Sieben Richtlinien für gesunde Zähne! Die richtige Putztechnik Gesund essen... auch für die Zähne 2 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne D amit die Zähne ein Leben lang gesund bleiben, sollte das richtige Verhalten schon im frühen Kindesalter erlernt werden. Die tägliche Pflege von Zähnen und Zahnfleisch hat einen positiven Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand: keine Probleme beim Kauen, keine Zahnschmerzen, eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen und ein besseres Wohlbefinden. Kleine tägliche Rituale reichen schon aus, um die Zähne gesund zu erhalten. Diese Broschüre zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit Hilfe von sieben Richtlinien Ihre Mundhygiene im Griff haben. Sie enthält ebenfalls ein Kapitel über die Zahnpflege angepasst an jedes Alter. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 1. Wählen Sie die richtige Zahnbürste Z ahnbürsten gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben für jedes Alter (Baby, Kinder, Jugendliche, Erwachsene,…). Ihr Zahnarzt kann Ihnen helfen, eine Zahnbürste zu finden, die für Sie geeignet ist. Tipps für eine gute Zahnbürste • Ein kleiner Bürstenkopf, damit alle Zähne leicht erreicht werden können; • Weiche Kunststoffborsten, die das Zahnfleisch und den Zahnschmelz nicht schädigen; • Ein Bürstenstiel mit einem guten Griff. Nicht vergessen! • Waschen Sie Ihre Zahnbürste nach dem Gebrauch unter fließendem Wasser aus; • Lassen Sie die Zahnbürste mit dem Kopf nach oben trocknen: • Teilen Sie Ihre Zahnbürste nicht mit anderen; • Wechseln Sie die Zahnbürste alle 3 Monate oder eher, wenn nötig. Eine elektrische Zahnbürste? In einigen Fällen kann sie sehr nützlich sein. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt darüber. Vermeiden Sie jedoch batteriebetriebene Zahnbürsten. Diese sind oft nicht sehr leistungsfähig und deshalb nicht sehr wirksam. Eine elektrische Zahnbürste ist jedoch kein „Wunderwerkzeug“. Wenn eine Handzahnbürste richtig benutzt wird, erfüllt sie genau so gut ihren Zweck. 3 4 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 2. Bevorzugen Sie eine fluoridhaltige Zahncreme U m Karies vorzubeugen wird empfohlen, die Zähne täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme zu putzen. Fluorid hilft, den Zahnschmelz hart und widerstandsfähiger zu machen. Somit reagieren die Zähne weniger empfindlich auf Säureberührungen und es entstehen seltener Löcher und Karies. Im Handel werden unzählige verschiedene Zahncremes angeboten. Bei der Auswahl des Produktes sollte man auf die Fluoridmenge achten, die in der Creme enthalten ist. Diese sollte dem Alter angepasst sein. Empfohlener Fluoridgehalt Für jedes Alter wird eine bestimmte Fluoridkonzentration empfohlen. Die Menge wird in ppm (parts per milion) ausgedrückt und im Normalfall auf der Verpackung angegeben. • Bis 2 Jahre: 500 - 1000 ppm • Zwischen 2 und 6 Jahren: 1000 - 1450 ppm • Ab 6 Jahre: 1450 ppm Und was ist mit den Zahncremes „all-in-one“? Manche Zahncremes enthalten „therapeutische“ Zusätze zum Beispiel um die Bildung von Zahnbelag zu verlangsamen, um Zahnfleischentzündungen oder Zahnsteinbildung vorzubeugen oder um empfindliche Zähne zu schützen. Ihre Wirksamkeit konnte jedoch bislang nicht nachgewiesen werden. Besonders bleichende Zahncremes sollten mit Vorsicht benutzt werden, denn diese Produkte können zwar den gewünschten Effekt bringen, sie können aber auch die Oberfläche der Zähne beschädigen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt um Rat. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 5 3. Auf die richtige Putztechnik kommt es an! D as Zähneputzen lässt wenig Raum zur Improvisation. Am besten eignen Sie sich eine einfache, routinierte Putztechnik an, die alle Zahnbereiche mit einschließt. Das Schwerste zuerst: Fangen Sie mit den Zahninnenflächen an, danach putzen Sie die äußeren Flächen und zum Schluss die Kauflächen. Für individuellere Putztipps wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. Zahnaußenflächen und Zahnfleischrand Halten Sie die Zahnbürste schräg zum Zahnhals (Die Borsten müssen das Zahnfleisch berühren) und machen Sie nur winzige Bewegungen sodass die Borsten sich kaum bewegen. Drücken Sie die Borsten vorsichtig in die Zahnzwischenräume. Anschließend säubern Sie die äußeren Zahnflächen indem Sie kleine kreisförmige Bewegungen machen. Die Zahninnenflächen Um die Zahninnenflächen der vorderen Zähne putzen zu können, halten Sie die Zahnbürste senkrecht und bewegen Sie diese nach oben und unten. Die Kauflächen Die Kauflächen werden ebenfalls mit Hin- und Her-Bewegungen gesäubert. Spucken Sie anschließend die Zahncreme aus und spülen Sie den Mund nur einmal mit Wasser. So bleibt noch Fluorid an den Zähnen haften und schützt diese während einigen Stunden vor Karies. 6 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 4. Die Zahnzwischenräume nicht vergessen! N ach dem Zähneputzen können sich immer noch Essensreste und Zahnbelag in den Zahnzwischenräumen befinden. Diese Stellen eignen sich hervorragend für die Vermehrung von Bakterien und begünstigen die Entstehung von Karies. Kleine Hilfsmittel für die Zahnzwischenräume können Abhilfe verschaffen. Sie sollten mindestens einmal pro Tag benutzt werden. Welche Hilfsmittel? • Mit Zahnstochern können Sie die Essensreste in den größeren Zahnzwischenräumen entfernen. • Etwas Übung erfordert das Säubern mit Zahnseide, was aber sehr nützlich ist um den Belag zwischen den Zähnen zu entfernen. • Kleine Bürsten eignen sich sehr gut zum Entfernen von Essensresten zwischen den Zähnen. Sie sind ebenfalls ein geeignetes Hilfsmittel für Personen, die ein Gebiss tragen. Ihr Zahnarzt kann Ihnen helfen die Hilfsmittel richtig einzusetzen. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne Zahnbelag und Zahnstein Zahnbelag ist eine weißliche, dickflüssige Schicht, die sich kontinuierlich auf den Zähnen bildet. Je mehr Zahnbelag entsteht, desto mehr Zucker können Bakterien in Säure umwandeln, was wiederum Karies verursacht. Wenn der Belag nicht regelmäßig entfernt wird, verhärtet er und wird zu Zahnstein. Zahnstein ist eine harte, gelbliche oder bräunliche Schicht am Zahnfleischrand, die nicht durch Zähneputzen entfernt werden kann. Um ernste Probleme wie Zahnfleischentzündungen zu vermeiden, sollten Sie den Zahnstein regelmäßig von Ihrem Zahnarzt entfernen lassen. Karies Karies ist eine Zahnerkrankung und wird auch als Zahnfäule bezeichnet. Bakterien, die den Mund besiedeln, ernähren sich von Zucker, der in den Speiseresten enthalten ist. Bei der Nahrungsaufnahme wandeln sie den Zucker in Säure um. Die Säure wiederum greift den Zahnschmelz an. Wenn der Zahnschmelz porös geworden ist, können die Bakterien in den Zahn eindringen. Es bilden sich bräunliche oder schwarze Verfärbungen. Wird die Karies nicht behandelt, kann sie den Zahn zerstören. 