Richtige Ernährung - reine Glückssache (-eine Glaubensfrage)? Die in der Naturheilkunde schon immer wichtige Frage nach der richtigen Ernährung wird oft mit geradezu religiösem Eifer kontrovers diskuttiert. Als ginge es darum, einen Glaubenskrieg auszufechten, werden alle möglichen mehr oder weniger sinnigen oder unsinnigen Argumente in die Schlacht geworfen, werden greise Propheten und ihre Heilslehren zitiert. Die Wahrheit bleibt dabei wie so oft in Glaubenskriegen auf der Strecke. Am liebsten sind uns einfache, eindimensionale Wahrheiten, wie sie uns auch bereitwillig von dogmatischen Heilsverkündern auf dem Markt der Ernährungslehren angeboten werden. Da es sich hier aber meist bestenfalls um Halbwahrheiten handelt, ist ein oft geradezu peinlicher Streit zwischen den Verfechtern der unterschiedlichen Wahrheiten vorprogrammiert. Da streiten sich Rohköstler mit Makrobioten, fleischbegeisterte mit Vegetariern, Atkins mit Pritikin, als ginge es darum, Ideologien durchzusetzen, statt die Gesundheit zu verbessern. Es gibt unterschiedliche Ernährungstypen Dabei haben alle, die eine bestimmte Ernährungsform als für jeden ideal propagieren, Unrecht. Der Ernährungsbedarf hängt vom Ernährungstyp ab und kann daher nicht bei jedem Mensch gleich sein. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es soll hier nicht darum gehen, alle bisherigen Erkenntnisse über gesunde Ernährung abzulehnen, denn darunter befinden sich viele Perlen. Es soll darum gehen, häufig auftretende Probleme anzusprechen und neue Lösungen anzubieten, um die Ernährung noch besser individuellen Bedürfnissen anzupassen. Es gibt vor allem drei Verfahren, um den Ernährungstyp umfassend zu bestimmen: Die chinesische 5-Elemente-Lehre, das indische Ayurveda und seit einiger Zeit das Synergie-System. Die beiden erstgenannten sind jedem bekannt, der sich intensiv mit Ernährung beschäftigt. Das SynergieSystem wurde erst in den letzten 25 Jahren in den USA entwickelt und findet nun langsam seinen Weg nach Europa. Nach der Besprechung einiger typischer Irrtümer der verbreiteten Ernährungslehren soll es in diesem Artikel kurz erläutert werden. Ein großer Irrtum: Was für viele gut ist, muß für alle gut sein Neben vielen großartigen Erkenntnissen, die wir der Erfahrungsheilkunde und der Ernährungswissenschaft durch deren Suche nach einer richtigen Ernährung verdanken, haben sich einige Fehler und Mißverständnisse als scheinbare Wahrheiten in vielen Köpfen festgesetzt und verhindern häufig die genaue Abstimmung der Ernährung auf individuelle Bedürfnisse. Rohkost für jeden? Nahrungsmittel sind von Natur aus roh, also ist Rohkost die natürlichste und beste Art, Nahrungsmittel zu essen. Diese Behauptung ist zwar einleuchtend, leider aber in dieser oft propagierten Form falsch. Für einen jungen Menschen mit einem gesunden Verdauungssystem und einer auch sonst natürlichen Lebensweise ist ein hoher Rohkostanteil aus vielen Gründen sinnvoll und fördert die Erhaltung der Gesundheit. Bei älteren Menschen, die sich über Jahrzehnte falsch ernährt haben, deren Lebensweise wenig mit einer natürlichen gemein hatte und deren Darm inzwischen träge geworden ist, liefert eine Ernährung mit hohem Rohkostanteil zwar kurzfristig häufig eine Besserung. Oft stellt sich jedoch nach wenigen Jahren heraus, daß die kurzzeitige Verbesserung durch eine Überreizung des Darms erkauft wurde, die zu einer nachhaltigen Schädigung führt und dadurch der Darm noch gründlicher geschädigt ist. Hier finden wir einen verbreiteten Irrtum: Wenn eine Kost eine kurzfristige Besserung liefert, muß sie auch langfristig gut sein. Nur weil eine Kostformen bei einer für kurze Zeit angewendeten Heildiät gute Erfolge liefert, wird der falsche Schluß gezogen, daß dies eine gesunde Ernährung sein müsse, die nicht nur kurzzeitig, sondern langfristig richtig sei. Daß die