Diagnose „zuckerkrank“

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Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“
Diagnose „zuckerkrank“
Ein Frage-Antwort-Katalog
Inhalt
1. Was bedeutet „zuckerkrank“?
4
2. Warum ist Diabetes gefährlich?
6
3. Wie entsteht Diabetes?
8
Macht Zucker zuckerkrank?
Quarks & Co beantwortet interessante Fragen zur Volkskrankheit
Diabetes mellitus
4. Woran erkennt man Diabetes?
13
5. Kann man Diabetes vorbeugen?
15
6. Welche Therapien gibt es bei Diabetes?
16
7. Wird Diabetes in Zukunft heilbar sein?
19
8. Literatur, Adressen, Links
21
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
9. Index
23
früher war die Diagnose „zuckerkrank“ für die Betroffenen ein schwerer
Schicksalsschlag, denn von da ab musste man den Lebensstil ändern, die
Ernährung umstellen und den Blutzucker in regelmäßigen Abständen vom Arzt
einstellen lassen. Diabetes ist ein gutes Beispiel für die Sonnenseite und die
Schattenseite des Fortschritts. Die süße und fettreiche Kost unserer Wohlstandsgesellschaft ist eine Provokation für unseren Körper, der immer noch auf
magere Zeiten eingestellt ist. Dieses Zuviel des Guten, gepaart mit wenig
Bewegung, hat zu einem besorgniserregenden Anstieg von Diabeteserkrankungen
in den vergangenen Jahrzehnten geführt. Doch beim Thema Diabetes gibt es auch
gute Nachrichten: Durch vereinfachte Blutzuckertests, die jeder selbst durchführen
kann, neue Medikamente und praktische Verabreichung von Insulin lässt sich immer
besser mit der Krankheit leben.
Impressum
Text:
Tilman Hassenstein,
Harald Raabe (Kapitel 7)
Redaktion:
Daniele Jörg
Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Werner A. Scherbaum
Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Copyright: WDR Januar 2002
Bildnachweis:
S. 4 WDR; S. 5 o. Monks Produktion,
München; S. 6 WDR; S. 7 o. DPA
03076236000, Mitte WDR/Argus/
Janke; S. 14 re. WDR/Version/Sachs,
li. WDR; S. 15 o. WDR/MEV, u. WDR/
Zentralbild Hirndorf; S. 16 WDR; S.
17 li. Lilly Pharma Holding, Bad
Homburg, re. WDR; S. 19 WDR; S. 20
o. Bundesanstalt für Milchforschung,
Kiel, u. Monks Produktion, München
Die Wissenschaft arbeitet an Therapien der Zukunft, mit denen die Krankheit möglicherweise eines Tages völlig heilbar sein wird, und so wird die Diagnose
„zuckerkrank“ eines Tages der Vergangenheit angehören.
Wir haben für Sie recherchiert!
Viel Spaß beim Lesen
Ihr
Weitere Informationen erhalten sie unter:
www.quarks.de
Gestaltung:
Designbureau Kremer & Mahler, Köln
2
Illustrationen und Grafiken:
Designbureau Kremer & Mahler,
Köln
Ranga Yogeshwar
Diese Broschüre wurde auf 100 %
chlorfrei gebleichtem Papier
gedruckt.
3
1
Was bedeutet
„zuckerkrank“?
Der Name lässt eigentlich gar nichts
Schlimmes vermuten: Zuckerkrankheit.
Der medizinische Fachbegriff dafür
ist „Diabetes mellitus“. Das bedeutet übersetzt ungefähr „honigsüßer
Durchfluss“. Und tatsächlich ist bei
einer Zuckerkrankheit das fließende
Blut süß und häufig auch der Urin.
In der Vergangenheit haben Ärzte eine
Zuckerkrankheit diagnostiziert, indem
sie den Urin ihrer Patienten schmeckten.
Auch heute ist die Diagnose der
Zuckerkrankheit eindeutig – allerdings
wird sie mit einer Blutuntersuchung
gestellt. Wenn die Konzentration
des Blutzuckers bestimmte Werte übersteigt, steht damit die Diagnose
fest: zuckerkrank. Die Grenze ist
abhängig davon, ob die Blutentnahme
auf nüchternen Magen erfolgte oder
nach einer Mahlzeit. Denn nach dem
Essen steigt der Blutzuckerspiegel vorübergehend an.
nüchtern
normal
auffällig
Diabetes
unter 100
über 100
über 110
nach einer
Mahlzeit
unter 140
140 – 200
über 200
Die Konzentration des Blutzuckers wird in
Milligramm pro 100 Milliliter Blut angegeben
Energielieferant. Das Gehirn gewinnt
seine Energie sogar ausschließlich aus
Zucker, den das Blut ständig zur
Verfügung stellt.
7,5 kg
Fett
46 Liter
Wasser
Das Stoffwechselhormon Insulin besteht aus
zwei Ketten von Eiweißbausteinen
etwas Eisen + Phosphor
0,7 kg
Zucker
3,8 kg
Salz
Insulin sowohl dafür, dass die Zellen
genug Energie zur Verfügung haben,
als auch für einen konstanten Blutzuckerspiegel.
Menschen mit Diabetes in Deutschland
Mio.
7
6
5
4
3
Zutaten eines Menschen mit einem Gewicht
von 70 Kilogramm
2
Magen
1
Jahr
0
Genau genommen handelt es sich
beim Blutzucker um Glukose (Traubenzucker). Glukose wird aus der Nahrung
aufgenommen und auch vom
Organismus selbst hergestellt – je nach
Bedarf. Über das Blut gelangt der
Energieträger Glukose in alle Organe
und Gewebe des Körpers, wird von
den Zellen aufgenommen und in
Energie umgewandelt. Ein Regelkreislauf sorgt dafür, dass die Konzentration
des Blutzuckers konstant bleibt und
so immer die richtige Menge an
„Treibstoff“ zur Verfügung steht.
Was ist Insulin?
4
Wenn die Glukose-Konzentration im
Blut zu hoch ist, besteht eine
Zuckerkrankheit – Diabetes mellitus.
In Deutschland gibt es zur Zeit mehr
als fünf Millionen Diabetiker. Und wie
in den meisten Ländern der Erde
steigt die Zahl weiter an. Damit ist
die Zuckerkrankheit eine der häufigsten
chronischen Erkrankungen – mit weit
reichenden Folgen.
12 kg
Eiweiß
Warum ist Zucker im Blut?
Ein erwachsener Mensch besteht zu
etwa einem Prozent aus unterschiedlichen Zuckermolekülen. Diese
Kohlenhydrate sind Bestandteil vieler Zellen und Gewebe. Aber vor
allem ist Zucker ein wichtiger
Diabetes –
eine echte Volkskrankheit
Damit die Zellen der Muskeln und des
Fettgewebes Glukosemoleküle aus
dem Blut aufnehmen können, ist
Insulin notwendig. Wie ein Schlüssel
öffnet das Hormon Kanäle in den
Zellmembranen, durch die Glukose
dann in das Zellinnere gelangt. So sorgt
Nieren
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Die Häufigkeit der Zuckerkrankheit steigt
in Deutschland seit den fünfziger Jahren kontinuierlich an
Bauchspeicheldrüse
Dünndarm
Die Bauchspeicheldrüse liegt unterhalb des
Magens. Sie produziert Verdauungssäfte und
Insulin – je nach Bedarf
Insulin entsteht in der Bauchspeicheldrüse. Spezialisierte Zellen, die wie
Inseln in dem Stoffwechselorgan
verteilt sind („Inselzellen“), produzieren das Hormon je nach Bedarf und
geben es ins Blut ab.
