg:
Mit Getreide
Tierische Erzeugnisse:
Pflanzliche Erzeugnisse:
Pflanzliche Erzeugnisse aufteilen in:
40% Gemüse
40% Getreide
20% Obst
2%
70% von 600g
30% von 600g
Aufgeteilt in die verschiedenen Komponenten:
Tierische Erzeugnisse
Muskelfleisch
50% von 420g
Pansen/Blättermagen
15% von 420g
Innereien
15% von 420g
Knochen/Knorpel
20% von 420g
Pflanzliche Erzeugnisse
Gemüse
Getreide
Obst
40% von 180g
40% von 180g
20% von 180g
= 600g
= 420g
= 180g
= 210g
= 63g
= 63g
= 84g
= 420g
=72g
=72g
= 36g
=180 g
Beispiel: Tagesration für einen Hund mit 30kg:
Ohne Getreide
Tierische Erzeugnisse:
Pflanzliche Erzeugnisse:
2%
80% von 600g
20% von 600g
Aufgeteilt in die verschiedenen Komponenten:
Tierische Erzeugnisse
Muskelfleisch
50% von 480g
Pansen/Blättermagen
20% von 480g
Innereien
15% von 480g
Knochen/Knorpel
15% von 480g
Pflanzliche Erzeugnisse
Gemüse
Obst
75% von 120g
25% von 120g
= 600g
= 480g
= 120g
= 240g
= 96g
= 72g
= 72g
= 480g
= 90g
= 30g
= 120 g
Spätestens jetzt wird klar, dass der Versuch, das Futter nach dem Fertigfutterprinzip „alle
Nährstoffe, im richtigen Verhältnis, zu jeder Mahlzeit“ zuzubereiten, wenig Freude bereiten
wird.
Wieviel soll ich meinem Hund füttern – praktisch realiserbar?
Einfacher und übersichtlicher wird es, wenn man den Wochenbedarf ausrechnet und dann
alles auf 14 Mahlzeiten (2x tägl. füttern) verteilt.
Ob man einen Fastentag oder einen fleischlosen Tag einplant, liegt an jedem selbst und an
dem Fressverhalten des Hundes.
Bei der „mit Getreide Fütterung“ sollte man nie Getreide und Fleisch zusammen füttern, da
die beiden Komponenten verschiedene Verdauungszeiten haben und es zu Blähungen und
Bauchschmerzen kommen kann.
Die meisten Hunde werden nicht begeistert sein, wenn sich im Napf nur Gemüse und
Getreide befinden, aber wenn man die beiden Komponenten mit Milchprodukten, wie z.B.
Joghurt, Magerquark, Eier, Käsestückchen oder Hüttenkäse, vermischt, wird auch eine
pflanzliche Mahlzeit akzeptiert. Auch pürierte Leber eignet sich zum Untermischen.
Beispiel: Wochenration für einen Hund mit 30kg
2%
= 4200g
(Tagesration 600g x 7 Tage)
Mit Getreide
Tierische Erzeugnisse:
Pflanzliche Erzeugnisse:
70% von 4200g
30% von 4200g
Aufgeteilt in die verschiedenen Komponenten:
70% Tierische Erzeugnisse aufgeteilt wie folgt:
Muskelfleisch
50% von 2940g
Pansen/Blättermagen
15% von 2940g
Innereien
15% von 2940g
Knochen/Knorpel
20% von 2940g
= 2940g
= 1260g
= 1470g
= 441g
= 441g
= 588g
= 2940g
30 % Pflanzliche Erzeugnisse aufgeteilt wie folgt:
Gemüse
40% von 1260g
Getreide
40% von 1260g
Obst
20% von 1260g
Ohne Getreide
Tierische Erzeugnisse:
Pflanzliche Erzeugnisse:
80% von 4200g
20% von 4200g
Aufgeteilt in die verschiedenen Komponenten:
80% Tierische Erzeugnisse aufgeteilt wie folgt:
Muskelfleisch
50% von 3360g
Pansen/Blättermagen
20% von 3360g
Innereien
15% von 3360g
Knochen/Knorpel
15% von 3360g
20 % Pflanzliche Erzeugnisse aufgeteilt wie folgt_
Gemüse
75% von 840g
Obst
25% von 840g
= 504g
= 504g
= 252g
= 1260 g
= 3360g
= 840g
= 1470g
= 441g
= 441g
= 588g
= 3360g
= 630g
= 210g
= 840 g
Um das Ganze leichter zu gestalten, runden wir noch die Mengen.
Gemüse
Obst
Getreide
ges.
Fleisch
Pansen/Blättermagen
Innereien
Knochen/Knorpel
ges.
Wochenration gesamt
Mit Getreide
500g
260g
500g
1260g
Ohne Getreide
650 g
200g
____
850g
1500g
400g
440g
600g
2940g
4200g
1700g
650g
500g
500g
3350g
4200g
Jetzt müssen die Mengen nur noch sinnvoll auf die einzelnen Mahlzeiten verteilt werden.
