Landschaftsplan Leverkusen NEWSLETTER Nr. 11 / 2013 Vögel im Winter In einem Landschaftsplan werden viele Regeln aufgestellt, die dem Erhalt und der Entwicklung von Natur und Landschaft dienen sollen. Eine Auswirkung der Schutzausweisungen, die jeder erleben kann und die fast jeden erfreut, ist das Vorkommen heimischer Vögel in unserem Umfeld. Durch geeignete Maßnahmen kann das Artenspektrum deutlich vergrößert werden. Besonders im Winter fallen die mehr oder weniger kleinen „Federbällchen“ in den kahlen Bäumen und Sträuchern auf. Die Vogelfütterung in der Winterzeit ist für viele Vogel- und Tierfreunde zur Tradition geworden. Neben der Möglichkeit, den daheim gebliebenen Vögeln „etwas Gutes“ zu tun, bietet die Einrichtung von Futterstellen ein Naturerlebnis in Form der Beobachtung und der Kenntnis über die heimischen Vogelarten. In ihrer Ernährungsweise lassen sich Weichfutterfresser und Körnerfresser unterscheiden. Zu den Weichfutterfressern, die ihre Nahrung bevorzugt am Boden suchen, gehören u. a. Rotkehlchen, Amsel, Star und Zaunkönig. Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern können an ihrem kräftigen Schnabel erkannt werden. Meisen, Spechte oder Kleiber sind die „Allesfresser“ unter den Weichfressern, da sie im Winter auch Körner zu sich nehmen. [1], [2] Rotkehlchen (© Dr. Hans-Martin Kochanek) Buntspecht im Schnee (© Dr. Hans-Martin Kochanek) Checkliste für richtiges Füttern am Futterhaus Wahl des Futterspenders – Die Tiere sollen nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Geeignet sind z. B. Futtersilos. Auf Hygiene achten – Herkömmliche Futterhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser reinigen. Täglich nur wenig Futter nachlegen. Sonst besteht Ansteckungsgefahr mit Krankheitserregern wie Salmonellen, an denen die Vögel sterben können. Tannenmeisen am Futtersilo (© Dr. Hans-Martin Kochanek) Auf Futterqualität achten – Hochwertige frische Saatmischungen ohne Ambrosia 1 verwenden. Weichfutterfresser nicht vergessen! Ihnen können Obst, Rosinen oder Haferflocken angeboten werden. 1 Ambrosia ist eine Beifußart aus Nordamerika, die in diesem Jahr erstmals in Leverkusen gesehen wurde. Wenige Pollen dieser Pflanze reichen, um eine schwere Allergie auszulösen. Stadt Leverkusen, Fachbereich Stadtplanung und Bauaufsicht, Hauptstr. 101, 51373 Leverkusen Telefon 0214-406-6101, Telefax 0214-6102, E-Mail [email protected], www.leverkusen.de -1- Landschaftsplan Leverkusen NEWSLETTER Nr. 11 / 2013 Geeignetes Futter verwenden – Keine salzige Nahrung wie Speck, Salzkartoffeln oder Essensreste anbieten! Brot ist auch ungeeignet. Die Vögel können davon krank werden. Lage des Futterplatzes – Futterspender an einer übersichtlichen Stelle anbringen, die zugleich Schutz vor Feinden wie Katzen oder Greifvögeln bietet. Zeitpunkt der Fütterung – Üblicherweise wird von November bis Ende Februar gefüttert, da vor und nach diesem Zeitraum das Futterangebot ausreichend ist. Gefüttert werden sollte bei sehr tiefen Temperaturen (unter – 5°C) und / oder wenn die Futtersuche durch hohen Schnee bzw. eine geschlossene Schneedecke beeinträchtigt ist. Naturnahe Gartengestaltung – Dornenreiche Hecken und Gebüsche z. B. aus Schlehe, Weißdorn und Heckenrose bieten sicheren Brutraum und im Winter einen reich gedeckten Tisch. Anfallendes Schnittholz sollte im Winter als Reisighaufen für Zaunkönig, Rotkehlchen und andere Tiere liegengelassen werden. [1], [2], [3], [4] Ergänzender Tipp zum Vogelschutz: Werden Vogelnistkästen ganzjährig hängen gelassen, nutzen Vögel sie im Winter gern, um sich nachts vor kaltem Wind zu schützen. Die Reinigung der Nistkästen sollte an den ersten Frosttagen erfolgen. [4] Fütterung von Wasservögeln Schwäne, Enten, Gänse und andere Wasservögel müssen und dürfen weder im Winter noch im Sommer gefüttert werden, da sie ausreichend Futter in der Natur finden. Gemäß ordnungsbehördlicher Verordnung der Stadt Leverkusen 2 ist das Füttern von Enten, Schwänen und Tauben verboten! Besonders Brot als Futtermittel stellt ein großes Problem dar: Die Wildtiere vertragen die vielen Zusatzstoffe der Backwaren nicht. Schwan (Jungvogel) Ihre natürlichen Körperfunktionen werden gestört (Rückfettung des (© Serena Sikorski) Gefieders, Kalkgehalt der Eischalen). Es kann bis zum Tod der Tiere führen. Durch die Fütterung werden zu viele Tiere angelockt. Ihr Kot und das ins Wasser geworfene Brot belasten die Gewässer erheblich. Es kann sogar passieren, dass das Gewässer „umkippt“. Durch das Futter werden außerdem, Ratten angelockt. [6], [7] Quellen und weitergehende Informationen (zuletzt abgerufen im November / Dezember 2013): [1] http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/winterfuetterung/index.html [2] http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/winterfuetterung/01899.html [3] http://www.oekostation.de/de/tipps/winterfuetterung.htm [4] Stadt Leverkusen, Fachbereich Umwelt, Untere Landschaftsbehörde [5] http://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/heimische-wildtiere/vogelfuetterung.html [6] http://www.lbv.de/ratgeber/vogelschutz/voegel-fuettern/enten-fuettern.html [7] Stadt Leverkusen, Fachbereich Umwelt: Faltblatt „Enten schützen“, 2006 2 § 2a Ordnungsbehördliche Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf den Straßen und in den Anlagen der Stadt Leverkusen, vom 11. September 1989 Stadt Leverkusen, Fachbereich Stadtplanung und Bauaufsicht, Hauptstr. 101, 51373 Leverkusen Telefon 0214-406-6101, Telefax 0214-6102, E-Mail [email protected], www.leverkusen.de -2-