Besserung vor allem auf ganz anderen Ursachen beruhen könnte (wie z.B. einer insgesamt gewußteren Ernährung und dem Weglassen der üblichen halbkünstlichen Industrienahrung), kommt kaum jemandem in den Sinn. -1- Wie falsch die aus diesem Fehlschluß abgeleitete Empfehlung ist, stellt sich oft erst nach Jahren heraus. Diätvarianten ohne Ende Zum Abspecken werden alle möglichen Diätvarianten angeboten, ohne eine auf den jeweiligen Typ abgestimmte Empfehlung auszuarbeiten. Dabei ist spätestens seit Bielers Forschungen in den 50er Jahren bekannt, daß unterschiedliche Typen durch unterschiedliche Ernährungsvariationen abnehmen. Basisch ist das Beste Es wird häufig eine vegetarische, stark basenüberschüssige Kost empfohlen, ohne zu bedenken, daß für einige Menschen ein hoher Eiweißanteil durchaus verträglich und sogar gesund sein kann. Sicher, viele Untersuchungen belegen, daß für viele Mitteleuropäer eine vegetarische Ernährung gesünder als die übliche Mischkost wäre. Aber für alle? Nein, das sagen die Untersuchungen nicht. Sie sagen leider auch nicht, für wen. Auch hier wieder der Irrtum, daß etwas, was für viele gut ist, doch wohl für alle gut sein müsse. Dazu noch ein letztes Beispiel: Einzelne Nährstoffe wie z.B. bestimmte Vitamine und Mineralien werden pauschal in hoher Dosierung als Panacee gegen diverse Krankheiten gelobt, ohne zu bedenken, daß sie zwar vielen Menschen helfen, anderen aber schaden können, wenn sie für deren Stoffwechseltyp in hoher Dosierung ungeeignet sind. So braucht jeder Mensch zwar Vitamin C, aber der Sympathikustyp braucht davon wesentlich mehr als der Parasympathikustyp. Letzterer braucht dafür mehr Vitamin A. In diesem Sinn beeinflussen die meisten Nährstoffe das Stoffwechselgleichgewicht und können daher nicht ohne Rücksicht auf diesen Einfluß gegeben werden, besonders nicht in hoher Dosierung. Dann können sie unter Umständen mehr schaden als nützen, eine Krankheit eher noch verschlechtern. Dabei gab es und gibt es eine Reihe von Ansätzen, die eine Zuordnung von Nährstoffbedarf zum Stoffwechseltyp ermöglichen. Verblüffend ist, daß sowohl die Erfahrungsheilkunde als auch die Ernährungswissenschaft bis heute sowohl die traditionellen als auch moderne Möglichkeiten ignoriert, individuelle Ernährungsbedürfnisse zu bestimmen. Seit Jahrtausenden gibt es System zur Bestimmung des Ernährungstyps Dabei gibt es schon seit ca. 6000 Jahren in Indien die Ayurvedische Lehre, die unter anderem eine individuelle Ernährungslehre beinhaltet und zumindest einige Anhaltspunkte liefert, wenn sie auch viele Schwächen hat. Es gibt die uralte traditionelle chinesische Ernährungslehre der 5 Elemente, die nach den gleichen Prinzipien wie die Akupunktur mit individuell zusammengestellten Nahrungsmitteln energieausgleichend wirken soll. Auch Hippokrates war mit einer individuellen Ernährungslehre vertraut, die harmonisierend auf die Säfte wirken soll. Die Erkenntnis, daß der Ernährungsbedarf von Mensch zu Mensch verschieden ist, ist also keineswegs neu. Trotzdem wird sie in der modernen Ernährungswissenschaft weitgehend ignoriert. Dies mag damit zusammenhängen, daß es bis vor kurzem keine verläßliche Methoden gab, den Ernährungsbedarf eines Individuums zu bestimmen. Gefordert wurde dieses Instrumentarium jedoch immer wieder. Moderne Erkenntnisse über die Zusammenhänge des Stoffwechsels liefern eine neue Methode In den 20er Jahren wollte niemand geringeres als der Entdecker der Pantothensäure (Vitamin B5), Dr. R. Williams, feststellen, wie groß der Tagesbedarf für dieses Vitamin bei Mäusen sei. Für diesen Versuch verwendete er Tiere, die so weit wie möglich genetisch identisch waren. Trotzdem stellte er fest, daß er keinen für alle Mäuse geltenden Tagesbedarf ermitteln konnte. Zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Bedarf lag eine Spannbreite von 2000%. Williams