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Aktion Zahnfreundlich e.V.
Partner der Bundeszahnärztekammer
IDS 2015: Halle 11.2 Gang O/P Stand 50/59
Fitmachende Ernährung und fitte Zähne – passt beides zusammen?
Gesundheitswissenschaftler empfiehlt Schokotrunk für die Schulverpflegung
Berlin/Köln 12.03..2015 Mit der klaren Empfehlung, Kindern zum Schulfrühstück auch einen
Schokotrunk anzubieten, sorgte Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Günter Eissing von
der Technischen Universität Dortmund auf einer Pressekonferenz der Aktion
Zahnfreundlich e. V. anlässlich der Internationalen Dental Schau in Köln zunächst für
ungläubiges Staunen. Warum trotz Zucker nicht nur die Zähne fit bleiben, sondern der
gesüßte Kakao auch die mentale Leistung von Kindern signifikant fördert, belegte dann
Prof. Dr. Stefan Zimmer, 1. Vorsitzender der Aktion Zahnfreundlich und Leiter der
Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin an der Universität
Witten/Herdecke, gemeinsam mit dem Lehrstuhlinhaber für Gesundheitsförderung und
Verbraucherbildung. Die von ihnen präsentierten Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen
Studie können dazu anregen, die Zusammensetzung eines (zahn)gesunden Schulfrühstücks
neu zu überdenken.
Passend zum Schwerpunktthema „Prophylaxe“ der Kölner Fachmesse stellte die Aktion
Zahnfreundlich die Frage „Fitmachende Ernährung und fitte Zähne – passt beides
zusammen?“ in den Mittelpunkt ihrer Presseveranstaltung. „Es passt“, betonen
Zahnmediziner Prof. Dr. Stefan Zimmer und Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Günter
Eissing. Ihre neuen Erkenntnisse zu einem Schulfrühstück, das Kopf und Zähne fit hält,
belegten sie mit den Ergebnissen aktuell durchgeführter wissenschaftlicher Studien. In
diesen konnte einerseits eine signifikante Verbesserung der mentalen Leistung von
Schulkindern durch ein gesundes Frühstück mit einem Schokotrunk nachgewiesen und
andererseits festgestellt werden, dass dieses Frühstück – trotz Zucker im Kakao – den
Zähnen nicht mehr schadet als wenn es statt mit Kakao mit Mineralwasser getrunken wird.
Geistige Leistung von Grundschülern
Welchen Einfluss besitzen einzelne Lebensmittel auf die geistige Leistungsfähigkeit von
Schülern? Dieser Frage ging die Professur für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung
der TU Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Eissing in einer Untersuchung an
vier Dortmunder Grundschulen mit insgesamt 420 Schülern der dritten und vierten Klassen
nach. Dabei wurden folgende Lebensmittel untersucht:
1. Ein ausgewogenes Frühstück (Vollkornbrot mit Käse- oder Geflügelwurstbelag, Obst und
Gemüse, Milch oder Schokomilch, Mineralwasser)
2. Obst und Gemüse (100 g, bestehend aus Banane, Apfel und Cherry-Tomate)
3. Schokomilch (250 ml mit 1,5 % Fettgehalt)
4. Studentenfutter (50 g, bestehend aus Rosinen und verschiedenen Nussarten)
Die Untersuchungen wurden in drei aufeinanderfolgenden Wochen durchgeführt. Sie
begannen in der ersten Woche mit einer Einführung, in den nachfolgenden beiden Wochen
fanden die Tests in unterschiedlicher Reihenfolge im nüchternen Zustand oder mit dem
Verzehr der Testlebensmittel statt. Der Verzehr erfolgte in der ersten großen Pause, in der
vierten Unterrichtsstunde schlossen sich zwei Tests an: KAI, der Kurztest allgemeine
Intelligenz und der Konzentrationstest KT 3-4.
Prof. Eissing zu den Untersuchungsergebnissen: „Gegenüber dem nüchternen Zustand ergab
sich in beiden Tests eine signifikante Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit bei dem
Lebensmittel Schokomilch. Dies war auch der Fall, wenn die Schüler zu Hause morgens
gefrühstückt hatten. Eine signifikante Verbesserung ergab sich auch bei dem ausgewogenen
Frühstück.“
Während das letztgenannte Ergebnis auch schon bei einer früheren Untersuchung aufgezeigt
werden konnte, sind die Ergebnisse der jetzt durchgeführten Studie neu: Danach führte der
Verzehr von 100 g Obst und Gemüse zu keinerlei Verbesserung der geistigen
Leistungsfähigkeit und auch das Studentenfutter zeigte keine signifikanten Verbesserungen.
