Nahgeordnete Bisdiazene Synthesen, Photochemie, Elektrochemie: In-Plane σ-Delokalisierung in 4N-Ionen Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau vorgelegt von Markus Vögtle 2001 Dekan: Prof. Dr. R. Schubert Leiter der Arbeit: Prof. Dr. H. Prinzbach Referent: Prof. Dr. H. Prinzbach Koreferent: Prof. Dr. W. Eberbach Tag der Verkündigung des Prüfungsergebnisses: 15. Februar 2001 ...non entia enim licet quodammodo levibusque hominibus facilius atque incuriosius verbis reddere quam entia, verumtamen pio diligentique rerum scriptori plane aliter res se habet: nihil tantum repugnat ne verbis illustretur, at nihil adeo necesse est ante hominum oculos proponere ut certas quasdam res, quas esse neque demonstrari neque probari potest, quae contra eo ipso, quod pii diligentesque viri illas quasi ut entia tractant, enti nascendique facultati paululum appropinquant. Albertus Secundus tract. de cristall. spirit. ed. Clangor et Collof. lib. I. cap. 28 In Josef Knechts handschriftlicher Übersetzung: ...denn mögen auch in gewisser Hinsicht und für leichtfertige Menschen die nicht existierenden Dinge leichter und verantwortungsloser durch Worte darzustellen sein als die seienden, so ist es doch für den frommen und gewissenhaften Geschichtsschreiber gerade umgekehrt: nichts entzieht sich der Darstellung durch Worte so sehr und nichts ist doch notwendiger, den Menschen vor Augen zu stellen, als gewisse Dinge, deren Existenz weder beweisbar noch wahrscheinlich ist, welche aber eben dadurch, daß fromme und gewissenhafte Menschen sie gewissermaßen als seiende Dinge behandeln, dem Sein und der Möglichkeit des Geborenwerdens um einen Schritt näher geführt werden. Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel Teile der Arbeit wurden veröffentlicht: O. Cullmann, M. Vögtle, F. Stelzer, H. Prinzbach Proximate, syn-Periplanar Bisdiazenes/Bisdiazeneoxides - Syntheses, Photochemistry Tetrahedron Lett. 1998, 38, 2303-2306. K. Exner, O. Cullmann, M. Vögtle, H. Prinzbach, B. Grossmann, J. Heinze, L. Liesum, R. Bachmann, A. Schweiger, G. Gescheidt Cyclic in-Plane Electron Delocalization (σ-Bishomoaromaticty) in 4N/5e Radical Anions and 4N/6e Dianions – Generation, Structures, Properties, Ion-Pairing, Calculations J. Am. Chem. Soc. 2000, 122, 10650-10660. K. Exner, M. Vögtle, G. Gescheidt, H. Prinzbach Do non-classical, cyclically delocalized 4N/5e Radical-Anions and 4N/6e Dianions exist? One and two-electron Reductions of proximate syn-periplanar Bisdiazenes. Poster: ORCHEM 1998, Bad Nauheim, Germany. M. Vögtle, K. Exner, H. Prinzbach Homoconjugated 4N/3e Radicalcations and σ-Homoaromaticity in 4N/2e Dications Poster: 37th IUPAC-Congress 1999, Berlin, Germany. Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. H. Prinzbach, schulde ich großen Dank. Neben den exzellenten Arbeitsbedingungen, seiner stetigen Unterstützung und zahlreichen anregenden Diskussionen hat insbesondere die von ihm gewährte Freiheit bei der Ausgestaltung des Themas sehr zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Herrn Prof. Dr. J. Heinze, Frau H. Moschalski und Frau O. Thorwarth danke ich für ihr großes Engagement bei den durchgeführten CV-Messungen, die einen wichtigen Aspekt der hier vorgestellten Untersuchungen darstellen. Herrn PD Dr. Georg Gescheidt (Basel, Schweiz) danke ich für ESR-Messungen. Herrn Dr. K. Exner (Athens, Georgia, USA) danke ich für unzählige Rechnungen und für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Bearbeitung der Probleme der σ-homo-delokalisierten Verbindungen. Den Herren Dipl.-Chem. M. Kegel und Dipl.-Chem. D. Spielvogel und Frau S. Kerber danke ich für die Durchsicht des Manuskripts. Frau Julia Weigele, die während ihrer Ausbildung zur Chemielaborantin zwei Jahre mit mir zusammengearbeitet hat, danke ich für ihre Unterstützung. Tatkräftig unterstützt haben mich auch die Herren Dipl.-Chem. J. Geier, S. Müller und A. Sorg. Den Freiburger Jungchemikern, meinen Kommilitonen und allen jetzigen und ehemaligen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vom 2., 6. und 7. Stock danke ich für ihre Unterstützung und Freundschaft in den letzten Jahren. Für Saskia und meine Familie Abkürzungsverzeichnis APT Attached Proton Test COT Cyclooctatetraen CV Cyclovoltammetrie DBH 2,3-Diazabicyclo[2.2.1]hept-2-en DBO 2,3-Diazabicyclo[2.2.2]oct-2-en DEAD Diethylazodicarboxylat DFT Dichtefunktionaltheorie DMDO Dimethyldioxiran DME Dimethoxyethan ENDOR Electron nuclear double resonance ESEEM Electron Spin Echo Envelope Modulation ESR Elektronenspinresonanz HFIP 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-Isopropanol HMPT Hexamethylphosphorsäuretriamid HOMO Highest occcupied molecular orbital HYSCORE Hyperfine Sublevel Correlation Lsgm Lösungsmittel LUMO Lowest unocccupied molecular orbital MTAD N-Methyl-Triazolindion MTHF 2-Methyl-Tetrahydrofuran NBS N-Bromsucciniumd NCS N-Chlorsucciniumd NIS N-Iodsucciniumd NOE Kern-Overhauser-Effekt PTAD N-Phenyl-Triazolindion SOMO Single occupied molecular orbital TBAClO4 Tetrabutylammonium-Perchlorat TBAPF6 Tetrabutylammonium-Hexafluorophosphat TFA Trifluoressigsäure THF Tetrahydrofuran TMS Tetramethylsilan Tos Toluol-Sulfonyl Inhalt Kapitel 1 Seite Einleitung 1 Wechselwirkung in π-Systemen 2 Allgemeiner Teil Synthesen – Azoverbindungen und Azoxide 31 3 Anionen, Dianionen, Kationen, Dikationen 91 4 Reaktionen 5 +RPR$OO\ODQLRQHQXQG1&H+RPRDURPDWHQ 126 142 6 Zusammenfassung 151 7 Experimenteller Teil 153 8 Anhang 252 Kapitel 1 1 Wechselwirkung in π-Systemen Klassische Strukturformeln vermitteln häufig die Vorstellung, einzig und allein jene Beziehungen zwischen den Atomen seien von Bedeutung, welche für den Zusammenhalt des Moleküls sorgen und durch Bindungsstriche wiedergegeben werden.[1] Viele Wechselwirkungen zwischen Atomgruppen (und Atomen) werden durch diese Schreibweise nicht erfaßt. Dabei können durch Proximitätseffekte hervorgerufene Wechselwirkungen dramatische Einflüsse auf Grundzustandsenergien (cis-Difluorethylen ist thermodynamisch stabiler als trans-Difluorethylen), Konformation, Reaktivität (ein endo-ständiger Cyclopropanring in 7-anti-Norbornylderivaten beschleunigt die Solvolyse um den Faktor 1014), Selektivität (Bis-Oxadiaziridine isomerisieren thermisch selektiv zu syn-Azoxiden)[2], Redoxpotentiale (CV-Experimente zur Oxidation von Olefinen an unterschiedlich stark nahgeordneten Vertretern der Pagodadien/Dodecahedradien Familie ergeben Unterschiede im Halbstufenpotential von 1.5 V)[3] und sowohl optische, als auch magnetische Eigenschaften haben. Gegenstand dieser Arbeit sollen die Synthese nahgeordneter Bisdiazene (Bisazoverbindungen) sein, um hier Proximitätseffekte zu studieren, die bei nicht nahgeordneten Bisdiazenen (Bisazoverbindungen) oder einfachen Azoverbindungen nicht auftreten. Abbildung 1.1 soll schematisch die Vorgehensweise illustrieren: Links oben: Auf die Bisazoverbindung (Mitte) kann ein Elektron übertragen werden, man erhält ein delokalisiertes Radikalanion. Auf das Radikalanion kann ein weiteres Elektron übertragen werden, man erhält ein delokalisiertes Dianion. Dieser Weg kann via UV-Vis-Spektroskopie, Cyclovoltammetrie, NMR und ESR verfolgt werden. Rechts oben: Die Bisazoverbindung (Mitte) kann mit geeigneten Oxidationsmitteln zu Bisdiazendioxiden (Tetroxiden) oxidiert werden. Aus dem Tetroxid kann ein Elektron entfernt werden, man erhält ein delokalisiertes Radikalkation. Aus dem Radikalkation kann ein weiteres Elektron ent- -1- Kapitel 1 fernt werden, man erhält ein delokalisiertes Dikation. Dieser Weg kann via UV-Vis-Spektroskopie, Cyclovoltammetrie und ESR verfolgt werden. O O N N N N 2 2 N N N N O O O O N N N N N N O N N O N N O N N O O O N N N N N N N N N N N N Abbildung 1.1: Proximitätseffekte bei Bisazoverbindungen. Links unten: Die Bisazoverbindung wird Photolysen unterworfen: Ein Tetrazetidin konnte zwar noch nicht isoliert werden, ist aber als transiente Spezies durchaus plausibel. Das Auftreten eines persistenten Tetrazetidins ist Gegenstand aktueller theoretischer und experimenteller Arbeiten. Die Bildung von Metatheseisomeren ist möglich. Die Bisazoverbindung kann mit geeig- -2- Kapitel 1 neten Oxidationsmitteln zu Bisdiazenoxiden (Mono-, Di-, Tri- und Tetroxide) oxidiert werden (nicht abgebildet). Die Bisdiazenoxide werden Photolysen unterworfen: Die Bildung von Metatheseisomeren und Tetrazetidin-monoxiden als Transienten wurde beobachtet und ist Gegenstand theoretischer und experimenteller Studien.[4] Dieser Weg kann via UV-Vis-Spektroskopie, IR-Spektroskopie, Massenspektrometrie, Chromatographie, CD-Spektroskopie und NMR verfolgt werden. Rechts unten (angedeutet): Die Bisazoverbindung und die beschriebenen Derivate können derivatisiert werden (Reduktionen, Hydrogenolysen, Alkylierungen usw.). Man beobachtet ungewöhnliche Reaktionen und die Bildung von Aza-käfigen.[5] 1.1 Wechselwirkung in π-Systemen – Synthesen von Systemen Wechselwirkungen von π-Chromophoren sind eindeutig abhängig von der geometrischen Anordnung der beteiligten Chromophore relativ zueinander. Untersuchungen homokonjugativer Wechselwirkungen von En/En, Benzo/En, Benzo/Benzo, Diazen/En, Imin/En (und weiteren) π-Chromophoren, machen die Abhängigkeit sämtlicher beobachteter Phänomene von der Einbindung in rigide Gerüste deutlich. Als entscheidende geometrische Parameter erweisen sich im Fall der syn-periplanaren Systeme der π,π-Abstand (d) und der Interorbitalwinkel (ω). ω d Abbildung 1.2: Geometrische Parameter: π,π-Abstand (d) und Interorbitalwinkel (ω) -3- Kapitel 1 In einem allgemeineren Konzept zur Beschreibung der gewählten Gerüste sind neben dem Interorbitalwinkel (ω) signifikante Parameter der Torsionswinkel (α), der Scherwinkel (β ) und die Abstände (d1 und d2) d1 X X X X X X X X X X X X d2 α Abbildung 1.3: β Weitere geometrische Parameter: Atom-Abstände (d1 und d2), Torsionswinkel (α) und Scherwinkel (β). Für signifikante Wechselwirkungen notwendig erweisen sich Abstände um oder unterhalb der Summe der van-der-Waals-Abstände* und Interorbitalwinkel nahe 180°. Schwer zu parametrisieren ist die Flexibilität der Gerüste. Für eine C=C/C=C-[2 + 2]-Photocycloaddition ist ein flexibles Gerüst grundsätzlich geeignet, die Reaktion ist auch aus einem weniger besetzten Schwingungszustand heraus möglich. Die (unbekannte) Photocycloaddition zweier Azochromophore hat in einem flexiblen Gerüst kaum Chancen.[6] Im Vergleich zu Cycloadditionen von C=C/C=C-Chromophoren ist diese Reaktion enthalpisch extrem benachteiligt (vgl. Kapitel 1.1.2) und muß dabei zusätzlich mit der, bei En- und Arylchromophoren fehlenden Neigung, photochemisch angeregter Diazeneinheiten zur Stickstoffextrusion konkurrieren. Repulsive Wechselwirkungen der Lone pair-Elektronen im angestrebten Produkt werden vermutlich Ausweichreaktionen unter Abbau der elektronischen Abstoßung begünstigen. Sämtliche Ansprüche an die Gerüste und Substituenten lassen sich wie folgt zusammenfassen: * van-der-Waals-Radien: N = 1.6 Å, O = 1.5 Å, C = 1.7 Å -4- Kapitel 1 1. Entropie: Optimale Positionierung der Chromophore im Raum unter stereoelektronischen Aspekten: Der Interorbitalwinkel (ω) soll möglichst 180° betragen, d soll (wie oben beschrieben) ca. 3 Å oder weniger betragen. 2. Enthalpie: Durch eine gespannte, energiereiche Anordnung der Chromophore sollen die Edukte der Photolysen bereits einen Teil der aufzubringenden Spannungsenergie „mitbringen“. Dies sollte insbesonders durch Chromophorenabstände (d) von deutlich weniger als 3 Å möglich sein. 3. Kinetik: Das Korsett soll die Schwingungsfreiheitsgrade des Produktes einschränken und somit dessen thermische Beständigkeit erhöhen. 4. Elektronische Stabilisierung: Repulsive Wechselwirkungen der Lone pair-Elektronen im angestrebten Produkt werden vermutlich durch elektronenziehende Substituenten an den α-Positionen vermindert. Für Reduktions- und Oxidationsexperimente, insbesonders zu zweifach geladenen Spezies, ist ein flexibles Gerüst auch nachteilig, weil ein räumliches Ausweichen der Chromophore zur Vermeidung elektronischer Repulsion vereinfacht wird. Ein Anti-Bredt-Schutz, um eine Azo-Hydrazin-Tautomerie auszuschließen, vermindert die Anzahl der Zerfallswege der Azoverbindungen und der korrespondierenden Anionen. 1.1.1 Azo-synthons – Bisazo-synthons Hünig hat 1983 in einer Publikation versucht, alle potentiellen Synthesewege zu (ali)cyclischen Azoverbindungen zusammenzufassen.[7] Eine Erweiterung auf Bisazoverbindungen und eine Aktualisierung sollen hier vorgestellt werden und sind in den Abbildungen 1.4 – 1.9 zusammengefasst. 1) [4+2] + N N R 2) + 2 H R 3) Hydrolyse N N 4) Oxidation Abbildung 1.4: Diels-Alder Reaktion eines Diens mit einer elektronenarmen Azoverbindung. -5- Kapitel 1 Eine verbreitete Reaktion zur Synthese von cyclischen Azoverbindungen ist die Diels-Alder Reaktion eines Diens mit einer elektronenarmen Azoverbindung (z. B. DEAD, MTAD, PTAD). Das Verfahren bedingt, daß die Azobrücke Teil eines Sechsringes ist. Die Oxidation des Hydrazins ist selbstverständlich als allgemeiner Zugang zu Azoverbindungen zu sehen, das heißt, daß auch auf anderem Wege zugängliche Hydrazine (und geeignete Bisamine) herangezogen werden können. R1 R2 N N (H+) [4+2] N R1 + N R2 R2 2 R R1 1 R Abbildung 1.5: Formale Diels-Alder Reaktion eines Isopyrazols mit einem Olefin. Die (formale) Diels-Alder Reaktion mit inversem Elektronenbedarf eines (elektronenarmen) Isopyrazols mit einem (elektronenreichen) Olefin wurde intensiv von Hünig und Nelsen bearbeitet. Die Reaktion findet nur statt unter Hochdruckbedingungen oder Protonenkatalyse. Das Verfahren bedingt ebenfalls, daß die Azobrücke Teil eines Sechsringes ist. NOH N 1) Cl2 oder NCS NOH 2) - 2 O N Cl Cl Abbildung 1.6: Chlorierung eines 1,3- oder 1,4-Dioxims mit N-Chlorsuccinimid oder Chlor mit anschließender Desoxygenierung z.B. mit Si2Cl6. Die Chlorierung eines 1,3- oder 1,4-Dioxims mit N-Chlorsuccinimid oder Chlor zur (nichtisolierbaren) Bis(α-Chlor)-nitrosoverbindung mit anschließender Desoxygenierung führt zu α-Chlor-Azoverbindungen. Substitution bzw. Austausch der Chloratome gegen Alkylreste ist bekannt.[8] -6- Kapitel 1 X X2 N N N N X Abbildung 1.7: 1,4-Addition an alicyclische Azine. 1,4-Addition von Chlor, aber auch Phosphor(III)halogenide, Pb(OAc)4, Brom, H2S (und in wenigen Spezialfällen Fluor) an geeignete Azine/Bisazine ergibt die entsprechenden Azoverbindungen. N2 R1 R 2 R2 R2 N2 R1 1 2 N 2 R N R R N N N N R1 R 2 1 R 2 R1 R2 R R2 R2 Abbildung 1.8: [2+3]-Cycloaddition von Alkyldiazoverbindungen (Diazomethan, 2-Diazopropan) an Alkine oder Pyrazole. Die [2+3]-Cycloaddition von Diazomethan (R2 = H) oder 2-Diazopropan (R2 = CH3) an elektronenarme Alkine (R1 = z.B. CF3) oder Pyrazole liefert in moderaten Ausbeuten Bisazoverbindungen, wobei der 2UELWDOZLQNHO R2 [CH2]n ößer als 180° ist. ZHVHQWOLFKJU N R1 BF3 HN N N R1 [CH2]n R2 Tos Abbildung 1.9: Cyclisierung von Tosylhydrazonen. Die Lewissäure-katalysierte Cyclisierung von Tosylhydrazonen ist vermutlich auf Spezialfälle beschränkt.[9] -7- Kapitel 1 N O 1) H2N2H2 N N N 2) Isomerisierung O (CH2)n (CH2)n Abbildung 1.10: Formale Michaeladdition von Hydrazin an C2-symmetrische Diendione. Eine weitere Möglichkeit ist die Michaeladdition von Hydrazin an α-β-ungesättigte Ketone. Effizient verläuft die Reaktion aber nur bei offenkettigen Systemen. Die formale Michaeladdition von Hydrazin an ausgewählte Diendione (n = 0,1,2) liefert über die Bishydrazone die entsprechenden Bisazoverbindungen. Die Reaktion erlaubt auch Substituenten an den β-Positionen des Michaelsystems. Die Bisazoverbindungen lassen sich weiter funktionalisieren. Die analogen Cs-symmetrischen Diendione (n = 0,1) ergeben nicht die entsprechenden Bisazoverbindungen. N N O O N N (CH2)n (CH2)n Abbildung 1.11: Formale Michaeladdition von Hydrazin an Cs-symmetrische Diendione. -8- Kapitel 1 1.1.2 Diskussion der Strukturen A und A‘ Insbesonders syn-periplanare Bisazoverbindungen, die einerseits durch die oben beschriebene formale Michaeladdition von Hydrazin an Diendione (A-Typ, Abbildung 1.12, linke Seite) und andererseits durch Diels-Alder Reaktion eines Diens („Vogelaromat“) mit einem elektronenarmen Azadienophil (MTAD, PTAD) bzw. durch Diels-Alder Reaktionen von Isopyrazolen mit Olefinen zugänglich sind (A‘-Typ, Abbildung 1.12, rechts), wurden intensiv von unserem Arbeitskreis bearbeitet.[10] N N N N N N N (CH2)n m(H2C) (CH2)n m(H2C) N (CH2)x (CH2)x A11 A12 A22 A’11 A’12 A’22 m=n=1 m = 1, n = 2 m=n=2 x = 0, 1, 2 Abbildung 1.12: Syn-periplanare Bisazoverbindungen. Durch Rechnungen (und Röntgenstrukturanalysen) sind die geometrischen Parameter der Grundgerüste, die grundsätzlich durch die genannten Synthesewege zugänglich sind, abgeschätzt: -9- Kapitel 1 ω N d N ∆E N (CH2)n N ∆E N (CH2)n m(H2C) +26.73 +34.89 +44.49 A11 A12 A22 d [Å] ω [°] 1,1 1,2 2,2 1,1 1,2 2,2 N 2.769 2.865 2.980 179.6 172.9 165.2 d N N (CH2)n m(H2C) -61.31 -57.42 -59.74 Am,n Abbildung 1.13: ω N N N m(H2C) m=n =1 m = 1, n = 2 m=n =2 N A’11 A’12 A’22 A’m,n 3.339 3.746 4.866/4.801 (C2/Cs) 142.4 128.5 98.07/95.05 (C2/Cs) B3LYP/6-31G*-Rechnungen zu den Bisdiazenen vom A- und A‘-Typ mit zentraler Null-Brücke als Modelle für Chromophorenwechselwirkungen und [2 + 2]-Photocycloadditionen. Energiewerte in kcal mol-1. † Bisdiazene vom A- und A‘-Typ mit zentraler Null-Brücke (x = 0) sind die am besten untersuchten Strukturen für Chromophorenwechselwirkungen. Bis auf die A11-Verbindung (mit Isodrinstruktur) konnten alle Vertreter der Reihe synthetisiert und untersucht werden. Alkylsubstituierte Derivate von A12 und A22 sind in Multigrammengen verfügbar. † Verbindungen vom A11-Typ sind bisher unbekannt. Aus [4 (a)]. - 10 - Kapitel 1 ω N d N N (CH2)n m(H2C) m=n =1 m = 1, n = 2 m=n =2 ∆E N d [Å] (CH2)n m(H2C) ω [°] 1,1 1,2 2,2 1,1 1,2 2,2 N ∆E N Am,n A’m,n 2.67 2.70 2.74 177.4 179.9 176.5 3.03 2.95/3.21 3.03 164.2 182.4 183.8 N d N N (CH2)n m(H2C) -108.2 -91.9 -72.5 +33.5 +53.3 +74.7 A11 A12 A22 Abbildung 1.14: N ω N N A’11 A’12 A’22 AM1-Rechnungen zu den Bisdiazenen vom A- und A‘-Typ mit zentraler CH2-Brücke (x = 1) als Modelle für Chromophorenwechselwirkungen und [2 + 2]-Photocycloadditionen. Energiewerte in kcal mol-1. Verbindungen vom A11, A12, A22, A‘12, und A‘22-Typ sind bisher unbekannt. Von den Bisdiazenen vom A- und A‘-Typ mit zentraler Methylen-Brücke (x = 1) ist nur der Vertreter A‘11 bekannt. Die Grundstruktur dieses Vertreters wurde allerdings durch eine breite Anzahl von Substitutionsmustern variiert. Die fehlenden Verbindungen dieser Reihe sind vermutlich auch mit den bisherigen Methoden nicht synthetisierbar, da, wie in Kapitel 1.1.1 erläutert wurde, noch kein Azosynthon bekannt ist, mit dem diese Gerüsttypen hergestellt werden könnten. - 11 - Kapitel 1 ω N d N ∆E (CH2)n d [Å] (CH2)n m(H2C) ω [°] 1,1 1,2 2,2 1,1 1,2 2,2 N ∆E N Am,n A’m,n 2.68 2.69 2.69 178.0 181.0 179.9 2.88 3.10/2.82 2.92 N d N N (CH2)n m(H2C) -93.2 -80.1 -62.2 +38.5 +49.9 +62.2 A11 A12 A22 Abbildung 1.15: N ω N N N m(H2C) m=n =1 m = 1, n = 2 m=n =2 N A’11 A’12 A’22 170.00 172.18 193.4 AM1-Rechnungen zu den Bisdiazenen vom A- und A‘-Typ mit zentraler C2H4-Brücke als Modelle für Chromophorenwechselwirkungen und [2 + 2]-Photocycloadditionen. Energiewerte in kcal mol-1. Nur ein Derivat mit A`22 Struktur ist bekannt. Von den Bisdiazenen vom A- und A‘-Typ mit zentraler C2-Brücke (x = 2) ist ebenfalls nur der Vertreter A‘11 bekannt. Die fehlenden Verbindungen dieser Reihe sind vermutlich auch mit den bisherigen Methoden nicht synthetisierbar. Durch aufwendige experimentelle Studien und B3LYP/6-31G*-Rechnungen zu den oben beschriebenen Bisdiazenen konnte mittlerweile ein guter Zusammenhang zwischen Struktur und Reaktivität hergestellt werden: Bisdiazene (x = 0) vom A-Typ (die Azochromophore sind parallel zur zentralen Brücke) sind unter stereoelektronischen Aspekten die Objekte der Wahl zum Studium von Chromophorenwechselwirkungen. Die bekannten A‘-(Metathese)-Isomere (x = 0, 1, 2) (die Azochromophore sind orthogonal zur zentralen Brücke) hingegen sind die Stabilomere in der Reihe Tetrazetidin, A-Typ, A‘-Typ. Chromophorenwechselwirkungen werden nicht beobachtet. Im Hinblick auf N=N/N=N-Photocycloadditionen sind ausschließlich die A-Typen potentielle Kandidaten. Aus energetischen und sterischen Gründen können A‘-Typen keine Substrate für N=N/N=N-Photocycloadditionen sein und es werden eher Ausweichreaktionen erwartet und beobachtet. Bisdiazene mit A‘-Struktur sind im allgemeinen leichter zugänglich als solche mit A-Struktur. Sie lassen sich sehr variabel mit verschiedenen Substituentenmustern verändern, - 12 - Kapitel 1 und sind deshalb lohnende Syntheseziele. Ausweichreaktionen ausgeschlossen, sollte die (moderat) endotherme N=N/N=N-Photocycloaddition hingegen bei Verbindungen des ATyps möglich sein. In präparativer Hinsicht befaßt sich die vorliegende Arbeit hauptsächlich mit der Synthese der A11-Verbindung mit zentraler Null-Brücke (x = 0) und verschiedenen Zugängen zu α-substituierten A‘11-Vertreter mit einer zentralen Methylen-Brücke (x = 1). - 13 - Kapitel 1 1.2 Synthese von Bisazoverbindungen des A-Typs 1.2.1 Synthesen der Bisazoverbindungen mit Tetracyclo[7.2.1.04,12,06,10]dodeca-2,7-dien bzw. (2a,3,3a,5a,6,6a,6b,6c-octahydrodicyclopenta [cd,gh]pentalene) Struktur Eine Bisazoverbindung mit Tetraazatetraquinan-struktur wurde 1991 von Beckmann vorgestellt.[11] Das Vorgehen orientiert sich an der Synthese der A‘11 Verbindung mit zentraler Methylenbrücke (x =1) von Mellor.[12] Ausgangspunkt für die Synthese der Stammverbindung ist das [3.3.0]-Diendion 1 [14] [13] , brückenkopfalkylierte Varianten können aus dem Diendion 2 synthetisiert werden. O CH3 O O O 1 CH3 2 H3C O O CH3 3 Abbildung 1.16: [3.3.0] Diendione Zu der $]RDON\OLHUWHQ Bisazoverbindung kommt man vom isomeren Diendion 3, das in zwei Stufen (y = 65%) aus 1 hergestellt werden kann.[15] Zweifache (formale) Michaeladdition von Hydrazin an die endo-Seite des Michaelsystems ergibt via Bisydrazon die C2υ-Bisazoverbindung 4 bzw. 5. - 14 - Kapitel 1 N HN O R H R (i) R O N N N R N N H R NH R 1: R = H 2: R = CH3 (ii) N N N N N N N N R R R R 4 R=H 5 R = CH3 Abbildung 1.17: Synthese der Bisazoverbindungen 4 und 5 mit Tetraazatetraquinanstruktur. R = H: (i) N2H4 • H2O, MeOH, 4 h (ii) 80°C, MeOH, 10 d; y = 40 –45%. R = CH3: (i) N2H4 • H2O, MeOH, 4 h (ii) 80°C, MeOH, 4 d; y = 18%. Addition von Hydrazin an die endo-Seite und Cyclisierung zu einer Bisazoverbindung vom A11-Typ wird nicht beobachtet. H3C O H3C O O CH3 N O CH3 N H3C 6 Abbildung 1.18: Synthese der Bisazoverbindungen 6 N2H4 • H2O, MeOH, 4 h bei Rt, dann 80°C, 10 d; y = 51%. - 15 - N N CH3 Kapitel 1 Die C2-symmetrisch alkylierte Bisazoverbindung 6 erhält man durch zweifache Michaeladdition von Hydrazinhydrat an die endo-Seite von 3. Das Bishydrazon wird nicht isoliert, sonder direkt zur Bisazoverbindung isomerisiert. Die α-peralkylierte Bisazoverbindung 7 erhält man ebenfalls durch zweifache Michaeladdition von Hydrazinhydrat an die endo-Seite der Michaelsysteme des Dimethyldiendions 3. Das Bishydrazon wird nicht isoliert, sondern durch Benzylbromid abgefangen. Das Hydrazon wird mit Methylcerreagenz alkyliert, das Rohprodukt mit Z-Chlorid umgesetzt. Entschützen und Oxidation liefern Bisazoverbindung 7 in sehr bescheidenen Ausbeuten von ca. 5% über 6 Stufen.[16] H3C H O H3C N O (i) CH3 O O H3C H3C N N NH (ii) CH3 8 PhH2C N CH Ph 2 N CH3 3 N N (iii) CH3 9 PhH2C CO2CH2Ph N N CH Ph PhH2CO2 C 2 (iv) N N CH3 H3 C CH3 H3 C 10 N H3C N H3 C N N CH3 CH3 7 Abbildung 1.19: Synthese der Tetramethyl-bisazoverbindung 7 R = H: (i) N2H4 • H2O, EtOH, 12 h (ii) BrCH2Ph, K2CO3, DMSO (y = 41 % über zwei Stufen) (iii) 1) MeLi, CeCl3 2) Z-Chlorid (iv) 1) H2, Pd/C 2) CuCl2 (y = 11 % über vier Stufen). Die Strukturen der Bisazoverbindungen sind durch spektroskopische Untersuchungen und vollständige Analytik gesichert. Die Strukturen des σ,π-Komplexes 4*[Fe2(CO)6]2 und der σKoordinationsverbindung 4*[Cr(CO)5]2 und weiterer Komplexe konnten röntgenographisch bestimmt werden und bestätigen die Ergebnisse der Geometrieberechnungen. [10e][11b] Röntgenographische Daten gibt es auch von der Bisazoverbindung 11. (Zur Synthese und Strukturdiskussion: siehe [5a]) - 16 - Kapitel 1 N N H2N H3C N H3C N N CH3 O CH3 d = 2.939/2.999 ω = 154.3 11 Abbildung 1.20: Bisazoverbindung 11. Für die Variation der Substituenten an der Azobrücke bieten sich zwei Möglichkeiten an: Auf der Stufe der Diendione ist eine Einführung verschiedener, funktionalisierter Alkylsubstituenten möglich. Die unsubstituierte Bisazoverbindung, aber auch die C2-symmetrischen Bisazoverbindungen wie 6 können in der freien α-Azo-Position halogeniert werden. Das Ziel, das Gerüst mit weiteren Cyclen zu versteifen, bzw. die Chromophore anzunähern konnte nicht erreicht werden. N N N N N N R N N N CH3 H3C H3C R 12 R= (CH2)3-OH 13 (CH2)3-OTos 14 (CH2)3-Br 15 (CH2)3-CH3 X N 6 Abbildung 1.21: Synthese α-funktionalisierter Bisazoverbindungen. - 17 - N N CH3 X 16 X = Br Kapitel 1 1.2.2 Synthesen der Bisazoverbindungen mit Tetracyclo[7.3.1.04,12,06,10]trideca-2,7-dien Gerüst Eine Bisazoverbindung mit Tetracyclo[7.3.1.0 4,12,06,10]trideca-2,7-dien Grundgerüst wurde 1985 von Mellor vorgestellt.[12] Ausgangspunkt ist das Diendion 17, das in 100 g Mengen aus Acetylaceton und Formaldehyd zugänglich ist. Zweifache Michaeladdition von Hydrazin an die endo-Seite des Michaelsystems ergibt via Bishydrazon 18 die C2-symmetrische Bisazoverbindung 19. H3C O O O + H C O (i) H (ii) O CH3 17 H N N N N H N (iii) H3C H3C N N N CH3 CH3 18 19 Abbildung 1.22: Synthese der Bisazoverbindung 19 (i) Et3N, 5 d dann Benzol, TosOH, 3 d, Rückfluß 39% (ii) N2H4 • H2O, EtOH, 18 h, 100 % (iii) K2CO3, MeOH, Rückfluß 6 h; 90%. Der Weg zu der unsubstituierten Bisazoverbindung 20 geht vom Diendion 21 aus, das in sieben Stufen (y = 15 %) aus Formaldehyd und Dimethylmalonat synthetisiert werden kann. Die weitere Umsetzung erfolgt analog zu 19: Zweifache Michaeladdition von Hydrazin an die endo-Seite des Michaelsystems ergibt via Bishydrazon (von dem die Acetyl, Benzoyl und Benzylderivate isoliert werden konnten) die C2υ-symmetrische Bisazoverbindung 20. - 18 - Kapitel 1 H N O N (i) N N N H (ii) N N N O 20 Abbildung 1.23: Synthese der Bisazoverbindungen 20 (i) N2H4 • H2O, MeOH, 12 h (ii) K2CO3, EtOH, Rückfluß; 70%. Die α-peralkylierte Bisazoverbindung 22 erhält man durch zweifache Addition von Hydrazinhydrat an die endo-Seite des Dimethyldiendions 17. Bei der ursprünglich ausgearbeiteten Synthese wird das Bishydrazon mit Benzylbromid abgefangen. Das Hydrazon wird mit Methylcerreagenz alkyliert und das Rohprodukt mit Z-Chlorid abgefangen. Nach Entschützen und Oxidation erhält man 22 in ca. 10% über 5 Stufen. H H3C N O (i) O H3C N H3C N N CH3 24 (ii) 23 PhH2C N CH Ph 2 NH CH3 CH3 17 N N (iii) PhH2C CO2CH2Ph N N CH Ph PhH2CO2 C 2 (iv) N N CH3 H3C H3C CH3 25 N H3C N N N CH3 CH3 H3C 22 Abbildung 1.24: Synthese der Bisazoverbindungen 22 (i) N2H4 • H2O, EtOH, 12 h, 95% (ii) BrCH2Ph, K2CO3, DMSO; 60% (iii) 1) MeLi, CeCl3 THF – 78°C – Rt 2) Z-Chlorid, 35% (iv) 1) H2, Pd/C 2) CuCl2, 92%. Bei einem optimierten Protokoll wird Bisydrazon 18 mit Benzolsulfonsäurechlorid umgesetzt. Das Arylsulfonsäurehydrazid 26 wird mit Methylcerreagenz alkyliert. - 19 - Kapitel 1 H H3C N O (i) O H3C N N NH (ii) CH3 CH3 17 18 PhO2S N H3C N N N N SO Ph 2 (iii) H3C N N N H3C CH3 26 CH3 CH3 22 Abbildung 1.25: Optimierte Synthese der Bisazoverbindungen 22 (i) N2H4 • H2O, EtOH, 12 h, 95% (ii) PhSO2Cl, Pyridin, 72% (iii) MeLi, CeCl3, THF, 71%. Eine Variation des Substituentenmusters an der Azobrücke ist auf zwei verschiedene Arten möglich: Auf der Stufe der Diendione ist eine Einführung verschiedener, funktionalisierter Alkylsubstituenten möglich. An das Bishydrazon 18 kann in bescheidener Ausbeute an die freie α-Azo Position zweimal Methanolat addiert werden. Die unsubstituierte Bisazoverbindung und die C2-symmetrischen Bisazoverbindungen können in der freien α-Azo-Position mit elementarem Brom oder Chlor halogeniert werden. Das Ziel, das Gerüst mit weiteren Cyclen zu versteifen, bzw. die Chromophore anzunähern, konnte bisher noch nicht erreicht werden. N N N N N N R N N N CH3 H3C R 27 28 R= CH2CH(OCH3)Ph X N N N H3C 19 (CH2)3CH3 Abbildung 1.26: Synthese α-funktionalisierter Bisazoverbindungen. - 20 - CH3 X 29 X = Br 30 Cl Kapitel 1 Die Strukturen der Bisazoverbindungen sind durch spektroskopische Untersuchungen und vollständige Analytik gesichert. Von den Bisazoverbindungen 20 und 19 (und weiteren, αsubstituierten Vertretern) konnten Einkristalle gezüchtet werden und röntgenographisch untersucht werden.[10e] N N N N d = 3.04 Å ω = 160° 20 Abbildung 1.27: Bisazoverbindung 20. - 21 - Kapitel 1 1.2.3 Synthesen der Bisazoverbindungen mit Tetracyclo[7.4.1.04,13.06,10]tetradeca-2,7-dien Struktur Ein Zugang zu der Bisazoverbindung mit Tetracyclo[7.4.1.04,12,06,10]tetraca-2,7-dien Grundgerüst wurde 1996 in unserem Arbeitskreis erschlossen. Ausgangspunkt ist das Diendion 31, das in Gramm-Mengen aus o-Phthaldialdehyd und 3Ketoglutarsäuredimethylester in sieben Stufen (y = 5%) zugänglich ist. Zweifache endo-Michaeladdition von Hydrazin ergibt via Bisydrazon 32 (gelbes Öl) und Bishydrazin 33 die C2symmetrische Bisazoverbindung 34. H O N N (i) N H N (ii) O 31 32 HN NH HN NH N (iii) 33 N N N 34 Abbildung 1.28: Synthese der Bisazoverbindung 34. (i) N2H4 • H2O, MeOH, 18 h, 100 % (ii) LiAlH4, AlCl3, THF (iii) CuCl2, EtOH,10% (über 2 Stufen). Als Derivat ist lediglich Tetrabromid 35 bekannt, das aus der Bisazoverbindung 34 mit elementarem Brom (ca. 50 Äquivalente, –78°C) hergestellt werden kann. - 22 - Kapitel 1 N N N N N (i) N Br N N Br 34 Br 35 Abbildung 1.29: Synthese der Bisazoverbindung 35. (i) –78°C, CH2Cl2, Br2, 28% - 23 - Br Kapitel 1 1.3 Synthese von Bisazoverbindungen des A‘-Typs 1.3.1 Synthesen der Bisazoverbindungen mit Bicyclo[4.3.0]nonan-Skelett Die Synthese der Bisazoverbindungen mit Bicyclo[4.3.0]nonan-Skelett orientiert sich an einer von Hünig ausgearbeiteten Synthese der En/Diazen-Verbindung 39.[17] Via Diels-Alder-Reaktion von Cyclopentadien und 2,5-Dimethoxy-2,5-Dihydrofuran 36 (Isomerengemisch (syn:anti = 2 : 1), nur das gezeigte syn-Isomere reagiert) und saurer Hydrolyse erhält man den Dialdehyd 37, der nach Kondensation mit Hydrazin zum trimeren 4,5Dihydropyridazin 38 trimerisiert. Säurekatalysierte Diels-Alder-Reaktion von Cyclopentadien (diesmal als Dienophil) ergibt En/Diazen 39 in 45% über 4 Stufen. O H3CO OCH3 (i) O OCH3 CHO (ii) CHO OCH3 36 37 N + (iii) N H N N (iv) N N 3 38 39 Abbildung 1.30: Synthese des En/Diazen-Systems 39 mit Bicyclo[4.3.0]nonan-Struktur. (i) CH2Cl2, CF3COOH (ii) HCl/H2O (iii) H2N2H2 (iv) Cyclopentadien, CH2Cl2, CF3COOH. Zur Synthese eines Bisdiazens nach diesem Protokoll wurde Cyclopentadien durch 3,4,4,5Tetramethyl-4H-Pyrazol 40 ersetzt. Die Reaktion findet dann aber nur noch unter Hochdruckbedingungen (≥ 7 kbar) statt, wie Hünig und Klärner durch Messung der Druckabhängigkeit der Geschwindigkeitskonstanten der Reaktion von 40 mit Cycloalkenen zeigen konnten.[18][19] Hierbei wird das stark negative Aktivierungsvolumen der Diels-Alder-Reaktion (∆V≠ = - 25 ... - 45 cm3 mol-1) ausgenutzt.[20] 3,4,4,5-Tetramethyl-4H-Pyrazol und 2,5-Dimethoxytetrahydrofuran 36 (Isomerengemisch (syn:anti = 2 :1) werden in einem Teflonschlauch mit Triethylamin für 12 Tage bei 13.5 kbar - 24 - Kapitel 1 und 65°C thermostatisiert. Auf ein Lösungsmittel kann verzichtet werden. Die strukturellen Daten des Zwischenproduktes 41 sind durch eine Röntgenstrukturanalyse gesichert. Saure Hydrolyse und Kondensation mit Hydrazin ergibt das Pyridazin 42, das zu 43 trimerisiert. Nach saurer Deoligomerisierung und Umsetzung mit Cyclopentadien unter Protonenkatalyse erhält man die Bisazoverbindung 44. Hydrierung der desymmetrisierenden, olefinischen Doppelbindung und anschließende Reoxidation der teilweise reduzierten Azofunktionen ergibt Bisazoverbindung 45. O H3CO N OCH3 N N 40 H3C H3C (ii) O OCH3 OCH3 (i) 36 N CH3 CH3 41 N N N N N (iii) O OH N N N OH (iv) 3 42 43 (v) N N N N N N N (vi) 44 N N N 45 Abbildung 1.31: Synthese der Bisazoverbindungen 44 und 45 mit Bicyclo[4.3.0]nonan-Struktur. (i) 65°C, 13.5 kbar, 12 d, Et3N, 74% (ii) 0,2 % H2SO4/H2O, Rückfluß, 100% (iii) H2N2H2, CH2Cl2, 0°C, K2CO3, 100 % (iv) CF3COOH (v) Cyclopentadien, CH2Cl2, CF3COOH 62%, (vi) H2/Pd, 95%. Das Cs-symmetrische Bisdiazen 45 wird dabei in 45% Ausbeute über 4 Stufen erhalten. - 25 - Kapitel 1 Einkristalle für eine Röntgenstrukturanalyse werden bei Raumtemperatur durch isothermale Diffusion von Diethylether-Dampf in eine CHCl3-Lösung von 45 erhalten. N N N N d = 2.822 Å ω = 174.2° 45 Abbildung 1.32: Struktur von 45 im Kristall. - 26 - Kapitel 1 1.3.2 Synthesen der Bisazoverbindungen mit Bicyclo[4.4.0]nonan-Skelett Die Synthese der Bisazoverbindungen mit Bicyclo[4.4.0]nonan-Skelett geht aus vom VogelAromaten 46, der in einer effizienten Synthese in fünf Stufen aus Naphthalin hergestellt werden kann.[21][22] Via Diels-Alder-Reaktion von 2 Äquivalenten MTAD oder PTAD wird das Gerüst aufgebaut. Aus 47 erhält man durch forcierte katalytische Hydrierung (Spaltung des Cyclopropanringes, Hydrierung der Doppelbindungen) das Urazol 48. Alkalische Verseifung ergibt die Cs-symmetrische Bisazoverbindung 49. [23] O H3C N N O N (i) 46 N N O N CH3 O 47 (ii) O N N H3C N N O N (iii) 49 N N N N O N CH3 O 48 Abbildung 1.34: Synthese der unsubstituierten Bisazoverbindung mit Bicyclo[4.4.0]nonan-Skelett (i) MTAD, CH2Cl2 (ii) H2, Pd/C, 300 bar, 80°C, 10 d (iii) H2N2H2 Eine Einführung von Alkylsubstituenten ist auf der Stufe der Kohlenwasserstoffe 46 möglich. Durch sorgfältig ausgearbeitete und optimierte Synthesemethoden konnten die Kohlenwasserstoffe 50, 51 und 52 gewonnen werden, aus denen die Bisazoverbindungen 53, 54 und 55 analog zu dem unsubstituierten System erhalten werden konnten.[10f] - 27 - Kapitel 1 O H3C N R1 R3 R2 O N N R1 R3 R4 N R2 N O N CH3 N O R3 R4 R1 = R2 =R3 = R4 = CH3 52 1 2 3 N 1 R N N 2 R R4 55 4 50 R = R = H, R = R = CH3 53 51 R1 = R4 = H, R2 = R3 = CH3 54 Abbildung 1.35: Synthese der substituierten Bisazoverbindung mit Bicyclo[4.4.0]nonan-Skelett 55. Eine Funktionalisierung der Azo-Brückenkopfstellung mit Halogenen gelang nicht. Es können nur (polymere) Zersetzungsprodukte erhalten werden.[10f] Die Struktur der Bisazoverbindungen ist durch spektroskopische Untersuchungen und vollständige Analytik gesichert. Von der Bisazoverbindung 49 konnten Einkristalle gezüchtet werden und röntgenographisch untersucht werden.[10a][22a] N N N N d = 2.877 bzw. 2.821 Å ω = 168.6° 49 Abbildung 1.36: Bisazoverbindung 49. - 28 - Kapitel 1 Literatur zu Kapitel 1 [1] H. D. Martin, B. Mayer, Angew. Chem. 1983, 281 – 313. [2] O. Cullmann, M. Vögtle, F. Stelzer, H.Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1998, 2303 – 2306. [3] R. Pinkos, A. Weiler, T. Voss, K. Weber, F. Wahl, J.-P. Melder, H. Fritz, D. Hunkler, H.Prinzbach, Liebigs Ann./Receiul 1997, 2069. [4] [5] (a) K. Exner, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1998. (b) K. Exner, H. Prinzbach, Chem. Comm. 1998, 749 – 750. (a) G. Fischer, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1987. (b) M. Heitzmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1996. (c) Fu Yang, Forschungsbericht, Universität Freiburg i.Br., 1998. (d) M. Kegel, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1997. (e) M. Kegel, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., in Vorbereitung. [6] G. Ritter, G. Häfelinger, E. Lüddecke, H. Rau, J. Am. Chem. Soc. 1989, 2053 [7] K. Beck, A. Höhn, S. Hünig, F.Prokschy, Chem. Ber. 1984, 517 – 533 [8] W. Duismann Liebigs Ann. Chem. 1974; 1348-1356. [9] J. P. Snyder, M. Heyman, E. N. Suciu, J. Org. Chem. 1975, 1395 [10] (a) G. Fischer, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1981 (b) G. Fischer, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1987. (c) K. Mathauer, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1989. (d) E. Beckmann, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1991. (e) N. Bahr, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1994. (f) M. Lugan, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1994. (g) K. Exner, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1994. (h) O. Cullmann, Diplomarbeit, Universität Freiburg i. Br., 1994. (i) M. Heitzmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1996 (j) O. Cullmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1998. (k) K. Exner, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1998. (l) M. Kegel, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1997. (m) Fu Yang, Forschungsbericht, Universität Freiburg i.Br., 1998. (a) E. Beckmann, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1991. [11] - 29 - Kapitel 1 (b) N. Bahr, E. Beckmann, K. Mathauer, D. Hunkler, M. Keller, H. Prinzbach, H. Vahrenkamp, Chem. Ber. 1993, 429 - 440 [12] (a) J. M. Mellor, R. Pathirana, J.H.A. Stibbard, J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I 1983, 2541. (b) J. M. Mellor, R. Pathirana, J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I 1983, 2545. (c) J. M. Mellor, R. Pathirana, J.H.A. Stibbard, Tetrahedron Lett. 1982, 4489. (d) J. M. Mellor, N. M. Smith , J. Chem. Research 1985, 60. (e) J. M. Mellor, R. Pathirana, N. M. Smith, J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I 1988, 2501. [13] A. A. Hagedorn III, D. G. Farnum, J. Org. Chem. 1977, 3765. [14] (a) H. Quast, Th. Henkert, C. A. Klaubert, Liebigs Ann. Chem. 1987, 965. (b) H. Quast, J. Christ, Liebigs Ann. Chem 1984, 1108. [15] O. Cullmann, Diplomarbeit, Universität Freiburg i. Br., 1994. [16] Die Synthese der Verbindung wird zur Zeit optimiert: M. Kegel, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 2001. [17] W. Berning, S. Hünig, F. Prokschy, Chem. Ber. 1984, 117, 1455-1464. [18] W. Adam, T. Heidenfelder, C. Sahin, Synthesis 1995, 1163 – 1170. [19] (a) K. Beck, S. Hünig, F.