führte viele Versuche dieser Art auch mit anderen Vitaminen und Mineralien durch, die immer wieder diese Erkenntnis bestätigten: Der Nährstoffbedarf läßt sich nicht pauschal für alle Individuen bestimmen. Es gibt zwar einzelne Nährstoffe, bei denen der Bedarf für jeden gleich ist, aber bei den meisten -2- variiert er von Individuum zu Individuum. Er forderte daher bereits damals, daß eine Möglichkeit gefunden werden solle, den Ernährungsbedarf individuell zu bestimmen. Ähnlich erging es anderen Forschern wie z.B. Frances Pottenger, Dr. Sheldon, Dr. Bieler und Dr. Williams, die unabhängig voneinander zum gleichen Schluß kamen. Einige von ihnen begannen, die Zusammenhänge zu erforschen und kamen dabei zu bemerkenswerten Erkenntnissen. Dr. Kelley und sein Schüler und Nachfolger William Wolcott haben viele dieser Erkenntnisse zusammengetragen und daraus das Synergie-System entwickelt. Drei Körpersysteme bestimmen den Ernährungsbedarf Durch ihre Arbeit hat sich herauskristallisiert, daß es vor allem drei Körpersysteme sind, die den Nährstoffbedarf bestimmen: - das Autonome Nervensystem - das System der Energieerzeugung in den Körperzellen (das Verbrennungssystem) - das Drüsensystem Das Autonome Nervensystem und das Verbrennungssystem sind gemeinsam für die Frage verantwortlich, wie die optimale alltägliche Ernährung zur Erhaltung der Gesundheit aussehen sollte. Das Drüsensystem ist vorrangig dafür verantwortlich, welche Nahrungsmittel zu Übergewicht führen. Das komplexe Zusammenspiel dieser drei Systeme führt in Dr. Kelleys Synergie-System zu 72 sehr unterschiedlichen Ernährungs- bzw. Stoffwechseltypen, die sich in ihrem Ernährungsbedarf zum Teil stark voneinander unterscheiden. Es gibt die häufig vorkommenden, ausgesprochen „vegetarischen“ Typen, die nur wenig Eiweiß und Fett, aber viel Kohlenhydrate brauchen. Es gibt jedoch oft genug den „Eskimo“-Typ, der viel Eiweiß und Fett gut verträgt und sogar braucht. Dazwischen gibt es eine Reihe von Varianten, die nicht nur unterschiedliche Anteile von Fetten, Eiweiß und Kohlenhydraten brauchen, sondern für die sogar unterschiedliche Nahrungsmittel ideal sind. Es geht ums innere Gleichgewicht Die zentrale Erkenntnis bei der Betrachtung dieser drei Systeme ist: Nahrungsmittel beeinflussen das individuelle Gleichgewicht innerhalb jedes einzelnen dieser Systeme, besonders innerhalb des Autonomen Nervensystems und des Verbrennungssystems. So gibt es z.B. Menschen, bei denen der Sympathikusanteil des Autonomen Nervensystems von Natur aus besonders stark ausgeprägt ist. Wenn dieser Mensch Nahrungsmittel ißt, die den Sympathikus noch mehr stärken (z.B. Fleisch, kalziumreiche Nahrungsmittel u.a.), wird dieses Ungleichgewicht noch verstärkt, die Sympathikuseigenschaften werden überbetont (Eigenschaften wie z.B. Hyperaktivität, Aggressivität, Schlaflosigkeit, Gewebeübersäuerung u.a.). Ernährt sich dieser Stoffwechseltyp jedoch von Nahrungsmitteln, die den Gegenspieler des Sympathikus, den Parasympathikus, stärken (v.a. Obst, Gemüse, kaliumreiche Nahrungsmittel u.a.), so entsteht ein Gleichgewicht zwischen den beiden Zweigen des Autonomen Nervensystems. Die Eigenschaften dieses Menschen sind dann wesentlich ausgeglichener. Die Hyper-Eigenschaften des Sympathikustyps werden durch die Hypo-Eigenschaften des Parasympathikus moderiert. (An diesem Beispiel erklärt sich auch der Grund für einen besonders in esoterischen Kreisen verbreiteten Irrtum: Spirituelle Entwicklung sei nur bei vegetarischer Ernährung möglich. Diese Erkenntnis stimmt für den Sympathikustyp, wie er z.B in Indien vorherrscht, in dem Land also, von dem wir viele spirituelle Maxime übernommen haben. Wenn dieser Stoffwechseltyp viel Fleisch zu sich nimmt, wird er hyperaktiv, sicherlich keine gute Voraussetzung für Kontemplation, Meditation und spirituelle Entwicklung. Betrachtet