7 Einige Tipps um Zahnbelag und Zahnstein vorzubeugen Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal am Tag gründlich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme und befreien Sie auch die Zahnzwischenräume von Zahnbelag. Versuchen Sie sich „zahnfreundlich“ zu ernähren, indem Sie so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen. Gehen Sie mindestens einmal jährlich (idealerweise zweimal) zum Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung und für eine professionelle Zahnreinigung. 8 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 5. Putzen Sie mindestens zwei Minuten…zwei Mal pro Tag U m die Zähne gesund zu halten, sollten Sie sie mindestens zweimal täglich putzen, idealerweise nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen, und wenn nötig auch nochmal im Laufe des Tages. Eine gründliche Reinigung dauert in der Regel zwei bestenfalls drei Minuten, egal ob mit einer Hand- oder Elektrozahnbürste. Einige nützliche Tipps • Benutzen Sie eine Stoppuhr beim Zähneputzen. Sie werden feststellen, dass 3 Minuten länger dauern als gedacht. • Abends nach dem Zähneputzen sollten Sie nichts mehr essen und auch keine zuckerhaltigen Getränke mehr zu sich nehmen. • Der Verzehr von Fruchtsäften oder stark säurehaltigen Früchten greift den Zahnschmelz an. Danach sollten Sie 1-2 Stunden mit dem Zähneputzen warten, damit sich der Mineralschutzschild wieder aufbauen kann. • Haben Sie keine Möglichkeit die Zähne nach jeder Mahlzeit zu putzen? Zuckerfreier Kaugummi mit Xylitol ersetzt zwar nicht das Zähneputzen, er kann jedoch trotzdem hilfreich sein. Durch das Kauen wird der Speichelfluss angeregt, was für einen natürlichen Kariesschutz sorgt. Schlechter Atem Zahnbelag, Zahnfleischprobleme und Karies sind oft Ursache für schlechten Atem. Ebenso können auch die Reduzierung von Speichelbildung bedingt durch die Einnahme von Medikamenten, der Verzehr bestimmter Lebensmittel oder verschiedene Krankheiten (Magen- und Darmprobleme, Diabetes,…) einen schlechten Atem verursachen. Lassen Sie dieses Problem von Ihrem Zahnarzt untersuchen. Tipps für einen frischen Atem • Putzen Sie Ihre Zähne mehrmals am Tag und putzen Sie Ihre Zunge, besonders hinten; • Säubern Sie auch die Zahnzwischenräume (siehe S. 6); • Lassen Sie Ihren Mund und Ihr Zahnfleisch regelmäßig kontrollieren; • Tabak verursacht einen schlechten Atem. Dies könnte ein gutes Argument sein, sich das Rauchen abzugewöhnen. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 6. Gesund essen…auch für die Zähne! E rnährung und Zahnhygiene gehen Hand in Hand. Kalzium und Vitamin D stärken Knochen und Zähne. Die Nahrung kann jedoch auch negative Auswirkung auf die Mundgesundheit haben: Der in der Nahrung enthaltene Zucker wird von Bakterien in Säure umgewandelt. Der erhöhte Säuregehalt im Mund greift den Zahnschmelz an. Dadurch entsteht Karies. Es ist daher wichtig, diese Säureattacken einzuschränken. Tipps für die Reduzierung von Säureattacken • Nach dem Essen benötigen die Zähne eine gewisse Ruhezeit um sich von dem erhöhten Säuregehalt im Mund zu erholen. Lassen Sie deshalb mindestens zwei bis drei Stunden zwischen den Mahlzeiten und Imbissen vergehen. Fünf Mahlzeiten pro Tag reichen aus für eine ausgewogene Ernährung: drei Hauptmahlzeiten, eventuell eine Zwischenmahlzeit am Vormittag und eine nachmittags. Vermeiden Sie auf jeden Fall Knabbereien! • Milch und Milchprodukte können die Zähne vor Karies schützen, weil sie den Säuregehalt im Mund neutralisieren. Milch enthält zudem Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor, welche zur Festigkeit und Gesundheit der Zähne und Knochen beiträgt. • Trinken Sie viel Wasser (auch Kaffee oder ungesüßten Tee). Wasser ist ein wesentliches Element für eine ausgewogene Ernährung. • Vermeiden Sie den Verzehr von Einfachzucker (enthalten in Keksen, Gebäck, Limonaden, Alkohol, usw.) und bevorzugen Sie Früchte, Gemüse und Vielfachzucker wie stärkehaltige Lebensmittel (Brot, Nudeln, Reis, Müsli, usw.). 