Denn etwas zuviel Zucker im Blut ist
kein harmloser Laborbefund, sondern
die Grundlage für verschiedene ernste Gesundheitsstörungen. Der hohe
Zuckerspiegel selbst tut nicht weh.
Aber seine Folgen bedrohen nicht nur
die Lebensqualität, sie gefährden
auch das Leben selbst.
Produziert die Bauchspeicheldrüse
zu wenig Insulin, kann Glukose nur
vermindert in die Zellen eindringen
und der Blutzuckerspiegel steigt.
5
2
Warum ist Diabetes
gefährlich?
In der richtigen Dosierung ist Glukose
ein wertvolle Energiequelle. Das
Gehirn kann sich nur von Glukose
ernähren. Sinkt der Blutzuckerspiegel
ab, reagiert der Körper deshalb sofort
mit Heißhunger, Schwitzen, Zittern und
Verwirrtheit – typische Symptome
einer „Unterzuckerung“. Schließlich
kommt es zur Ohnmacht, weil das
Gehirn wegen Energiemangel nicht
Das Gehirn ist darauf angewiesen, ständig mit
Glukose aus dem Blut versorgt zu werden
mehr funktioniert. Dann ist schnelle
medizinische Hilfe erforderlich, sonst
drohen bleibende Schäden des zentralen Nervensystems.
Aber auch ein zu hoher Zuckerspiegel
im Blut hat direkte Folgen: Müdigkeit,
Schwäche, häufiges Wasserlassen
und starker Durst. Steigt der Glukosespiegel weiter an, kommt es auch hier
zu Verwirrtheit und schließlich zum
Koma – ebenfalls ein medizinischer
Notfall.
Ein solch dramatisches Entgleisen
des Blutzuckerspiegels verläuft innerhalb von Stunden oder Tagen und es
kommt deshalb meist schnell zu
einer medizinischen Versorgung. Aber
6
auch ein nur leicht erhöhter Blutzucker,
der sich nicht direkt durch Symptome
bemerkbar macht, richtet Schaden an
– zunächst unbemerkt.
Tückische Langzeitwirkungen
Die Glukosekonzentration im Blut ist
keine feste Größe. Sie steigt zum
Beispiel nach einer Mahlzeit an und
sinkt bei vermehrtem Energieverbrauch. Nach dem Essen kann der
Blutzucker bei Gesunden Werte von
bis zu 140 (Milligramm pro 100 Milliliter, mg/dl) erreichen. Liegt der
Blutzuckerspiegel aber häufig darüber
oder steigt er auch im nüchternen
Zustand auf Werte über 110, dann leiden darunter die Blutgefäße – zu viel
Glukose ist Gift für das Kreislaufsystem.
In den großen Blutgefäßen fördert ein
erhöhter Glukosespiegel Arteriosklerose. Die sogenannte Gefäßverkalkung ist die Grundlage für
Durchblutungsstörungen verschiedenster Art. Schlaganfälle und vor
allem Herzinfarkte treten bei
Diabetikern viel häufiger auf als bei
Menschen ohne Zuckerkrankheit.
einen schlecht eingestellten Diabetes
geschädigt. Gerade an den Beinen sind
dadurch das Gefühl und die Schmerzwahrnehmung gestört. Weil Druckschäden und Verletzungen dann
nicht wahrgenommen werden, steigt
die Gefahr von Gewebeschäden. Im
schlimmsten Fall müssen die Ärzte
amputieren.
Um dauerhafte Schädigungen zu
vermeiden kommt es darauf an, eine
Zuckerkrankheit frühzeitig zu erkennen und erhöhte Blutzuckerwerte
so gut wie möglich zu korrigieren. In
vielen Fällen lassen sich allein mit einer
Umstellung der Lebensweise schwere medizinische Komplikationen verhindern. In anderen Fällen sind
Medikamente erforderlich. Diabetes
hat verschiedene Ursachen, und deshalb gibt es auch unterschiedliche
Therapien.
Der erhöhte Blutzucker schädigt vor
allem die großen und kleinen Arterien.
Das Überangebot an Glukose bewirkt
auf verschiedenen Wegen, dass
agressive Stoffwechselprodukte entstehen, die die Gefäßwände schädigen. Durchblutungsstörungen in
verschiedenen Organen und Körperregionen sind die unweigerliche
Konsequenz.
Welche Folgen
kann Diabetes haben?
Veränderungen der Blutgefäße treten bei Diabetikern sowohl an den
großen Arterien als auch an sehr feinen Adern, vor allem in der Niere und
der Netzhaut des Auges auf. Durchblutungsstörungen in diesen empfindlichen Organen haben schwerwiegende Folgen: Diabetes ist die
mit Abstand häufigste Ursache für
Erblindung bei Erwachsenen. Und
die meisten Fälle von Nierenversagen
sind auf Diabetes zurückzuführen.
Gefährliche Folgen der Zuckerkrankheit:
Erblindung, Nierenversagen, Herzinfarkt
Oft kommt es zu einer verminderten
Durchblutung der Beine und Füße.
Dann ist die Haut sehr empfindlich,
Wunden heilen schlecht und die
Gefahr ist groß, dass Gewebe abstirbt.
Auch die Nervenzellen werden durch
7
3
Wie entsteht
Diabetes?
Eines haben alle Zuckerkranken
gemeinsam: einen erhöhten Blutzuckerspiegel – jedenfalls ohne Therapie. Aber darüber hinaus verläuft
die Krankheit sehr individuell. Und
es gibt zwei voneinander ganz unabhängige Entstehungsweisen. Deshalb
unterscheiden die Ärzte bei Diabetes
die Typen 1 und 2.
Diabetes mellitus Typ 1
Diese Form der Zuckerkrankheit
wurde früher als JugendlichenDiabetes bezeichnet, weil sie typischerweise schon im Kindes- und
Jugendalter beginnt. Das körpereigene
Immunsystem richtet sich bei Typ-1Diabetikern gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und zerstört sie.
Deshalb ist die Insulinproduktion
vermindert, oft kommt sie ganz zum
Erliegen. In der Folge steigt der
Blutzuckerspiegel an. Bei einem Typ1-Diabetes muss der körpereigene
Insulinmangel immer durch die Gabe
von Insulin als Medikament ausgeglichen werden.
