Besser versorgt: Regionales Gesundheitsnetz

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Besser versorgt: Regionales Gesundheitsnetz
Leverkusen optimiert Betreuung chronisch Kranker
Über 100 niedergelassene Ärzte und
Arztpraxen aller Fachbereiche sowie
fünf ambulante Pflegedienste in der
Region Leverkusen haben sich in
der Ärztegenossenschaft Regionales
Gesundheitsnetz Leverkusen eG zusammengeschlossen. Mit dem kürzlich
gestarteten Projekt „VitaLev“ will die
Ärztegenossenschaft vor allem Patienten mit chronischen oder mehreren
Erkrankungen besser versorgen. Die
technischen Voraussetzungen hierfür
schafft eine MicroNova-Lösung, die im
März 2014 in ersten Pilotpraxen installiert wurde. Sie ermöglicht es den Ärzten, wichtige Befunde, Therapie- und
Behandlungsvorschläge
auszutauschen. Zudem unterstützt die Software auch bei der Abbildung von
Selektivverträgen, die zwischen einer
Krankenkasse und einzelnen Leistungserbringern abgeschlossen werden können.
Die Ausgangslage – viele
verschiedene Systeme, kein
strukturierter Informationsaustausch
Chronisch kranke oder an mehreren
Krankheiten leidende Patienten werden im Laufe der Zeit von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure behandelt oder therapiert – vom Hausarzt
über diverse Fachärzte und Spezialisten bis hin zu stationären Einrichtungen und anderen ambulanten Leistungserbringern. Um die verschiedenen
Aktivitäten optimal aufeinander abzustimmen, ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. Nur so
kann eine Über- oder Unterversorgung
vermieden werden. Auch mögliche
Neben- oder Wechselwirkungen zwischen den eingenommenen Medikamenten lassen sich nur dann frühzeitig
erkennen, wenn jeder Arzt über alle
verschriebenen Arzneimittel Bescheid
weiß.
Was in der Theorie einfach klingt, ließ
sich in der Praxis technologisch bislang
nur schwer realisieren. Hinzu kommt,
dass durch die steigenden Anforderungen des deutschen Gesundheitssystems zunehmend Wirtschaftlichkeit,
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Angemessenheit, Notwendigkeit und
Zweckmäßigkeit den Handlungsspielraum der Ärzte bestimmen.
„Statt den Patienten optimal versorgen
zu können, reduzieren immer umfassendere administrative und bürokratische Anforderungen an den Arzt die
verfügbare Behandlungszeit sowie die
Behandlungsmittel“, sagt Dr. Manfred
Klemm, Vorstandsvorsitzender Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen eG.
„Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat sich die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte der Region Leverkusen in unserem Netzwerk zusammengeschlossen. Unser Ziel ist es
— basierend auf eigenen Studien —
alternative Behandlungspfade für eine
bessere Versorgung unserer Patienten
zu entwickeln.“
Dazu haben die Ärzte des Regionalen
Gesundheitsnetzes Leverkusen ein
praxistaugliches Versorgungskonzept
mit standardisierten Anamneseroutinen, Risikoprofilen und Behandlungspfaden entwickelt, das ein koordiniertes und zielgerichtetes Vorgehen
ermöglicht.
Auszug aus der MicroNova-Kundenzeitschrift "InNOVAtion" (Juni 2014, Seiten 18-21)
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Die Lösung – nahtlose Einbindung
vorhandener Systeme
Um den Mitgliedern der Ärztegenossenschaft einen einfachen und strukturierten Austausch von Gesundheitsdaten, Hinweise auf mögliche Risiken
und weitergehende Therapie- und Behandlungsvorschläge zu ermöglichen,
entwickelte MicroNova gemeinsam mit
dem Ärztenetz eine individuell für das
sehr umfassende VitaLev-Konzept angepasste Software-Lösung. Diese basiert auf der Vernetzungslösung
ViViAN sowie auf der Vertragssoftware
VisioContract.