9 10 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 7. Besuchen Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt N eben der täglichen Zahnhygiene und einer gesunden Ernährung ist auch der Zahnbesuch unumgänglich, um die Zähne bei bester Gesundheit zu halten! Mindestens eine Kontrolle pro Jahr! Idealerweise lassen Sie Ihre Zähne einmal im Jahr von Ihrem Zahnarzt untersuchen. Bei Kindern werden zwei Besuche pro Jahr empfohlen. Während der Untersuchung stellt der Zahnarzt fest, ob Zahnprobleme vorhanden sind. Er gibt Ihnen außerdem Ratschläge zur Verbesserung Ihrer Zahnhygiene. Der Kontrollbesuch ist auch ein guter Moment für eine professionelle Zahnsteinentfernung. Damit der erste Zahnarztbesuch ohne Stress verläuft… Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte bestenfalls schon ab dem 2. Lebensjahr stattfinden. Nehmen Sie Ihr Kind mit, wenn Sie selbst zu einer Kontrolluntersuchung gehen (nicht bei einem langen und schwierigen Eingriff!). Lassen Sie ihm Zeit sich umzuschauen und alles spielerisch zu entdecken. Wenn das Kind möchte, kann es sich auf den großen Zahnarztstuhl setzen. Der Zahnarzt untersucht dann die Zähne mit Hilfe eines Spiegels. Es ist wichtig, dass das Kind sich wohlfühlt und Vertrauen zum Zahnarzt hat. Dies ist übrigens die Gelegenheit, Fragen über die Mundgesundheit Ihres Kindes zu stellen. Für Kinder bis 18 Jahre wird die Zahnvorsorge bis zum vollständigen Tarif erstattet (außer kieferorthopädische Behandlungen). Die „Zusätzlichen Dienste“ der Freien Krankenkasse beteiligen sich an den Kosten für kieferorthopädische Behandlungen: bis zu 250 € für die Behandlung „Erster Absicht“ und bis zu 800 € für die Behandlung für Jugendliche. Ausführliche Infos S. 14-15 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 11 Gut gepflegt in jedem Alter J edes Alter hat seine angepasste Zahnpflege. Schon im frühen Kindesalter ist es wichtig, das Zähneputzen zu einem täglichen Ritual zu machen. Gestalten Sie dieses so angenehm wie möglich. Milchzähne, die schon von Karies befallen sind, bieten einen schlechten Start für die bleibenden Zähne. Wenn ein Milchzahn zu früh ausfällt, besteht die Gefahr, dass die anderen Zähne sich verschieben und der nachwachsende Zahn zu wenig Platz hat. Deswegen ist es wichtig, auf seine Zähne zu achten - auch auf die Milchzähne! Mundpflege bei Säuglingen • Auch wenn Ihr Baby noch keine Zähne hat, ist eine gute Mundhygiene wichtig. • Zu vermeiden: Schnuller in Honig tauchen; Flaschen mit Zuckerwasser oder Schokoladenmilch, usw. Der Zucker bleibt weiterhin im Mund vorhanden und kann den sogenannten Flaschenkaries verursachen. Besonders die vorderen Zähne sind dafür sehr anfällig. Mundpflege bei Babys und Kleinkindern • Ab dem ersten Zahndurchbruch muss mit der Zahnpflege begonnen werden, um Karies vorzubeugen. Bei Babys unter einem Jahr können die Zähnchen mit einer kleinen Zahnbürste und etwas fluoridhaltiger Zahncreme geputzt werden. • Die Zahnbürste können Sie dem Baby schon sehr früh in die Hände geben. Es wird sie reflexartig direkt in den Mund stecken. Die Badewanne ist ein geeigneter Ort um das Putzritual einzuführen. 