Fachinformation

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ANHANG 1
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
(Fachinformation)
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Myozyme 50 mg Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Durchstechflasche enthält 50 mg Alglucosidase alfa.
Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 5 mg Alglucosidase alfa/ml. Nach der Verdünnung variiert die
Konzentration zwischen 0,5 mg und 4 mg/ml.
Die vollständige Auflistung der Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Weißes bis cremefarbenes Pulver.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Myozyme ist für die langfristige Enzymersatztherapie bei Patienten mit gesichertem Morbus Pompe (Mangel
an saurer α-Glucosidase) indiziert.
Die positive Wirkung von Myozyme bei Patienten mit Morbus Pompe in später Verlaufsform liegen bisher
keine Daten vor (siehe Abschnitt 5.1).
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit Myozyme muss von einem Arzt überwacht werden, der über Erfahrung in der
Versorgung von Patienten mit Morbus Pompe oder anderen erblichen Stoffwechselerkrankungen oder
neuromuskulären Krankheiten verfügt.
Die empfohlene Dosis für Alglucosidase alfa liegt bei 20 mg/kg Körpergewicht bei Anwendung einmal alle
2 Wochen als intravenöse Infusion.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte schrittweise gesteigert werden. Die initale Infusionsrate sollte nicht
mehr als 1 mg/kg/Std. betragen und alle 30 Minuten allmählich um 2 mg/kg/Stunde auf eine maximale
Infusionsrate von 7 mg/kg/Std. gesteigert werden, vorausgesetzt, es treten keine infusionsbedingten
Reaktionen auf. Infusionsbedingte Reaktionen werden in Abschnitt 4.8 beschrieben.
Dosierung bei Kindern, Jungendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen:
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Myozyme wurde hauptsächlich an Kindern im frühem Kindes- bis
Jugendlichenalter belegt.
Es liegen keine Hinweise vor, dass besondere Vorkehrungen/ Vorsichtsmaßnahmen vorzunehmen sind, wenn
Myozyme Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen oder älteren Patienten verabreicht wird.
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz ist nicht untersucht worden
und für diese Patienten können keine speziellen Dosierungsempfehlungen gegeben werden.
2
Ausgehend von einer umfassenden Beurteilung der Patientenreaktion im Hinblick auf alle klinischen
Manifestationen der Krankheit sollte das Ansprechen der Patienten auf die Behandlung routinemäßig
untersucht werden.
4.3
Gegenanzeigen
Lebensbedrohliche Überempfindlichkeit (anaphylaktische Reaktion) gegenüber dem arzneilich wirksamen
Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei ca. 39% der mit Myozyme behandelten Patienten traten infusionsbedingte Reaktionen auf, die definiert
sind als jede in Zusammenhang stehende Nebenwirkung , die während der Infusion oder bis zum Ende des
Infusionstages auftritt. (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten, die mit einer höheren Dosis (40 mg/kg)
behandelt wurden, ließ sich eine Tendenz beobachten, dass mehr Symptome auftraten, wenn es zu
infusionsbedingten Reaktionen kam. Die Patienten sollten genauestens überwacht werden. Alle Fälle von
infusionsbedingten Reaktionen, verzögerten Reaktionen und möglichen immunologischen Reaktionen sollten
gemeldet werden. Bei Patienten, bei denen zum Infusionszeitpunkt eine akute Krankheit (z. B.
Lungenentzündung, Sepsis) vorliegt, scheint das Risiko infusionsbedingter Reaktionen erhöht zu sein. Vor
der Verabreichung von Myozyme sollte der klinische Status des Patienten sorgfältig abgewägt werden.
Patienten, bei denen infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind, müssen bei einer erneuten Anwendung
von Myozyme mit besonderer Vorsicht behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8). Bei leichten oder
vorübergehenden Reaktionen ist eine ärztliche Behandlung oder ein Abbrechen der Infusion nicht generell
erforderlich. Durch Reduzierung der Infusionsrate, vorübergehende Unterbrechung der Infusion oder
generelle Vorbehandlung mit oralen Antihistaminika bzw. Antipyretika konnten infusionsbedingte
Reaktionen wirksam behandelt werden. Infusionsbedingte Reaktionen können zu jedem Zeitpunkt während
der Myozyme-Infusion auftreten, insbesondere bei höheren Infusionsraten.
