Der "alchimist" - Phönix Laboratorium GmbH

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Phönix Laboratorium GmbH - Newsletter 02. 05. 2012
Der "alchimist" im
Menschen
Vor einem halben Jahrtausend existierte in der
Spagyrik schon eine Erkenntnis, die auch heute in
der modernen Zeit eine Rolle spielt. In
Überlieferungen, die auf Theophrastus von
Hohenheim, genannt Paracelsus, zurückgehen,
wird eine Problematik geschildert, die vielen
Erkrankungen zugrunde liegt. Sie entsteht durch
die Schwäche oder (Prä-)Insuffizienz der
Verdauungsorgane.
Die (Vor-)Verdauung beginnt bekanntlich schon
im Mund, mechanisch durch Kauen und chemisch
durch Speichel, der das Enzym Ptyalin enthält. In
diesem Bereich können wir die Verdauung durch
gründliches Kauen im Positiven beeinflussen.
Die weitere Verdauung in Magen, Dünndarm und
Dickdarm können wir kaum direkt beeinflussen.
Nur durch Essen in Ruhe, ohne Ärger, Hetze und
Angst schaffen wir die Voraussetzung, dass unser
Vegetativum die Verdauungsvorgänge richtig
steuert. Das Vegetativum moduliert das an sich
eigenständige enterische Nervensystem. Diese
Verdauung verläuft ohne unsere Bemühung.
Paracelsus sagt „ … ohn des menschen
entgeltnuß.“
Wenn die Verdauung dem Angebot an Nahrung
nicht vollständig nachkommen kann, einsteht die
Situation, dass der Aufschluss der Nahrung nicht
ausreichend ist. Ist dieser Aufschluss mangelhaft,
kann die Resorption nicht vollständig stattfinden
und die Nahrungsbestandteile wandern in den
Dickdarm, in dem sie einen idealen Nährboden
für pathogene Mikroorganismen bilden. Diese
produzieren (Fäulnis-)Toxine, die die
Darmschleimhaut schädigen. „Wann alle
kranckheit, so der mensch hat auß dem ens
veneni, dasselbige kompt ihm auß der gefeulten
digest …“ Es entstehen entzündliche Reaktionen
an der Darmschleimhaut. Bestehen sie lange,
kann der Prozess zur Degeneration führen oder zu
einer bösartigen Entartung. Bei der Degeneration
der Darmschleimhaut kann die Barrierefunktion
zum Organismus nicht aufrecht erhalten werden
und Stoffe aus dem Darmlumen, das medizinisch
gesehen außerhalb des Organismus ist, können in
den Körper gelangen. Im Körper sind diese Stoffe
"Fremdkörper". Sie können allergische,
autoimmune, rheumatische Problematiken
auslösen. „ ... so ist der alchimist nit vollkommen
in seim instrument: als dann folgt hernach
corruptio: dz ist darnach ein mutter aller
kranckheiten ... „
Die Verdauung wird von Paracelsus "alchimist"
genannt. Er sagt "Dieser alchimist wonet im
magen, welcher sein instrument ist, darin er
kocht unnd arbeitet."
Wer Erfahrung mit paracelsischen Texten hat,
weiß, dass er nicht exakt vom heutigen
Sprachgebrauch ausgehen darf, wenn er die Texte
verstehen will. So war z. B. "Krebs" bei ihm nicht
das Karzinom, sondern Ulcus und die "Gichter"
waren Spasmen, nicht verschiedene Gichtarten.
Der Magen war alles in diesem Bereich. Die
Abgrenzung war nicht so exakt wie heute.
Der "alchimist" ist dafür verantwortlich, dass
schädliche Anteile der Nahrung zerstört werden.
"Aber weiter, also solt ihr uns verstehen, das Gott
dem menschen oder den creaturen auff sich
selbst kein alchimisten gesetzt hatt: aber auff das
unvolkommene, gegen unserm nutz zurechnen,
deß wir gebrauchen müssen, hat er uns ein
alchimisten gesetzt, domit dz [wir] das gifft, das
wir unter dem gutten einnehmen, nicht als ein
gifft verzeren, sondern dasselbig vom gutten
scheiden."
