Concolax-Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Jeder Beutel enthält die folgenden Wirkstoffe: Macrogol 3350 13,125 g Natriumchlorid 350,7 mg Natriumhydrogencarbonat 178,5 mg Kaliumchlorid 46,6 mg Der Inhalt von Elektrolyt-Ionen pro Beutel, wenn als 125 ml Lösung angerührt, ist wie folgt: Natrium 65 mmol/l Chloride 53 mmol/l Hydrogencarbonat 17 mmol/l Kalium 5,4 mmol/l Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen. Ein weißes Pulver. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete • Für die Behandlung von chronischer Verstopfung. • Auflösen von Impaktbildung, definiert als hartnäckige Verstopfung mit Kotstau im Rektum und/oder Kolon. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Chronische Verstopfung Erwachsene, Jugendliche und ältere Patienten: 1–3 Beutel täglich in Einzeldosen. Die normale Dosierung für die meisten Patienten ist 1-2 Beutel am Tag. Abhängig von der Reaktion des Einzelnen, können 3 Beutel am Tag benötigt werden. Ein Behandlungszyklus bei Verstopfung dauert normalerweise nicht länger als 2 Wochen, dieser kann jedoch, wenn erforderlich, wiederholt werden. Bei längerer Anwendung sollte die geringste wirksame Dosierung verwendet werden. Kinder unter einem Alter von 12 Jahren: Die Anwendung wird nicht empfohlen. Für Kinder sind alternative Produkte verfügbar. Patienten mit Niereninsuffizienz: Für die Behandlung von chronischer Verstopfung ist keine Dosierungsänderung notwendig. Impaktbildung Ein Behandlungszyklus bei Impaktbildung dauert normalerweise nicht länger als 3 Tage. Erwachsene, Jugendliche und ältere Patienten: 8 Beutel täglich, die alle innerhalb eines Zeitraums von 6 Stunden eingenommen werden sollten. Kinder unter einem Alter von 12 Jahren: Die Anwendung wird nicht empfohlen. Für Kinder sind alternative Produkte verfügbar. Patienten mit beeinträchtigter kardiovaskulärer Funktion: Für die Behandlung von Impaktbildung sollte die Dosierung so aufgeteilt werden, dass in einer Stunde nie mehr als 2 Beutel eingenommen werden. Patienten mit Niereninsuffizienz: Für die Behandlung von Impaktbildung ist keine Dosierungsänderung notwendig. Anwendung Jeder Beutel sollte in 125 ml Wasser aufgelöst werden. Für die Behandlung der Impaktbildung können 8 Beutel in 1 Liter Wasser aufgelöst werden. 4.3 Gegenanzeigen Darmperforation oder Obstruktion aufgrund einer Struktur- oder Funktionsstörung der Darmwand, Ileus, schwere, entzündliche Darmerkrankung wie zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und toxisches Megakolon. Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Diagnose von Impaktbildung/Kotstau im Rektum sollte durch eine ärztliche oder radiologische Untersuchung des Unterleibs und Rektum bestätigt werden. Wenn die tägliche Einnahme von Abführmitteln notwendig ist, sollte die Ursache der Verstopfung untersucht werden. Wenn nach zwei Wochen keine Verbesserung eintritt, sollten Patienten, die dieses Präparat verwenden, medizinischen Rat einholen. Bei schwerer chronischer oder hartnäckiger Verstopfung z.B. aufgrund von Multipler Sklerose (MS) oder Parkinson-Krankheit, oder bei Verstopfung, die durch Arzneimittel, besonders Opioide oder Antimuskarin Produkte, ausgelöst wurde, kann eine Langzeitanwendung notwendig sein. Wenn Patienten Symptome entwickeln, die auf eine Verschiebung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts hinweisen (z.B. Ödem, Atemlosigkeit, erhöhte Müdigkeit, Dehydration, Herzversagen), sollte die Behandlung sofort beendet, Elektrolytmessungen durchgeführt und bei Abweichungen entsprechende Gegenmaßnahmen vorgenommen werden. Die Resorption anderer Arzneimittel kann, aufgrund einer von Concolax ausgelösten Beschleunigung der gastrointestinalen Verweildauer vorübergehend reduziert sein (siehe Abschnitt 4.5). Es liegen keine klinischen Daten für die Anwendung von Concolax bei Kindern vor, daher wird es nicht empfohlen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Macrogol erhöht die Löslichkeit von Arzneimitteln, die in Alkohol löslich und in Wasser relativ unlöslich sind. Es besteht die Möglichkeit, dass während der Anwendung dieses Arzneimittels die Resorption anderer Arzneimittel vorübergehend reduziert wird (siehe Abschnitt 4.4). 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft: Es liegt keine dokumentierte Erfahrung bezüglich der Anwendung von Macrogol bei schwangeren Frauen vor. Tierstudien weisen auf keine direkt oder indirekt gesundheitsschädigenden Auswirkungen im Bezug auf Schwangerschaft, embryonaler/fetaler Entwicklung der Fortpflanzungsorgane, Geburt oder postnataler Entwicklung hin (siehe Abschnitt 5.3). Da Macrogol ein Molekulargewicht von über 3000 Da besitzt, wird es, wenn überhaupt, in sehr geringer Menge resorbiert. Daher scheint es sehr unwahrscheinlich, dass die Verwendung dieses Produkts während der Schwangerschaft Probleme verursacht. Aus diesem Grund kann dieses Produkt, wenn notwendig, während der Schwangerschaft angewendet werden. Stillen: Es liegt keine dokumentierte Erfahrung bezüglich der Anwendung von Macrogol während der Stillzeit vor. Mit einem Molekulargewicht von über 3000 Da wird Macrogol kaum oder gar nicht resorbiert. Soweit bekannt, kann dieses Produkt aus diesem Grund während der Stillzeit angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Concolax hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. 