Das Besondere dabei: Ein Systemwechsel wird für die teilnehmenden
Ärzte nicht notwendig, sie können ihre
vorhandenen Arztinformationssysteme
wie gewohnt weiter nutzen. Die
MicroNova-Lösung lässt sich dank
einer patentierten Schnittstelle problemlos mit den gängigen Systemen
verwenden. Der Zusatzaufwand besteht lediglich darin, die Software einmalig zu installieren, was pro Arbeitsplatz etwa zehn Minuten und am
Server etwa eine Stunde dauert.
„Bei der Auswahl einer geeigneten ITLösung war es uns besonders wichtig,
den administrativen Aufwand für die
Ärzte und anderen Fachkräfte gering
zu halten“, erläutert Dr. Manfred
Klemm die Entscheidung seines Gesundheitsnetzes. „Zudem wollten wir
vermeiden, dass die Daten im Arztinformationssystem und in einer weiteren separaten Software erfasst werden müssen, die dann die Vernetzung
ermöglicht. MicroNova konnte uns als
einziger Hersteller dafür die richtige
Lösung bieten: Durch die extrem hohe
Flexibilität und einer unglaublichen
Nutzerorientierung der IT-Umgebung
lässt sich eine sehr hohe Integration in
den täglichen Arbeitsablauf erzielen.“
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Die Übertragung der medizinischen
Daten ist dabei strikt an eine Zustimmung der Patienten gebunden: Nur
wenn der Patient die Projektteilnahme
schriftlich bestätigt hat, können andere Praxen auf die Informationen zugreifen. Übertragen werden die Daten
direkt über eine sichere Verbindung –
ohne eine Cloud oder zentrale Datenbank. So entsteht in jeder Praxis eine
synchronisierte, dezentral vorgehaltene Patientenakte.
Geeignete Patienten werden
automatisch vorgeschlagen
Doch bevor die Patienten von dem
innovativen Projekt profitieren können, gilt es zunächst geeignete Teilnehmer für VitaLev zu identifizieren.
Denn die Teilnahme an Programmen
wie VitaLev ist nur möglich, wenn die
Krankenkasse des Patienten eine entsprechende Vereinbarung mit dem
Arzt oder Ärztenetz geschlossen hat.
Mit wenigen Klicks können Ärzte den sogenannten Arriba-Score berechnen, der Aufschluss über das Schaganfall- oder
Herzinfarktrisiko eines Patienten gibt.
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Nur so ist gewährleistet, dass die Leistungen und Therapien letztendlich
auch bezahlt werden.
Für VitaLev hat das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen bereits die
Barmer GEK und pronova BKK von seinen alternativen Behandlungspfaden
überzeugt. Mit beiden Krankenkassen
bestehen sogenannte Selektivverträge
zur Versorgung von Patienten mit
chronischen Erkrankungen. Diese legen unter anderem fest, welche Kriterien – beispielsweise bestimmte
Erkrankungen oder Anzahl der eingenommenen Medikamente – die Teilnehmer erfüllen müssen. Da die Voraussetzungen von Krankenkasse zu
Krankenkasse variieren, müssten die
Ärzte eine Vielzahl an Informationen
im Kopf haben, um entscheiden zu
können, welcher Patient sich für eine
Projektteilnahme qualifiziert.
Hier schafft die MicroNova-Lösung
Abhilfe: Die entscheidenden Vertragskriterien sind zentral in der Software
hinterlegt. Öffnet ein Arzt den Datensatz eines Patienten, der die Kriterien
eines Selektivvertrags erfüllt, erscheint automatisch ein entsprechender Hinweis. Dadurch können die Ärzte
in der Region Leverkusen beispielsweise potentielle Teilnehmer für VitaLev
einfach identifizieren und ansprechen.
Gleichzeitig ermöglicht die Software
den Ärzten auch eine schnelle Auswertung, welche und wie viele Patienten
an dem Projekt teilnehmen.
Qualitätsverbesserung durch
integrierte Behandlungspfade
Sobald sich ein Patient für VitaLev eingeschrieben hat, kann der Arzt die
elektronischen Behandlungspfade für
eine umfassende Anamnese, Diagnose
sowie für die Festlegung der weiteren
Behandlung nutzen. Mit Hilfe dieser
Planungshilfen lässt sich auf einen
Blick feststellen, welche Informationen
für eine optimale Behandlung benötigt
werden – von Labor- oder EKG-Werten
über Körpergröße, Blutdruck bis hin
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zur Familienvorgeschichte. Dieses systematische Vorgehen hilft, eine hohe
Behandlungsqualität und Therapiesicherheit zu gewährleisten.