-G. Klärner, P. Kraft, U. Artschwager-Perl, Chem. Ber. 1987, 2041-2051. (b) S. Hünig, P. Kraft, F.-G. Klärner, U. Artschwager-Perl, K. Peters, H.-G. von Schnering, Liebigs Ann. 1995, 351-356. [20] (a) Organic Synthesis at High Pressures (Ed. K. Matsumoto and R.M. Acheson), Wiley & Sons, New York, 1990. (b) Studies in Organic Chemistry 37: Organic High Pressure Chemistry (Ed.: W.J. le Noble), Elsevier, Amsterdam, 1988. [21] P. Ashkenazi, D. Ginsburg, E. Vogel Tetrahedron 1977, 1169. [22] (a) H. Prinzbach, G. 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N N R3 N N N 2 N R4 1 R R N N N N R3 R4 R2 R1 B Substituent + 0.23 Å B R1 = R2 = H, R3 = R4 = CH3 + 0.06 Å B C 1 2 3 4 R = R = CH3, R = R = H R = R = CH3 N R1 d R1 = R2 = R3 = R4 = CH3 2 N D B 1 N R2 C Substitutionsmuster Abbildung 2.1: N R2 R1 A N N + 0.01 Å + 0.49 Å Substituierte Bisazoverbindungen mit Tetracyclo[7.3.1.04,12,06,10]trideca-2,7-dien-Gerüst. Bei Substitutionsmuster D bewirken die sterisch anspruchsvolleren Substituenten durch einen Buttressingeffekt eine Verkleinerung des Abstandes (d). Da die dafür geeignete Ausgangsverbindung, das zweifach Brückenkopf-methylierte Diendion (Siehe Kapitel 1.1.2), nicht bekannt ist, steht eine Synthese von Bisazoverbindungen mit diesem Substitutionsmuster noch aus. - 31 - Kapitel 2 Methylierung am Azo-Brückenkopf (Substitutionsmuster A) bewirkt eine nur unwesentliche Verringerung des Abstandes (d). Die C2υ-symmetrische Tetramethylverbindung (R1 = R2 = R3 = R4 = CH3) und die C2-symmetrische Dimethylverbindung (R1 = R3 = H, R3 = R4 = CH3) konnten bereitgestellt werden. [1][2] Eine weitere Umklammerung durch Ethano-, Propano- und Butanobrücken läßt die Chromophorenabstände auf bis ca. 2.65 Å sinken und ergibt (rechnerisch) Interorbitalwinkel von ca. 180°. Allerdings ist es noch in keinem Fall gelungen eine zusäzlich Umklammerung (sowohl auf der Stufe der Bishydrazone, als auch auf der Stufe der Bisazoverbindung) aufzubauen. N N N N N N N N N N N N Abbildung 2.2: Zusätzliche Umklammerungen an Bisazoverbindungen. Die C2-symmetrische Bisazoverbindung (R1 = R3 = H, R3 = R4 = CH3) 19 und Vorläufer 23 sind die Schlüsselverbindungen zur Synthese variabel substituierter Bisazoverbindungen (Abbildung 2.3 (III) und (IV)). Ferner kann das Diendion 17, das in 100 g Mengen aus Acetylaceton und Formaldehyd zugänglich ist, in Allylposition bromiert werden und über die Bissilyldienolether mit C-Elektrophilen funktionalisiert werden [5a][1b] (II). Denkbar ist auch die Verwendung eines „derivatisierten Acetylacetons“ zum Aufbau des Diendions (I). (II) H3C (I) O + H N N O O O N H C H O CH3 N H N H3C H3C N N CH3 CH3 (III) (IV) 23 Abbildung 2.3: N 19 Bisazoverbindung 19 und Bishydrazon 23. - 32 - Kapitel 2 Eine Funktionalisierung bietet sich auch an über das Diendion 21, das allerdings präparativ schwieriger zugänglich ist als 17 (über 8 Stufen, y = 7%): (V) O O R O R O R O (VI) O OH R O HO R O R O R R O 21 Abbildung 2.4: Funktionalisierung von Diendionen. 1,4-Addition von Gilman-Cupraten an 21 ergibt in guten Ausbeuten die β-funktionalisierten Ketone (V). [1a][3][4] Allerdings scheitert das Konzept bei der Oxidation/Dehydratisierung (sowohl für R = Phenyl, als auch für R = Alkyl, DDQ und Selenreagenzien) zum Michaelsystem. 1,2-Addition von Grignardverbindungen an die Carbonylgruppe von 21 ergibt in guten Ausbeuten die funktionalisierten Alkohole (VI), die in vielen Beispielen erfolgreich mit Cr(VI)Reagenzien (PCC, PDC) zu den β-funktionalisierten Michaelsystemen oxidiert werden konnten. (I) Verwendung „derivatisierten Acetylacetons“ Das 2:1-Primäraddukt von Acetylaceton und Formaldehyd reagiert unter Basenkatalyse zum 2,3,4-substituierten Cyclohexanon, das am Wasserabscheider unter Säurekatalyse zu den bicyclischen Diendionen 17 (40%) und 56 (25%) kondensiert.[5] - 33 - Kapitel 2 O O O O + H C O O O (i) (i) H HO O O O (ii) O H3C O H3C CH3 O CH3 56 Abbildung 2.5: O 17 Synthese der Verbindungen 56 und 17 (i) Et3N, 5 Min. 50°C, 3 d RT (ii) Benzol, p-TosOH, 3 d, Rückfluß, Dean-Stark-Falle. Zur Variation sollte das „derivatisierte Acetylaceton“ in einer α-Carbonylposition keine Wasserstoffe tragen, um Isomerengemische (Abbildung 2.6: jeweils 2 Reste Rx pro Molekül entsprechen H, d.h. es sind insgesamt theoretisch 16 Isomere zu erwarten) und Substitution in der Methylenposition zwischen den Azobrücken zu vermeiden (siehe Abbildung 2.1, Substitutionsmuster B). O O + H C R3 R R1 H HO R R O O O R R2 R2 O H2C 3 R C H2 Synthesen mit 1,3-Diketonen. - 34 - R4 O 1 Abbildung 2.6: O 2 R O O O O CH2 R4 O R3 R1 O CH2 4 R Kapitel 2 Als 1,3-Diketone, die geeignet erschienen, wurden 57, 58 und 59 ausgewählt. 58 (Pivaloylaceton/5,5-Dimethyl-hexan-2,4-dion) ist kommerziell erhältlich, und läßt sich auch an der Methylenposition funktionalisieren, eine Kondensation mit Formaldehyd konnte aber unter keinen Bedingungen erreicht werden.[6][7] Vermutlich ist die Hinderung durch den sterisch anspruchsvollen tert-Butyl-Substituenten zu groß. Edukt Bedingungen Ergebnis 58 Et3N, Raumtemperatur, CH2O Edukt 58 Et3N, Rückfluß, CH2O Edukt 58 Et3N, Pyridin, CH2O Edukt 58 Et3N, LDA, THF, Rückfluß, CH2O Zersetzung O O O O O O F3C 57 58 59 Abbildung 2.7: 1,3-Diketone zum Aufbau neuer Bisazoverbindungen. 59 (1-Phenyl-butan-1,3-dion) ist ebenfalls preisgünstig erhältlich. Kondensationsprodukte mit Benzaldehyd, Acetaldehyd und Formaldehyd sind literaturbekannt.[8] Eine weitere Umsetzung des isolierbaren 3,5-Dibenzoyl-heptan-2,6-dions 60 zum 2,3,4-substituierten Cyclohexanon oder zum Bicyclischen Diendion gelingt aber auch trotz unterschiedlichster Bedingungen nicht. Edukt Bedingungen Produkt 59 Et3N, Raumtemperatur, CH2O Kein definiertes Produkt 59 1. Et3N, Raumtemperatur, CH2O Kein definiertes Produkt 2. TosOH, Benzol, Dean-Stark 59 1. Et3N, Rückfluß, CH2O 2. TosOH, Benzol, Dean-Stark - 35 - Komplexe Produktpalette Kapitel 2 Ein komplett anderes Bild ergibt sich für 57 (1,1,1-Trifluor-pentan-2,4-dion):[9] Mit oder ohne Base (57 reagiert heftig mit Triethylamin) erhält man als einziges Produkt nahezu quantitativ das Pyran 61 (farblose Kristalle, Schmelzpunkt: 92°C). Die Struktur der Verbindung ist durch 1H-, 13C-, 19F-, 13C-gated-NMR und eine Röntgenstrukturanalyse gesichert. O F3C O O + CF3 H C HO H 61 O O O CF3 CF3 F3C HO F3C O CF3 OH O O 57 O O O F3C O O CF3 O Abbildung 2.8: Synthese des Pyrans 61. Kristallographische Daten von 61: Summenformel C11H12F6O5 (338.21 g/mol); Kristallsystem: Monoklin; Raumgruppe: P 21/c; a = 9.5451(6) Å, b = 14.6555(11) Å, c = 11.1740(7) Å, alpha = 90 deg., beta = 113.132(4) deg., gamma = 90 deg.; Z = 4. Eine intramolekulare H-Brücke (O1-H...O4): Länge (H...O) 1.80 Å, Winkel (O-H...O) 149° Eine intermolekulare H-Brücke (O2-H...O3): Länge (H...O) 1.88 Å, Winkel (O-H...O) 151° - 36 - Kapitel 2 Abbildung 2.9: Schakalplot von 61. Da bei der Reaktion pro Mol Formaldehyd ein Mol Wasser gebildet wird, sind Hydratbildung und transannulare Folgereaktion wohl nicht zu unterdrücken. O O OH O HO CF3 CF3 H2O F 3C O O HO O CF3 OH O O F3C O F3C O 61 Abbildung 2.10: Bildung des Pyrans 61. Ein analoges Produkt wurde bei der Reaktion des 4,4,4-Trifluor-3-oxo-Buttersäure-ethylesters mit Formaldehyd (Piperidin als Base) gefunden.[10] - 37 - Kapitel 2 O + O H CF3 C O F3C O O HO H CF3 OH O O O O Abbildung 2.11: Die Stereochemie des Produktes wurde nicht geklärt. Eine ringöffnende Dehydratisierung von 61, mit anschließender Weiterreaktion im gewünschten Sinne, gelang nicht: Edukt Bedingungen Produkt 61 TosOH, Benzol, Dean-Stark kein Umsatz 61 TosOH, Toluol, Dean-Stark kein Umsatz 61 H2SO4 Zersetzung (II) Funktionalisierung des Diendions 17 an der Methylgruppe Das Diendion 17 kann radikalisch in CCl4 mit NBS zweifach bromiert werden. Nach Flashchromatographie an desaktiviertem Kieselgel erhält man 40% des gewünschten Bis(Brommethyl)-Diendions 62.[3] Die sehr leicht zersetzliche Verbindung ist allerdings präparativ eine Sackgasse: Die Umsetzung mit Hydrazin zur Bis(Brommethyl)-Bisazoverbindung ergibt nur nicht definierte, sehr polare (Zersetzungs-)Produkte, Kettenverlängerungen via γ-Alkylierungen scheitern. Eigene Versuche zur Substitution der Bromatome durch Nucleophile (Azid, Thiole, Phthalimid) sind ebenfalls nicht erfolgreich. Br H3C O CH2 O (i) O O CH3 CH2 Br 17 62 Abbildung 2.12: Zweifache Allylbromierung von 17. (i) NBS, CCl4, 2 h, Rückfluß, y = 40%. - 38 - Kapitel 2 Einen Umweg über das Bisethylenglykolketal 63 führt zwar in befriedigender Ausbeute zum zweifach bromierten Ketal 64, Substitution und weitere Funktionalisierungen sind nicht effizient möglich. H3C O (ii) O CH3 O CH2 Br O (i) O O H3C O O CH3 O 17 H2C O 63 Br 64 Abbildung 2.13: (i) HO(CH2)2OH, Fumarsäure, Benzol, Dean-Stark-Falle, 12 d, 44% (ii) NBS, CCl4, AIBN, Rückfluß, 41%. Als Möglichkeit zur Funktionalisierung des Diendions 17 an der Methylgruppe erweist sich der Bissilyldienolether 65. Aber, trotz intensiver Bemühungen (Variation der Elektrophile, Lösungsmittel, Lewissäuren, Aufarbeitung, usw.), kann nur 27 als funktionalisierte Bisazoverbindung auf diesem Weg gewonnen werden. [1b] H3C O O CH3 65 N H2C OSi(CH 3)3 (i) (H3C)3SiO CH2 N N N CH(OCH3 )Ph Ph(H3CO)HC 65 27 Abbildung 2.14. (i) 1) LDA, THF, -78°C, 10 min; 2) TMSCl, 95% (III) & (IV) Funktionalisierung von Bishydrazonen und der Bisazoverbindung 19 Die effizientesten und variabelsten Möglichkeiten zur Synthese Azo-Brückenkopf substituierter Bisazoverbindung eröffnen sich über die Bisazoverbindungen 19, 4 und über die Hydrazone (R = H, Benzylsulfonyl, Tosyl, Benzyl, Acetyl). - 39 - Kapitel 2 R N N N N R N H3C H3C N N N CH3 CH3 (III) (IV) 19 Abbildung 2.15: Bisazoverbindung 19 und analoge N-substituierte Bishydrazone. Sowohl das Bishydrazon 23, als auch die Bisazoverbindung 19 können mit elementarem Brom α-funktionalisiert werden. N H3C N N N CH3 N H3C H N N N Br H N N N Br CH3 N H3C CH3 Abbildung (2.15) Bromierung der Bisazoverbindung 19 und Bishydrazon 23. Bahr hat die Bisazoverbindung 19 mit 24 Äquivalenten elementaren Broms in Methylenchlorid bei - 78°C in 82%iger Ausbeute umsetzen können. Er beschreibt die Verbindung als Bis(Azo-Allyl)-Verbindung. Dieselbe Umsetzung ist auch möglich unter gleichen Bedingungen mit dem Bishydrazon 23. Cullmann hat daher die Reaktion als nucleophile Addition von Bromid an ein Iminium-Bromoniumion beschrieben und hat in weiteren Experimenten versucht, das Hydrazon nucleophil anzugreifen: - 40 - Kapitel 2 H H H N N NH Br N Br2 H3C Br N N N N N N N H N H3C H3 C CH3 - HBr N N N H N H3C CH3 CH3 N Br Br H3 C CH3 H Br H Br N N N N N N H3C Br CH3 Br CH3 Br N 29 Abbildung 2.16: Bromierung des Bishydrazons 23. Mechanismusvorschlag von Cullmann.[1b] Eine intramolekulare, nucleophile Addition ist allerdings in allen Fällen gescheitert, wobei nicht geklärt wurde, ob die erste Stufe der Reaktionssequenz, die nucleophile 1,2-Addition (i), oder die oxidative Aufarbeitung (ii) (mit CuSO4) Grund für die vollständige Zersetzung ist. H N HO N (i) H H N N (ii) N N O O Abbildung 2.17: Versuch der Synthese einer zusätzlich überbrückten Bisazoverbindung. Der hintere Teil der Moleküle ist zur größeren Klarheit nur angedeutet. Sowohl 19 als auch 23 lassen sich aber auch mit NBS (oder BrN3) bromieren. Es läßt sich daher auch ein Mechanismus diskutieren, der einen electrophilen Angriff eines Bromoniumions an ein Hydrazon voraussetzt: - 41 - Kapitel 2 H H N N N H N "Br " H3C N N N N N H N H3C H3C CH3 CH3 N N CH3 Br -H Br Abbildung 2.18: Bromierung des Bishydrazons 23. Abbildung 2.19 veranschaulicht die möglichen Reaktionswege: H N N N N H N H3C N H3C N N CH3 CH3 R O O A B C Abbildung 2.19: Hydrazon und Azoverbindung als Tautomere [11]. Erklärung der Reaktivität. A: Olefinartige Bis(Azo-Allyl)-Verbindung B: Carbonylartige Verbindung, die nucleophil angegriffen werden kann C: Enol-/enoletherartige Verbindung, die electrophil angegriffen werden kann. Umsetzung mit BrN3* ergibt als einziges isolierbares Produkt in 65% Ausbeute das Dibromid. Erhöhung der Azid-Konzentration durch NaN3 (10 Äquivalente) ergibt keine Veränderung. * Br+ und N3-, Azid ist elektronegativer als Brom/Bromid. - 42 - Kapitel 2 H N N N N N H N N H3C H3C CH3 N CH3 Br -H Br H N N N H N BrN3 H3C CH3 H N Br N H3C N N H N N H3C CH3 - HBr N3 N N CH3 N3 Abbildung 2.20: Bromierung des Bishydrazons 23 mit Bromazid (BrN3). Als Produkt der Umsetzung des Hydrazons 23 mit BrCN in Nitromethan erhält man nicht das erwartete Bisnitril 67, sondern - neben einer großen Anzahl polarer Nebenprodukte, deren Analytik wegen ihrer Zersetzlichkeit erschwert war - das Bisisonitril 68 in moderater Ausbeute (16% d. Theorie, gelbliches Öl, Abbildung 2.23). H N N N N H N N H3C H3C CH3 CN CH3 NC 23 N N 67 Abbildung 2.21: Umsetzung von 23 mit BrCN Vom Nebenprodukt 69 (konkurrierender nucleophile Angriff des Hydrazon-Stickstoffatoms an BrCN) erhält man gelbliche, für eine Röntgenstrukturanalyse geeignete Kristalle (Ausbeute < 2%, Schmelzpunkt 97°C). Weitere definierte Produkte (denkbar wären das zweifache NNitril und das N-Nitril-C-Isonitril) konnten nicht isoliert und charakterisiert werden. - 43 - Kapitel 2 Abbildung 2.22: Schakalplot der Röntgenstruktur von 69 Kristallographische Daten von 69: Summenformel: C12H15N5 (229.29 g/mol); Kristallsystem: Monoklin, Raumgruppe: P 21/c; a = 9.4470(6) Å, b = 9.7070(6) Å, c = 12.6510(6) Å, alpha = 90 deg., beta = 102.604(4) deg., gamma = 90 deg., Z = 4. NC H N N N H N (i) H3C CH3 23 N N H3C N N N N NC + N N H3C CH3 CN 68 Abbildung 2.23: Synthese des Bisisonitrils 68 (i) CH3NO2, 2.5 Äquivalente, BrCN, Rt, 12h, 68: y=16%, 69: y<2%. - 44 - H CH3 69 Kapitel 2 Verbindung 68 kann mit Salzsäure zum Bisformamid 70 hydrolisiert werden (gelbliches Öl).[12] 70 ist über Tage in Lösung stabil, die Analytik (1H- und 13 C-Kernresonanz) ist durch das Auftreten von Rotameren erschwert. N N H3C N N N NC (i) O CH3 CN N N H3C H N H N O H CH3 N H 68 70 Abbildung 2.24: Hydrolyse von 68 zum Bisformamid 70. (i) 2 N HCl, 6 h, 50°C, y = 55%. Eine Reduktion von 68 mit LiAlH4 zur zweifach Methylamin substituierten Bisazoverbindung scheitert.[13] Es können nur Zersetzungsprodukte gefunden werden. Weitere Reduktionsmittel wurden nicht getestet. Eine Substitution von Brom in der Dibromverbindung 29 durch Methylgruppen, wie z.B. in Brom-Adamantan, bei dem sich das Halogenatom zumindest sterisch in einer vergleichbaren Situation befindet, durch Al(CH3)3, Gilmann-Cuprate oder über die Grignard-Verbindung, gelingt unter keinen Bedingungen. Man kann in allen Ansätzen nur polare Zersetzungsprodukte finden. Da die Reaktionen vermutlich über Radikale als Zwischenstufen verlaufen, ist ein Abweichen von der Reaktivität des Adamantans nicht erstaunlich.[14] N N H3C N N N Br (i) N 29 CH3 CH3 H3C CH3 Br N H3C N 22 Abbildung 2.25: Versuch des Brom-Methyl-Austausch: (i) Al(CH3)3 oder Mg, dann CH3I. Sowohl 19 als auch 23 lassen sich, in Analogie zur Bromierung, mit NCS oder Isocyanursäurechlorid chlorieren - mechanistisch vermutlich als elektrophiler Angriff eines Cl+. 30 kann in Form von farblosen Plättchen isoliert werden (Schmelzpunkt: 170°C (Zersetzung)). Bemer- 45 - Kapitel 2 kenswert ist, daß der Angriff des zweiten Cl+ schneller als der Angriff des ersten Cl+ verläuft, und das Monochlorierungsprodukt (auch das Monobromierungsprodukt) unter keinen Bedingungen (0.5 – 1 Äquivalente NCS beziehungsweise NBS) erhalten wird. Wird 23 mit je einem Äquivalent NBS und NCS umgesetzt, bildet sich erst das Produkt der Reaktion mit NBS 29, und danach 30. Ein gemischtes Brom-Chlor-Produkt wird nicht gefunden. H N N N N H (i) N H3C N H3C N N CH3 Cl CH3 23 Cl 30 _________________________________________________ H H N N N H N "Cl " H3C CH3 N N N N N H N H3C H3C CH3 -H Cl N N CH3 Cl 23 Abbildung 2.26: Chlorierung des Bishydrazons 23; (i) CHCl3, NCS, 4h, RT, y = 92%. Durch isothermales Verdampfen einer gesättigten Lösung von 30 in Chloroform erhält man geeignete Kristalle für eine Röntgenstrukturanalyse. - 46 - Kapitel 2 Abbildung 2.27: Schakalplot von 30 Kristallographische Daten von 30: Summenformel C11H14Cl2N4 (273.16 g/mol); Kristallsystem: Monoklin; Raumgruppe: C 2/c; a = 14.8704(7) Å, b = 6.2544(3) Å, c = 13.6050(6) Å, alpha = 90 deg., beta = 91.327(3) deg., gamma = 90 deg.; Z =4. Nichtbindende Abstände [Å]: ,QWHURUELWDOZLQNHO N1-N2a: 164° 2.989 Ausgewählte Atomabstände [Å]: N1-N2: 1.231 Die Umsetzung von 23 bzw. 19 mit N-Jod-Succinimid (NIS) ergibt (vermutlich) die entsprechende Diiodid, welches aber (in Lösung) sehr zersetzlich ist, so daß die Verbindung nicht isoliert werden kann. In 1H-NMR-Rohspektren (und Dünnschichtchromatograpisch) kann die Verbindung nachgewiesen werden. Abfangversuche mit Nucleophilen scheitern. Es kann in keinem Fall eine definierte, monomere Verbindung isoliert werden. - 47 - Kapitel 2 N N H3C N N N N H3C (i) CH3 N N I CH3 I 19 Abbildung 2.28: Jodierung von 19: (i) NIS, CHCl3. Versuche zur analogen elektrophilen Fluorierung mit „F+“-Reagenz dem N-Fluordibenzolsulfonimid scheitern.[15] Sowohl bei Raumtemperatur als auch unter Rückflußbedingungen (CHCl3, Toluol) findet keine Reaktion statt. O O O O S S N N N H3C F N N N (i) CH3 N H3C F N N F CH3 19 Abbildung 2.29: Versuch der Fluorierung der Bisazoverbindung 19 bzw. 23: (i) 19 bzw. 23 + NFluordibenzolsulfonimid (2-10 Äquivalente), Argon, CHCl3 oder Toluol, Raumtemperatur bis110°C. Umsetzungen von 19 bzw. 23 mit weiteren Elektrophilen ergeben in keinem Fall die gewünschten α-Azo-funktionalisierten Produkte. Insbesonders bei Reaktionen mit 23 als Edukt konkurriert der elektrophile Angriff am Hydrazonstickstoff erfolgreich (Umsetzung mit Benzylbromid in DMSO (mit K2CO3) ergibt in ca. 60% Ausbeute das zweifache N-Benzyl Addukt 24). - 48 - Kapitel 2 Edukt Elektrophil Ergebnis Zersetzung 19 Nitronium-BF4 23 Phenyl-Diazonium-BF4 N-Diazotierung†, komplexes Produktgemisch Pb(OAc)4 23 [16] Zersetzung HNO3, NH4NO3 23 [17] Zersetzung Eine weitere C2-symmetrische, α-Azo-funktionalisierte Verbindung 74 erhielt Cullmann durch Umsetzung des Bishydrazons 23 mit Methanol Kupfer-(II)-Sulfat in einer Ausbeute von 9%. Durch Kristallisation aus Methylenchlorid konnten röntgenfähige Einkristalle gezüchtet werden.[1b] H N N N N H N (i) H3C H3C N N N CH3 H3CO CH3 23 OCH3 74 Abbildung 2.30: Umsetzung des Bishydrazons 23 zur Dimethoxy-Dimethylbisazoverbindung 74. (i) MeOH, CuSO4, 12 h, RT, y = 9%. Der Mechanismus wird von Cullmann als 1,2-Addition mit anschließender Reoxidation beschrieben. Zu Bemerken ist, daß die Umsetzung mit CuCl2 in Methanol zur Fragmentierung des Gerüstes führt. Die Reaktion konnte nicht auf höhere Alkohole und Diole erweitert werden. Die erste Synthese der α-peralkylierten Bisazoverbindung 22 geht vom Bisalkylhydrazon 24 aus, das man in 70% aus dem unsubstituierten Bishydrazon 23 erhält. In DMSO konnten von 24 röntgenfähige Einkristalle gezüchtet werden. † Konkurrierender nucleophiler Angriff des Hydrazon-Stickstoffatoms. Man erhält mindestens vier verschiedene, leuchtend orange-farbene Produkte, die unter Substanzverlust chromatographisch gereinigt werden konnten. 1HNMR spricht für N-diazotierte Produkte, die sich in Lösung rasch zersetzen. - 49 - Kapitel 2 Abbildung 2.31: Schakalplot von 24 Kristallographische Daten von 24: Summenformel: C25H28N4 (384.51 g/mol); Kristallklasse: Monoklin; Raumgruppe: C 2/c; a = 19.6031(13) Å, b = 9.2442(6) Å, c = 12.3179(6) Å, alpha = 90 deg., beta = 110.135(4)deg., gamma = 90 deg.. Durch C5 geht eine zweizählige Drehachse Das Bisalkylhydrazon wird mit Methylcerreagenz alkyliert und das Rohprodukt mit Z-Chlorid abgefangen. Entschützen und Oxidation liefert Bisazoverbindung 22 in ca. 10% über 5 Stufen. - 50 - Kapitel 2 H N H3C N N PhH2C NH N (i) H3C N N CH3 (ii) CH3 23 24 PhH2C CO2CH2Ph N N CH Ph PhH2CO2C 2 (iii) N N CH3 H3C H3C N CH Ph 2 N H3C CH3 N N N CH3 CH3 H3C 22 Abbildung 2.32: Synthese der Bisazoverbindungen 22 (i) BrCH2Ph, K2CO3, DMSO; 60% (ii) 1) MeLi, CeCl3 THF –78°C – RT; 2) Z-Chlorid, 35% (iii) 1) H2, Pd/C 2) CuCl2, 92% Wichtig ist diese Synthesesequenz vor allem in Hinsicht auf Reaktion (iii 1.). Die Reaktion läuft vermutlich über das freie Bishydrazin 75, an dem höchstes Interesse besteht. (Kapitel 4). PhH2C CO2CH2Ph N N CH Ph PhH2CO2C 2 N N CH3 H3C H3C CH3 N HN NH HN NH CH3 H3C H3C H3C H3C CH3 75 N N N CH3 CH3 22 Abbildung 2.33: Synthese der Bisazoverbindung 22 über das freie Bishydrazin 75. Bei einer optimierten Syntheseroute wird das Bishydrazon 23 durch Benzolsulfonsäurechlorid abgefangen, das Arylsulfonsäurehydrazid 26 mit Methylcerreagenz alkyliert. Durch die Überführung in das Sulfonsäurehydrazid wird der Hydrazon-Kohlenstoff umgepolt und kann mit nucleophilen, metallorganischen Reagenzien alkyliert werden.[1b] Die direkte Umsetzung mit Alkyllithiumverbindungen führt zur kompletten Zersetzung, vermutlich reagieren die Lithiumorganyle als Basen und führen zu einer anionischen, unkontrollierten Polymerisation. Versuche zur Alkylierung mit höheren Lithium-Cer-Organylen ergeben keine Umsätze. Das Edukt kann nahezu quantitativ reisoliert werden. - 51 - Kapitel 2 H N H3C N N PhO2S NH N (i) H3C N N CH3 N SO Ph 2 N (ii) H3C N H3C CH3 23 N N 26 CH3 CH3 22 Abbildung 2.34: Optimierte Synthese der Bisazoverbindung 22 (i) PhSO2Cl, Pyridin, 72% (ii) MeLi, CeCl3, THF, 71%. Eine effiziente Funktionalisierung mit Kohlenstoff-Nucleophilen gelingt durch Umsetzung des Arylsulfonsäurehydrazids 26 mit Lithium-Acetyleniden. Die Umsetzung mit Alkyl- und Aryl-Lithiumverbindungen verläuft gut in Ausbeuten von 60-70%. Alkinierungen mit dem kommerziellen Lithium-Acetylenid-Ethylendiamin-Komplex ergeben unter verschiedensten Bedingungen (Temperatur, Lösungsmittel, Reaktionszeit, Zugabe von BF3·OEt2[18]) das Bisadditionsprodukt nur in bescheidenen Ausbeuten. Vermutlich wird das primäre Additionsprodukt deprotoniert (Alkin-Proton) und oligomerisiert. PhO2S N H3C N N N SO Ph 2 N (i) H3C N N N R CH3 CH3 R 26 Abbildung 2.35: R= Phenyl H n-Propyl 71 (i) Lithium-Phenylacetylenid, THF, 61 %. 72 (i) Lithium-Acetylenid-Ethylendiamin-Komplex, DMSO, 2 %. 73 (i) Lithium-Propinid, THF, 73 %. Die Bis-Alkinyl-Bis-Alkyl-Bisazoverbindung 73 kann bei Raumtemperatur und Normaldruck zu der entsprechenden Tetra-Alkyl-Bisazoverbindung hydriert werden. 71 reagiert unter den identischen Bedingungen nicht, auf Hochdruckhydrierungen wurde verzichtet. - 52 - Kapitel 2 N H3C N N N N R H3C (i) CH3 N N R N CH3 R R 73 Abbildung 2.36: 76 R= n-Propyl Phenyl (i) H2, Pd/C, Methanol, 76%. Kein Umsatz. Eine oxidativer Abbau der Dreifachbindungen bei 71, 72 und 73 mit Ozon zu den Carbonsäuren oder den entsprechenden Diketonen gelingt nicht (Abbildung 2.37). Es können bei allen Ansätzen (-40°C bis Raumtemperatur, Methanol, Methylenchlorid und Gemische) nur polare Zersetzungsprodukte isoliert werden. N O H3C N H3C N N N R N CH3 R N O N O O R ? CH3 N R H3C N N N HO CH3 OH O O Abbildung 2.37: Versuch der Ozonolyse von 71, 72 und 73. Bei der Ozonolyse von 73 ist der charakteristische Geruch von Buttersäure wahrzunehmen, was für eine Spaltung der Dreifachbindung in (zwei) Carbonsäuregruppen spricht. Spektroskopische Hinweise für die Bildung der Carboxylat-substituierten Bisazoverbindung werden allerdings nicht erhalten. Auf, aus strukturellen Gründen sicher attraktive, Funktionalisierungen über das acetylenische Proton von 72 (z. b. Lithiierung und weitere Umsetzung mit Carbonylen) mußte verzichtet werden, da die Ausbeute im (zweifachen) Alkinylierungsschritt zu gering war, und von der Verbindung nur unzureichende Substanzmengen hergestellt werden konnten. - 53 - Kapitel 2 Umsetzungen des Alkylalkins 73 und des Arylalkins 71 mit 3,6-Bis-trifluormethyl-1,2,4,5tetrazin oder Cyclopentadien, um durch die sterische Überfrachtung eine Kompression der Azochromophore zu erzwingen, sind nicht erfolgreich. [19] Es können in allen Ansätzen die Edukte reisoliert werden. Eine Möglichkeit eine Reaktion zu erzwingen, wäre vermutlich die Anwendung von hohen Drücken. Im Rahmen der experimentellen Bemühungen zu dieser Arbeit, konnte dieser Ansatz aber nicht mehr verfolgt werden. - 54 - Kapitel 2 2.2 Synthesen von Bisazoverbindungen mit A‘-Struktur 2.2.1 Studien zur Synthese der Bisazoverbindung mit Isodrinstruktur N Unter sterischen Gesichtspunkten (d, ω) und energetischen Aspekten N N N sollten A1,1-Bisazoverbindungen die am besten geeigneten Substrate für die Untersuchung von Proximitätseffekten und Chromophorenwechselwirkungen sein. (Kapitel 1.1.2) Das Synthesekonzept von Fischer, ausgehend vom isostrukturellen Kohlenwasserstoff, ergibt nach Ozonolyse und oxidativer Aufarbeitung die tetra-Säure 77. Schmidt-Abbau ergibt nicht das geeignete, sterisch korrekte Tetramin 78, sondern die Lactame 79 und 80. CO2H HO2C (i) HO2C CO2H 77 (ii) NH2 H2N H2N O O O O NH NH NH2 HN NH + 78 79 80 Abbildung 2.38: (i) O3, H2O2/H+, y = 20%; (ii) H2SO4, HN3, y=22%. Ein analoges Konzept, Veresterung der tetra-Säure 77, Hydrazinolyse und anschließender Hofmann-Abbau, führt zu einem komplexen Gemisch isomerer Hydrazide mit inkorrekter Sterochemie. Weitere retrosynthetische Überlegungen ergaben, daß die Struktur durch die Diels-Alder-Reaktion eines Pyrazol mit einem Diazanorbornadien bzw. Diazanorbornadienäquivalent synthetisierbar sein sollte.[20] - 55 - Kapitel 2 N N R1 R1 1 N R N R2 N R2 R2 N 3 N R R3 R2 N R1 N N Abbildung 2.39: Diels-Alder-Reaktion von Pyrazolen. Syntheseversuche zum Aufbau eines Gerüstes mit A1,1-Struktur wurden von Bahr mit 4H-Pyrazolen (R1 = H, R2 =CH3: 81 und R1 = R2 =CH3: 40) und Diazanorbornadien-äquivalenten (R3 = -CON(CH3)CO-: 82, -CO2C2H5: 83, -CO2CH2CCl3: 84) unternommen. Es wurden die verschiedensten Bedingungen (Lösungsmittel, Lewissäuren, Protonenkatalyse, Temperaturerhöhung (bis 150°C) und Druckerhöhung (bis 8.6 kbar)) ausgetestet. In keinem Fall konnte ein Produkt einer Diels-Alder-Reaktion isoliert werden. Ein modifizierter Ansatz zum Aufbau eines Gerüstes mit A11-Struktur (Senkung des LUMOs des Diens) wurde mit dem 4H-Pyrazol 85 unternommen.[21] 85 wird in situ durch Addition von Dimethoxycarben an 3,6-Bis(trifluormethyl)-1,2,4,5-tetrazin in siedendem Chlorbenzol erzeugt. [22] [23] Cl H3CO Cl OCH3 Cl Cl Cl Cl Cl Cl Ph OCH3 CF3 N N N N OCH3 - N2 N N F3C H3CO CF3 OCH3 CF3 85 Abbildung 2.40: Synthese des 4H-Pyrazols 85 - 56 - Kapitel 2 Die Umsetzung von 85 mit 82 ergibt in 60%iger Ausbeute das Diels-Alder Addukt 88. Nach Verseifung des Urazols und Oxidation erhält man die anti-Bisazoverbindung 89. Die gewünschte isomere Verbindung konnte nicht isoliert werden, und es konnten nicht einmal Spuren davon nachgewiesen werden. N O N (i) N F3C H3CO CF3 OCH3 N CH3 N O 85 82 N N CF3 N N CF3 O (ii) N MeO N MeOF3C N MeO N Me N MeOF3C O 88 89 Abbildung 2.41: Synthese mit dem 4H-Pyrazol 85. (i) Chlorbenzol, Rückfluß, y = 56%; (ii) KOH, Isopropanol, y = 86 %. Um die Bisazoverbindung mit syn-positionierten Azochromophoren zu erhalten, wurden Dienophile synthetisiert, deren exo-Seiten blockiert sind, und Addition auschließlich in der gewünschten endo-Richtung erfolgen kann. N N CF3 O N F3C H3CO OCH3 O N N CH3 N N N CH3 N O O O 82 86 N CH3 N O 87 Abbildung 2.42: Dienophile 86 und 87 [24][21]. Wiederum konnte auch unter verschiedensten Bedingungen (Lewissäuren, Protonenkatalyse, Temperaturerhöhung (bis 150°C)) keine Addition der 4H-Pyrazole an die Dienophile erreicht werden. - 57 - Kapitel 2 In eigenen Versuchen wurde 82 getrennt hergestellt (Lösungsmittel Toluol, klare orange-farbene Lösung), und danach mit 86 bzw. 87 bei Drücken bis zu 11 kbar und Temperaturen bis zu 110°C thermostatisiert. In keinem Ansatz konnte Umsetzung (1H-NMR-Rohspektren, Vergleich der Integrale) festgestellt werden. Ein weiteres Konzept (vergl. Kapitel 1.1.1) orientiert sich an der Synthese des 5-Hydroxytricyclo[5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-ons 90. [25] OH O O (i) O 90 91 Abbildung 2.43: Diels-Alder Reaktion zwischen 90 und Cyclopentadien (i) Benzol, Raumtemperatur, 87%[26]. Als weitere Schritte war geplant, das Dioxim herzustellen und mit NCS zu chlorieren.[27] Aus stereochemischen Gründen müßte ein Angriff der Chlorkationen von „unten“ erfolgen, man würde über das Dichlor-Dinitroso Intermediat eine Dichlor-Azodioxid Funktion in syn-Stellung zum ersten Chromophor erhalten. OH O N OH N OH O O N N Cl Cl 91 Abbildung 2.44: Mögliche Reaktionssequenz zur Einführung einer Azodioxid-Brücke. Direkte retrosynthetische Analyse ergibt, daß die endo-Addition des 1,3-Cyclopentendion 91 an 40 zu 92 führen sollte. Durch Arbeiten von Hünig et al. ist bekannt, daß 40 ein gegen Tautomerie geschütztes Dien, aber auch, durch den sterischen Anspruch der Methylgruppen (Abbildung 2.45), in Diels-Alder Reaktionen relativ langsam reagiert. Nennenswerte Umsätze und Reaktionsgeschwindigkeiten findet man mit reaktiven Dienen unter Protonenkatalyse - 58 - Kapitel 2 oder unter Hochdruckbedingungen. Nach Vorversuchen war rasch klar, daß Protonenkatalyse keinen Umsatz erbringt, und die Reaktion unter Hochdruckbedingungen geführt werden muß. N N N O O OH N (i) O 40 91 Abbildung 2.45: oben: unten: 92 Kalottenmodelle von 40 und Connolly Oberfläche (Testobjekt mit 1.4 Å, AM1- Struktur) geplante Diels-Alder-Reaktion von 91 mit 40. Als Alternative bietet sich die Addition von 1,3-Cyclopentendion 91 an das, aus elektronischen Gründen, deutlich reaktivere 85 an.[28] N N N O O F3C CF3 H3CO OCH3 85 (i) N CF3 H3CO H3CO F C 3 91 OH O 93 Abbildung 2.46: Geplante Diels-Alder-Reaktion von 85 mit 91; (i) z.B. Chlorbenzol, Rückfluß. Nach aufwendigen Experimentreihen zeigte sich, daß 91 nur formal geeignet ist. In keinem Ansatz kann ein monomeres Additionsprodukt gefunden werden. Dieser Befund läßt sich durch die ausgeprägte Elektrophilie der (semi-chinoiden) Carbonylkohlenstoffatome erklären. - 59 - Kapitel 2 Edukt Bedingungen Ergebnis 91 + 40 CH2Cl2, CF3CO2H, 25°C Zersetzung 91 + 40 CH2Cl2, CF3CO2H, 5°C Zersetzung 91 + 40 CH2Cl2, CF3CO2H, - 10°C Zersetzung 91 + 40 Schmelze 91 + 40 Bis zu 10 kbar, bis zu 110°C 91 + 40 BF3 OET2 Zersetzung 91 + 85 Dichlorbenzol Rückfluß Zersetzung 91 + 85 Toluol Rückfluß Zersetzung 91 + 85 Bis zu 10 kbar, bis zu 110°C Zersetzung Zersetzung + Edukte Zersetzung (Polymer ?) Eine Umkehrung der Reaktionsfolge (erst Einführung der Oximfunktion, dann Diels-AlderReaktion) ergibt auch unter verschiedensten Bedingungen keinen Umsatz. Es kann nicht geklärt werden, ob die Oximfunktion mit den Hochdruckbedingungen nicht kompatibel ist, oder ob sterische bzw. elektronische Gründe ausschlaggebend für dieses Verhalten sind. R N N O N O R N N N R O N N O R R = H, C2H5, CH2Ph Abbildung 2.47: Geplante Diels-Alder-Reaktionen von 40 mit 96 (R =H), 97 (R = C2H5) und 98 (R = CH2Ph). Deswegen wurden Diels-Alder Reaktionen des Diols 99 mit 40 verfolgt. Aus dem erwarteten Produkt 100 sollte die angestrebte Carbonylfunktion durch Oxidation (z.B. Swern, Cr(VI)Reagenzien, Dess-Martin, TEMPO) in einem Schritt hergestellt werden können. Bei allen Ansätzen zur Umsetzung von 40 mit 99 können allerdings nur polare Zersetzungsprodukte isoliert werden, deren Struktur spektroskopisch nicht aufgeklärt werden kann. Es erscheint plausibel, daß, unter den gewählten Bedingungen, die Alkoholfunktion nucleophil das Pyrazol angreift. - 60 - Kapitel 2 N N N N OH HO OH OH 40 99 100 Abbildung 2.48: Geplante Diels-Alder-Reaktion von 40 mit 99. Es kann zusammengefaßt werden, daß Diels-Alder Reaktionen von 40 mit 99 (ungeschützte Hydroxyfunktionen) zu 100, bei dem die sekundären Alkoholgruppen zu Carbonyl-Funktionen oxidiert werden müßten, nicht gelingen. Es lag auf der Hand, die Alkoholfunktionen mit leicht entfernbaren Schutzgruppen zu versehen. Der sterische Anspruch der Schutzgruppen wurde als zweitrangig erachtet, da die Schutzgruppen auf der abgewandten Seite des Cyclopenten-Ringes liegen. N N N R 40 O O N R (i) O R O R 101 R = TES 102 R = TBDMS Abbildung 2.49: Geplante Diels-Alder-Reaktion von 40 mit 101 (R = TES (Triethylsilyl)) 102 (R = TBDMS (tert-Butyl-dimethylsilyl))[29]. und Schützen der Alkoholfunktion mit Silylgruppen, ändert aber das Verhalten dramatisch. In allen Ansätzen können die Edukte nahezu quantitativ reisoliert werden. Ein Additionsprodukt kann in 1H-NMR Analysen der rohen Ansätze in keinem Fall gefunden werden. Als Schutzgruppe der Wahl erweist sich Acetyl. Im Gegensatz zu den silylierten 1,3-Diolen findet eine Diels-Alder Reaktion unter Hochdruckbedingungen statt. N N O O N N O O (i) O O O O 40 103 104 Abbildung 2.50: Diels-Alder-Reaktion von 40 mit 103. (i) Toluol, 10 d, 7.4 kbar, 110°C, y = 92%. - 61 - Kapitel 2 In allen Reaktionsansätzen konnte nur 104 mit der in Abbildung (2.44) angegebenen Stereochemie gefunden werden. Die Stereochemie der Reaktion entspricht damit dem von Bahr und Exner beschriebenen stereochemischen Verlauf der Umsetzungen von 2,5-Dimethoxy2,5-Dihydrofuran mit dem Pyrazol 85 bzw. 40 und wird durch Minimierung repulsiver Wechselwirkungen im Übergangszustand vorgegeben. Nach der optimierten Hochdrucksynthese wird 104 ohne vorangehende Chromatographie direkt durch Waschen mit Wasser und nachfolgender Kristallisation aus n-Hexan in Form gelblicher Kristalle (y = 92%)isoliert. Wie 41 kristallisiert 104 monoklin (Z =4), allerdings in der Raumgruppe P21/a, und nicht wie 41 in der Raumgruppe P21/n. Der Winkel C6-C7-C8 beträgt 116°, aus der Struktur läßt sich unschwer erkennen, daß in der konkaven Molekülinnenseite für Substituenten wenig Raum ist. Abbildung 2.51: Schakal-Plot der Kristallstruktur von 104. Die Numerierung entspricht nicht der Nomenklatur. - 62 - Kapitel 2 Die Ammonolyse des Bisacetates läuft nahezu quantitativ in mit Ammoniak gesättigtem Methanol und Kaliumcarbonat. N N N N (i) O O N N (i) OH O O OH OH O O 104 105 100 Abbildung 2.52: Ammonolyse von 104 zu 100. MeOH, NH3, K2CO3, y = 88 %. Die erfolgreiche Addition erweist sich aber präparativ als Sackgasse, da die Oxidation des sekundären Diols 100 zu 92 unter keinen Bedingungen erfolgreich durchgeführt werden konnte: N N N N N O OH OH N O 100 OH O 92 (Diketo/Keto-Enolform) Abbildung 2.53: geplante Oxidation von 100 Je nach Oxidationsmethode findet man entweder keinen Umsatz oder Dehydratisierung des intermediären 1,3-Keton-Alkohols zum α,β-ungesättigtem Keton 106.[30][31] Bedingungen Ergebnis TEMPO Kein Umsatz PDC 106 PCC CrO3, H2SO4, Aceton 106 [32] 106 Dess-Martin-Reagenz, Pyridin - 63 - 106 + Zersetzung Kapitel 2 N N N N N N OH OH OH O O 100 106 Abbildung 2.54: Dehydratisierung von 100 zu 106. Oxidationsexperimente unter stark basischen Bedingungen, was die Eliminierung, als Konkurrenzreaktion zurückgedrängt werden sollte, nach Oppenauer (Cyclohexanon, Al(OiPr)3, Toluol, Rückfluß) ergibt ebenfalls nicht die gewünschte Verbindung, sondern, nach längerer Reaktionszeit, können Stickstoffextrusion und Folgereaktionen, die nicht genauer aufgeklärt wurden, beobachtet werden. N N N O O (i) O O N O O O O 107 103 108 Abbildung 2.55: Diels-Alder-Reaktion von 107 mit 103.