Radepur 10 mg - die-apotheke

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Radepur® 10 mg
überzogene Tablette
Wirkstoff: Chlordiazepoxid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Radepur 10 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Radepur 10 mg beachten?
3. Wie ist Radepur 10 mg einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Radepur 10 mg aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Radepur 10 mg und wofür wird es angewendet?
Radepur 10 mg ist ein Mittel gegen Angst- und Spannungszustände aus der Arzneigruppe der
Benzodiazepine.
Radepur 10 mg wird angewendet zur symptomatischen Behandlung akuter und chronischer
Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände. Die Anwendung von Radepur 10 mg bei
behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, die durch Angst, Spannung und Erregung bedingt sind, ist
nur dann gerechtfertigt, wenn gleichzeitig tagsüber eine beruhigende Wirkung erwünscht ist.
Hinweis
Nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Behandlung.
Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere
Maßnahmen oder durch eine Behandlung der Grundkrankheit beeinflusst werden.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Radepur 10 mg beachten?
Radepur 10 mg darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Chlordiazepoxid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie abhängig von Alkohol, Medikamenten oder Drogen waren bzw. zurzeit sind.
von Kindern und Jugendlichen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Radepur 10 mg einnehmen, insbesondere
bei:
bestimmten Formen schwerer, krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
Störungen der Gang- und Bewegungskoordination (zerebrale und spinale Ataxien)
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akuter Vergiftung mit zentraldämpfenden Mitteln (Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmittel sowie
Psychopharmaka wie Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium)
schweren Leberschäden, z. B. Gelbsucht mit Gallestauung (cholestatischer Ikterus)
Störungen der Atmungsfunktion während des Schlafens (Schlaf-Apnoe-Syndrom).
Der Wirkstoff in Radepur 10 mg (Chlordiazepoxid) besitzt eine suchtfördernde Eigenschaft (primäres
Abhängigkeitspotential). Bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen ist die Gefahr einer
Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders
hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich.
Nach längerer täglicher Einnahme von Radepur 10 mg können durch plötzliches Absetzen der
Behandlung Schlafstörungen und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungszustände, Erregung
und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern
und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen und seelischen Reaktionen (z. B.
Krampfanfälle, Entzugsdelir) steigern. Die Behandlung ist daher ausschleichend zu beenden.
Eine ununterbrochene, länger als 4 Wochen dauernde Einnahme sollte vermieden werden, da sie zu
Abhängigkeit führen kann. Daher soll spätestens nach einer vierwöchigen Anwendung der Arzt
entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss. Bei Einnahme ohne ärztliche Anweisung
verringert sich die Chance, dass Ihnen mit diesem Arzneimittel geholfen wird.
Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung
nachlässt. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.
Bei Absetzen des Medikaments nach längerem Gebrauch können, oft mit Verzögerungen von einigen
Tagen, Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Diese Absetzerscheinungen
verschwinden im Allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen.
Wenn Sie von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen abhängig sind oder es einmal waren, dürfen Sie
Radepur 10 mg nicht einnehmen, ausgenommen in seltenen, vom Arzt zu beurteilenden Situationen.
Nehmen Sie Arzneimittel, die Benzodiazepine enthalten, nie ein, weil sie anderen so gut geholfen
haben!
Kinder und Jugendliche
Radepur 10 mg darf Kindern und Jugendlichen nicht verabreicht werden.
Ältere Patienten
Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen,
Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) ist Vorsicht geboten.
Bei älteren oder geschwächten Patienten wird eine niedrigere Dosis empfohlen. Bei älteren
Patienten ist wegen der Sturzgefahr, insbesondere bei nächtlichem Aufstehen, Vorsicht geboten.
(Siehe unter 3. „Wie ist Radepur 10 mg einzunehmen?“).
Einnahme von Radepur 10 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Bei Anwendung anderer auf das Nervensystem einwirkender Medikamente wie z. B.
Psychopharmaka (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen)
Schlafmittel
teils auch Schmerzmittel
Narkosemittel und auch
Antihistaminika (Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen)
kann es zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung kommen.