Die intravenöse Verabreichung von Proteinpräparaten kann zu allergieartigen Reaktionen führen. Bei
Auftreten schwerer oder anaphylaktischer Reaktionen ist ein sofortiges Abbrechen der Myozyme-Infusion zu
erwägen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Dabei sind die aktuellen medizinischen Standards
für eine Notfallbehandlung zu beachten.
In klinischen Studien entwickelte die Mehrzahl der Patienten innerhalb von 3 Monaten ab
Behandlungsbeginn IgG-Antikörper gegen rhGAA. Bei den meisten mit Myozyme behandelten Patienten ist
daher eine Serokonversion zu erwarten. Bei Patienten, die mit einer höheren Dosis (40 mg/kg) behandelt
wurden, ließ sich eine Tendenz zur Bildung höherer Antikörpertiter beobachten. Es scheint keinen
Zusammenhang zwischen dem Eintreten infusionsbedingter Reaktionen und dem Zeitpunkt der
Antikörperbildung zu geben. Bei einem Studienteilnehmer mit positiven IgG-Antikörpern ließ sich im invitro-Tests eine inhibierende Wirkung nachweisen. Aufgrund der Seltenheit der Krankheit und der bislang
geringen Erfahrung ist die Wirkung der Antikörperbildung im Hinblick auf die Sicherheit und Wirksamkeit
der Therapie zurzeit noch nicht voll untersucht. Antikörpertiter sollten regelmäßig überwacht werden.
Ein vorübergehendes nephrotisches Syndrom, das nach kurzzeitiger Unterbrechung der Enzymersatztherapie
verschwand, wurde bei einem Morbus-Pompe-Patienten mit früher Verlaufsform beobachtet, der über einen
längeren Zeitraum hinweg häufige Gaben von rhGAA (10 mg/kg, 5 Mal pro Woche) erhielt.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Mit Alglucosidase alfa wurden keine Studien zur Ermittlung der Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln
durchgeführt. Da Alglucosidase alfa ein rekombinantes humanes Protein ist, sind Wechselwirkungen durch
Metabolisierung am Cytochrom-P-450-System unwahrscheinlich.
3
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Sofern nicht absolut erforderlich, sollte Myozyme nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden.
Alglucosidase alfa könnte in die Muttermilch übergehen. Da keine Daten vorliegen, welche Wirkung über
die Muttermilch aufgenommene Alglucosidase alfa auf Neugeborene hat, wird empfohlen, während der
Anwendung von Myozyme nicht zu stillen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Myozyme auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen
von Maschinen durchgeführt.
4.8
Nebenwirkungen
Die meisten unerwünschten Ereignisse bei 39 Morbus-Pompe-Patienten mit infantiler Verlaufsform (siehe
Abschnitt 5.1), die in zwei klinischen Studien über mehr als ein Jahr (76 Wochen) mit Myozyme behandelt
wurden, waren auf die Morbus-Pompe-Erkrankung zurückzuführen und standen in keinem Zusammenhang
mit der Verabreichung von Myozyme. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind in Tabelle 1 nach
Organsystemklassen aufgeführt. Die aufgeführten UAWs wurden bei mehr als 1 Patienten gemeldet und
werden als Prozentsatz der Patienten aufgeführt, bei denen die UAWs auftraten. Die absolute Patientenzahl
ist in Klammern dargestellt. Die meisten UAWs verliefen leicht bis mittelschwer und nahezu alle traten
während der Infusion oder innerhalb von 2 Stunden im Anschluss an die Infusion (infusionsbedingte
Reaktionen) auf. Schwere infusionsbedingte Reaktionen waren u. a. Nesselsucht, Rasselgeräusche
Tachykardie, verminderte Sauerstoffsättigung, Bronchospasmus, Tachypnoe, periorbitales Ödem und
Hypertonie, die mit Ausnahme der Nesselsucht (2 Patienten) alle bei einem einzigen Patienten auftraten.
Tabelle 1.
Systemorganklasse
Psychiatrische Störungen
Störungen des Nervensystems
Herzstörungen
Gefäßstörungen
Respiratorische, thorakale und
mediastinale Störungen
Gastrointestinale Störungen
Störungen der Haut und des
Unterhautgewebes
Allgemeine Störungen und
Reaktionen an der Injektionsstelle
Untersuchungsbefunde
Bevorzugte Bezeichnung
Erregung
Tremor
Tachykardie
Zyanose
Erröten
Hypertonie
Blässe
Husten
Häufigkeit
(Anzahl
Patienten)
N = 39
5% (2 Pat.)