(i) Toluol, 10 d, 7.4 kbar, 110°C, y = 38%. Analoge Umsetzung von 107 mit 103 führt bei längeren Reaktionszeiten und schlechterer Ausbeute zu 108. Ammonolyse des Bisacetates 108 gelingt ebenfalls problemlos und nahezu quantitativ in mit Ammoniak gesättigtem Methanol und Kaliumcarbonat. In Oxidationsexperimenten mit PDC zeigt sich kein Unterschied zu 100, deshalb wurden weitere Bemühungen in dieser Richtung eingestellt. Als weiteres Synthon für ein 1,3-Diketon bietet sich als Alternative ein Michaelsystem an. N N O N N O O 92 106 Abbildung 2.56: Retrosynthese von 92 - 64 - Kapitel 2 Um von 106 in wenigen Stufen zu 92 zu kommen, bieten sich folgende Reaktionssequenzen an: An analogen Systemen war die Epoxidierung der olefinischen Doppelbindung und anschließende basenkatalysierte Isomerisierung erfolgreich.[33] Die Isomerisierung des Epoxyketons ist auch mit Palladium und Platinkatalysatoren und photochemisch beschrieben.[34] N N N N N O O N O O O 106 92 Abbildung 2.57: Geplante Synthese von 92 aus 106. Ein literaturbekanntes Konzept ist die Funktionalisierung mit Thiophenol (gleichzeitiges Schützen der Carbonylgruppe mit Ethylenglykol), Regeneration des Michaelsystems und nachfolgende Hydrolyse.[35] Als weitere Möglichkeit zur Einführung einer zweiten Carbonylfunktion wäre die Oxidation des Schwefels zum Phenylsulfoxid mit anschließender Pummerer-Umlagerung. N N N N O N S O O Ph N S O Ph O 106 Abbildung 2.58: Geplante Synthese von 92 aus 106. Um die geplante Synthesesequenz durchzuführen, mußte erst ein effizienter Weg zu 106 gefunden werden. Als geeignete Ausgangsverbindung erschien das von Hünig synthetisierte 109. Durch die Verwendung des reaktiven Cyclopentadiens als Dienophil und Protonenkatalyse erhält man 109 in einer Ausbeute von 55% im Gramm-Maßstab. Eine Chromatographie kann vermieden werden, da der Kupferkomplex von 109 durch Kristallisation/Digerieren in Methanol gereinigt werden kann. - 65 - Kapitel 2 N N N N (i) 40 109 Abbildung 2.59: Synthese von 109 (i) CH2Cl2, CF3COOH, 5°C, 16 h. Die Schritte 109 110 106 können wie geplant und in Grammengen durchgeführt wer- den.[36] 110 (72% nach Chromatographie, braunes Öl) weist die in Abbildung 2.60 angegebene Stereochemie auf, eine isomere Verbindung mit syn-Stereochemie wird nicht gefunden. Die Weiteroxidation des sekundären Alkohols zum Carbonyl verläuft schnell und einheitlich in zufriedenstellender Ausbeute (78% nach Chromatographie, farbloser Feststoff). N N N N N (i) (ii) N O OH 109 110 106 Abbildung 2.60: Synthese von 106 aus 110 (i) SeO2, Dioxan, Rückfluß (ii) PDC, CH2Cl2, Molsieb. Um das Michaelsystem in ein 1,3-Diketon zu transformieren (basenkatalysierte, photochemische oder Übergangsmetall-katalysierte Isomerisierung), sollte die Epoxidierung der olefinischen Doppelbindung durchgeführt werden, ohne den elektronenreichen Azochromophor zu oxidieren. O N N N N N N O O 106 Abbildung 2.61: Versuche zur Epoxidierung von 106. - 66 - O O Kapitel 2 Versuche zur chemoselektiven Epoxidierung ergeben, daß 106 nicht effizient und selektiv am Michaelsystem epoxidiert werden kann. Man findet entweder nicht regioselektive Oxidation des Azochromophors, Zersetzung oder (bei tieferen Temperaturen) keinen Umsatz. Oxidationsmittel Ergebnis DMDO Azoxid m-CPBA Azoxid H2O2 Produktpalette CF3CO3H Azoxid + Azodioxid Da bei den Experimenten mit 106 LQ NHLQHP )DOO HLQH 2[LGDWLRQ GHV ROHILQLVFKHQ LQ*HJHQZDUWGHV$]R 6\VWHPVEHREDFKWHWZXUGHODJGLH,GHHQDKH 6\VWHPV 110 zu epoxidieren und die Hydroxylgruppe als dirigierendes Element zu nutzen.[37] N N N N N N 111 O O OH OH 110 O 112 Abbildung 2.62: Versuche zur Epoxidierung von 110. Zur Orientierung wurden zuerst Oxidationsexperimente mit nicht oder nur wenig-koordinierenden Oxidationsmitteln durchgeführt. Es zeigte sich rasch, daß wiederum nur Oxidation am Azochromophor, stattfindet. - 67 - Kapitel 2 Oxidationsmittel Ergebnis DMDO Azoxid m-CPBA Azoxid H2O2 Zersetzung Der Ansatz, die Hydroxyfunktion an 110 als dirigierendes N N Element zu nutzen, war erfolgreich. Im Gegensatz zu den H zuvor erhaltenen Resultaten, erhält man chemoselektive und H O O stereoselektive Epoxidierung mit tert-Butylhydroperoxid O Ti und Titantetraisopropylat in Chloroform. Es ist anzunehmen, Ln daß die Reaktion über einen Titankomplex (analog der Sharpless-Epoxidierung) katalysiert wird. In allen Reaktionsansätzen konnte nur ein Stereoisomer mit anti-Stereochemie (111, 1H-NMR) relativ zum Azo-Chromophor gefunden werden. N N N N O O OH O 111 112 Abbildung 2.63: Oxidation von 111 zu 112. Die Versuche zur Weiteroxidation zum Keto-epoxid 112 verlaufen allerdings enttäuschend. Man erhält nicht charakterisierbare Zersetzungsprodukte (Swern, PDC, PCC) oder kann keinen Umsatz (TEMPO) feststellen. Das Proton am Alkohol-Kohlenstoff liegt vermutlich in der konkaven Seite des Moleküls für angreifende Reagentien abgeschirmt (Abbildung 2.64). Drastischere Bedingungen (Erhöhung der Temperatur) führen zu Zersetzung. - 68 - Kapitel 2 Abbildung 2.64: Kalottenmodel von 111 und Connolly Oberfläche (Testobjekt mit 1.4 Å, AM1-Struktur) Die Funktionalisierung mit Thiophenol mit nachfolgender Regeneration des Michaelsystems ist in Abbildung 2.65 skizziert. Die Michaeladdition von Thiophenol gelingt effizient an die konvexe, sterisch wenig beanspruchte Seite des Moleküls. Gleichzeitiges Schützen der Carbonylfunktion mit Ethylenglykol als cyclisches Ketal konnte aber in keinem Fall durchgeführt werden. Vermutlich ist der sterische Druck der Azobrücke zu groß, um an diesem Kohlenstoffatom einen Wechsel von sp2- zu sp3-Hybridisierung zu ermöglichen, und ein Ketal auszubilden. 'LH 6FKZHIHOIXQNWLRQ DP öffnet auch die Möglichkeit über eine Pummerer- .RKOHQVWRII HU Umlagerung oder ein Chlorsulfid ein Keton einzuführen.[38][39] N N N (i) N N O (ii) O 106 S S N Ph Ph 113 O 114 Abbildung 2.65: Michaeladdition an 106 und Reoxidation zum β-funktionalisierten Michaelsystem (i) Benzol, TosOH, Thiophenol, (Ethylenglykol), Dean-Stark-Falle, Rückfluß, 12 h , y = 97% (ii) NCS, Et3N, Benzol, 0°C, 6 h, y = 35%. Die Umsetzung von nicht geschützten 3KHQ\OWKLR.HWRQHQ ]X 3KHQ\OWKLR Michaelsystemen ist aber auch eine Reaktion, die an monocyclische Systemen sehr effizient durchgeführt werden kann.[35][40] Als Problem erweist sich die literaturbekannte Nebenreaktion, die Reoxidation zum unsubstituierten Michaelsystem. - 69 - Kapitel 2 Auch die Verwendung anderer Oxidationsmittel wie Isocyanursäurechlorid steigert nicht die unbefriedigende Ausbeute. N N N N O S N Ph N + Ph O O 113 Abbildung 2.66 S 114 106 Oxidation von 113. Unabhängig vom Oxidationsmittel erhält man ca. 54% 106 und maximal 35% 114. Die aufwendig erarbeitete Syntheseroute zu 114 erweist sich als Sackgasse. Auch wenn über den Mechanismus der Reaktion 3-Thiophenyl-enon 'LNHWRQ.HWR(QRO NHLQH 'HWDLOV EH kannt sind, ist anzunehmen, daß wieder der sterische Druck der Azobrücke zu groß ist (Abstand C-N = 2.73 Å, siehe Kalottenmodel (AM1)), um einen Angriff von Hydroxid/Wasser bzw. eine Substitution von Thiophenolat zu ermöglichen. Drastischere Bedingungen (Druck, Temperatur, Quecksilbersalze) führen zu kompletter Zersetzung. Der Versuch mit Hydroxylamin ein „N-Nucleophil“ zu verwenden, ändert an diesem Sachverhalt nichts. N S N N Ph OH N O O 114 114 (AM1) Abbildung 2.67: Hydrolyse von 114 - 70 - 92 Kapitel 2 Bedingungen Ergebnis KOH TiCl4 Zersetzung [41a] Zersetzung [41] Zersetzung HgCl2 HCl Zersetzung H2NOH/Pyridin Zersetzung H2O, 5 kbar Zersetzung Daß das Konzept nicht grundsätzlich falsch war, konnte durch die Synthese des Monoxims 116 und der zersetzlichen Nitrosoverbindung 117 gezeigt werden. Ausgehend von 106 läßt sich in wenigen Schritten (Hydrierung, Kondensation mit Hydroxylamin) die Modellverbindung 116 (Gemisch der Isomere ca. 2:1 (1H-NMR)) synthetisieren, die mit NCS quantitativ zur Chlornitrosoverbindung 117 umgesetzt werden kann.[47b] N N N N N (i) (ii) N N O O HO 106 115 N (iii) N 116 O N Cl 117 Abbildung 2.68: Synthese der Modellverbindung 116 und Umsetzung zur α-Chlor-Nitrosoverbindung 117 (i) Ethanol, PtO2, H2 dann O2, 57% (ii) Pyridin, Hydroxylamin-Hydrochlorid, 12 h, Rt. (iii) CDCl3, NCS. Die Bildung von 117 zeigt sich unmittelbar an der spontanen Blaufärbung (λmax = 655). Die Reaktion ist laut DC und 1H-NMR nahezu quantitativ. 117 hat in CDCl3 bei Raumtemperatur eine Halbwertszeit von ca. 1 h. Man beobachtet Zersetzung zu verschiedenen Produkten (unter anderem 115 und 116). Eine chromatographische Aufreinigung war aufgrund der Zersetzlichkeit der Verbindung nicht möglich. Die Zuweisung der Stereochemie (syn-Stellung der - 71 - Kapitel 2 Nitroso-Funktion zum Azo-Chromophor, Abbildung 2.69) erfolgt allein aus Plausibillitätsgründen: Es erscheint unwahrscheinlich, daß der Angriff von NCS, auf der konkaven Seite von 116 erfolgt. Abbildung 2.69: Kalottenmodelle von 116 und Connolly Oberfläche (Testobjekt mit 1.4 Å, AM1- Struktur) Gezeigt ist jeweils nur ein Isomer (Hydroxy-Gruppe am Imin-Stickstoff). Die Idee einer Imin- bzw. Hydrazonbildung am Enon 106 mit Tosylhydrazin (Abbildung 2.70) nachfolgende Cyclisierung mit BF3, siehe Kapitel 1[42]) ist nur formal als triviale Analogchemie zu sehen. Es gelingt nicht ein Tosylhydrazon herzustellen, wobei die Bildung von Tosylhydrazonen an fünfgliedrigen Michaelsystemen durchaus keine unbekannte Reaktion ist.[43] Auch die Bildung anderer Imine und Hydrazone (Hydroxylamin, Semicarbazin, 1 – 10 Äquivalente) gelingt nicht.[44] N N N N (i) N (ii) N N N N O HN Tos 106 Abbildung 2.70: Versuch der Synthese des Tosylhydrazons von 106. (i) THF, MeOH, TosOH (katalytisch), TosNHNH2, Rt dann Rückfluß, Reaktionszeit bis 6 d. Ein weiteres Konzept zum Aufbau einer Bisazoverbindung mit A11-Struktur sollte formal durch SN2-Substitution von Abgangsgruppen (LG) durch N-Nucleophile (N‡) sein. Geeignet als Nucleophile könnten N2-Verbindungen wie Hydrazin und 1,2-disubstituierte Hydrazine, - 72 - Kapitel 2 aber auch Imide oder das sterisch relativ kleine Azid sein. Als Abgangsgruppen kommen Mesylat, Tosylat,[45] Triflat, Trifluoracetat[46] und in-situ erzeugtes, alkyliertes Phosphinoxid [47] in Frage. Abschließend müßte noch transannular die Azofunktion aufgebaut werden. N N N N N N N N N N N LG LG Abbildung 2.71: SN2-Route. Umsetzungen des Diols 100 mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid, Trifluor-methansulfonsäurechlorid, Toluolsulfonsäurechlorid und Methansulfonsäurechlorid ergeben keine isolierbaren Produkte. Sehr effizient gelingt die Überführung in das Bis(trifluor)acetat 118. Es kann auf Basenzugabe verzichtet werden, das Produkt kann quantitativ und ohne Reinigungsschritte isoliert werden. N N N N (i) O O N (ii) N O OH OH O O O 104 Abbildung 2.72: oben: unten: O O CF 3 CF3 100 118 Umsetzung des Diols 100 zum Bis(trifluor)acetat 118 Kalottenmodelle von 118 und Connolly Oberfläche (Testobjekt mit 1.4 Å, AM1- Struktur) Obwohl der Vergleich mit der Röntgenstruktur von 104 und semi-empirischen Rechnungen (AM1, PM3) zur Geometrie des Bis(trifluor)acetats 118 ergeben, daß eine SN2-Substitution in - 73 - Kapitel 2 der energieärmsten Konformation nur schwerlich vorstellbar ist (Abbildung 2.72), wurden Versuche bei erhöhter Temperatur in dipolar-aprotischen Lösungsmitteln unternommen: Umsetzung des Bis(trifluor)acetat 118 mit Natriumazid in N DMSO-D6 (abgeschmolzenes NMR-Röhrchen, 100°C) N O ergibt keine Hinweise auf Bildung eines syn-Azides, son- O OH dern es tauchen (Auftreten eines Intermediats, vermutlich CF3 119 Mono-ol-Mono-(trifluor)acetat 119) die Signale und charakteristischen 1H-Verschiebungen des Diols 100 auf. (Protonen vermutlich aus dem Lösungsmittel) N N N N O N N O O O O O CF 3 O O CF3 CF3 118 CF3 N N N N N O O N O O O O CF 3 OH OH CF3 O O CF3 100 N N CF3 Abbildung 2.73: Umsetzung des Bis(trifluor)acetat 118 mit N-Nucleophilen (Natriumazid) Eine weiteres Konzept zur Einführung von Stickstoff-Funktionalitäten mit syn-Stellung relativ zur Azobrücke, ist die Methode nach Mitsunobu über in-situ erzeugte Phosphorigsäurester. - 74 - Kapitel 2 N N N N N N N N N N (i) OH OH 100 N N N N N N N N N (i) OH 110 Abbildung 2.74: Versuch der Umsetzung der Alkohole 110 und 100 nach Mitsunobu mit N-Nucleophilen (i) Ph3P, DEAD, THF, NaN3 oder Diethyl-Hydrazodicarboxylat, Argon. Die Reaktion wurde mehrfach (Raumtemperatur bis THF Rückfluß, Reaktionszeiten bis 9 d) mit dem Allylalkohol 110 und dem Diol 100 durchgeführt. In allen Ansätzen können die Edukte quantitativ reisoliert werden. Additionen von N-Nucleophilen an das Michaelsystem von 106 (Abbildung 2.74) führen auch bei längeren Reaktionszeiten und drastischeren Bedingungen zu keinen Umsätzen. In allen Fällen können die Edukte quantitativ reisoliert werden. N N N N NR2 N (i) N (ii) X O O 106 ________________________________ N N X N N O O 106 Abbildung 2.75: oben: Versuch der Umsetzung des Enons 106 mit N-Nucleophilen (NaN3, TMS-Azid, TBA-Azid). unten: 9HUVXFKGHU )XQNWLRQDOLVLHUXQJGHV(QRQV106 (X= Br, I). - 75 - NR Kapitel 2 )XQNWLRQDOLVLHUXQJHQ YRQ 106 mit Halogeniden, die in Folgereaktionen durch N- bzw. O- Nucleophile ersetzt werden könnten, erschienen als weitere Chancen die zweite Azofunktion aufzubauen. Michaeladdition von HBr führt zur langsamen Zersetzung der Verbindung. Hinweise auf ein ß-Brom-Keton können nicht gefunden werden (1H-NMR, MS). Saure Addition von Iodid mit CF3CO2H/Et4NI führt auch nach längeren Reaktionszeiten zu keinen Umsätzen.[48] Ausblick: Es gelang nicht, im Rahmen dieser Arbeit eine Bisazoverbindung mit A11-Struktur aufzubauen. Es sollen hier noch kurz drei Konzepte vorgestellt werden, wie doch noch eine Verbindung mit dieser Struktur hergestellt werden könnte: Umsetzung des Pyrazols 40 (denkbar wäre auch 85) mit zweifach alkylierten Cyclopentendiolen oder Cyclopentendionen könnte zu einer Diketon führen, das sich mit Hydroxylamin zu einem Bisoxim umsetzen lassen sollte. R R OH HO N N N N O R R R O R O O 40 Abbildung 2.76: Neue Diels-Alder Syntheseroute zu einer A11-Bisazoverbindung. Als alternative Edukte für eine Funktionalisierung mit N-Nucleophilen ((I) und (II)), wären vielleicht die Deazotierungsprodukte, die aus 100 und 118 durch Belichtung (I) hergestellt werden könnten.[49] Die „erste“ Azofunktion könnte durch MTAD oder PTAD wieder eingeführt werden. (Abbildung 2.77: (II) bzw. (II)[50] - 76 - Kapitel 2 N N R OH OH (I) N O (II) OH OH N O N N N O O O (III) O O O O CF 3 N N O CF 3 CF3 CF3 100 (oben) und 118 Abbildung 2.77: Neue SN2- Syntheseroute zu einer A11-Bisazoverbindung. Aus den Verbindungen 147, 118 und 110 könnte ein DBH-Fragment mit anneliertem Fünfring hergestellt werden ((I), (II): Eliminierung durch Basen; (III) Umsetzung mit z.B. Toluolsulfonsäurechlorid und Eliminierung, (IV) Überführung in Xanthogenat und Pyrolyse). N N O N O O N 147 118 Cl N N O CF 3 110 CF3 OH (II) (III) (I) (IV) N N (V) oder (VI) N N N N Abbildung 2.78: Cyclopentadienroute zu einer A11-Bisazoverbindung. - 77 - Kapitel 2 Basische Isomerisierung und Reaktion mit MTAD oder PTAD und Hydrogenolyse und Hydrolse würden zu einer isodrinartigen Bisazoverbindung führen (V). Eine Variante wäre Maskierung des Diensystems an der „Unterseite“ mit Fe(CO)5 und dann Einführung der Azofunktion (VI). Eine Schwierigkeit bei diesem Zugang könnte die Labilität eines Diazanorbornadienfragmentes sein. - 78 - Kapitel 2 2.4 Synthese von 15N-markierten Bisazoverbindungen In Hinsicht auf Kernresonanzuntersuchungen als Kriterium für Aromatizität (Kapitel 3) wurde die Synthese von 15N-markierten Bisazoverbindungen angestrebt. Da 15N-markierte Grundchemikalien relativ teuer‡ sind, sollen hier kurz die Synthesen, unter Berücksichtigung der Eignung des effizienten Isotopeneinbaus und der Durchführbarkeit in kleinen Ansätzen (< 1 mmol), für die drei für Reduktionen am besten geeigneten Bisazoverbindungen diskutiert werden. H H3C 15 O H 15 + O H N 15 H CH3 (i) N 15 H3C N (ii) H3C N 15 15 N 15 N SO Ph 2 (iii) 15 H3C N N 15 15 N-26 15 N N CH3 CH3 H3C CH3 15 NH N-18 PhO2S N N CH3 15 15 15 H 17 15 15 N N-22 Abbildung 2.79: Synthese der Bisazoverbindungen 15N-22 (i)EtOH, 12 h, 95% (ii) PhSO2Cl, Pyridin, 72% (iii) MeLi, CeCl3, THF, 71%. Für die Bisazoverbindung 15N-22 ergibt sich folgendes Bild: Alle vier Stickstoffatome werden in Reaktion (i) durch Kondensation des Diendions 17 eingebaut. In der ursprünglich von Mellor ausgearbeiteten Synthesevorschrift werden 2.5 Äquivalente verwendet, wie sich aber zeigte, kann die Reaktion auch erfolgreich mit exakt-stöchiometrischen Mengen durchgeführt werden. Die Ausbeute von ca. 50% über alle Stufen kann auch im kleinen Maßstab ‡ 15 Fa. Sigma-Aldrich (Deisenhofen), Katalog 1999-2000: 15 15 N-Hydrazin-Dihydrochlorid (100 mg) 747.50 DM, N-Hydrazin-Hydrat (100mg) 1835.40 DM, N-Hydrazin-Sulfat (500 mg) 598 DM - 79 - Kapitel 2 (0.75 mmol) annähernd reproduziert werden. Die Isotopenreinheit kann auf der Stufe des Bishydrazons 18 und der Bisazoverbindung 22 massenspektrometrisch überprüft werden. EI Massenspektrum von 15N-18 (230°C, 70eV) m/z (%): 208 [M+](24). H 15 15 H3C 15 N 15 N N NH CH3 C11H1615N4 Exact Mass: 208,13 Mol. Wt.: 208,25 C. 63,44; H. 7,74; N. 28,81 CI (NH3) Massenspektrum 15 N-22 (230°C, 240eV) m/z (%): 254[M+NH4+](26), 237[M + H+](100). 15 15 H3C H3C N N 15 15 N N CH3 CH3 C13H2015N4 Exact Mass: 236,16 Mol. Wt.: 236,30 C. 66,08; H. 8,53; N. 25,39 Abbildung 2.80: Massenspektren von 15N-18 und 15N-22 - 80 - von Kapitel 2 Die Synthese der Bisazoverbindung mit 15 15 N-45 geht aus von 3,3-Dimethyl-Pentandion 120, das N-Hydrazin zu 3,4,4,5-Tetramethyl-4H-Pyrazol 40 umgesetzt wird. 40 und 2,5-Dime- thoxytetrahydrofuran 36 (Isomerengemisch, syn:anti = 2:1) werden in einem Teflonschlauch mit Triethylamin für 12 Tage bei 13.5 kbar und 65°C thermostatisiert. Die Ausbeute, auf 40 bezogen, beträgt 75%. Durch saure Hydrolyse und Kondensation mit 15 N-Hydrazin (10 Äqui- valenten) erhält man das Pyridazin 42. 15 O H3C H3C O H + CH3 15 H N 15 (i) N H CH3 15 N 15N H3C H3C H 15 120 15 (ii), (iii) N N O OH CH3 CH3 OH 15 N-40 N-121 Abbildung 2.81: Synthese der Bisazoverbindung 15N-45 mit Bicyclo[4.3.0]nonan-Struktur. (i) Chloroform, Rückfluß, 95 % (ii) 65°C, 13.5 kbar, 12 d, Et3N, 74% (iii) 0,2 % H2SO4/H2O, Rückfluß, 100%. Saure Deoligomerisierung und Umsetzung mit Cyclopentadien unter Protonenkatalyse ergibt die Bisazoverbindung 45. Hydrierung der desymmetrisierenden olefinischen Doppelbindung und anschließende Reoxidation der teilweise reduzierten Azofunktion ergibt die Cssymmetrische Bisazoverbindung 15N-45. 15 15 15 15 N N H N O OH + H 15 N H 15 15 (iv) N N 15 15 N (v), (vi) 15 N 15 N N N 15 N H OH 15 N-121 15 N-42 15 N-45 Abbildung 2.82: Synthese der Bisazoverbindung 15N-45 mitBicyclo[4.3.0]nonan-Struktur. (iv) CH2Cl2, 0°C, K2CO3, 100 % (v) Cyclopentadien, CH2Cl2, CF3COOH 62%, (vi) H2/Pd, 95%. Die Gründe, warum eine Synthese der isotopenmarkierten Bisazoverbindung 15 N-45 nicht durchgeführt wurde, sind, daß nach dem oben beschriebenen Schema 11 Äquivalente 15 N- Hydrazin benötigt würden, und Reaktion (v) nicht gut in kleinem Maßstab durchführbar ist. Ein Protonenüberschuß bei Reaktion (v) führt zu deutlich verringerten Ausbeuten durch Retro-Diels-Alder-Reaktion unter Abspaltung von 40. - 81 - Kapitel 2 Bei der Synthese der 15 Stickstoffatome über isotopenmarkierten 15 Bisazoverbindung N-49 müßten 15 N-MTAD (Abbildung (2.79), R=CH3) oder über die N-PTAD (R=Phenyl) eingebaut werden. Übliche Synthesevorschriften für substituierte 1,2,4-Triazolin3,5-dione sind für 2 mol (100 g) Hydrazinhydrat konzipiert. Ein Downscaling um den Faktor 2000 erscheint schwierig. H O H 15 N 15 (i) + N H O O H 15 O N 15 H H N O H R O H 15 N 15 H N R + O N O (ii) NCO 15 H R 15 N H O (iii) N O 15 N N 15 O N H Abbildung 2.83: Synthese von 15N-markiertem PTAD bzw. MTAD. 15 N-MTAD oder 15N-PTAD müßten mit dem Vogelaromat 46 umgesetzt werden, katalytische Hydrierung (Spaltung des Cyclopropanringes, Hydrierung der Doppelbindungen), Verseifung und Reoxidation ergäben die Cs-symmetrische Bisazoverbindung 15N-49. O O + R R N N O O (i) 15 15 N 2 15 N 15 15 N N 15 N O N R O 15 (ii), (iii) 15 N 15 N N 15 N N 15 46 N-49 Abbildung 2.84: Synthese der unsubstituierten Bisazoverbindung mit Bicyclo[4.4.0]nonan-Skelett. Durch Verwendung von 10 mm NMR-Röhrchen, und durch die gute Löslichkeit von Bisazoverbindung 49 in Chloroform konnte ein 15N-NMR Spektrum von nicht isotopenangereichertem Material (> 500 mg) erhalten werden.[51] Eine kernresonanz-spektroskopische Untersu- - 82 - Kapitel 2 chung der entsprechenden Dianionen (Kapitel 3) ist ohne Anreicherung von 15 N-Atomen vermutlich nicht möglich, da die Löslichkeit der Dianionen in THF nicht ausreichend ist. (ca. 30 mg/ml) 2.5 Diskussion der Strukturen der C2- und C -symmetrischen susbstituierter A‘11-Bisazoverbindungen Sterische Einflüsse der Substituenten in der $]R3RVLWLRQ .RPSUHVVLRQ GHU &KURPRSKRUH „Buttdressing-Effekt“) lassen sich am besten durch Röntgenstrukturanalysen von Einkristallen nachweisen. Elektronische Einflüsse (induktiver Abzug von Elektronendichte, Verminderung der repulsiven Wechselwirkungen der Lone pair-Elektronen) kann qualitativ chemisch durch die Versuche zur Oxidation mit MCPBA abgeschätzt werden. Die Halogen substituierten Vertreter 29 und 30 lassen sich mit MCPBA nicht oxidieren, und reagieren mit CF3CO3H oder DMDO nur sehr langsam. Überganges bestimmt 'XUFK 899LV 6SHNWURVNRSLH NDQQ GLH (QHUJLH GHV MHZHLOLJHQ Q werden, und es kann unschwer festgestellt werden, daß die Lagen der nhängig von den Substituenten in Übergänge unab- 3RVLWLRQ QDKH]X LGHQWLVFK VLQG 'LH ([WLQNWLRQVNRHIIL]LHQ ten variieren zwischen 250 – 800. Die Werte können aber nicht in einen Zusammenhang mit z.B. der Elektronegativität des 6XEVWLWXHQWHQJHEUDFKWZHUGHQ (LQHSKRWRFKHPLVFK LQGX]LHUWH> @&\FORDGGLWLRQZLHVLHEHLGHP LVRVWUXNWXUHOOHQ durch Bestrahlung in Aceton gelang konnte in keinem Fall beobachtet werden.[1][2][21] (i) 122 123 Abbildung 2.85: (i) Aceton, Raumtemperatur, y = 98%.[52] - 83 - 122 Kapitel 2 N R1 N N N R2 R1 R2 [nm] [ @ 19 R1= H R2= CH3 λmax (ε) = 334 (408)+ 20 R1= H R2= H λmax (ε) = 333 (791)+ 22 R1= CH3 R2= CH3 λmax (ε) = 335 (502) + [1a] 27 R1= H R2= CH2(OCH3)Ph λmax (ε) = 335 (560)* [1b] 28 R1= H R2= (CH3)3CH3 λmax (ε) = 336 (435)+ [21] 29 R1= CH3 R2= Br λmax (ε) = 339 (248)+ 30 R1= CH3 R2= Cl λmax (ε) = 330 (550)+ 68 R1= CH3 R2= NC λmax (ε) = 220, 275 * 1 [2][21] d(exp.) = 3.04 [21] d(exp.) = 2.989 2 70 R = CH3 R = NHCOH 71 R1= CH3 R2= C λmax (ε) = 217 (15750), &3K 254 (8770)+ 72 R1= CH3 R2= C λmax (ε) = 264 (579), &+ 332 (295)+ λmax (ε) = 335 (345)+ 73 R1= CH3 R2=C 74 R1= CH3 R2= OCH3 λmax (ε) = 350* 76 R1= CH3 R2= (CH2)4CH3 λmax (ε) = 335 (545)+ 121 R1= Br R2= Br λmax (ε) = 339 (301)+ * &&+2 )2CH3 d(exp.) = 2.980 [1b] [21] = Methanol, += Acetonitril Belichtung der Bisazoverbindungen 19 (Methanol oder Aceton, 450 W, Pyrex, 28 h) führen zum zweifachen Stickstoffextrusionsprodukt in 58% Ausbeute.[2d] Photolysen von 20 und 22 führen unter breit variierten Bedingungen zu undefinierbaren Produktgemischen, in denen aber in keinem Fall ein Tetrazetidin nachgewiesen werden konnte.[1][21] - 84 - Kapitel 2 In eigenen Arbeiten wird aus 22 zu ca. 10% das flüchtige Tetramethyl Triasteran 124 (entgastes CD3CN, Pyrex, 0°C, 150 W Hg-Brenner, 1H-NMR Kontrolle nach 60, 120, 240 min.). Der weitaus größte Teil polymerisiert und fällt aus der Reaktionslösung aus. Die Struktur eines polareren, schwerer flüchtigen Produktes (<0.5%, Verlust der Symmetrie, Signale im 1H-NMR bei 3 – 4 ppm in C6D6) konnte nicht eindeutig aufgeklärt werden. Belichtungen von 29, 30, 71, 72, 73 und 76 ergeben uneinheitliche Ergebnisse. Die Alkinsubstituierten Verbindungen 71 und 72 reagieren (entgastes CD3CN, Pyrex, 0°C, 150 W Hg-Brenner, Reaktionskontrolle per 1H-NMR jeweils nach 15, 30, 60, 120 min.) rasch zu polymerem Material, dessen Struktur nicht weiter aufgeklärt wurde. 73 ergibt (entgastes CD3CN, 1h, sonst wie oben) effizient (Ausbeute 80% nach Chromatographie) das Triasteran 126. N N N N (i) C3H7 C3H7 73 C3H7 N N C3H7 C3H7 C3H7 + C3H7 C3H7 125 126 Abbildung 2.86: (i) entgastes CD3CN, Pyrex, 0°C, 150 W Hg-Brenner, Ausbeute: 126 y=80% (nach Chromatographie, 125 y= 5 % (NMR) Die Halogen substituierten 29 und 30 reagieren (scheinbar) sehr langsam (entgastes CD3CN, Pyrex, 0-5°C, 150 W Hg-Brenner, NMR jeweils nach 1, 4, 24 h). Nach 24 h ist neben unlöslichem (vermutlich polymeren) Material noch Edukt (ca. 30% bei 29 bzw. 50% bei 30) nachweisbar. Die Reaktionslösung von 29 färbt sich bei der Belichtung tief braun. Ein monomeres Reaktionsprodukt konnte nicht gefunden werden. - 85 - Kapitel 2 Literatur zu Kapitel 2 [1] [2] (a) O. Cullmann, Diplomarbeit, Universität Freiburg i. Br., 1994. (b) O. Cullmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1998. (a) J. M. Mellor, R. Pathirana, J.H.A. Stibbard, J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I 1983, 2541 – 2544. (b) J. M. Mellor, R. Pathirana, J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I 1983, 2545. (c) J. M. Mellor, R. Pathirana, J. H. A. 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Commun. 1986, 611 – 616. (d) M. Viaud, P. Rollin, Synthesis 1990, 130 – 132. - 89 - Kapitel 2 (e) H. Konno, M. Kishi, K. Hiroya, K. Ogasawara, Heterocycles 1998, 33 – 38. [48] J. Marx, Tetrahedron 1983, 1529-1532. [49] (a) L. A. Paquette, L. Leichter, J.Org.Chem. 1974, 461-467. (b) S. Hünig, P. Kraft, J.Prakt.Chem. 1990, 133-142. (c) W. Adam, T. Heidenfelder, C. Sahin, Synthesis 1995, 1163-1170. (a) W. Roth, F.-G. Klärner, W. Grimme, H. Köser, R. Busch, Chem.Ber. 1983, [50] 2717-2737. (b) L. McElwee-White, D. Dougherty, J. Am. Chem. Soc. 1984, 3466-3474. [51] G. Fischer, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1987. [52] N. Skuballa, H. Musso, W. Boland, Tetrahedron Lett. 1990, 497-500. - 90 - Kapitel 3 3 Anionen, Dianionen, Kationen, Dikationen Ein typischer Proximitätseffekt von nahgeordneten, parallelen X=X/X=X-π-Systemen ist die Verteilung eines Elektronenüberschuß oder eines Elektronenmangel über die Chromophore. Die nichtklassische cyclische (Verbindungen mit ungerader Anzahl Elektronen) und σ-bishomoaromatische (Verbindungen mit gerader (2n+2) Anzahl beteiligter Elektronen) Delokalisation von Elektronen zwischen den X=X-π-Chromophoren, ist eine lange Zeit postulierte Erscheinung und nur an speziellen Systemen beobachtbar.[1][2] Das angesprochene Phänomen läßt sich folgendermaßen von klassischen Aromaten ableiten: • Homoaromatizität: Unter günstigen sterischen und elektronischen Voraussetzungen kann die aromatische Stabilisierung eines konjugierten Systems durch eine, zwei (Bis-) oder mehrere „unterbrechende Gruppen“ nicht unterbrochen werden.[3][4] Aromaten Abbildung 3.1: • Homoaromaten Aromaten und Homoaromaten σ-Aromatizität: Die Spannungsenergie, die Bindungslängen, die 13 C-NMR Verschiebun- gen und weitere Eigenschaften von Cyclopropan werden von Dewar auf eine σ-aromatische Stabilisierung durch Delokalisation von Elektronen in σ-Orbitalen zurückgeführt.[1][5] - 91 - Kapitel 3 Aromat Abbildung 3.2: σ-Aromat Anti-Aromat σ-Anti-Aromat σ-Aromatizität am Beispiel Cyclopropan Ein interessantes Beispiel, bei dem σ-aromatische Delokalisation von 10 Elektronen (in den Schwefel p-Orbitalen) über sechs Zentren mit sechsfacher Unterbrechung beschrieben wurde, wurde 1998 publiziert.[5d] 2 CH3 H3C H3C S S S S S S CH3 CH3 CH3 123 Abbildung 3.3: • σ-Aromatizität am 6S/10e system 123. In den hier diskutierten Beispielen wird σ-Bis-Homoaromatizität in X=X/X=X-π-Vierzentrensystemen betrachtet.[6] 2 6-Zentren Abbildung 3.4: 5-Zentren 4-Zentren 6C/6e, 5C/6e und 4C/6e Aromaten. Man kann also zusammenfassen: Aus einem 6C/6e-Aromaten (Benzol) werden zwei Zentren mit σ-Bindungen entfernt. Man erhält einen 4C/6e-Homo-Aromaten. Rotation der π-Systeme - 92 - Kapitel 3 um 90° und „Austausch“ der durch zwei Bindungen in Gerüste eingebauten Kohlenstoffatome gegen einfach gebunden Stickstoffatome führen zu N4/6e-σ-Bis-Homoaromaten. N N 2 N N 2 2 _________________________________________________ MO4 MO3 MO2 MO1 Abbildung 3.5: Ableitung der σ-Bis-Homoaromaten von Benzol. Für den Fall C=C/C=C (d.h. X=CR2, Alkylsubstituierte, parallele, syn-periplanare Olefine) ist die planare, nichtklassische cyclische Delokalisation von zwei Elektronen in den σbishomoaromatischen, persistenten Dikationen (C4•+) vom (iso)-[1.1.1.1]- und (iso)[2.2.1.1]Pagodan-Typ, die ausgehend von den Bissecododecahedradienen (C4) (und auch ausgehend von den isomeren Pagodanen ) zugänglich sind, realisiert.[7] Unabdingbare Voraussetzung für die Persistenz der 4C/2e-Dikationen (C42+) ist dabei der stabilisierende Effekt eines starren Gerüstes, das zudem H-Eliminierung durch „anti-Bredt“-Schutz verhindert. C C 2+ C C -e- C C C C -e- C C C C +e- C C C C Abbildung 3.5: C C 2- C C 2- 2+ C4 +e- C4 C4 C4 C4 C=C/C=C-Systeme bei Reduktion und Oxidation. Wichtige und beobachtbare Intermediate auf dem Weg zu den Aromaten sind die jeweiligen Radikalkationen (C4•+), die im 4C/3e-Fall charakterisiert wurden.[8] - 93 - Kapitel 3 Die planare, nichtklassische cyclische Delokalisation von fünf Elektronen (C4•-) und Weiterreduktion zum σ-Bishomoaromat (C42-), ließen sich bislang durch Reduktion von verschiedenen Bissecododecahedradienen (C4) nicht verwirklichen. Für den Fall N=N/N=N (d.h. X=NR, Alkylsubstituierte, parallele, syn-periplanare Azoverbindungen) ergibt sich folgendes Bild: Oxidation (N4 N4•+) erfolgt aus n-Orbitalen, in der σ-Ebene delokalisierte Radikalkationen und Dikationen (N42+) sind somit mit diesen Systemen nicht zugänglich. Reduktion durch Alkalimetalle oder elektrochemisch (N4 N4•-, N4•- N42-) wurde erst- mals in unserem Arbeitskreis entdeckt und ist Gegenstand dieses Kapitels.[9] N N N N -e- 2+ N N N4 2+ O N N N N N N N O 2+ N4O4 Abbildung 3.6: +e- N N N N O N N N O O O N -e- N4O4 N +e- N N O N N +e- N 2- N O N4O4 N4O4 O O N O O N 2- O N N N4 O +e- 2- N N4 N4 O N N O N O -e- 2+ N -e- N4 O N N N O 2- O N4O4 N=N/N=N- und ON=NO/ON=NO-Systeme bei Reduktion und Oxidation. Betrachtet man den Fall ON=NO/ON=NO (d.h. X=N( 5 syn-periplanare Azodioxide) so zeigt sich, daß Oxidation (N4O4 Alkylsubstituierte, parallele, N4O4•+) zum σ-delokali- sierten Radikalkation möglich ist. Weiteroxidation zum Dikationen (N4O42+) wurde nur in einem einzigen Fall beobachtet.[10] Reduktion der Tetroxide (N4O4 N4O4•-, N4O4•- N4O42-) wird nicht beobachtet, da die Verbindungen zu schnell desoxigeniert werden. In diesem Kapitel sollen nun die Reduktionen der peralkylierten A‘-Bisazoverbindung 22 und die Oxidationen des Tetroxids 127, die sich per Cyclovoltammetrie (CV) beobachten lassen, - 94 - Kapitel 3 diskutiert werden. Die Radikalionen wurden ESR-spektroskopisch und UV-spektroskopisch charakterisiert, die Dianionen lassen sich per NMR-Spektroskopie und per UV-Vis Spektroskopie untersuchen. O O O O N N N -e- N N N N N +e- -e- 127 Abbildung 3.7: +e- 22 Reduktion und Oxidation von 22 bzw. 127. Die Ergebnisse werden mit den strukturellen Bedingungen der Bisazoverbindungen 49 und 45 (mit A-Struktur), die von Exner bearbeitet wurden, und mit den Eigenschaften isolierter Monoazoverbindungen in einen Zusammenhang gebracht. O O N O O N -e- N N N N N N -e- 128 O O N -e- N +e- +e- +e- 45 O O N N N N N N -e- 129 Abbildung 3.8: +e- 49 Reduktion und Oxidation von 49, 45 bzw. 128 und 129 Alle Messungen werden verglichen mit Ab-Initio Rechnungen, die Exner in unserem Arbeitskreis und im Arbeitskreis von Rague-Schleyer durchgeführt hat.[9] Eine entscheidende Frage ist, wie groß der energetische Vorteil der Delokalisation ist: - 95 - Kapitel 3 Liegt, abhängig vom System, Delokalisation über beide N=N-π-Systeme vor, oder liegen lokalisierte Strukturen mit (schnellem) Elektronentransfer vor? Ist, abhängig von äußeren Einflüssen (Lösungsmittel, Temperatur), vielleicht eine Valenzisomerisierung zwischen dem klassischen (lokalisierten) Fall und dem nichtklassischen (σ-bishomoaromatischen) Fall, möglich? Von besonderem Interesse ist auch der Einfluß der Gegenionen auf die Anionenstruktur. Gelingt eine Steuerung von Elektronenlokalisation/Delokalisation durch Wahl des Gegenions? Welche geometrischen Grenzbedingungen (d und ω) werden toleriert, damit keine isolierten Ladungen vorliegen? [11] Im nächsten Kapitel werden dann noch Umsetzungen der Anionen und Dianionen beschrieben. Als ein Maß für die Stabilisierung von Radikalanionen und Dianionen durch Delokalisation muß die Spannung angesehen werden, bei der die entsprechenden Bisazoverbindungen bzw. Radikalanionen reduziert werden. Cyclovoltammetrie ist die Methode der Wahl um thermodynamische (und kinetische) Parameter von Elektronentransferreaktionen zu bestimmen.[12] Durch heterogenen Elektronentransfer, der genau dann stattfindet, wenn die Elektronen im Fermilevel des Metalls der Elektrode energetisch auf gleicher Höhe mit dem LUMO (Reduktion) bzw. mit dem HOMO (Oxidation) sind. Das heißt, daß bei reversiblem Elektronentransfer eine Korrelation mit der Thermodynamik möglich ist. Ohne auf weitere Details der Marcus-Theorie einzugehen, soll noch darauf hingewiesen werden, daß Cyclovoltagramme auch Auskunft über strukturelle Veränderungen der Substrate und über nachfolgende Reaktionen geben können. Der an der Elektrode meßbare Strom setzt sich, geht man von einem einfachen Elektronentransfer aus, aus den Anteilen für den heterogenen Ladungstransfer und dem Massentransport zusammen. Es können dann (nicht absolut, sondern relativ (abhängig von der Vorschubgeschwindigkeit und Temperatur)) drei Fälle unterschieden werden:[13] • Reversibler Elektronentransfer Die Geschwindigkeit des heterogenen Elektronentransfers ist so hoch, daß sich ein dynamisches Gleichgewicht an der Elektrode einstellt. Es gilt die Nernst`sche Gleichung. - 96 - Kapitel 3 Der Ladungsfluß wird vom Potential und den Konzentrationen (gesteuert über Diffusion) der Redoxpartner an der Grenzfläche Lösung/Elektrode bestimmt. Der Strom steigt an bis zu einem Maximalwert. Mit zunehmendem Potential wird ein Redoxpartner verbraucht, der Konzentrationsgradient in der Diffusionsschicht nimmt ab, die Konzentration des Redoxpartners nimmt ab, dadurch sinkt auch der Strom ab. • Quasireversibler Elektronentransfer Die Reaktion wird sowohl von der Geschwindigkeit der Ladungsdurchtrittsreaktion, als auch von dem Massentransport bestimmt. Über die Vorschubgeschwindigkeit und die Temperatur kann die Bedeutung von Diffusion bzw. Durchtrittsgeschwindigkeit gesteuert werden. • Irreversibler Elektronentransfer Der Stromfluß wird nur von der Durchschnittsgeschwindigkeit kontrolliert. Cyclovoltammetrische Studien zur Reduktion von aliphatischen Azoverbindungen sollten Hinweise über die Zugänglichkeit, Stabilität und gegebenenfalls über mögliche Zerfallsreaktionen von Bisazoanionen und Bisazodianionen geben. Reduktionen von Bisaryldiazenen sind zahlreich beschrieben, sind aber als Vergleichswerte wenig aussagekräftig, da die Reduktion durch die Bildung des über die Aromaten delokalisierten Anions erleichtert wird. Aus dem selben Grund können ESR und CV-Studien am Hexacyano-3,4-diazahexa-1,5-diendiidSystem nicht als Referenz herangezogen werden, da Spin und Ladung über das Olefin und Nitrilsubstituenten delokalisiert sind.[14] Eine Arbeit zur elektrochemischen Reduktion aliphatischer Diazene, bei denen die Azogruppen von tertiären Kohlenstoffen flankiert sind, wurde zwar publiziert, später aber als inkorrekt zurückgezogen.[15] Es wurden jeweils Cyclovoltagramme (siehe Anhang) bei –30°C und Raumtemperatur mit den Vorschubgeschwindigkeiten 0.1 V/s, 1 V/s und 10 V/s aufgenommen. Die Substanzen wurden in THF (destilliert über Natrium-Kalium Legierung) gelöst, als Leitsalz wurde TBAPF6 (Tetrabutylammonium-hexafluorophosphat) zugesetzt. Um die Potentiallage exakt zu bestimmen wurden die Proben Cobaltocenium/Cobaltocen-Redoxpaar geeicht. - 97 - mit Ferrocen/Ferrocinium- bzw. Kapitel 3 Reduktion von Monoazoverbindungen: Alle Messungen in THF, Leitsalz: TBAPF6 Substrat 1. Reduktion 2. Reduktion N 1 V/s, Rt N Epc = -3.10 V 0.1 V/s, -30°C E1/2 = -2.90 V 130 N 1 V/s, Rt N Epc = -3.00 V 0.1 V/s, -30°C E1/2 = -2.70 V 109 N 1 V/s, Rt N O OCH3 OCH3 Epc = -2.77 V 0.1 V/s, -30°C E1/2 = -2.74 V 41 Die hier untersuchten Azoverbindungen, ausschließlich mit DBH-Struktur, konnten in THF elektrochemisch einfach reduziert werden. Bei tieferen Temperaturen werden die Reduktionen reversibel. Die Unterschiede in den Halbstufenpotentialen, lassen sich durch die Natur des annelierten Fünfringes erklären: Die Substituenten (Di-Methoxy-dihydrofuran > Olefin) erleichtern die Reduktion. [16] - 98 - Kapitel 3 Reduktion von nicht-nahgeordneten Bisazoverbindungen: Alle Messungen in THF, Leitsalz: TBAPF6 Substrat N N 1. Reduktion 2. Reduktion N N Epc = -2.70 V 0.1 V/s, -30°C 131 [17] N N N N Epc = -3.10 V 0.1 V/s, -30°C 132 N N [18] N N Epc = -3.07 V 0.1 V/s, -30°C 133[19] Die untersuchten Bisazoverbindungen konnten in THF elektrochemisch zum Monoanion reduziert werden. Es gelang nicht, die Reduktionen bei tiefen Temperaturen reversibel zu führen. 