Warum sich das Immunsystem gegen
die körpereigenen Zellen richtet, ist
nicht sicher bekannt. Die Erbanlagen
spielen eine gewisse Rolle, aber es
müssen weitere Faktoren dazu kommen, um den zerstörerischen Prozess
in Gang zu setzen. Verschiedene
Beobachtungen weisen darauf hin,
dass Virusinfektionen beteiligt sind.
Die Mikroorganismen sind wahrscheinlich in bestimmten Teilen den
insulinproduzierenden Zellen in der
Bauchspeicheldrüse sehr ähnlich.
8
Wenn das Immunsystem sich gegen
die Eindringlinge richtet, zerstört es
damit unbeabsichtigt auch die wichtigen Insulin-Zellen. Dieses Phänomen
nennen die Mediziner Autoimmunität
– Diabetes Typ 1 ist eine AutoimmunErkrankung.
Immer wieder wurden auch Impfstoffe
verdächtigt, Diabetes vom Typ 1 auszulösen. Aber das gilt heute als
widerlegt. Manche Studien deuten
sogar darauf hin, dass Impfungen vor
dem Ausbruch eines Diabetes schützen könnten.
Auch Nahrungsmittelbestandteile,
vor allem Eiweißstoffe, sollen das
Immunsystem gegen die körpereigenen Insulinzellen anstacheln.
Besonders Kuhmilch und Getreideprodukte, die Gluten enthalten, könnten bei Kleinkindern zu der selbstzerstörerischen Abwehrreaktion
führen. Aber dafür gibt es keine
sicheren Beweise. Klar ist dagegen,
dass Kuhmilch und manche Getreidesorten ein gewisses Allergie-Risiko
aufweisen, wenn sie zu früh gefüttert werden; Und dass Stillen über
mindestens sechs Monate die beste
Ernährungsform für Säuglinge ist.
Typ 1
Typ 2
Beginn der
Symptome
meist
plötzlich
schleichend
Alter bei
Beginn
meist jung
meist älter
Gewicht
oft schlank
fast immer
übergewichtig
Insulin zur
Therapie
notwendig
immer
in einigen Fällen
bei fortgeschrittener
Erkrankung
Ursache
Autoimmunität
falsche Ernährung
und Bewegungsmangel
Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und 2
Diabetes mellitus Typ 2
1,1
Der weitaus überwiegende Teil (95
Prozent) der Zuckerkranken gehört
zu den Typ-2-Diabetikern. Diese Form
wurde früher auch Altersdiabetes
genannt, da fast ausschließlich ältere Personen betroffen waren. Aber
zunehmend entwickeln auch junge
Menschen und sogar Kinder diese
Form der Zuckerkrankheit, deren
Ursachen sich grundsätzlich von
denen des Typ 1 unterscheiden:
Diabetes Typ 2 entsteht vor allem durch
Übergewicht und Bewegungsmangel
– eine echte Zivilisationskrankheit.
Passive Lebensweise und fettreiche Ernährung
fördern das Entstehen von Diabetes
In Großbritannien wurde gut dokumentiert, wie sich die Diabeteshäufigkeit im letzten Jahrhundert
entwickelte: Während der Kriege
nahm die Zahl der Erkrankungen
sehr deutlich ab. Das lässt sich eindeutig mit dem Mangel an Nahrungsmitteln und vermehrter körperlicher Aktivität zu Kriegszeiten
erklären. Auch in Deutschland war
Diabetes Typ 2 in den fünfziger Jahren noch selten und die Häufigkeit
stieg zusammen mit dem Wohlstand an.
Aber auch bei dieser Form der
Zuckerkrankheit bilden die Erbanlagen
den Boden, auf dem die Erkrankung
des Zuckerstoffwechsels erst entstehen
kann. Leidet ein Elternteil an einem
Krieg
Krieg
0,9
0,7
0,5
1905 1910 1915 1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950
Häufigkeit von Diabetes in Großbritanien:
Während der Kriege gingen die Erkrankungen
deutlich zurück
Typ-2-Diabetes, dann haben die
Kinder ein Erkrankungsrisiko von
40 Prozent. Sind beide Eltern Diabetiker steigt das Risiko statistisch
sogar auf 70 Prozent. Wahrscheinlich
vererben die Eltern, wie gut die spezialisierten Inselzellen der Bauchspeicheldrüse auf einen erhöhten
Insulinbedarf reagieren. Ist die
Insulinproduktion wegen der Gene
begrenzt, so kann ein erhöhter Bedarf
an Insulin nicht gedeckt werden und
es kommt zum Diabetes.
Und der Insulinbedarf ist bei vielen
Menschen erhöht – vor allem bei Übergewicht und Bewegungsarmut. Der
Grund dafür ist, dass dabei die Zellen
des Fett- und Muskelgewebes schwächer auf das Stoffwechselhormon
reagieren. Die Ärzte nennen das
Insulinresistenz. Obwohl die gleiche Menge des Hormons zur Verfügung
steht, nehmen die Zellen weniger
Glukose auf – die Zuckerkonzentration
im Blut steigt. Das versucht der
Körper wiederum durch eine erhöhte Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse auszugleichen. Doch
wenn die Reserven erschöpft sind, entgleist der Zuckerstoffwechsel.
Wie empfindlich die Zellen auf Insulin
reagieren, oder wie resistent sie
sind, ist abhängig von Körpergewicht
9
Ist ein Schwangerschaftsdiabetes
erkannt, lassen sich erhöhte Zuckerwerte meistens mit einer entsprechenden Diät senken. Nur wenn die
Ernährungsumstellung nicht reicht,
müssen die Schwangeren Insulin
spritzen. Nach der Geburt des Kindes
verschwindet ein schwangerschaftsbedingter Diabetes in aller Regel wieder. Aber die betroffenen Frauen
haben ein deutlich erhöhtes Risiko,
im weiteren Verlauf ihres Lebens
an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Body Mass Index
Frauen
19
24
Untergewicht Normalgewicht
20
30
Übergewicht
25
Fettleibig
30
Männer
Beispiel:
BMI =
Körpergewicht (kg)
Grösse (m) · Grösse (m)
BMI =
75 kg
1,80 m · 1,80 m
= 23,1
Der Body Mass Index gibt an, ob Übergewicht besteht. Mehr zum Thema
Körpergewicht und Abnehmen im Quarks Skript „Diäten unter der Lupe“
und körperlicher Aktivität. Bei großem Übergewicht (Body Mass Index,
BMI über 35) steigt das Diabetesrisiko
auf das hundertfache eines schlanken Menschen (BMI 21). Auch bei
einem noch normalen BMI von 25 ist
das Risiko zwei bis dreimal höher.
Wie Körpergewicht und Insulinresistenz zusammenhängen ist noch nicht
endgültig aufgeklärt. Aber vieles
deutet darauf hin, dass vom Fettgewebe produzierte Hormone zur
Insulinresistenz führen – je mehr
Körperfett, desto höher der Insulinbedarf.
Was macht besonders anfällig
für Diabetes Typ 2?