12 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne Mundpflege bei Kindern unter 6 Jahren • Die einfachste Putztechnik bei kleinen Kindern ist das Reiben. Die Zähne werden mit horizontalen Hin- und Her-Bewegungen gesäubert; • Am besten werden die Zähne zweimal täglich geputzt; • Benutzen Sie eine fluoridhaltige Kinderzahncreme; • Ermutigen Sie Ihr Kind, selbst die Zahnbürste zu benutzen. Putzen Sie jedoch immer nochmals nach! • Ein Kind liebt es, seinen Eltern nachzueifern: Es ist interessant und lehrreich sich die Zähne zusammen mit Mama oder Papa zu putzen; • Versuchen Sie die Zeit des Zähneputzens so interessant wie möglich zu gestalten. Kaufen Sie gemeinsam eine schöne Zahnbürste. Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich die Zähne gründlich geputzt hat; • Wenn bei Ihrem Kind ein erhöhtes Kariesrisiko besteht, empfiehlt der Zahnarzt vielleicht eine Zugabe von Fluorid. Benutzen Sie keinesfalls Fluoridtabletten auf eigene Initiative. Mundpflege bei Kindern ab 6 Jahren • Ab dem Alter von 6 Jahren wird eine „normale“ fluoridhaltige (1450ppm) Zahncreme empfohlen. In diesem Alter besteht kein Risiko mehr, dass das Kind die Zahncreme schluckt. Eine höhere Fluoriddosis kann also ohne Bedenken benutzt werden; • In diesem Alter verändert sich das Gebiss. Die ersten bleibenden Zähne brechen hinter den Milchzähnen durch. Oft vergisst man so, weit hinten zu putzen. • Der Schmelz dieser definitiven Zähne ist anfangs noch nicht gehärtet und in dieser Zeit besonders anfällig für Karies; • Da sorgfältiges Zähneputzen nicht ganz einfach ist, sollten die Eltern ihren Kindern bei dieser Aufgabe helfen, bis sie 10-12 Jahre alt sind; • Ab dem zwölften Lebensjahr sollten die Kinder sich eine ausgefeiltere Zahnputztechnik aneignen, mit kleinen kreisförmigen Bewegungen sowie den Gebrauch von Zahnseide. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 13 Mundpflege bei Jugendlichen und Erwachsenen • Die 28 bis 32 bleibenden Zähne müssen ein Leben lang täglich gepflegt werden; • Eignen Sie sich eine gute Mundhygiene an, ernähren Sie sich zahnfreundlich und rauchen Sie nicht. Was sollten Senioren beachten? Heute haben Senioren ein weitaus besseres Gebiss als früher. Aber sie können auf verschiedene Mund- und Zahnprobleme treffen. Das Zahnfleisch kann sich zurückziehen wodurch die Zahnwurzel freigelegt wird. Die Wurzel reagiert extrem sensibel auf Kaltes oder Warmes und das Risiko auf Karies ist groß. Außerdem kann sich aufgrund der Einnahme von Medikamenten oder Krankheiten (z.B. Diabetes) die Speichelproduktion bei älteren Personen verringern. Dies kann zu Mundtrockenheit führen. Beachten Sie ebenfalls, dass Zahnprothesen eine angepasste Pflege benötigen. Es ist daher sehr wichtig, die Anweisungen des Zahnarztes genau zu befolgen und regelmäßig zur Kontrolluntersuchung zu gehen. Was sollten Schwangere beachten? Zähne und Zahnfleisch bedürfen einer besonderen Pflege während dieser Zeit. Tatsächlich ist das Risiko einer Zahnfleischentzündung während der Schwangerschaft höher, da der hohe Hormonspiegel das Zahnfleisch überempfindlich macht. Während der Schwangerschaft ist daher es umso wichtiger, genauestens auf die Zahnhygiene zu achten. Früher gab es das Sprichwort: „Ein Zahn pro Kind“, was bedeutet, dass mit jeder Schwangerschaft ein Zahn verloren ging. Dies muss heute nicht mehr sein, wenn Sie sich an die Hygieneregeln halten. 