131 verhält sich nur unwesentlich anders als die oben beschriebenen Azoverbindungen. Die 1,2-Bisazoverbindungen 132 und 133 lassen sich um ca. 0.3 V schlechter reduzieren. - 99 - Kapitel 3 Reduktion von nahgeordneten Bisazoverbindungen: Alle Messungen in THF, Leitsalz: TBAPF6 Substrat N 1. Reduktion 2. Reduktion 0.1 V/s, Rt 0.1 V/s, Rt E1/2 = -2.38 V Epc = -2.90 V N N N 45 N N N N 0.1 V/s, Rt Epc = -2.45 V 0.1 V/s, Rt Epc = -2.90 V 0.1 V/s, -30°C E1/2 = -2.70 V 49 N N N N 0.1 V/s, Rt E1/2 = -2.72 V 22 Die Bisazoverbindung 45 konnte in THF elektrochemisch reversibel zum Monoanion reduziert werden. Die Weiterreduktion zum Dianion erfolgt bei -2.90 V. Auch bei tiefen Temperaturen und schnelleren Vorschubgeschwindigkeiten gelingt es nicht die Zweitreduktion reversibel zu führen. Im Vergleich zu den isostrukturellen Monoazoverbindungen 130, 109 und 41 findet die Reduktion zum Monoanion bei ca. 0.4 V niedrigerem Potential statt. Dieser Effekt kann nicht durch klassische Begründung (Betrachtung der zweiten Azogruppe als „Substituent“) erklärt werden, da wie oben gezeigt wurde, eine zweite Azogruppe eher eine Erhöhung des Potentials, bei dem die Reduktion stattfindet, bewirkt. Die einzige Erklärung scheint eine Stabilisierung des Anions durch Verteilung der Ladung auf vier Zentren zu sein. Über eine Struktur des Monoanions kann hierdurch noch keine Aussage gemacht werden. - 100 - Kapitel 3 Die Bisazoverbindung 49 konnte in THF bei Raumtemperatur (Vorschubgeschwindigkeit 1 V/s) elektrochemisch zum Monoanion reduziert werden. Reversible Reduktion erfolgt bei -30°C (Vorschubgeschwindigkeit 0.1 V/s). Die Weiterreduktion zum Dianion gelingt bei -2.87 V. Die weniger nahgeordnete Bisazoverbindung 22 (A‘-Struktur) konnte in THF elektrochemisch nur zum Monoanion reduziert werden. Auch bei tiefen Temperaturen und schnelleren Vorschubgeschwindigkeiten (bis zu 100 V/s) gelingt keine Zweitreduktion. Im Vergleich zu den Bisazoverbindungen mit A-Struktur (45 und 49) findet die Reduktion zum Monoanion bei ca. 0.3 V höherem Potential statt. Die elektronische Struktur der Radikalanionen (45, 49 und 22) konnte mittels ESRSpektroskopie und UV/Vis-Spektroskopie vermessen werden. Durch Vergleiche mit aufwendigen Rechnungen konnten tiefe Einblicke in Struktur und Reaktivität der Anionen gewonnen werden.[9] Die Radikalionen wurden in absoluten Ethern (DME, THF und MTHF) durch Reduktion an hochreinen, frisch hergestellten Alkalimetallspiegeln (Na, K, Cs) oder frisch ausgehämmertem Li-Blech hergestellt. Na und Cs wurden durch Thermolyse von CsN3 und NaN3 erhalten, K direkt als Metall eingesetzt. UV/Vis-Spektren wurden während der ESR-Messungen in der Kavität des ESR-Spektrometers aufgenommen. Lösungen von Radikalanionen cyclischer Azoverbindungen wie K+134•-sind farblos, oder weisen einen sehr schwachen Gelbstich auf ( max = 380 nm). Reduktion der Bisazoverbindungen (45, 49 und 22) ergibt dagegen grüne Lösungen. Bei Kontakt mit Luftsauerstoff erfolgt spontan Entfärbung. Die Banden der UV/VIS-Spektren der Radikalanionen zeigen sehr große Halbwertsbreiten von ca. 220 nm. Eine Abhängigkeit vom verwendeten Ether kann nicht festgestellt werden. Dagegen wiesen die Spektren eine signifikante Abhängigkeit vom Gegenion auf. - 101 - Kapitel 3 Verbindung Gegenion Lsgm. T [K] λ max [nm] 45 Li+ THF 193-298 712 45 + Li DME 273 709 45 Li+ / LiCl THF 202-303 753 45 Na+ THF 183-298 787-761 45 K+ DME 202-282 820 45 K+ THF 232-298 820 45 Cs+ THF 202-232 820 22 + K DME 213-298 895 22 Li+ DME 273 709 49 Li+ THF 298 716 49 Na+ THF 213-298 744-733 49 K+ THF 213-298 764-768 49 K+ DME 233 773 Über Struktur der Monoanionen können aufgrund der UV-Vis Spektren folgende Aussagen gemacht werden: Es muß entweder ein delokalisiertes 4N/5e-Elektronensystem vorliegen, dessen ππ*-Übergänge angeregt werden, oder die beobachteten Übergänge entsprechen Charge-TransferÜbergängen zwischen den π-Systemen. Die entscheidenden Beweise zur elektronischen Struktur konnten Gescheidt und Exner durch ESR-Untersuchungen erbringen.[20] Reduktion von 45, 49 und 22 in DME oder THF mit Alkalimetall ergab Proben, von denen sich im Bereich von 203-303 K (DME) bzw. 190-303 K (THF) ESR-Spektren aufnehmen ließen. Durch speziellere Messungen (ENDOR, Davies-ENDOR, 3-Puls-ESEEM, Hyscore und general-TIPLE) konnten entscheidende Kopplungskonstanten bestimmt werden. Durch Simulationen und Ab-initio-Rechnungen wurde bewiesen, daß das einzelne Elektron bzw. dessen Spin auf beide Azosysteme gleich verteilt ist. - 102 - Kapitel 3 Die CS-Symmetrie der Neutralmoleküle 45 und 49 und die C -Symmetrie der neutralen Bisazoverbindung 22 bleibt bei der Reduktion erhalten. Eine Abhängigkeit der Hyperfeinkopplungen vom verwendeten Lösungsmittel wurde nicht gefunden. Der g-Faktor war in beiden Lösungsmitteln zwischen 232 und 298 K nicht abhängig von der Temperatur. Gegenioneneffekte sind sehr komplex (Isotopenhäufigkeit und Kernspin), zeigen aber die unterschiedliche Ionenassoziation auf. Die 14 N-Hyperfeinkopplungs- konstanten sind durch die Spektrensimulation und Rechnungen gesichert. 22 ist durch den Ersatz aller α-Protonen durch Methylgruppen vor Deprotonierungsreaktionen geschützt. Dafür weist die Verbindung einen größeren Chromophorenabstand auf. Bei der Reduktion von 22 in DME mit Kalium erhält man tiefgrüne Radikalanionen (λmax = 893900 nm; 213-298 K), die bei Raumtemperatur über Tage beständig sind. Die zwischen 213 und 298 K registrierten ESR-Spektren (g = 2.0036-2.0037) waren geringfügig temperaturabhängig, was sich im oberen Temperaturbereich in geringfügig reduzierter Auflösung bei konstanter Spektrenbeite äußerte. Eine hervorragende Simulation des 213 KSpektrums gelang nach expliziter Berücksichtigung einer 39 K-Kopplung von 0.071 mT. Zwi- schen 203 und 223 K ließen sich in THF schwache ENDOR-Spektren erhalten, die 1H-hfcs von 0.075 und 0.710 mT in Übereinstimmung mit der Simulation sichern.[aus 9] Abbildung 3.9: Gemessenes und simuliertes ESR-Spektrum von K+22•-. Die Zuweisung der 1H-hfcs [mT] erfolgte durch Vergleich mit UB3LYP-Rechnungen Aufnahmebedingungen: DME, 213 K, Modulation 0.04 mT, Scanbereich 6.50 mT. Die Verringerung des $EVWDQGHV XP Å ((U)B3LYP/6-31G*: von 3.088 Å auf 2.833 Å) bei der Reduktion 22/22•- fällt größer als bei den Substraten vom A-Typ aus. Der :LQNHO VLQNW YRQ DXI 'LH $EZHLFKXQJHQ GHU EHUHFKQHWHQ YRQ GHQ - 103 - Kapitel 3 gemessenen Hyperfeinkopplungen deuten nach den bereits früher getroffenen Annahmen auf einen Einfluß des Gegenions auf die Spinverteilung im Radikalanion 22•- hin, die zu einer erhöhten Spindichte zwischen den Azochromophoren führt und bei der Rechnung nicht berücksichtigt wird. Kern Hyperfein- Hyperfein- kopplungskonstanten, kopplungskonstanten, berechnet [mT] gemessen [mT] N 0.428 0.405 H10 -0.014 - H11 0.001 - H5-syn 0.090 - H5-anti 0.665 0.714 CH3 0.094 0.077 K - 0.071 39 + K N N N N H5-syn H10 H5-anti H11 22•- Die Bisazoverbindung 131 mit einem Chromophorenabstand von ca. 5 Å ergibt nach Reduktion mit Kalium in DME ein ESR-Signal mit dem für Azoanionen typischen Signalmuster von fünf Linien im Abstand von ca. 0.9 mT (Halbwertszeit ca. 3 min). Die Lösung bleibt farblos. [21] K+ N N K+ N N N N N N N (i) N N N 131 Abbildun 3.10: Radikalanion der Bisazoverbindung 131. (i) Kalium, DME. Plausibel ist die Erklärung, daß der energetische Vorteil einer cyclischen Delokalisation hier nicht vollzogen werden kann, um das Radikalanion gegen Folgeprozesse (z.B. Tautomerisierung zum Hydrazonanion) zu schützen. - 104 - Kapitel 3 Cyclovoltammetrie, ESR-Spektroskopie und UV/Vis-Spektroskopie belegen die Existenz von 4N/5e-Radikalanionen, deren Eigenschaften nicht mit klassischen Modellen erklärbar sind. Der Spin des ungepaarten Elektrons ist in der Ebene zweier σ-artig überlappender N=N-πSysteme cyclisch delokalisiert. Das ESR und die CV-Daten der nicht-nahgeordneten Bisazoverbindung 131 stützt die Theorie: Proximität ist eine „conditio sine qua non“, eine nichtklassische Delokalisierung ist nur möglich bei erzwungener Nahordnung. - 105 - Kapitel 3 3.2 Dianionen Während 4N/5e-Bisazoverbindungen eine Delokalisierung der Ladung über die vier Stickstoffzentren aufweisen, ist eine echte σ-Bis-Homoaromatizität nur möglich mit 4n+2 Elektronen. Die zu dem σ-bis-homoaromatischen 4C/2e-Dikation (n = 0) 136 homologen 4N/6eBisazodianionen (n = 1) sollten σ-bis-homoaromatische Delokalisation aufweisen. 136 kann sowohl aus dem Pagodadien 137, als auch aus dem Pagodan 135 erzeugt werden. 2 -2e 135 -2e 136 137 Abbildung 3.11: σ-Bis-Homoaromatizität bei Dikationen. Der „linke“ Fall, die Reduktion eines Tetrazetidins bleibt natürlich hier als Testfall verschlossen. Als Möglichkeit bleibt ausschließlich der „rechte“ Fall, die Reduktion der ensprechenden Bisazoverbindungen. N N +2e N N N N N 2 Abbildung 3.12: σ-Bis-Homoaromatizität bei Dianionen. - 106 - N +2e N N N N Kapitel 3 Eine weitere Möglichkeit wäre die zweifache Deprotonierung eines entsprechenden Azo-Hydrazins zum σ-bis-homoaromatisches Dianion.[22] H N N N -2H N N N N 2 N H Abbildung 3.13: Deprotonierung eines Azo-Hydrazins. Die cyclovoltammetrischen Reduktionsexperimente ergaben für die Bisazoverbindungen 45 und 49 eindeutig, daß eine Bildung eines Dianions möglich ist. Für 22 konnte zwar unter den Cyclovoltammetrie-Bedingungen (THF, TBAPF6) keine Zweitreduktion erreicht werden, was aber nicht als Gegenbeweis gewertet werden kann. Vergleicht man die Neutralsysteme, dann ist offensichtlich, daß die σ-Überlappung der beiden Azo-π-Systeme in den nahgeordneten Bisazoverbindungen groß ist. Die entscheidende Frage ist aber, ob repulsive elektrostatische Kräfte eine Deformation der Gerüste bewirken können, die die Azochromophore isolieren könnte. Der Einfluß der Gegenionen wird voraussichtlich größer, da die doppelte Anzahl Ladungen kompensiert werden muß. Grundsätzlich mögliche Strukturen der Dianionen (abhängig von Gerüst und Gegenion) sind die Diradikale (Abbildung (3.14), links, obere Zeile) und die transannular verknüpften Tetrazan-dianionen (1,1‘- bzw. 1,2‘-Bindungsbildung; (Abbildung (3.14), links, untere Zeile). Das Azo-Hydrazin-Dianion (Abbildung (3.14), rechts) würde auf relativ kleinem Raum zwei Ladungen tragen, und erscheint deshalb eher als unrealistische Struktur. Sämtliche Alternativstrukturen gehen mit einem Verlust an Symmetrie einher, was spektroskopisch sehr leicht zu verfolgen ist. - 107 - Kapitel 3 N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N Abbildung 3.14: Mögliche Strukturen der Dianionen. Vor allem für 45 bzw. Li245 hat Exner durch DFT-Rechnungen versucht die Natur der Dianionen zu eruieren. Als Problem erweist sich, daß Lösungsmitteleffekte in die Rechnungen nicht einbezogen werden können. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß alle Rechnungen ergeben, daß ein σ-bis-homoaromatisches Dianion (Singulett) um 3 – 4 kcal stabiler ist als andere Spezies.(Abbildung 3.14) Reduktionen von Bisazoverbindungen wurden zuerst unter ESR- und UV/Vis-Kontrolle in Ethern an Metallspiegeln in der Kavität des ESR-Spektrometers durchgeführt. Beim Kontakt der Lösung mit den Metallen erfolgt momentan die bereits beschriebene Bildung der grünen Radikalanionen. Bei verlängerter Kontaktzeit verschwand die charkteristische grüne Farbe, und gelbe bis rotbraune Farbtöne waren zu erkennen. Der Farbumschlag ging mit dem Verschwinden des ESR-Signals einher. In präparativen Ansätzen oder für Kernresonanzuntersuchungen wurden die hochreinen Bisazoverbindungen in speziell angefertigten Glasapparaturen* mit THF bzw. THF-D8 (ge- * siehe Experimenteller Teil. - 108 - Kapitel 3 trocknet über Na/K, Ultraschall, ca. 20 min) mit Lithium, Natrium oder Kalium erschöpfend unter Inertgas (Argon) reduziert (ca. 20 min). Die Lösung der Dianionen in THF bzw. THF-D8 wurden anschließend entweder in ein angeschmolzenes NMR-Röhrchen überführt, das nach Einfrieren der Probe abgeschmolzen wurde, oder in der Apperatur weiter umgesetzt. Von den Lösungen der Dianionen in THF-D8 ließen sich gut aufgelöste 1H-, 13 15 N- und C NMR-Spektren aufnehmen. Die spektroskopischen Eigenschaften (UV-Vis, 1H-NMR, 13 C-NMR) von Li245 und Na245, sowie von Li249, Na249 und K249 wurden von Exner beschrieben. *[9] Die Reduktion von 22 mit Lithium in absolutem THF unter UV/Vis- und ESR-Kontrolle durch Gescheidt und Exner konnte analog durchgeführt werden. Auf die Bildung des grünen Radikalanions folgt Farbumschlag nach gelb (in höheren Konzentrationen rot), parallel zum Farbumschlag verschwindet das ESR-Signal. Das UV/Vis-Spektrum von 2Li+222- gleicht in seinem Erscheinungsbild den Spektren der von Exner beschriebenen Dianionen ( max = 373 nm). Li222 ist somit auch als σ-Bis-Homoaromat mit cyclischer Delokalisation von sechs Elektronen in der σ-Ebene der vier Stickstoffatome anzusehen. 2Li+ Li+ N N N N N N 22 N N N Li Li THF THF Li22 N 2- N N Li222 Abbildung 3.15: Reduktion von 22 zum Radikalanion und Weiterreduktion zum Dianion. Für die in THF-D8 aufgenommenen NMR-Spektren von 22 und 2Li+222- wurden Signalzuweisungen nach NOE- und APT-Messungen, selektiven 1H/13C-Entkopplungen, Einstrahlungen und Spektrenvergleichen getroffen. Sämtliche betrachteten Strukturen (22 und Li222) erweisen sich im Experiment und in den Rechnungen als C symmetrisch. * K245 ist nicht stabil, sondern fragmentiert unter Verlust sämtlicher Stickstoffatome. - 109 - Kapitel 3 Magnetische Kriterien für die Aromatizität basieren auf dem Modell des interatomaren Ringstromes der in konjugierten, cyclischen Molekülen von externen Magnetfeldern (H0) induziert wird.[23] Das sekundäre, antiparallele Feld (H‘), das durch den Ringstrom induziert wird, schirmt und entschirmt Atome, abhängig von ihrer relativen geometrischen Anordnungen zur Ebene des Ringstromes. Für die ringbildenden Atome wurde (für die 13 C- Spektroskopie) gefunden, daß sich die Schirmkonstante σ als Summe dreier unabhängiger Werte zusammensetzt: σ = σd + σp + σ‘ σd ist die lokale diamagnetische Verteilung, σd ist die lokale paramagnetische Verteilung und σ‘ steht für die Summe der longe-range Entschirmeffekte von benachbarten Atomen und Atomgruppen, die magnetische Anisotropie und elektrische Feldeffekte induzieren.[24] Die meisten Studien zu aromatischen/antiaromatischen Eigenschaften greifen üblicherweise auf die 1H- und 13 C-NMR-Spektroskopie zurück. Die Vorgehensweise, um Ringströme als Aro- matizitätskriterium zu nutzen, ist entweder der Vergleich mit Werten von Referenzverbindungen, falls vorhanden, oder mit Rechnungen.[1] Bei der Betrachtung von Stickstoff Homocyclen kommt besonderer Bedeutung natürlich den 15 N-NMR-Spektren zu, da die Stickstoffatome die unmittelbarsten Einflüsse des Ringstromes als Aromatizitätskriterium erleiden. Geeignete Referenzverbindungen, mit denen die Werte in Bezug gesetzt werden könnten, sind nicht beschrieben, deshalb bieten sich Vergleiche mit B3LYP/6-31G*-Rechnungen an. - 110 - Kapitel 3 2Li+ N N Verbindung N N N 12 1 2- N CH3 13 N N CH3 12 13 1 11 11 Li222 22 Experiment Theorie Experiment Theorie THF-D8 [ppm] B3LYP/6-31+G* THF-D8 [ppm] B3LYP/6-31+G* C-1 92.2 93.4 72.7 78.1 C-11 18.4 22.4 22.4 24.6 C-12 39.6 41.9 49.2 47.9 C-13 34.8 36.4 54.8 56.6 CH3 29.0 30.2 32.3 32.3 Experiment Theorie Experiment Theorie CD3NO2 [ppm] B3LYP/6-31+G* THF-D8 [ppm]† B3LYP/6-31+G* 491.7 513.0 247.5 293.8 Kern* N Bei den berechneten Werten konnten Lösungsmitteleinflüsse nicht berücksichtigt werden. Die absoluten Werte der Rechnungen weisen eine Abweichung für die Verschiebung der Stickstoffatome von 21.3 ppm bei der Bisazoverbindung 22 und 46.3 ppm beim Dianion Li222 auf. Der größere Fehler beim Dianion kann dadurch erklärt werden, daß Lösungsmitteleinflüsse bei geladenen Strukturen signifikanter sind. Die Verschiebung von 244.2 ppm beim Übergang von 22 zum Bisanion Li222 wird mit 219.2 ppm erstaunlich gut wiedergegeben. Da 15 N- NMR-Verschiebungen von σ-aromatischen Verbindungen nicht bekannt sind, und nur wenige 15 N-NMR-Spektren von aliphatischen Azoverbindungen bekannt sind, kommt dem theore- tisch errechneten Werten eine um so größere Bedeutung zu. Eine Zusammenstellung von * C: TMS = 0 ppm, N: NH3 = 0 ppm, CD3NO2 = 380.23 ppm † externer Standard , CD3NO2 = 380.23 ppm (ohne Suszeptibilitätskorrektur, CD3NO2 gegen CD3NO2 (extern) ergab nur ein Signal). - 111 - Kapitel 3 publizierten 15N-NMR-Werten für aliphatische Azoverbindungen weist Werte von 525 – 565 ppm auf: [ppm] relativ zu NH3, Lösungsmittel CDCl3 O N 1: 564.6 O N N 1 2 N N 2: 549.2 N 536.8 N O 139 138 N 521.0 N N 530.0 N N 525.9 N 140 49 O 530.3 N O N N N N O O 540.4 141 149 N 532.0 N N O N N 551.4 N 545.7 535.7 144 142 Sämtliche spektroskopischen Eigenschaften bestätigen eindeutig die nichtklassische, cyclisch delokalisierte Natur der Ionen. Die Rechnungen beschreiben die NMR-Eigenschaften dieser neuartigen Dianionen hervorragend, gleichzeitig lassen sie einen lediglich elektrostatisch stabilisierenden Einfluß der Gegenionen erkennen. Für Kristallstrukturanalysen geeignete Kristalle konnten noch nicht erhalten werden.[25] Konkurrenzexperimente (Cyclooctatetraen, Anthracen) werden in Kapitel 4 dieser Arbeit diskutiert. - 112 - Kapitel 3 3.3 Kationen 4N/6e-Bisazo-Dianionen weisen eine σ-bishomoaromatische Delokalisierung der Elektronen über die vier Stickstoffzentren auf. Das heißt, sie sind Hückel-Aromaten, die die 4n+2 Elektronenregel befolgen (n = 1). Es stellt sich nun die Frage, ob für n = 0 und n = 2 auch Spezies gefunden werden können. In der Reihe der Kohlenstoff-σ-Bishomoaromaten konnten zu den 4C/2e-Dikationen (n = 0) keine ensprechenden 4C/6e-Dianionen (n = 1) nachgewiesen werden. Auch die planare, nichtklassische cyclische Delokalisation von fünf Elektronen ließ sich bisher noch nicht verwirklichen. Bei den syn-periplanaren Bisazoverbindungen ist auf oxidativem Weg die Bildung eines delokalisierten Kations nicht möglich, da die Oxidation aus Stickstoff-n-Orbitalen erfolgt, die nicht in der N=N/N=N-Ebene liegen. [26] N N N N +e- N N N N +e- N N 2- N N 2- N4 N4 O O N N O N O -e- N O N4 O O N N N N N -e- N 2+ N O O O N O O 2+ N4O4 N4O4 N4O4 Abbildung 3.16: N=N/N=N-Systeme bei Reduktion und ON=NO/ON=NO bei Oxidation - 113 - Kapitel 3 Werden die Stickstoff-n-Orbitale blockiert, z.B. zu Azo-dioxiden oxidiert, verbleiben als Orbitale mit dem niedrigsten Potential die ON=NO-π-Orbitale. Azo-dioxide haben ein relativ elektronenreiches, zum 1,3-Butadien-dianion isoelektronisches, +202=XU+HUVWHOOXQJGHU 6\VWHP PLW HLQHP Azo-dioxide aus Azoverbindungen hat sich frisch hergestellte Trifluorperessigsäure (CF3CO3H) in Methylenchlorid als geeignetes Reagenz erwiesen. O N N O N N O O N N N N (i) 49 129 N N O O O N N (i) 22 O N N N N 127 Abbildung 3.17: Synthese von Bisazo-Tetroxiden aus Bisazoverbindungen. (i) CF3CO3H, CH2Cl2, 100%. Radikalkationen von bicyclischen Azo-dioxiden sind keine unbekannte Spezies. Blackstock konnte vom Diaza-bicylo-octen-dioxid Radikalkation (CH3CN, -35°C) 143•+ ein ESR-Spektrum aufnehmen. 143•+ zeigt ein Neun-Linien-Spektrum mit einer Linientrennung von ca. 1G (0.1 mT) und einer Linienbreite von 0.48 G. Das Radikalkationen 143•+ ist bei -35°C über Stunden persistent (ESR-Kontrolle). An den kleinen 14 N-Hyperfeinkopplungskonstanten von 0.122 mT und den Kopplungen zu den anti-Protonen von 0.086 mT ist 143•+ eindeutig als πRadikal zu erkennen. Diese Einschätzung wird durch DFT-Rechnungen durch Exner gestützt. - 114 - Kapitel 3 O O O N O N N N N N - e- (i) 144 143•+ 143 O O O O N N N - e- (i) 134 N N N 145 145•+ Abbildung 3.18: Azodixide (i) CF3CO3H, CH2Cl2, 100%. Die Peakpotentiale für die reversible Oxidation liegen bei 1.69 V (143 (145 143•+) bzw. 1.73 V 145•+). Einen Eindruck von den zu erwartenden Wechselwirkungen in den Radikalkationen der Bisdiazentetroxide 129 und 127 ermöglichen UB3LYP/6-31G*-Rechnungen. Es kommt bei Oxidation des Bisdiazen-Tetroxids zur merklichen Verlängerung der ON=NO-Doppelbindung und zur Verkürzung der N-O-Abstände. Die berechneten Änderungen entsprechen dabei grob den halben Effekten, die für DBO-Dioxid berechnet werden und sind, neben der errechneten CS-Symmetrie bei 129 und der C -Symmetrie bei 127, Beleg für die gleichmäßige Verteilung von Spin und Ladung über beide ON=NO-Elektrophore. - 115 - Kapitel 3 Abbildung 3.19: Mit OpenMol visualisiertes SOMO von 129•+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3). - 116 - Kapitel 3 Abbildung 3.20: Mit OpenMol visualisiertes SOMO von 127•+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3). Zur Bestimmung des Oxidationspotentials von 129 und 127 wurden Lösungen in CH3CN cyclovoltammetrisch untersucht. Im Temperaturbereich von 253-298 K ließ sich dabei die reversible Oxidation von 129 bei 1.37 V vs. Ag/AgCl (298K) beobachten. Das erste Oxidationspotential von 129 ist somit gegenüber 143 um 0.29 V reduziert. Eine zweite reversible Oxidationsstufe tritt bei 1.91 V auf - 117 - Kapitel 3 und zeigt die Existenzfähigkeit von Bisdiazendioxid-Dikationen. 2 O O N O O O N O N N O N N -e- O O O N N N N -e- O O N N 129 Abbildung 3.21: Oxidation von 129. 127 konnte reversibel zum Radikalkation 127•+ bei 1.66 V vs. Ag/AgCl (Raumtemperatur) oxidiert werden. Das erste Oxidationspotential von 127 ist nur unwesentlich gegenüber 143 verschieden. 2 O N O O N N N O O O O -e- N N N O O O N O -e- O N N N N 127 Abbildung 3.22: CV von 127, Raumtemperatur, Acetonitril, Vorschubgeschwindigkeit 0.1 V/s. - 118 - Kapitel 3 Eine zweite Oxidation (2.58 V) ist bei Raumtemperatur und einer Vorschubgeschwindigkeit von 0.1 V/s nicht reversibel. Sowohl 129 als auch 127 können im ESR-Spektrometer oxidiert werden. Unter verschiedenen Bedingungen (Lösungsmittel, Temperatur) wurde ein extrem schmales, unter keinen Umständen weiter auflösbares Singulett, des verglichen mit DBO-Dioxid•+, erstaunlich persistenten Radikalkations 129•+ registriert. Zum Vergleich: Das Radikalkation von DBO-Dioxid konnte unter vergleichbaren apparativen Bedingungen mit einem Erscheinungspotential von 3.5 V bei 218 K in CH2Cl2 erzeugt werden (0.1 M TBAClO4, g = 2.0064). Das gegenüber und 129•+ und 127•+ schwache Signal verschwand bei Erwärmen auf Raumtemperatur völlig. Die äußerst geringe Signalbreite der Spektren von 129•+ und 127•+ läßt sich mit einem auf der ESR-Hyperfeinzeitskala über beide Elektrophore delokalisierten Radikalkation erklären: Die Spindichte an den Stickstoffzentren ist stark reduziert und auf die ESR-inaktiven 16O-Zentren übergegangen. Vergleichbare Hybridisierung vorausgesetzt, müssen somit die 14N-hfcs rund eine Größenordnung geringer ausfallen. Substrat Lösungsmittel Leitsalz[b] T [K] Erscheinungs- g-Faktor potential [V][c] 129 CH3CN TBAPF6 230 3.4 2.0062 129 CH3CN/TFA TBAPF6 230 1.8 2.0061 129 HFIP TBAClO4 279 2.2 2.0061 129 TFA TBAClO4 279 1.8 2.0061 127 CH3CN TBAPF6 230 2.1 2.0063 In-situ-Elektrolyse von Tetroxiden zur ESR-Messung. [a]:Anteil TFA in Lösungsmittelgemischen ca. 5-10%.[b]: Konzentration 0.1 M.[c]: Ungeeicht. - 119 - Kapitel 3 O O N O O N O O O N N N N 129•+ O N N 127•+ Abbildung 3.23: ESR-Spektren von 127•+ und 129•+ (TFA, 279 K, 0.1 M TBAClO4). Sendeleistung 2 mW, Modulation 0.063 mT. 3.4 Dikationen Durch die Ergebnisse der cyclovoltammetrischen Untersuchungen, konnte gezeigt werden, daß, zumindestens bei tiefen Temperaturen, Bisazotetroxid-Dikationen persistent sind. Eine Beschreibung der elektronischen Situation der Dikationen der Bisdiazentetroxide 129 und 127 ist durch UB3LYP/6-31G*-Rechnungen möglich. Bei der Oxidation des Bisdiazen-Tetroxids 129 kommt es zur merklichen Verlängerung der ON=NO-Doppelbindung und zur Verkürzung der N-O-Abstände. Bei 1292+ ergeben die Rechnungen, daß der transannulare O-O Abstand auf ca. 2.3 Å sinkt, und damit unter den van der Waals Radius sinkt. Die transannularen O-O-Abstände liegen nun sogar unter dem N-N- - 120 - Kapitel 3 Abstand (ca. 2.5 Å). Das berechnete HOMO von 1292+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3) legt zusammen mit den geometrischen Änderungen eine Spezies mit räumlicher Delokalisation von zehn π-Elektronen nahe. Die elektronische Situation von 1292+ enspricht damit eher einem 4N-4O-Würfel mit räumlich delokalisierten Elektronen, im Gegensatz zu z.B. 1432+, das mit einem NN-Abstand von 1.845 Å als lose gebundenes Nitroso-Radikalkation-Dimer zu bezeichnen ist. [1] Abbildung 3.24: Mit OpenMol HOMO von 1292+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3). - 121 - Kapitel 3 129 129•+ 1292+ 2.94 2.72 2.53 2.84 2.64 2.33 N=N [Å] 1.32 1.36 1.43 ω O-N=N-O [°] 168.4 176.6 178.1 d N=N N=N [Å] 129: Geometrische Änderungen bei der Oxidation. Bei der Oxidation des Bisdiazen-Tetroxids 127 kommt es ebenfalls zur merklichen Verlängerung der ON=NO-Doppelbindung (ca. 0.2 Å) und zur Verkürzung der N-O-Abstände. Bei 1272+ sinkt der transannulare O-O Abstand auf ca. 2.6 Å. Der Winkel ω zwischen den ON=N-O-Ebenen verändert sich derart, daß die Ebenen über die planparallele Anordnung von 180° hinweg, nach „innen“ kippen und einen Winkel von ca. 190° einschließen. Das berechnete HOMO von 1272+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3) legt zusammen mit den geometrische Änderungen eine Spezies mit KRPRURPDWLVFKHU Delokalisation mit Anteilen räumli- cher Delokalisation von 10 π-Elektronen nahe. Die elektronische Situation und die Reihenfolge der Molekülorbitale ist grundsätzlich gleich wie bei 1292+, die räumliche Annäherung, und damit die Orbitalüberlappung ist geringer. Die Resultate der Rechnungen bestätigen damit die Ergebnisse der CV-Untersuchungen, daß stabilisierende Delokalisation im 129-Gerüst stärker ist. 127 127•+ 1272+ d N=N N=N [Å] 3.21 2.76 2.59 N=N [Å] 1.32 1.35 1.42 ω O-N=N-O [°] 154.6 179.4 189.9 127: Geometrische Änderungen bei der Oxidation. - 122 - Kapitel 3 Abbildung 3.25: Mit OpenMol HOMO von 1272+ (Isodichteflächen bei ±0.02 e bohr-3). Leider konnten die von den Rechnungen vorausgesagten geometrischen Änderungen und Konjugationseffekte nicht weiter experimentell überprüft werden. Es gelang nicht NMR-Spektren von 1292+ oder von 1272+ in supersauren Lösungsmitteln aufzunehmen. PE-Spektren von Bisazotetroxiden bzw. Bisazotetroxid-Dikationen können nicht aufgenommen werden, da die Substanzen zu wenig flüchtig sind. - 123 - Kapitel 3 3.5 Literatur zu Kapitel 3 [1] V. I. Minkin, M. N. Glukhovtsev, B. Y. Simkin, Aromaticity and Antiaromaticity, Wiley & Sons, New York, 1994. [2] (a) H. Prinzbach, K. Weber, Angew. Chem. 1994, 2329-2348. (b) M. Etzkorn, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1998. [3] S. Winstein, J. Am. Chem. Soc. 1959, 6524. [4] (a) G. A. Olah, G. Rasul, G. Surya Prakash, J. Org. Chem. 2000, 5956-5959. (b) P. Freeman, J. Pugh, J. Org. Chem. 2000, 6107-6111. (a) M. J. S. Dewar, Bull. Soc. Chem. Belg. 1979, 957. (b) M. J. S. Dewar, M. L. McKee, Pure Appl. Chem. 1980, 1431. (c) M. J. S. Dewar, R. Pettit, J. Am. Chem. Soc. 1984, 669. (d) K. Kobayashi, O. Takahashi, K. Namatame, O. Kikuchi, N, Furukawa, Chem. [5] Lett. 1998, 515 – 516. 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Acta 1988, 1937. - 125 - Kapitel 4 4 Reaktionen: Anionen, Dianionen, Kationen, Dikationen Wie in den vorangegangenen Kapiteln dargelegt wurde, zeigen nahgeordnete, syn-periplanare Bisazoverbindungen ungewöhnliche Effekte bei Oxidation und Reduktion. In diesem Kapitel soll die Reaktivität der Bisazoverbindungen und der Dianionen diskutiert werden. Elektrochemische Reduktion (analytische Cyclovoltammetrie) der peralkylierten A`-Bisazoverbindung 22 oder Reduktion am Metallspiegel (Li, Na, K in THF) resultiert in farbigen Dianionen (z.B. Li222: max = 373 nm). Eine Weiterreduktion zu einem paramagnetischen Trianion oder einem diamagnetischen Tetraanion wurde nie beobachtet. Auch der Übergang zu elektropositiveren Metallen wie z.B. Caesium ergibt bei Versuchen zur Weiterreduktion von Cs222 (direkt in der Cavität des ESR-Spektrometers) keine Hinweise auf ein 4N/7e-Radikal-Trianion. n M+ 2 M+ N N N N N M N 2- N THF 22 N M N N n N N THF M222 Mn22 Abbildung 4.1: Reduktion von 22 zum Dianion und Versuch der Weiterreduktion. In den cyclovoltammetrischen Untersuchungen gelang es ebenfalls nicht (im Rahmen des „Meßfensters“ der Meßmethode: maximal ca. –3.5 V) eine Übertragung von drei Elektronen auf die Substrate zu erzwingen. In den losen Ionenpaaren mit Alkali- oder Tetrabutylammoniumionen als Gegenionen ist wohl der energetische Widerstand zu groß, um durch Elektronenübertragungen die Ladungsdichte zu erhöhen. Es stellte sich die Frage, ob die Oxidationsstufe des diamagnetischen Tetraanions nicht auf anderem Wege zu erreichen ist, und das Tetraanion durch starke Basen aus dem Bishydrazin freigesetzt werden kann. Wie in Kapitel 1 beschrieben, erhält man die Bisazoverbindung 22 durch zweifache Alkylierung des Hydrazons mit Methylcerreagenz. Das Rohprodukt wird mit Z-Chlorid abgefangen. - 126 - Kapitel 4 Hydrogenolytisches Entschützen und Oxidation (CuCl2) liefert die Bisazoverbindung. Es erscheint durchaus plausibel, daß unter den Hydrierungsbedingungen (H2, Pd/C, Ethanol/Ethylacetat 1:2 und in Abwesenheit von Sauerstoff) die Reaktion über das freie Bishydrazin 150 verläuft. PhH2C CO2CH2Ph N N CH Ph PhH2CO2C 2 N N CH3 H3C PhH2C N N H3C N N CH Ph 2 (i) CH3 H3C CH3 24 25 (ii) N N H3C N N CH3 (iii) ? CH3 H3C 22 Abbildung 4.2: Auch bei Synthese der Bisazoverbindungen 22 (i) 1) MeLi, CeCl3 THF – 78°C – RT 2) Z-Chlorid, 35% (ii) H2, Pd/C, Ethanol/Ethylacetat 1:2 (iii) CuCl2, 92% über 2 Stufen. sorgfältigem Luftauschluß konnten keine spektroskopische Hinweise auf das freie Bishydrazin 150 gewonnen werden. Nach Filtration und Entfernung HN HN NH NH des Lösungsmittel im Hochvakuum, wies das 1H-NMR-Spektrum in 150 CDCl3 nur Signale auf, die mit 150 nicht in Einklang zu bringen sind. Versuche, 150 abzufangen (Acetanhydrid, DMAP, Et3N) bzw. Hydrierung von 25 in Acetanhydrid, liefern keine definierte, acylierte Derivate, sondern komplexe Gemische, aus denen keine charakterisierbaren, monomere Verbindungen isoliert werden können. Es kann nicht einwandfrei geklärt werden, ob 150 als wirkliches Intermediat vorliegt, oder über welche anderen Spezies die Reaktion verläuft. - 127 - Kapitel 4 Eine katalytische Hydrierung (Azo Hydrazo) wie von 22 zu 150 ist an analogen Systemen, z. B. 4, von Yang, Heitzmann und Kegel durchaus erfolgreich durchgeführt worden.[1] Auch kann 49 in Methanol bei Raumtemperatur schnell und quantitativ zum Bishydrazin 154 hydriert werden. H N N N H N H N (i) N Eigene H N 49 Abbildung 4.3: N 154 Hydrierung von 49 zu 154. (i) Pd/C, H2, Methanol, 3 h. Experimente und Versuche von Kegel zeigen aber, daß 22 durch übergangsmetallkatalysierte Wasserstoffübertragung nicht zu reduzieren ist. Bei Drücken bis zu 2 bar und Temperaturen bis zu 80°C kann mit keinem Katalysatorsystem (Pd, Pt, Ru, Rh, Ni) Umsatz festgestellt werden. Hydrierung unter Hochdruck (Essigsäure, PtO2, 100 bar, 1 100°C) führt zu kompletter Zersetzung. Es können in H-NMR-Rohspektren nur unstrukturierte Signale im Aliphatenbereich detektiert werden. Erfolgreicher ist die Kombination von Elektronenübertragung und Protonierung zum Ladungsausgleich. Als Reagenz der Wahl erweist sich Zinn-(II)-chlorid (Ultraschall) in 20%iger-Salzsäure (bzw. 20%ige-DCl für Reduktionsexperimente mit NMR-Kontrolle). 2+ N N D D N D N N N (i) 22 Abbildung 4.4: D N N D D SnCl62- 151 Reduktion von 22 zu 151 unter NMR-Kontrolle. (i) 10 Äquivalente SnCl2, 20% DCl, Ultraschall 5 h Die Struktur von 151 in Lösung kann NMR-spektroskopisch nicht eindeutig geklärt werden. Die Verbindung erscheint in 20%iger DCl eindeutig C -symmetrisch (Ein Signal für die Me- 128 - Kapitel 4 thylgruppen im 1H-NMR- und 13C-NMR-Spektrum). Es kann durch Variation der Temperatur nicht entschieden werden, ob eine fluktuierende Struktur oder eine überbrückte Struktur vorliegt. Einkristall-Röntgenstrukturanalyse zeigt, daß 151 im Kristall als C1-symmetrisches, zweifach protoniertes Dihydrat mit Hexachlorostannat als Gegenion vorliegt. ________________________________________________________________________ Abbildung 4.5: ORTEP-Plot der Röntgenstruktur von 151. - 129 - Kapitel 4 Kristallographische Daten von 151: D D D N D N N N D D SnCl62- 2 D2O Summenformel: C13H24Cl6D6N4O2Sn (611.84 g/mol); Kristallsystem: Triclin; Raumgruppe: P –1; Z = 2; a = 8.6930(3) Å, b = 9.4260(3) Å, c = 14.5590(4) Å, alpha = 78.1780(19) deg., beta = 89.4440(18) deg., gamma = 84.8420(19) deg. Nichtbindende Abstände [Å]: Ausgewählte Atomabstände [Å]: D2N2-N4 D2N2-N2 0.98 N1-N2 1.451 N3-N4 1.441 1.89 Lösen der Kristalle in aprotischen Lösungsmitteln (CD3CN, DMSO-D6) führt zu Zersetzung: Farbloses, amorphes Zinn-(IV)-dioxid fällt aus, die überstehende Lösung mit gelöstem 150 Dihydrochlorid weist in NMR-Spektren stark verbreiterte Signale auf. Neutralisation mit festem Na2CO3 ergibt 150, das zu 22 reoxidiert wird. Im Rahmen der Nachweisgrenze der Meßmethode (1H-NMR-Spektroskopie) kann kein Intermediat (z.B. Azo-Hydrazin 153) detektiert werden. 2+ 2+ D D N D N D N N D D (i) SnCl62- 2 D2O D D N D N D D N D N SnO2 (ii) N N N N (iii) 22 Abbildung 4.6: D N D N D N N D 150 NMR-Versuch: Oxidation von 150 zu 22 im NMR-Experiment. (i) Lösen in Acetonitril oder DMSO (ii) Na2CO3, Ultraschall (iii) Luft - 130 - 2 Cl- + 4 DCl Kapitel 4 Mit einem Äquivalent SnCl2 erhält man unter den gleichen Bedingungen (Reaktionszeit ca. 1h) das vermutlich zweifach protonierte Azo-Hydrazin 152. Im Experiment (1H-NMRKontrolle) läßt sich 152 als Hauptprodukt neben nicht umgesetztem 22 (ca. 10%) und wenig 151 (ca. 5%) identifizieren, nach Kristallisation bei tiefen Temperaturen (4°C) liegt reines 152 vor. 2+ N N D N D N N N N D N D (i) 22 Abbildung 4.7: SnCl62- 152 Reduktion von 22 zu 152. (i) 1 Äquivalent SnCl2, 20% DCl, Ultraschall 5 h Lösungen von 152 in Salzsäure sind farblos, als isolierter Feststoff (farbloses Pulver) läßt sich 152 mit Natrium-Methanolat in Methanol zu 153 deprotonieren. Das Hexachlorostannat wird hydrolisiert und Zinn fällt dabei (vermutlich) als farbloses, amorphes Zinn-(IV)-dioxid oder Zinn-(IV)-alkoholat aus, das durch Digerieren abgetrennt werden kann. 2+ D N D N N D N D N D N N N D SnCl62- + SnO2 152 153 Abbildung 4.8: Quantitative Deprotonierung von 152 zu 153. (NMR-Kontrolle) - 131 - Kapitel 4 Lösungen von 153 in Methanol/Methanolat (pH = 10) sind ebenfalls farblos. 153 wird in Lösung durch Luft schnell und quantitativ zu 22 oxidiert. Die Reaktion läßt sich per 1H-NMR verfolgen. Im Rahmen der Nachweisgrenze der Meßmethode kann kein Intermediat detektiert werden. N H N N D N H H N N N D N H 1h 3h 6h 24 h ppm 3 0 2 0 1 0 Abbildung 4.9: Reoxidation von 153 zu 22 unter NMR-Kontrolle. CD3OD/CD3ONa (pH=10) Ein Experiment, das die homo-aromatische Stabilisierung der 4N/6e-Dianionen bestätigt, wäre die zweifache Deprotonierung von 153 zum Dianion 222-. Gewöhnlich 1,2- - 132 - Kapitel 4 Dialkylhydrazine können nicht zweifach deprotoniert werden. 1,2-Bismetallierung von Hydrazinen ist nur bei Phenylhydrazinen und 1,2-Silylalkyl-substituierten Verbindungen bekannt.[2] Bisher ist es noch nicht gelungen, Azohydrazin 153 zu isolieren und in absoluten, protonenfreien Lösungsmitteln mit starken Basen (z.B Alkyllithium, NaH) zu einem σbishomoaromatischen Dianion zu deprotonieren. Man findet in allen Ansätzen ausschließlich 22 (1H-NMR-Kontrolle). N N N D D N N ? N 2- N N 222- 153 4N/6e Abbildung 4.10: Deprotonierung von 153 zu 222- 151 kann aus 20%-Salzsäure durch Kristallisation bei tieferen Temperaturen als gelblicher, kristalliner Feststoff isoliert werden. Mit Natrium-Methanolat in Methanol können die Kristalle aufgelöst und 151 zu 150 deprotoniert werden. Durch die Hydrolyse des Hexachlorostannats, das dabei (vermutlich (siehe oben)) als farbloses, amorphes Zinn-(IV)dioxid oder Zinn-(IV)-alkoholat ausfällt, und nicht vollständig abgetrennt werden kann, erhält man eine inhomogene Lösung, mit breiten, wenig strukturierten NMR-Signalen. 2+ D D N D N D N N D D D N D SnCl6 N D N N D 2- + SnO2 151 150 Abbildung 4.11: Deprotonierung von 151 zu 150 (NMR-Kontrolle). - 133 - Kapitel 4 Die Lösung von 150 (mit amorphen Zinn-(IV)-dioxid/Zinn-(IV)-alkoholat) in Methanol/Methanolat (pH = 10) ist farblos, im Kontakt mit der Luft erfolgt schnell und quantitativ Oxidation zu 22. Der oben angesprochene, formale 4N/8e Antiaromat 155 sollte prinzipiell durch Deprotonierung aus 151, bzw. 150 herzustellen sein. Kristalle von 151 (aus 20%iger-Salzsäure) wurden im Hochvakuum getrocknet, in absolutem, deuteriertem THF suspendiert und unter Schutzgasatmosphäre zu festem Methyllithium gegeben. 