Kaninchenernährung - Kleintiergruppe Oldenburg

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Kaninchenernährung 1/2
Kaninchenernährung
KLEINTIERGRUPPE
O LDE N B U RG
www.kleintiergruppe-ol.de
Gute Ernährung ist wichtig…
Kaninchen in der freien Natur ernähren sich in erster Linie von
Gräsern, Kräutern, Rinden, Zweigen und – wenn sie diese erreichen – von Blättern und Gemüsepflanzen. Kaninchen sind
in der Lage, nahezu alle Nährstoffe die sie brauchen, aus Heu zu
gewinnen. Vitamine synthetisieren sie in ihrem Blinddarm und
nehmen diese mit dem Kot wieder auf. Sie können Vitamin C
speichern. Kaninchen haben einen dünnwandigen Magen und
einen langen Darm indem nur eine geringfügige Darmbewegung
stattfindet. Die Verdauung von Kaninchen funktioniert nur, wenn
das Tier ständig frisst, dabei viel Rohfaser aufnimmt und die Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt werden, nach dem Prinzip:
Oben rein, unten raus. Die Nahrung wird nur dann an den Dünndarm weitergeleitet, wenn durch die Speiseröhre von oben etwas
nachgeschoben wird. Das bedeutet: Ein Kaninchenmagen muss
immer voll sein.
ist gerade bei Tieren in Außenhaltung Pflicht, um ihnen Proteine
zuzuführen. Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten können Sie
direkt ins Heu streuen oder im Winter als Futterzusatz geben. Die
meisten getrockneten Kräuter enthalten sehr viele Mineralien,
vor allem Kalzium (im Schnitt ca. 8 x so viel wie frische Kräuter).
Bei Tieren mit einer entsprechenden Prädisposition oder bestehenden Blasen-/Nierenproblematik können getrocknete Kräuter
Blasenschlamm oder Blasensteine begünstigen. Hier müssen die
getrockneten Kräuter rationiert verfüttert werden, nicht mehr als
20 g pro 1 kg Kaninchen. Getrocknete Blüten und getrocknete
Blätter von Bäumen und Sträuchern dürfen in dem Fall gern in
größeren Mengen gegeben werden.
Hier erhalten Sie unter anderem getrocknete Kräuter etc:
www.hasenhaus-odenwald.de, www.hansemanns-team.de,
www.kraeuter-kate.de
Grünfutter:
Ein Kaninchen nimmt bis zu 80 kleine Mahlzeiten am Tag zu sich,
weswegen sie auch „Mümmelmänner“ oder „Dauerfresser“ genannt werden. Der Nahrungsbrei geht in den Dünndarm, wo die
Nährstoffe aufgespaltet werden und ins Blut gelangen. Schwer
verdauliche Nahrungsmittel, wie z. B. Getreide, enthalten Stärke,
die sich in Zucker (Glucose) umwandelt und schädliche Fresspausen verursacht. Überlädt sich ein Kaninchen nach einer
Hungerphase, kann die dünne Magenwand reißen. Leider
gehören die meisten im Fachhandel angebotenen Futterzusammenstellungen nicht zur tiergerechten Ernährung.
Die handelsüblichen Trockenfuttermischungen, insbesondere
Knabberstangen, Ringe und ähnliche Knabbereien enthalten
häufig Zucker/Honig, Getreide oder Mais. Deren stärkeund zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sorgen für eine Absenkung
des ph-Wertes in der Darmflora. Das kann zur nachhaltigen
Schädigung des Darmes führen.
Heu:
Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen
wäre eine schöne Kräuterwiese. Leider können dies die meisten
von uns nicht realisieren. Also müssen wir auf getrocknete
Kräuter und Wiese zurückgreifen – unser Heu. Heu muss den
Kaninchen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen.