5% (2 Pat.)
8% (3 Pat.)
5% (2 Pat.)
13% (5 Pat.)
5% (2 Pat.)
5% (2 Pat.)
8% (3 Pat.)
Tachypnoe
Erbrechen
Urtikaria
8% (3 Pat.)
5% (2 Pat.)
13% (5 Pat.)
Exanthem
Makulöses Exanthem
Erythem
Makulopapulöses Exanthem
Fieber
10% (4 Pat.)
5% (2 Pat.)
5% (2 Pat.)
5% (2 Pat.)
15% (6 Pat.)
Rigor
Verminderte Sauerstoffsättigung
Erhöhte
Serumkreatinphosphokinase-MB
Erhöhter Blutdruck
5% (2 Pat.)
8% (3 Pat.)
4
5% (2 Pat.)
5% (2 Pat.)
Bisher wurde nur eine geringe Anzahl Patienten mit Morbus Pompe der späten Verlaufsform (siehe
Abschnitt 5.1) mit Myozyme behandelt. Bei 2 von 9 an adultem Morbus Pompe leidenden Patienten, die bis
zu 1 Jahr lang in 3 unterschiedlichen Studien mit Myozyme behandelt wurden, traten u. a. erhöhter
Pulsschlag, Hypertonie, Kopfschmerzen, Kälte der Gliedmaßen, Parästhesie, Gesichtsröte, Schmerzen an der
Infusionsstelle und Schwindel auf. Die beiden Patienten mit adultem Morbus Pompe zeigten
unterschiedliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Die UAW waren leichter Art und wurden als
infusionsbedingte Reaktion gewertet.
4.9
Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. In klinischen Studien wurden Dosen von bis zu 40
mg/kg Körpergewicht verabreicht.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Präparate des Verdauungstrakts und Stoffwechsels – Enzyme.
ATC-Code: A16AB07 Alglucosidase alfa.
Alglucosidase alfa ist eine rekombinante Form der humanen sauren α-Glucosidase, die mittels
rekombinanter DNA-Technologie aus Säugetierzellkulturen der Eierstöcke des chinesischen Hamsters
(CHO) hergestellt wird.
.
Morbus Pompe
Morbus Pompe ist eine seltene, progressive und tödlich verlaufende muskuläre Stoffwechselerkrankung,
deren Häufigkeit auf 1 pro 40.000 Geburten geschätzt wird. Andere Namen für Morbus Pompe sind
Glycogenspeicherkrankheit Typ II (engl. Abk. GSD-II), Myopathie bei Mangel an saurer Maltase (engl.
Abk. AMD) und Glycogenose Typ II. Morbus Pompe zählt zu den lysosomalen Speicherkrankheiten. Sie
wird verursacht durch einen Mangel an saurer α-Glucosidase (GAA), einer natürlich vorkommenden
lysosomalen Hydrolase, die für den Umbau von lysosomalem Glykogen in Glukose zuständig ist. Ein
Mangel an diesem Enzym führt zur Ansammlung von Glykogen in verschiedenen Geweben, insbesondere im
Herzmuskel, der Atem- und der Skelettmuskulatur. Die Folge ist eine hypertrophe Kardiomyopathie und
fortschreitende Muskelschwäche, einschließlich einer Beeinträchtigung der Atemfunktion.
Die klinische Symptomatik von Morbus Pompe kann als Krankheitsspektrum beschrieben werden, das von
einer schnell fortschreitenden infantilen Verlaufsform (Symptome treten normalerweise im ersten Lebensjahr
auf, niedrige Lebenserwartung) bis hin zu einer weniger schnell verlaufenden späteren Verlaufsform reicht.
Die infantile Verlaufsform von Morbus Pompe zeichnet sich durch eine starke Ablagerung von Glykogen in
der Herz- und Skelettmuskulatur aus, was zu einer rasch fortschreitenden Kardiomyopathie, generalisierter
Muskelschwäche und Muskelhypotonie führt. Die motorische Entwicklung kommt häufig völlig zum
Stillstand. Werden Meilensteine in der motorischen Entwicklung erreicht, so gehen diese später wieder
verloren. Der Tod tritt normalerweise durch Herz- oder Atemversagen vor Erreichen des ersten Lebensjahres
ein.