4 Li+ 2 Li+ N N N N 22 N N 2- N N 222- N N N N 151/1504- Abbildung 4.12: Antiaromat 22, σ-Bishomoaromat 222-, Antiaromat 151/1504-. Es gibt keine Hinweise, daß 151 in absoluten, protonenfreien Lösungsmitteln mit starken Basen zu 1514- deprotoniert werden kann. Als einziges Produkt der Reaktion findet man die Bisazoverbindung 22. - 134 - Kapitel 4 Um das Maß der Resonanzstabilisierung der Dianionen durch die Delokalisation abzuschätzen, bietet sich neben den quantenchemischen, rechnerischen Methoden, Konkurrenzexperimente an. [3][8] Die Bildungsenthalphie und Resonanzenergie des [16]-Annulendianions konnten z.B. durch Äquilibrierung mit COT/Na2COT und Anthracen/Di-Natriumanthracenid abgeschätzt werden. Ein grundsätzlicher Aspekt der bei Vergleichen beachtet werden muß, ist die deutliche Abhängigkeit der Resultate von den Gegenionen (Li, Na)*, der Konzentration und der Solvatation durch das Lösungsmittel (HMPT, THF, DMF, Diethylether, Acetonitril, Diglyme).[4] Als erster Vergleich wurde Cyclooctatetraen (COT) gewählt.[5] Neutrales Cyclooctatetraen liegt in einer wannenförmigen D2d-Konformation vor und wird durch Aufnahme von zwei Elektronen zu einem planaren, Hückel-aromatischen duktionspotentiale für die Reaktionen 156 → 156 - 8C/10e-Dianion. Die Re- → 1562- schwanken beträchtlich. Gründe dafür sind die unterschiedlichen Meßmethoden, aber auch die Referenzpotentiale und die Umrechnungen auf nichtwässrige Lösungsmittel.[12] Reaktion Bedingungen Potential [V] vs. [Ag/AgCl] 156 → 156 - DMF - 0.809 156 → 156 - DMF,1.25 mM, TBAI - 0.79 156 → 156 - DMF, TPP - 0.589 156 → 156 - DMSO - 0.529 156 - → 1562- DMF, TPP - 0.811 156 - → 1562- DMSO - 0.759 156 - → 1562- DMF,1.25 mM, TBAI - 0.939 [5c] Reduktionspotentiale für die Reduktion von COT. * Ionen-Aggregation und Solvatationsenthalpie geben, je nach Kation, Unterschiede von bis 110 kcal/mol. - 135 - Kapitel 4 +2e 2 1562- 156 Abbildung 4.13: COT und aromatisches COT-Dianion. Folgereaktionen (Polymeristion, Komproportionierung, Austausch) können vernachlässigt werden. [6][7] Zur Bestimmung des Gleichgewichts der kombinierten Redoxpaare 222-/156 und 22/1562- wurde Li222 nach Standardvorschrift in THF-D8 hergestellt. Zu der gelb-roten Lösung wurden vier Äquivalente frisch destilliertes COT gegeben.[8] N N N 2 N N N N N + 222- + 156 22 2 1562- Abbildung 4.14: Redoxsystem 222-/156 und 22/1562- Man erhielt sofort ein dunkelgrüne* Lösung, von der hochaufgelöste 1H- und 13C-NMR Spektren aufgenommen werden konnten. Es fehlen die charakteristischen Signale von 222-. Der Vergleich der Integrale im 1H-NMR-Spektrum läßt den Schluß zu, daß das Verhältnis von 1562- zu 22 ca. 1:1 beträgt, wobei durch den geringen Unterschied in der chemischen Verschiebung von 1562- zu 156 eine quantitative Aussage (Fehler ca. 5-10 %) nicht gemacht werden kann.[9] * Die Ursache der Grünfärbung ist nicht klar. Grund könnten Spuren des Radikalanions von 22 sein. Die Farbe der Lösung von COT mit einem Äquivalent Lithium in THF wird (nach zwei Tagen unter Luftauschluß bei Raumtemperatur) ebenfalls als „grün“ beschrieben.[5b] - 136 - Kapitel 4 COT 2- COT THF THF ppm 7 0 8 0 6 0 5 0 3 0 4 0 2 0 COT THF COT ppm 200 180 160 140 1 0 100 120 THF 2- 60 80 40 Abbildung 4.15: 1H- und 13C-NMR Spektren der resultierenden Lösung aus der Reaktion 222-/156 20 0 22/1562-. Als weiterer Vergleich wurde Anthracen/Di-Lithiumanthracenid gewählt.[10] Die Reduktionspotentiale für die Reaktionen 157 → 157 verschieden wie bei der Reaktion von COT. - 137 - - → 1572- sind nicht so Kapitel 4 Reaktion Potential [V] Bedingungen Literatur vs. [Ag/AgCl] 157 → 157 - DMF, 0.1 M, TBAP, Pt - 0.96 [11] 157 → 157 - DMF, 0.5 M, TBABF4, Hg - 1.029 [11] 157 → 157 - CH3CN, 0.1 M TEAP, Hg - 0.88 [11] 157 → 157 - DMF, 0.1 TBAI - 0.88 [12] DMF, 0.1 TBAI - 1.46 [12] 157 - → 1572- Reduktionspotentiale für die Reduktion von Anthracen. N N N N 2N N N N + 222- + 157 22 2 1572- Abbildung 4.16: Redoxsystem 222-/157 und 22/1572-. Nach Zugabe von zwei Äquivalenten Anthracen zu Li222 in THF-D8 erhielt man spontan eine grüne Lösung, von der allerdings keine gut aufgelösten 1H-Spektren aufgenommen werden konnten.[13]* Die Frage nach der Ursache - dynamischer Überstrukturen, Spuren von Radikalen oder Deprotonierung von Anthracen durch 222- und Folgereaktionen – ist noch nischt entschieden. Denkbar ist auch, daß ein (1:1 ?) Gemisch der beiden Radikalanionen 157 /22 vorliegt.[14] ESR-Messungen werden zur Zeit durchgeführt. * Bei dem Konkurrenzexperiment [16]-Annulen &27 2- kann wegen des schnellen Elektronenaustausches des [16]-Annulendianions mit dem [16]-Annulenradikalanion kein aufgelöstes NMR-Spektrum aufgenommen werden.[8] - 138 - Kapitel 4 Vergleicht man die Konkurrenzexperimente mit analogen Experimenten des [16]-Annulendianions mit COT/Na2COT und Anthracen/Di-Natriumanthracenid (um die Bildungsenthalphie und Resonanzenergie abzuschätzen), so kann, vernachlässigt man die Effekte der Gegenionen (Li 1D XQG GHU Solvatation (HMPT 7+) GDV Dianions 22 eingeordnet werden: Das [16]-Annulendianion ist stärker resonanzstabilisiert als COT2- und COT2- als 222-. [16]-Annulen2- > COT2- > 222- Es bleibt aber noch festzustellen, daß in Molekülen, bei denen die Ladung auf einen größeren Raum ([16]-Annulendianion > COT2-) verteilt wird, die Elektron-Elektron-Repulsion natürlich wesentlich kleiner ist (2/16C, 2/8C, 2/4N), was sich in der thermodynamischen Stabilität niederschlägt.[3][8] - 139 - Kapitel 4 4.1 Literatur zu Kapitel 4 [1] (a) F. Yang, Forschungsbericht, Universität Freiburg i. Br., 1998. (b) M. Heitzmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1996. (c) M. Kegel, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 2001. [2] E. Gellermann, U. Klingebiel, M. Noltemeyer, S. Schmatz, J. Am. Chem. Soc. 2001, im Druck. [3] Untersuchungen zu Annulenen/Paracyclophanen: E. Shabtai, O. Segev, R. Beust, M. Rabinovitz, J. Chem. Soc., Perkin Trans 2 2000, 1233-1241. [4] M. Szwarc (Ed.) „Ions and ion pairs in organic reactions“, Wiley-Interscience, 1974. [5] (a) R. Elofson, Anal. Chem. 1949, 917 - 919. (b) H. Strauss, T. Katz, G. Fraenkel, J. Am. Chem. 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[10] G. Stevenson, J. Valentin, E. Wiliams Jr., G. Caldwell, A. Alegria, J. Am. Chem. Soc. 1979, 515 – 519. [11] CRC Handbook, 80th Edition, CRC Press, 1999. - 140 - Kapitel 4 [12] A. Bard, L. Faulkner, Electrochemical Methods, John Wiley & Sons, 1980. [13] R. Hoffman, N. Treitel, E. Shabtai, R. Benshafrut, M. Rabinovitz, J. Chem. Soc., Perkin Trans 2 2000, 1007-1011. [14] (a) A. Rajca, A. Safronov, S. Rajca, J. Wongsriratanakul, J. Am. Chem. Soc. 2000, 3351–3357. (b) Untersuchungen zu Radikalkationen/Dikationen und der Synproprtionierung: R. Rathore, S. Lindeman, A. Kumar, J. Kochi, J. Am. Chem. Soc. 1998, 6931– 6939. - 141 - Kapitel 5 5. +RPR$OO\ODQLRQHQXQG1&H+RPRDURPDWHQ 5.1 +RPR$OO\ODQLRQHQ Als weiteres neues Bindungsmotiv sollte bei den nahgeordneten und durch ein rigides Gerüst fixierten Stickstoffatomen eine allylartige, unterbrochene in-plane-Delokalisation möglich sein. Beispiele für σ-3C/2e-Homo-allyl-Kationen sind die Kohlenwasserstoffionen 158+ (effizient Anti-Bredt geschützt) und, geringer ausgeprägt, 159+. Cl 160 161 (iii) (ii) MeO (i) (iv) 162 163 158+ Abbildung 5.1: 3C/2e-Homo-allylkation 158+. (i) CF3SO3H•B(O3SCF3)2; (ii) FSO3H•SBF5; (iii) SBF5; (iv) MeOH. Das 2-seco-[1.1.1.1]Pagodylkation 158+ konnte auf drei verschiedenen Wegen (Ionisation, Oxidation und Protonierung) hergestellt und NMR spektroskopisch charakterisiert werden.[1] Rechnerisch (AM1) findet man eine exotherme (-4.4 kcal/mol) tight → extended Isomerisierung. In B3LYP/6-31G* Rechnungen ist tight-158+ kein Minimum, GIAO-NMR Rechnungen mit der AM1-tight-Geometrie stimmen hervorragend mit den experimentellen 13 C-NMR Daten überein.[2] - 142 - Kapitel 5 159+ Abbildung 5.2: 3C/2e-Homo-allylkation 159+. Bei dem 1-Adamantyl-Kation 159+ wurde eine Beteiligung beider Grenzstrukturen und Delokalisation der σ-Elektronen über Entschirmung der 3URWRQHQXQG Kohlenstoffatome im NMR-Experiment gefunden.[3] Die Entschirmung der Kohlenstoffatome wird mit C-C Hyperkonjugation.[4] Offensichtlich ist der geringere Korsetteffekt. Das von dem Tetrazolidin 169 abgeleitete 3N/2e-Homo-allylkation 164 wurde unlängst von unserem Arbeitskreis beschrieben, hier konnten Detail der ungewöhnliche Bindungssituation zusätzlich durch eine Röntgenstrukturanalyse (N....N Abstand 2.07 Å) ermittelt werden. Einelektronenoxidation (CCl3F/CF2BrCF2Br-Matrix, 60 6WUDKOHQ Co), 77 K) von 169 liefert das in-plane-Homo-Radikalkation 170 (N....N Abstand berechnet 2.315 Å).[5] N N N N N + HI N I N N H N N N N - HI 169 164 170 Abbildung 5.3: 3N/2e-Homo-allylkation 164 und Durch Alkylierung (R = Methyl, tert-Butyl, Butyl, Phenyl, Benzyl) der neutralen Diazene mit Lithium- und Caesiumalkylen, oder durch Deprotonierung der ensprechenden Azo-N-AlkylHydrazide sollte formal ein weiterer neuartiger Bindungstyp einer anionischen, in-planehomo-allylisch delokalisierten Stickstoffspezies realisierbar sein.[6] - 143 - Kapitel 5 R N N N N Li+ R N N N RLi -e ? - N N N N N R N N N N N4 Li+ 3N/3e 3N/4e Abbildung 5.4: 3N/4e-Homo-allylanion und 3N/3e-Homo-allylradikal. Die Ein-Elektronen-Oxidation des 3N/4e-Homo-allylanions würde zu einem paramagnetischen, unter Umständen σ-delokalisierten (3N/3e-Homo-allyl-)Radikal führen, bei dem eine deutlich Delokalisierung über die Unterbrechung des σ-Gerüstes hinweg realisiert werden könnte. Von derartig N-zentrierten Radikalen ist allerdings eine extreme Reaktivität bekannt.[6] Die planar-nichtklassische Delokalisation von drei beziehungsweise vier Elektronen wurde durch DFT-Rechnungen (B3LYP/6-31G*) an den, aus den Bisazoverbindungen 22 und 49 abgeleiteten Ionen 165 und 166 betrachtet: Für 49/165 (berechnet wurde nur das gezeigte Isomer, gegenionenfrei) ergibt sich, daß das Orbital der (formalen) Azogruppe mit ca. 0.4 Elektronen vom n-Orbital des gegenüberliegenden, nicht alkylierten Stickstoffes (mit 20% s-Charakter nahezu sp3-hybridisiert) der Hydrazofunktion enthält. Der alkylierte Stickstoff ist nur unwesentlich beteiligt. Die Wechselwirkungsenergie beträgt 19.6 kcal/mol. Die Verbindung ist laut Rechnungen als 3N/4eHomo-allylanion zu betrachten.[7] CH3 N N N N N MeLi 49 N 165 Abbildung 5.5: Umsetzung von 49 mit Methyllithium. - 144 - N N Kapitel 5 Im Experiment entsteht bei der Addition von Methyllithium (30 Äquivalente, THF) an die Bisazoverbindung 49 eine tiefrote Lösung (λmax = 438 nm). Das 1H-NMR-Spektrum ist in Einklng mit dem C1-symmetrischen 3N/4e-in-plane-Homo-allylanion.[7] In einem weiteren Experiment wurde durch Deprotonierung des ensprechenden N-Methylazohydrazins in THF-D8 mit Methyllithium eine identisches Produkt (1H-NMR, UV (λmax = 438 nm)) erzeugt. Die Stabilisierung durch die Delokalisation manifestiert sich auch in der experimentellen Beobachtung, daß 165 auch in Gegenwart eines großen Überschuß‘ Methyllithium nicht weiter alkyliert wird. Ein anderes Bild ergibt sich für 22/166. Erste Rechnungen ergeben ein (lokales ?) energetisches Minimum, bei dem der transannulare N....N Abstand auf ca. 3.6 Å steigt. Hinweise für bindende Elektronen werden nicht gefunden. Die Ladung ist zu 83% am Stickstoff in einem n-Elektronenpaar lokalisiert. Die Verbindung ist nach dieser Rechnung ein Azo-trialkylhydrazin-anion (Abbildung 5.6). CH3 N N N N ? N N N N MeLi 22 166 Abbildung 5.6: Umsetzung von 22 mit Methyllithium. 22 reagiert in THF-D8 mit ca. 30 Äquivalenten Methyllithium wesentlich langsamer als 49*. Nach einem Tag ist spektroskopisch, neben einer C1-symmetrischen Verbindung, noch ca. 60 % Edukt nachweisbar. Die Lösung ist intensiv rot (λmax = 430 nm). Nach ca. vier Tagen hat sich die Reaktionslösung deutlich aufgehellt, die Farbe entspricht einem gelb-orange-Ton. 1 H-NMR-Spektroskopisch läßt sich kein Edukt mehr nachweisen und man findet, neben Signalen für olefinische ([R0HWK\OHQSURWRQHQ +LQZHLVH DXI HLQ symmetrisches Produkt, wahrscheinlich 167. * Die Geschwindigkeit der Reaktion kann durch Beschallung im Ultraschallbad erhöht werden. - 145 - C2- Kapitel 5 CH3 CH3 N N N N N N N N MeLi 22 H3C MeLi N N N N 166 167 Abbildung 5.7: Umsetzung von 22 mit Methyllithium. Das 13C-NMR-Spektrum weist ebenfalls olefinische 13&6LJQDOHDXV 'HU weitaus größte Teil der Substanz fällt als amorpher, farbloser Feststoff aus und ist vermutlich anionisch polymerisiert. Offensichtlich erweist sich hier die kinetische Stabilisierung durch die Methylgruppen, welche die erstaunliche Persistenz der Dianionen ermöglichen, als nicht ausreichend, um das σ-homokonjugierte 3N/4e-Homo-Allyl-Bindungsmotiv in diesem, nicht so nahgeordneten Gerüsttyp wie 49/165, zu realisieren. Die sterische Hinderung durch die Methylsubstituenten und die weniger reaktive N=NDoppelbindung bei 22 im Vergleich zu 49 (DBO vs. 1,2-Pyrazol) erschweren vermutlich den nucleophilen in-plane-Angriff am $]R 6\VWHP Deprotonierung und/oder Stickstoffextrusion konkurrieren „erfolgreich“ mit der Bildung des Homo-Allyl-Anions. Eine (spekulative) Erklärung dafür könnte die Acidifizierung der Methylprotonen durch die „homo-anchimere“ Stabilisierung des gebildeten Carbanions sein. Eine ebenso unerwartete wie aufregende Wendung: Das 3N/4e-σ-homokonjugierte Anion (in der N4-Ebene) konkurriert mit den σ-homo1C2N/4e- oder bis-σ-bis-homo-1C4N/6e-Anionen! Rechnungen, um diese These zu untermauern werden zur Zeit durchgeführt. - 146 - Kapitel 5 N N N N N N MeLi N N N N N N N N N N -H H H H 22 H H 1C2N/4e N MeLi N H 1C4N/6e N N N N CH3 N N N H N Abbildung 5.8: Deprotonierung von 22. - 147 - H H H N N Kapitel 5 5.2 4N4C/10e-Homoaromaten Eine Erweiterung in Analogie zur Hückelschen [4n+2] Regel und als quasi „heterohomologes“ Bindungsmotiv wären 4N4C/10e-homaromatische Dianionen. N N 2 N N 2 2 N 2 Abbildung 5.9: Erweiterung des Konzeptes der N +RPR$URPDWL]LWät N 2 N auf Bisazine. Als Testsubstrat wurde das Ketazin 168 ausgewählt.[8] Die Verbindung kann in wenigen Stufen synthetisiert werden. Auch wenn keine kristallographischen Daten vorliegen, sind durch AM1 und PM3 Rechnungen ein transannularer Abstand von ca. 3 Å für die Stickstoffatome und von ca. 2.7 Å für die Imin-Kohlenstoffatome berechnet worden, und damit beide im Bereich effizienter Proximitätseffekte. N N N N 2 N N N N 1682- 168 Abbildung 5.10: Bisazin 168. Umsetzung der Verbindung in THF-D8 mit Lithium (Luft- und Feuchtigkeitsausschluß, Ultraschall) ergibt eine schwach gelbliche, homogene Lösung. Das Produkt erscheint im 1Hund 13C-NMR-Spektrum als C2-symmetrisch. Die Signale sind mit den erwarteten Werten des Lithiumsalzes des zweifachen Enamins hervorragend in Einklang zu bringen. Hydrolyse mit D2O ergibt, neben polaren Zersetzungsprodukten das zweifach C2 erscheint sicher, daß 160 kein (farbiges) KRPRGHORNDOLVLHUWHV GHXWHULHUWH Edukt. Es Dianion ergibt, sondern daß die Verbindung tautomer deprotoniert wird. Ein Grund dafür könnte, analog wie bei der Reduktion von COT, die starke, und vielleicht langsame, Geometrieänderung sein, die für - 148 - Kapitel 5 eine äre, und nicht mit der Deprotonierung KRPRDURPDWLVFKH 6WDELOLVLHUXQJ QRWZHQGLJ Z konkurrieren kann, und der Energieaufwand für die Ausbildung des 4N4C/10e-Dianions zu groß ist. N N N N (i) N N N N 2 Li 168 (i) (ii) N N N N N D N 2 N N D Abbildung 5.11: Umsetzung von Bisazin 168 mit Alkalimetall. (i) Li, THF-D8, Ultraschall. (ii) D2O. Eine Blockade der 3RVLWLRQHQ GXUFK DFKWIDFKH Methylierung des Bisazins oder vierfa- che Methylierung des entsprechenden Diketons gelingt nicht. In keinem Fall konnten peralykylierte Produkte erhalten werden.†[9] Nicht-phenyl substituierte, SHUDON\OLHUWH Bisazine sind in der Literatur bislang nicht beschrieben. Eine Herstellung, auch mit anderen Systemen, gelang im Rahmen der experimentellen Bemühungen dieser Arbeit nicht. [10] AM1 und PM3 Rechnungen legen ohnedies nahe, daß der sterische Anspruch der 0HWK\O Substituenten die notwendige Nahordnung der Imin-Kohlenstoffatome verhindert (Abstand ca. 3.5 Å). Experimentelle Befunde an Arylaldazinen geben außerdem Anlaß zur Annahme, daß über C=N-N=C Gruppen grundsätzlich Elektronendelokalisation nicht stattfindet. [11] † CH3I oder (CH3)2SO4, K2CO3, DMSO, Reaktionszeit bis 20 d. - 149 - Kapitel 5 5.1 Literatur zu Kapitel 5 [1] G. K. Surya Prakash, W.-D. Fessner, G. A. Olah, G. Lutz, H. Prinzbach, J. Am. Chem. Soc. 1989, 746 - 748. [2] J. Reinbold, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 2000. [3] G. A. Olah, G. K. Surya Prakash, J. Shih, V. Krishnamurthy, G. Mateescu, G. Liang, G. Sipos, V. Buss, T. Gund, P. v. Rague Schleyer, J. Am. Chem. Soc. 1985, 2764 2772. [4] D. Sunko, S.-H. Starcevic, S. Pollack, W. Hehre, J. Am. Chem. Soc. 1979, 6163. [5] K. Exner, B. Großmann, G. Gescheidt, J. Heinze, M. Keller, T. Bally, P. Bednarek, H. Prinzbach, Angew. Chem. 2000, 1514 – 1517. [6] [7] (a) S. Nelson, W. Parmelee, J. Am. Chem. Soc. 1980, 2732. (b) K. Exner, Dissertation, Universität Freiburg i.Br., 1998. (c) J. Geier, Universität Freiburg i.Br., Forschungsbericht 2001. (a) J. Geier, Universität Freiburg i.Br., Diplomarbeit 2000. (b) K. Exner, persönliche Mitteilung. [8] M. Vögtle, Diplomarbeit, Universität Freiburg i.Br., 1997. [9] B. Föhlisch, U. Dudek, I. Graeßle, B. Novotny, E. Schupp, G. Schwaiger, E. Widmann, Liebigs Ann. 1973, 1839 – 1850. [10] Geignete Diketone und davon abgeleitete Imine, Hydrazone und Azine: (a) W. Agosta, J. Am. Chem. Soc. 1967, 3505 – 3510. (b) A. Marchand, B. Arney, P. Dave, N. Satyanarayana, J. Org. Chem. 1988, 2644 – 2647. [11] (c) P. Singh, J. Org. Chem. 1979, 843 - 846. (d) T. Sasaki, S. Eguchi, T. Kiriyama, O. Hiroaki, Tetrahedron 1974, 2707– 2712. (e) T. Sasaki, S. Eguchi, T. Kiriyama, Tetrahedron Lett. 1971, 2651– 2754. (f) W. Lauer, S. Miller, J. Am. Chem. Soc. 1935, 520 – 525. (g) A. Marchand, R. Allen, J. Org. Chem. 1974, 1569. (h) G. Koltzenburg, K. Kraft, G. Schenck, Tetrahedron Lett. 1965, 353 - 357. P. Zumann, J. Ludvik, Tetrahedron Lett. 2000, 7851 – 7853. - 150 - Kapitel 6 6. Zusammenfassung Synthese: Im Rahmen dieser Arbeit wurden erstmals SHUDON\OLHUWH Bisazotetroxide synthetisiert. Die Oxidation der Tetroxide führt zu nichtklassischen, σ-bishomokonjugierten, räumlich delokalisierten 4N/3e(4N4O/11e)-Radikalkationen und 4N/2e(4N4O/10e)-Dikationen. Ein Vergleich mit den aus der Pagodan-Reihe bekannten 4C/3e-Radikalkationen und σ-bishomoaromatischen 4C/2e-Dikationen bietet sich an. Erstmals wurde ein Bisdiazen mit isotopenreinem 15N-Hydrazin hergestellt. Einem C Bisdiazen wurden verschiedenartig substituierte C2- SHUPHWK\OLHUWHQ >@ symmetrische [3.3.1]-Bisdiazene gegenübergestellt. Durch (elektrophile ?) Chlorierung und Bromierung konnten entsprechend Brückenkopfsubstituierte Bisdiazene hergestellt werden. Alkyl- und Alkinsubstituenten gewinnt man durch Umsetzung von Arylsulfonylhydrazonen mit Lithiumorganylen. Variation der Substituenten (H, Br, Cl, NC, OCH3, NHCOH, Alkyl- und Alkinderivate) an [3.3.1]-Bisazoverbindungen hat keine signifikanten Konsequenzen bezüglich der Chromophorenwechselwirkung. Abstand und Anordnung der 2UELWDOH Proximität") sind die Ä entscheidenden Faktoren. Als bisher nicht lösbare Herausforderung erweist sich die Synthese einer [3.3.0]Bisazoverbindung mit isodrinartiger Struktur. Nach Rechnungen und Vergleich mit CSystemen sind in diesem Strukturtyp optimale Orbitalüberlappung und Nahordnung gegeben. In aufwendigen Syntheserouten konnte der energetische Widerstand einer exzessiven Nahordnung nicht überwunden werden. Auswertungen: Erstmals wurden in dieser Arbeit anti-Bredt geschützte N=N/N=N und ON=NO/ON=NOSubstrate systematisch untersucht: Die Oxidation der Bisdiazene erfolgt aus lone pair-Orbitalen heraus und verursacht N2Eliminierung. - 151 - Kapitel 6 Die Reduktion führt zu nichtklassischen, in der von den vier N-Atomen aufgespannten Ebene cyclisch delokalisierten 4N/5e-Radikalanionen und σ-bishomoaromatischen 4N/6e- Dianionen. An diesem speziellen, kinetisch geschützten, System (z.B. gegen Tautomerie) ist eine Delokalisation über einen Abstand (ca. 2.6 Å), größer als an jedem bisher untersuchten System, möglich. Als Kriterium für die Aromatizität bei den Dianionen wird erstmals 15 N- NMR Spektroskopie herangezogen. Die spektroskopischen Eigenschaften bestätigen die delokalisierte Natur dieser Ionen - die nichtklassische, cyclische Delokalisation von sechs Elektronen in der σ-Ebene zweier σ-artig überlappender N=N-π-Systeme. Konkurrenzexperimente mit COT2- und Anthracen2- erlauben die Einordnung der 4N/6eSysteme hinsichtlich ihrer Resonanzenergie. ([16]-Annulen2- > COT2- > 4N/6e (22)) DFT-Rechnungen quantifizieren die NMR-Eigenschaften dieser neuartigen 4N/6e -Dianionen hervorragend - Sie lassen einen elektrostatisch stabilisierenden Einfluß der Gegenionen erkennen. Auf dem Weg zu einem weiteren neuen Bindungsmotiv (σ-homokonjugiertes 3N/4e-HomoAllyl-Anion) erweist sich der „kinetische Schutz“ ( $]RSHUPHWK\OLHUXQJ DOV QDFKWHLOLJ HU behindert die Annäherung der Base (Methyllithium) und ermöglicht Konkurrenzprozesse. - 152 - Experimenteller Teil 7. Experimenteller Teil NMR-Spektroskopie 1 H NMR: 250.10 MHz Bruker AC 250 400.13 MHz Bruker AM 400 500.13 MHz Bruker DRX 500 13 C NMR: 100.62 MHz Bruker AM 400 125.76 MHz Bruker DRX 500 Falls nicht anders angegeben, beziehen sich sämtliche Messungen auf TMS als internen Standard (δ = 0.00) und wurden bei 250.10 MHz (1H), bzw. 100.62 MHz (13C) aufgenommen. Zuordnungen der Spektren basieren auf Spektrenvergleich, Analyse von Kopplungen, den jeweils angegebenen Sondermessungen und (PMSE)-GIAO/B3LYP/6-31G*-Rechnungen. Spektrenauswertung mit Bruker 1D-WINSIM. Mit *, ** usw. gekennzeichnete Signale sind wechselseitig vertauschbar. Ich danke Frau M. Schonhardt und Herrn F. Reinbold für die Aufnahme der Routinespektren. Herrn Dr. D. Hunkler gilt großer Dank für die zahllosen Sondermessungen. ESR-Spektroskopie Lösungsmittel wurden über Molekularsieb (CH2Cl2, CH3CN) oder Na/K-Legierung (DME, THF) gelagert und über die Vakuumlinie zu den Proben kondensiert. Spektrometer: Varian E9 mit Gaußmeter Bruker ER 035M und Mikrowellenzähler Marconi Instruments 2440; Bruker ESP 300; Bruker ESP 380E. Ich danke Herrn Priv. Doz. Dr. G. Gescheidt (Basel) und Dr. K. Exner für ihre Unterstützung. IR-Spektroskopie Nicolet Impact 400 Ich danke Herrn C. Warth für die Aufnahme der Spektren. MS-Spektroskopie Finnigan MAT 44S und Finnigan MAT 312. Elektronenstoßionisation (EI) bei 70 eV; chemische Ionisation (CI) bei 170 eV, Ionisationsgase: NH3 und Isobutan. - 153 - Experimenteller Teil Für die Aufnahme der Spektren danke ich Herrn C. Warth und Herrn Dr. J. Wörth. UV/VIS-Spektroskopie Perkin-Elmer Lambda 15 Röntgenstrukturanalyse Enraf Nonius CAD4. Ich danke Herrn Dr. M. Keller für die Strukturlösungen. Dünnschichtchromatograpie DC-Folien „Merck“, Kieselgel 60 F254. Detektion: UV-Licht KMnO4 (0.5% in H2O) CuCl2 (ges. in EtOH) Anisaldehyd-Lösung Dinitrophenylhydrazin-Lösung Säulenchromatographie Kieselgel J.T. Baker (0.063-0.200 mm) und ICN Silica 32-63, 60A. Schmelzpunkte Monoskop M, Bock und Büchi 520. Die Schmelzpunkte sind nicht korrigiert. Elementaranalysen Perkin-Elmer Elemental Analyser 240. Ich danke Frau H. Bähr für die Bestimmungen. Quantenchemie DFT- und ab inito-Rechnungen wurden mit Gaussian 94 (Gaussian) auf einem Indigo2- bzw. Octan-Doppelprozessor-Rechner von Silicon Graphics durchgeführt. Für semiempirische Rechnungen wurde MOPAC 6.0 verwendet. Visualisierung erfolgte mit OpenMol, Gauss-View (Gaussian) und Sybyl (Tripos). - 154 - Experimenteller Teil 22 1,4,6,9-Tetramethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]tridecan Synthesevorschrift: O. Cullmann, Universität Freiburg, Diplomarbeit 1994 1 H-NMR: ppm 1 8 0 H-NMR: 13 C-NMR: (DCl-D2O, C6D6 (Kapillare)) δ = 2.48 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti =16.5 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 1.73 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti =16.5 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.62 [t, J10,11 = J12,11 = 3.00 Hz, 2 H, 12-H, 10H], 1.56 [t, J11,10 = J11,12 = 3.00 Hz, 2 H, 11-H], 1.38 [s, 12 H, CH3]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (THF-D8) δ = 2.55 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti =15.3 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 1.52 [t, J10,11 = J12,11 = 3.00 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 1.28 [d, J5Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti =15.3 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.27 [s, 12 H, CH3], 1.18 [t, J11,10 = J11,12 = 3.00 Hz, 2 H, 11-H]. (THF-D8): δ = 92.2 (C-1, C-4, C-6, C-9), 39.6 (C-10, C-12), 34.8 (C-5, C13), 29.0 (CH3), 18.4 (C-11). - 155 - Experimenteller Teil 24 3,8-Dibenzyl-4,9-dimethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-1,6-dien Synthesevorschrift: O. Cullmann, Universität Freiburg, Diplomarbeit 1994 Röntgenfähige Kristalle erhält man durch Kristallisation aus DMSO bei ca. 18°C. Röntgenstrukturanalyse: Identification code mk232l Empirical formula C25H28N4 Formula weight 384.51 Temperature 298(2) K Wavelength 0.71073 Å Crystal system, space group Monoclinic, C 2/c Unit cell dimensions a = 19.6031(13) Å alpha = 90 deg. b = 9.2442(6) Å beta = 110.135(4)deg. c = 12.3179(6) Å gamma = 90 deg. 3 Volume 2095.8(2) Å Z, Calculated density 4, 1.219 Mg/m3 Absorption coefficient 0.073 mm-1 F(000) 824 Crystal size 0.30 x 0.30 x 0.15 mm Theta range for data collection 3.46 to 27.53 deg. Limiting indices 0<=h<=25, 0<=k<=11, -16<=l<=15 Reflections collected / unique 4052 / 2373 [R(int) = 0.0227] Completeness to theta = 27.53 46.3 % Absorption correction None Refinement method Full-matrix least-squares on F2 Data / restraints / parameters 2373 / 0 / 188 Goodness-of-fit on F^2 1.188 Final R indices [I>2sigma(I)] R1 = 0.0533, wR2 = 0.1562 R indices (all data) R1 = 0.0822, wR2 = 0.1781 Largest diff. peak and hole 0.124 and -0.128 e/Å3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk232l. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) x 9004(1) 9024(1) 9720(1) 10236(1) 10000 8323(2) y -43(2) -329(2) -1167(2) 78(2) -2165(3) -1051(4) z 2606(1) 1356(1) 1450(1) 1587(1) 2500 600(2) - 156 - U(eq) 71(1) 68(1) 67(1) 60(1) 74(1) 96(1) Experimenteller Teil C(10) C(11) C(12) C(13) C(14) C(15) C(16) N(1) N(2) 8767(1) 8636(1) 9015(2) 8882(2) 8359(2) 7985(1) 8124(1) 9920(1) 9160(1) 2315(2) 3292(2) 4570(3) 5432(3) 5020(3) 3790(3) 2930(2) 1270(2) 1001(2) 861(2) -166(1) -109(3) -1094(4) -2107(3) -2170(2) -1213(2) 1198(1) 768(1) 80(1) 67(1) 105(1) 125(1) 115(1) 98(1) 76(1) 63(1) 66(1) Bond lengths [Å] and angles [deg] for mk232l. C(1)-C(4)#1 C(1)-C(2) C(1)-H(1A) C(1)-H(1B) C(2)-N(2) C(2)-C(6) C(2)-C(3) C(3)-C(4) C(3)-C(5) C(3)-H(3) C(4)-N(1) C(4)-C(1)#1 C(5)-C(3)#1 C(5)-H(5) C(6)-H(6A) C(6)-H(6B) C(6)-H(6C) C(10)-N(2) C(10)-C(11) C(10)-H(10A) C(10)-H(10B) C(11)-C(16) C(11)-C(12) C(12)-C(13) C(12)-H(12) C(13)-C(14) C(13)-H(13) C(14)-C(15) C(14)-H(14) C(15)-C(16) C(15)-H(15) C(16)-H(16) N(1)-N(2) 1.483(3) 1.575(2) 0.95(2) 1.04(2) 1.497(2) 1.523(3) 1.538(3) 1.503(2) 1.529(2) 0.970(17) 1.274(2) 1.483(3) 1.529(2) 0.897(18) 1.02(2) 0.95(3) 0.97(3) 1.464(2) 1.503(2) 1.07(2) 1.05(3) 1.374(3) 1.384(3) 1.399(4) 0.92(3) 1.368(5) 0.91(3) 1.340(4) 1.02(3) 1.369(3) 1.07(3) 0.99(2) 1.4210(18) C(15)-C(14)-H(14) C(13)-C(14)-H(14) 119.6(18) 119.5(18) C(4)#1-C(1)-C(2) C(4)#1-C(1)-H(1A) C(2)-C(1)-H(1A) C(4)#1-C(1)-H(1B) C(2)-C(1)-H(1B) H(1A)-C(1)-H(1B) N(2)-C(2)-C(6) N(2)-C(2)-C(3) C(6)-C(2)-C(3) N(2)-C(2)-C(1) C(6)-C(2)-C(1) C(3)-C(2)-C(1) C(4)-C(3)-C(5) C(4)-C(3)-C(2) C(5)-C(3)-C(2) C(4)-C(3)-H(3) C(5)-C(3)-H(3) C(2)-C(3)-H(3) N(1)-C(4)-C(1)#1 N(1)-C(4)-C(3) C(1)#1-C(4)-C(3) C(3)-C(5)-C(3)#1 C(3)-C(5)-H(5) C(3)#1-C(5)-H(5) C(2)-C(6)-H(6A) C(2)-C(6)-H(6B) H(6A)-C(6)-H(6B) C(2)-C(6)-H(6C) H(6A)-C(6)-H(6C) H(6B)-C(6)-H(6C) N(2)-C(10)-C(11) N(2)-C(10)-H(10A) C(11)-C(10)-H(10A) N(2)-C(10)-H(10B) C(11)-C(10)-H(10B) H(10A)-C(10)-H(10B) - 157 - 108.11(13) 113.8(13) 102.5(14) 115.9(12) 108.2(12) 107.3(18) 109.68(16) 98.58(12) 114.55(18) 113.78(14) 110.54(16) 109.33(13) 109.59(13) 99.67(13) 114.74(11) 110.4(10) 114.7(11) 106.8(10) 124.29(16) 113.50(15) 119.95(15) 105.73(19) 116.0(11) 107.2(12) 107.7(12) 113.9(15) 105(2) 110.8(16) 111.7(19) 107(2) 112.03(13) 110.9(12) 110.2(13) 107.9(15) 103.9(13) 111.6(19) Experimenteller Teil C(14)-C(15)-C(16) C(14)-C(15)-H(15) C(16)-C(15)-H(15) C(15)-C(16)-C(11) C(15)-C(16)-H(16) C(11)-C(16)-H(16) C(4)-N(1)-N(2) N(1)-N(2)-C(10) N(1)-N(2)-C(2) C(10)-N(2)-C(2) 120.0(3) 117.4(19) 122.5(19) 122.1(2) 117.9(11) 119.9(11) 107.46(13) 109.73(15) 107.58(12) 117.25(13) C(16)-C(11)-C(12) C(16)-C(11)-C(10) C(12)-C(11)-C(10) C(11)-C(12)-C(13) C(11)-C(12)-H(12) C(13)-C(12)-H(12) C(14)-C(13)-C(12) C(14)-C(13)-H(13) C(12)-C(13)-H(13) C(15)-C(14)-C(13) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: 117.40(19) 120.15(18) 122.45(19) 120.4(3) 113(2) 127(2) 119.4(3) 120(2) 121(2) 120.7(2) #1 -x+2,y,-z+1/2 Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk232l. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: 2 [ h2 a2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(10) C(11) C(12) C(13) C(14) C(15) C(16) N(1) N(2) U11 82(1) 81(1) 96(1) 80(1) 106(2) 94(2) 93(1) 69(1) 106(2) 135(2) 110(2) 87(1) 70(1) 82(1) 79(1) U22 83(1) 76(1) 63(1) 68(1) 57(1) 115(2) 89(1) 66(1) 89(2) 72(2) 115(2) 128(2) 82(1) 70(1) 73(1) U33 56(1) 48(1) 44(1) 42(1) 56(1) 70(1) 67(1) 68(1) 115(2) 185(3) 133(2) 79(1) 75(1) 49(1) 52(1) U23 0(1) -1(1) -6(1) 1(1) 0 -9(1) 5(1) 1(1) -10(1) 28(2) 54(2) 24(1) 3(1) 4(1) 6(1) U13 34(1) 23(1) 25(1) 31(1) 25(1) 16(1) 38(1) 27(1) 32(1) 77(2) 59(2) 27(1) 26(1) 35(1) 28(1) U12 -11(1) -4(1) 1(1) 6(1) 0 -22(1) 24(1) 13(1) -10(1) -2(2) 39(2) 35(1) 8(1) 6(1) 10(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å 2 x 103) for mk232l. x y z U(eq) H(3) 9631(9) -1640(20) 711(15) 67(4) H(5) 9670(10) -2750(20) 2621(16) 70(5) H(6A) 8350(12) -1160(20) -200(20) 103(7) H(6B) 8258(14) -2010(30) 840(20) 118(8) H(6C) 7902(15) -480(30) 590(20) 110(8) H(10A) 9049(12) 2880(30) 1640(20) 104(7) H(10B) 8244(15) 2010(30) 820(20) 113(8) H(12) 9344(16) 4750(40) 620(30) 130(10) H(13) 9111(16) 6300(40) -1050(30) 141(10) H(14) 8274(16) 5620(40) -2830(30) 144(10) H(15) 7569(17) 3550(40) -2970(30) 151(10) H(16) 7871(11) 1990(20) -1306(15) 81(5) - 158 - Experimenteller Teil H(1A) H(1B) 8755(12) 8673(12) -870(30) 850(30) 2735(19) 2566(19) Torsion angles [deg] for mk232l. C(4)#1-C(1)-C(2)-N(2) -78.89(19) C(4)#1-C(1)-C(2)-C(6) 157.19(19) C(4)#1-C(1)-C(2)-C(3) 30.2(2) N(2)-C(2)-C(3)-C(4) 32.22(12) C(6)-C(2)-C(3)-C(4) 148.53(16) C(1)-C(2)-C(3)-C(4) -86.79(15) N(2)-C(2)-C(3)-C(5) 149.16(13) C(6)-C(2)-C(3)-C(5) -94.52(18) C(1)-C(2)-C(3)-C(5) 30.15(19) C(5)-C(3)-C(4)-N(1) -143.35(12) C(2)-C(3)-C(4)-N(1) -22.60(14) C(5)-C(3)-C(4)-C(1)#1 20.31(18) C(2)-C(3)-C(4)-C(1)#1 141.06(13) C(4)-C(3)-C(5)-C(3)#1 41.41(8) C(2)-C(3)-C(5)-C(3)#1 -69.71(11) N(2)-C(10)-C(11)-C(16) 73.4(2) N(2)-C(10)-C(11)-C(12) -106.6(2) C(16)-C(11)-C(12)-C(13) -1.0(3) C(10)-C(11)-C(12)-C(13) 179.0(2) C(11)-C(12)-C(13)-C(14) 1.8(4) 93(6) 92(6) C(12)-C(13)-C(14)-C(15) C(13)-C(14)-C(15)-C(16) C(14)-C(15)-C(16)-C(11) C(12)-C(11)-C(16)-C(15) C(10)-C(11)-C(16)-C(15) C(1)#1-C(4)-N(1)-N(2) C(3)-C(4)-N(1)-N(2) C(4)-N(1)-N(2)-C(10) C(4)-N(1)-N(2)-C(2) C(11)-C(10)-N(2)-N(1) C(11)-C(10)-N(2)-C(2) C(6)-C(2)-N(2)-N(1) C(3)-C(2)-N(2)-N(1) C(1)-C(2)-N(2)-N(1) C(6)-C(2)-N(2)-C(10) C(3)-C(2)-N(2)-C(10) C(1)-C(2)-N(2)-C(10) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: #1 -x+2,y,-z+1/2 - 159 - -1.4(5) 0.1(4) 0.7(3) -0.3(3) 179.77(17) -162.02(12) 0.82(14) 151.34(12) 22.73(13) 85.76(18) -151.16(15) -154.85(17) -34.84(13) 80.77(15) 81.0(2) -159.01(14) -43.4(2) Experimenteller Teil 30 1,6-Dichlor-4,9-dimethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 350 mg (1.71 mmol) 23 werden in 20 ml CHCl3 gelöst und mit 456 mg (3.42 mmol) NCS für 4 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 2 cm) mit Chloro-form/Methanol 40:1 chromatographiert. Ausbeute: 432 mg (1.58 mmol) (92% d. Theorie), farblose Kristalle. 9 N N N N 10 13 Cl 1 12 4 11 6 Cl 5 C11H14Cl2N4 Exact Mass: 272,06 Mol. Wt.: 273,16 C. 48,37; H. 5,17; Cl. 25,96; N. 20,51 Schmelzpunkt: 170°C (Zersetzung) (Ethylacetat). Rf: 0.66 (Ethylacetat; Anisaldehyd). ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 - 160 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: 13 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 3.18 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.6 Hz, 2 H, 5Hsyn, 13-Hsyn], 1.62 [t, J10,11 = J12,11 = 3.1 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 1.99 [d, J5Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.6 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.92 [t, J11,10 = J11,12 = 3.1 Hz, 2 H, 11-H], 1.51 [s, 6 H, CH3]. (CDCl3,TMS): δ =105.6 (C-1, C-6), 93.3 (C-4, C-9), 41.3 (C-10, C-12), 36.8 (C-5, C-13), 27.8 (CH3), 17.3 (C-11). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 315 (3), 313 (5), 275 [M+H+](66), 273 [M+H+](100), 239 (16), 203(17). IR (KBr): ν~ UV (CH3CN): λmax (ε) = 215 (1910), 275, 320, 330 (550). = 2975, 2931, 1725, 1559, 1472, 1448, 1377, 1325, 1278, 1278, 1242, 1025, 949, 914, 862, 554 cm-1. Röntgenstrukturanalyse: Identification code Empirical formula Formula weight Temperature Wavelength Crystal system, space group Unit cell dimensions Volume Z, Calculated density Absorption coefficient F(000) Crystal size Theta range for data collection Limiting indices Reflections collected / unique Completeness to theta Absorption correction Refinement method Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 Final R indices [I>2sigma(I)] R indices (all data) Largest diff. peak and hole mk182l C11H14Cl2N4 273.16 293(2) K 0.71074 Å Monoclinic, C 2/c a = 14.8704(7) Å alpha = 90 deg. b = 6.2544(3) Å beta = 91.327(3) deg. c = 13.6050(6) Å gamma = 90 deg. 1265.00(10) Å3 4, 1.434 Mg/m3 0.496 mm-1 568 0.3 x 0.2 x 0.1 mm 2.74 to 29.56 deg. 0<=h<=20, 0<=k<=8, -18<=l<=18 3970 / 1762 [R(int) = 0.032] = 29.56 99.2 % None Full-matrix least-squares on F2 1762 / 0 / 106 1.094 R1 = 0.0441, wR2 = 0.1420 R1 = 0.0665, wR2 = 0.1597 0.297 and -0.173 e/A3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. - 161 - Experimenteller Teil . C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) Cl(1) N(1) N(2) x -359(1) 606(1) 808(1) 1055(1) 1993(2) 0 1339(1) 1080(1) 861(1) y 2263(3) 2259(2) 3791(2) 2278(2) 2650(5) 5190(3) 2666(1) 79(2) 65(2) Bond lengths [Å] and angles [deg] for mk182l C(1)-C(2) C(1)-C(4)#1 C(1)-H(1A) C(1)-H(1B) C(2)-N(2) C(2)-C(3) C(2)-Cl(1) C(3)-C(6) C(3)-C(4) C(3)-H(3) C(4)-N(1) C(4)-C(5) C(4)-C(1)#1 C(5)-H(5A) C(5)-H(5B) C(5)-H(5C) C(6)-C(3)#1 C(6)-H(6) N(1)-N(2) C(2)-C(1)-C(4)#1 C(2)-C(1)-H(1A) C(4)#1-C(1)-H(1A) C(2)-C(1)-H(1B) C(4)#1-C(1)-H(1B) H(1A)-C(1)-H(1B) N(2)-C(2)-C(1) N(2)-C(2)-C(3) C(1)-C(2)-C(3) N(2)-C(2)-Cl(1) C(1)-C(2)-Cl(1) C(3)-C(2)-Cl(1) C(6)-C(3)-C(4) C(6)-C(3)-C(2) 1.514(3) 1.531(3) 1.00(3) 1.06(3) 1.509(2) 1.529(3) 1.8006(18) 1.522(2) 1.541(3) 0.91(2) 1.510(2) 1.530(3) 1.531(3) 0.93(3) 0.98(4) 1.03(4) 1.522(2) 1.02(2) 1.231(2) 113.97(16) 107.3(14) 109.2(14) 110.8(14) 109.9(14) 105(2) 110.21(13) 105.68(14) 115.20(15) 103.65(11) 108.86(14) 112.56(11) 112.38(13) 111.49(13) - 162 - z 6050(2) 6429(1) 7281(1) 8140(2) 8595(2) 7500 5410(1) 7682(1) 6803(1) U(eq) 49(1) 41(1) 44(1) 43(1) 69(1) 53(1) 65(1) 45(1) 44(1) Experimenteller Teil C(4)-C(3)-C(2) C(6)-C(3)-H(3) C(4)-C(3)-H(3) C(2)-C(3)-H(3) N(1)-C(4)-C(3) N(1)-C(4)-C(5) C(3)-C(4)-C(5) N(1)-C(4)-C(1)#1 C(3)-C(4)-C(1)#1 C(5)-C(4)-C(1)#1 C(4)-C(5)-H(5A) C(4)-C(5)-H(5B) H(5A)-C(5)-H(5B) C(4)-C(5)-H(5C) H(5A)-C(5)-H(5C) H(5B)-C(5)-H(5C) C(3)#1-C(6)-C(3) C(3)#1-C(6)-H(6) C(3)-C(6)-H(6) N(2)-N(1)-C(4) N(1)-N(2)-C(2) 103.28(13) 106.5(13) 112.5(12) 110.9(12) 104.71(14) 105.97(16) 114.37(18) 108.36(14) 113.35(14) 109.54(19) 105.6(16) 106(2) 111(2) 114(2) 107(3) 113(3) 109.77(17) 106.3(12) 109.4(12) 113.51(13) 112.30(13) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: #1 -x,y,-z+3/2 Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk182l. