Erkrankungen und Verletzungen Dr. Helmut Pailer 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Katastrophenschutz Definition: Katastrophenschutz (KatS (KatS,, KatSchutz) KatSchutz) bezeichnet Maß Maßnahmen, die getroffen werden, um Leben, Gesundheit oder die Umwelt in einer Katastrophe zu schü schützen. Dazu gehö gehören vorbereitende Maß Maßnahmen, wie zum Beispiel die Aufstellung entsprechender Hilfseinrichtungen und -plä pläne oder das Festlegen von StandardStandard-EinsatzEinsatz-Regeln (SER) zur schnellen Reaktion bei gleichen Lagen, die Abwehr von Schä Schäden im Katastrophenfall und die Beseitigung von Katastrophenschä Katastrophenschäden. 2007 1 Katastrophenschutz Alarmsignale Neben dem Feuerwehralarm (dreimal 15 Sekunden Dauerton mit 2 mal 7 Sekunden Unterbrechung) sind fü für den Katastrophenfall folgende Signale vorgesehen: Warnung: Warnung: Dreiminü Dreiminütiger Dauerton. Herannahende Gefahr. Alarm: Alarm: Einminü Einminütiger, aufauf- und abschwellender Ton. Akute Gefahr. Entwarnung: Entwarnung: Einminü Einminütiger Dauerton. Ende der Gefahr. Verhaltensmaß Verhaltensmaßnahmen werden über Rundfunk und Fernsehen bekanntgegeben. bekanntgegeben. 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Blutung - Hämorrhagie Definition: Eine Blutung, auch Hämorrhagie genannt, ist das Austreten von Blut aus einem beliebigen Bereich der Blutbahn bzw. des Blutkreislaufs. Arten: Blutungen nach auß außen Innere Blutungen 2007 2 Blutung - Hämorrhagie Sofortmaß Sofortmaßnahmen: Mit Wundauflage abdecken Fremdkö Fremdkörper abpolstern, nicht entfernen (Druckverband) CAVE: venö venöse Stauung 2007 Anlegen eines Druckverbandes betroffene Extremitä Extremität hö höher als das Herz gelagert werden Aufpressen eines mö möglichst sauberen, mö möglichst nicht flusenden Tuches wird die Blutung verringert oder zum Stehen gebracht Druck mit den Fingerkuppen in die Muskellü Muskellücke zwischen Bizeps und Trizeps Ein einmal angebrachter Verband wird durch den Ersthelfer nicht wieder abgenommen Am Hals sollte man keinen Druckverband anlegen, da die Atmung des Patienten und der Blutfluss zum Gehirn erheblich gestö gestört werden kö könnte 2007 Welche Wunde gehört zum Arzt Eine einfache Wunde ist eine Verletzung von Haut, Unterhaut (Fettschicht), eventuell auch von Faszie (bindegewebige Körperhü rperhülle) und Muskel. Auch eine Läsion der Schleimhaut ohne Perforation kann man dieser Gruppe zuordnen. Hier ist die Heilung oft einfach und sicher zu erreichen. Eine komplizierte Wunde schließ schließt eine Verletzung von Sehnenscheiden, Sehnen, Gelenken, Gefäß en oder Gefäßen Nerven mit ein. Hierher gehö gehören auch Wunden mit Organverletzung und Hö Höhlenerö hleneröffnung (Leibeshö (Leibeshöhle, Brustkorb, Schä Schädel). Die Heilung erfordert hohes ärztliches Kö Können und sollte von keinem Laien versucht werden. 2007 3 Wundheilung Primä Primär heilende (p.p (p.p.. = per primam intentionem) intentionem) Wunden trifft man bei sauberen Wunden, deren Rä Ränder nicht klaffen. Sekundä Sekundär heilende (p.s (p.s.. = per secundam intentionem) intentionem) Wunden Es tritt eine Verkeimung (Infektion) auf, welche die primä primäre Heilung verhindert. 