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Eine gleichzeitige Einnahme von Benzodiazepinen zusammen mit Natriumoxybat (zur Behandlung
einer bestimmten Form einer Schlafstörung) sollte vermieden werden, da Natriumoxybat eine
Abflachung der Atmung weiter verstärken kann.
Bei Einnahme von
Cimetidin oder Omeprazol (Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Magengeschwüren) und
Disulfiram (Arzneimittel zur Alkoholentzugsbehandlung)
kann die Wirkung von Radepur 10 mg verstärkt und verlängert werden.
Das gilt auch für die Einnahme von Kontrazeptiva („Anti-Baby-Pille“).
Die Wirkung von Arzneimitteln, die die Muskelspannung herabsetzen (Muskelrelaxantien), kann
verstärkt werden - insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).
Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Medikamenten stehen, wie z. B. mit
zentral wirksamen Antihypertonika (auf das Nervensystem wirkende Arzneimittel gegen zu hohen
Blutdruck)
Beta-Rezeptorenblockern (auf das Herz wirkende Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck)
Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Arzneimittel) und
herzwirksamen Glykosiden (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft)
sind Art und Umfang der Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Radepur 10 mg ist deshalb (besonders zu Beginn der Behandlung)
besondere Vorsicht geboten. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt vor Behandlungsbeginn mit Radepur 10 mg
mit, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen.
Einnahme von Radepur 10 mg zusammen mit Alkohol
Während der Behandlung mit Radepur 10 mg sollten Sie Alkohol in Speisen und Getränken meiden,
da durch Alkohol die Wirkung von Radepur 10 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und
verstärkt wird.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte Radepur 10 mg nur in Ausnahmefällen nach ausdrücklicher Verordnung
des behandelnden Arztes eingenommen werden. Eine während der Behandlung auftretende
Schwangerschaft ist dem Arzt sofort mitzuteilen, damit über die weitere Behandlung entschieden
werden kann.
Stillzeit
In der Stillzeit sollte Radepur 10 mg nicht eingenommen werden, da Chlordiazepoxid in die
Muttermilch übertritt. Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit
verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von
Maschinen beeinträchtigt wird. Von daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von
Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der
Behandlung unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter
Berücksichtigung der Reaktion des Patienten und der jeweiligen Dosierung.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug
reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge
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oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre
Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Radepur 10 mg enthält Lactose, Glucose und Sucrose
Bitte nehmen Sie Radepur 10 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen
bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Radepur 10 mg einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein an. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung und Dauer der Einnahme richtet sich nach der individuellen Reaktionslage sowie Art
und Schwere der Erkrankung. Hierbei gilt der Grundsatz, die Einnahmemenge so gering wie möglich
zu halten.
Die empfohlene Dosis beträgt
Erwachsene nehmen täglich bis zu 6 überzogene Tabletten ein (entsprechend 60 mg Chlordiazepoxid).
Dabei sind die Einzeleinnahmen so zu verteilen, dass nicht mehr als 3 überzogene Tabletten
(entsprechend 30 mg Chlordiazepoxid) auf einmal eingenommen werden.
Ältere und geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und
Atmungsschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion erhalten in der Regel die Hälfte der
oben angegebenen Einnahmemengen.
Art der Anwendung
Die überzogenen Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Einnahme von Radepur 10 mg entscheidet der Arzt je nach Schwere des
Krankheitsbildes.
Bei akuten Erkrankungen sollte die Einnahme von Radepur 10 mg auf Einzelgaben bzw. wenige Tage
beschränkt werden.
Bei chronischen Erkrankungen richtet sich die Einnahmedauer nach dem Behandlungsverlauf. Nach
zweiwöchiger täglicher Einnahme ist vom behandelnden Arzt unter schrittweiser Verminderung der
Einnahmemengen abzuklären, ob die Gabe von Radepur 10 mg weiterhin angezeigt ist.
Die Behandlung wird durch Verringerung der Einnahmemengen in kleinen Schritten beendet (langsam
ausschleichende Dosierung).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung
von Radepur 10 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Radepur 10 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine Einzelgabe von Radepur 10 mg versehentlich doppelt einnehmen, hat dies keine
Auswirkungen auf die weitere Einnahme, d. h. Sie nehmen Radepur 10 mg danach so ein wie sonst
auch.