man jedoch einen anderen Stoffwechseltyp, z.B. den Parasympathikustyp, wie er bei den im Norden Amerikas lebenden Indianerstämmen und den Inuit vorherrscht, stimmt diese Behauptung nicht. Spirituelle Entwicklung war einem Indianer oder Inuit, der sich auch von Fleisch ernährte, genauso möglich wie einem vegetarisch lebenden Inder. Je nach Stoffwechseltyp führt die richtige Ernährung zu einem ausgeglichenen Menschen und schafft damit gute Voraussetzungen für Gesundheit und eben auch für eine spirituelle Entwicklung). -3- So leicht entstehen Irrtümer und setzen sich in den Köpfen fest Handelt es sich jedoch nicht um einen Sympathikustyp, sondern um einen anderen Stoffwechseltyp, z.B. um den Schnellverbrenner, sieht die Situation grundlegend anders aus. Der Schnellverbrenner neigt ebenfalls zu Hyper-Eigenschaften, bei ihm sind es jedoch vor allem die eiweiß- und kalziumreichen Nahrungsmittel, die ausgleichend wirken, da sie bei ihm die Verbrennungsvorgänge verlangsamen. Die Symptome sind zwar gleich, die Behandlung muß aber eher das Gegenteil sein. Ohne dieses Hintergrundwissen, daß es unterschiedliche Stoffwechseltypen gibt, die unterschiedlich reagieren, tappt ein Ernährungsberater leicht in eine Falle, die ihm durch seine alltäglichen Erfahrungen gegraben wird: In Mitteleuropa ist der Sympathikustyp sehr verbreitet. Sein Stoffwechsel kommt durch fleischreiche Ernährung aus dem Gleichgewicht, er entwickelt Krankheiten. Vegetarische Ernährung verbessert seinen Gesundheitszustand. Der Schluß liegt nahe und wird immer wieder so gezogen: Vegetarische Ernährung verbessert erfahrungsgemäß die Gesundheit, also sollte sich jeder vegetarisch ernähren. Der Schluß ist verständlich, nur leider falsch, denn er gilt eben nicht für jeden. Was nützt es dem Einzelnen, wenn eine vegetarische Ernährung für schätzungsweise 70% der Bevölkerung richtig ist, bei ihm selbst jedoch seine Gesundheit verschlechtert? Alleine in Deutschland wären 24 Millionen Menschen mit einer vegetarischen Ernährung falsch beraten auch wenn sie für 56 Millionen richtig ist. Ziel der Bestimmung des Stoffwechseltyps ist also in erster Linie, herauszufinden, welche Ernährung ein Stoffwechselgleichgewicht fördert. Nur, wenn der Stoffwechsel tagtäglich und bei jeder Mahlzeitdurch die richtigen Nahrungsmittel im Gleichgewicht gehalten wird, kann er optimal arbeiten. Da das optimale Arbeiten des Stoffwechsels die wichtigeste Voraussetzung für eine optimale Gesundheit ist, wird klar, daß optimale Gesundheit nur bei einer optimalen, auf den individuellen Ernährungstyp abgestimmten Ernährung möglich ist. Falsche Ernährung nagt dagegen tagtäglich an der Gesundheit. Ernährung ist sicher nicht der einzige Einfluß, der für die Gesundheit eine Rolle spielt. Umweltschadstoffe, psychische Belastungen, Konstitution und andere Faktoren können einen großen Einfluß ausüben. Aber der Stoffwechsel bildet quasi die physiologische Grundlage. Wenn diese Basis schwach und brüchig ist, können andere Einflüße leichter dazu führen, daß Körper und Geist nachgeben und krank werden. Das leidige Thema Übergewicht Bei Übergewicht gibt es z.B. den „Süßigkeiten“-Typ, der vor allem zunimmt, wenn er viel Zucker und Weißmehlprodukte zu sich nimmt. Es gibt aber auch den „Milch“-Typ, der übergewichtig wird, wenn er zu viel fettreiche Milchprodukte verspeist. Der „Süßigkeiten“-Typ nimmt nur mit Süßigkeiten zu, kann Milchprodukte ohne Probleme wegstecken, ohne zuzunehmen, wie der „Milch“-Typ nicht durch Süßigkeiten zunimmt. Während es beim Autonomen Nervensystem und beim Verbrennungssystem vor allem um die Frage geht, wie die alltägliche Ernährung zusammengestellt werden sollte, um Harmonie im Stoffwechsel zu fördern, geht es bei der Bestimmung des Drüsentyps in erster Linie um die Frage, wie Übergewicht bei verschiedenen Typen entsteht. Hier geht es