"auff sich selbst kein alchimisten gesetzt hatt"
bedeutet, dass körpereigene Stoffe bzw. Gewebe
nicht angegriffen werden. Nur Körperfremdes
wird zerstört. Das sind z. B. Krankheitserreger und
fremde Proteine.
Der "alchimist" scheidet das Gute vom
Schlechten. Wenn der "alchimist" zu schwach ist,
bedeutet dies also, dass eine Insuffizienz der
Verdauungstätigkeit besteht.
Wird durch die Belegzellen im Magen zu wenig
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Salzsäure produziert, können pathogene
Mikroorganismen leichter im Chymus überleben
und in den Darm gelangen. Da „zu wenig“ relativ
ist, kann dies auch entstehen, wenn entsprechend
der Leistung des Magens eine zu große Menge
gegessen und getrunken wird. Aber nicht nur
pathogene Mikroorganismen können leichter
überleben, die Proteine und das Kollagen der
Nahrung werden auch zu wenig denaturiert, d. h.
zu wenig ihrer Natur beraubt. Alles, was wir von
außen, von anderen Lebewesen aufnehmen, ist ja
ein Fremdkörper in uns. Daher muss das Fremde
zerstört werden, sonst würden die üblichen
Immunreaktionen entstehen.
Zu wenig Magensaft bedeutet auch zu wenig
Intrinsic-Faktor mit der Folge, dass Vitamin B12
im Ileum nicht genügend resorbiert wird.
Im Duodenum geht aber im Anschluss an den
Magen die Verdauung weiter. Galle und
Bauchspeichel kommen hinzu. Die
Nahrungsbestandteile werden weiter zerlegt. Die
meisten verwertbaren Nahrungsbestandteile
werden jetzt – hoffentlich gründlich denaturiert über die Dünndarmzotten ins Blut und ins
Lymphsystem bzw. in die Lymphe resorbiert.
Ein Rest, der durch die Verdauugssäfte nicht
geknackt werden konnte, wandert in den
Dickdarm. Hier warten im gesunden Zustand
eubiotische Mikroorganismen, die den Rest
erledigen. Diese Mikroorganismen haben eine
Schutzfunktion gegenüber pathogenen Keimen,
eine Barrierefunktion z. B. gegenüber
Salmonellen oder Pilzen. Sie fördern den
Stoffwechsel der Darmwand und die
Darmmotilität. Sie sind das letzte Glied im Darm,
das an der Nahrungsverwertung beteiligt ist.
Durch sie werden verschiedene lebenswichtige
Verbindungen gebildet: z. B. Vitamin B1, - B2, B6 - B12, - K (das hier gebildete B12 ist auch der
Grund, weshalb vegan lebende Menschen keinen
Mangel bekommen müssen).
Eubiotische Mikroorganismen regen das
Immunsystems in der Darmwand in der Art an,
dass es seine Aktivität in diesem Bereich
zentriert. Ist dieser Prozess gestört, kann es zu
einer besonderen Situation kommen. Man kann
den Eindruck bekommen, dass es dem
Immunsystem in gewisser Weise langweilig wird,
wenn es nicht genügend mit eubiotischen
Mikroorganismen im Darm bzw. an der
Darmschleimhaut konfrontiert ist, es „vergreift“
sich dann an der Haut (Neurodermitis) oder an
den Bronchialschleimhäuten (Asthma bronchiale)
und verursacht Reaktionen, für die es eigentlich
nicht vorgesehen ist.
Eine wichtige Tätigkeit der eubiotischen
Mikroorganismen darf man keinesfalls übersehen:
Es ist ihre Stoffwechselaktivität, die u. a.
bakterieller Gifte abbaut. Damit arbeiten die
eubiotischen Mikroorganismen entgiftend.