Durch den hohen Rohfaseranteil wird der Darm in Schwung
gehalten. Es fördert den Zahnabrieb der Backenzähne
wenn es zermahlen wird. Es enthält, obwohl es getrocknet
ist, viele Mineralien, Vitamine und andere Nährstoffe. Hier
ist es besonders wichtig auf Qualität zu achten. Es sollte
möglichst lange Halme enthalten und keinesfalls muffig
riechen oder gar schimmelig sein. Gutes Heu gibt es
beim Bauern, auf Reiterhöfen oder auch im Internet
(z. B. www.scheunenlaedchen.com). Die Raufen sollten täglich
geleert und wieder frisch befüllt werden, denn auch die
Kaninchen selektieren, suchen sich das Beste heraus und
lassen minderwertige oder gar schädliche Bestandteile übrig.
Kaninchen lieben frisches Obst und Gemüse genauso wie Gras
und Löwenzahn. Beim Verfüttern neuer Sorten ist allerdings eine
langsame Eingewöhnung erforderlich. Grundsätzlich sollte man
bei der Verfütterung von Grünfutter darauf achten, dass es etwa
Zimmertemperatur hat und keinesfalls welk ist. Gras und Löwenzahn sollte man nicht direkt neben der Straße pflücken, da zu
viele Schadstoffe durch die Abgase abgelagert sind. Meiden Sie
auch „Hundewiesen“, und nehmen Sie nur solche Pflanzen, bei
denen Sie sich wirklich sicher sind, um welche Art es sich handelt.
Bei Kräutern aus dem Supermarkt sollten Sie möglichst Kräutertöpfe wählen. Klee, wie auch Kohl, hat eine blähende Wirkung,
weshalb er – wenn überhaupt – nur vorsichtig und in kleinster
Menge gegeben werden sollte.
Im Sommer ist Gras das optimale Futter und kann problemlos in großen Mengen verfüttert werden. Man sollte unbedingt
darauf zu achten, dass die Tiere ab Frühlingsbeginn langsam und
vorsichtig an frisches Gras, Kräuter und Blüten gewöhnt werden müssen, damit sich das empfindliche Magen-Darm-System
darauf einstellen kann. Am besten füttern Sie anfangs nur ganz
kleine Portionen und steigern diese langsam. Ein Kaninchen sollte
nicht ohne vorherige Gewöhnung auf eine Wiese gesetzt werden.
Das kann zu schweren Verdauungsbeschwerden mit Durchfall
und schmerzhaften Blähungen führen, die lebensbedrohlich sein
können. Geben Sie Ihrem Tier über mindestens eine Woche
täglich etwas mehr frisches Grünfutter und setzen Sie es
frühestens dann auf die Wiese, wenn Sie merken, dass es das
neue Futter verträgt und keinerlei Verdauungsbeschwerden hat.
Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten
Auch Stadtmenschen ohne Naturanbindung können so einiges
an Grünfutter im Supermarkt finden. Bitte nicht die matschigen
Reste aus der Grünfuttertonne verfüttern, unsere Kaninchen
sind keine Abfalleimer! Achten Sie auch bei Kohlrabiblättern,
Möhrengrün und anderen Grünpflanzen aus dem Supermarkt darauf, dass sie frisch und sauber sind. Stellen
Sie Kohlrabiblätter und Möhrengrün vor dem Verfüttern
eine Weile ins Wasser, dann sind sie frischer.
Besonders reich an Vitaminen, Mineralien und Proteinen sind getrocknete Kräuter, sowie Blüten und Blätter. Auf die Fütterung von
getrocknetem Grünfutter sollte vor allem im Winter nicht verzichtet werden. Täglich eine kleine Ration getrocknetes Grünfutter
Als grobe Faustregel für die Fütterung von Obst und Gemüse
gilt 100g Frischfutter pro 1kg Körpergewicht pro Tag, wobei natürlich der Gemüseanteil deutlich überwiegen sollte.
