Zahn-Connection Zahn-Connection

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Bruce Fife
Gelenkschmerzen
Leseprobe
Gelenkschmerzen
von Bruce Fife
Herausgeber: Kopp Verlag
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Ein nagendes Problem
Die moderne Medizin kennt verschiedene Formen von Gelenkerkrankungen. Sie alle haben jedoch eins gemeinsam: Sie werden alle von Mikroorganismen - Bakterien, Viren, Pilzen - verursacht oder zumindest verschlimmert. Doch woher kommen diese Mikroorganismen? Nun, sie können im
Grunde von überall her kommen. Doch überraschenderweise nehmen die
meisten Gelenkinfektionen ihren Anfang im Mund. Mikroorganismen von
Infektionsherden im Mundbereich (Zahnhöhle, Zahnfleisch, Abszesse etc.)
gelangen in den Kreislauf und nisten sich im Gelenkgewebe ein. Hier führen
sie zu Entzündungen, Schwellungen und Gewebeabbau, was wiederum zu
den charakteristischen Arthritissymptomen führt.
Unser Körper wird von schätzungsweise 100 Billionen Bakterien und anderen Mikroorganismen besiedelt. Die meisten fühlen sich im MagenDarm-Trakt wohl, aber rund zehn Milliarden dieser Mikroorganismen nennen unseren Mund ihr Zuhause. Im menschlichen Mund leben mehr als
600 verschiedene Bakterienarten, hinzu kommen noch Millionen von Viren,
Pilzen und Protozoen. Mit bloßem Auge sind sie nicht zu erkennen, doch
die Wahrheit ist: In unserem Mund wimmelt es nur so von mikroskopischem Leben.
Einige dieser Mitbewohner sind ganz harmlos, andere jedoch sind richtige Teufelsbraten: Sie nagen an unseren Zähnen, den Knochen, dem Zahnfleisch. Gelangen sie in den Kreislauf, schlagen sie eine Schneise der Zerstörung durch den ganzen Körper. Und selbst die harmlosen Mikroorganismen,
die im Mund nicht viel Schaden anrichten, benehmen sich im Kreislauf wie
kleine Berserker - Jekyll und Hyde in Bakterienform.
Und die weniger harmlosen Organismen im Mund gehen richtig zur Sache: Sie richten Zähne zugrunde, greifen das weiche Gewebe an, graben sich
in Zahnfleisch und Knochen, rufen Entzündungen und Schwellungen hervor, verbreiten üble Gerüche und machen den Mund insgesamt zu einem
Ort der Verseuchung, an dem man sich nur ungern aufhält. Eine Infektion
schädigt das Gewebe und ermöglicht es Mikroben, in die Kapillaren und die
größeren Blutgefäße zu gelangen. Von hier aus gelangen sie über das HerzKreislauf-System in den gesamten Körper, auch in die Gelenke und andere
Gewebe. Ist das Immunsystem intakt, macht es mit den meisten Eindringlingen kurzen Prozess. Ist das Immunsystem jedoch gerade geschwächt oder
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Die »Zahn-Connection«
werden über den Infektionsherd große Mengen an Mikroben in den Kreislauf geschleust, können in den Gelenken oder auch überall sonst im Körper
sekundäre Infektionen entstehen.
Zahngesundheit und Arthritis
Dass zwischen Zahngesundheit und Arthritis eine Verbindung besteht, ist
keineswegs neu, davon wusste man schon im Altertum. In verschiedenen
medizinischen Traktaten der alten Griechen und Babylonier finden sich
Hinweise auf den Zusammenhang zwischen systemischen Erkrankungen
und Zahnschmerzen; so berichtet etwa der griechische Arzt Hippokrates
(460-377 v. Chr.), der als Vater der abendländischen Medizin gilt, davon,
dass er Arthritis durch das Ziehen eines infizierten Zahns heilen konnte.