Ohne Getreide
Montag
250g Pansen
100g Gemüsemix
300g Muskelfleisch
Dienstag
100g Leber
100g Gemüsemix
250g Brustbein
100g Kopffleisch
Mittwoch
100g Obstmix
250g Kronfleisch
100g Niere
150g Muskelfleisch
Donnerstag
100g Leber
100g Gemüsemix
150g Hühnerhälse
250g Muskelfleisch
Freitag
100g Gemüsemix
200g Muskelfleisch
250 g Pansen
Samstag
150g Gemüsemix
200g Herz
100g Obstmix
250g Musklefleisch
Sonntag
100g Gemüsemix
100g Hühnerhälse
200g Kehlfleisch
150g Pansen
Worauf sollte man achten?
Abwechslung:
Das A und O der Rohfütterung ist die Abwechslung, d.h. in dem Fütterungsplan sollten
mindestens 3 verschiedene Fleischsorten, z.B. Rind, Lamm, Geflügel, sein. Hier ist auch zu
beachten, dass nicht nur mageres Fleisch gefüttert wird, sondern Fleisch mit einem
ordentlichen Anteil Fett (15-25%). Bei der Rohernährung ist Fett der primäre
Energielieferant.
Der Gemüse- und Obstmix sollte immer aus drei Gemüse- bzw. zwei Obstsorten bestehen. In
Zeiten von Eile kann man luft- , gefriergetrocknetes oder tiefgefrorenes Gemüse und Obst
benutzen, besser ist aber frisches Gemüse und frisches, reifes Obst. Als letztes runden wir den
Futterplan mit Milchprodukten und Eiern (2-3x pro Woche), Ölen ( Leinsamen-, Oliven-,
Hanf-, Distel-, oder Fischöl), Kräutern und anderen Nahrungsergänzungsmitteln ab.
Warum Gemüse und Obst?
Gemüse und Obst füttert man in erster Linie, um den Magen-Darm-Inhalt des Beutetieres zu
ersetzen. Der Hund bekommt über das Obst und Gemüse Vitamine, Mineralien, Enzyme und
zum Teil auf sekundäre Pflanzenstoffe.
Eine weitere Aufgabe des pflanzlichen Anteils ist die Darmpflege bzw. –reinigung durch
Faserstoffe. Die Faserstoffe sind auch wichtig, um den Stuhl aufzulockern, damit es nicht zu
Verstopfungen kommt.
An Gemüse und Obst kann man im Prinzip alles füttern, grünes Blattgemüse sollte aber
immer dabei sein.
Nie füttern sollte man: Avocados, Auberginen, rohe Bohnen, rohe Kartoffeln, Zwiebeln,
Hülsenfrüchte, Rettich , rohe Quitten, rohe Holunderbeeren.
Nur in Kleinstmengen: können reife Tomaten, Artischocken, Erbsen und stark ätherisches-Ölhaltige Küchenkräuter gefüttert werden. Knoblauch und Bärlauch
ebenfalls in kleinen Mengen.
Warum Getreide?
Getreide kann gefüttert werde, vorausgesetzt der Hund verträgt es. Futtermittelunverträglichkeiten sieht man am häufigsten bei Getreide, vor allem bei Weizen. Oft hängt die
Unverträglichkeit mit dem Gluten zusammen, das in vielen Getreidesorten enthalten ist. Bei
gesunden Hunde ist Getreide sicherlich nicht schädigend.
Wenn Getreide, dann Vollkornflocken oder Schrot, über Nacht in kalten Wasser eingeweicht
oder gekocht. Auf keinen Fall sollte man Getreide füttern bei Krebserkrankungen, Allergien,
Gelenkserkrankungen, Epilepsie und Hefepilzbefall.
Was gegen Getreide spricht: Es ist eigentlich kein natürliches Futter für Hunde, es führt oft
zu Unverträglichkeiten, kann blähen und macht dick.
Warum Milchprodukte?
Hochwertige Milchprodukte, wie Buttermilch, Joghurt oder Dickmilch liefern noch lebende
Kulturen, die dem Darm zu gute kommen, vor allem nach Durchfallerkrankungen und
Antibiotikagaben.
Zusätzlich sind sie reich an Vitamin A und D. Milchprodukte sind ein gutes Mittel um
Getreide- und Gemüsemahlzeiten schmackhafter zu machen. Frischkäse bzw. körniger
Frischkäse ist ein gut verträgliche Zutat mit verhältnismäßig wenig Fett. Quark ist sehr
fettreich, wird gut vertragen und kann hilfreich sein bei Hautproblemen und um einem
mageren Hund zur Gewichtszunahme zu verhelfen. Butter kann in kleinen Mengen als
Fettlieferant und Geschmacksverbesserer gefüttert werden.
Fazit: Milchprodukte können, müssen aber nicht gefüttert werden. Immer mit kleinen
Mengen anfangen um die Verträglichkeit zu testen. Nicht mehr als 5% der Gesamtration.
Warum Öle und Fette?
Die Omega-3 und Omega-6-Fettaäuren gehören zu den essentiellen Fettsäuren für den Hund.
Das heißt, der Hundekörper kann diese Fettsäuren nicht selber herstellen und muss sie deshalb
über die Nahrung aufnehmen.