Kaninchenernährung 2/2
Es wird immer wieder behauptet, Frischfutter am Morgen würde
zu Darmproblemen führen und Kaninchen müssten ihren Darm
erstmal mit Heu in Schwung bringen. Diese Aussage ist nicht richtig. Kaninchen fressen normalerweise rund um die Uhr Heu und
es sollte niemals ausgehen. Allerdings wird der Heukonsum stark
eingeschränkt, wenn die Tiere am Abend Trockenfutter/Mastfutter
bekommen. Dann wird der Darm träge und muss am Morgen erst
angeregt werden. Tiere, welche abends Trockenfutter bekommen,
sollten also wirklich morgens nur wenig oder kein nasses Frischfutter erhalten. Tiere, die gesund und ohne Trockenfutter ernährt
werden, können aber bedenkenlos schon am Morgen Frischfutter
bekommen, da ihre Verdauung ständig durch das Heufressen angeregt ist.
Es ist nicht sinnvoll, nur einmal täglich Grünfutter oder Gemüse
zu reichen, so wird der Darm extrem ungleichmäßig belastet. Die
Kaninchen neigen dann dazu, das begehrte Gemüse regelrecht
heißhungrig runter zu schlingen. Sie schlucken dabei viel Luft und
es kann allein deshalb schon zu Fehlgärungen im Darm kommen.
Es ist wesentlich sinnvoller, die Fütterung von Grünfutter und
Gemüse über den Tag zu verteilen. Dabei muss und sollte es
pro Fütterung gar nicht viel sein, trotzdem wird dann weniger
geschlungen und die Kaninchen fressen entspannter.
Zweige:
Neben Gemüse und Obst werden auch Zweige gern geknabbert.
Verfüttern kann man ganz verschiedene (ungespritzte) Zweige, so
z. B. Apfelbaum, Birnenbaum, Haselnussstrauch, Heidelbeerbusch,
oder Johannisbeerbusch. Das Fressen der Zweige bietet den
Kaninchen eine willkommene Abwechslung und unterstützt den
notwendigen Zahnabrieb. Deshalb sollten sie durchaus mehrmals
in der Woche angeboten werden.
Trockengemüse und Pellets:
Sie werden gern als gesunde Alternative zu getreidehaltigem
Futter empfohlen, sollten jedoch lediglich als Leckerlie gefüttert
werden.
Futtermenge:
Heu und frisches Wasser muss immer ausreichend zur Verfügung stehen. Wie viel und welches Grünfutter die Kaninchen
bekommen sollten, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören Alter, Gewicht und eventuelle Erkrankungen. Genau wie bei
den Menschen gibt es auch unter den Kaninchen gute und
schlechte Futterverwerter und nicht jedes Kaninchen mag jede
Sorte Grünfutter. Darum ist die Futtermenge individuell
anzupassen. Neue Sorten sollten jedoch immer nur in kleinen
Mengen verfüttert werden, damit sich die empfindliche Verdauung der Kaninchen darauf einstellen kann.
Frisches Wasser:
Kaninchen müssen jederzeit freien Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Die handelsüblichen Nippeltränken eignen
sich nicht, da sich dort schnell Algen bilden und die Kaninchen
daraus nur tröpfchenweise ihr benötigtes Wasser aufnehmen
können. Wasser sollte in Näpfen bereitgestellt werden. Die
Kaninchen können so wesentlich schneller ihren Durst löschen.
Wenn Sie zum Thema Kaninchenhaltung weitere Fragen
haben, wenden Sie sich per E-Mail an:
[email protected]
oder unter Telefon: 01577 1840737
Buchtipps:
Christine Wilde: Leben mit Kaninchen –
Natur und Tier - Verlag 2008
Ruth Morgenegg: „Artgerechte Haltung – ein Grundrecht
auch für (Zwerg-) Kaninchen“ – Verlag: Kaufmann
Surftipps:
www.tierheim-ol.de
www.moehre-und-co.de
www.kaninchenschutz.de
www.kaninchenweb.de
www.kaninchengehege.de
www.tierische-eigenbauten.de
www.kaninchengehege.com
www.hio.de
www.kleintierbistro.de
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