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: 2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) Cl(1) N(1) N(2) U11 39(1) 35(1) 38(1) 30(1) 34(1) 54(1) 54(1) 34(1) 36(1) U22 61(1) 38(1) 31(1) 43(1) 92(2) 25(1) 81(1) 38(1) 34(1) U33 48(1) 50(1) 65(1) 56(1) 81(2) 83(2) 62(1) 64(1) 61(1) U23 8(1) 4(1) 0(1) -5(1) -15(1) 0 10(1) 1(1) -2(1) U13 6(1) 15(1) 15(1) 4(1) 0(1) 21(1) 28(1) 10(1) 14(1) U12 3(1) 0(1) -8(1) -3(1) -9(1) 0 -1(1) 4(1) 4(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk182l. H(1A) H(1B) H(3) H(5A) H(5B) x -441(17) -480(17) 1264(14) 2390(20) 1980(20) y 3570(40) 950(50) 4690(30) 2570(30) 4100(60) z 5629(17) 5570(18) 7135(14) 8070(20) 8880(20) - 163 - U(eq) 67(7) 74(7) 47(5) 59(7) 108(10) Experimenteller Teil H(5C) 2190(30) H(6) -173(14) 1510(60) 6060(40) 9100(30) 6887(14) 118(11) 57(5) Torsion angles [deg] for mk182l. C(4)#1-C(1)-C(2)-N(2) 75.89(19) C(4)#1-C(1)-C(2)-C(3) -43.6(2) C(4)#1-C(1)-C(2)-Cl(1) -171.06(12) N(2)-C(2)-C(3)-C(6) -128.01(13) C(1)-C(2)-C(3)-C(6) -6.09(19) Cl(1)-C(2)-C(3)-C(6) 119.53(13) N(2)-C(2)-C(3)-C(4) -7.12(16) C(1)-C(2)-C(3)-C(4) 114.79(16) Cl(1)-C(2)-C(3)-C(4) -119.58(13) C(6)-C(3)-C(4)-N(1) 126.67(14) C(2)-C(3)-C(4)-N(1) 6.39(16) C(6)-C(3)-C(4)-C(5) -117.78(18) C(2)-C(3)-C(4)-C(5) 121.94(18) C(6)-C(3)-C(4)-C(1)#1 8.77(19) C(2)-C(3)-C(4)-C(1)#1 -111.51(15) C(4)-C(3)-C(6)-C(3)#1 -58.51(10) C(2)-C(3)-C(6)-C(3)#1 56.89(10) C(3)-C(4)-N(1)-N(2) -3.43(18) C(5)-C(4)-N(1)-N(2) -124.69(19) C(1)#1-C(4)-N(1)-N(2) 117.82(16) C(4)-N(1)-N(2)-C(2) -1.37(18) C(1)-C(2)-N(2)-N(1) -119.42(16) C(3)-C(2)-N(2)-N(1) 5.65(18) Cl(1)-C(2)-N(2)-N(1) 124.22(12) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: #1 -x,y,-z+3/2 61 1-[(2R,3S,5R,6S)-5-Acetyl-2,6-dihydroxy-2,6-bis(trifluormethyl) tetrahydro-2H-pyran-3-yl]-1-ethanon Zu 4.5 g (21 mmol) 1,1,1-Trifluoracetylaceton werden 300 mg (10 mmol) Paraformayldehyd (thermisch deoligomerisiert) in 5ml CH3CN gegeben. Die Lösung wird 3 d bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt und mit wenig, kaltem Methanol gewaschen. Ausbeute: 3045 mg (9 mmol) (90 % d. Theorie), farblose Kristalle. - 164 - Experimenteller Teil F3C 6 O 2 CF 3 HO OH O O 5 4 3 C11H12F6O5 Exact Mass: 338,06 Mol. Wt.: 338,20 C. 39,06; H. 3,58; F. 33,70; O. 23,65 Schmelzpunkt: 92°C (Acetonitril). Rf: 0.5 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; UV). 1 (CD3CN,TMS): δ = 3.16 [dd, J3,4-synH = J5,4-synH = 4.0 Hz, J3,4-antiH = J5,4-antiH = 13.4 Hz, 2 H, 3-H, 5-H], 2.45 [dt, J4-antiH,4-synH = 13.4 Hz, J4-antiH,3 = J4-antiH,5 = 13.4 Hz, 1 H, 4-Hanti], 2.33 [s, 6 H, CH3], 2.05 [dt, J4-synH,4-antiH = 13.4 Hz, J4-synH,3 = J4-synH,5 = 4.0 Hz, 1 H, 4-Hsyn]. H-NMR: syn, anti bezieht sich auf die Stellung zu den CF3-Gruppen. ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 13 C-NMR: (CD3CN,TMS): δ = 209.4 (C=O), 126.6, 124.3, 122.0, 119.8 (CF3), 95.9, 95.7, 95.4, 95.1 (C-2, C-6), 48.8 (C-3, C-5), 30.3 (CH3), 23.0 (C-4). 13 C-NMR: (CD3CN,TMS, gated): δ = 209.4 (m, C=O), 123.5 (q, JF,13C = 286 Hz, CF3), 95.5 (m, C-2, C-6), 48.7 (d, J1H,13C = 135 Hz, C-3, C-5), 30.3 (q, J1H,13C = 128 Hz, CH3), 23.0 (tt, J1H,13C = 5 Hz, J1H,13C = 137 Hz, C-4). - 165 - Experimenteller Teil ppm 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 MS (EI): m/z (%): 329(4), 149 (3), 43 (100). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 475 (8), 436 (3), 391 (30), 330 (55), 318 (25), 283 (20) 250 (100), 177 (39). IR (KBr): ν~ = 3500 – 2900, 1709, 1689, 1450- 1340, 1191, 949, 736, 684, 597, 526, 459 cm-1. Röntgenstrukturanalyse: Identification code Empirical formula Formula weight Temperature Wavelength Crystal system, space group Unit cell dimensions mk187al C11H12F6O5 338.21 293(2) K 0.71074 Å Monoclinic, P 21/c a = 9.5451(6) Å alpha = 90 deg. b = 14.6555(11) Å beta = 113.132(4) deg. c = 11.1740(7) Å gamma = 90 deg. 3 Volume 1437.44(17) Å Z, Calculated density 4, 1.563 Mg/m3 Absorption coefficient 0.168 mm-1 F(000) 688 Crystal size 0.35 x 0.25 x 0.25 mm Theta range for data collection 2.32 to 29.59 deg. - 166 - Experimenteller Teil Limiting indices Reflections collected / unique Completeness to theta = Absorption correction Refinement method Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 Final R indices [I>2sigma(I)] R indices (all data) Largest diff. peak and hole 0<=h<=13, 0<=k<=20, -15<=l<=14 15702 / 3958 [R(int) = 0.045] 29.59 98.2 % None Full-matrix least-squares on F2 3958 / 0 / 247 1.115 R1 = 0.0604, wR2 = 0.1598 R1 = 0.1181, wR2 = 0.1914 0.209 and -0.211 e/Å -3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. O(5) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) F(1) F(2) F(3) F(4) F(5) F(6) O(1) O(2) O(3) O(4) x 425(2) -996(2) -780(2) 377(2) 1890(2) 1636(2) -1811(3) -2239(2) -3158(5) 3027(3) 4216(3) 2992(3) 4266(2) 3225(2) 2807(2) -1092(2) -1981(2) -3207(2) 1417(2) -1799(2) -2622(2) 2904(3) y 3111(1) 2702(1) 1902(1) 1245(1) 1733(2) 2563(2) 3506(2) 1407(1) 886(3) 1049(2) 682(3) 3225(2) 2798(2) 3530(1) 3938(1) 3816(1) 4206(1) 3262(1) 2343(2) 2416(1) 1422(1) 804(2) Bond lengths [Å] and angles [deg] O(5)-C(6) 1.406(2) O(5)-C(2) 1.423(2) C(2)-O(2) 1.371(2) C(2)-C(3) 1.527(3) C(2)-C(7) 1.534(3) C(3)-C(8) 1.529(3) C(3)-C(4) 1.529(3) C(3)-H(3) 0.98(2) z 6397(1) 6216(2) 7148(2) 6986(2) 7281(2) 6400(2) 6546(2) 7026(2) 5833(3) 7157(2) 8346(4) 6934(3) 7021(2) 8111(2) 6158(2) 7745(1) 5738(1) 6424(2) 5128(1) 4963(1) 7931(2) 6093(2) C(6)-O(5)-C(2) O(2)-C(2)-O(5) O(2)-C(2)-C(3) O(5)-C(2)-C(3) O(2)-C(2)-C(7) O(5)-C(2)-C(7) C(3)-C(2)-C(7) C(2)-C(3)-C(8) - 167 - U(eq) 52(1) 45(1) 43(1) 51(1) 50(1) 52(1) 63(1) 51(1) 91(1) 67(1) 90(1) 80(1) 121(1) 112(1) 125(1) 86(1) 80(1) 97(1) 73(1) 60(1) 72(1) 108(1) 119.79(15) 113.15(14) 109.49(16) 111.12(15) 110.30(17) 100.80(16) 111.78(15) 115.45(16) Experimenteller Teil C(4)-C(5) C(4)-H(4A) C(4)-H(4B) C(5)-C(10) C(5)-C(6) C(5)-H(5) C(6)-O(1) C(6)-C(12) C(7)-F(5) C(7)-F(6) C(7)-F(4) C(8)-O(3) C(8)-C(9) C(9)-H(9A) C(9)-H(9B) C(9)-H(9C) C(10)-O(4) C(10)-C(11) C(11)-H(11A) C(11)-H(11B) C(11)-H(11C) C(12)-F(3) C(12)-F(2) C(12)-F(1) O(1)-H(1O) O(2)-H(2O) 1.526(3) 0.96(2) 0.90(2) 1.523(3) 1.524(3) 0.89(2) 1.391(2) 1.538(4) 1.335(3) 1.334(3) 1.323(3) 1.202(2) 1.486(3) 0.82(4) 1.05(4) 0.86(4) 1.203(3) 1.469(4) 0.91(3) 0.98(4) 0.95(6) 1.325(3) 1.323(3) 1.336(3) 0.94(3) 0.89(3) C(10)-C(11)-H(11A) C(10)-C(11)-H(11B) H(11A)-C(11)-H(11B) C(10)-C(11)-H(11C) H(11A)-C(11)-H(11C) H(11B)-C(11)-H(11C) F(3)-C(12)-F(2) F(3)-C(12)-F(1) F(2)-C(12)-F(1) F(3)-C(12)-C(6) F(2)-C(12)-C(6) F(1)-C(12)-C(6) C(6)-O(1)-H(1O) C(2)-O(2)-H(2O) 111(2) 10(2) 108(3) 114(3) 114(4) 109(4) 108.1(3) 107.5(2) 107.0(2) 111.6(2) 112.7(2) 109.7(2) 104.4(18) 107(2) C(2)-C(3)-C(4) C(8)-C(3)-C(4) C(2)-C(3)-H(3) C(8)-C(3)-H(3) C(4)-C(3)-H(3) C(3)-C(4)-C(5) C(3)-C(4)-H(4A) C(5)-C(4)-H(4A) C(3)-C(4)-H(4B) C(5)-C(4)-H(4B) H(4A)-C(4)-H(4B) C(10)-C(5)-C(6) C(10)-C(5)-C(4) C(6)-C(5)-C(4) C(10)-C(5)-H(5) C(6)-C(5)-H(5) C(4)-C(5)-H(5) O(5)-C(6)-O(1) O(5)-C(6)-C(12) O(1)-C(6)-C(12) O(5)-C(6)-C(5) O(1)-C(6)-C(5) C(12)-C(6)-C(5) F(5)-C(7)-F(6) F(5)-C(7)-F(4) F(6)-C(7)-F(4) F(5)-C(7)-C(2) F(6)-C(7)-C(2) F(4)-C(7)-C(2) O(3)-C(8)-C(9) O(3)-C(8)-C(3) C(9)-C(8)-C(3) C(8)-C(9)-H(9A) C(8)-C(9)-H(9B) H(9A)-C(9)-H(9B) C(8)-C(9)-H(9C) H(9A)-C(9)-H(9C) H(9B)-C(9)-H(9C) O(4)-C(10)-C(11) O(4)-C(10)-C(5) C(11)-C(10)-C(5) 108.24(14) 111.43(16) 105.8(12) 108.5(11) 107.0(12) 110.22(16) 109.1(14) 109.3(14) 109.0(14) 108.9(14) 110(2) 113.90(16) 108.67(18) 109.71(16) 108.7(15) 108.2(16) 107.5(14) 109.70(16) 101.95(19) 107.96(18) 112.29(14) 113.35(18) 110.91(18) 106.61(19) 107.4(2) 107.12(18) 111.52(16) 110.54(19) 113.36(19) 119.8(2) 118.90(17) 121.29(19) 111(2) 121(2) 128(3) 98(3) 93(4) 80(3) 121.7(3) 119.4(2) 119.0(2) Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103). The anisotropic displacement factor exponent takes the IRUP 2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] U11 U22 U33 U23 U13 U12 O(5) 48(1) 45(1) 66(1) 6(1) 27(1) 2(1) C(2) 43(1) 49(1) 44(1) -2(1) 19(1) -1(1) - 168 - Experimenteller Teil C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) F(1) F(2) F(3) F(4) F(5) F(6) O(1) O(2) O(3) O(4) 46(1) 58(1) 46(1) 49(1) 65(1) 54(1) 96(2) 63(1) 57(2) 56(1) 56(1) 86(1) 101(1) 121(1) 90(1) 68(1) 78(1) 60(1) 71(1) 122(2) 44(1) 42(1) 61(1) 62(1) 59(1) 50(1) 107(3) 73(2) 105(3) 84(2) 137(2) 111(2) 10(1) 67(1) 58(1) 88(1) 100(1) 74(1) 96(1) 119(2) 38(1) 52(1) 41(1) 50(1) 74(2) 50(1) 76(2) 72(1) 109(2) 107(2) 181(2) 124(1) 187(2) 79(1) 102(1) 159(2) 49(1) 42(1) 61(1) 86(1) -6(1) 3(1) 3(1) 6(1) 8(1) -5(1) -39(2) 10(1) 45(2) 12(2) 24(1) -34(1) 49(1) -12(1) 21(1) 15(1) 16(1) 4(1) -18(1) -4(1) 17(1) 21(1) 16(1) 25(1) 36(1) 22(1) 41(2) 34(1) 34(2) 39(1) 59(1) 26(1) 71(1) 49(1) 47(1) 71(1) 33(1) 15(1) 38(1) 47(1) -4(1) 5(1) 1(1) 7(1) 12(1) -8(1) -57(2) 18(1) 28(2) -8(1) 3(1) -41(1) -15(1) 17(1) 25(1) 18(1) 27(1) 0(1) -29(1) 60(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) x y z U(eq) H(3) -310(20) 2160(14) 8027(19) 50(5) H(4A) -10(30) 1026(16) 6110(20) 62(6) H(4B) 530(30) 777(16) 7550(20) 57(6) H(5) 2230(20) 1926(17) 8100(20) 63(6) H(9A) -3870(40) 620(30) 5920(30) 102(10) H(9B) -2850(50) 880(30) 5020(40) 152(14) H(9C) -2600(50) 400(30) 6000(40) 138(19) H(11A) 3830(40) 540(30) 8950(30) 116(11) H(11B) 4850(40) 1220(30) 8640(30) 118(13) H(11C) 4800(70) 210(50) 8190(50) 220(30) H(1O) 1720(40) 1730(20) 5170(30) 94(9) H(2O) -1750(40) 2870(20) 4440(30) 100(10) Torsion angles [deg] C(6)-O(5)-C(2)-O(2) C(6)-O(5)-C(2)-C(3) C(6)-O(5)-C(2)-C(7) O(2)-C(2)-C(3)-C(8) O(5)-C(2)-C(3)-C(8) C(7)-C(2)-C(3)-C(8) O(2)-C(2)-C(3)-C(4) O(5)-C(2)-C(3)-C(4) C(7)-C(2)-C(3)-C(4) C(2)-C(3)-C(4)-C(5) -72.6(2) 51.0(2) 169.62(15) -53.73(19) -179.45(14) 68.8(2) 71.92(19) -53.80(19) -165.55(17) 59.1(2) C(3)-C(2)-C(7)-F(5) O(2)-C(2)-C(7)-F(6) O(5)-C(2)-C(7)-F(6) C(3)-C(2)-C(7)-F(6) O(2)-C(2)-C(7)-F(4) O(5)-C(2)-C(7)-F(4) C(3)-C(2)-C(7)-F(4) C(2)-C(3)-C(8)-O(3) C(4)-C(3)-C(8)-O(3) C(2)-C(3)-C(8)-C(9) - 169 - 179.28(17) 59.8(2) 179.58(16) -62.3(2) -179.96(17) -60.1(2) 58.0(2) -116.0(2) 120.0(2) 65.9(3) Experimenteller Teil C(8)-C(3)-C(4)-C(5) C(3)-C(4)-C(5)-C(10) C(3)-C(4)-C(5)-C(6) C(2)-O(5)-C(6)-O(1) C(2)-O(5)-C(6)-C(12) C(2)-O(5)-C(6)-C(5) C(10)-C(5)-C(6)-O(5) C(4)-C(5)-C(6)-O(5) C(10)-C(5)-C(6)-O(1) C(4)-C(5)-C(6)-O(1) C(10)-C(5)-C(6)-C(12) C(4)-C(5)-C(6)-C(12) O(2)-C(2)-C(7)-F(5) O(5)-C(2)-C(7)-F(5) -172.88(15) 177.97(16) -56.9(2) 78.5(2) -167.26(17) -48.5(2) 171.33(17) 49.3(2) 46.3(2) -75.7(2) -75.3(2) 162.62(18) -58.7(2) 61.2(2) Hydrogen bonds [Å and deg.] D-H...A d(D-H) O(1)-H(1O)...O(4) 0.94(3) O(2)-H(2O)...O(3)#1 0.89(3) C(4)-C(3)-C(8)-C(9) C(6)-C(5)-C(10)-O(4) C(4)-C(5)-C(10)-O(4) C(6)-C(5)-C(10)-C(11) C(4)-C(5)-C(10)-C(11) O(5)-C(6)-C(12)-F(3) O(1)-C(6)-C(12)-F(3) C(5)-C(6)-C(12)-F(3) O(5)-C(6)-C(12)-F(2) O(1)-C(6)-C(12)-F(2) C(5)-C(6)-C(12)-F(2) O(5)-C(6)-C(12)-F(1) O(1)-C(6)-C(12)-F(1) C(5)-C(6)-C(12)-F(1) d(H...A) 1.80(3) 1.88(3) d(D...A) 2.658(3) 2.696(2) -58.1(3) -48.6(3) 74.1(3) 133.5(3) -103.9(3) -62.0(3) 53.5(3) 178.2(2) 59.8(3) 175.3(2) -59.9(3) 178.95(19) -65.5(3) 59.2(3) <(DHA) 149(3) 151(3) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: #1 x,-y+1/2,z-1/2 68 4,9-Dimethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-1,6-diisocyanid 580 mg (2.84 mmol) 23 werden unter Argon in 100 ml CH3NO2 gelöst und mit 750 mg (7.1 mmol) Bromcyan versetzt. Die Lösung wird über Nacht bei Raumtemperatur gerührt und färbt sich dabei rot-schwarz. Ausgefallener Feststoff wird abfiltriert, die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ =1.5 cm) mit Chloroform/Methanol 40:1 chromatographiert. Ausbeute: 115 mg (0.45 mmol) (16% d. Theorie), gelbliches Öl. 9N N N N 10 1 12 4 N C 11 13 Rf: 6 N C 5 C13H14N6 Exact Mass: 254,13 Mol. Wt.: 254,29 C. 61,40; H. 5,55; N. 33,05 0.2 (Ethylacetat; UV). - 170 - Experimenteller Teil 1 H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 3.11 [t, J10,11 = J12,11 = 3.0 Hz, 2 H, 10-H, 12-H], 2.96 [d, J5syn,5anti = J13syn,13anti = 14.0 Hz, 2 H, 5syn-H, 13syn-H], 2.42 [d, J5anti,5syn = J13anti,13syn = 14.0 Hz, 2 H, 5anti-H, 13anti-H], 2.04 [t, J11,10 = J11,12 = 3.0 Hz, 2 H, 11-H], 1.71 [s, 6 H, CH3]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 162.0 (C≡N-), 111.6 (C-1, C-6), 79.7 (C-4, C-9), 50.6 (C-10, C-12), 34.9 (C-5, C-13), 22.4 (CH3), 11.6 (C-11). MS (EI): m/z (%): 254 [M+](93), 214 (11), 184 (9), 134 (86), 120 (100). IR (KBr): ν~ UV (MeOH): λmax = 220, 275. = 3700 – 3100, 2927, 2212, 1734, 1627, 1449 cm-1. - 171 - Experimenteller Teil 69 4,9-Dimethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-1,6-diisocyanid 580 mg (2.84 mmol) 23 werden unter N H Argon in 100 ml CH3NO2 gelöst und mit N N 750 mg (7.1 mmol) Bromcyan versetzt. C12H15N5 6 N N Exact Mass: 229,13 Die Lösung wird über Nacht bei 9 10 Mol. Wt.: 229,28 Raumtemperatur gerührt und färbt sich 13 5 C. 62,86; H. 6,59; N. 30,54 1 12 4 dabei rot-schwarz. Ausgefallener Feststoff wird abfiltriert, die Lösung wird 11 am Rotationsverdampfer eingeengt. Durch isothermales Verdampfen scheiden sich gelbliche Kristalle (Ausbeute < 2%) von 69 ab. Schmelzpunkt 97°C. Eine weitergehende Charakterisierung wurde nicht durchgeführt. Crystal data and structure refinement for mk204l. Identification code Empirical formula Formula weight Temperature Wavelength mk204l C12H15N5 229.29 293(2) K 0.71074 Å - 172 - Experimenteller Teil Crystal system, space group Unit cell dimensions Monoclinic, P 21/c a = 9.4470(6) Å alpha = 90 deg. b = 9.7070(6) Å beta = 102.604(4) deg. c = 12.6510(6) Å gamma = 90 deg. Volume Z, Calculated density Absorption coefficient F(000) Crystal size Theta range for data collection Limiting indices Reflections collected / unique Completeness to theta = Absorption correction Refinement method Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F^2 Final R indices [I>2sigma(I)] R indices (all data) Largest diff. peak and hole 1132.17(11) Å3 4, 1.345 Mg/m3 0.087 mm-1 488 0.2 x 0.2 x 0.08 mm 2.21 to 27.43 deg. 0<=h<=12, 0<=k<=12, -16<=l<=15 2555 / 2555 [R(int) = 0.0000] 27.43 93.2 % None Full-matrix least-squares on F2 2555 / 0 / 214 1.242 R1 = 0.0614, wR2 = 0.1599 R1 = 0.0917, wR2 = 0.1811 0.235 and -0.209 e/Å3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk204l. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) N(1) N(2) N(3) N(4) C(12) N(5) x 8611(2) 7027(2) 6255(2) 7176(2) 8027(2) 9215(2) 10418(2) 9766(2) 8217(2) 11738(3) 4686(3) 9499(2) 7750(2) 10802(2) 6359(2) 5826(2) 5303(3) y 1668(2) 1589(2) 2573(2) 2715(2) 1423(2) 1296(2) 2390(2) 3770(2) 3833(2) 1969(3) 2195(3) 2344(2) 4612(2) 2494(2) 4049(2) 4454(2) 4828(3) z 9759(1) 9308(2) 9972(2) 11134(1) 11567(2) 10934(2) 11210(2) 11551(2) 10974(2) 12062(2) 9897(3) 9331(1) 10153(1) 10130(1) 9638(2) 8622(2) 7769(2) U(eq) 33(1) 40(1) 35(1) 35(1) 38(1) 35(1) 36(1) 40(1) 33(1) 55(1) 57(1) 39(1) 39(1) 42(1) 41(1) 46(1) 72(1) Bond lengths [Å] and angles [deg] for mk204l. C(3)-N(4) C(3)-C(11) C(3)-C(4) 1.504(2) 1.509(3) 1.543(3) N(1)-C(1)-C(2) N(1)-C(1)-C(6) C(2)-C(1)-C(6) - 173 - 124.45(18) 113.40(17) 119.87(17) Experimenteller Teil C(4)-C(9) C(4)-C(5) C(4)-H(4) C(5)-C(6) C(5)-H(5A) C(5)-H(5B) C(6)-C(7) C(6)-H(6) C(7)-N(3) C(7)-C(10) C(7)-C(8) C(8)-C(9) C(8)-H(8A) C(8)-H(8B) C(9)-N(2) C(10)-H(10A) C(10)-H(10B) C(10)-H(10C) C(11)-H(11A) C(11)-H(11B) C(11)-H(11C) N(1)-N(3) N(2)-N(4) N(3)-H(3N) N(4)-C(12) C(12)-N(5) C(7)-C(10)-H(10B) H(10A)-C(10)-H(10B) C(7)-C(10)-H(10C) H(10A)-C(10)-H(10C) H(10B)-C(10)-H(10C) C(3)-C(11)-H(11A) C(3)-C(11)-H(11B) H(11A)-C(11)-H(11B) C(3)-C(11)-H(11C) H(11A)-C(11)-H(11C) H(11B)-C(11)-H(11C) C(1)-N(1)-N(3) C(9)-N(2)-N(4) N(1)-N(3)-C(7) N(1)-N(3)-H(3N) C(7)-N(3)-H(3N) C(12)-N(4)-N(2) C(12)-N(4)-C(3) N(2)-N(4)-C(3) N(5)-C(12)-N(4) 1.508(3) 1.526(3) 1.02(3) 1.519(3) 0.94(3) 1.02(2) 1.538(3) 1.02(3) 1.491(3) 1.516(3) 1.574(3) 1.487(3) 1.00(3) 0.99(2) 1.282(3) 1.00(3) 0.95(3) 0.96(4) 0.96(4) 1.04(5) 1.02(4) 1.419(3) 1.441(2) 0.96(3) 1.333(3) 1.144(3) 109.3(18) 108(2) 109.9(19) 114(3) 109(3) 111(2) 112(2) 106(3) 106(2) 114(3) 107(3) 107.38(16) 105.15(16) 107.40(16) 110.7(16) 109.4(15) 116.09(17) 121.13(18) 110.09(14) 176.2(3) C(1)-C(2)-C(3) C(1)-C(2)-H(2A) C(3)-C(2)-H(2A) C(1)-C(2)-H(2B) C(3)-C(2)-H(2B) H(2A)-C(2)-H(2B) N(4)-C(3)-C(11) N(4)-C(3)-C(4) C(11)-C(3)-C(4) N(4)-C(3)-C(2) C(11)-C(3)-C(2) C(4)-C(3)-C(2) C(9)-C(4)-C(5) C(9)-C(4)-C(3) C(5)-C(4)-C(3) C(9)-C(4)-H(4) C(5)-C(4)-H(4) C(3)-C(4)-H(4) C(6)-C(5)-C(4) C(6)-C(5)-H(5A) C(4)-C(5)-H(5A) C(6)-C(5)-H(5B) C(4)-C(5)-H(5B) H(5A)-C(5)-H(5B) C(1)-C(6)-C(5) C(1)-C(6)-C(7) C(5)-C(6)-C(7) C(1)-C(6)-H(6) C(5)-C(6)-H(6) C(7)-C(6)-H(6) N(3)-C(7)-C(10) N(3)-C(7)-C(6) C(10)-C(7)-C(6) N(3)-C(7)-C(8) C(10)-C(7)-C(8) C(6)-C(7)-C(8) C(9)-C(8)-C(7) C(9)-C(8)-H(8A) C(7)-C(8)-H(8A) C(9)-C(8)-H(8B) C(7)-C(8)-H(8B) H(8A)-C(8)-H(8B) N(2)-C(9)-C(8) N(2)-C(9)-C(4) C(8)-C(9)-C(4) C(7)-C(10)-H(10A) - 174 - 108.24(15) 111.4(14) 108.0(14) 112.0(17) 104.4(16) 112(2) 109.72(18) 97.12(14) 115.01(19) 111.52(17) 112.79(19) 109.68(16) 109.40(16) 100.65(15) 114.30(16) 107.3(15) 114.1(14) 110.0(14) 105.60(15) 114.4(16) 111.1(16) 110.7(13) 109.8(13) 105(2) 109.58(17) 99.20(15) 114.73(17) 106.8(15) 114.9(15) 110.2(15) 110.03(19) 98.87(15) 115.35(19) 112.41(16) 110.18(18) 109.63(17) 107.62(15) 108.7(14) 109.1(14) 114.2(13) 107.2(13) 109.9(19) 123.33(19) 114.48(17) 120.33(17) 106.4(18) Experimenteller Teil Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk204l. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: 2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) N(1) N(2) N(3) N(4) C(12) N(5) U11 43(1) 45(1) 33(1) 35(1) 44(1) 41(1) 36(1) 43(1) 39(1) 40(1) 37(1) 44(1) 38(1) 40(1) 36(1) 38(1) 63(2) U22 28(1) 40(1) 35(1) 40(1) 36(1) 30(1) 38(1) 38(1) 27(1) 67(2) 61(2) 41(1) 29(1) 48(1) 39(1) 50(1) 90(2) U33 29(1) 34(1) 36(1) 30(1) 36(1) 34(1) 33(1) 34(1) 32(1) 52(1) 70(2) 32(1) 47(1) 40(1) 45(1) 48(1) 57(1) U23 -7(1) -6(1) 4(1) 0(1) 9(1) 4(1) 3(1) -6(1) -7(1) 11(1) 7(1) -1(1) 1(1) 3(1) 8(1) 13(1) 25(1) U13 8(1) 4(1) 5(1) 9(1) 10(1) 8(1) 4(1) -1(1) 5(1) -3(1) 8(1) 11(1) 5(1) 11(1) 0(1) 5(1) 2(1) U12 2(1) -9(1) -4(1) 2(1) -1(1) 5(1) 0(1) -1(1) 2(1) 6(1) -12(1) 2(1) 1(1) -2(1) -1(1) 6(1) 14(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk204l. x y z U(eq) H(2A) 6760(30) 1910(30) 8480(20) 57(7) H(2B) 6650(30) 700(30) 9410(20) 57(7) H(4) 6550(30) 3100(30) 11630(20) 55(7) H(5A) 7410(30) 650(30) 11510(20) 51(7) H(5B) 8460(20) 1530(20) 12376(19) 42(6) H(6) 9660(30) 340(30) 10940(20) 59(7) H(8A) 9820(30) 3750(20) 12350(20) 48(6) H(8B) 10370(30) 4530(20) 11371(18) 42(6) H(10A) 12100(30) 1090(30) 11800(20) 67(8) H(10B) 11450(30) 1780(30) 12730(20) 65(8) H(10C) 12440(40) 2700(30) 12180(20) 81(10) H(11A) 4610(40) 1330(40) 10250(30) 90(11) H(11B) 4150(50) 2920(50) 10280(30) 130(15) H(11C) 4200(40) 2210(40) 9100(30) 111(13) H(3N) 11240(30) 3370(30) 10070(20) 57(7) Torsion angles [deg] for mk204l. N(1)-C(1)-C(2)-C(3) -102.2(2) C(6)-C(1)-C(2)-C(3) 59.4(2) C(1)-C(2)-C(3)-N(4) 78.3(2) C(1)-C(2)-C(3)-C(11) -157.68(19) C(1)-C(2)-C(3)-C(4) -28.1(2) C(10)-C(7)-C(8)-C(9) C(6)-C(7)-C(8)-C(9) C(7)-C(8)-C(9)-N(2) C(7)-C(8)-C(9)-C(4) C(5)-C(4)-C(9)-N(2) - 175 - -157.18(19) -29.2(2) -104.5(2) 59.0(2) 144.49(18) Experimenteller Teil N(4)-C(3)-C(4)-C(9) C(11)-C(3)-C(4)-C(9) C(2)-C(3)-C(4)-C(9) N(4)-C(3)-C(4)-C(5) C(11)-C(3)-C(4)-C(5) C(2)-C(3)-C(4)-C(5) C(9)-C(4)-C(5)-C(6) C(3)-C(4)-C(5)-C(6) N(1)-C(1)-C(6)-C(5) C(2)-C(1)-C(6)-C(5) N(1)-C(1)-C(6)-C(7) C(2)-C(1)-C(6)-C(7) C(4)-C(5)-C(6)-C(1) C(4)-C(5)-C(6)-C(7) C(1)-C(6)-C(7)-N(3) C(5)-C(6)-C(7)-N(3) C(1)-C(6)-C(7)-C(10) C(5)-C(6)-C(7)-C(10) C(1)-C(6)-C(7)-C(8) C(5)-C(6)-C(7)-C(8) N(3)-C(7)-C(8)-C(9) -31.49(18) -147.18(19) 84.44(18) -148.60(17) 95.7(2) -32.7(2) -41.5(2) 70.5(2) 141.80(18) -21.8(2) 21.3(2) -142.27(17) -40.1(2) 70.4(2) -32.29(17) -148.92(17) -149.51(19) 93.9(2) 85.44(18) -31.2(2) 79.7(2) C(3)-C(4)-C(9)-N(2) C(5)-C(4)-C(9)-C(8) C(3)-C(4)-C(9)-C(8) C(2)-C(1)-N(1)-N(3) C(6)-C(1)-N(1)-N(3) C(8)-C(9)-N(2)-N(4) C(4)-C(9)-N(2)-N(4) C(1)-N(1)-N(3)-C(7) C(10)-C(7)-N(3)-N(1) C(6)-C(7)-N(3)-N(1) C(8)-C(7)-N(3)-N(1) C(9)-N(2)-N(4)-C(12) C(9)-N(2)-N(4)-C(3) C(11)-C(3)-N(4)-C(12) C(4)-C(3)-N(4)-C(12) C(2)-C(3)-N(4)-C(12) C(11)-C(3)-N(4)-N(2) C(4)-C(3)-N(4)-N(2) C(2)-C(3)-N(4)-N(2) N(2)-N(4)-C(12)-N(5) C(3)-N(4)-C(12)-N(5) 23.8(2) -20.5(2) -141.13(18) 163.83(17) 1.1(2) 161.62(17) -2.8(2) -24.7(2) 157.38(19) 36.17(18) -79.4(2) -163.26(19) -20.9(2) -66.4(3) 173.73(19) 59.3(2) 153.39(19) 33.6(2) -80.91(19) -121(4) 101(4) 70 4,9-Dimethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-1,6 -bisformamid 8 mg (0.03 mmol) 68 werden 10 ml 2 N HCl gelöst und für 6 h bei 50°C gerührt. Die Reaktionslösung wird mit NaHCO3 neutralisiert, dreimal mit 10 ml CH2Cl2 extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 1 cm) mit Chloroform/Methanol 10:1 chromatographiert. Ausbeute: 5 mg (0.017 mmol) (55 % d. Theorie), gelbliches Öl. 9 N N N N 10 13 4 HN 1 12 H C 11 O Rf: O 6N C H H 5 C13H18N6O2 Exact Mass: 290,15 Mol. Wt.: 290,32 C. 53,78; H. 6,25; N. 28,95; O. 11,02 0.45 (CHCl3/Methanol 10:1; UV). - 176 - Experimenteller Teil 1 H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 8.10 [s, 2 H, COH], 5.20 – 5.40 [NH], 3.09 [t, J10,11 = J12,11 = 3.0 Hz, 2 H, 10-H, 12-H], 3.00 [d, J5syn,5anti = J13syn,13anti = 14.0 Hz, 2 H, 5syn-H, 13syn-H], 2.39 [d, J5anti,5syn = J13anti,13syn = 14.0 Hz, 2 H, 5anti-H, 13anti-H], 2.02 [t, J11,10 = J11,12 = 3.0 Hz, 2 H, 11-H], 1.70 [s, 6 H, CH3]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 52.9 (C-10, C-12), 33.5 (C-5, C-13), 25.3 (CH3), 16.9 (C-11). C=O, C-1, C-6, C-4, C-9 können, vermutlich durch das Auftreten von Rotameren nicht eindeutig detektiert werden (>48000 Scans). MS (CI): m/z (%) (NH3): 308 [M+NH4+](8), 291 [M+H+](100), 279 (50), 248 (74). IR (KBr): ν~ = 3200 – 3600, 1919, 2856, 1672, 1576, 1455, 1023, 732 cm-1. - 177 - Experimenteller Teil 71 1,6-Dimethyl-4,9-bis(2-phenylethynyl-)2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 930 mg (9.10 mmol) Phenylacetylen werden in einem Schlenkkolben unter Argon in 20 ml wasserfreiem THF gelöst und auf –78°C gekühlt. Zu der Lösung werden 3.33 ml (9.08 mmol) BuLi in Diethylether zugespritzt und für 10 min. gerührt. Das Kühlbad wird entfernt und 2000 mg (4.16 mmol) 26, gelöst in 150 ml wasserfreiem THF, werden unter Argon im Verlauf von 90 min. zugetropft. Der Reaktionsansatz wird über Nacht gerührt. Die Reaktionslösung wird mit 100 ml Ammoniumchlorid-Lösung versetzt, Die Phasen werden getrennt. Die wäßrige Phase wird dreimal mit 80 ml TBME extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter Ammoniumchlorid-Lösung gegenextrahiert und über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 2 cm) mit Chloroform chromatographiert. Ausbeute: 1030 mg (2.54 mmol) (61 % d. Theorie), leicht gelbliche Kristalle. N N 13 N N 9 10 1 12 4 6 5 C27H24N4 Exact Mass: 404,20 Mol. Wt.: 404,51 C. 80,17; H. 5,98; N. 13,85 11 Schmelzpunkt: 148°C (Zersetzung unter Schwarzfärbung) (CHCl3). Rf: 0.6 (CHCl3/MeOH 10:1; CuCl2, UV). 1 (DMSO-D6,TMS): δ = 7.95 [m, 4 H, Ar-H], 7.57 – 7.69 [m, 6 H, Ar-H], 3.94 [t, J10,11 = J12,11 = 2.6 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 2.70 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13Hsyn,13-Hanti = 14.0 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 2.42 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13Hanti = 14.0 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.94 [t, J11,10 = J11,12 = 2.6 Hz, 2 H, 11-H], 1.79 [s, 6 H, CH3]. H-NMR: - 178 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (DMSO-D6,TMS): δ =163.5, 140.6, 132.7, 127.9, 127.6, 127.4 (Ar-C, C &&&&&&& 33.1 (C-5, C-13), 24.2 (CH3), 15.0 (C-11). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 251 (8). IR (KBr): ν~ = 1446, 1353, 1340, 1326, 1186, 1170, 1129, 1100, 1017, 758, 750, 729, 618, 614, 577 cm-1. - 179 - Experimenteller Teil λmax (ε) = 217 (15750), 254 (8770) nm. UV (MeOH): Elementaranalyse: Gefunden: Berechnet: 79.21 % C 80.17 % C 6.01 % H 5.98 % H 13.11 % N 13.85 % N 72 1,6-Dimethyl-4,9-diethynyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 370 mg (4 mmol) Lithiumacetylid-Ethylendiamin-Komplex werden in einem Schlenkkolben unter Argon in 50 ml wasserfreiem THF suspendiert und 1000 mg (2.07 mmol) 26, gelöst in 100 ml wasserfreiem THF, werden zugetropft. Der Reaktionsansatz wird über Nacht gerührt. Die Reaktionslösung wird mit 100 ml Ammoniumchlorid-Lösung versetzt, Die Phasen werden getrennt. Die wäßrige Phase wird dreimal mit 80 ml TBME extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter Ammoniumchlorid-Lösung gegenextrahiert und über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 chromatographiert. Ausbeute: 11 mg (0.04 mmol) (2 % d. Theorie), gelbliche Kristalle. - 180 - Experimenteller Teil N N N N C15H16N4 Exact Mass: 252,14 Mol. Wt.: 252,31 C. 71,40; H. 6,39; N. 22,21 Schmelzpunkt: 175°C (Sublimation) (Cyclohexan/Ethylacetat). Rf: 0.6 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 3.05 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.6 Hz, 2 H, 5Hsyn, 13-Hsyn], 2.67 [s, 2 H, 2‘-H], 1.88 [t, J10,11 = J12,11 = 3.4 Hz, 2 H, 12H, 10-H], 1.71 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.6 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13Hanti], 1.69 [t, J11,10 = J11,12 = 3.4 Hz, 2 H, 11-H], 1.44 [s, 6 H, CH3]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 92.8, 88.8, 84.2 (C-1‘, C-2‘ & C-4, C-9), 75.3 (C-1, C-6), 38.5 (C-10, C-12), 33.0 (C-5, C-13), 28.4 (CH3), 16.7 (C-11). MS (CI): M/z (%) (NH3): 254 (20), 253 [M+H+](100), 181 (8), 225 (6). IR (KBr): ν~ = 3256, 3253, 2971, 2926, 2871, 2851, 2116, 1574, 1450, 1375, 1299, 1220, 1155, 1220, 1155, 1073, 881, 709, 692 cm-1. - 181 - Experimenteller Teil UV (CH3CN): λmax (ε) = 264 (579), 332 (295) nm. 73 1,6-Dimethyl-4,9-propinyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 1400 mg (20.70 mmol, 3 Äquivalente) 1-Propin werden in einem Schlenkkolben unter Argon in 20 ml wasserfreiem THF gelöst und auf –78°C gekühlt. Zu der Lösung werden 4.5 ml (12.4 mmol, 3 Äquivalente) BuLi in Diethylether zugespritzt und für 10 min. gerührt. Das Kühlbad wird entfernt und 2000 mg (4.16 mmol) 26, gelöst in 150 ml wasserfreiem THF, werden unter Argon im Verlauf von 90 min. zugetropft. Der Reaktionsansatz wird über Nacht gerührt. Die Reaktionslösung wird mit 20 ml Ammoniumchlorid-Lösung versetzt. Die Phasen werden getrennt. Die wäßrige Phase wird dreimal mit 50 ml TBME extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter Ammoniumchlorid-Lösung gegenextrahiert und über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 chromatographiert. Ausbeute: 1022 mg (3.04 mmol) (73 % d. Theorie), farblose Kristalle. - 182 - Experimenteller Teil N 9N 13 N N 10 1 12 4 4’ 6 2’ 1’ 5 5’ 3’ 11 C21H28N4 Exact Mass: 336,23 Mol. Wt.: 336,47 C. 74,96; H. 8,39; N. 16,65 Schmelzpunkt: ab 165°C Zersetzung (CHCl3). Rf: 0.5 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 2.98 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.1 Hz, 2 H, 5Hsyn, 13-Hsyn], 2.18 [t, J3‘,4‘= 7.0 Hz, 4 H, 3‘-H], 1.78 [t, J10,11 = J12,11 = 3.0 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 1.67 [t, J11,10 = J11,12 = 3.0 Hz, 2 H, 11-H], 1.66 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.1 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.52 [tt, J4‘,3‘ = 7.0 Hz, J4‘,5‘ = 7.3 Hz, 4 H, 4‘-H], 1.40 [s, 6 H, CH3], 0.96 [t, J5‘,4‘ = 7.3 Hz, 6 H, 5‘-H]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 92.3, 89.2, 87.6 (C-1‘, C-2‘ & C-4, C-9), 81.4 (C-1, C6), 39.0 (C-10, C-12), 33.7 (C-5, C-13), 28.5 (CH3), 22.0, 20.8 (C-3‘,C-4‘), 16.7 (C-11). 13.4 (C-5‘). MS (CI): m/z (%) (NH3): 351 (6), 349 (5), 338 (24), 337 [M+H+](100). IR (KBr): ν~ = 2972, 2933, 2872, 1567, 1443, 1340, 1326, 1301, 1266, 879 cm-1. - 183 - Experimenteller Teil UV (CH3CN): λmax (ε) = 335 nm (345). 76 1,6-Dimethyl-4,9-propyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 67 mg (0.20 mmol) 73 werden in 30 ml Methanol/Essigsäure 2:1 gelöst und nach Zugabe von 15 mg Pd/C (10%) unter 1 atm H2 bis zum vollständigen Umsatz (ca. 2 d, DC-Kontrolle: Auftreten von Zwischenprodukten) hydriert. Der Katalysator wird abfiltriert und die Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 1 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 chromatographiert. Ausbeute: 55 mg (0.16 mmol) (79 % d. Theorie), wachsartiger Feststoff. 4’ N 9N 13 2’ N N 10 12 4 1 5’ 6 1’ 3’ 5 C21H36N4 Exact Mass: 344,29 Mol. Wt.: 344,54 C. 73,21; H. 10,53; N. 16,26 11 Rf: 0.36 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; CuCl2). - 184 - Experimenteller Teil 1 H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 2.71 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti = 15.3 Hz, 2 H, 5Hsyn, 13-Hsyn], 1.79 [m, 2 H, 12-H, 10-H], 1.57 [m, 4 H], 1.43 [t, J11,12 = J11,10 = 3.0 Hz, 2 H, 11-H], 1. 35 [m, 4 H], 1.34 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13Hanti = 15.3 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.27 [m, 4 H], 1.25 [s, 6 H, CH3], 1.09 [m, 4 H], 0.87 [t, J5‘,4‘ = 6.7 Hz, 6 H, 5‘-H]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 95.0 (C-1, C-6), 91.1 (C-4, C-9), 40.9 (C-10, C-12), 36.1 (C-5, C-13), 32.8, 32.1 (CH2), 28.0 (CH3), 22.7, 22.6 (CH2), 18.6 (C-11), 14.1 (C-5‘). MS (CI): m/z (%) (NH3): 387 (12), 385 (11), 361 [M+NH4+](9), 345 [M+H+](100), 217 (32). IR (KBr): ν~ UV (CH3CN): λmax = 335 (545) nm. = 2932, 2929, 1734, 1524, 1569, 1466, 1460, 1384, 1239, 1252 cm-1. - 185 - Experimenteller Teil 97 4-Cyclopenten-1,3-dion-bis(O-ethyloxim) 100 mg (1.1 mmol) 91 werden unter Argon in 100 Methanol gelöst und mit 202 mg (2.2 mmol) O-Ethyl-hydroxylamin-hydrochlorid versetzt. Die Lösung wird zum Rückfluß erhitzt, bis DC-Kontrolle vollständigen Umsatz anzeigt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 10 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 4:1 chromatographiert. Ausbeute: 157 mg (0.86 mmol) (78% d. Theorie), farbloser Feststoff. 5 N O N 1 2 4 O C9H14N2O2 Exact Mass: 182,11 Mol. Wt.: 182,22 C. 59,32; H. 7,74; N. 15,37; O. 17,56 3 Schmelzpunkt: 48°C (Cyclohexan/Ethylacetat). Rf: 0.65 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 6.78 [s, 2 H, 2-H, 3-H], 4.20 [q, 4 H, O-CH2CH3], 3.31 [s, 2 H, 5-H], 1.29 [t, 4 H, O-CH2CH3]. H-NMR: - 186 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 160.0 (C-1, C-4), 137.4 (C-2, C-3), 70.2 (C-5), 27.7 (OCH2CH3), 14.7 (O-CH2CH3). MS (EI): m/z (%): 182[M+](14), 154 (8), 126 (11). IR (KBr): ν~ = 2982, 2937, 2900, 1483, 1454, 1405, 1392, 1306, 1042, 964 cm-1. 98 4-Cyclopenten-1,3-dion-bis(O-benzyloxim) 150 mg (1.5 mmol) 91 werden unter Argon in 150 Methanol gelöst und mit 500 mg (3.1 mmol) O-Benzyl-hydroxylamin-hydrochlorid versetzt. Die Lösung wird zum Rückfluß erhitzt, bis DC-Kontrolle anzeigt, daß kein Edukt mehr vorhanden ist. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 10:1 chromatographiert. Ausbeute: 160 mg (0.52 mmol) (35% d. Theorie), gelblicher Feststoff. - 187 - Experimenteller Teil 5 N O C19H18N2O2 Exact Mass: 306,14 Mol. Wt.: 306,36 C. 74,49; H. 5,92; N. 9,14; O. 10,44 N 4 O 1 2 3 Schmelzpunkt: 106°C (Cyclohexan/Ethylacetat). Rf: 0.1 (Cyclohexan/Ethylacetat 10:1; KMnO4 , UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 7.20 – 7.40 [m, 10 H, Ar-H], 6.78 [s, 2 H, 2-H, 3-H], 5.16 [s, 4 H, O-CH2-Ar], 3.38 [s, 2 H, 5-H]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 160.5 (C-1, C-4), 137.6 (C-2, C-3), 128.5 (Ar-C), 128.2 (Ar-C), 128.0 (Ar-C), 127.9 (Ar-C), 76.6 (Ar-CH2-), 28.0 (C-5). MS (EI): m/z (%): 306 [M+](17), 91 (100). IR (KBr): ν~ = 3110, 3036, 2962, 2933, 2854, 1619, 1462, 1446, 1363, 1022, 993, 816, 696, 605 cm-1. - 188 - Experimenteller Teil 100 1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.1.2.02,6]dec-8-ene-3,5-diol 154 mg ( 0.50 mmol) 104 werden in 25 ml mit NH3 gesättigtem Methanol gelöst, mit 50 mg K2CO3 versetzt und für 2 d bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 8 cm, ∅ = 2 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. Ausbeute: 99 mg (0.44 mmol) (88% d. Theorie), farblose Kristalle. N 5 N 10 6 4 7 1 2 3 OH C12H20N2O2 Exact Mass: 224,15 Mol. Wt.: 224,30 C. 64,26; H. 8,99; N. 12,49; O. 14,27 OH Schmelzpunkt: 145°C (Ethylacetat). Rf: 0.2 (Ethylacetat; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 4.22 [dd, J3,4** = J5,4** = 1.2, Hz J3,4* = J5,4* = 5.2 Hz, 2 H, 3-H, 5-H], 2.70 [s, 2 H, 2-H, 6-H], 2.24 [s, 2 H, OH], 1.80[dt, J4*,4** = 15.3 Hz, J4*,3 = J4*,5 = 5.2 Hz, 1 H, 4*-H], 1.70 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7-CH3], 1.62 [dt, J4**,4* = 15.3 Hz, J4**,3 = J4**,5 = 1.2 Hz, 1 H, 4**-H], 0.84 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.40 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 189 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 91.7 (C-1, C-7), 73.5 (C-3, C-5), 60.0 (C-10), 59.8 (C-2, C-6), 46.6 (C-4) 17.4, 15.4, 12.0 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 225 [M + H+](100), 214 (5). IR (KBr): ν~ = 3490- 3250, 2957, 2933, 2867, 1742, 1462 1400, 1343, 1290, 1054, 976 cm-1. 101 Triethylsilyl-4-[(triethylsilyl)oxy]-2-cyclopenten-1-yl-ether 100 mg (0.99 mmol) 99 werden unter Argon in 5 ml Pyridin gelöst und mit 340 mg Imidazol und 0.42 ml TES-Cl versetzt und für 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 5 cm, ∅ = 1 cm) mit Cyclohexan/ Ethylacetat 10:1 chromatographiert. Ausbeute: 276 mg ( 0.84 mmol) (85 % d. Theorie), farbloses Öl. - 190 - Experimenteller Teil 5 4 1 TESO C17H36O2Si2 Exact Mass: 328,23 Mol. Wt.: 328,64 C. 62,13; H. 11,04; O. 9,74; Si. 17,09 OTES 2 3 Rf: 0.25 (Cyclohexan/ Ethylacetat 10:1; Anisaldehyd). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.80 [s, 2 H, 2-H, 3-H], 4.61 [dd, J1,5-Hsyn = J4,5-Hsyn = 7.0 Hz, J1,5-Hanti = J4,5-Hanti = 6.1 Hz, 2 H, 1-H, 4-H], 2.68 [dt, J5-Hsyn,1 = J5-Hsyn,4 = 7.0 Hz, J5-Hsyn, 5-Hanti = 12.8 Hz, 1 H, 5-Hsyn], 1.55 [dt, J5-Hanti,1 = J5-Hanti,4 = 6.1 Hz, J5-Hanti, 5-Hsyn = 12.8 Hz, 1 H, 5-Hanti], 0.99 [t, 18 H, SiCH2CH3], 0.60 [q, 12 H, SiCH2CH3]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 136.1 (C-2, C-3), 74.7 (C-1, C-4), 45.4 (C-5), 6.8 (SiCH2CH3), 4.9 (Si-CH2CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 346 [M + NH4+](8), 234 (17), 214 (10), 197 (37). IR (KBr): ν~ = 2970, 1458, 1413, 1376, 1244, 1083, 1042, 1001, 910, 824,733 cm-1. - 191 - Experimenteller Teil 102 tert-Butyl-dimethylsilyl-4[(tert-butyl-dimethylsilyl)oxy]-2-cyclopenten-1-yl-ether 100 mg ( 0.99 mmol) 99 werden unter Argon in 5 ml Pyridin gelöst und mit 500 mg Imidazol und 750 mg TES-Cl versetzt und für 4 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit TBDME (10 ml) und NaHCO3-Lösung (5 ml)versetzt, die Phasen werden getrennt. Die wässrige Phase wird noch zweimal mit TBDME (2 x 10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit Wasser gegenextrahiert (10 ml). Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 6 cm, ∅ = 1.5 cm) mit Cyclohexan/ Ethylacetat 20:1 chromatographiert. Ausbeute: 260 mg ( 0.79 mmol) (80 % d. Theorie), farbloses Öl. 5 1 4 TBDMSO OTBDMS 2 C17H36O2Si2 Exact Mass: 328,23 Mol. Wt.: 328,64 C. 62,13; H. 11,04; O. 9,74; Si. 17,09 3 Rf: 0.5 (Cyclohexan/ Ethylacetat 10:1; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.71 [s, 2 H, 2-H, 3-H], 4.54 [dd, J1,5-Hsyn = J4,5-Hsyn = 7.0 Hz, J1,5-Hanti = J4,5-Hanti = 6.1 Hz, 2 H, 1-H, 4-H], 2.59 [dt, J5-Hsyn,1 = J5-Hsyn,4 = 7.0 Hz, J5-Hsyn, 5-Hanti = 12.8 Hz, 1 H, 5-Hsyn], 1.44 [dt, J5-Hanti,1 = J5-Hanti,4 = 6.1 Hz, J5-Hanti, 5-Hsyn = 12.8 Hz, 1 H, 5-Hanti], 0.82 [t, 18 H, SiC(CH3)3], 0.05 [s, 12 H, SiCH3]. H-NMR: - 192 - Experimenteller Teil 8 0 ppm 13 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 135.9 (C-2, C-3), 75.0 (C-1, C-4), 45.3 (C-5), 26.0 (Si(CH3)2C(CH3)3), 18.3 (Si-(CH3)2C(CH3)3), - 4.5 - 4.4(Si-(CH3)2C(CH3)3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 346 [M + NH4+](17), 329 [M + H+](3), 214 (17), 197 (100). IR (KBr): ν~ =2962, 2929, 2845, 1470, 1376, 1256, 1083, 1038, 914, 836, 766 cm-1. 