Einer der Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung,
der Arzt Benjamin Rush (1745-1813), war sich dieser Verbindung ebenfalls
nur allzu deutlich bewusst. Er war leitender Chirurg der Kontinentalarmee
und später Professor für Medizin an der Universität von Pennsylvania. In
seinem Buch Medical Inquiries and Observations widmete er dem Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und systemischen Erkrankungen ein
ganzes Kapitel. Er beschreibt darin einen Fall von chronischer Polyarthritis:
»Im Oktober des Jahres 1801 behandelte ich Miss A.C., die an Rheumatismus im Hüftgelenk litt und sich immer wieder - vorübergehend - Linderung mit den gängigen Mitteln gegen diese Erkrankung verschafft hatte.
Doch schon im November kehrte die Krankheit mit aller Macht zurück, dieses Mal begleitet von ausgesprochen heftigen Zahnschmerzen. Nun lag mir
der Verdacht nahe, dass die rheumatischen Beschwerden ursächlich etwas
mit den Schmerzen in ihrem Zahn, der übrigens verrottet war, zu tun hatten,
und so gab ich Anweisungen, den Zahn zu ziehen. Unmittelbar darauf verschwanden die Schmerzen in der Hüfte, und Miss A. C. erholte sich vollständig innerhalb nur weniger Tage. Seitdem sind die arthritischen Beschwerden nicht wieder aufgetaucht.«
Auf die Verbindung zwischen Zahngesundheit und systemischen Erkrankungen haben auch schon Ärzte vor Benjamin Rush hingewiesen. Rush
schreibt: »Ich war sehr glücklich, als ich entdeckte, dass meine Beobachtungen auch von anderen Ärzten vor mir gemacht worden waren: dass ein Zu-
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Zahngesundheit und Arthritis
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sammenhang zwischen dem Ziehen eines kranken und verrotteten Zahns
und der Heilung allgemeiner Erkrankungen besteht... Ich kann mir nicht
helfen, aber ich glaube, dass wir alle chronischen Erkrankungen wesentlich
erfolgreicher behandeln könnten, würden wir unsere Aufmerksamkeit auf
den Zustand der Zähne der Betroffenen richten.«
Die Allgemeinmediziner und Zahnärzte des 19. Jahrhunderts beobachteten häufig das gleichzeitige Vorhandensein von Arthritis und »schlechten
Zähnen«. Meist führte das Ziehen der befallenen Zähne zur vollständigen
Genesung der Patienten. Diese Beobachtung zog die sogenannte Focal Infection Theory nach sich, derzufolge sich eine Infektion im Mund (oder irgendwo sonst im Körper) ausbreiten und Sekundärinfektionen auslösen kann. So
ist die primäre Infektion die Quelle der anderen Infektionen, die überall im
Körper entstehen können: als potenziell tödliche Endokarditis (Entzündung
der Herzinnenhaut), als Arthritis in den Gelenken, als Cholezystitis (Gallenblasenentzündung), als Nephritis (Nierenentzündung), als Kolitis (Darmentzündung) und so weiter.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlichten einige der zur damaligen
Zeit renommiertesten Ärzte Studien zu Infektionsherden und ihrem Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen. Auch diese frühen Pioniere
beobachteten eine enge Verbindung zwischen der Zahngesundheit und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Zu diesen gehören u.a.
chronische Polyarthritis, Arthrose, rheumatisches Fieber, rheumatische
Herzkrankheit, Psoriasisarthritis, Morbus Bechterew, Fibromyalgie und Lupus erythematodes. Von diesen scheinen die verschiedenen Arthritisformen
am engsten mit der Zahngesundheit zusammenzuhängen.