Bei einer Überdosierung von Radepur 10 mg ist stets an eine zusätzliche Vergiftung mit Alkohol oder
anderen Arzneimitteln zu denken. Die Krankheitszeichen einer Überdosierung können durch Alkohol
und Arzneimittel, die auf das Gehirn dämpfend wirken, verstärkt werden.
Hinweise für die Angehörigen
Zeichen einer leichten Überdosierung sind Verwirrtheit, Schläfrigkeit (Somnolenz), Gang- und
Bewegungsstörungen (Ataxie), undeutliche Sprache (Dysarthrie), Blutdruckabfall und
Muskelschwäche. Es ist ein Arzt zu Hilfe zu rufen, der über das weitere Vorgehen entscheiden wird.
Vor Eintreffen des Arztes können Sie versuchen, durch erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu
entleeren.
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Bei schweren Vergiftungen sind Herz- und Kreislauffunktion sowie die Atmung gestört.
Krankheitszeichen sind eine blaurote Färbung von Haut- und Schleimhaut (Zyanose) sowie
Bewusstlosigkeit bis hin zu Atem- und Herzstillstand. Der Patient muss sofort mit Notarzt oder
Krankenwagen ins nächst gelegene Krankenhaus gebracht werden, da eine Intensivüberwachung
erforderlich ist.
In der Abklingphase einer Vergiftung können hochgradige Erregungszustände auftreten.
Wenn Sie die Einnahme von Radepur 10 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Fahren
Sie mit der regelmäßigen Einnahme fort, so wie es in der Dosierungsanleitung beschrieben ist.
Wenn Sie die Einnahme von Radepur 10 mg abbrechen
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen (z. B. auf Grund unangenehmer Nebenwirkungen),
besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt. Beenden Sie die medikamentöse Behandlung nicht
eigenmächtig ohne ärztliche Beratung, da Sie sonst den Therapieerfolg gefährden!
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100)
Appetitsteigerung (es kann zu einer Gewichtszunahme kommen)
Verlängerte Reaktionszeit, Verwirrtheit
Halluzinationen (treten diese auf, entscheidet der Arzt über das Absetzen der Behandlung)
Artikulationsstörungen, wie z. B. verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (reversible
Störungen, die insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung auftreten können)
Unerwartete „paradoxe“ Reaktionen, wie z. B. akute Erregungszustände, Angst, Schlafstörungen,
Suizidalität (Auftreten von Selbstmordgedanken), Wutanfälle oder vermehrte Muskelkrämpfe
(treten diese auf, entscheidet der Arzt über das Absetzen der Behandlung).
Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können durch eine noch verbleibende Wirkung
des Medikaments Überhangseffekte in Form von Konzentrationsstörungen und Restmüdigkeit die
Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Zeitlich begrenzte Erinnerungslücken nach Einnahme des Präparates (anterograde Amnesie)
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Gang- und Bewegungsstörungen
(Ataxie), unerwünscht starke Beruhigung am Tage, Bewegungs- und Gangunsicherheit (reversible
Störungen, können insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung auftreten),
Kopfschmerzen
Doppelbilder und verschwommenes Sehen, Augenzittern (reversible Störungen, die insbesondere
bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung auftreten können)
Atemdämpfung (kann verstärkt in Erscheinung treten bei bestehender Atemnot durch verengte
Atemwege (Atemwegsobstruktion), bei Hirnschädigung und bei Einnahme anderer zentral
wirksamer Substanzen)
Zyklusstörungen (Regelblutungsstörungen, Ausbleiben des Eisprunges), Milchsekretion
(Galaktorrhoe), verminderte Libido, Impotenz (bei Männern)
Mattigkeit
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
allergische Reaktionen (z. B. Juckreiz, Hautrötung und Hautausschlag)
Sturzgefahr (insbesondere bei älteren Patienten oder wenn Radepur 10 mg nicht wie vom Arzt
verschrieben eingenommen wurde).
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Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Radepur 10 mg aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Im Kühlschrank lagern (2 °C bis 8 °C).
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu
entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Radepur 10 mg enthält
Der Wirkstoff ist Chlordiazepoxid.
Jede überzogene Tablette enthält 10 mg Chlordiazepoxid.