104 5-(Acetyloxy)-1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-en-3-yl-acetat 330 mg (2.38 mmol) 40 und 500 mg (2.71 mmol) 103 werden unter Argon in 0.5 ml Toluol gelöst und für 10 d bei 7.4 kbar auf 110°C erwärmt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. a) Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 3 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 chromatographiert. - 193 - Experimenteller Teil b) Das Rohprodukt kann erst mit Wasser und dann mit n-Hexan digeriert werden, und ist für dann für weitere Umsetzungen hinreichend rein. Einkristalle zur Röntgenstrukturanalyse werden durch isothermales Verdampfen aus Methanol erhalten. Ausbeute: 675 mg (2.19 mmol) (92% d. Theorie), gelbliche Kristalle. N 5 N 10 6 C16H24N2O4 Exact Mass: 308,17 Mol. Wt.: 308,37 C. 62,32; H. 7,84; N. 9,08; O. 20,75 4 7 1 2 3 O O O O Schmelzpunkt: 103°C (Zersetzung) (MeOH). Rf: 0.29 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.11 [dd, J3,2 = J5,6 = 0.9 Hz, J3,4* = J5,4* = 6.1 Hz, 2 H, 3-H, 5-H], 2.70 [d, J2,3 = J6,5 = 0.9 Hz, 2 H, 2-H, 6-H], 2.05 [s, 6 H, COCH3], 1.87 – 1.96 [m, 2 H, 4*-H, 4**-H], 1.70 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7CH3], 0.79 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.42 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 - 194 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: (C6D6,TMS): δ = 5.31 [dd, J3,2 = J5,6 = 1.0 Hz, J3,4* = J5,4* = 6.1 Hz, 2 H, 3H, 5-H], 2.58 [d, J2,3 = J6,5 = 1.0 Hz, 2 H, 2-H, 6-H], 2.13 [dt, J4*,3 = J4*,5 = 6.1 Hz, J4*,4** = 16.0 Hz, 1 H, 4*-H], 1.75 [d, J4**, = J4**,5 = 0.9 Hz, J4**,4* = 16.0 Hz, 1 H, 4**-H], 1.73 [s, 6 H, COCH3], 1.65 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7CH3], 0.29 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.12 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (C6D6,TMS): δ = 169.6 (O-COCH3), 92.0 (C-1, C-7), 76.2 (C-3, C-5), 58.7 (C-10), 58.4 (C-2, C-6), 41.2 (C-4), 20.9 (O-COCH3), 16.8, 15.3, 11.8 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 326 [M + NH4+](6), 309 [M + H+](72), 160 (9). IR (KBr): ν~ = 2920, 1730, 1380, 1244, 1190, 1022 cm-1. Elementaranalyse: Gefunden: Berechnet: Röntgenstrukturanalyse: 62.45 % C 62.32 % C 7.66 % H 7.84 % H 8.94 % N 9.08 % N Crystal data and structure refinement for mk217l. - 195 - Experimenteller Teil Identification code Empirical formula Formula weight Temperature Wavelength Crystal system, space group Unit cell dimensions Volume Z, Calculated density Absorption coefficient F(000) Crystal size Theta range for data collection Limiting indices Reflections collected / unique Completeness to Absorption correction Refinement method Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 Final R indices [I>2sigma(I)] R indices (all data) Extinction coefficient Largest diff. peak and hole mk217l C16H24N2O4 308.37 293(2) K 0.71073 Å Monoclinic, P 21/a a = 12.3920(4) Å alpha = 90 deg. b = 9.3293(6) Å beta = 95.783(3) deg. c = 14.4946(8) Å gamma = 90 deg. 1667.17(15) Å3 4, 1.229 Mg/m3 0.088 mm-1 664 0.4 x 0.2 x 0.2 mm 3.30 to 27.53 deg. 0<=h<=16, 0<=k<=12, -18<=l<=18 6467 / 3807 [R(int) = 0.0216] theta = 27.53 93.3 % None Full-matrix least-squares on F2 3807 / 0 / 296 1.121 R1 = 0.0565, wR2 = 0.1513 R1 = 0.0854, wR2 = 0.1717 0.038(7) 0.220 and -0.255 e/Å3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk217l. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) C(13) C(14) x 9727(2) 10272(1) 10332(1) 9453(1) 9335(1) 9060(1) 10076(1) 9916(1) 9605(3) 8688(2) 10360(2) 8407(2) 11047(2) 12140(2) y -66(2) 1378(2) 2112(2) 3272(2) 3204(2) 1590(2) 958(2) -455(2) 4699(3) 828(3) 3578(3) 4132(3) -2161(2) -2849(3) - 196 - z 8614(1) 8816(1) 7874(1) 7600(1) 6534(1) 6539(1) 7122(1) 7627(1) 8096(2) 5655(2) 6076(2) 6074(2) 6971(1) 7076(3) U(eq) 55(1) 50(1) 44(1) 53(1) 53(1) 48(1) 42(1) 48(1) 79(1) 65(1) 60(1) 77(1) 58(1) 81(1) Experimenteller Teil C(15) C(16) N(1) N(2) O(1) O(2) O(3) O(4) 11817(2) 12929(2) 8423(1) 8207(1) 11354(2) 11356(1) 10357(1) 10922(1) 2087(2) 1684(4) 2534(2) 1582(2) 3164(2) 1089(1) -2360(2) -1273(1) 9811(2) 10202(2) 7810(1) 7213(1) 9963(2) 9252(1) 6344(1) 7675(1) 68(1) 85(1) 61(1) 59(1) 143(1) 56(1) 86(1) 55(1) Bond lengths [Å] and angles [deg] for mk217l. C(1)-C(8) C(1)-C(2) C(1)-H(1A) C(1)-H(1B) C(2)-O(2) C(2)-C(3) C(2)-H(2) C(3)-C(7) C(3)-C(4) C(3)-H(3) C(4)-N(1) C(4)-C(9) C(4)-C(5) C(5)-C(11) C(5)-C(12) C(5)-C(6) C(6)-C(10) C(6)-N(2) C(6)-C(7) C(7)-C(8) C(7)-H(7) C(8)-O(4) C(8)-H(8) C(9)-H(9A) C(9)-H(9B) C(9)-H(9C) C(10)-H(10A) C(10)-H(10B) C(10)-H(10C) C(11)-H(11A) C(11)-H(11B) C(11)-H(11C) C(12)-H(12A) C(12)-H(12B) C(12)-H(12C) C(13)-O(3) C(13)-O(4) 1.517(3) 1.522(3) 0.93(2) 0.98(2) 1.4521(19) 1.536(2) 0.987(19) 1.542(2) 1.558(2) 0.952(17) 1.507(2) 1.516(3) 1.539(2) 1.531(3) 1.536(2) 1.544(3) 1.498(3) 1.509(2) 1.560(2) 1.530(2) 1.012(17) 1.4574(19) 0.986(19) 1.01(3) 0.86(4) 0.96(3) 0.96(3) 0.96(3) 1.02(3) 0.91(3) 0.94(3) 0.98(2) 1.01(3) 0.98(3) 0.94(3) 1.198(2) 1.335(2) - 197 - C(5)-C(4)-C(3) C(11)-C(5)-C(12) C(11)-C(5)-C(4) C(12)-C(5)-C(4) C(11)-C(5)-C(6) C(12)-C(5)-C(6) C(4)-C(5)-C(6) C(10)-C(6)-N(2) C(10)-C(6)-C(5) N(2)-C(6)-C(5) C(10)-C(6)-C(7) N(2)-C(6)-C(7) C(5)-C(6)-C(7) C(8)-C(7)-C(3) C(8)-C(7)-C(6) C(3)-C(7)-C(6) C(8)-C(7)-H(7) C(3)-C(7)-H(7) C(6)-C(7)-H(7) O(4)-C(8)-C(1) O(4)-C(8)-C(7) C(1)-C(8)-C(7) O(4)-C(8)-H(8) C(1)-C(8)-H(8) C(7)-C(8)-H(8) C(4)-C(9)-H(9A) C(4)-C(9)-H(9B) H(9A)-C(9)-H(9B) C(4)-C(9)-H(9C) H(9A)-C(9)-H(9C) H(9B)-C(9)-H(9C) C(6)-C(10)-H(10A) C(6)-C(10)-H(10B) H(10A)-C(10)-H(10B) C(6)-C(10)-H(10C) H(10A)-C(10)-H(10C) H(10B)-C(10)-H(10C) 102.74(13) 107.50(18) 115.23(15) 113.82(18) 114.70(16) 113.35(17) 91.89(14) 112.13(15) 120.47(16) 100.26(14) 116.46(16) 103.14(12) 101.86(12) 106.92(13) 116.66(12) 102.44(12) 107.9(10) 116.3(10) 106.9(10) 107.04(13) 108.83(12) 106.57(14) 108.1(11) 112.9(11) 113.2(11) 107.7(18) 108(2) 110(3) 115.2(16) 106(2) 110(3) 112.5(16) 109.1(19) 111(2) 109.7(13) 108(2) 107(2) Experimenteller Teil C(13)-C(14) C(14)-H(14A) C(14)-H(14B) C(14)-H(14B) C(15)-O(1) C(15)-O(2) C(15)-C(16) C(16)-H(16A) C(16)-H(16B) C(16)-H(16C) N(1)-N(2) 1.493(3) 0.86(4) 0.92(4) 0.96(4) 1.189(3) 1.326(2) 1.484(3) 0.96(5) 1.03(4) 0.83(4) 1.250(2) C(8)-C(1)-C(2) C(8)-C(1)-H(1A) C(2)-C(1)-H(1A) C(8)-C(1)-H(1B) C(2)-C(1)-H(1B) H(1A)-C(1)-H(1B) O(2)-C(2)-C(1) O(2)-C(2)-C(3) C(1)-C(2)-C(3) O(2)-C(2)-H(2) C(1)-C(2)-H(2) C(3)-C(2)-H(2) C(2)-C(3)-C(7) C(2)-C(3)-C(4) C(7)-C(3)-C(4) C(2)-C(3)-H(3) C(7)-C(3)-H(3) C(4)-C(3)-H(3) N(1)-C(4)-C(9) N(1)-C(4)-C(5) C(9)-C(4)-C(5) N(1)-C(4)-C(3) C(9)-C(4)-C(3) C(5)-C(4)-C(3) C(11)-C(5)-C(12) C(11)-C(5)-C(4) C(12)-C(5)-C(4) C(11)-C(5)-C(6) 106.55(14) 109.6(13) 111.4(13) 108.2(13) 106.8(13) 114.0(19) 106.99(15) 110.13(13) 106.51(14) 106.7(10) 112.6(11) 113.7(11) 106.95(14) 116.13(13) 102.50(12) 110.3(11) 113.5(10) 107.4(11) 111.88(18) 100.79(14) 120.42(18) 102.49(13) 116.06(17) 102.74(13) 107.50(18) 115.23(15) 113.82(18) 114.70(16) - 198 - C(5)-C(11)-H(11A) C(5)-C(11)-H(11B) H(11A)-C(11)-H(11B) C(5)-C(11)-H(11C) H(11A)-C(11)-H(11C) H(11B)-C(11)-H(11C) C(5)-C(12)-H(12A) C(5)-C(12)-H(12B) H(12A)-C(12)-H(12B) C(5)-C(12)-H(12C) H(12A)-C(12)-H(12C) H(12B)-C(12)-H(12C) O(3)-C(13)-O(4) O(3)-C(13)-C(14) O(4)-C(13)-C(14) C(13)-C(14)-H(14A) C(13)-C(14)-H(14B) H(14A)-C(14)-H(14B) C(13)-C(14)-H(14B) H(14A)-C(14)-H(14B) H(14B)-C(14)-H(14B) O(1)-C(15)-O(2) O(1)-C(15)-C(16) O(2)-C(15)-C(16) C(15)-C(16)-H(16A) C(15)-C(16)-H(16B) H(16A)-C(16)-H(16B) C(15)-C(16)-H(16C) H(16A)-C(16)-H(16C) H(16B)-C(16)-H(16C) N(2)-N(1)-C(4) N(1)-N(2)-C(6) C(15)-O(2)-C(2) C(13)-O(4)-C(8) 110.0(15) 107.5(16) 106(2) 113.8(14) 101.7(19) 118(2) 105.3(15) 113.1(15) 113(2) 107.2(14) 111(2) 107(2) 123.15(18) 125.6(2) 111.3(2) 108(2) 103(2) 106(3) 116(2) 111(3) 111(3) 121.4(2) 126.2(2) 112.4(2) 115(3) 109(2) 115(3) 115(3) 86(3) 116(3) 108.14(14) 109.20(14) 117.29(15) 116.94(14) Experimenteller Teil Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk217l. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: 2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) C(13) C(14) C(15) C(16) N(1) N(2) O(1) O(2) O(3) O(4) U11 48(1) 47(1) 38(1) 51(1) 46(1) 39(1) 34(1) 40(1) 101(2) 62(1) 61(1) 68(1) 76(1) 84(2) 74(1) 64(1) 46(1) 34(1) 130(2) 55(1) 103(1) 52(1) U22 61(1) 60(1) 49(1) 51(1) 55(1) 56(1) 49(1) 48(1) 56(1) 76(2) 63(1) 78(2) 42(1) 60(2) 66(1) 125(2) 73(1) 78(1) 93(2) 68(1) 83(1) 50(1) U33 55(1) 43(1) 44(1) 56(1) 56(1) 46(1) 42(1) 55(1) 80(2) 53(1) 57(1) 82(2) 56(1) 101(2) 62(1) 62(1) 66(1) 66(1) 194(3) 43(1) 67(1) 61(1) U23 12(1) -1(1) 0(1) 2(1) 8(1) 6(1) 1(1) 2(1) -9(1) 1(1) 13(1) 17(1) 4(1) 2(1) -6(1) 0(2) 3(1) 12(1) -68(2) -4(1) -19(1) -2(1) U13 9(1) 5(1) 2(1) 6(1) -2(1) -3(1) 2(1) -2(1) 2(1) -14(1) 1(1) -11(1) 8(1) 22(1) -3(1) -6(1) 9(1) 2(1) -51(2) -5(1) -11(1) -4(1) U12 -2(1) 8(1) -2(1) 7(1) 5(1) -2(1) 0(1) -3(1) 15(1) -8(1) -9(1) 18(1) 2(1) 18(1) -11(1) -21(1) 11(1) 3(1) 10(1) 5(1) 12(1) 6(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk217l. H(1A) H(1B) H(2) H(3) H(7) H(8) H(9A) H(9B) H(9C) H(10A) H(10B) H(10C) H(11A) H(11B) x 10024(17) 8950(18) 9902(14) 11022(14) 10646(13) 9333(15) 10240(30) 9020(30) 9775(19) 7990(20) 8660(20) 9238(19) 10490(17) 10220(20) Y -770(20) 80(20) 1960(20) 2552(19) 798(19) -1050(20) 5200(30) 5190(40) 4640(30) 1170(30) -180(40) 980(20) 4540(30) 3390(30) - 199 - z 9018(15) 8636(15) 9259(13) 7852(12) 6680(12) 7316(13) 7850(20) 7970(20) 8750(20) 5380(18) 5770(20) 5184(17) 6122(16) 5440(20) U(eq) 64(6) 70(6) 51(5) 46(4) 47(4) 53(5) 113(10) 116(10) 90(8) 99(8) 113(10) 77(7) 73(7) 98(8) Experimenteller Teil H(11C) H(12A) H(12B) H(12C) H(14A) H(14B) H(14B) H(16A) H(16B) H(16C) 11030(20) 8650(20) 7710(20) 8329(18) 12060(30) 12370(30) 12660(30) 13350(30) 12890(30) 13390(30) 3180(30) 5160(30) 3930(30) 3900(20) -3760(40) -2750(40) -2440(40) 2450(50) 770(40) 1670(40) 6400(16) 6180(20) 6308(17) 5440(19) 7170(20) 6500(30) 7550(30) 10490(30) 10600(30) 9820(30) 76(6) 98(8) 88(8) 71(7) 127(12) 121(11) 132(13) 164(15) 144(13) 135(13) 105 5-hydroxy-1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-ene-3-yl-acetat 154 mg ( 0.50 mmol) 104 werden in 25 ml mit NH3 gesättigtem Methanol gelöst, mit 50 mg K2CO3 versetzt und für 1 d bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 2 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. Ausbeute: 104 24 mg (0.08 mmol) (15% d. Theorie), farblose Kristalle. 100 25 mg (0.11 mmol) (22% d. Theorie), farblose Kristalle. 51 mg (0.19 mmol) (38% d. Theorie), farbloses Öl. N 5 N 10 6 C14H22N2O3 Exact Mass: 266,16 Mol. Wt.: 266,34 C. 63,13; H. 8,33; N. 10,52; O. 18,02 4 7 1 2 3 OH O O Rf: 0.45 (Ethylacetat; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.05 [dd, J3,4** = 1.2, Hz J3,4* = 6.4 Hz, 1 H, 3-H], 4.20 [dd, J5,4** = 0.8 Hz, J3,4* = 4.9 Hz, 1 H, 3-H], 2.68 [s , 1 H, 2-H, 6-H], 2.20 [s, 1 H, OH], 2.05 [s, 3 H, OCOCH3], 1.85 [ddd, J4*,4** = 15.3 Hz, J4*,3 = 6.4 Hz, J4*,5 = 4.9 Hz, 1 H, 4*-H], 1.72 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.68 [s, 3 H, C7-CH3], 1.62 [ddd, J4**,4* = 15.3 Hz, J4**,3 = 1.2 Hz, J4**,5 = 0.8 Hz,1 H, 4**-H], 0.83 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.43 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: 13 C-NMR: MS (CI): (CDCl3,TMS): δ = 170.2 (OCOCH3), 91.7, 91.9 (C-1, C-7), 76.3 (C-3), 72.8 (C-5), 60.3 (C-2), 59.8 (C-10), 58.0 (C-6), 44.1 (C-4), 21.4 (OCOCH3), 17.3, 15.5, 11.8, 11.6 (CH3). m/z (%) (NH3): 284 [M + NH4+](9), 267 [M + H+](100), 125 (39). - 200 - Experimenteller Teil ppm 8 0 IR (KBr): 7 0 ν~ 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 = 3520 - 3300, 2960, 2936, 1733, 1451, 1380, 1257, 1074 cm-1. 106 1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-on Zu einer Lösung von 270 mg (1.31 mmol) 110 in 50 ml Methylenchlorid werden 836 mg (2.2 mmol, 1.6 Äquivalente) PDC und 2 Spatel Molsieb 3 Å gegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 4 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird an Kieselgel filtriert, das Rohprodukt wird an Kieselgel (2 g) adsorbiert und an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 208 mg (1.02 mmol) (78% d. Theorie), farbloser Feststoff. N N 10 6 4 7 1 2 Schmelzpunkt: 5 3 O C12H16N2O Exact Mass: 204,13 Mol. Wt.: 204,27 C. 70,56; H. 7,90; N. 13,71; O. 7,83 70°C (Ethylacetat). - 201 - Experimenteller Teil Rf: 0.2 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4, UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 7.49 [dd, J5,4 = 5.9 Hz, J5,6 = 1.9 Hz, 1 H, 5-H], 5.93 [dd, J4,5 = 5.9 Hz, J4,6 = 2.7 Hz, 1 H, 4-H], 3.19 [ddd, J6,2 = 5.1 Hz, J6,5 = 1.9 Hz, J6,4 = 2.7 Hz, 1 H, 6-H], 2.46 [d, J2,6 = 5.1 Hz, 1 H, 2-H], 1.85 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.74 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.90 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.53 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 203.6 (C-3), 160.1 (C-5), 136.9 (C-4), 95.9 (C-1), 92.2 (C-7), 61.2 (C-10), 51.0 (C-2), 50.7 (C-6), 16.9, 16.1, 11.3, 11.2 (CH3). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 243 (3), 205 [M + H+] (39), 177 (4), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 3384, 3052, 2989, 2973, 2931, 2873, 1709, 1558, 1447, 1185, 1123, 774 cm-1. - 202 - Experimenteller Teil 108 5-(acetyloxy)-1,7-dimethyl-10,10-tetramethylen-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-en-3-yl-acetat 150 mg (1.00 mmol) 107 und 203 mg (1.10 mmol) 103 werden unter Argon in 1 ml Toluol gelöst und für 10 d bei 7.4 kbar auf 110°C erwärmt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 10 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 4:1 chromatographiert. Ausbeute: 127 mg (0.38 mmol) (38% d. Theorie), gelbliche Kristalle. (auf den Umsatz bezogen beträgt die Ausbeute ca. 75%). N N 10 5 6 4 7 1 2 3 O O O C18H26N2O4 Exact Mass: 334,19 Mol. Wt.: 334,41 C. 64,65; H. 7,84; N. 8,38; O. 19,14 O Schmelzpunkt: 131°C (MeOH). Rf: 0.5 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; CuCl2). - 203 - Experimenteller Teil 1 H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 5.12 [dd, J3,2 = J5,6 = 1.1 Hz, J3,4* = J5,4* = 6.1 Hz, 2 H, 3-H, 5-H], 2.55 [d, J2,3 = J6,5 = 1.1 Hz, 2 H, 2-H, 6-H], 2.03 [s, 6 H, COCH3], 1.92 – 1.84 [m, 2 H, 4*-H, 4**-H], 1.83 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7CH3], 1.50 – 1.32 [m, 8 H, (CH2)4]. 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 170.4 (O-COCH3), 91.5 (C-1, C-7), 75.7 (C-3, C-5), 70.4 (C-10), 58.2 (C-2, C-6), 40.8 (C-4), 28.4, 26.4, 26.4, 26.0 (CH3),21.4 (O-COCH3), 12.4 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 352 [M + NH4+](71), 335 [M + H+](71), 195 (40). IR (KBr): ν~ = 2957, 2871, 1734, 1454, 1384, 1252, 1059 cm-1. Elementaranalyse: Gefunden: Berechnet: 64.75 % C 64.65 % C - 204 - 7.55 % H 7.84 % H 8.11 % N 8.38 % N Experimenteller Teil 110 1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-ol Zu einer Lösung von 400 mg (3.5 mmol) SeO2 in 15 ml Dioxan und 2 ml Wasser werden 680 mg KH2PO4 und 600 mg (3.15 mmol) 109 gegeben. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht zum Rückfluß erhitzt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (2 g) adsorbiert und an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 2.5 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. Ausbeute: 468 mg (2.27 mmol) (72% d. Theorie), braunes Öl. N N 10 5 6 4 7 1 2 3 C12H18N2O Exact Mass: 206,14 Mol. Wt.: 206,28 C. 69,87; H. 8,80; N. 13,58; O. 7,76 OH Rf: 0.4 (Ethylacetat; KMnO4, UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.86 [ddd, J5,4 = 5.5 Hz, J5,6 = 2.1 Hz, J5,3 = 1.0 Hz, 1 H, 5-H], 5.60 [ddd, J4,5 = 5.5 Hz, J4,6 = 2.1 Hz, J4,3 = 2.1 Hz, 1 H, 4-H], 4.60 [ddd, J3,2 = 2.1 Hz, J3,4 = 2.1 Hz, J3,5 = 1.0 Hz, 1 H, 3-H], 3.20 [ddd, J6,2 = 7.3 Hz, J6,5 = 2.1 Hz, J6,4 = 2.1 Hz, 1 H, 6-H], 2.46 [dd, J2,3 = 2.1 Hz, J2,6 = 7.3 Hz, 1 H, 2-H], 1.78 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.70 [s, 1 H, OH], 1.65 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.85 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.47 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 205 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 135.6 (C-4), 132.8 (C-5), 91.0 (C-7), 90.8 (C-1), 75.1 (C-3), 59.8 (C-10), 57.5 (C-2), 56.5 (C-6), 16.9, 16.2, 12.1, 11.8 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 207 [M + H+] (31), 189 (30), 161 (12), 137 (10), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 3700 – 3100, 2969, 2931, 2877, 1651, 1447, 1385, 1285, 1123, 1040, 1011, 965, 774, 732 cm-1. - 206 - Experimenteller Teil 111 1,8,11,11-Tetramethyl-4-oxa-9,10diazatetracyclo[6.2.1.02,7.03,5]undec-9-en-6-ol 84 mg (0.41 mmol) 110 werden unter Argon in 50 ml CH2Cl2 gelöst. Dazu werden 0.112 ml Titan-tetra-isopropylat und 44 mg (0.49 mmol) tert-Butyl-Hydroperoxid gespritzt. Die Lösung wird für 3 d zum Rückfluß erhitzt, nach jeweils 24 h wird nochmals 0.112 ml Titan-tetraisopropylat und 44 mg (0.49 mmol) tert-Butyl-Hydroperoxid gespritzt. Die Lösung wird mit 1 ml Wasser versetzt und an Kieselgel filtriert und dann am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 1.5 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 29 mg (0.13 mmol) (32 % d. Theorie), farbloses Öl. + 106 20 mg (0.10 mmol). N 11 N 2 3 5 1 8 7 6 O OH C12H18N2O2 Exact Mass: 222,14 Mol. Wt.: 222,28 C. 64,84; H. 8,16; N. 12,60; O. 14,40 - 207 - Experimenteller Teil Rf: 0.35 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:2; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 4.27 [m, 1 H, 6-H], 3.55 [dd, J3,5 = 2.4 Hz, J3,2 = 0.9 Hz, 1 H, 3-H], 3.45 [dd, J5,3 = 2.4 Hz, J5,6 = 2.4 Hz, 1 H, 5-H], 2.87 [d, J7,2 = 7.3 Hz, 1 H, 7-H], 2.12 [m, J2,7 = 7.3 Hz, J2,3 = 0.9 Hz, 1 H, 2-H], 1.73 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.72 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.77 [s, 3 H, C-10-CH3 (anti)], 0.44 [s, 3 H, C-10-CH3 (syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 91.9 (C-8), 90.8 (C-1), 70.6 (C-6), 63.1 (C-3), 60.3 (C-5), 58.9 (C-11), 56.4 (C-2), 53.8 (C-7), 16.9, 15.5, 11.6, 11.2 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 239[M+NH4+](13), 223[M+H+](85). IR (KBr): ν~ = 2920 – 2940, 1705, 1656, 1508, 1453, 1388, 1100, 1071, 1038, 853, 548 cm-1. - 208 - Experimenteller Teil 113 1,7,10,10-Tetramethyl-5-(phenylsulfanyl)-8,9-diazatricyclo [5.2.1.02,6] deca-8-en-3-one 1700 mg (8.33 mmol) 106 und 990 mg (9.00 mmol) Thiophenol werden in 20 ml CHCl3 gelöst, mit 0.3 ml Triethylamin versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionslösung wird mit 20 ml CHCl3 verdünnt, die organischen Phasen werden mit gesättigter Ammoniumchlorid-Lösung extrahiert, über Na2SO4 getrocknet, an Kieselgel adsorbiert und mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 3 cm) chromatographiert. Ausbeute: 2540 mg (8.07 mmol) (97% d. Theorie), farbloser Feststoff. N 5 N 10 6 4 7 1 2 S 3 O C18H22N2OS Exact Mass: 314,15 Mol. Wt.: 314,45 C. 68,75; H. 7,05; N. 8,91; O. 5,09; S. 10,20 Schmelzpunkt: 104°C (Schmelzen, Zersetzung ab 108°C) (Ethylacetat). Rf: 0.25 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; KMnO4, UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 7.35 – 7.40 [m, 5 H, Ar-H], 3.77 [ddd, J5,6 = 1.5 Hz, J5,4* = 8.8 Hz, J5,4** = 1.8 Hz, 1 H, 5-H], 2.71 [dd, J6,5 = 1.5 Hz, J6,2 = 8.5 Hz, 1 H, 6-H], 2.71 [d, J2,6 = 8.5 Hz, 1 H, 2-H], 2.48 [dd, J4*,5 = 8.8 Hz, J4*,4** = 19.7 Hz, 1 H, 4*-H], 2.13 [dd, J4**,5 = 1.8 Hz, J4**,4* = 19.7 Hz, 1 H, 4**-H], 1.76 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.55 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.74 [s, 3 H, C10-CH3(anti)], 0.42 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 209 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 214.4 (C-3), 140.0, 132.9, 129.3, 128.1 (Ar-C), 95.8 (C1), 91.6 (C-7), 59.6 (C-10), 55.5 (C-2), 51.8 (C-6), 47.2 (C-5), 40.3 (C-4), 17.3, 15.4, 11.1, 10.8 (CH3). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 235 (4), 207 [M + H+] (48), 163 (27), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 3002, 2960, 2927, 1738, 1584, 1493, 1443, 1385, 1173, 749 cm-1. 114 1,7,10,10-tetramethyl-5-(phenylsulfanyl)-8,9-diazatricyclo [5.2.1.02,6] deca-4,8-dien-3-one Zu 314 mg (1.00 mmol) 113 werden unter Argon in 40 ml Benzol gelöst und auf 0°C gekühlt. Im Verlauf von 30 min. werden unter Rühren 133 mg (1.00 mmol) NCS in kleinen Portionen eingetragen. Die Lösung wird für 6 h bei 0°C gerührt. Das Rohprodukt wird an Kieselgel adsorbiert und an Kieselgel (h = 18 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 4:1 chromatographiert. Ausbeute: 109 mg (0.35 mmol) (35% d. Theorie), farbloser Feststoff. (+ 106: 110 mg (0.54 mmol) (54% d. Theorie), farblose Kristalle). - 210 - Experimenteller Teil N N 10 6 4 7 1 2 C18H20N2OS Exact Mass: 312,13 Mol. Wt.: 312,43 C. 69,20; H. 6,45; N. 8,97; O. 5,12; S. 10,26 S 5 3 O Schmelzpunkt: 89°C (Ethylacetat). Rf: 0.45 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4, UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 7.41 – 7.35 [m, 5 H, Ar-H], 5.16 [d, J4,6 = 1.3, 1 H, 4H], 3.31 [dd, J6,4 = 1.3 Hz, J6,2 = 5.9 Hz, 1 H, 6-H], 2.78 [d, J2,6 = 5.9 Hz, 1 H, 2-H], 1.98 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.83 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.90 [s, 3 H, C-10CH3(anti)], 0.54 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: MS (CI): 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 200.6 (C-3), 177.9 (C-5), 134.5, 130.2, 129.9, 127.5 (Ar-C), 129.4 (C-4), 93.9 (C-7), 92.2 (C-1), 61.1 (C-10), 53.1 (C-2), 52.1 (C-6), 16.9, 16.1, 12.3, 11.3 (CH3). m/z (%) (Isobutan): 313 [M + H+] (100), 285 (82), 284 (48), 269 (36). - 211 - Experimenteller Teil IR (KBr): ν~ = 2960, 2931, 2869, 1688, 1540, 1442, 1382, 1263, 1186, 751, 691 cm-1. 115 1,7,10,10-Tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]deca-8-en-3-one 51 mg ( 0.25 mmol) 106 werden in 20 ml Ethanol gelöst und nach Zugabe von 5 mg PtO2 unter 1 atm H2 bis zum vollständigen Verschwinden (DC-Kontrolle) des Eduktes hydriert. Das Hydrazid wird durch Einleiten von Luft reoxidiert, anschließend wird filtriert. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 1.5 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 2:1 chromatographiert. Ausbeute: 29 mg (0.14 mmol) (57% d. Theorie), farbloser Feststoff. N N 10 6 5 4 7 1 2 3 O C12H18N2O Exact Mass: 206,14 Mol. Wt.: 206,28 C. 69,87; H. 8,80; N. 13,58; O. 7,76 Schmelzpunkt: 63°C (Ethylacetat). Rf: 0.25 (Cyclohexan/Ethylacetat 2:1; KMnO4, UV). 1 (CDCl3,TMS): δ = 2.70 [ddd, J2,6 = 8.5 Hz, 1 H, 2-H], 2.53 [d, J6,2 = 8.5 Hz, 1 H, 6-H], 2.05 – 1.80 [m, 4 H, 5-H, 4-H], 1.78 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.72 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.76 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.45 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 212 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 218.2 (C-3), 95.7 (C-1), 91.1 (C-7), 59.5 (C-10), 55.7 (C-2), 43.9 (C-6), 39.4 (C-4), 18.5 (C-5), 17.4, 15.5, 11.2, 11.1 (CH3). MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 235 (4), 207 [M + H+] (48), 163 (27), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 3600 - 3400, 2963, 2928, 1731, 1451, 1389, 1173 cm-1. 117 3-Chlor-1,7,10,10-tetramethyl-3-nitroso8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]dec-8-ene 14 mg (0.034 mmol) 115 werden mit 20 mg (0.28 mmol) Hydroxylamin-Hydrochlorid in 8 ml Pyridin für 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird mit 5 ml Methanol versetzt und an Kieselgel filtriert. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt (Gemisch der Isomere ca. 2:1 (1H-NMR)) im Hochvakuum getrocknet. Das Zwischenprodukt (116) wird in 5 ml CDCl3 gelöst und mit 5.5 mg (0.04 mmol) NCS versetzt. Es tritt spontan Blaufärbung auf. Die Reaktion ist laut DC und 1H-NMR quantitativ. 117 hat in CDCl3 bei Raumtemperatur eine Halbwertszeit von ca. 1 h Zersetzung zu - 213 - Experimenteller Teil unbekannten Produkten und zu den Edukten. Eine chromatographische Reinigung war nicht möglich. N N N NOH O N N C12H19N3O Exact Mass: 221,15 Mol. Wt.: 221,30 C. 65,13; H. 8,65; N. 18,99; O. 7,23 Cl C12H18ClN3O Exact Mass: 255,11 Mol. Wt.: 255,74 C. 56,36; H. 7,09; Cl. 13,86; N. 16,43; O. 6,26 116 117 Schmelzpunkt: 72°C (CHCl3, Zersetzung unter Schwarzfärbung). Rf: 0.6 (Ethylacetat; vis). 1 (CDCl3,TMS): δ = 3.15 – 3.26 [m, 1 H, 2-H], 2.93 – 3.03 [m, 1 H, 6-H], 2.35 – 2.26 [m, 1 H, 4*-H], 2.00 – 2.17 [m, 1 H, 4**-H], 1.81 [s, 3 H, C-1CH3], 1.39 [s, 3 H, C-7-CH3], 1.2 – 1.38 [m, 2 H, 5*-H, 5**-H], 3.15 – 3.26 [m, 1 H, 2-H], 0.85 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.51 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 - 214 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil IR (KBr): ν~ UV (CHCl3): λmax = 655. = 3164, 3081, 2960, 1717, 1318, 1235, 1198, 815, 641 cm-1. 118 1,7,10,10-Tetramethyl-5-[(2,2,2-trifluoracetyl)oxy]-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-en-3-yl-2,2,2-trifluoroacetat 50 mg (0.22 mmol) 100 werden in 50 ml CHCl3 gelöst und vorsichtig mit 10 ml (CF3CO)2O versetzt. Die Lösung wird für 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel und überschüssiges (CF3CO)2O werden abkondensiert und das Produkt im Hochvakuum getrocknet. Ausbeute: 91 mg (0.22 mmol) (100% d. Theorie), farblose Kristalle. N N 10 3 2 4 1 7 6 5 O O O O CF3 CF3 C16H18F6N2O4 Exact Mass: 416,12 Mol. Wt.: 416,32 C. 46,16; H. 4,36; F. 27,38; N. 6,73; O. 15,37 Schmelzpunkt: 69°C (CHCl3). Rf: 0.75 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.34 [dd, J3,4** = J5,4** = 0.9, Hz J3,4* = J5,4* = 5.8 Hz, 2 H, 3-H, 5-H], 2.77 [d, 2 H, 2-H, 6-H], 2.13 [dt, J4*,4** = 17.1 Hz, J4*,3 = J4*,5 = 5.8 Hz, 1 H, 4*-H], 2.00 [dt, J4**,4* = 17.1 Hz, J4**,3 = J4**,5 = 0.9 Hz, 1 H, 4**-H], 1.80 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7-CH3], 0.86 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.46 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 215 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 5 0 6 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 157.3, 156.9, 156.6, 156.3 (O-COCF3), 117.7, 115.4, 113.2, 110.9 (O-COCF3), 80.9 (C-1, C-7), 79.7 (C-3, C-5), 56.9 (C-10), 40.8 (C-4), 17.2, 15.4, 11.6 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 417 [M + H+](11), 267 (5). IR (KBr): ν~ = 2982, 2937, 1792, 1392, 1355, 1219, 1166 cm-1. 119 5-Hydroxy-1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-ene-3-yl-2,2,2-trifluoroacetat Zwischenprodukt beim Versuch der Azidolyse von 118 in DMSO-D6. N 5 N 10 6 4 7 1 2 3 OH O CF3 C14H19F3N2O3 Exact Mass: 320,13 Mol. Wt.: 320,31 C. 52,50; H. 5,98; F. 17,79; N. 8,75; O. 14,99 O - 216 - Experimenteller Teil Farbloses Öl. Rf: 0.4 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.31 [dd, J3,2 = 1.2 Hz, J3,4* = 6.1 Hz, 1 H, 3-H],4.31 [dd, J5,6 = 1.2 Hz, J3,4* = 5.8 Hz, 1 H, 3-H], 1.85 [dd, J4*,4** = 16.2 Hz, J4*,3 = 6.1 Hz, 1 H, 4*-H], 1.62 [dd, J4**,4* = 16.2 Hz, J4**,5 = 5.8 Hz, 1 H, 4**H],2.75 [s, 3 H, COCH3],1.81 [d, J2,3 = 1.2 Hz, 1 H, 2-H],1.78 [s, 3 H, C-1CH3],1.75 [d, J6,3 = 1.2 Hz, 1 H, 6-H], 1.74 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.84 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.43 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 158 - 156 (O-COCF3), 115 – 113 (O-COCF3), 91.9, 91.4 (C-1, C-7), 81.0 (C-3), 72.5 (C-5), 60.3 (C-2), 59.6 (C-10), 57.3 (C-6), 44.3 (C-4),17.3, 15.6, 11.9, 11.6 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 338 [M+NH4+](5), 321 [M+H+](69), 225 (18), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 2978, 2925, 1790, 1388, 1345, 1229, 1166 cm-1. - 217 - Experimenteller Teil 124 1, 2,5,6-Tetramethyltetracyclo[3.3.1.02,8.04,6]nonan 10 mg (0.043 mmol) 22 werden in einem Pyrex NMR-Röhrchen in 2 ml CD3CN gelöst und sorgfältig entgast. Die Lösung wird für 6 h bei 0°C mit einem 150 W Hg-Hochdruckbrenner bestrahlt. Das Rohprodukt besteht zu ca. 95 % aus 124. Die Verbindung ist flüchtig und kann nur sehr schlecht vom Lösungsmittel abgetrennt werden. Rf: 0.7-0.8 (Benzol; KMnO4). 2 1 3 9 5 8 6 4 7 C13H20 Exact Mass: 176,16 Mol. Wt.: 176,30 C. 88,57; H. 11,43 1 H-NMR: (CD3CN, TMS): δ = 1.99 [t, J7,6 = J7,8 = 2.7 Hz, 2 H, 7-H], 1.63 [d, J3-H*,3-H** = J9-H*,9-H** = 13.3 Hz, 2 H, 3H*, 9-H*], 1.73 [d, J3-H**,3-H* = J9-H**,9-H* = 13.3 Hz, 2 H, 3-H**, 9-H**], 0.78 [s, 6 H, CH3], 0.00 [t, J6,7 = J8,7 = 2.7 Hz, 2 H, 6-H, 8-H]. ppm 2 0 1 0 - 218 - Experimenteller Teil 126 1,6-Dimethyl-2,5-di(1-pentynyl)tetracyclo[3.3.1.02,8.04,6]nonan 10 mg (0.029 mmol) 73 werden in einem Pyrex NMR-Röhrchen in 2 ml CD3CN gelöst und sorgfältig entgast. Die Lösung wird für 1h bei 0°C mit einem 150 W Hg-Hochdruckbrenner bestrahlt. Das Rohprodukt besteht zu ca. 85 % aus 126. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 3 cm, ∅ = 0.5 cm) mit Cyclohexan chromatographiert. Ausbeute: 6.6 mg (0.023 mmol) (79 % d. Theorie), wachsartiger, farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 108 - 112°C (Benzol). 3’ 2’ Rf: 4’ 5’ 0.3 (Cyclohexan; KMnO4). 1’ 2 1 3 9 5 8 6 4 7 C21H28 Exact Mass: 280,22 Mol. Wt.: 280,45 C. 89,94; H. 10,06 C3H7 ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 - 219 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: 13 C-NMR: (C6D6,TMS): δ = 2.40 [d, J3-H*,3-H** = J9-H*,9-H** = 14.1 Hz, 2 H, 3-H*, 9H*], 2.37 [d, J3-H**,3-H* = J9-H**,9-H* = 14.1 Hz, 2 H, 3-H**, 9-H**], 2.14 [t, J6,7 = J8,7 = 2.7 Hz, 2 H, 6-H, 8-H], 1.78 [t, J3‘,4‘ = 7.0 Hz, 4 H, 3‘-H], 1.39 [tq, J4‘,3‘ = 7.0 Hz, J4‘,5‘ = 7.3 Hz, 4 H, 4‘-H], 1.18 [s, 6 H, CH3], 0.89 [t, J5‘,4‘ = 7.3 Hz, 6 H, 5‘-H], 0.69 [t, J7,6 = J7,8 = 2.7 Hz, 2 H, 7-H]. (C6D6,TMS): δ = 84.2 (C-1‘), 78.3 (C-2‘), 31.2 (C-3, C-9), 25.2 (C-6, C-8), 23.0 (C-4‘), 22.8 (C-3‘), 21.2 (C-7), 20.6 (C-1, C-4), 18.6 (CH3), 17.0 (C-2, C-5), 13.6 (C-5‘). MS (EI): m/z (%): 280 [M+](2). IR (KBr): ν~ = 3007, 2919, 2849, 2355, 2334, 2235, 1743, 1459, 1379, 1336, 1261, 1280, 1104, 971, 897, 841, 780, 681 cm-1. 127 1,4,6,9-tetramethyl-2,3,7,8-tetraazoniatetracyclo [7.3.1.04,12.06,10] trideca-2,7-dien-2,3,7,8-tetrolat 120 mg (0.515 mmol) 22 werden in 5 ml CH2Cl2 gelöst und bei 0°C unter Rühren mit einer Lösung von 0.80 ml H2O2 (30%, 7.90 mmol) und 6.00 ml (CF3CO)2O in 8 ml CH2Cl2 versetzt. Man läßt über Nacht auf Raumtemperatur erwärmen und entfernt alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum. Der zurückbleibende farblose Rückstand kann durch Kristallisation aus H2O oder durch Fällung aus H2O mit MeOH gereinigt werden. Ausbeute: 152 mg (0.512 mmol) (99% d. Theorie), farbloses Pulver. O O O N N 13 O N N 6 10 1 5 4 12 C13H20N4O4 Exact Mass: 296,15 Mol. Wt.: 296,32 C. 52,69; H. 6,80; N. 18,91; O. 21,60 11 Schmelzpunkt: Ab 110°C Zersetzung (CH2Cl2, CF3CO2H). Rf: 0.05 (MeOH, UV). 1 (CF3CO2D, D2O, Dioxan): δ = 2.66 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti =16.6 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 2.53 [t, J10,11 = J12,11 = 3.15 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 1.96 [t, J11,10 = J11,12 = 3.15 Hz, 2 H, 11-H], 1.56 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13Hsyn,13-Hanti =16.6 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.38 [s, 12 H, CH3]. H-NMR: - 220 - Experimenteller Teil ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 C-NMR: (CF3CO2D, D2O, Dioxan): δ = 70.7 (C-1, C-4, C-6, C-9), 38.3 (C-10, C12), 34.0 (C-5, C-13), 27.6 (CH3), 17.7 (C-11). MS (ESI): m/z (%): 631[2 x M + K+](28), 631[2 x M + K+](28), 615[2 x M + Na+] (12), 335[M + K+](100), 319[M + Na+](32). IR (KBr): ν~ UV (H2O): λmax (ε) = 254 (8500) nm. 13 = 3438, 2991, 1689, 1500, 1418, 1215, 1179, 1029, 953, 657, 562 cm-1. 146 2-[6-(Hydroxymethyl)-1,4,7,7-tetramethyl-2,3diazabicyclo[2.2.1]hept-2-en-5yl]-1-ethanol 100 mg (0.52 mmol) 109 werden in 100 ml CH2Cl2/Methanol (1:1) gelöst. Die Lösung wird auf –40°C gekühlt und dann unter Rühren 15 min. mit Ozon/Sauerstoff begast. Dann werden 37 mg (1 mmol) NaBH4 zugegeben. Die Lösung wird um Verlauf von 30 min. auf 0°C gebracht und mit 2 ml pH 7 Puffer versetzt. Die Phasen werden getrennt, Die - 221 - Experimenteller Teil wässrige Phase wird noch zwei mal mit 10 ml CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 1 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 25 mg (0.11 mmol) (0.21% d. Theorie), farblose Kristalle. N N 7 OH 4 5 1 6 OH C12H22N2O2 Exact Mass: 226,17 Mol. Wt.: 226,32 C. 63,68; H. 9,80; N. 12,38; O. 14,14 Schmelzpunkt: 123°C (Zersetzung) (Cyclohexan/Ethylacetat). Rf: 0.2 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 4.00 – 4.10 [s, OH], 3.65 – 3.80 [m, 2 H, CH2-OH], 3.42 [dt, 1 H, CH2-OH], 3.25 [dd,1 H, CH2-OH], 2.30 [dt, 1 H, 5-H], 2.05 [dt,1 H, 6-H], 1.74 [ddt, 1 H, CH2CH2-OH], 1.56 [s, 6 H, C-1-CH3, C-4-CH3], 1.20 – 1.40 [m, 1 H, CH2CH2-OH], 0.73 [s, 3 H, C-7-CH3(syn)], 0.35 [s, 3 H, C-7-CH3(anti)]. H-NMR: ppm 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 - 222 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil 13 C-NMR: (CDCl3,TMS): δ = 91.8, 91.5 (C-1, C-7), 62.6 (CH2CH2-OH), 57.0 (C-6CH2-OH), 54.7 (C-4), 49.0 (C-6), 41.9 (C-7), 24.8 (CH2CH2-OH), 16.1, 14.8, 10.4, 10.0 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 227 [M + H+](5), 125 (100). IR (KBr): ν~ = 3100 – 3400, 2969, 2931, 1663, 1455, 1389, 1264, 1094, 1019, 815, 703 cm-1. 147 5-Chloro-1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]deca-3,8-dien 50 mg (0.24 mmol) 110 werden unter Argon in 2 ml CH2Cl2 gelöst. Die Lösung wird mit 0.7 ml Triethylamin, 33 mg (0.29 mmol) Mesylchlorid und einer Spatelspitze DMAP versetzt. Die Lösung wird für 4 h bei Raumtemperatur gerührt, dann mit 2 ml Wasser gequencht. Die Phasen werden getrennt, das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ =1 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 42 mg (0.19 mmol) (79 % d. Theorie), farbloses Öl. N N 10 5 6 4 7 1 2 3 C12H17ClN2 Exact Mass: 224,11 Mol. Wt.: 224,73 C. 64,13; H. 7,62; Cl. 15,78; N. 12,47 Cl Rf: 0.75 (Ethylacetat; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.88 [ddd, J5,4 = 5.5 Hz, J5,6 = 2.1 Hz, J5,3 = 1.0 Hz, 1 H, 5-H], 5.61 [ddd, J4,5 = 5.5 Hz, J4,6 = 2.1 Hz, J4,3 = 2.1 Hz, 1 H, 4-H], 4.80 [dddd, J3,2 = 2.1 Hz, J3,4 = 2.1 Hz, J3,5 = 1.0 Hz, J3,6 = 1.0 Hz,1 H, 3-H], 3.32 [dddd, J6,2 = 7.3 Hz, J6,5 = 2.1 Hz, J6,4 = 2.1 Hz, J6,3 = 1.0 Hz, 1 H, 6-H], 2.90 [dd, J2,3 = 2.1 Hz, J2,6 = 7.3 Hz, 1 H, 2-H], 1.80 [s, 3 H, C1-CH3], 1.67 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.85 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.47 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 223 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 134.7 (C-4), 132.9 (C-5), 91.5 (C-7), 91.3 (C-1), 62.3 (C-3), 59.8 (C-10), 57.7 (C-2), 57.4 (C-6), 16.9, 16.3, 12.1, 11.8 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 258, 240, 226 [M+H+] (23). IR (KBr): ν~ = 2962, 2924, 2097, 1623, 1458, 1384, 1063, 774 cm-1. 148 1,7,10,10-Tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-yl-acetat Zu einer Lösung von 50 mg (0.24 mmol) 110 in 15 ml Triethylamin/Acetanhydrid 1:1 wird eine katalytische Menge DMAP gegeben und für 10 d bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel adsorbiert und an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 1 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 52 mg (0.21 mmol) (88% d. Theorie), farbloses Öl. - 224 - Experimenteller Teil N N 10 6 5 C14H20N2O2 Exact Mass: 248,15 Mol. Wt.: 248,32 C. 67,71; H. 8,12; N. 11,28; O. 12,89 4 7 3 O 1 2 O Rf: 0.42 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.99 [ddd, J5,4 = 5.5 Hz, J5,6 = 2.1 Hz, J5,3 = 0.9 Hz, 1 H, 5-H], 5.58 [ddd, J4,5 = 5.5 Hz, J4,6 = 2.4 Hz, J4,3 = 2.1 Hz, 1 H, 4-H], 5.50 [ddd, J3,2 = 2.0 Hz, J3,4 = 2.1 Hz, J3,5 = 0.9 Hz, 1 H, 3-H], 3.24 [ddd, J6,2 = 7.0 Hz, J6,5 = 2.1 Hz, J6,4 = 2.4 Hz, 1 H, 6-H], 2.45 [dd, J2,3 = 2.0 Hz, J2,6 = 7.0 Hz, 1 H, 2-H], 2.03 [s, 3 H, C=OCH3], 1.81 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.67 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.84 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.48 [s, 3 H, C-10CH3(syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: MS (CI): 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 170.3 (O-COCH3), 135.6 (C-4), 131.9 (C-5), 91.3 (C-7), 90.9 (C-1), 78.1 (C-3), 59.7 (C-10), 57.4 (C-2), 53.4 (C-6), 21.3 (OCOCH3), 16.9, 16.2, 12.1, 11.8 (CH3). m/z (%) (NH3): 249 [M + H+] (21), 125 (100). - 225 - Experimenteller Teil ν~ IR (KBr): = 2974, 2929, 1722, 1450, 1376, 1240, 1013, 951, 853, 746 cm-1. 149 4,5-Hydroxy-1,7,10,10-tetramethyl-8,9-diazatricyclo [5.1.2.02,6]dec-8-en-3-yl-acetat 30 mg (0.12 mmol) 148 werden in 6 ml Aceton/Wasser 5:1 gelöst und mit 0.2 ml einer Lösung von OsO4 in tert-Butanol (5 mg/ml) versetzt. Nach Zugabe von 0.1 ml einer 60% wässrigen Lösung (0.59 mmol) N-Methyl-morpholinoxid wird für 7 d bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird mit 5 ml Isopropanol versetzt und für 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 12 cm, ∅ = 1 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. Ausbeute: 21 mg (0.07 mmol) (58 % d. Theorie), farblose Kristalle. 