Sir William Willcox (1870-1941), Arzt, Vorsitzender der Medical Society
of London und wissenschaftlicher Mitarbeiter des britischen Innenministeriums, war der Ansicht, 90 Prozent aller Fälle von nichtspezifischer infektiöser Arthritis rührten von einer Infektion der Zähne her.1
Dr. Russell L. Cecil (1881-1965), Professor für Klinische Medizin an der
Cornell University Medical School, war als ärztlicher Berater für die Arthritis
Foundation tätig und gilt als einer der »Gründerväter« der amerikanischen
Rheumatologie. Er schrieb: »Beim Zusammenhang zwischen Streptokokkeninfektionen der Zähne und systemischen Erkrankungen müssen wir zuallererst an die infektiöse Arthritis denken, denn unzählige Fälle von Arthritis in mittleren oder späteren Lebensjahren sind einer Zahninfektion
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Die »Zahn-Connection«
geschuldet. Während unserer Arthritisstudien am Bellevue Hospital fanden
wir sowohl im Blut als auch in der Gelenkflüssigkeit von Patienten mit infektiöser Arthritis häufig Streptokokken. Bei einigen dieser Patienten fanden
wir sogar Streptokokken in der Wurzel eines infizierten Zahns.«2
Einer der produktivsten Forscher zum Thema Infektionsherde war
Dr. Frank Billings (1854-1932), einer der renommiertesten Ärzte seiner
Zeit. Er leitete das Department of Medicine der University of Chicago und
war Vorsitzender der American Medical Association. Er bewies, dass sich
Infektionen der Zähne, des Zahnfleischs und sogar der Mandeln im ganzen
Körper ausbreiten und Arthritis sowie andere gesundheitliche Probleme
verursachen können. Er führte zahlreiche Tierversuche und klinische Studien durch, in denen er den Zusammenhang zwischen Infektionen im Mundbereich und Arthritis aufzeigte. Er entnahm Arthritispatienten Erreger aus
dem Mund und injizierte sie Versuchstieren, die in der Folge an der gleichen
Arthritisform erkrankten. Dr. Billings veröffentlichte viele Fallstudien, darunter auch die folgende.
Mrs. A. P. R., 38 Jahre alt, litt seit sechs Jahren an Arthrose in der linken
Hüfte, die mit einer leichten Verkürzung des betroffenen Beins, Schmerzen,
Gelenksteife und einer sich allmählich ernsthaft verschlimmernden Lähmung einherging. Röntgenaufnahmen zeigten eine Erosion an Kopf und
Hals des Oberschenkelknochens, der Kopf war etwas abgeflacht. Als man
den Mund der Patientin untersuchte, stellte sich heraus, dass sie zudem an
einer niedriggradigen Infektion der Mandeln litt. Man nahm einen chirurgischen Eingriff vor und entfernte die Mandeln. Anschließend legte man mit
dem infizierten Gewebe eine Bakterienkultur an und injizierte einen Teil der
Kultur intravenös einem Versuchskaninchen. Innerhalb von nur wenigen
Tagen entwickelte das Kaninchen eine akute multiple Arthrose - die gleiche
Erkrankung, an der auch die Patientin litt. Die Infektion war so aggressiv,
dass das Tier nach einigen Tagen verstarb. Mrs. A. P. R. hingegen war sechs
Monate nach ihrem Krankenhausaufenthalt beschwerdefrei: Sie konnte wieder gehen, Golf spielen, reiten und sich ohne Schmerzen körperlich betätigen. Das einzige Überbleibsel ihrer Arthrose war ein leichtes Hinken aufgrund des verkürzten Beins.3
Ein weiterer sehr produktiver Forscher war der Zahnarzt Weston A. Price
(1870-1948), wissenschaftlicher Direktor der American Dental Association.
Dr. Price erforschte 25 Jahre lang den Zusammenhang zwischen Infektions-
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Zahngesundheit und Arthritis
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herden im Mund und systemischen Erkrankungen. 1923 veröffentlichte er
seine Erkenntnisse in zwei Bänden, die über 1100 Seiten umfassten." Einige
der am ausführlichsten dokumentierten Fälle in diesen Bänden betreffen
den Zusammenhang zwischen Arthritis und Infektionen im Mundbereich.