Allerdings führt Übergewicht nur bei
einer ererbten Veranlagung zur
Zuckerkrankheit. Besonders anschaulich wird der Zusammenhang bei
Bevölkerungsgruppen, deren genetische Ausstattung ein hohes Risiko
für Fettleibigkeit und so auch Diabetes
mit sich bringt und die ihre Lebensweise in den letzten Jahrzehnten
deutlich geändert haben. Das ist
10
bei den Pima-Indianern, die im Süden
der USA leben, der Fall.
Solange die Indianer in ihrem angestammten, kargen Lebensraum als
Bauern und Jäger lebten, konnten sich
ihre Diabetes fördernden Anlagen nicht
auswirken. Im Gegenteil: Sie bedeuteten in der unwirtlichen Umgebung
einen Überlebensvorteil – gute „Futterverwerter“ brauchen weniger Nahrung
zum Leben. Aber mit der Zivilisation
im letzten Jahrhundert kamen Fast
Food, Fernseher und Arbeitslosigkeit.
Seit den 1950er Jahren nahmen Übergewicht und damit die Diabeteshäufigkeit unter den Pima stark zu. Heute
ist jeder zweite erwachsene PimaIndianer zuckerkrank – ein deutlicher
Zusammenhang zwischen Lebensstil,
Körpergewicht und Diabetes.
Vorübergehend zuckerkrank
Eine Sonderform der Zuckerkrankheit
tritt bei schwangeren Frauen auf
und verschwindet meistens unmittelbar nach der Geburt wieder. Auch hier
spielen Erbanlagen und Übergewicht
eine große Rolle. Etwa vier Prozent
Jede 25. Schwangere entwickelt einen
Schwangerschaftsdiabetes
der Schwangeren bekommen im
Verlauf der Schwangerschaft einen
sogenannten Gestations-Diabetes –
der aber oft nicht erkannt wird.
Die körperlichen Veränderungen
während der Schwangerschaft führen zu einem höheren Insulinbedarf.
Wenn der von den insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse nicht gedeckt werden kann,
steigt die Glukosekonzentration im
Blut. Das kann vor allem für das
Ungeborene gefährlich werden: auffälliges Größenwachstum, Ernährungsstörungen und Anpassungsschwierigkeiten nach der Geburt
sind häufige Folgen.
Erhöhtes Risiko für einen
Schwangerschaftsdiabetes:
• Zuckerkrankheit in der Verwandtschaft
• bereits ein Kind mit hohem Geburtsgewicht (mehr als 4000 Gramm)
• Übergewicht schon vor der Schwangerschaft
• Schwangerschaftsdiabetes schon in
einer früheren Schwangerschaft
• Alter über 35 Jahre
• Zucker im Urin
Ein Schwangerschaftsdiabetes macht
sich meistens nicht über eindeutige
Symptome bemerkbar und wird deshalb häufig zu spät oder gar nicht
erkannt. Deshalb sollen Frauen, die
ein erhöhtes Diabetesrisiko haben,
während einer Schwangerschaft
grundsätzlich mit einem sogenannten Glukosetoleranztest (siehe Kapitel
4) auf erhöhte Zuckerwerte untersucht
werden. Derzeit wird in Deutschland
im Rahmen von Modellversuchen
geprüft, ob ein Diabetes-Screening
in der Routine der Schwangerschaftsvorsorge sinnvoll ist.
Der Risikotest
Niemand kann vorhersagen, ob
jemand mit Sicherheit an Diabetes
erkranken wird oder nicht. Aber die
Faktoren, die das Entstehen dieser
Diabetesform fördern, sind so eindeutig, dass jeder selbst sein persönliches Risiko einschätzen kann.
Der Diabetes-Test des Deutschen
Diabetes-Forschungsinstituts Düsseldorf hilft dabei, die individuelle
Erkrankungswahrscheinlichkeit zu
ermitteln. Wer ein erhöhtes Risiko hat,
kann seine Situation mit dem Arzt
besprechen und überprüfen, welche Möglichkeiten es gibt, der
Gefährdung entgegen zu wirken.
11
4
Der Diabetes-Risikotest
Alter
bis 45 Jahre
45 – 54 Jahre
55 – 64 Jahre
ab 64 Jahre
0 Punkte
2 Punkte
3 Punkte
4 Punkte
Body Mass Index
(Berechnung siehe Seite 10)
unter 25
0 Punkte
25 – 30
1 Punkt
über 30
3 Punkte
Hüftumfang
Männer
unter 94 cm
94 – 102 cm
über 102
Frauen
unter 80 cm
80 – 88 cm
über 88
0 Punkte
3 Punkte
4 Punkte
0 Punkte
3 Punkte
4 Punkte
Treiben Sie Sport oder betätigen Sie sich körperlich in
der Freizeit oder bei der
Arbeit über mindestens 30
min. an den meisten Tagen?
ja
0 Punkte
nein
2 Punkte
Hat Ihnen jemals ein Arzt gesagt, dass Sie einen erhöhten
Blutzucker haben (z. B. bei
einer medizinischen Untersuchung, während einer Krankheit oder in der Schwangerschaft)?
nein
0 Punkte
ja
5 Punkte
Ist bei einem Ihrer Familienangehörigen irgendwann einmal
ein Diabetes diagnostiziert
worden?
nein
0 Punkte
ja
3 Punkte
Großvater, Onkel,
Tante, Cousin, aber
nicht Ehepartner,
Geschwister oder
eigene Kinder
ja
5 Punkte
der eigene Vater,
die eigene Mutter,
Geschwister oder
ein eigenes Kind
Gesamtpunktzahl
Auswertung:
Wie oft essen Sie Gemüse,
Früchte oder Beeren?
jeden Tag
0 Punkte
nicht jeden Tag
1 Punkt
unter 10: geringes Risiko
10 bis 14: leicht erhöhtes Risiko
15 bis 19: mittleres Risiko
Woran erkennt
man Diabetes?
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel ist nicht
spürbar. Aber er führt zu Symptomen,
die auf eine Zuckerkrankheit hindeuten. Müdigkeit und Appetitlosigkeit
können zwar viele Gründe haben –
sie können aber auch als Folge hoher
Blutzuckerwerte auftreten. Wer ein
erhöhtes Diabetesrisiko hat, sollte solche Symptome nicht als leichte
Befindlichkeitsstörung oder stressbedingt abtun, sondern ihnen auf den
Grund gehen.
über 24: sehr hohes Risiko
© DDFI Düsseldorf
12
Aber die Messung des Blutzuckers ist
nur eine Momentaufnahme. Die Werte
schwanken und können zum Beispiel
lediglich nach einer Mahlzeit über den
Normalbereich hinausgehen.
Blutzucker mg/dl
200
150
100
50
•
•
•
•
•
•
•
Symptome einer Überzuckerung:
Abgeschlagenheit, körperliche
Schwäche, Appetitlosigkeit
starker Durst, häufiges Wasserlassen
Juckreiz
Infektionen, Wundheilungsstörungen
Gewichtsverlust
Sehstörungen
bei sehr hohen Zuckerwerten: Übelkeit und Erbrechen, Oberbauchschmerzen, saurer Geruch der Atemluft, Ohnmacht
Nur leicht erhöhte Blutzuckerspiegel
machen sich erst durch die langfristigen Folgen bemerkbar. Doch dann
ist oft schon Schaden entstanden, der
nicht wieder zu beheben ist.
