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Andreas Sommers • Ernährungsberater
Beckersbergstraße 89
24558 Henstedt-Ulzburg
04193 756262
Ballaststoffe
Schluss mit dem Eiweißwahnsinn, der den meisten Menschen und Ihrer Verdauung große
Probleme bei der Verstoffwechselung bereitet und die Nieren übermäßig belastet. Schluss
mit der stark vereinfachenden, ja fast gefährlichen Formel: Kohlenhydrate = Zucker =
schlecht! Kohlenhydrate, insbesondere die komplexen unter ihnen, gehören zu den
wichtigsten Nahrungsbestandteilen.
Ich spreche von den Ballaststoffen.
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Substanz, die Sie ganz einfach jeden Tag zu sich nehmen
können. Diese Substanz durchquert Ihren Magen, passiert den Dünndarm, bindet dabei
allerhand oft für den Körper schädliche Stoffe, erreicht unverdaut den Dickdarm. Trainiert
dabei die Darmbewegung, reinigt und pflegt den Darm, sorgt für ein Sättigungsgefühl und
wird dann auf natürliche Weise ausgeschieden dabei nimmt sie den ganzen „Müll“, den
die Substanz im Verdauungstrakt gesammelt hat, gleich mit.
Die Substanz hat keinerlei Nebenwirkungen und macht nicht dick. Im Gegenteil, sie
aktiviert die Verdauung, sorgt für einen höheren Kalorienumsatz und wirkt so dem
Übergewicht entgegen.
Ach so, sie ist natürlich auch noch cholesterin- und blutzuckersenkend, und gegen
Darmkrebs hilft sie auch noch.
Sience Fiction werden Sie sagen, unbezahlbar oder schlicht nicht möglich!
Ballaststoffe! Jene Pflanzenstoffe die oberflächlich betrachtet keinerlei Nährwert haben,
wegen denen man kräftig kauen muss und die womöglich Blähungen verursachen.
Dem untrainierten Verdauungstrakt mag das so erscheinen, aber wie im körperlichen
Leben muss auch der Verdauungsapparat des Menschen gut trainiert werden, um fit zu
bleiben.
Im Mund beginnt die Verdauung. Faserreiche Speisen müssen verstärkt gekaut werden.
Das reinigt die Zähne und massiert das Zahnfleisch. Im Magen nehmen sie viel Platz ein,
was ein schnelles Sättigungsgefühl hervorruft. Im Darm quellen sie auf (darum bei
vermehrtem Ballaststoffverzehr immer genug trinken) und regen die Darmtätigkeit an,
indem sie den Transportreflex stimulieren. Durch ihr erhöhtes Volumen werden die
Darmwände sanft gedehnt, zusätzlich sind einige Ballaststoffe gelbildend. So wird der
Darm von innen gepflegt.
Wasserlösliche Ballaststoffe binden die für die Fettverdauung notwendigen Gallensäuren.
Um diese neu zu bilden, muss der Körper an seine Cholesterinvorräte. Der
Cholesterinwert sinkt.
Aus dem mit Ballaststoffen angereicherten Nahrungsbrei können die Nahrungsenzyme
und Bakterien ungleich schwerer Glucoseteilchen herauslösen als aus einfachen
zuckerhaltigen Lebensmitteln. Das hat direkten und senkenden Einfluss auf den
Blutzuckerspiegel.
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Andreas Sommers • Ernährungsberater
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Die Ballaststoffe bilden das Substrat (im Dickdarm) für eine vitale Darmflora und die ist
direkt für ein leistungsfähiges Immunsystem verantwortlich.
Aber Vorsicht, sich einfach vorzunehmen mehr Kleie zu essen, wäre der falsche Weg.
Ballaststoffe sind ebenso vielfältig wie die kalorienspendenden Lebensmittel. Diese Vielfalt
gilt es zu nutzen. Ein Vollkornbrot mit einem Apfel. Haferflocken, Hülsenfrüchte, Gemüse,
Obst, Vollkorngetreide.
Erfreuen Sie sich an der ganzen Palette gesunder, ballaststoffreicher Lebensmittel, die die
Natur Ihnen bietet. Verzehren Sie diese möglichst ursprünglich oder schonend zubereitet.
Ein Genuss, der Ihnen und Ihrem Körper zu mehr Wohlbefinden verhilft, ganz ohne, meist
teure, Nahrungsergänzungsmittel oder sogar Medikamente.
Ballaststoffe finden sich in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln. Empfohlen werden
mindestens 30-35 g Ballaststoffe am Tag. Besser sind 50 g. Nahmen unsere Vorfahren im
19. Jhd. noch über 100 g Ballaststoffe am Tag mit Ihrer Nahrung auf, sind es heute oft
nicht einmal mehr 25 g.
Ein paar Beispiele:
100 g Weizenkörner (VK) enthalten ca. 10 g Ballaststoffe, Roggenschrot sogar fast 14 g
100 g Weizenmehl Typ 405 nur 4 g
100 g Linsen 10 g Ballaststoffe
100 g weiße Bohnen sogar 17 g (Quelle GU Nährwerttabelle)
Ich möchte nocheinmal betonen, die Ballaststoffe sind das „Substrat“ für eine gesunde
Mikrobiologie (im Darm) und der Mensch kann ohne Mikrobiologie nicht überleben!
Und hier können Sie selber tätig werden. Fangen Sie in Ihrem eigenen Darm an. Denken
Sie bei Ihrem täglichen Essen an die vielen Milliarden Bakterien, Enzyme, Pilze in Ihrem
Verdauungstrakt. Diese machen die meisten essentiellen Mikronährstoffe für den Körper
erst verfügbar. Die Mikrobiologie braucht für ihre Existenz ein gesundes Substrat.
Dieses besteht vor allem aus langkettigen Kohlenhydraten (Ballaststoffen), aus wenig oder
gar nicht verarbeiteten Lebensmitteln, in der Hauptsache pflanzlicher Herkunft. Lange Zeit
galten diese als wertloser Ballast, da die meisten davon unverdaut wieder ausgeschieden
werden. Heute erkennt man immer mehr, dass diese Heimstatt für eine vielfältige
Mikrobiologie sind.
Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf eine möglichst unverarbeitete, ballaststoffreiche
Pflanzenkost (Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse, Salate usw.)
So sorgen sie für die Grundlage einer gesunden Mikrobiologie, und diese für ein robustes
Immunsystem, Sie bleiben gesund sowohl am Körper, als auch am Geist.
Und übrigens müffelt es bei Blähungen und Stuhlgang nicht mehr – ein weiteres Indiz für eine gute
Verdauung.
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