Dr. Price beschrieb auch den Fall einer Frau, die an einer so ernsthaften
Arthritis litt, dass sie seit sechs Jahren bettlägerig war und in seine Praxis
getragen werden musste. Die Arthritis betraf ihre Knie, die Hüften, die Wirbelsäule samt Nacken und die Hände. Ihre Hände waren so deformiert und
geschwollen, dass sie seit fünf Jahren gefüttert werden musste. Dr. Price zog
ihr mehrere infizierte Zähne - und fast augenblicklich ging es der Patientin
besser. Nach drei Monaten konnte sie mithilfe von Krücken schon wieder
gehen, doch auch die brauchte sie bald nicht mehr. Ihre Hände, die »so steif
wie ein Eisenguss« gewesen waren, lockerten sich, und so konnte sie wieder
einer Tätigkeit nachgehen, die sie schon seit Jahren nicht mehr hatte durchführen können: einen Faden in eine Nadel einfädeln und nähen.
Diese Genesung war an sich schon bemerkenswert genug, doch es kam
noch besser. Dr. Price nahm den infizierten Zahn, wusch ihn gründlich und
implantierte ihn einem Kaninchen unter die Haut. Innerhalb von zwei Tagen entwickelte das Kaninchen die gleiche schlimme Arthritisform, wie die
Patientin sie gehabt hatte. Nach zehn Tagen starb das Tier an der Infektion.
Ein weiterer Fall beschreibt einen 47 Jahre alten Mann, der eine Wurzelkanalbehandlung bekommen hatte - 23 Jahre bevor er Dr. Price aufsuchte.
14 Jahre lang hatte er unter Schmerzen und Gelenksteife aufgrund von Arthritis an der Wirbelsäule gelitten, die sich zusehends verschlimmerte. Der
Patient war kaum mehr in der Lage, den Oberkörper zu drehen oder zu beugen; er war gezwungen gewesen, seinen Beruf aufzugeben. Sein wurzelkanalbehandelter Zahn hatte ihm schon kurz nach dem Füllen immer wieder Schmerzen bereitet, dazwischen hatte es jedoch auch beschwerdefreie
Jahre gegeben. Da Dr. Price vermutete, dass der Zahn infiziert war, zog er
ihn. Der Patient erholte sich sehr schnell: Innerhalb von sechs Monaten war
er schmerzfrei und konnte seine Arbeit wieder aufnehmen. Eine weitere Behandlung wurde nicht vorgenommen - nur das Ziehen des Zahns. Mehrere
Versuchskaninchen, denen man den auf einer Bakterienkultur gewachsenen
Erreger injizierte, erkrankten in derselben Weise wie der Patient.
Dr. Price beschreibt noch viele weitere Fälle, in denen er über tausend Patienten, die an Arthritis oder einer anderen degenerativen Erkrankung lit-
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Die »Zahn-Connection«
ten, infizierte Zähne zog. Er implantierte die infizierten Zähne Versuchskaninchen unter die Haut, und fast alle Tiere entwickelten die gleichen
Symptome, wie sie die Patienten früher gehabt hatten. Litt ein Patient an
Arthritis, bekam auch das Versuchstier Arthritis. Hatte der Patient Herzoder Nierenprobleme, bekam auch das Versuchstier Herz- oder Nierenprobleme und meist noch weitere Beschwerden dazu. Die Infektionen waren
meist so schwerwiegend, dass die Tiere innerhalb von einer oder zwei Wochen starben. Manchmal war die Infektion so aggressiv, dass das Tier keine
24 Stunden überlebte.
Die Zähne, die bei den Kaninchen die tödlichen Infektionen ausgelöst
hatten, wurden anschließend wieder entfernt, gereinigt und anderen Kaninchen implantiert. Auch diese Tiere starben an der Infektion. Man wiederholte den Vorgang - mit dem gleichen Ergebnis. Egal wie oft man die Zähne
reimplantierte, das Ergebnis war immer dasselbe.
Um sicherzustellen, dass die Ursache der Erkrankung die Mikroben in
den infizierten Zähnen und nicht andere, unbekannte Faktoren waren, experimentierte Dr. Price auch mit keimfreien Zähnen, die er den Kaninchen
unter die Haut einpflanzte. Dabei geschah nichts. Die Kaninchen zeigten
keinerlei Abwehrreaktionen und lebten noch Monate ohne irgendein Anzeichen der Infektion. Dr. Price implantierte auch andere Gegenstände, sogar
Münzen - keine Reaktion. Diese erfolgte nur, wenn er den Tieren infizierte
Zähne oder Erreger von infizierten Zähnen aus Bakterienkulturen einsetzte.