nicht so sehr darum, ein Gleichgewicht zu schaffen, sondern darum, daß die für dieses Individuum wichtigste Drüse durch langjährige Überreizung erschöpft ist und Erholung braucht: Eine von vier Drüsen (Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere und bei Frauen Eierstöcke) ist jeweils hauptverantwortlich für die Regulierung des Energieniveaus. Sie wird durch bestimmte Nahrungsmittel angeregt, die Energieproduktion zu steigern (beim Hypophysentyp sind dies vor allem Milchprodukte, beim Schilddrüsentyp vor allem Zucker und Weißmehl). Gesteigerte Energieproduktion führt zu gesteigertem Wohlbefinden und so werden gewohnheitsmäßig Nahrungsmittel bevorzugt, die diese Hauptdrüse anregen. Wird deren Konsum allerdings zu hoch, so wird diese Drüse zu oft angeregt und erschöpft sich im Lauf der Jahre. Die Energieregulierung versagt mehr und mehr. Jetzt wird das betreffende Nahrungsmittel sogar oft noch verstärkt gegessen, um trotzdem das gewohnte Energieniveau zu halten. Nun kann dieses Nahrungsmittel aber nicht mehr die erschöpfte Drüse anregen, sondern wird bei der schlechten Energieregulierung als Übergewicht deponiert. -4- Um das Übergewicht abzubauen, muß daher in Zukunft dieses Nahrungsmittel gemieden oder zumindest reduziert werden. Es werden andere Nahrungsmittel empfohlen, die die anderen an der Energieproduktion beteiligten Drüsen anregen, damit sie einen Teil der Energiekontrolle übernehmen und so den Abbau des Übergewichts fördern. Statt verschiedene Diätformen auszuprobieren, ist es so möglich, gezielt Übergewicht abzubauen, indem nur die Nahrungsmittel gemieden werden, die je nach Typ für das Problem verantwortlich sind. Die Entwicklung des Synergie-Systems Die ersten Erfahrungen über die Zusammenhänge zwischen Nährstoffen, Ernährung, Stoffwechselgleichgewicht und Gesundheit hatte Dr. Kelley gemacht, als er selbst vor über 25 Jahren schwer erkrankte. Mit Hilfe seiner Erkenntnisse gelang es ihm, seinen als unheilbar geltenden Pankreaskrebs zu überwinden, indem er verschiedene adjuvante Methoden der alternativen Krebstherapie kombinierte. Hierbei spielten die richtige Ernährung und der Einsatz von hochdosierten Vitamin-, Mineral- und Enzympräparaten eine zentrale Rolle. Sein Erfolg sprach sich schnell herum und er setzte seine Erkenntnisse ein, um ein System zu entwickeln, das in Amerika in der Zwischenzeit von über 25.000 Patienten - vor allem bei Krebs - sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Der Anspruch dieser Methode ist dabei recht bescheiden und folgt aus der grundlegenden Erkenntnis der Naturheilkunde: Da eine schwere Krankheit wie z.B. Krebs immer bedeutet, daß der Körper nicht richtig gearbeitet hat und der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht ist, reicht es nicht aus, lediglich das Symptom - wie z.B. einen Tumor - zu bekämpfen. Wenn die Krankheit nachhaltig und langfristig überwunden werden soll, muß das Stoffwechselgleichgewicht gefördert und der Körper optimal mit Nährstoffen versorgt werden, damit seine Selbstheilungskräfte die Gesundheit wiederherstellen können. Diese Methode will so die idealen Voraussetzungen schaffen, damit sich der Körper optimal regenerieren kann. Dann kann er je nach Situation aus eigenen gestärkten Kräften die Krankheit überwinden oder mit Hilfe von ergänzenden Therapien - wenn angezeigt auch schulmedizinischen - den Weg zurück zur Gesundheit antreten. Eine echte Gesundung ist jedoch auf jeden Fall nur möglich, wenn auf körperlicher Ebene die Bedingungen so ideal sind, daß dieser oft beschwerliche Weg erfolgreich gegangen werden kann. Die richtige Ernährung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Richtige Ernährung, tagtäglich genossen, ist eine Medizin, deren Kraft nicht unterschätzt werden sollte und die besonders auch bei der Erhaltung der Gesundheit ihren Platz hat. -5-