In einer retrospektiven Studie aus dem natürlichen Krankheitsverlauf von Patienten mit infantilem Morbus
Pompe (n=168) traten die Symptome im Durchschnitt im Alter von 2,0 Monaten auf, das mittlere Todesalter
betrug 9,0 Monate. Die Überlebensraten nach Kaplan-Meier im Alter von 12, 24 und 36 Monaten betrugen
26%, 9% und 7%.
Es wurde eine untypische, langsamer fortschreitende Form von infantilem Morbus Pompe beschrieben, der
durch eine weniger schwere Kardiomyopathie und somit eine längere Überlebensdauer gekennzeichnet ist.
5
Morbus Pompe in später Verlaufsform tritt im Kindes-, Jugendlichen- oder auch im Erwachsenenalter auf
und hat einen sehr viel langsameren Verlauf als die infantile Verlaufsform. Normalerweise ist in der späten
Verlaufsform eine ausreichende GAA-Restaktivität vorhanden, um das Entstehen einer Kardiomyopathie zu
verhindern, wobei jedoch bei bis zu ca. 4% der Morbus-Pompe-Patienten mit später Verlaufsform eine
gewisse Beteilung des Herzens beobachtet wurde.
Patienten mit Morbus Pompe in später Verlaufsform werden normalerweise mit einer progressiven
Myopathie vorstellig, hauptsächlich der proximalen Muskeln im Becken- und Schultergürtel, und einer
unterschiedlich starken Beteiligung der Atemfunktion. Dies führt letztendlich zu schwerer körperlicher
Behinderung und / oder der Notwendigkeit einer unterstützenden Beatmung. Der zeitliche Verlauf der
Krankheitsprogression kann stark variieren und ist nicht vorhersagbar. Bei manchen Patienten tritt ein
rascher Funktionsverlust der Skelett- und Atemmuskulatur ein, was zu Gehunfähigkeit und Atemversagen
führt. Bei anderen verläuft die Krankheit weniger schnell fortschreitend. Bei wieder anderen verläuft die
Progression der Skelett- und Atemmuskulatur losgelöst voneinander.
Es wird postuliert, dass Myozyme die Aktivität der lysosomalen GAA wiederherstellt, was zu einer
Stabilisierung oder Wiederherstellung der Funktion der Herz- und Skelettmuskulatur führt (einschließlich der
Atemmuskulatur). Aufgrund der Blut-Hirnschranke und der Größe des Enzyms ist eine Aufnahme von
Alglucosidase alfa in das Zentralnervensystem unwahrscheinlich.
Morbus Pompe in infantiler Verlaufsform
In einer randomisierten, historisch kontrollierten Open-Label Zentralstudie an 18 nicht beatmeten Patienten
mit infantiler Verlaufsform wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von Myozyme untersucht. Die Patienten
waren zu Beginn der Behandlung 6 Monate alt oder jünger. Die unbehandelte historische Vergleichsgruppe
wurde an die Population der Zentralstudie angepasst und sie wurde aus einer retrospektiven Studie des
natürlichen Krankheitsverlaufs (n=42) bei Morbus-Pompe-Patienten mit infantiler Verlaufsform gewonnen.
Die Patienten wurden randomisiert und erhielten über einen Zeitraum von 52 Wochen alle zwei Wochen
entweder 20 mg/kg oder 40 mg/kg Myozyme.
Primärer Endpunkt der Zentralstudie war die Zeitdauer von der Diagnose bis zum Ereignis (Tod und / oder
invasive Beatmung). Die Überlebensdauer ohne invasive Beatmung wurde jedoch in der historischen
Population nicht aufgezeichnet, weshalb ein Vergleich dieses Endpunkts nicht möglich ist. Nach 52wöchiger Behandlung waren alle 18 mit Myozyme behandelten Patienten am Leben und 15 dieser 18
Patienten kamen ohne Beatmung aus. Demgegenüber war in der historischen Kohorte 1 von 42 Patienten mit
18 Monaten am Leben.
Ein Vergleich der Überlebenskurven vom Zeitpunkt der Diagnose zur historischen Kontrollpopulation wurde
mit Hilfe einer Cox-Proportional-Hazard-Regression-Analyse vorgenommen. Nach 52 Wochen zeigten die
mit Myozyme behandelten Patienten eine längere Überlebensdauer im Vergleich zur Überlebensdauer der
nicht behandelten historischen Kohorte (siehe Tabelle 2).