2007 Kopfverletzungen Einteilung SHT I bis III Es erfolgt eine Einteilung in drei Schweregrade, die sich an der Dauer der Bewusstlosigkeit, der Rü Rückbildung der Symptome und den Spä Spätfolgen orientieren: SHT 1. Grades (commotio cerebri oder Gehirnerschü Gehirnerschütterung): Ist als eine leichte, gedeckte Hirnverletzung ohne Bewusstlosigkeit bzw. mit Bewusstlosigkeit bis zu 5 Minuten definiert. Sie heilt in ca. 5 Tagen vollstä vollständig aus. Die Patienten haben in der Regel lediglich eine retrograde Amnesie und Übelkeit zu beklagen. 2007 Kopfverletzungen Einteilung SHT I bis III SHT 2. Grades (contusio cerebri oder Gehirnprellung): Bewusstlosigkeit bis 30 Minuten. Minuten. Spä Spätfolgen sind von der Lokalisation der Hirnschä Hirnschädigung abhä abhängig. 2007 4 Kopfverletzungen Einteilung SHT I bis III SHT 3. Grades (compressio cerebri oder Gehirnquetschung): Bewusstlosigkeit lä länger als 30 Minuten, Minuten, verursacht durch Einklemmung des Gehirns durch Blutungen, Ödeme oder ähnliche Vorgä Vorgänge. Hierbei sollte man bedenken, dass das Gehirn der einzige groß große Kö Körperteil des Menschen ist, der fast vollstä vollständig von Knochen umgeben ist. Die Folge ist oftmals ein lang andauerndes (oftmals künstliches) Koma, ein komaä komaähnlicher Zustand, eine temporä temporäre Entfernung eines Teils der Schä Schädeldecke (einige Monate) oder gar der Tod. Dauerhafte Schä Schäden sind zu erwarten, aber nicht zwangslä zwangsläufig. 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Der Kreislaufschock Definition: In der Medizin wird der Begriff Schock fü für ein akutes, hochdramatisches, lebensgefä lebensgefährliches und u.U. u.U. komplexes Versagen des Kreislaufs verwendet. Ursache:Verschiedene Ursache:Verschiedene Ursachen fü führen zunä zunächst zu einem Missverhä Missverhältnis zwischen dem eigentlichen Durchblutungsbedarf der Organe und dem vorhandenen Herzzeitvolumen. Daraus entwickelt sich eine Stö Störung der Mikrozirkulation mit Mangel an Sauerstoff (Ischä (Ischämie) und Übersä bersäuerung (Azidose) der Gewebe und des Blutes. 2007 5 Arten des Kreislaufschock Hypovolä Hypovolämischer Schock Schock Neurogener Schock SeptischSeptisch-Toxischer Schock Kardiogener Schock Anaphylaktischer 2007 Hypovolämischer Schock Definition: Der hypovolä hypovolämische Schock, auch Volumenmangelschock, entsteht durch eine unzureichende intravasale (in den Blutgefäß en Blutgefäßen befindliche) Blutmenge (absoluter Blutvolumenmangel) Ursache: Flü Flüssigkeitsverlust: Hitzekollaps, Verbrennungen, aber auch Durchfall und Erbrechen. Blutverlust: Hämorrhagischer Schock ausgelö ausgelöst durch starke Blutungen nach Unfä Unfällen oder anderen schweren Verletzungen. 2007 Hypovolämischer Schock Symptome: Hypotonie Tachykardie (Herzrasen) kollabierte Halsvenen Blä Blässe, Kä Kälte, Feuchte Haut, Unruhe Kältezittern 2007 6 Anaphylaktischer Schock Definition: Schwerste Form einer allergischen Reaktion. Die enorme Histaminfreisetzung fü führt zu einer Vasodilatation (Gefäß weitstellung) mit (Gefäßweitstellung) relativem Flü Flüssigkeitsmangel und BlutdruckBlutdruck-Abfall. Ursä Ursächlich kö können Medikamente wie Penicillin oder andere sogenannte Allergene sein 2007 Neurogener Schock Definition: Schä Schädigung des Kreislaufzentrums oder des Rü Rückenmarks (Th1 aufwä aufwärts) mit Symphatikusdenervation. Symphatikusdenervation. Durch den fehlenden Einfluss des Symphatikus kommt es zu einer Weitstellung der Blutgefäß e mit relativem Blutgefäße Volumenmangel. 