Sehstörungen, Gefühlsstörungen in
den Beinen oder Herzbeschwerden
sind Alarmzeichen und müssen immer
ärztlich abgeklärt werden.
20 bis 24: hohes Risiko
Haben Sie jemals Tabletten für
den Blutdruck eingenommen?
nein
0 Punkte
ja
2 Punkte
Für Reihenuntersuchungen werden
manchmal auch Urin-Teststreifen
verwendet, die aber nur deutlich
erhöhte Zuckerwerte nachweisen
und immer durch eine Blutuntersuchung bestätigt werden müssen.
Erhöhter Blutzucker = zuckerkrank
Die Diagnose eines Diabetes ist meistens denkbar einfach: Ein Tropfen
Blut reicht aus, um einen erhöhten
Glukosewert sicher festzustellen.
0
Frühstück Mittagessen Abendessen
Der Blutzuckerspiegel steigt nach jeder
Mahlzeit und sinkt dann wieder ab
Dann kann ein negatives Messergebnis
in die Irre führen. Das ist oft zu Beginn einer Diabeteserkrankung der
Fall. Aber auch nur zeitweise erhöhte Glukosespiegel können Schaden
anrichten und müssen deshalb möglichst früh entdeckt werden. Bei
bestehendem Verdacht bringt ein
Belastungstest Klarheit: der sogenannte Glukosetoleranztest.
Dazu muss man nach einer NüchternBlutzuckerkontrolle eine festgelegte Menge Traubenzucker (75 Gramm)
in Wasser aufgelöst trinken. Dann wird
der Blutzuckerwert nach einer und
nach zwei Stunden bestimmt. Bei
Gesunden steigt er auch nach dieser
Belastung nicht über 140 mg/dl.
Aber bei manchen Personen, die
nüchtern normale Zuckerwerte haben,
wird jetzt ein versteckter Diabetes
offensichtlich.
13
Diabetikerroutine:
Das tägliche Blutzuckermessen
Moderne Messtechnik macht es möglich: die Blutuntersuchung zuhause
und unterwegs. Mit einem Tropfen Blut
aus der Fingerkuppe und einem handlichen Gerät lässt sich der aktuelle
Blutzuckerwert schnell und sicher bestimmen. Das beherrschen auch diabeteskranke Kinder schon „spielend“.
Blutzuckerbestimmung: ein Tropfen Blut und
ein handliches Gerät
Das regelmäßige Messen der Blutzuckerkonzentration ist unverzichtbar, um eine Zuckerkrankheit wirksam zu behandeln. Nur wenn es
gelingt, den Glukosewert ständig
so weit wie möglich im normalen
Bereich zu halten – ob durch Diät
und/oder Medikamente – lassen
sich die gefürchteten Folgen eines
Diabetes vermeiden. Da der Zuckerspiegel im Tagesverlauf und in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme
schwankt, sind teilweise mehrere
Kontrollen am Tag notwendig.
Lässt sich Diabetes vorhersagen?
Für den Diabetes Typ 2 sind die
Risikofaktoren bekannt. Deshalb
lässt sich sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Einzelner erkranken wird. Aber eine Vorhersage ist nicht
möglich. Man kann Glück haben und
14
trotz gravierender Risiken gesund bleiben, oder trotz geringer Wahrscheinlichkeit zuckerkrank werden.
Aber für den Typ-1-Diabetes gibt es
eine Untersuchungsmethode, die
eine spätere Erkrankung in einigen
Fällen mit großer Sicherheit vorhersagt. Sind im Blut spezielle Antikörper des Immunsystems vorhanden, die sich gegen die körpereigenen
Insulinzellen richten, muss man von
einer späteren Erkrankung ausgehen.
Mit solchen Untersuchungen des
Immunsystems haben Münchner
Forscher herausgefunden, dass die
Grundlagen für einen späteren Typ1-Diabetes oft schon in frühester
Kindheit entstehen. Das macht zwar
noch keine vorbeugende Behandlung
möglich. Aber diese Forschungen
helfen, die Prozesse, die zur Selbstzerstörung der Insulinzellen in der
Bauchspeicheldrüse führen, besser
zu verstehen.
5
Kann man Diabetes
vorbeugen?
Die Antwort ist: ja! Allerdings nur für
den Typ 2. Bei Diabetes von Typ 1 ist
bisher noch nicht bekannt, welche
Umweltfaktoren die Erkrankung mit
verursachen. Deshalb gibt es auch
keine vorbeugenden Maßnahmen.
Aber bei Typ 2 weiß man sehr gut, was
den Ausbruch der Zuckerkrankheit fördert (siehe Kapitel 3). Und die wichtigsten Risikofaktoren lassen sich
beeinflussen.
Die beste Vorbeugung vor Diabetes Typ 2:
Gesunde Ernährung und viel Bewegung
Schon in frühester Kindheit entscheidet sich,
wer an einem Diabetes Typ 1 erkranken wird
Eine neue Studie soll jetzt klären, ob
sich bei erblich vorbelasteten Kindern
durch eine spezielle Diät die Entwicklung eines Typ-1-Diabetes beeinflussen lässt. Betroffene Eltern können
sich beim Institut für Diabetesforschung in München (Adresse im
Anhang) melden.
begleitetes Vorhaben. Man muss
selbst den für sich besten Weg herausfinden, um die nicht nur lästigen,
sondern auch gefährlichen Pfunde loszuwerden. Dabei gilt, dass sanfte und
langfristige Strategien am meisten
Erfolg versprechen. Hauruck-Verfahren
mit strenger Diät und schnellem
Gewichtsverlust haben meistens den
Jojo-Effekt: Auf das Abnehmen folgt
die erneute Gewichtszunahme – oft
ist man hinterher schwerer als vor der
Crash-Diät.
Ernährungsberater und Ärzte empfehlen daher, die Ernährung als Teil
des Lebens behutsam umzustellen.
Eine langsame Gewichtsabnahme, die
aber von Dauer ist, schützt die Gesundheit viel besser als eine Radikalkur. Es geht darum, eine gesunde
Ernährungsweise kennen zu lernen.
Das kann sehr ungewohnt sein, aber
auch spannende und leckere Erfahrungen mit sich bringen.
Körperliche Aktivität unterstützt eine
gesunde Ernährung ideal und hilft,
das Gewicht zu reduzieren. Der in unserer Zivilisation weit verbreitete Mangel
an Bewegung ist eine der Hauptursachen für den starken Anstieg von
Diabetes-Erkrankungen. In den
Industrienationen steigt die Zahl der
übergewichtigen Kinder in Besorgnis
erregendem Ausmaß. Und zunehmend erkranken schon Kinder und
Jugendliche an Diabetes vom Typ 2.