Alles in allem kann man wirklich von einer
Alchymistenküche sprechen, die da im Menschen
im „Bauch“ vorhanden ist. Diese
Alchymistenküche ist sehr ist sensibel. Wenn sie
durcheinandergebracht wird, hat das Folgen für
den gesamten Organismus. Paracelsus hat es vor
einem halben Jahrtausend schon gesagt: „ ... so
ist der alchimist nit vollkommen in seim
instrument: als dann folgt hernach corruptio: dz
ist darnach ein mutter aller kranckheiten ... „
Ursachen
Die Ursachen sind vielfältig. Die wichtigsten sind
im Folgenden aufgeführt:
➢ Überernährung, insbesondere mit
Mehlspeisen und Zucker
➢ Insuffizienz der Verdauungssäfte,
hereditär angelegt oder durch chronische
Überlastung erworben
➢ Umweltschadstoffe
➢ Konservierungsmittel
➢ Wirkstoffe von chemisch definierten
Arzneimitteln, auch Antibiotika
➢ Das Alter, in dem die Produktion der
Verdauungssäfte zurück geht
Therapeutische Möglichkeiten
Die therapeutischen Möglichkeiten sind so
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vielfältig wie die Störungen. Es gibt aber einige
grundsätzliche Maßnahmen, die sinnvoll sind und
an den individuellen Fall angepasst, kombiniert
und angewandt werden können.
Faserreiche Kost
Faserreiche Kost, besonders Gemüse, Salat und
pflanzliche Rohkost sind eine gute Grundlage für
eine gute Verdauung. In ihnen sind viele Stoffe,
wie auch Bitterstoffe, enthalten, die die
Verdauungssäfte anregen. Sie enthalten wenig
Kohlenhydrate, die das Verdauungsystem
überlasten können, wie sie z. B. in Mehlspeisen
vorhanden sind. Gemüse, Salat und pflanzliche
Rohkost wandert langsam durch den
Verdauungstrakt in den Dickdarm. Im Gegensatz
dazu gelangen z. B. bei einer Mahlzeit, die aus
Spagetti, Limonade und süßem Gebäck als
Nachtisch besteht, schnell Kohlenhydrate in den
Dickdarm.
Um es auf den Punkt zu bringen: der Anteil an
Gemüse, Salaten und Rohkost sollte in der
Gesamternährung möglichst hoch gehalten
werden.
Besonders zu erwähnen sind alle Salate, die einen
bitteren Milchsaft haben. Im Grunde schon
arzneilich wirkt Löwenzahnsalat, den man aus
gewöhnlichem Löwenzahn herstellen kann. Die
Blätter werden sehr fein mit einem geeigneten
großen Messer auf einem Holzbrett geschnitten,
allein oder in der Mischung mit anderen Salaten,
mit Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer und Salz
angerichtet.
Arzneimittel
Der "alchimist" kann mit einer spagyrischen
Anwendung gepflegt werden. Der Patient nimmt
3 spagyrische Arzneimittel ein:
➢ PHÖNIX Silybum spag.
➢ PHÖNIX Thuja-Lachesis spag.
➢ PHÖNIX Arsenicum spag.
Am besten ist es, wenn die Tagesdosis von je 60
Tropfen morgens in Wasser – oder noch besser –
in einen abgekühlten Tee aus Anis, Fenchel und
Kümmel, gegeben wird und diese Flüssigkeit über
den Tag getrunken wird.
Beim Vorliegen von fortschreitenden
Systemerkrankung wie Tuberkulose, Leukämie
bzw. leukämieähnlichen Erkrankungen,
entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes
(Kollagenosen), Autoimmunerkrankungen,
multipler Sklerose, AIDS, HIV-Infektion oder
anderen chronischen Viruserkrankungen, wird die
Kombination an die Situation angepasst:
➢ PHÖNIX Silybum spag.
➢ PHÖNIX Hydrargyrum spag.
➢ PHÖNIX Arsenicum spag.
Alle Zitate von Paracelsus sind dieser Quelle entnommen:
Paracelsus, Volumen Paramirum
Transkribiert von Urs Leo Gantenbein aus Huser, Gesammelte
Werke, Bd. 1
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