16 2.7. Postoperative Komplikationen der Transplantatnephrektomie

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2.7.
Postoperative Komplikationen der Transplantatnephrektomie
Häufigste Komplikationen nach einer Transplantatnephrektomie sind die
Blutung und die Infektion. Die Inzidenz einer Blutung, die gehäuft im
Dissektionsgebiet entsteht, beläuft sich auf 4-6%. Das Auftreten von
Wundinfektionen liegt über 6%. Sie kann auch sekundär nach einer
Transplantatinfektion oder einem infiziertem Hämatom auftreten.
Allen et al. (1987) untersuchten die postoperativen Komplikationen nach 154
Transplantatnephrektomien in einem Zehnjahreszeitraum von 1975 bis 1985.
Tabelle 5: Komplikationen nach einer Transplantatnephrektomie
Komplikationen
Lymphatisches Leek (Lymphocele)
Peptisches Ulcus
Peptisches Ulcus (mit Perforation)
Postoperat.Blutung (sek.Haemorrhagie)
Urinom
Große Wundinfektion
Pneumonie
Pseudomembranöse Colitis
TOTAL
Anzahl
Prozent
5
4
1
3
1
5
4
1
3
3
1
1
1
3
3
1
24
16
Aus der Tabelle 5 ist ersichtlich, das die Summe der Infektionen den größten
Anteil der postoperativen Komplikationen einnehmen. Auch Chiverton S G
(1987), Rosenthal J T (1993) und Thomas P P (1989) sehen die Blutung und
die Infektion als häufigste Komplikationen nach einer
Transplantatnephrektomie.
3
Material und Methoden
3.1.
Patientenkollektiv
Der Beobachtungszeitraum der Analyse umfaßt die Zeit von Januar 1983 bis
Dezember 1995. Im Rahmen dieser retrospektiven Arbeit wurden die Daten
17
von 710 an der Urologischen Universitätsklinik und Poliklinik der
Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg
transplantierten Patienten untersucht. Von den 710 Patienten wurden insgesamt
181 Patienten transplantatnephrektomiert.
3.2.
Erhebungsbogen
Es wurden folgende Daten erfaßt :
-Name
-Geburtsdatum
-Alter und Geschlecht
-Anzahl der Nierentransplantationen
-Dialysedauer
-Dialyseart
-Grundkrankheit
-Risikofaktoren
-Spenderdaten: - Geburtsdatum
- Alter zum Zeitpunkt des Todes
- Geschlecht
- Todesursache
-Transplantation:- handling time
- Probleme bei der Transplantation
-Immunsuppression
-Postoperative Komplikationen der Transplantation bis zur
Transplantatnephrektomie, Indikation zur Transplantatnephrektomie
-Datum der Transplantatnephrektomie
-Histologie
-Intraoperative Komplikationen bei der Transplantatnephrektomie
-Postoperative Komplikationen bei der Transplantatnephrektomie
-Langzeitverlauf
Für die Auswertung der o.g. Parameter erfolgte, in Anlehnung an die Studie
von O` Sullivan et al. (1994), eine Unterteilung der Zeitabschnitte in drei
Phasen:
1.
Intraoperative Phase
2.
Frühphase
3.
Spätphase
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3.3.
Statistische Methoden zur Auswertung
Zum Vergleich verschiedener Methoden wurde im Rahmen dieser Arbeit der
Chi-Quadrat-Test und im Vergleich zweier Häufigkeiten die 4-Feldertafel
verwendet.
Mit der 4-Feldertafel kann ein Zusammenhang zwischen zwei Größen in bezug
auf eine dritte Variable untersucht werden. Der Chi-Quadrat-Test kann zur
Bestimmung der Wahrscheinlichkeit genutzt werden, mit welcher zwei
unabhängig gezogene Stichproben zur gleichen Grundgesamtheit gehören
(Adam J 1980).
Zur Berechnung der Prüfgröße, die Aufschluß über das Maß der Abweichung
gibt, werden die absoluten Häufigkeiten herangezogen (Schwarze J 1992). Sie
wird nach folgender Formel berechnet:
2
( Oi – Ei )
X = Σ ---------------2
K
( Ei )
Die Sensitivität des Chi-Tests stellt hohe Anforderungen bezüglich des
Stichprobenumfangs. Zur Beurteilung der Aussagen wurden folgende
Signifikanzniveaus herangezogen:
p<0,05 (5% Niveau)
p<0,01 (1% Niveau)
p<0,001 (0,1% Niveau)
"signifikant"
"eindeutig signifikant"
"hochsignifikant"
Bei der Beurteilung der statistischen Signifikanz wurde aufgrund des
Patientengutes von einem Irrtumsintervall von fünf Prozent ausgegangen. Die
Konfidenzintervalle (Diem C et al. 1971) sind an den entsprechenden Stellen
aufgeführt.
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