Hauptziel: Weniger wiegen
Übergewicht ist ungesund. Besonders
bei schwergewichtigen Menschen,
deren Körperfett sich am Bauch konzentriert, ist das Risiko für Stoffwechselerkrankungen groß. Wer abnimmt,
senkt damit seine Wahrscheinlichkeit,
an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Aber abnehmen ist bekanntlich
schwer und oft ein von Rückschlägen
Ob Sport im engeren Sinn oder ausgedehnte Spaziergänge: Jede Form
der Bewegung tut dem Stoffwechsel
gut und trägt zur Gewichtsreduktion
bei. Auch im Alltag gibt es viele Möglichkeiten zu körperlicher Aktivität.
Treppe statt Fahrstuhl oder Fußweg
statt kürzerer Autofahrt – wie bei der
Ernährungsumstellung kommt es darauf an, neue Gewohnheiten in den
eigenen Lebensalltag zu integrieren.
15
6
Welche Therapien gibt
Tabletten gegen die Zuckerkrankheit
es bei Diabetes?
Wenn der Blutzucker sich nicht durch
gesundes Verhalten in den Normalbereich zurückdrängen lässt, können bei Typ-2-Diabetikern Tabletten
dabei helfen. Es gibt mittlerweile vier
Gruppen von Diabetesmedikamenten,
die auf unterschiedliche Weise wirken:
Die Behandlung der Zuckerkrankheit
hat drei Säulen, die je nach Diabetestyp unterschiedliche Bedeutung
haben: Umstellung der Lebensweise,
Tabletten und Insulin. Aber das Ziel
jeder Diabetestherapie ist das Gleiche:
Der Blutzuckerspiegel soll sinken und
sich möglichst immer innerhalb des
Normalbereichs bewegen.
Gesunde Lebensweise als Therapie
Was vor Diabetes schützt, wirkt auch
gegen Diabetes: die richtige Ernährung
und körperliche Aktivität. Das gilt vor
allem für Diabetes Typ 2. In vielen
Fällen reicht es aus, einige Lebensgewohnheiten zu verändern, um den
Blutzucker in seine Schranken zu verweisen. Schon wenige Kilo Gewichtsabnahme bewirken oft, dass die
Blutzuckerwerte sich deutlich verbessern. Für einen Typ-2-Diabetiker
sind Ernährung und Bewegung hochwirksame Therapien – ganz ohne
Risiken und Nebenwirkungen. Und
sie steigern nebenbei das Wohlbefinden.
Doch für viele Diabetes-Patienten
bedeutet das auch, von angenehmen Gewohnheiten Abschied zu nehmen – und das kann schwer fallen.
Schulungen für Diabetiker und der
Austausch mit anderen Betroffenen,
z.B. in Selbsthilfegruppen, können
dabei helfen, die Zeit nach der
Diagnose als neuen Lebensabschnitt
positiv zu gestalten.
Lebensretter Insulin
Noch Anfang des letzten Jahrhunderts
war die Diagnose eines Diabetes
vom Typ 1 ein Todesurteil – innerhalb
kürzester Zeit verstarben die Patienten.
Und auch viele Typ-2-Diabetiker hatten eine stark verkürzte Lebenserwartung. 1921 entdeckten dann
die kanadischen Forscher Collip,
Banting und Best die Substanz, die
den Blutzucker in Schach hält: Insulin.
Medikamente in Tablettenform können Typ-2Diabetikern helfen, den Blutzuckerspiegel zu
normalisieren
• Sulfonylharnstoffe
regen die noch funktionsfähigen
Inselzellen der Bauchspeicheldrüse
an, vermehrt Insulin auszuschütten
• Acarbose
verlangsamt die Aufnahme von
Kohlehydraten aus dem Darm und
verhindert so starke Blutzuckeranstiege
• Metformin
erleichtert die Aufnahme von
Glukose in Muskel- und Fettgewebe
und unterdrückt die Neubildung von
Glukose in der Leber
• Glitazone
vermindern eine Insulinresistenz
und verstärken so die Wirkung
von Insulin
Zusammen mit einer geeigneten
Ernährungsweise können Diabetestabletten den Zuckerstoffwechsel oft
für lange Zeit stabilisieren. Aber bei
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einigen Typ-2-Diabetikern ermüden
die insulinbildenden Zellen schließlich und stellen die Hormon-Produktion
ganz ein. Dann muss das fehlende
Insulin ersetzt werden.
Insulin-Pens enthalten eine auswechselbare
Insulinpatrone. Die gewünschte Dosis wird
eingestellt und direkt gespritzt
berechneter Menge aufziehen und injizieren – ein umständliches Verfahren.
Insulin in Tablettenform gibt es nicht,
denn das empfindliche Hormon wird
im Darm sofort zerstört. Aber das Spritzen von Insulin ist heute komfortabler. Bei sogenannten Insulin-Pens
lässt sich die gewünschte Menge
einstellen und direkt spritzen. Für
einige Patienten sind Insulinpumpen
geeignet, die regelmäßig über den Tag
verteilt über einen kleinen Schlauch
vorprogrammierte Insulinmengen
abgeben. Davon können vor allem Diabetiker profitieren, deren Blutzuckerspiegel schwierig einzustellen sind.
Kanadischer Nationalheld: Frederick Grant
Banting – ein Entdecker des Insulins
1922 behandelten Banting und Best
erfolgreich den ersten Patienten und
schon 1923 gelang es, Insulin in
größeren Mengen herzustellen –
aus der Bauchspeicheldrüse des
Hausschweins.
Seitdem können die Ärzte fehlendes
körpereigenes Insulin ersetzen und
so vielen Diabetikern ein Leben mit
der chronischen Krankheit ermöglichen. Aber einen Nachteil hat Insulin
noch heute: Es muss gespritzt werden. Lange Zeit hieß das: mit Spritze
und Kanüle das Insulin in exakt
Insulinpumpen geben Insulin in genau
programmierten Mengen unter die Haut
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Viel einfacher als früher:
Die Ernährung bei Diabetes
Es ist noch gar nicht so lange her, da
war es ein mühsames Geschäft. Da
wurde gewogen und jede Kalorie
gezählt, in Broteinheiten gerechnet
und zahlreiche Verbote waren zu
beachten. Heute geben aktuelle
Ernährungsempfehlungen für Diabetiker nur noch vor, dass mehr als
die Hälfte des Energiebedarfs durch
Kohlenhydrate gedeckt werden soll.
Allerdings sind damit vor allem die
Kohlenhydrate in Gemüse, Obst und
Getreideprodukten gemeint.
Haushaltszucker Saccharose. Aber die
sogenannten Diabetikerprodukte
sind häufig fett- und energiereich und
obendrein teurer als herkömmliche
Nahrungsmittel. Für eine gute
Ernährung beim Diabetes werden
sie nicht benötigt.
Gesunde Informationen
Diätberater und Schulungen helfen
dabei, die Ernährungsempfehlungen
zu verstehen und in die Tat umzusetzen. Wer zuckerkrank ist, wird
das in der Regel sein Leben lang sein.
Und Experten in eigener Sache können am besten für ihre Gesundheit
sorgen.