14 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne Übersicht über die Erstattungen der Freien Krankenkasse Vorsorgende Zahnpflege bei Kindern und Jugendlichen Bis zum 18. Geburtstag ist die vorsorgende und heilende Zahnpflege kostenlos. Die gesetzliche Krankenversicherung erstattet das vollständige Honorar (zum Kassentarif, d.h. eventuelle Zuschläge werden nicht erstattet). Munduntersuchung: Sie ist notwendig, um festzustellen, welche vorsorgende und heilende Pflege angewendet werden muss. Bis zum 18. Geburtstag kann je eine Munduntersuchung pro Halbjahr durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattet werden. Versiegeln von Rissen und Löchern: Die Behandlung besteht darin, ein bestimmtes Material auf den bleibenden Zahn aufzutragen, um Karies vorzubeugen. Somit bleiben die Zähne länger geschützt und andere zahnerhaltende Maßnahmen werden erst viel später erforderlich. Bis zum 18. Geburtstag wird das Versiegeln von Rissen und Löchern ein Mal pro Zahn erstattet. Zahnsteinentfernung: Für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr wird sie ein Mal jährlich durch die Pflichtversicherung erstattet. Vorsorgende Zahnpflege bei Erwachsenen Munduntersuchung: Vom 18. bis zum 60. Lebensjahr wird eine Munduntersuchung pro Jahr teilweise durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattet, unter der Bedingung, dass Ihr Zahnarzt für Sie eine individuelle zahnärztliche Akte führt und diese nach jeder Konsultation aktualisiert. Zahnsteinentfernung: Für Personen ab dem 18. Lebensjahr wird sie ein Mal pro Jahr teilweise durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattet, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: • während desselben Ziviljahres wurde noch keine Zahnsteinentfernung am betroffenen Quadranten durchgeführt; • im vorhergehenden Ziviljahr wurde eine zahnärztliche Konsultation oder eine Zahnsteinentfernung durch die gesetzliche Krankenversicherung rückerstattet. Ist dies nicht der Fall, so fällt die Erstattung wesentlich niedriger aus. Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 15 Ziehen von Zähnen Die gesetzliche Krankenversicherung sieht eine Erstattung für das Ziehen von Zähnen vor, für • Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr (kostenlos); • Erwachsene ab 55 Jahre (Teilerstattung). Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Personen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren eine Erstattung erhalten. Erstattung der Kieferorthopädie Falls die kieferorthopädische Behandlung innerhalb der Pflichtversicherung genehmigt wird, erhalten Sie zusätzlich eine Erstattung in Höhe von • 250 € für die Behandlung „erster Absicht“ (parallel zur Erstattung der Pflichtversicherung für die Appartur, d.h. Kodenummern 305933 und 305955) • 800 € für die traditionelle kieferorthopädische Behandlung (parallel zur Erstattung der Pflichtversicherung für die Appartur, d.h. Kodenummern 305631 und 305675) Die Erstattung der Zusätzlichen Dienste erfolgt in zwei Teilzahlungen, parallel zur Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung für die Abrechnung der Apparatur. Pro Person können für kieferorthopädische Behandlungen somit insgesamt 1.050 € durch die Zusätzlichen Dienste übernommen werden. Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. 4760 Büllingen - Hauptstraße 2 Tel. 080 64 05 45 4700 Eupen - Vervierser Straße 6A Tel. 087 59 86 60 4728 Hergenrath - Aachener Straße 1 Tel. 087 65 99 64 4720 Kelmis - Kirchstraße 6 Tel. 087 55 81 69 4730 Raeren - Hauptstraße 48 Tel. 087 85 34 64 4780 St.Vith - Schwarzer Weg 1 Tel. 080 79 95 15 www.freie.be E-Mail:[email protected] Informationen für Ihre Gesundheit Verantwortlicher Herausgeber: H. Heck, Freie Krankenkasse, Hauptstraße 2, 4760 Büllingen 2012/09