2007 Septischer Schock Definition: Der septische Schock ist die akute, hochdramatische, kreislaufdekompensierte und somit lebensbedrohliche Ausprä Ausprägung der Sepsis. Er ist gekennzeichnet durch Fieber oder Hypothermie, Blutdruckabfall (arterielle Hypotonie) in Folge eine massiven Gefäß weitstellung (Vasodilatation ), Gefäßweitstellung (Vasodilatation), Tachykardie und warme, rosige Haut. Haut. 2007 7 Kardiogener Schock Definition: Beim Kardiogenen Schock, auch "Herzschock" genannt, ist das Herz nicht mehr in der Lage, das benö benötigte Herzzeitvolumen zu fö fördern. Ursache: Herzinfarkt, Angina Pectoris, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstö Herzrhythmusstörungen oder Hypertensiver Krise. Krise. 2007 Kardiogener Schock Pathomechanismus: Pathomechanismus: Er tritt als Folge eines Pumpversagens des Herzens auf. Diese Schockart ist eine Ausnahme. In diesem Falle darf unter keinen Umstä Umständen eine Volumenzufuhr durch Infusion oder eine Selbsttransfusion durch Hochlagern der Beine durchgefü durchgeführt werden, werden, da es sonst infolge zusä zusätzlicher Überforderung des Herzens zu einem HerzHerz-KreislaufKreislaufStillstand kommen kann. Die sonst übliche Schocklagerung (s.u .) ist in dieser (s.u.) Situation kontraindiziert; kontraindiziert; der Oberkö Oberkörper des Patienten sollte hier vielmehr hochgelagert werden. 2007 Zentralisation des Kreislaufes Durch die Zentralisation des Kreislaufs werden nur noch die lebenswichtigen Organe, wie Gehirn, Herz und Lunge, versorgt (Makrozirkulation). Die Durchblutung der Kapillargefäß e der Kapillargefäße übrigen Organe (Mikrozirkulation) kann dabei zum Erliegen kommen, dies geschieht bereits ab einem Blutverlust von ca. 1 Liter 2007 8 Schocklagerung In den meisten Fä Fällen empfiehlt sich die Schocklagerung (Autotransfusionslage), bei der die Beine des Patienten durch Hochhalten und/oder Unterlegen von geeigneten Materialien rund 20 bis 30 Grad hö höher gelagert werden als der restliche Kö Körper. Dadurch wird das in den Beinen befindliche Blut (ca. 0,7 Liter) dem zentralen Kreislauf, also v.a. v.a. den lebenswichtigen Organen Gehirn, Herz, Niere, Leber, Lunge zur Verfü Verfügung gestellt. 2007 KEINE Schocklagerung bei kardiogenem Schock, um das Herz nicht noch zusä zusätzlich zu belasten, bei Verletzungen, deren Blutung durch Schocklagerung verschlimmert wü würde, bei Hypothermie, um den Kö Körperstamm nicht mit kaltem Blut zu belasten, bei Hä Hängetrauma aus analogen Grü Gründen wie beim kardiogenen Schock. 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 9 Myokardinfarkt - Herzinfarkt Der Herzinfarkt oder Myokardinfarkt ist eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung des Herzens. Pathomechanismus: Pathomechanismus: Es handelt sich um Absterben oder Gewebsuntergang (Infarkt) von Teilen des Herzmuskels (Myokard) auf Grund einer Durchblutungsstö Durchblutungsstörung (Ischä (Ischämie), die in der Regel lä länger als 20 Minuten besteht. 2007 Leitsymptome des MI Leitsymptom des Herzinfarktes ist ein plö plötzlich auftretender, mehr als 20 Minuten anhaltender und meist starker Schmerz im Brustbereich, der in die Schultern, Arme, Unterkiefer und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Schweiß Schweißausbrü ausbrüchen, Übelkeit und evtl. Erbrechen begleitet. Keine Besserung auf Nitro 2007 Risikofaktoren für MI Alter, Nikotinkonsum, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, eine erbliche Veranlagung Lipidstoffwechselstö Lipidstoffwechselstörungen (Chol, Chol, LDL, Tri) Tri) 2007 10 Symptome des MI Die meisten Patienten klagen über Brustschmerzen unterschiedlicher Stä Stärke und Qualitä Qualität. Typisch ist ein starkes Druckgefü Druckgefühl hinter dem Brustbein (retrosternal) retrosternal) oder Engegefü Engegefühl im ganzen Brustkorb (als ob „jemand auf einem sitzen wü würde“ rde“). Auch stechende oder reiß reißende Schmerzen werden beschrieben. Die Schmerzen kö können in die Arme (hä (häufiger links), den Hals, die Schulter, den Oberbauch oder den Rü Rücken ausstrahlen. Oft wird von einem „Vernichtungsschmerz“ Vernichtungsschmerz“ gesprochen, der mit Atemnot, Übelkeit und Angstgefü Angstgefühl („Todesangst“ “ ) einher geht. Todesangst 2007 Schmerzlokalisation bei MI 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 11 Schlaganfall Definition: Als Schlaganfall (auch Zerebraler Insult, apoplektischer Insult oder Gehirnschlag, in der medizinischen Umgangssprache hä häufig verkü verkürzend auch Apoplex oder Insult), wird eine plö plötzlich oder innerhalb kurzer Zeit auftretende Erkrankung des Gehirns bezeichnet, die zu einem anhaltenden Ausfall von Funktionen des Zentralen Nervensystems fü führt und durch kritische Stö Störungen der Blutversorgung des Gehirns verursacht wird. 2007 Schlaganfallformen Minderdurchblutung (Ischä (Ischämie) Blutung Grob unterscheiden lassen sich die plö plötzlich auftretende Minderdurchblutung (Ischä (Ischämie) und die akute Blutung. Die Unterscheidung zwischen Minderdurchblutung und Blutung ist erst durch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sicher möglich. 2007 Transitorische ischä ischämische Attacke (TIA) Kürzer als 24 Stunden andauernde Minderdurchblutungen ohne sichtbare Folgen werden als Transitorische ischä ischämische Attacke (TIA) bezeichnet. 2007 12 (Prolongiertes) reversibles ischä ischämisches neurologisches Defizit (RIND/PRIND) Der Begriff (Prolongiertes) reversibles ischä ischämisches neurologisches Defizit (RIND/PRIND) fü für länger als 24 Stunden, Stunden, aber kü kürzer als drei Wochen anhaltende Befunde soll nach den aktuellen Leitlinien nicht mehr angewendet werden 2007 Symptome bei Schlaganfall Plö Plötzliche Lä Lähmung oder Schwä Schwäche im Gesicht, Arm oder Bein, insbesondere auf einer Körperhä rperhälfte. Plö Plötzliche Verwirrung, SprachSprach- oder Verstä Verständnisstö ndnisstörung. Plö Plötzliche Sehstö Sehstörung auf einem oder beiden Augen Plö Plötzliche Gangstö Gangstörung, Schwindel, GleichgewichtsGleichgewichts- oder Koordinationsstö Koordinationsstörung. Plö Plötzliche starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache. 2007 Maßnahmen Load an GO 2007 13 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Knochenbruch Definition: Ein Knochenbruch, fachsprachlich Fraktur, ist eine Verletzung des Skeletts. Bei der Heilung wä wächst der Knochen wieder zusammen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich die beiden Teile in richtiger Stellung zueinander befinden. Eine Ruhigstellung erfolgt konservativ, das heiß heißt mit Hilfe eines Gipsverbandes oder einer Schiene, oder operativ als Osteosynthese etwa mit Hilfe eines Marknagels oder einer Verplattung. Verplattung. Werden die Knochenenden nicht ruhiggestellt, ruhiggestellt, kann die Heilung ausbleiben, und es kommt zur Pseudarthrose, Pseudarthrose, einem sogenannten Falschgelenk. 