Keine Chance für Bakterien und Co.

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ROHSTOFFE
Keine Chance für Bakterien und Co.
Abschluss eines Kunststoff-Cluster-Kooperationsprojektes Die Aufgabe bestand darin, bereits bekannte
biozide Additive so zu modifizieren, dass sie für den spezifischen Anwendungsfall optimale Eigenschaften aufweisen, die bei einer üblichen Additivierung nicht zu erwarten sind. Allenfalls mögliche negative Auswirkungen
von hochwirksamen Additiven auf die mechanischen Eigenschaften der Endprodukte galt es zu minimieren.
K
unststoffe sind normalerweise gegen Bakterienbewuchs resistent,
sofern nicht eine Kohlenstoffquelle als Nahrung zur Verfügung steht. Dies
können Komponenten im Kunststoff
sein wie Weichmacher, Stabilisatoren,
Gleitmittel oder Farbstoffe. Viele Materialien werden bereits mit biozid wirkenden Substanzen ausgerüstet.
Die Ergebnisse des Projektes zeigen,
dass diese Problematik noch längst nicht
ausreichend und allumfassend behandelt
wurde. Nach wie vor werden hierzu Untersuchungen notwendig sein.
Neue Wege in der Biozidforschung
Der Firma Ke Kelit, Linz, die ihr Hauptgeschäft im Bereich der Haustechnik hat,
ist es gelungen, neue, patentfähige biozide Lüftungsrohre für den Wohnbau im
Niedrigenergiebereich herzustellen.
Gleichzeitig konnten neue Wege in
der Biozidforschung beschritten werden,
die ursprünglich nicht angedacht waren
und insbesondere durch die Zusammenarbeit im Projekt wichtige, entscheidende
Anstöße erhielt.
Die Implementierung einer silberfreien Biozidformulierung in PUR-Weichschaum brachte eine etwa 1000-fach verbesserte Wirkung gegenüber Bakterien
im Vergleich zum bisher verwendeten
Silberzeolith, bei gleichzeitiger Kostenhalbierung.
Silberfreies Biozid
schlägt Silberzeolith
Durch den patentrechtlichen Schutz (national und international) für Weichschaumsysteme konnten die Alleinstellungsmerkmale von Semballa, Timelkam, innerhalb des Konzerns und gegenüber dem Mitbewerb ausgebaut werden.
Eine europaweite Nutzung der Verfahren
wird angedacht, die technologische Führerschaft soll jedoch in Österreich bleiben. Lizenzvergaben sind ebenfalls im
Gespräch.
Lenzing Plastics hatte bereits Erfahrungen mit kommerziell erhältlichen
Bioziden und setzte auf die vielversprechenden Eigenschaften von Norborcid,
einem Biozidpolymer auf Norbornenbasis. Die Untersuchungen wurden auf Polyolefine ausgeweitet. Großversuche
konnten bis zu Projektbeginn aber nicht
gemacht werden, da das Polymer nur in
kleinen Mengen verfügbar war. Erste Extrusionsversuche und verschiedene Folienmuster folgten. Konzernintern wurden auch andere Einsatzgebiete mit bestehenden Systemen geprüft.
Be
PROJEKTTEILNEHMER
Ke Kelit Kunststoffwerk, Linz/Österreich,
[email protected]
Sembella, Timelkam/Österreich,
[email protected]
Lenzing Plastics, Lenzing/Österreich,
[email protected]
Matratzen mit silberfreiem Biozid
garantieren dauerhaften Schutz
vor Bakterien, Pilzen und
Milben.
ERHÖHTE MARKTCHANCEN
Mikrobielle Ausrüstung von
Polymeren
Für spezielle Anwendungen ist eine biozide
Ausrüstung von Kunststoffen notwendig. In
einem firmenübergreifenden Projekt des
Kunststoff-Clusters hat das Finden von bioziden Additiven, die Untersuchung und die
Optimierung der bioziden Wirkung von bereits bekannten Additiven neue Anwendungen und damit schutzrechtlich abgesicherte Marktchancen für Umsatzzuwächse ermöglicht sowie die Effektivität der Werkstoffe wesentlich erhöht.
Bild: Sembella
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Plastverarbeiter · Juni 2010
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