148 8 mg (0.3 mmol) reisoliert. N N 10 6 5 1 2 C14H22N2O4 Exact Mass: 282,16 Mol. Wt.: 282,34 C. 59,56; H. 7,85; N. 9,92; O. 22,67 4 7 OH 3 OH O O Schmelzpunkt: 110°C Zersetzung (Ethylacetat). Rf: 0.24 (Ethylacetat; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 4.95 [dd, J3,2 = 2.7 Hz, J3,4 = 5.2 Hz, 1 H, 3-H], 4.00 [dd, J5,4 = 4.9 Hz, J5,6 = 2.4 Hz, 1 H, 5-H], 3.91 [ddd, J4,3 = 5.2 Hz, J4,5 = 4.9 Hz, 1 H, 4-H], 2.70 [dd, J2,6 = 10.0 Hz, J2,3 = 2.7 Hz, 1 H, 2-H], 2.63 [dd, J6,2 = 10.0 Hz, J6,5 = 2.4 Hz, 1 H, 6-H], 2.10 [s, 3 H, COCH3],1.72 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.71 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.81 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.42 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: - 226 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 170.6 (C=O), 91.3 (C-1), 79.3 (C-7),75.0, 73.6, 71.2 (C-3, C-4, C-5), 59.7 (C-10), 57.5 (C-2), 56.3, 54.4 (C-2, C-6), 21.2 (C=OCH3), 17.3, 15.8, 11.8, 11.4 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 283 [M + H+] (100), 272 (52), 265 (24), 255 (22). IR (KBr): ν~ = 3600- 3100, 2923, 2844, 1738, 1379, 1251, 1126, 1043 cm-1. - 227 - Experimenteller Teil Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Herstellung von Bisdiazen-Dianionen Zur Herstellung von NMR-Proben und kleineren präparativen Ansätzen (bis zu 40 mg) der Dianionen wird die Apparatur bei A und B mit Schliffoliven (NS 14.5) verschlossen und zweimal im Hochvakuum mit einem Gaskartuschenbrenner ausgeheizt. Man läßt im Hochvakuum abkühlen, belüftet mit Argon und bringt im Argon-Gegenstrom Substanz und frisch geschnittenes Alkalimetall bei E ein. In den Ansatz D füllt man ca. 1 ml THF- D8 und eine erbsengroße Menge Na/K-Legierung ein. Ansatz D wird im Ultraschallbad 15 min beschallt. Die graue, fein verteilte Na/KLegierung entfernt dabei alle protischen Verunreinigungen. Das Lösungsmittel wird im Hochvakuum nach E umkondensiert. Ansatz E wird für 15 min im Ultraschallbad 15 min beschallt. Die Reaktion kann dabei durch den Farbwechsel farblos → grün (Radikalanion) → gelb-rot (Dianion) gut verfolgt werden. Durch Kippen der Apparatur um 90° wird die Lösung des Dianions in das bei C angeschmolzene Gefäß überführt. A D E Rechts: NMR-Röhrchen WILMAD (5 mm, Ultra-Imerial 507-PP Mitte: Gerades Glasröhrchen 10 mm Links: Gebogenes Glasröhrchen 10 mm Zum Abschmelzen friert man die Lösung durch Kühlen mit flüssigem Stickstoff ein, entfernt durch ein- bis zweimaliges Antauen das Argon und schmilzt das NMR-Röhrchen durch gleichmäßiges Erwärmen von allen Seiten im Hochvakuum ab. Hierzu eignen sich besonders kleine Lötbrenner im Taschenformat, die mit Butan betrieben werden. - 228 - B C Experimenteller Teil Bei Herstellung von Dianionen für präparative Zwecke kann die Lösung der Dianionen unter Schlenk-Bedingungen durch B aus E entnommen werden oder Reagenzien durch A zu C im Argon-Gegenstrom mit einer Spritze oder Pipette zugefügt werden. Sollen die Reagenzien schon vor der Reduktion eingebracht werden, wird die Apparatur mit abgewinkeltem Ansatz verwendet. Das Reagenz kann durch die Abwinklung des seitlichen Ansatzes nicht nach E gelangen. Li222 Dilithium- 1,4,6,9-tetramethyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-dianion Die Probe wird nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift für die Darstellung von Dianionen erzeugt. Ansatzgröße: 20 mg (0.086 mmol) 22 2Li+ N 2- N N N ppm 8 0 7 0 6 0 C13H20Li2N4 Exact Mass: 246,20 Mol. Wt.: 246,21 C. 63,42; H. 8,19; Li. 5,64; N. 22,76 5 0 4 0 - 229 - 3 0 2 0 1 0 Experimenteller Teil 1 (THF- D8): δ = 2.41 [d, J5syn, 5anti = J13syn, 13anti = 12.0 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13Hsyn], 1.87 [d, J5anti, 5syn = J13anti, 13syn = 12.0 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.19 [t, J11,10 = J11,12 = 6.0 Hz, 2 H, 11-H], 1.17 [s, 12 H, 1-Me, 4-Me, 6-Me, 9Me], 0.96 [t, J10,11 = J12,11 = 6.0 Hz, 2 H, 10-H, 12-H]. H-NMR: 13 (THF- D8): δ = 72.73 (C-1, C-4, C-6, C-9), 54.82 (C-5, C-13), 49.16 (C-10, C-12), 32.33 (1-Me, 4-Me, 6-Me, 9-Me), 22.35 (C-11). C-NMR: λmax = 367 nm. UV (THF): Na222 Dinatrium- 1,4,6,9-tetramethyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-dianion Die Probe wird nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift für die Darstellung von Dianionen erzeugt. Ansatzgröße: 20 mg (0.086 mmol) 22. 2Na+ N 13 1 N 2- N N 6 910 4 12 5 C13H20N4Na2 Exact Mass: 278,15 Mol. Wt.: 278,30 C. 56,10; H. 7,24; N. 20,13; Na. 16,52 11 1 H-NMR: 13 C-NMR: (THF- D8): δ = 2.05 - 2.15 [s, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 1.31 [d, J11,10 = J11,12 = 7.0 Hz, 2 H, 11-H], 1.27 –1.29 [s, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.10 - 1.20 [s, 12 H, 1-Me, 4-Me, 6-Me, 9-Me], 0.89 [t, J10,11 = J12,11 = 7.0 Hz, 2 H, 10-H, 12-H]. (THF- D8): δ = 72.7-73.9 (C-1, C-4, C-6, C-9), 56.9-58.3 (C-5, C-13), 48.6 (C-10, C-12), 35.0 (1-Me, 4-Me, 6-Me, 9-Me), 23.2 (C-11). Signale von unbekannten Nebenprodukten/Verunreinigungen bei: 14.3, 22.6. - 230 - Experimenteller Teil K222 Dikalium- 1,4,6,9-tetramethyl-2,3,7,8tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien-dianion Die Probe wird nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift für die Darstellung von Dianionen erzeugt. Ansatzgröße: 20 mg (0.086 mmol) 22. 2K+ N 13 1 N 2- N N 6 910 4 12 5 C13H20K2N4 Exact Mass: 310,10 Mol. Wt.: 310,52 C. 50,28; H. 6,49; K. 25,18; N. 18,04 11 1 H-NMR: 13 C-NMR: Temperaturbereich 300 - 325 K (THF- D8): δ = 1.90 - 2.10 [2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 1.80 – 1.85 [2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.40 – 1.60 [2 H, 11-H], 1.28 – 1.35 [12 H, 1-Me, 4-Me, 6-Me, 9Me], 0.88 [2 H, 10-H, 12-H]. (THF- D8): δ = 67.93 (C-1, C-4, C-6, C-9), 30.64 (1-Me, 4-Me, 6-Me, 9Me), 22.96 (C-11). C-5, C-10, C-12, C-13 sind nicht eindeutig zuzuordnen. 150 1,4,6,9-Tetramethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]tridecan 15mg (0.06 mmol) 22 werden mit 100 mg SnCl2 (0.53 mmol) in 1 ml entgastem 20%-DCl für 5 h im Ultraschallbad beschallt. Über Nacht fallen bei ca. 4°C schwach gelbe Kristalle aus. Die Mutterlösung wird abpipettiert, der Feststoff wird in 2 ml sorgfältig entgastem CD3OD/CD3ONa (pH = 10) aufgenommen, wobei amorphes Zinndioxid ausfällt. 1 H-NMR: (CD3OD): δ = 2.28 [d, J5syn,5anti = J13syn,13anti = 14.9 Hz, 2 H, 5syn-H, 13synH], 2.18 [s, 2 H, 10-H, 12-H], 1.83 [s, 4 H, NH], 1.60 - 1.40 [4 H, 5anti-H, 13anti-H, 11-H], 1.50 [s, 12 H, CH3]. - 231 - Experimenteller Teil D D N D D N N 4 12 1 13 5 9 10 6 N 11 ppm 4 0 3 0 2 0 1 0 151 1,4,6,9-Tetramethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo [7.3.1.04,12.06,10]tridecanium-Hexachlorostannat 15mg (0.06 mmol) 22 werden mit 100 mg SnCl2 (0.53 mmol) in 2 ml entgastem 20%-DCl für 4 h im Ultraschallbad beschallt. 1 H-NMR: (DCl-D2O, C6D6 (Kapillare)): δ = 2.23 [d, J5-Hsyn,5-Hanti = J13-Hsyn,13-Hanti =17.0 Hz, 2 H, 5-Hsyn, 13-Hsyn], 2.18 [t, J10,11 = J12,11 = 3.3 Hz, 2 H, 12-H, 10-H], 1.80 [d, J5-Hanti,5-Hsyn = J13-Hsyn,13-Hanti =17.0 Hz, 2 H, 5-Hanti, 13-Hanti], 1.70 [t, J11,10 = J11,12 = 3.3 Hz, 2 H, 11-H], 1.43 [s, 12 H, CH3]. - 232 - Experimenteller Teil 2+ D D N D N ppm 13 4 0 C-NMR: 3 0 2 0 D N N D D SnCl62- 1 0 (DCl-D2O, C6D6 (Kapillare)): δ = 64.8 (C-1, C-6, C-4, C-9) 46.2, 45.7 (C10, C-12), 41.2, 40.9, 40.8, 40.5 (C-5, C-13), 27.1, 26.8, 26.5 (CH3), 17.6 (C-11). Identification code Empirical formula Formula weight Temperature Wavelength Crystal system, space group: Unit cell dimensions Volume Z, Calculated density Absorption coefficient F(000) mk235al C13H24Cl6D6N4O2Sn 611.84 293(2) K 0.71070 Å Triclinic, P -1 a = 8.6930(3) Å alpha = 78.1780(19) deg. b = 9.4260(3) Å beta = 89.4440(18) deg. c = 14.5590(4) Å gamma = 84.8420(19) deg. 1162.89(6) Å3 2, 1.747 Mg/m3 1.804 mm-1 608 - 233 - Experimenteller Teil Crystal size Theta range for data collection Limiting indices Reflections collected / unique Completeness to theta = 27.50 Absorption correction Max. and min. transmission Refinement method Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 Final R indices [I>2sigma(I)] R indices (all data) Largest diff. peak and hole 0.2 x 0.1 x 0.1 mm 1.43 to 27.50 deg. -11<=h<=11, -11<=k<=12, -18<=l<=18 15919 / 5320 [R(int) = 0.0336] 99.6 % Semi-empirical from equivalents 1.068 and 0.956 Full-matrix least-squares on F2 5320 / 0 / 355 0.802 R1 = 0.0326, wR2 = 0.0951 R1 = 0.0438, wR2 = 0.1089 0.342 and -0.831 e/Å3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk235al. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) C(13) Cl(1) Cl(2) Cl(3) Cl(4) Cl(5) Cl(6) N(1) N(2) N(3) N(4) Sn(1) O(1) O(2) D(1N1) D(1N2) x -886(4) -671(3) 226(3) 686(3) -495(3) -1597(3) -3112(3) -3537(3) -2236(3) 1686(4) 366(5) -4473(4) -2755(5) -6797(1) -8767(1) -6170(1) -5342(1) -3348(1) -5993(1) -1514(3) -2742(3) -1885(3) -931(3) -6070(1) -381(4) -1987(5) -2000(50) -3480(50) y 159(3) 893(3) 2266(3) 2607(4) 2450(3) 1264(3) 2077(3) 1675(3) 1397(3) 2138(4) 2182(5) 1899(4) 399(5) 8872(1) 6348(1) 5232(1) 4485(1) 6879(1) 8090(1) 3820(3) 3660(3) 2808(3) 3468(3) 6715(1) 2401(4) 5869(6) 3790(40) 4210(40) - 234 - z 2067(2) 2889(2) 2620(2) 1585(2) 841(2) 1240(2) 1493(2) 2535(2) 3280(2) 3228(3) -37(3) 886(2) 4163(3) 1415(1) 2870(1) 1357(1) 3740(1) 2232(1) 3786(1) 560(2) 1245(2) 3541(2) 2788(2) 2568(1) 5238(2) 4492(3) 90(30) 1050(30) U(eq) 42(1) 39(1) 37(1) 41(1) 41(1) 37(1) 37(1) 40(1) 42(1) 48(1) 59(1) 48(1) 61(1) 56(1) 47(1) 44(1) 48(1) 61(1) 63(1) 47(1) 41(1) 45(1) 42(1) 37(1) 70(1) 106(1) 52(10) 60(11) Experimenteller Teil D(2N2) D(1N3) D(2N3) D(1N4) -2410(50) -2760(50) -1450(50) -510(40) 3990(40) 3490(50) 2690(40) 4110(40) 1800(30) 3610(30) 4070(30) 2960(20) 64(11) 66(11) 68(12) 42(9) Bond lengths [Å] for mk235al. C(1)-H(1A) C(1)-H(1B) C(1)-C(6) C(1)-C(2) C(2)-H(2) C(2)-C(9) C(2)-C(3) C(3)-N(4) C(3)-C(4) C(3)-C(10) C(4)-H(4A) C(4)-H(4B) C(4)-C(5) C(5)-N(1) C(5)-C(11) C(5)-C(6) C(6)-H(6) C(6)-C(7) C(7)-N(2) C(7)-C(12) C(7)-C(8) C(8)-H(8B) C(8)-H(8A) C(8)-C(9) C(9)-N(3) C(9)-C(13) C(10)-H(10B) C(10)-H(10C) 0.81(3) 1.00(4) 1.517(4) 1.520(4) 0.93(3) 1.543(4) 1.550(4) 1.503(3) 1.533(4) 1.536(4) 0.85(3) 0.90(4) 1.537(4) 1.485(4) 1.529(4) 1.556(4) 0.89(3) 1.543(4) 1.524(4) 1.525(4) 1.536(4) 0.96(3) 0.98(4) 1.543(4) 1.512(4) 1.520(4) 0.91(4) 0.90(5) C(10)-H(10A) C(11)-H(11B) C(11)-H(11A) C(11)-H(11C) C(12)-H(12C) C(12)-H(12A) C(12)-H(12B) C(13)-H(13B) C(13)-H(13A) C(13)-H(13C) Cl(1)-Sn(1) Cl(2)-Sn(1) Cl(3)-Sn(1) Cl(4)-Sn(1) Cl(5)-Sn(1) Cl(6)-Sn(1) N(1)-N(2) N(1)-D(1N1) N(2)-D(1N2) N(2)-D(2N2) N(3)-N(4) N(3)-D(1N3) N(3)-D(2N3) N(4)-D(1N4) O(1)-H(1O1) O(1)-H(2O1) O(2)-H(2O2) O(2)-H(1O2) 1.00(4) 0.93(4) 1.00(5) 1.05(4) 0.89(4) 0.94(4) 0.94(4) 0.85(5) 0.99(4) 1.02(5) 2.3962(8) 2.4229(7) 2.4710(7) 2.4584(7) 2.4245(8) 2.4053(8) 1.451(4) 0.82(4) 0.81(4) 0.98(4) 1.441(4) 0.97(4) 0.84(4) 0.81(4) 0.78(5) 1.05(6) 0.88(9) 1.06(9) Bond angles [deg] for mk235al. H(1A)-C(1)-H(1B) H(1A)-C(1)-C(6) H(1B)-C(1)-C(6) H(1A)-C(1)-C(2) H(1B)-C(1)-C(2) C(6)-C(1)-C(2) H(2)-C(2)-C(1) 111(3) 113(2) 111(2) 101(2) 111(2) 109.8(2) 116.0(18) H(10C)-C(10)-H(10A) H(10B)-C(10)-C(3) H(10C)-C(10)-C(3) H(10A)-C(10)-C(3) H(11B)-C(11)-H(11A) H(11B)-C(11)-H(11C) H(11A)-C(11)-H(11C) - 235 - 119(4) 105(2) 107(3) 106(2) 109(4) 105(3) 110(3) Experimenteller Teil H(2)-C(2)-C(9) C(1)-C(2)-C(9) H(2)-C(2)-C(3) C(1)-C(2)-C(3) C(9)-C(2)-C(3) N(4)-C(3)-C(4) N(4)-C(3)-C(10) C(4)-C(3)-C(10) N(4)-C(3)-C(2) C(4)-C(3)-C(2) C(10)-C(3)-C(2) H(4A)-C(4)-H(4B) H(4A)-C(4)-C(3) H(4B)-C(4)-C(3) H(4A)-C(4)-C(5) H(4B)-C(4)-C(5) C(3)-C(4)-C(5) N(1)-C(5)-C(11) N(1)-C(5)-C(4) C(11)-C(5)-C(4) N(1)-C(5)-C(6) C(11)-C(5)-C(6) C(4)-C(5)-C(6) H(6)-C(6)-C(1) H(6)-C(6)-C(7) C(1)-C(6)-C(7) H(6)-C(6)-C(5) C(1)-C(6)-C(5) C(7)-C(6)-C(5) N(2)-C(7)-C(12) N(2)-C(7)-C(8) C(12)-C(7)-C(8) N(2)-C(7)-C(6) C(12)-C(7)-C(6) C(8)-C(7)-C(6) H(8B)-C(8)-H(8A) H(8B)-C(8)-C(7) H(8A)-C(8)-C(7) H(8B)-C(8)-C(9) H(8A)-C(8)-C(9) C(7)-C(8)-C(9) N(3)-C(9)-C(13) N(3)-C(9)-C(8) C(13)-C(9)-C(8) N(3)-C(9)-C(2) C(13)-C(9)-C(2) C(8)-C(9)-C(2) 102.2(18) 111.5(2) 107.1(19) 112.8(2) 106.3(2) 108.0(2) 112.0(2) 108.6(2) 103.1(2) 113.6(2) 111.5(2) 115(3) 103(2) 105(2) 106(2) 109(2) 118.5(2) 107.1(3) 110.3(2) 109.0(3) 105.3(2) 113.6(3) 111.4(2) 111.9(18) 104.8(19) 112.7(2) 108.3(19) 112.2(2) 106.5(2) 108.4(2) 109.8(2) 109.7(2) 102.1(2) 112.4(2) 114.0(2) 107(3) 111.9(18) 107.8(19) 108.6(18) 102(2) 118.9(2) 107.8(3) 110.6(2) 109.3(3) 101.7(2) 115.0(3) 112.1(2) H(11B)-C(11)-C(5) H(11A)-C(11)-C(5) H(11C)-C(11)-C(5) H(12C)-C(12)-H(12A) H(12C)-C(12)-H(12B) H(12A)-C(12)-H(12B) H(12C)-C(12)-C(7) H(12A)-C(12)-C(7) H(12B)-C(12)-C(7) H(13B)-C(13)-H(13A) H(13B)-C(13)-H(13C) H(13A)-C(13)-H(13C) H(13B)-C(13)-C(9) H(13A)-C(13)-C(9) H(13C)-C(13)-C(9) N(2)-N(1)-C(5) N(2)-N(1)-D(1N1) C(5)-N(1)-D(1N1) N(1)-N(2)-C(7) N(1)-N(2)-D(1N2) C(7)-N(2)-D(1N2) N(1)-N(2)-D(2N2) C(7)-N(2)-D(2N2) D(1N2)-N(2)-D(2N2) N(4)-N(3)-C(9) N(4)-N(3)-D(1N3) C(9)-N(3)-D(1N3) N(4)-N(3)-D(2N3) C(9)-N(3)-D(2N3) D(1N3)-N(3)-D(2N3) N(3)-N(4)-C(3) N(3)-N(4)-D(1N4) C(3)-N(4)-D(1N4) Cl(1)-Sn(1)-Cl(6) Cl(1)-Sn(1)-Cl(2) Cl(6)-Sn(1)-Cl(2) Cl(1)-Sn(1)-Cl(5) Cl(6)-Sn(1)-Cl(5) Cl(2)-Sn(1)-Cl(5) Cl(1)-Sn(1)-Cl(4) Cl(6)-Sn(1)-Cl(4) Cl(2)-Sn(1)-Cl(4) Cl(5)-Sn(1)-Cl(4) Cl(1)-Sn(1)-Cl(3) Cl(6)-Sn(1)-Cl(3) Cl(2)-Sn(1)-Cl(3) Cl(5)-Sn(1)-Cl(3) - 236 - 112(3) 111(3) 109(2) 108(3) 110(3) 115(3) 107(3) 111(2) 106(3) 103(4) 110(4) 108(3) 107(3) 113(2) 115(3) 103.5(2) 100(3) 109(3) 109.9(2) 110(3) 113(3) 108(2) 111(2) 105(3) 104.1(2) 109(2) 117(2) 112(3) 114(3) 101(4) 105.5(2) 108(2) 111(2) 91.63(3) 90.30(3) 91.49(3) 92.26(3) 92.63(3) 175.09(3) 179.29(3) 88.98(3) 89.32(3) 88.08(3) 90.05(3) 178.11(3) 87.62(3) 88.18(3) Experimenteller Teil H(10B)-C(10)-H(10C) H(10B)-C(10)-H(10A) 108(4) 111(3) Cl(4)-Sn(1)-Cl(3) H(1O1)-O(1)-H(2O1) H(2O2)-O(2)-H(1O2) 89.34(3) 108(5) 99(7) Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk235al. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: 2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ] C(1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(11) C(12) C(13) Cl(1) Cl(2) Cl(3) Cl(4) Cl(5) Cl(6) N(1) N(2) N(3) N(4) Sn(1) O(1) O(2) U11 36(2) 34(2) 27(1) 28(2) 31(1) 32(2) 28(1) 26(1) 37(2) 35(2) 43(2) 35(2) 59(2) 52(1) 30(1) 37(1) 42(1) 30(1) 61(1) 39(2) 27(1) 34(1) 30(1) 27(1) 62(2) 66(2) U22 30(1) 31(1) 32(1) 39(2) 44(2) 34(1) 34(1) 45(2) 40(1) 50(2) 81(3) 56(2) 75(3) 38(1) 48(1) 46(1) 47(1) 69(1) 64(1) 46(1) 35(1) 54(2) 34(1) 36(1) 101(2) 156(4) U33 62(2) 49(2) 51(1) 57(2) 48(1) 50(2) 53(2) 54(2) 50(2) 58(2) 55(2) 57(2) 49(2) 72(1) 66(1) 49(1) 52(1) 88(1) 77(1) 52(1) 59(2) 52(1) 65(2) 49(1) 56(1) 94(2) U23 -12(1) -1(1) -9(1) -8(1) -9(1) -17(1) -14(1) -19(1) -12(1) -11(2) -19(2) -21(2) -7(2) 0(1) -16(1) -17(1) -7(1) -24(1) -40(1) 0(1) -9(1) -21(1) -18(1) -13(1) -33(1) -13(2) U13 5(1) 0(1) -2(1) 1(1) 2(1) 3(1) 0(1) 5(1) 6(1) -8(1) 9(2) -4(1) 9(2) 7(1) 7(1) -4(1) -7(1) 7(1) -2(1) -3(1) -2(1) 1(1) -1(1) 0(1) 2(1) -5(2) U12 -4(1) -4(1) -2(1) -6(1) -8(1) -7(1) -8(1) -7(1) -11(1) -4(1) -10(2) -10(1) -23(2) -2(1) -8(1) 1(1) 2(1) -13(1) -11(1) -6(1) -1(1) -2(1) -4(1) -4(1) -9(2) -32(2) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for mk235al. H(1A) H(1B) H(2) H(4A) H(4B) H(6) x -1470(40) 120(50) -190(40) 1440(40) 940(40) -1860(40) - 237 - y -450(40) -320(40) 310(30) 1970(30) 3540(40) 840(30) z 2290(20) 1890(20) 3420(20) 1560(20) 1480(20) 770(20) U(eq) 35(8) 59(10) 33(7) 39(8) 44(9) 34(7) Experimenteller Teil H(8A) H(8B) H(10A) H(10B) H(10C) H(11A) H(11B) H(11C) H(12A) H(12B) H(12C) H(13A) H(13B) H(13C) H(1O1) H(2O1) H(1O2) H(2O2) -3960(40) -4330(40) 2310(40) 1340(50) 2100(50) -360(60) 1030(50) 1070(50) -5400(40) -4200(50) -4560(50) -1990(50) -2770(60) -3800(60) -1000(70) 460(70) -2590(100) -2740(110) 720(40) 2360(30) 1230(40) 2060(40) 2990(50) 2110(50) 1340(50) 3020(40) 2350(40) 2280(40) 950(50) 250(40) -440(50) 720(50) 2420(60) 3080(60) 5640(90) 6370(100) 2640(20) 2700(20) 3150(20) 3830(30) 3070(30) -550(30) 90(30) -270(30) 1080(20) 260(30) 960(30) 4680(30) 4040(30) 4410(30) 5630(40) 5340(30) 5140(60) 4130(60) 52(9) 41(8) 57(10) 57(10) 77(13) 86(14) 71(12) 68(11) 46(9) 75(12) 60(11) 58(10) 78(15) 94(15) 92(17) 99(16) 180(30) 200(40) Torsion angles [deg] for mk235al. H(1A)-C(1)-C(2)-H(2) H(1B)-C(1)-C(2)-H(2) C(6)-C(1)-C(2)-H(2) H(1A)-C(1)-C(2)-C(9) H(1B)-C(1)-C(2)-C(9) C(6)-C(1)-C(2)-C(9) H(1A)-C(1)-C(2)-C(3) H(1B)-C(1)-C(2)-C(3) C(6)-C(1)-C(2)-C(3) H(2)-C(2)-C(3)-N(4) C(1)-C(2)-C(3)-N(4) C(9)-C(2)-C(3)-N(4) H(2)-C(2)-C(3)-C(4) C(1)-C(2)-C(3)-C(4) C(9)-C(2)-C(3)-C(4) H(2)-C(2)-C(3)-C(10) C(1)-C(2)-C(3)-C(10) C(9)-C(2)-C(3)-C(10) N(4)-C(3)-C(4)-H(4A) C(10)-C(3)-C(4)-H(4A) C(2)-C(3)-C(4)-H(4A) N(4)-C(3)-C(4)-H(4B) C(10)-C(3)-C(4)-H(4B) C(2)-C(3)-C(4)-H(4B) N(4)-C(3)-C(4)-C(5) C(10)-C(3)-C(4)-C(5) 64(3) -54(3) -177(2) -53(2) -170(2) 66.9(3) -172(2) 70(2) -52.6(3) -113.8(19) 117.4(2) -5.1(3) 129.6(19) 0.8(3) -121.7(3) 6.5(19) -122.3(3) 115.2(3) 171(2) 49(2) -75(2) 50(2) -71(2) 164(2) -71.9(3) 166.4(3) C(12)-C(7)-C(8)-C(9) C(6)-C(7)-C(8)-C(9) H(8B)-C(8)-C(9)-N(3) H(8A)-C(8)-C(9)-N(3) C(7)-C(8)-C(9)-N(3) H(8B)-C(8)-C(9)-C(13) H(8A)-C(8)-C(9)-C(13) C(7)-C(8)-C(9)-C(13) H(8B)-C(8)-C(9)-C(2) H(8A)-C(8)-C(9)-C(2) C(7)-C(8)-C(9)-C(2) H(2)-C(2)-C(9)-N(3) C(1)-C(2)-C(9)-N(3) C(3)-C(2)-C(9)-N(3) H(2)-C(2)-C(9)-C(13) C(1)-C(2)-C(9)-C(13) C(3)-C(2)-C(9)-C(13) H(2)-C(2)-C(9)-C(8) C(1)-C(2)-C(9)-C(8) C(3)-C(2)-C(9)-C(8) N(4)-C(3)-C(10)-H(10B) C(4)-C(3)-C(10)-H(10B) C(2)-C(3)-C(10)-H(10B) N(4)-C(3)-C(10)-H(10C) C(4)-C(3)-C(10)-H(10C) C(2)-C(3)-C(10)-H(10C) - 238 - 164.8(3) 37.7(3) -42(2) -155(2) 86.9(3) 76(2) -37(2) -154.6(3) -155.2(19) 92(2) -25.8(4) 91.9(19) -143.6(2) -20.3(3) -24.2(19) 100.3(3) -136.4(3) -150.0(19) -25.4(3) 97.9(3) 53(2) 173(2) -62(2) -61(3) 59(3) -176(3) Experimenteller Teil C(2)-C(3)-C(4)-C(5) H(4A)-C(4)-C(5)-N(1) H(4B)-C(4)-C(5)-N(1) C(3)-C(4)-C(5)-N(1) H(4A)-C(4)-C(5)-C(11) H(4B)-C(4)-C(5)-C(11) C(3)-C(4)-C(5)-C(11) H(4A)-C(4)-C(5)-C(6) H(4B)-C(4)-C(5)-C(6) C(3)-C(4)-C(5)-C(6) H(1A)-C(1)-C(6)-H(6) H(1B)-C(1)-C(6)-H(6) C(2)-C(1)-C(6)-H(6) H(1A)-C(1)-C(6)-C(7) H(1B)-C(1)-C(6)-C(7) C(2)-C(1)-C(6)-C(7) H(1A)-C(1)-C(6)-C(5) H(1B)-C(1)-C(6)-C(5) C(2)-C(1)-C(6)-C(5) N(1)-C(5)-C(6)-H(6) C(11)-C(5)-C(6)-H(6) C(4)-C(5)-C(6)-H(6) N(1)-C(5)-C(6)-C(1) C(11)-C(5)-C(6)-C(1) C(4)-C(5)-C(6)-C(1) N(1)-C(5)-C(6)-C(7) C(11)-C(5)-C(6)-C(7) C(4)-C(5)-C(6)-C(7) H(6)-C(6)-C(7)-N(2) C(1)-C(6)-C(7)-N(2) C(5)-C(6)-C(7)-N(2) H(6)-C(6)-C(7)-C(12) C(1)-C(6)-C(7)-C(12) C(5)-C(6)-C(7)-C(12) H(6)-C(6)-C(7)-C(8) C(1)-C(6)-C(7)-C(8) C(5)-C(6)-C(7)-C(8) N(2)-C(7)-C(8)-H(8B) C(12)-C(7)-C(8)-H(8B) C(6)-C(7)-C(8)-H(8B) N(2)-C(7)-C(8)-H(8A) C(12)-C(7)-C(8)-H(8A) C(6)-C(7)-C(8)-H(8A) N(2)-C(7)-C(8)-C(9) 41.8(4) -157(2) -33(2) 87.2(3) -40(2) 84(2) -155.5(3) 86(2) -150(2) -29.3(4) -60(3) 65(3) -172(2) 58(2) -177(2) -54.3(3) 178(2) -57(2) 65.9(3) 93(2) -24(2) -148(2) -143.3(2) 99.8(3) -23.7(3) -19.5(3) -136.4(3) 100.1(3) -116.2(19) 121.9(2) -1.5(3) -0.2(19) -122.1(3) 114.4(3) 125.5(19) 3.5(3) -119.9(2) 52(2) -67(2) 166(2) 169(2) 50(2) -77(2) -76.2(3) N(4)-C(3)-C(10)-H(10A) C(4)-C(3)-C(10)-H(10A) C(2)-C(3)-C(10)-H(10A) N(1)-C(5)-C(11)-H(11B) C(4)-C(5)-C(11)-H(11B) C(6)-C(5)-C(11)-H(11B) N(1)-C(5)-C(11)-H(11A) C(4)-C(5)-C(11)-H(11A) C(6)-C(5)-C(11)-H(11A) N(1)-C(5)-C(11)-H(11C) C(4)-C(5)-C(11)-H(11C) C(6)-C(5)-C(11)-H(11C) N(2)-C(7)-C(12)-H(12C) C(8)-C(7)-C(12)-H(12C) C(6)-C(7)-C(12)-H(12C) N(2)-C(7)-C(12)-H(12A) C(8)-C(7)-C(12)-H(12A) C(6)-C(7)-C(12)-H(12A) N(2)-C(7)-C(12)-H(12B) C(8)-C(7)-C(12)-H(12B) C(6)-C(7)-C(12)-H(12B) N(3)-C(9)-C(13)-H(13B) C(8)-C(9)-C(13)-H(13B) C(2)-C(9)-C(13)-H(13B) N(3)-C(9)-C(13)-H(13A) C(8)-C(9)-C(13)-H(13A) C(2)-C(9)-C(13)-H(13A) N(3)-C(9)-C(13)-H(13C) C(8)-C(9)-C(13)-H(13C) C(2)-C(9)-C(13)-H(13C) C(11)-C(5)-N(1)-N(2) C(4)-C(5)-N(1)-N(2) C(6)-C(5)-N(1)-N(2) C(5)-N(1)-N(2)-C(7) C(12)-C(7)-N(2)-N(1) C(8)-C(7)-N(2)-N(1) C(6)-C(7)-N(2)-N(1) C(13)-C(9)-N(3)-N(4) C(8)-C(9)-N(3)-N(4) C(2)-C(9)-N(3)-N(4) C(9)-N(3)-N(4)-C(3) C(4)-C(3)-N(4)-N(3) C(10)-C(3)-N(4)-N(3) C(2)-C(3)-N(4)-N(3) Hydrogen bonds for mk235al [Å and deg.]. - 239 - 172(2) -69(2) 57(2) 180(3) 60(3) -65(3) -58(3) -178(3) 57(3) 64(2) -56(2) 180(2) 170(3) -70(3) 58(3) -72(2) 48(2) 176(2) 53(3) 173(3) -59(3) -168(3) 72(3) -56(3) -55(2) -175(2) 57(2) 69(3) -52(3) -179(3) 154.6(3) -86.9(3) 33.4(3) -36.2(3) -95.6(3) 144.6(2) 23.3(3) 161.0(3) -79.5(3) 39.8(3) -45.0(3) 151.0(2) -89.5(3) 30.5(3) Experimenteller Teil D-H...A N(1)-D(1N1)...Cl(3)#1 N(2)-D(1N2)...Cl(3) N(2)-D(2N2)...N(4) N(2)-D(2N2)...N(3) N(2)-D(2N2)...Cl(5) N(3)-D(1N3)...Cl(4) N(3)-D(2N3)...O(1) N(4)-D(1N4)...Cl(2)#2 d(D-H) 0.82(4) 0.81(4) 0.98(4) 0.98(4) 0.98(4) 0.97(4) 0.84(4) 0.81(4) d(H...A) 2.61(4) 2.52(4) 1.89(4) 2.57(4) 2.96(4) 2.38(4) 1.91(4) 2.69(4) d(D...A) 3.377(3) 3.225(3) 2.721(4) 3.349(4) 3.609(3) 3.306(3) 2.747(4) 3.461(3) <(DHA) 157(3) 147(3) 141(3) 136(3) 124(3) 161(3) 178(4) 159(3) Symmetry transformations used to generate equivalent atoms: #1 -x-1,-y+1,-z #2 x+1,y,z 152 1,4,6,9-Tetramethyl-7,8-dideutero -2,3,7,8-tetra-azatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]tridec-2-en 14.6 mg (0.063 mmol) 22 werden mit 11.9 mg SnCl2 (0.063 mmol) in 1 ml entgastem 20%DCl für 1 h im Ultraschallbad beschallt. Dabei fällt 152 als gelbliches Pulver aus. Die Mutterlösung wird abpipettiert, der Feststoff wird in entgastem 20%-DCl gelöst. 1 H-NMR: (DCl-D2O, C6D6 (Kapillare)): δ = 2.56 [d, J5syn,5anti = J13syn,13anti = 16.9 Hz, 2 H, 5syn-H, 13syn-H], 2.20 [m, 1 H, 10-H*], 2.07 [m, 1 H, 12-H*], 1.92 [d, J5anti,5syn = J13anti,13syn = 16.9 Hz, 2 H, 5anti-H, 13anti-H], 1.78 [dd, 2 H, 11-H], 1.58 [s, 6 H, 6-C-CH3**, 9-C-CH3 **], 1.42 [s, 6 H, 1-C-CH3**, 4-C-CH3**]. - 240 - Experimenteller Teil 2+ D N N D N N D D 4 12 1 13 5 9 10 6 SnCl62- 11 ppm 13 4 0 C-NMR: 3 0 2 0 1 0 (DCl-D2O, C6D6 (Kapillare)): δ =89.5 (C-1, C-4), 65.0, 63.5 (C-6, C-9, C10), 39.7 (C-12), 39.1 (C-5, C-13), 45.6 (C-12), 39.0, 27.2 (CH3), 16.6 (C-11). 153 1,4,6,9-Tetramethyl-7,8-dideutero-2,3,7,8-tetra-aza-7,8-dideuterotetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]tridec-2-en 14.6 mg (0.063 mmol) 22 werden mit 11.9 mg SnCl2 (0.063 mmol) in 1 ml entgastem 20%DCl für 1 h im Ultraschallbad beschallt. Dabei fällt 152 als gelbliches Pulver aus. Die Mutterlösung wird abpipettiert, der Feststoff wird in 2 ml sorgfältig entgastem CD3OD/CD3ONa (pH = 10) aufgenommen, wobei amorphes Zinndioxid ausfällt. 1 H-NMR: (CD3OD): δ = 2.22 [d, J5syn,5anti = J13syn,13anti = 15.6 Hz, 2 H, 5syn-H, 13synH], 1.71 [dt, J10,11 = 3.3 Hz, J10,12 = 1.3 Hz, 1 H, 10-H*], 1.63 [dd, J11,10 = 3.3 Hz, J11,12 = 2.7 Hz, 2 H, 11-H], 1.51 [d, J5anti,5syn = J13anti,13syn = 15.6 Hz, 2 H, 5anti-H, 13anti-H], 1.44 [dt, J12,11 = 2.7 Hz, J12,10 = 1.3 Hz, 1 H, 12- 241 - Experimenteller Teil H*], 1.38 [s, 6 H, 6-C-CH3**, 9-C-CH3 **], 1.16 [s, 6 H, 1-C-CH3**, 4-CCH3 **]. D 13 9 N N D N N 4 12 1 6 10 5 11 ppm 13 4 0 C-NMR: 3 0 2 0 1 0 (CD3OD, C6D6 (Kapillare)): δ = 94.1 (C-1, C-4), 65.7 (C-6, C-9), 51.6 (C10), 42.5 (C-5, C-13), 40.2 (C-12), 30.6, 28.8 (CH3), 19.3 (C-11). 172 1,7-Dimethyl-10,10-tetramethylen-8,9-diazatricyclo [5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-ol Zu einer Lösung von 400 mg (3.5 mmol) SeO2 in 15 ml Dioxan und 2 ml Wasser werden 680 mg KH2PO4 und 680 mg (3.15 mmol) 164 gegeben. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht zum Rückfluß erhitzt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (2 g) adsorbiert und an Kieselgel (h = 20 cm, ∅ = 2.5 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. - 242 - Experimenteller Teil Ausbeute: 500 mg (2.15 mmol) (68% d. Theorie), farblose Kristalle. N N 6 4 7 10 1 2 C14H20N2O Exact Mass: 232,16 Mol. Wt.: 232,32 C. 72,38; H. 8,68; N. 12,06; O. 6,89 5 3 OH Schmelzpunkt: 83°C (Ethylacetat). Rf: 0.4 (Ethylacetat; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.86 [ddd, J5,4 = 5.7 Hz, J5,6 = 2.2 Hz, J5,3 = 1.1 Hz, 1 H, 5-H], 5.61 [ddd, J4,5 = 5.7 Hz, J4,6 = 2.2 Hz, J4,3 = 2.2 Hz, 1 H, 4-H], 4.59 [ddd, J3,2 = 2.1 Hz, J3,4 = 2.2 Hz, J3,5 = 1.1 Hz, 1 H, 3-H], 3.13 [ddd, J6,2 = 7.4 Hz, J6,5 = 2.2 Hz, J6,4 = 2.2 Hz, 1 H, 6-H],2.46 [dd, J2,3 = 2.1 Hz, J2,6 = 7.4 Hz, 1 H, 2-H], 1.84 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.71 [s, 3 H, C-7-CH3], 1.54 – 1.14 [m, 8 H, (CH2)4] H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 135.7 (C-4), 132.5 (C-5), 90.6 (C-7), 90.4 (C-1), 74.9 (C-3), 70.9 (C-10), 57.9 (C-2), 56.9 (C-6), 27.7, 26.8, 26.4, 26.0 (CH2), - 243 - Experimenteller Teil 12.8, 12.4 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 233 [M + H+] (25), 151 (100). IR (KBr): ν~ = 1034, 1013, 770, 729 cm-1 173 1,7-Dimethyl-10,10-tetramethylen-8,9-diazatricyclo [5.2.1.02,6]deca-4,8-dien-3-on Zu einer Lösung von 300 mg (1.3 mmol) 172 in 50 ml Methylenchlorid werden 836 mg (2.2 mmol, 1.6 Äquivalente) PDC und 2 Spatel Molsieb 3 Å gegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 6 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird an Kieselgel filtriert, das Rohprodukt wird an Kieselgel (2 g) adsorbiert und an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 2 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 228 mg (0.99 mmol) (76% d. Theorie), farbloser Feststoff. N N 6 5 4 7 10 1 2 3 O C14H18N2O Exact Mass: 230,14 Mol. Wt.: 230,31 C. 73,01; H. 7,88; N. 12,16; O. 6,95 Schmelzpunkt: 103°C (Zersetzung) (Ethylacetat). Rf: 0.3 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1; KMnO4). 1 (CDCl3,TMS): δ = 7.49 [dd, J5,4 = 5.8 Hz, J5,6 = 2.7 Hz, 1 H, 5-H], 5.95 [dd, J4,5 = 5.9 Hz, J4,6 = 1.7 Hz, 1 H, 4-H], 3.12 [ddd, J6,2 = 5.2 Hz, J6,5 = 2.7 Hz, J6,4 = 1.7 Hz, 1 H, 6-H], 2.51 [d, J2,6 = 5.2 Hz, 1 H, 2-H], 1.91 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.80 [s, 3 H, C-7-CH3], 1.18 – 1.22, 1.40 – 1.60 [m, 8 H, (CH2)4]. H-NMR: - 244 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 206.1 (C-3), 160.0 (C-5), 137.1 (C-4), 95.0 (C-1), 92.0 (C-7), 72.3 (C-10), 51.8 (C-2), 51.3 (C-6), 27.9, 26.9, 26.4, 26.0 (CH2), 12.2, 11.9 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 248 [M + NH4+](13), 231 [M + H+](29), 151 (100). IR (KBr): ν~ = 2957, 2933, 2863, 1701, 1458, 1380, 1182, 1182, 791 cm-1. 173 1-Chlor-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]trideca-2,7-dien 20 mg (0.11 mmol) 20 und 15 mg (0.11 mmol) NCS werden in 25 ml CHCl3 gelöst und für 5 d bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 18cm, ∅ = 1 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 13.7 mg (0.065 mmol) (59% d. Theorie), farblose Kristalle. - 245 - Experimenteller Teil N 6 5 N N N 9 10 4 12 1 C9H11ClN4 Exact Mass: 210,07 Mol. Wt.: 210,66 13 C. 51,31; H. 5,26; Cl. 16,83; N. 26,60 Cl 11 Schmelzpunkt: 114°C (Zersetzung unter Schwarzfärbung) (Ethylacetat). Rf: 0.25 (Ethylacetat; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.12 [ddd, J4,5-Hsyn = 1.6 Hz, J4,5-Hanti = 7.0 Hz, 1 H, 4H], 5.06 [ddd, J9,13-Hsyn = 1.6 Hz, J9,13-Hanti = 7.8 Hz, 1 H, 9-H], 4.93 [dd, 1 H, 6-H], 3.97 [dd, J13-Hsyn,13-Hanti = 15.6, J13-Hsyn,9 = 1.6, Hz, 13-Hsyn], 3.12 [ddd, J5-Hsyn,4 = 1.6 Hz, J5-Hsyn, 5-Hanti = 16.0 Hz, 1 H, 5-Hsyn], 2.38 [m, 1 H, 12-H], 2.23 [dd, J13-Hanti,9 = 7.8 Hz, 1 H, 13-Hanti], 2.20 – 2.25 [m, 1 H, 10H], 1.91 [ddd, J5-Hanti,4 = 7.0 Hz, J5-Hanti,5-Hsyn = 16.0 Hz, 1 H, 5-Hanti], 1.85 [ddd, J11*,11** = 16.0 Hz, 1 H, 11*-H], 1.67 [ddd, J11**,11* = 16.0 Hz, 1 H, 11*-H]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: MS (CI): 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ =105.6 (C-1), 86.5, 86.3, 84.8 (C-4, C-9, C-6), 35.4 (C-12), 29.5 (C-13), 22.6 (C-10), 18.9 (C-5), 16.1 (C-11). m/z (%) (NH3): 230 (33), 229 (13), 228 [M+NH4+] (100), 211 [M+H+] (4), - 246 - Experimenteller Teil 194 (6), 177 (20). IR (KBr): ν~ = 2928, 2847, 1552, 1427, 1253. cm-1 174 5-Hydroxy-1,7,10,10-tetramethyl -8,9-diazatricyclo4-oxa[5.2.1.02,6] dec-8-en-3-on 200 mg (0.79 mmol) 41 werden in 30 ml H2O suspendiert und nach Zugabe von 30 mg konz. H2SO4 bis zum vollständigen Umsatz unter Rückfluß erhitzt (ca. 10 min). Nach Abkühlen auf Raumtemperatur gibt man 15 ml Aceton und 300 mg CrO3 zu und rührt für 5 Tage. Danach versetzt man mit 10 ml Isopropanol und rührt noch eine Stunde. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer ca. 40 ml eingeengt und dreimal mit CH2Cl2 (je 20 ml) extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter NatriumcarbonatLösung gegenextrahiert, über Na2SO4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 15 cm, ∅ = 1.5 cm) mit Cyclohexan/Ethylacetat 1:1 chromatographiert. Ausbeute: 114 mg (0.51 mmol) (65% d. Theorie), farblose Kristalle. + 121 15 mg (0.7 mmol). N N 10 2 1 7 6 O 3 O 5 OH C11H16N2O3 Exact Mass: 224,12 Mol. Wt.: 224,26 C. 58,91; H. 7,19; N. 12,49; O. 21,40 Schmelzpunkt: 169°C (Zersetzung) (Cyclohexan/Ethylacetat). Rf: 0.18 (Cyclohexan/Ethylacetat 1 :1; CuCl2). 1 (CDCl3,TMS): δ = 5.57 [dd, J5,OH = 4.4 Hz, J5,6 = 1.5 Hz, 1 H, 5-H], 4.28 [d, JOH,5 = 4.4 Hz, 1 H, OH], 3.06 [d, J2,6 = 8.5 Hz, 1 H, 6-H], 2.76 [dd, J6,2 = 8.5 Hz, J6,5 = 1.5 Hz, 1 H, 6-H], 1.86 [s, 3 H, C-1-CH3], 1.78 [s, 3 H, C-7-CH3], 0.83 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.49 [s, 3 H, C-10CH3(syn)]. H-NMR: - 247 - Experimenteller Teil ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 174.1 (C-3), 96.1 (C-5), 93.2 (C-1), 90.0 (C-7), 60.2 (C10), 52.0 (C-6), 48.9 (C-2), 17.1, 15.4, 11.3 , 10.9 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3, Isobutan): 242 [M + H+](100), 225 [M+](20), 214 (37). IR (KBr): ν~ = 3700 – 3100, 2978, 2933, 2879, 1738, 1446, 1384, 1203, 1446, 1150, 947, 898, 659 cm-1. 175 1,7,10,10-Tetramethyl-8,9-diazatricyclo[5.1.2.02,6]dec-8-ene-3,4,5-triol 65 mg (0.32 mmol) 110 werden in 6 ml Aceton/Wasser 5:1 gelöst und mit 0.2 ml einer Lösung von OsO4 in tert-Butanol (5 mg/ml) versetzt. Nach Zugabe von 0.1 ml einer 60% wässrigen Lösung (0.59 mmol) N-Methyl-morpholinoxid wird für 25 d bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird mit 5 ml Isopropanol versetzt und für 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und das Rohprodukt im Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (h = 8 cm, ∅ = 1 cm) mit Ethylacetat chromatographiert. Ausbeute: 53 mg (0.22 mmol) (69 % d. Theorie), farblose Kristalle. - 248 - Experimenteller Teil N N 10 3 2 1 7 6 C12H20N2O3 Exact Mass: 240,15 Mol. Wt.: 240,30 C. 59,98; H. 8,39; N. 11,66; O. 19,97 4 OH 5 OH OH Schmelzpunkt: 170°C Zersetzung (Ethylacetat). Rf: 0.15 (Ethylacetat; CuCl2). 1 (CD3OD,TMS): δ = 3.60 [m, 3 H, 3-H, 4-H, 5-H], 2.64 [dd, 2 H, 2-H, 6-H], 1.67 [s, 6 H, C-1-CH3,C-7-CH3], 0.85 [s, 3 H, C-10-CH3(anti)], 0.43 [s, 3 H, C-10-CH3(syn)]. H-NMR: ppm 13 8 0 C-NMR: 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 (CDCl3,TMS): δ = 91.7 (C-1, C-7), 79.2 (C-4), 71.3 (C-3, C-5), 62.1 (C10), 57.1 (C-2, C-6), 49.8 (C-4) 17.2, 16.1, 11.9 (CH3). MS (CI): m/z (%) (NH3): 241 [M + H+] (100), 230 (8), 125 (36). IR (KBr): ν~ = 3500- 3300, 2920, 1660, 1446, 1293, 1219, 1141, 1138, 1105, 1059, 857 cm-1. - 249 - Experimenteller Teil 15 N-22 1,4,6,9-Tetramethyl-2,3,7,8-tetraazatetracyclo[7.3.1.04,12.06,10]tridecan H H H H Zu 250 mg (1.89 mmol) 15N15 15 15 15 N N Hydraziniumsulfat in 10 ml H2O wurde N N H2SO4 eine Lösung von 465 mg (1.89 mmol) H H H H BaCl2·2 H2O in 10 ml H2O getropft. Der feste Niederschlag wurde ab zentrifugiert, aufgeschlämmt mit 10 ml H2O, nochmal zentrifugiert. Die vereinten Lösungen wurden im Rotationsverdamper eingeengt. Der feste Rückstand wurde mit 2.5 Äquivalenten Natriummethanolat in Methanol gelöst. Vorschrift: O. Cullmann, Diplomarbeit, Universität Freiburg i. Br., 1994. Ansatz: 0.75 mmol 17, 1.89 mmol 15N-Hydrazin in Methanol. H H3C O H 2 15 N H O H 15 15 15 N H H3C N 15 N 15 N NH CH3 CH3 15 17 N-18 Vorschrift: O. Cullmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1997. Ansatz: 0.75 mmol 15N-18, 3.75 mmol Benzolsulfonyl-chlorid. PhO2S H 15 15 H3C N 15 N 15 N 15 NH 15 2 PhSO2Cl H3C N 15 N N N SO Ph 2 CH3 CH3 15 15 15 N-18 - 250 - N-26 Experimenteller Teil Vorschrift: O. Cullmann, Dissertation, Universität Freiburg i. Br., 1997. Ansatz: 0.5 mmol 15N-18, 1.5 mmol CeCl3, 2 x 1.25 mmol MeLi in Diethylether. PhO2S 15 15 H3C N N 15 15 N 15 N SO Ph 2 15 H3C CH3 15 N N 15 15 N CH3 CH3 H3C 15 N-26 N N-22 CI (NH3) Massenspektrum von 15N-22 (230°C, 240eV) m/z (%): 254[M+NH4+](26), 237[M + H+](100). 15 N-NMR: (CD3NO2*): δ = 491.7 Li215N22: siehe Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Herstellung von Bisdiazen-Dianionen. Apparatur mit angesetztem NMR-Röhrchen WILMAD (5 mm, Ultra-Imerial 507-PP). Ansatz: 0.25 mmol. 15 N-NMR: (THF-D8,CD3NO2†): δ = 247.5 * CD3NO2 als interner Standard (380.23 ppm). † CD3NO2 als externer Standard (380.23 ppm). - 251 - 8. Anhang 8. Anhang N 49 N N N 1 0 0 -1 I [µA] I [µA] -2 -3 -1 0,1 V/s 0,1 V/s -4 -2 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,0 -2,5 -2,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] 2 1 1 0 0 -1 -1 -3 I [µA] I [µA] -2 1 V/s -4 -2 -3 -5 -6 -4 1 V/s -7 -8 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] 5 10 5 0 0 I [µA] I [µA] -5 -5 -10 -10 10 V/s 10 V/s -15 -15 -20 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -4,0 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 252 - -0,5 0,0 0,5 8. Anhang N 45 N N N 0,0 0 I [µA] I [µA] -0,5 -1,0 0,1 V/s 0,1 V/s -1 -1,5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -0,5 0,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 2 1 1 0 -1 -1 I [µA] I [µA] 0 1 V/s -2 1 V/s -2 -3 -3 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1,5 -1,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 5 3 2 1 0 0 -1 I [µA] I [µA] -2 -5 -3 -4 10 V/s -5 10 V/s -6 -7 -8 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 253 - -1,0 -0,5 0,0 8. Anhang N 22 N N N 0 0 -1 0,1 V/s I [µA] I [µA] -2 -3 0,1 V/s -1 -4 -5 -2 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -4 -3 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2 -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 -5 I [µA] I [µA] 0 1 V/s 1 V/s -10 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -4 0,5 -3 -2 -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] 10 5 5 0 0 I [µA] I [µA] -5 -10 10 V/s -5 -15 10 V/s -20 -10 -25 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -4 -3 -2 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 254 - -1 0 8. Anhang N 131 N N N 0 I [µA] I [µA] 0 -1 0.1 V/s 0.1 V/s -5 -2 -3 -2 -1 0 -3 -2 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 I [µ A] I [µA] 0 1 V/s -3 -2 -1 1 V/s 0 -3 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2 -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 I [µA] I [µ A] 0 -10 10 V/s 10 V/s -10 -20 -3 -2 -1 -3 0 -2 -1 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 255 - 0 8. Anhang 132 N N N N 0 I [µ A] I [µA] 0 0.1 V/s -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -3,5 -3,0 -2,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 I [µA] -3,5 0.1 V/s 1 V/s -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 20°C - 256 - -0,5 0,0 0,5 8. Anhang 133 N N N N 0 I [µA] I [µA] 0 -1 0.1 V/s -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 0.1 V/s -0,5 -1 0,0 -3,5 -3,0 -2,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -1,0 -0,5 0,0 -1,0 -0,5 0,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 1 0 0 I [µA] I [µA] -1 -2 1 V/s -3 -1 1 V/s -2 -4 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 -3,5 0,0 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 I [µA] I [µA] 0 10 V/s 10 V/s -10 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 257 - 8. Anhang N 130 N 0 0 -1 0,1 V/s I [µA] I [µA] -2 -3 0,1 V/s -1 -4 -5 -2 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -4 -3 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2 -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 -5 I [µA] I [µA] 0 1 V/s 1 V/s -10 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -4 0,5 -3 -2 -1 0 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] 10 5 5 0 0 I [µA] I [µA] -5 -10 10 V/s -5 -15 10 V/s -20 -10 -25 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -4 -3 -2 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 258 - -1 0 8. Anhang N 109 N 1 0 0 I [µA] I [µA] -1 0,1 V/s -2 -5 0,1 V/s -3 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 -3,0 -2,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] 5 0 0 I [µA] I [µA] -5 1 V/s -5 -10 1 V/s -15 -10 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 0 I [µA] -10 10 V/s -20 -30 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 E (vs. Ag/AgCl) [V] -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C - 259 - -0,5 0,0 0,5 8. Anhang N 41 N O OCH3 OCH3 0 0 I [µA] I [µA] -1 0,1 V/s 0,1 V/s -2 -1 -3 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 -3,5 0,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] 0 -1 I [µA] I [µA] 0 1 V/s 1 V/s -2 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -3,5 -3,0 -2,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] 5 0 I [µA] I [µA] 0 10 V/s -5 10 V/s -10 -5 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 -4,0 -3,5 -3,0 -2,5 -2,0 -1,5 E (vs. Ag/AgCl) [V] E (vs. Ag/AgCl) [V] Raumtemperatur - 30°C -1,0 -0,5 0,0 0,5 Si tacuisses, philosophus mansisses. - 260 -