2007 Frakturzeichen Unsichere Frakturzeichen Schmerz Schwellung ein Bluterguss (Hämatom) matom) eingeschrä eingeschränkte Beweglichkeit Sichere Frakturzeichen aus der Wunde ragende Fragmente Achsenfehlstellungen (z. B. Fuß Fuß zeigt in die falsche Richtung) abnorme Beweglichkeit Knirschen der Bruchstelle (sog. Krepitation) Krepitation) 2007 14 Behandlung Reposition Retention (Ruhigstellung) Rehabilitation 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Rippenfraktur Einer Rippenfraktur geht meist eine erhebliche Gewalteinwirkung voraus. Meistens sind Rippenfrakturen Folge einer Verletzung. Tritt eine Rippenfraktur spontan oder bei einem inadä inadäquaten Trauma auf, muss man an eine Grunderkrankung wie Osteoporose oder Knochenmetastasen denken. 2007 15 Diagnose der Rippen # Die Diagnose einer Rippenfraktur ist oft schon vom Tastbefund her mö möglich. Der starke Schmerz und ein knirschendes Gerä Geräusch (Krepitation (Krepitation)) bei Bewegung sind wegweisend. knö knöcherner Thorax Rö Röntgen 2007 Therapie Konservativ: CingulumCingulum-Verband (Zungenverband) 2007 Komplikationen Pneumothorax (v.a. v.a. Serienrippenfraktur) Lungenkontusion Milzruptur 2007 16 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Hitzeschlag Für lä längere Zeit in erhö erhöhte Umgebungstemperatur. Als Folge treten oft Kreislaufprobleme auf, Hitzetod ist möglich. Es steigt zusä zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40° 40°C an (Rektaltemperatur). Diese akute Überhitzung des Kö Körpers fü führt zu einer Hirnschwellung. Hirnschwellung. Symptome: – – – – hohem Fieber, Krä Krämpfe, mpfe, Ausbleiben der Schweiß Schweißabsonderung Bewusstseinstrü Bewusstseinstrübung, bung, die wie Mü Müdigkeit und Schlaf erscheinen kann. 2007 Sonnenstich Ein Sonnenstich (Insolation (Insolation,, Heliosis) Heliosis) entsteht durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nackenbereich. Nackenbereich. Dies fü führt zu einer Schwellung der Hirnhaut. Hirnhaut. So gesehen ist ein Sonnenstich ein isolierter Hitzschlag des Kopfes, also ein rein thermisches Problem. Klinik: Schwindel, Übelkeit, belkeit, Erbrechen Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit (Meningismus) Meningismus). 2007 17 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen 1 Absichern 2 Stabile Seitenlage oder HerzHerz-LungenLungenWiederbelebung 3 Blutstillungen 4 Schockbekä Schockbekämpfung 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 18 Die Rettungskette Absichern / Eigenschutz / Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Weitere Erste Hilfe Rettungsdienst Krankenhaus Notruf 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Abstand beim Absichern Als nä nächsten Schritt hat der Ersthelfer in Richtung des ankommenden Verkehrs ein Warndreieck am Fahrbahnrand aufzustellen; Ortsgebiet: in 50 m, m, auf Landstraß Landstraßen in ca. 150 m, m, auf Autobahnen und Schnellstraß Schnellstraßen in ca. 250 m Entfernung (5 Leitpfostenabstä Leitpfostenabstände) zum Unfallort, jeweils in Fahrtrichtung vor etwaigen unü unübersichtlichen Kurven. Kurven. 