4.8 Nebenwirkungen Die Häufigkeit der unten aufgeführten Nebenwirkungen wird durch folgende Konvention definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); und sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Reaktionen im Gastrointestinaltrakt treten am Häufigsten auf. Diese Reaktionen können als Folge der Ausdehnung des Darminhalts und eines Anstiegs der Motilität, aufgrund der pharmakologischen Wirkung dieses Arzneimittels, auftreten. Leichter Durchfall spricht normalerweise auf eine Reduzierung der Dosierung an. Häufigkeit Systemorganklasse Nebenwirkungen (falls bekannt) Allergische Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, Angioödem, Sehr Erkrankungen des Immunsystems Dyspnoe, allergischer Ausschlag, Erythem, Urticaria und Pruritus selten Elektrolytverschiebungen, besonders Hyperkaliämie und Nicht Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Hypokaliämie bekannt Nicht Erkrankungen des Nervensystems Kopfschmerzen bekannt Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Dyspepsie, Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig abdominelle Aufblähung, Borborygmus, Flatulenz, Beschwerden im Analbereich Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden Nicht Periphere Ödeme am Verabreichungsort bekannt 4.9 Überdosierung Starke Schmerzen oder Aufblähungen können mit nasogastrischer Aspiration behandelt werden. Hoher Flüssigkeitsverlust aufgrund von Durchfall oder Erbrechen kann eine Korrektur der Elektrolytstörungen erfordern. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Osmotisch wirkende Laxanzien. ATC Code: A06A D65 Macrogol 3350 wirkt aufgrund seiner osmotischen Wirkung im Darm, welche eine abführende Wirkung einleitet. Macrogol 3350 erhöht das Stuhlvolumen, das über neuromuskuläre Wege die Kolonmotilität anregt. Die physiologische Folge ist ein verbesserter, vorwärtstreibender Kolontransport des enthärteten Stuhls und eine Erleichterung des Stuhlgangs. Die in Kombination mit Macrogol 3350 verabreichten Elektrolyte werden über die intestinale Barriere (Schleimhaut) mit Serum-Elektrolyten ausgetauscht und im fäkalen Wasser ohne einen Nettogewinn oder Verlust von Natrium, Kalium und Wasser ausgeschieden. Für die Indikation „Impaktbildung“ wurden keine kontrollierten Vergleichsstudien mit anderen Behandlungen (z.B. Darmspülungen) durchgeführt. In einer nicht-vergleichenden Studie von 27 erwachsenen Patienten wurden Impaktbildungen mit Macrogol und Elektrolyten bei 12/27 (44%) nach einem Behandlungstag beseitigt; bei 23/27 (85%) nach 2 Behandlungstagen und bei 24/27 (89%) nach 3 Tagen. Klinische Studien über die Verwendung von Macrogol zusammen mit Elektrolyten bei chronischer Verstopfung haben gezeigt, dass die für einen normal geformten Stuhl benötigte Dosierung gewöhnlich mit der Zeit reduziert werden kann. Viele Patienten sprechen auf 1 bis 2 Beutel am Tag an; diese Dosierung sollte jedoch entsprechend der individuellen Bedürfnisse angepasst werden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Macrogol 3350 passiert den Darm unverändert. Es wird vom Magen-Darm-Trakt praktisch nicht aufgenommen. Das aufgenommene Macrogol 3350 wird über den Urin ausgeschieden. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten weisen auf keine besonderen Risiken für den Menschen hin. Diese Daten stammen aus konventionellen Studien zur Pharmakologie, Toxität bei wiederholter Gabe, Genotoxität und Reproduktionstoxität. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Acesulfam Kalium (E 950), Zitronenaroma (enthält Gummi arabicum (E 414) und Aromastoffe). 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. Rekonstituierte Lösung: 24 Stunden. Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C). 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Rekonstituierte Lösung: Siehe Abschnitt 6.3. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Beutel: Laminat bestehend aus vier Lagen (von innen nach außen): Polyethylen niederer Dichte, Aluminium, Polyethylen niederer Dichte und Papier. Packungsgrößen: Packungen mit 8, 10, 20, 30, 50 oder 100 Beuteln. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Nicht-verbrauchte Lösungen sollen innerhalb von 24 Stunden entsorgt werden. 7. Inhaber der Zulassung: Chanelle Medical, Galway, Irland. 8. Zulassungsnummer: 1–30806 9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 6. Oktober 2011. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezeptfrei, apothekenpflichtig.