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Labor für Cytopathologie
Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
Februar 2007 3. Jahrgang
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Die Impfe gegen HPV – ein löchriger Schutz
Allein die Einführung einer regelmäßigen, flächendeckenden Krebsvorsorgeuntersuchung hat in Deutschland die
Mortalitätsrate bei Zervixkarzinom seit 1972 um über
60% gesenkt. Mit einer Impfung gegen Humane Pappilloma Viren, so die Suggestion der Impfindustrie, wird
alles bequemer, besser, sicherer. Aber: Obwohl bekannt
ist, dass eine andauernde (persistente) Infektion mit
bestimmten Typen des Humanen Papillomavirus eine
notwendige aber nicht hinreichende Voraussetzung ist,
um an einem Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, wird
verschwiegen, dass die Infektion mit dem menschlichen
Papillomavirus in mehr als 90 % aller Fälle folgenlos
verläuft: Das Immunsystem erkennt die Infektion und
bekämpft sie erfolgreich. Folglich führt eine Infektion
mit den menschlichen Papillomaviren nicht zwängläufig
zu der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Für die
Impfserie (Monate 0, 2 und 6) werden ca. 515 Euro veranschlagt. Einzelne Kassen übernehmen diese Leistung,
es besteht jedoch kein genereller Anspruch, da bislang
keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission
(STIKO) vorliegt. Das reine Arzthonorar liegt bei nur ca.
50 Euro. Zudem deckt die Impfung nur vier HPV-Subtypen
ab; das Erkrankungsrisiko wird somit allenfalls eingeschränkt. Damit bietet diese neue Impfe nur einen
Teilschutz; verhält sich also ganz anders als all die
allumfassenden Impfen, mit denen die deutsche
Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten zu tun hatte
(Polio, Tetanus, Pocken).
Stellt sich im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge ab
Lebensalter 20 Jahre und ohne Altersbegrenzung, die
auch in dieser Form von der KBV empfohlen wird, ein
auffälliger morphologischer Befund ein, so lassen sich
mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren (DNS-Zytometrie, HC®-2-Test (Digene), Cytoactiv® (Cytoimmun))
jene Patientinnen identifizieren, die ein erhöhtes Risiko
für die Entwicklung höhergradiger Dysplasien haben.
Selbst ein positiver HPV Test bedeutet aber nicht, dass
die Patientin an Krebs erkranken wird, denn der der
Humane Papillomavirus (HPV) ist nur eine von mehreren
Zervixkarzinomursachen. Ebenso wichtig ist es, den
Unterschied zwischen den Hochrisiko- und Niedrigrisikotypen zu erläutern. Wertvolle Informationen finden
sich in S1-Leitlinien der Dt. Gesellschaft für
Gynäkologie: www.dgg.de).
Insofern sollten Aufklärungsgespräche mit der Patientin sehr behutsam geführt werden, um nicht unnötig
Panik auszulösen: Nach Möglichkeit sollte die
Abkürzung HPV im Patientengespräche nicht verwendet
werden, um eine unterbewusste Assoziation zum
gefährlicheren HIV zu vermeiden.
Fazit: Eine Infektion mit HPV ist nicht zwingend kausal
für Gebärmutterhalskrebs; eine HPV-Impfung ist
umgekehrt nicht zwingend der perfekte Schutz gegen
Gebär-mutterhalskrebs. Die klassische Krebsvorsorge
kann die Impfe nie ersetzen.
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Fortbildungsveranstaltung im Frühjahr
2007 im Kloster Paradiese:
HPV-Impfung und Qualitätssicherung
Die turnusgemäße Frühjahrsfortbildungsveranstaltung
findet am 17. März 2007 statt und steht unter dem
Thema „Qualität in Praxis und Labor – Gynäkologische
Versorgung in Deutschland“. Als Referenten sind eingeplant: Ralf Ehret/Sanofi (Qualität in Labor und Praxis);
Dr. Bernhard Gibbis/KBV (Versorgungsstruktur und Qualitätsmanagement), Dr. Monika Mundt sowie Rene
Neidhardt/Cytec (Abstrichtechnik), Christoph Hanrath/
Labor für Cytopathologie Kloster Paradiese (Die Praxis
der Laborarbeit).
Am 24. März sowie am 21. April bietet das Labor für Cytopathologie einen Grundkursus für die HPV-Impfung
an. Für alle Fortbildungsmaßnahmen können FB-Punkte
der Ärztekammer erworben werden.
Anmeldung zu allen FB-Angeboten unter Fax 02921
3610062 sowie unter [email protected].
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Mitarbeiter im Labor für Cytopathologie:
Auf die Frage, wie er zu seinem Beruf gekommen sei,
antwortet Sven Tiews: „Mit
Freude“. Der Medizin-Informatiker M.Sc M.I. Tiews leitet
die Wissenschaftliche Abteilung des Labors für Cytopathologie seit 2004, erstellt
Studien, bereitet Vorträge
vor und kümmert sich als
Referent um Qualitätszirkel
und als Datenschutzbeauf0tragter für Dinge, die zwar wichtig sind, die man aber
„nicht sieht“. Besonderen Spaß macht ihm logisches
Denken, teamorientiertes Arbeiten; in der Freizeit favorisiert er Laufen und Tischtennis. Arroganz und
Selbstsucht mag er ebenso wenig wie Egoismus und
Uneinsichtigkeit. Lieblingsfarbe: Blau; letzter
Urlaubsort: Florida, Sternzeichnen: Wassermann.
Herzlich lachen kann Sven Tiews über die Simpsons.
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