2007 19 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Verbrennungsgrade Entsprechend der beteiligten Hautschichten erfolgt eine Einstufung Einstufung in: 1. Grad: Rötung und leichte Schwellungen der Haut, Schmerzen, Epidermis betroffen, vollstä vollständig reversibel 2. Grad: Blasenbildung, starke Schmerzen, Epidermis und Coriums betroffen, vollstä vollständige Heilung (2a) oder mit Narbenbildung (2b, bei tiefer Dermisbeteiligung) Dermisbeteiligung) 3. Grad: schwarzschwarz-weiß weiß-Nekrosen, Nekrosen, keine Schmerzen, da Nervenendungen zerstö zerstört. Kutis und Subkutis betroffen, irreversibel 4. Grad: Verkohlung, keine Schmerzen, alle Hautschichten und darunter liegende Knochen/Faszien Knochen/Faszien betroffen, irreversibel Eine zweitzweit- bis drittgradige Verbrennung kann ab 10 Prozent verbrannter Kö Körperoberflä rperoberfläche beim Erwachsenen und ab 5 Prozent verbrannter Kö Körperoberflä rperoberfläche beim Kind zum lebensgefä lebensgefährlichen hypovolä hypovolämischen Schock fü führen. Die Toleranz ist stark abhä abhängig von Allgemeinzustand und Alter des Patienten. 2007 Hautschichten 2007 20 Hautschichten Epidermis (Oberhaut) (Corium, Corium, Lederhaut) Subcutis (Unterhaut) Dermis 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Diabetes mellitus Blutzucker Normalwerte: Nüchternblutzucker: < 115mg/dl – Vollblut: < 100mg/dl Abnorme Werte im Blut: > 115mg bis <140mg/dl Diabetes mellitus ab 140mg/dl Glucose im Urin < 15mg/dl Glucoseschwelle in der Niere: ca. 200mg/dl im Blut 2007 21 Koma diabeticum Vorboten der Bewusstlosigkeit sind Mü Müdigkeit, Schlappheit und Appetitlosigkeit. Im Koma ist die Haut trocken, warm und meist gerö gerötet, die Temperatur und der Blutdruck sind erniedrigt, die Atemluft riecht wegen des Azetongehaltes nach Obst. 2007 Hypoglycämie Stö Störungen der Hirntä Hirntätigkeit mit Lähmungen und Krä Krämpfen kommen. Im Gegensatz zum diabetischen Koma ist die Haut feucht und die Atmung normal. Die Atemluft riecht nicht nach Obst. 2007 Vorgehen Immer BZ messen Insulin spritzen, bevor man den BZ gemessen hat Hat der Pat. eine Hypoglycä Hypoglycämie und spritzt man Insulin stirbt der Patient, weil das Gehirn ohne Zucker nicht leben kann! Niemals 2007 22 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 Epilepsie Ursache: Klinik: – – – – gelegentlich ererbt Gehirntumoren, Gehirnarteriosklerose Gehirnverletzungen – – – – – – – Mit einem Schrei fä fällt der Epileptiker plö plötzlich um, kurzen Starre krampfartige Zuckungen in Armen und Beine auf. Die Atmung ist rö röchelnd, Schaum tritt aus dem Mund Zungen oder Lippenbiss. Nach dem Krampfanfall verfä verfällt der Kranke meist in einen Schlafzustand, der Minuten bis Stunden dauern kann. 2007 Inhalt Katastrophenschutz Blutung Kreislaufschock Myokardinfarkt Schlaganfall Knochenbruch Rippenfraktur Hitzeschlag/Sonnenstich Lebensrettende Sofortmaß Sofortmaßnahmen Rettungskette Abstand beim Absichern Verbrennungsgrade Diabetes mellitus Coma diabeticum Hypoglycä Hypoglycämie Epilepsie Augenverletzungen 2007 23 Augenverletzung Säureure- oder Laugenspritzer, die ins Auge gelangen, können zu vö völliger Erblindung fü führen, wenn nicht sofort eine Spü Spülung mit Wasser, die etwa 1010-15 Minuten lang durchgefü durchgeführt werden soll, eingeleitet wird. Am zweckmäß igsten geschieht dies, wenn ein Helfer den zweckmäßigsten zur Seite des geä geätzten Auges gedrehten Kopf hä hält und ein zweiter, Helfer die Lider spreizt. Der Wasserstrahl soll ohne größ eren Druck direkt in den inneren, nasennahen größeren Winkel des geä geätzten Auges einfließ einfließen. Auf keinen Fall darf zur Neutralisation von Lauge Sä Säure und zur Neutralisation von Sä Säure Lauge ins Auge gegeben werden, da es hierdurch zu noch schwereren Schä Schäden kommen kann. 2007 24