Alle Arzneimittel im Blick:
der Netzmedikamentenplan
Neben elektronischen Behandlungspfaden enthält die Akte jedes Patienten zudem einen gemeinsamen Netzmedikamentenplan. Letzterer zeigt auf
einen Blick, welcher Arzt welchem Patienten was wann und in welcher Dosierung verordnet hat. Andere Ärzte
können so mögliche Interaktionen und
Kontraindikationen besser erkennen
und vermeiden.
Fazit
Dank der MicroNova-Lösung kann das
Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen zukünftig relevante medizinische
Daten und Informationen einfach und
strukturiert austauschen. Auch potentielle Wechselwirkungen von Medikamenten lassen sich mit Hilfe des integrierten Netzmedikamentenplans erkennen und vermeiden. Die vorher
festgelegten Behandlungspfade helfen
zudem, den Therapieverlauf zeitnah zu
analysieren, bei Bedarf schneller anzupassen und adäquat umzusetzen. Dies
verbessert nicht nur die Behandlungsqualität, sondern spart auch Kosten –
etwa durch die Vermeidung von Doppeluntersuchungen oder unnötigen
Krankenhausaufenthalten.
Darüber hinaus unterstützt die Software die teilnehmenden Ärzte bei der
Auswahl geeigneter Patienten und
schafft so durch eine innovative technische Basis ideale Voraussetzungen
für den Erfolg des Projekts. Mittelfristig will das Regionale Gesundheitsnetz
Leverkusen zudem die Zusammenarbeit mit den stationären Einrichtungen
der Region ausbauen, um auch diese
aktiv einbinden zu können – für eine
bessere Versorgung der Patienten.
Selektivverträge
Selektivverträge können zwischen
einzelnen Leistungserbringern (etwa
einem Arzt), einer Gemeinschaft von
Leistungserbringern (zum Beispiel ein
Arztnetz) oder einem Berufsverband
mit einzelnen Krankenkassen abgeschlossen werden. Sie bieten den Vertragspartnern die Möglichkeit, flexibel
auf Erfordernisse einzugehen – etwa
bei der Behandlung bestimmter Krankheiten – und individuelle Vertragskonditionen auszuhandeln. Bekannte Beispiele für Selektivverträge sind unter
anderem die Integrierte Versorgung
und die Hausarztzentrierte Versorgung. Bis 2011 wurden bereits 6.400
„Integrierte Versorgungsverträge“ in
Deutschland geschlossen. Bis 2013
wurden laut dem Deutschem Hausärzteverband 545 Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung zwischen
Krankenkassen und Ärztegruppen geschlossen.
Daniel Jozic
Vertrieb eHealth & Medical IT
[email protected]
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www.visiodok.de
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Interview mit Dr. Manfred Klemm,
Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen
Dr. Manfred Klemm
Vorstandsvorsitzender
Regionales Gesundheitsnetz
Leverkusen
inNOVAtion: Das regionale Gesundheitsnetz Leverkusen setzt seit einigen
Monaten erfolgreich auf die Lösungen
von MicroNova. Was war ausschlaggebend für den Beginn der Zusammenarbeit?
Dr. Klemm: Natürlich haben uns die
technischen
Spezifikationen
überzeugt. Als Stichworte möchte ich das
dezentrale Konzept und die Vermeidung von Mehrfacherfassungen nennen. Was uns aber besonders gefallen
hat, war die Möglichkeit, unsere eigenen Prozesse abzubilden. Dadurch
konnten wir die Lösung optimal an
unsere individuellen Anforderungen
anpassen.
inNOVAtion: Wie sah die Zusammenarbeit konkret aus?