Das Fazit des Gesundheitswissenschaftlers: „Kakao wird von Kindern bevorzugt, was auf die
Süßpräferenz zurückzuführen ist und sich auch nicht durch pädagogische Maßnahmen
verändern lässt. Daher ist das Angebot von Kakao in Grundschulen zu bevorzugen.“
Kopf vers. Zähne?
Dass ein ausgewogenes Frühstück durchaus kompatibel mit der Forderung nach einem
zahngesunden Schulfrühstück sein kann, wies Prof. Dr. Stefan Zimmer mit seinen
Untersuchungen in der pH-Telemetriestation der Universität Witten/Herdecke nach:
Dort wurde nach den Regularien der Testung für die Verleihung des Zahnfreundlich-Logos die
Kariogenität eines Schulfrühstücks mit Mineralwasser mit dem gleichen Frühstück, aber einem
zuckerhaltigen Schokotrunk anstelle des Wassers, verglichen. Das Frühstück bestand aus Apfel und
einem Vollkornbrot mit Putensalami. Die Messung der Säureproduktion in der Zahnplaque während
und nach dem Frühstück, die für beide Frühstücke jeweils an den gleichen vier Probanden
durchgeführt wurde, zeigte keine zusätzliche kariesfördernde Wirkung durch den Schokotrunk. Daher
ist aus zahnmedizinischer Sicht nichts gegen ein gesundes Schulfrühstück mit Schokotrunk
einzuwenden.
Generell ist es natürlich richtig, dass Zahnmediziner auf kariogene Lebensmittel hinweisen und die
Bevölkerung entsprechend beraten. Es muss jedoch auch die Wirkung eines Lebensmittels auf den
Gesamtorganismus berücksichtigt werden. Leider ist nicht jedes Lebensmittel, das gut für unseren
Körper ist, auch gut für die Zähne. Deshalb müssen Ernährungswissenschaftler und Zahnmediziner
eng zusammen arbeiten, um die Bevölkerung nicht durch widersprüchliche Aussagen zu verwirren.
Vielmehr müssen Ernährungsempfehlungen gegeben werden, die auf der vernünftigen Abwägung
von Vor- und Nachteilen für die Gesamtgesundheit des Menschen basieren. Im vorliegenden Falle
musste diese zugegebenermaßen nicht immer einfache Abwägung aber gar nicht getroffen werden,
denn der Schokotrunk führte innerhalb des Gesamtfrühstücks nicht zu einer höheren bakteriell
bedingten Säurebelastung als das Vergleichsfrühstück mit Mineralwasser.
((Zeichen: 5.885))
AZeV 3.2015_2
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Stefan Zimmer
1.Vorsitzender der Aktion Zahnfreundlich e. V.
Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und
Präventivzahnmedizin
Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Straße 50
D - 58448 Witten
Tel.: 02302 / 926 663
Fax: 02302 / 926 661
[email protected]
Univ.-Prof. Dr. Günter Eissing
Technische Universität Dortmund
Fak. 14 – Professur für
Gesundheitsförderung und
Verbraucherbildung
Emil-Figge-Str. 50
D-4427 Dortmund
Tel.: 0231 / 755 2805
Fax: 0231 / 755 2801
[email protected]
Aktion Zahnfreundlich e. V.
Hedi von Bergh
Pressestelle
Danckelmannstr. 9 /
Eingang Christstr. 29a
14059 Berlin
Tel. 030 / 30 12 78 85
Fax. 030 / 30 12 78 84
[email protected]
www.zahnfruendlich.de
Über die Aktion Zahnfreundlich e. V.
Die Aktion Zahnfreundlich e. V. ist ein gemeinnützig arbeitender Verein. Zu ihm gehören über 650
persönliche Mitglieder (Wissenschaftler, Zahnärzte, Ärzte, Erzieher, Ernährungsberater,
Prophylaxefachkräfte, Vertreter der Krankenkassen, Privatpersonen) Hersteller zahnfreundlicher
Produkte, Partner-Unternehmen aus dem Zahn- und Mundpflegebereich und Fördermitglieder.
Gemeinsames Ziel und satzungsgemäßer Zweck des 1985 gegründeten Vereins sind: Aufklärung der
Öffentlichkeit über die Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit und Ernährung, Verbesserung der
Mundgesundheit und Förderung zahnfreundlicher Ernährungsgewohnheiten. 1. Vorsitzender ist
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde und Prodekan der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, AlfredHerrhausen-Str. 50, D-58448 Witten.
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