Durch die Fütterung von Fleisch mit Fett bekommt der Hund eigentlich genug Omega-6Fettsäuren, also sollt man zur Nahrungsergänzung Öle mit einem hohen Omega-3Fettsärengehalt nutzen. Fischöl, Hanföl und Leinsamenöl haben den höchsten Prozentsatz an
Omega-3-Fettsäuren.
Jetzt kann man sich fragen, wie es denn sein kann, dass der Hund eine Beigabe vom Omega3-Fettsäuren braucht, denn in der natur gibt es für wilde Caniden auch keine Ölbeigabe.
Eine Erklärung könnte sein, dass das Fleisch, das wir füttern, oft einen sehr geringen Gehalt
an Omega-3-Fettsäuren hat, bedingt durch die minderwertige Ernährung der Masttiere. Das
Fleisch von Freilandtieren enthält bis zu 20mal soviel an Omega-3-Fettsäuren wie das Fleisch
von Masttieren. Bei Wild ist der Omega-3-Fettsäuren-Gehalt noch höher!
Warum Kräuter?
Kräuter gehören zur normalen Ernährung dazu. Alle Wildtiere bedienen sich der Apotheke
der Natur und so sollten auch die Kräuter auf dem Speiseplan für unsere Hunde stehen.
Heilkräuter mit stark medizinischer Wirkung sollten nicht ohne Anleitung angewendet
werden, aber es gibt sehr viele Kräuter, die sich für eine tägliche Nahrungsbeilage eignen.
Zum Beispiel eignen sich Brennnessel, Dill, Borretsch, Klee, Brunnenkresse. Löwenzahn,
Malven, Petersilie, Schafgarbe, Spitzwegerich, Vogelmiere, Giersch, Hagebutten und
Brombeerblätter zur normalen Fütterung. Auch hier gilt abwechslungsreich, am besten nach
Saison und in kleinen Mengen. Inzwischen gibt es auch sehr gute Kräutermischungen im
Handel.
Sonstige Futtermittel
Fisch
Fisch ist ein durchaus geeignetes Hundefutter und ist besonders reich an Omega-3-Fettsaüren.
Leider ist der Fisch heutzutage oft sehr schadstoffbelastet, so dass man sicherstellen sollte,
dass der Fisch aus sauberen Gewässern stammt. Hier gilt, wenn man nicht gerade an der
Küste wohnt auf Tiefgefrorene Ware zurückzugreifen.
Vorsicht bei Pazifischem Lachs – er ist oft mit Rickettsien infiziert, die für den Hund
gefährlich sind.
Eier
Rohes Eiweiß enthält Avidin, welches das Vitamin Biotin zerstört. Das ist aber unwesentlich,
wenn das Eigelb mitverfüttert wird, da der hohe Biotingehalt des Eigelbs die Avidinwirkung
übertrifft. Eier sind hochverdauliche und gute Eiweißlieferanten für Hunde in der
Rekonvaleszenz. Ganze Eier sind außerdem sehr calciumreich, wenn man die Schale mit
füttert. Klein gemahlene Eierschalen sind gut für Hunde geeignet, die keine Knochen fressen
wollen oder sie nicht vertragen.
Essensreste
Ein gesunder Hund verträgt fast jede Nahrung, drum spricht nichts dagegen, dem Hund ab
und zu Essensreste zu verfüttern. Sie sollten jedoch nicht zu einem Großteil der Nahrung für
den Hund werden. Vorsicht bei stark zuckerhaltigen Lebensmitteln, stark gewürzten
Gerichten oder Gerichten mit Zwiebeln.
Leckerli
Hier gibt sehr wirklich genug Alternativen. Gekochte Fleischstücke, Käsewürfel, getrocknete
Naturartikel, z.B. Pansen, Lunge, Dörrfleisch, Fisch oder selbstgebackene Kekse etc.
Wenn man mal ganz ehrlich ist, kann man bei den Leckerchen auch auf die im Handel
befindliche Ware zurückgreifen, wenn der Hund es verträgt, denn ab und zu mal ein
Leckerchen ist nicht tragisch.
Wir essen auch Sahnetorte, Gummibärchen, Chips, Schokolade usw!!!!
Umstellen auf Rohfütterung
Bei gesunden Hunden ist die Umstellung auf die Rohfütterung in der Regel problemlos, aber
bei empfindlichen Hunden hat es sich bewährt die Umstellung langsam und vorsichtig an
zugehen.
In den ersten Tagen sollte man, bei allen Hunde, mit leichter Kost beginnen, keine Knochen
füttern und die verschiedenen Komponenten wie Fleisch, Gemüse und Getreide trennen. Bis
die Verdauung bei einem empfindlichen Hund wieder richtig funktioniert, ist es ratsam leicht
gedünstetes Gemüse und gewolftes helles Fleisch wie Pute, Huhn oder Lamm zu füttern. Ein
bisschen grüner Pansen hilft zusätzlich noch die Darmflora aufzubauen. Bei sehr
empfindlichen Hunden ist es ebenfalls ratsam, mehrere kleinere Mahlzeiten zu füttern.
Quelle: Frau Andrea Werner
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