Dr. Klemm: MicroNova hat uns beispielsweise einen Editor zur Verfügung
gestellt mit dem wir eigene Bausteine
entwickeln konnten. Die Umsetzung
der Behandlungsleitlinien konnte also
durch uns selbst erfolgen. Im Rahmen
des Projekts haben wir zusätzlich auf
das Know-how von MicroNova zurückgegriffen und Teile des Behandlungspfades erstellen lassen. Dies erfolgte
schnell, professionell und zuverlässig
,und es wurden pfiffige Ideen in der
Umsetzung eingebaut, die uns zusätzlich begeistert haben. Vor allem haben
uns aber die Entwickler toll dabei unterstützt, unsere eigenen Behandlungsleitlinien in die Lösung einzubinden. Auch die Integration des
Arriba-Scores (Anm. d. Red.: eine Methode für Hausärzte zur Berechnung
des Herzinfarkt- oder SchlaganfallRisikos eines Patienten) konnten wir
gemeinschaftlich erledigen. Insgesamt
hat uns die Flexibilität sehr beeindruckt, sowohl auf Seiten des Unternehmens als auch der Lösung. Der
modulare Aufbau der Software hat sich
hier wirklich bestens bewährt.
inNOVAtion: Gab es noch weitere
gemeinsame Entwicklungen?
Dr. Klemm: In der Tat. Wir haben
etwa Behandlungspfade mit einem
Aufgaben-Management versehen. Ärzte können nun transparent Aufgaben
an einen Fachkollegen weiterreichen
und sehen sofort, wenn die entsprechende Behandlung erledigt ist. Dabei
ist der Aufgabenplan Bestandteil der
medizinischen Leitlinie des jeweiligen
Patienten und mit entsprechenden Logiken mit den einzelnen medizinischen
Bausteinen verknüpft. Somit können
die Ärzte schnell, einfach und intuitiv
die Aufgaben netzintern gemeinsam
abarbeiten.
Außerdem können wir nun Buttons dynamisch belegen und so bei Bedarf eigene Funktionen integrieren – und
zwar individuell. Dies erleichtert es
den Ärzten sehr, ihre bestehenden
Prozesse beibehalten zu können und
trotzdem vernetzt zu arbeiten. Auch
einen gut sichtbaren Ampelstatus, um
den Behandlungsstand des Patienten
auf einen Blick sehen zu können,
haben wir integriert. Die Liste ist lang,
der Erfolg herausragend.
inNOVAtion: Wie sieht es mit der
Geschwindigkeit der Umsetzung aus?
Dr. Klemm: Auch hier bin ich sehr
zufrieden. Natürlich gab es bei einem
Projekt dieser Dimension eine Lernkurve. Wichtig ist aber, dass die
Kommunikation
und
Abstimmung
funktionieren, und das war der Fall.
Dass einem ein paar Herausforderungen begegnen, ist völlig normal. Dennoch ist meine Bilanz absolut positiv,
denn auch hier hat die Arbeit von
MicroNova überzeugt. Wo es etwas zu
ändern gab, erfolgten Änderungen
schnell und unter Beibehaltung des
hohen Qualitätsstandards.
inNOVAtion: Worin sind aus Ihrer
Sicht die Qualitätsstandards begründet?
Dr. Klemm: Es war sehr deutlich zu
spüren, dass MicroNova eine langjährige Erfahrung im Projektgeschäft hat.
Von der Einhaltung von Terminen bis
hin zum gesamten Projektmanagement zeigte sich diese Expertise deutlich. Darüber hinaus macht sich
meiner Meinung nach positiv bemerkbar, dass MicroNova ein unabhängiges Unternehmen ist, und zwar
nicht nur im Sinne eines eigentümergeführten Unternehmens, sondern
zudem auch als neutraler Player im
Gesundheitsmarkt.
inNOVAtion: Wenn Sie ein Fazit ziehen müssten, wie würde es lauten?
Dr. Klemm: Ich habe einmal im
Scherz gesagt: ‚Wäre MicroNova ein
Pop-Star und wir die jungen Küken,
ständen wir kreischend in der ersten
Reihe.‘ Seriös formuliert: Die Produktpalette von MicroNova passt wie die
sprichwörtliche Faust auf’s Auge. Das
Konzept ist wirklich einzigartig. Das
Unternehmen hat bewiesen, dass es
hält, was es verspricht.
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