Zahnärzte behandeln Zähne oft so, als seien sie isoliert oder vom Rest des
Körpers unabhängig. Doch gehören die Zähne ebenso zum Körper wie das
Herz, die Lunge und der Magen. Arbeitet das Herz nicht, wie es soll, kann
sich dies sehr deutlich auf die Gesamtgesundheit auswirken. Und ebenso
wie all die anderen Organe kann sich auch alles, was die Zähne betrifft, auf
den Rest des Körpers auswirken. Es ist also gar nicht so erstaunlich, dass
kranke Zähne auch den gesamten Körper krank machen können.
Eine der Auswirkungen einer oralen Infektion ist beispielsweise eine Veränderung in der Blutchemie. Der Kalziumspiegel, die Anzahl der roten und
weißen Blutkörperchen, der pH-Wert, der Blutzuckerspiegel, die Blutgerinnung, Antikörper und Entzündungsmarker - all das kann von oralen Infektionen beeinflusst sein. Der Säuregehalt des Blutes steigt ebenso wie der
Blutzuckerspiegel, die Anzahl der roten Blutkörperchen hingegen nimmt ab;
und all dies kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Auch die Harn-
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säure kann durch eine orale Infektion beeinflusst werden. Einer Studie zufolge, bei der man den Harnsäurespiegel vor und nach der Entfernung infizierter Zähne untersuchte, sank der Harnsäurespiegel nach dem Ziehen des
Zahns deutlich ab.5 Ein erhöhter Harnsäurespiegel kann zur Anlagerung
von Natriumuratkristallen in den Gelenken führen - charakteristisch für die
Gicht und ein weiterer Beweis dafür, dass Infektionen ursächlich auch für
diese Erkrankung verantwortlich sind.
Obwohl auch die Bakterien selbst das Gewebe angreifen und Veränderungen in der Blutchemie hervorrufen können, sind die Giftstoffe, die sie
produzieren, das größere Problem. Die Bakterien müssen noch nicht einmal
in den Kreislauf gelangen, um Probleme zu verursachen. Durch eine Zahninfektion kann ein kontinuierlicher Strom von Giftstoffen freigesetzt werden, ins Blut gelangen und den Körper allmählich vergiften. Bestimmte Gewebearten, etwa die Gelenke, können hochsensibel auf einige dieser
Giftstoffe reagieren und sind deshalb auch unter den ersten, die gereizt und
geschädigt werden. So kann es zu Gelenk- und Muskelschmerzen kommen,
ohne dass sich überhaupt Bakterien in diesen Geweben befinden.
Die moderne Medizin
und die »Zahn-Connection«
Seit vielen Jahren ist die Verbindung zwischen Zahngesundheit und Arthritis
gut dokumentiert. Bis heute wird zum Zusammenhang zwischen Infektionsherden und systemischen Erkrankungen geforscht. Bei Medline, einer
Datenbank von Artikeln aus medizinischen Fachzeitschriften, gibt es
400 Studien, die seit 1980 erschienen sind und die bei den Suchparametern
»Arthritis und parodontale Erkrankung« angezeigt werden. Lassen Sie uns
einen genaueren Blick auf die jüngeren Forschungsbeiträge werfen.
Das Bakterium Porphyromonas gingivalis (P. gingivalis) ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnfleischentzündung und Parodontose. Es gehört
auch bei gesunden Menschen zu den ganz normalen bakteriellen Besiedlern
der Mundflora, praktisch jeder hat P.-gingivalis-Bakterien im Mund. Allerdings findet es sich bei Menschen, die an einer akuten Zahnfleischinfektion
leiden, im Übermaß. Und je mehr P.-gingivalis-Bakterien vorhanden sind,
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Gelenkschmerzen
Arthritis, Arthrose, Gicht und
Fibromyalgie natürlich heilen
237 Seiten, geb.
erschienen 2014
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