Diabetiker-Schulungen gibt es an
vielen Orten in Deutschland. Veranstalter sind meist Kliniken, in
denen Diabetiker versorgt werden,
und auf den Diabetes spezialisierte
Arztpraxen („Schwerpunktpraxen“).
Zucker ist nicht mehr ganz verboten.
Zehn Prozent des täglichen Kalorienbedarfs dürfen mit Süßem gedeckt
werden. Problematisch ist dagegen
alles, was dick macht. Und das sind
vor allem Fette, auch die in Fertigprodukten versteckten. Die wichtigste Ernährungsregel bei Diabetes
ist heute: weniger Fett. Und das
Verblüffende ist: Die für Diabetiker
optimale Ernährung gleicht weitgehend den Empfehlungen, die Experten
auch Gesunden geben.
Spezielle Diabetikerprodukte helfen vor allem ihren Herstellern. Die
darin oft enthaltenen „Diabetikerzucker“, zum Beispiel Fruktose,
haben nach heutigem Erkenntnisstand
kaum Vorteile gegenüber dem
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Die Kosten der Teilnahme tragen die
Krankenkassen. Schulungen für
Diabetiker haben immer das gleiche
Ziel: Die Teilnehmer sollen kompetent werden und selbst ihre Zuckerkrankheit „managen“ lernen. Inhalte
sind neben Ernährungsfragen körperliche Bewegung, Vermeidung von
zu niedrigen Zuckerwerten, Probleme
mit der Zuckermessung und die
Therapie mit Tabletten und Insulin.
In der Gruppe helfen auch die Erfahrungen anderer Diabetiker, selbst
den richtigen Umgang mit der
Erkrankung zu finden. Und es geht
um ganz praktische Fragen: Wie trifft
man im Restaurant die richtige Wahl?
Oder: Gibt es spezielle Reiseangebote
für Diabetiker? Und welche sind zu
empfehlen?
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Wird Diabetes in
Zukunft heilbar sein?
Die Entdeckung des Insulins vor 80
Jahren bedeutete für viele Diabetiker,
trotz Diabetes leben zu können. Und
seitdem hat der medizinische Fortschritt dieses Leben mit der Krankheit
immer einfacher gemacht. Weltweit
arbeiten Forschergruppen daran, die
Therapiemöglichkeiten weiter zu
verbessern. Dabei verfolgen sie ganz
unterschiedliche Ansätze. Doch das
Ziel ist bei allen das Gleiche: Unabhängigkeit von der Insulinspritze.
Transplantation der Bauchspeicheldrüse
Rund 350 der insulinproduzierenden Verdauungsorgane verpflanzen
Ärzte derzeit jährlich in Europa. Mit
guten Erfolgen: 80 Prozent der
Patienten benötigen nach der Transplantation keine Insulinspritzen mehr.
Aber es gibt viel zu wenig Spenderorgane. Die aufwändigen Operationen
erfolgen bisher nur bei Patienten, die
infolge der Zuckerkrankheit so starke Nierenschäden erlitten haben,
dass sie ohnehin auch eine neue Niere
Medikamente unterdrücken nach der Transplantation einer Bauchspeicheldrüse die
Abstoßung durch das Immunsystem
benötigen. Niere und Bauchspeicheldrüse können dann in einer Operation
transplantiert werden.
Das Leben mit einer neuen Bauchspeicheldrüse erfordert aber weiterhin medizinische Betreuung. Wie
nach jeder Transplantation eines
fremden Organs muss das Immunsystem der Patienten mit Medikamenten
unterdrückt werden, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden.
Transplantation von Inselzellen
Dem Diabetiker fehlen nur die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Deshalb versuchen
Forscher, statt des ganzen Organs nur
diese Zellen zu transplantieren. Sie
werden aus Spenderorganen gewonnen und dann unter örtlicher Betäubung in die Pfortader gespritzt, die
das Blut zur Leber transportiert.
Dort setzen die Insulinzellen sich in
den kleinen Gefäßen der Leber fest
und geben das Hormon ins Blut ab.
Gegenüber der Transplantation ist die
Inselzelltransplantation ein kleiner
Eingriff und eher risikoarm. Aber
auch hier muss zum Schutz vor einer
Abstoßung anschließend das
Immunsystem mit starken Medikamenten unterdrückt werden.
Inselzellen aus dem Gewebe von SpenderBauchspeicheldrüsen müssen aufwändig isoliert und gereinigt werden
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Das Verfahren der Inselzell-Transplantation steckt noch in den Kinderschuhen. Wenige Kliniken weltweit
forschen daran. Von den bisher
behandelten Patienten benötigen
nur 14 Prozent keine Insulinspritzen
mehr. Ein großes Problem ist, dass
die transplantierten Zellen in dem
neuen Organismus nicht lange genug
überleben.
Schützende Kapseln
Da es zu wenig menschliche SpenderBauchspeicheldrüsen gibt, versucht
man, insulinproduzierende Zellen von
Tieren wie Schweinen oder sogar
bestimmten Fischen zu nutzen. Auch
die würde das Immunsystem des Empfängers sofort abstoßen. Deshalb ent-
Stammzellenforschung
Auf die Produktion von Insulin spezialisierte Zellen entstehen – wie
alle anderen Zelltypen – aus Vorläuferoder Stammzellen. Die kommen nicht
nur in Embryonen, sondern ebenso
in „erwachsenen“ Geweben und
Organen vor – auch in Bauchspeicheldrüsen. Aus Spenderorganen gewonnene Stammzellen lassen sich in
Zellkulturen vermehren. Forscher
versuchen nun herauszufinden, wie
diese Zellen sich zu den spezialisierten
Insulinzellen entwickeln. Der Vorteil
bei dieser Methode ist, dass man gleich
mit menschlichen Zellen arbeiten
kann. Aber trotz erster Erfolge bedarf
es noch vieler Versuche an Zellkulturen,
bevor in einigen Jahren ein Einsatz
am Menschen erfolgen könnte.
der Darmzellen einzuschleusen. Ein
vielversprechender Forschungsansatz,
der aber auch noch in den Anfängen
steckt und weit von einer erfolgreichen Anwendung an Patienten entfernt ist.
Impfen gegen Diabetes?
Besser als jede Therapie wäre es, die
Zuckerkrankheit mit einer Impfung zu
verhindern, wie das bei vielen Infektionskrankheiten möglich ist. Das
könnte theoretisch beim Typ-1-Diabetes funktionieren, bei dem das
Immunsystem fehlgeleitet wird und
die insulinproduzierenden Zellen in
der Bauchspeicheldrüse zerstört. Es
gibt verschiedene Ansätze, das
Immunsystem mit einer Art Impfstoff
so zu beeinflussen, dass es die
körpereigenen Zellen nicht weiter
attackiert.
Gentherapie
Verschiedene Zelltypen des Menschen
sind den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse ähnlich, produzieren aber kein
Insulin. Forscher wollen bestimmte
Darmzellen dazu bringen, die fehlende
Hormonproduktion zu übernehmen.