Die sonstigen Bestandteile sind
Lactose-Monohydrat, Talkum, Kartoffelstärke, Gelatine, Sucrose, Glucosesirup, Magnesiumstearat
(Ph.Eur.) [pflanzl.], Calciumcarbonat, Carnaubawachs, Chinolingelb (E 104) und Patentblau V (E
131).
Jede überzogene Tablette enthält 70 mg Kohlenhydrate (entsprechend 0,006 BE).
Wie Radepur 10 mg aussieht und Inhalt der Packung
Grüne, runde, beiderseits gewölbte, glänzende, überzogene Tabletten.
Radepur 10 mg ist in Packungen mit 20 und 50 überzogenen Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
TEVA GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Str. 3
89143 Blaubeuren
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2013.
Versionscode: Z03
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Empfehlungen des Sachverständigenausschusses der Bundesregierung für den Arzt zur
sachgerechten Anwendung von Benzodiazepin-haltigen Arzneimitteln
Benzodiazepine stellen einen Fortschritt in der Arzneimitteltherapie von schweren Angstzuständen
und den meisten medikamentös zu behandelnden Schlafstörungen dar. Neben der Prämedikation und
der Sedierung bei schweren somatischen Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt) sind sie kurzfristig (4-6
Wochen) bei ausgeprägten Angstzuständen, die durch ärztliches Gespräch nicht zu beheben sind,
indiziert. Sie sind gegebenenfalls auch indiziert bei Einleitung einer antidepressiven Therapie sowie
bei schweren reaktiven Ausnahmezuständen unter situativen Belastungen. Über das Nutzen-RisikoVerhältnis einer langfristigen Benzodiazepin-Medikation (über 2 Monate) bei Patienten mit
behandlungsbedürftigen chronischen Angstzuständen liegen bislang keine wissenschaftlich allgemein
anerkannten Erkenntnisse vor.
Risiken sind Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens (z. B. Verkehrsgefährdung), paradoxe
Reaktionen, Kumulationsneigung bestimmter Stoffe, insbesondere bei älteren Menschen.
Neuerdings geben Missbrauch und Abhängigkeit auch bei niedriger Dosierung Anlass zur Besorgnis.
Benzodiazepine werden nach bisherigen Erkenntnissen nicht primär zu häufig, sondern zu lange Zeit
verordnet. Deshalb sind die Ärzte aufgerufen, folgende Richtlinien, die unter Berücksichtigung von
Veröffentlichungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und der
Arbeitsgemeinschaft Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie formuliert wurden, zu
beachten.
1. Sorgfältige Indikationsstellung!
2. Bei Patienten mit einer Abhängigkeitsanamnese ist besondere Vorsicht geboten. In der Regel
keine Verschreibung.
3. In der Regel kleinste Packungseinheit verordnen.
4. In möglichst niedriger, aber ausreichender Dosierung verordnen; Dosis möglichst schon in der
ersten Behandlungswoche reduzieren bzw. Dosierungsintervall vergrößern.
5. Therapiedauer vor Behandlungsbeginn mit dem Patienten vereinbaren und
Behandlungsnotwendigkeit in kurzen Zeitabständen überprüfen. Es gibt Abhängigkeit auch ohne
Dosissteigerung (sogenannte „Niedrigdosis-Abhängigkeit“)! Schon ganz normale Dosen können
zur Abhängigkeit führen.
6. Nach langfristiger Anwendung schrittweise Dosisreduktion, um Entzugssymptome, wie z. B.
Unruhe, Angst, Schlafstörungen, Delir oder Krampfanfälle, zu vermeiden. Auch leichte
Entzugssymptome können zu erneuter Einnahme führen.
7. Beachtung der Informationen des pharmazeutischen Unternehmers und der einschlägigen
wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
8. Aufklärung des Patienten, dass Benzodiazepine keinesfalls an Dritte weiterzugeben sind.
9. Alle Abhängigkeitsfälle über die jeweiligen Arzneimittelkommissionen der Kammern der
Heilberufe dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zur Kenntnis bringen.
10. Benzodiazepin-Verschreibungen sollten vom Arzt stets eigenhändig ausgefertigt werden.
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