Sie suchen nach Wegen, das Gen für
die Insulinproduktion in das Erbgut
Verkapselte Inselzelle (mit freundlicher Genehmigung von Prof. Jürgen Schrezenmeier,
Bundesanstalt für Milchforschung, Kiel)
wickeln die Forscher Schutzkapseln
für die empfindlichen Zellen. Die ultradünnen Schichten der Kapsel sind
durchlässig für Insulin und Glukose.
Aber die Zellen des Immunsystems können nicht eindringen, so dass die tierischen Zellen geschützt sind. Zu diesem Ansatz gibt es bisher nur Studien
an Kleintieren. Bei Mäusen hat es schon
funktioniert. Aber ob Menschen eines
Tages von dieser Forschung profitieren können, ist noch völlig offen.
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Wenn es gelingt, das Insulingen in geeignete
Körperzellen einzuschleusen, könnten diese
Zellen anschließend die Insulinproduktion
übernehmen
Israelische Forscher an der Universität
von Jerusalem haben jetzt erstmals
nachweisen können, dass ein solcher
Impfstoff bei Typ-1-Diabetikern als
Therapie wirksam ist: Der Zerstörungsprozess kam zum Stillstand oder
verzögerte sich, der Bedarf an Insulinspritzen ließ nach. Allerdings handelte
es sich noch um eine sehr kleine Studie
an wenigen Patienten. Jetzt müssen
weitere Forschungsarbeiten klären,
ob die hoffnungsvollen Ergebnisse sich
an größeren Patientenzahlen bestätigen lassen. Dann wäre es auch
denkbar, Kinder mit einem hohen
Risiko für den Typ-1-Diabetes mit
einer vorbeugenden Impfung vor der
Krankheit zu schützen.
8
Literatur, Adressen,
Links
Annette Bopp
Diabetes
Stiftung Warentest, Düsseldorf 2001
ISBN 3931908542
Umfassender Ratgeber zu allen
Lebensbereichen.
Eberhard Standl, Hellmut Mehnert
Das grosse TRIAS-Handbuch für
Diabetiker
TRIAS Verlag, Stuttgart 2001
ISBN 3893736409
Ein verständlich geschriebenes Buch
über Diabetes und das Leben mit der
Erkrankung.
Renate Jäckle, Axel Hirsch, Manfred
Dreyer
Gut leben mit Typ-1-Diabetes
Urban & Fischer Verlag 2000
ISBN 3437452967
Praktische Anleitungen für das Leben
mit Blutzuckerkontrollen und Insulintherapie.
Peter Hürter, Hans Jastram, u.a.
Diabetes bei Kindern – Ein Behandlungs- und Schulungsprogramm
Kirchheim Verlag, 1998
ISBN 3874092682
Informationen, Übungen und Spielvorschläge für Kinder und Eltern.
Diabetes Journal
Zeitschrift des Deutschen DiabetikerBundes und der Deutschen DiabetesUnion, erscheint monatlich,
Abo-Service Tel.: 06131 / 9607024,
auch in Bahnhofsbuchhandlungen
erhältlich, oder online unter
www.diabetes-journal-online.de
21
Adressen / Links
Deutscher Diabetiker Bund
Danziger Weg 1, 58511 Lüdenscheid
Tel.: 02351 / 98915-3, Fax: -0
Email: [email protected]
Internet: www.diabetikerbund.de
Informationen zu allen Aspekten des
Diabetes, Interessenvertretung,
Vermittlung an Selbsthilfegruppen
Kontakt zu örtlichen Selbsthilfegruppen auch über Gesundheitsämter,
Krankenkassen, Ärzte und Apotheken.
Deutsche Diabetes-Stiftung
Postfach 43 02 33, 80732 München
Tel.: 0180 / 521-1234 (24 Pf/Min)
Fax: 0800 / 987-6565
Email: [email protected]
Internet: www.diabetesstiftung.de
u.a. Vermittlung an spezialisierte
Ärzte
Bund diabetischer Kinder und
Jugendlicher e.V.
Hahnbrunner Str. 46
67659 Kaiserslautern
Tel.: 0631 / 76488
Fax: 0631 / 97222
Email: [email protected]
Internet: www.bund-diabetischer-kin
der.de
Informationsmaterialien speziell zu
Diabetes Typ 1, Eltern/Kind-Seminare
und Ferien für betroffene Kinder mit
Schulungsprogramm
Institut für Diabetesforschung
Prof. Dr. Anette Ziegler
Kölner Platz 1, 80804 München
Tel.: 089 / 30793114
Email: [email protected]
.de
Das Institut führt die Studie zur
Ernährung von Babys mit erblicher
Belastung durch (siehe Kapitel 4).
Familien, in denen es mindestens ein
Elternteil oder ein Geschwister mit
einem Typ-1-Diabetes gibt, sind zur
22
Teilnahme aufgefordert. Interessierte
sollen frühzeitig (möglichst vor der
Geburt des Kindes, bis spätestens 3.
Lebensmonat) Kontakt aufnehmen.
weitere Internet-Adressen:
www.diabetesgate.de/home/home.htm
Internetportal „D’Gate“ des Deutschen
Diabetikerbundes
www.diabeticus.de
privater Server mit vielen Informationen
„von Diabetikern für Diabetiker“
www.diabetes-deutschland.de
Online-Angebot des Deutschen
Diabetes Forschungsinstituts (DDFI)
www.diabetes-kids.de
Internetseiten besonders für Kinder
mit Diabetes und deren Eltern
www.medicine-worldwide.de/krank
heiten/diabetes/index.html
Grundlagenwissen über Diabetes
www.medizin-2000.de/diabetes/
index1.html
umfangreiche Linksammlung zur
Zuckerkrankheit
www.diabetes-alphabet.de
Online-Lexikon mit Erklärungen zahlreicher Begriffe rund um das Thema
Diabetes
9
Index
Arteriosklerose
Bauchspeicheldrüse
Bewegungsmangel
Blutzucker
Blutzuckerwert
Body Mass Index
Crash-Diät
Diabetes mellitus
Diabetes Typ 1
Diabetes Typ 2
Diabetikerprodukte
Druckschäden
Durchblutungsstörungen
7
5
9, 15
4
14
10
15
4, 5
8
9
18
7
6, 7
Erbanlagen
Erblindung
Ernährung
9
6
18
Fett
18
Gefäßverkalkung
Gefühlsstörungen
Gentherapie
Gestationsdiabetes
Glukose
Glukosetoleranztest
Herzinfarkt
Impfung
Insulin
Insulin-Pen
Insulinpumpe
Insulinresistenz
Nierenversagen
Risikotest
7
12
Schlaganfall
7
Schmerzwahrnehmung
7
Schulungen
16, 18
Schwangerschaftsdiabetes
11
Sehstörungen
13
Selbsthilfegruppen
16
Stammzellen
20
Tabletten
Therapie
Transplantation
Übergewicht
Veranlagung
Zuckerkrankheit
16
16
19
9, 15
10
4
7
13
20
11
4
11, 13
7
21
4, 5, 17
17
17
9, 10
Jojo-Effekt
15
Kohlenhydrate
18
Lebensweise
16
23
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