Tabelle 2: Ergebnisse für die Studienendpunkte unter Verwendung des Cox-Regressionsmodells
Behandelte
Patienten
Historische
Vergleichsgruppe
Endpunkt
Behandlungseffekt,
Risikoverhältnis
95% Konfidenzintervall
p-Wert
N=18
N=42
Überleben
0,01
(0,00, 0,10)
<0,0001
Hinweis: Die Ergebnisse stammen aus einer Proportional-Hazards-Regression –Analyse nach Cox. Diese beinhaltet die Behandlung als
zeitvariierende Kovariate, das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose und das Alter bei Symptombeginn. Die Patienten in der historischen
Referenzgruppe waren 1993 oder später geboren.
Es zeigte sich eine echokardiographische Verbesserung der Kardiomyopathie, gemessen als Verringerung
der linksventrikulären Herzmasse (LVM). Alle 12 Patienten mit verfügbaren Daten zeigten im Vergleich zur
Eingangsmessung einen Rückgang der LVM (mittlerer Rückgang 57,6%). Dreizehn Patienten (72,2%)
zeigten eine Zunahme der motorischen Funktion im Vergleich zur Eingangsbeurteilung, gemessen als
altersentsprechende motorische Leistung nach dem Alberta Infant Motor Scale (AIMS). Bei 72,2-93,8% der
Patienten wurde nach 26-wöchiger Behandlung mit Myozyme eine Erhaltung bzw. Verbesserung des
Körperwachstums gegenüber dem Ausgangswert beobachtet.
6
Wirksamkeitsanalysen zeigten keinen Unterschied zwischen den beiden Dosierungsgruppen, was die
Überlebensdauer, Überlebensdauer ohne invasive Beatmung, Überleben ohne jede Art künstlicher
Beatmung, Abnahme der LVM, Verbesserung der Wachstumsparameter und Erreichung von Meilensteinen
in der motoroischen Entwicklung anbelangte. Basierend auf diesen Ergebnissen wird eine Dosis von 20mg
/kg jede zweite Woche empfohlen.
Eine zweite Open-Label-Studie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Myozyme bei 21 MorbusPompe-Patienten mit einer vorwiegend atypischen Ausprägung der infantilen Verlaufsform, die zu Beginn
der Behandlung zwischen 6 Monaten und 3,5 Jahre alt waren. Die Patienten erhielten alle zwei Wochen über
einen Zeitraum von 52 Wochen Myozyme in einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht. Die
Überlebensdauer der behandelten Patienten wurde mit der Überlebensdauer einer ähnlichen historischen
Kohorte unbehandelter Patienten verglichen, und zwar mit Hilfe einer Cox-Proportional-HazardsRegresssion-Analyse (siehe Tabelle 3).
Tabelle 3: Ergebnisse für die Überlebensdauer unter Verwendung des Cox-Regression-Modells
Behandelte
Patienten
Historische
Vergleichsgruppe
N=21
N=48
Endpunkt
Behandlungseffekt,
Risikoverhältnis
95%
Konfidenzintervall
p-Wert
Überleben
0,29
(0,11, 0,81)
0,018
Hinweis: Die Ergebnisse stammen aus einer Proportional-Hazards-Regression-Analyse nach Cox. Diese beinhaltet die Behandlung als
zeitvariierende Kovariate, das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose und das Alter bei Symptombeginn. Die Patienten in der historischen
Referenzgruppe waren 1995 oder später geboren.
Zusätzliche Wirksamkeitsdaten konnten für die ersten 15 Patienten erhoben werden. 50% der 10 Patienten,
die zu Therapiebeginn nicht invasiv beatmet waren, benötigten auch nach 52 Behandlungswochen keine
invasive Beatmung, während alle 5 Patienten, die am Anfang invasiv beatmet wurden, während der gesamten
Studie weiterhin künstlicher Beatmung bedurften (ein Patient starb vor Woche 26). Dreizehn von 15
Patienten (86,6%) zeigten in den Folgeuntersuchungen eine Verbesserung der echokardiographischen
Anzeichen einer Kardiomyopathie gegenüber der Eingangsuntersuchung, gemessen als Abnahme der LVM.
80% bis 93,3% der Patienten zeigten unveränderte oder verbesserte Wachstumsparameter. Sechs Patienten
(40%) zeigten eine messbare Verbesserung der motorischen Funktion, gemessen als Zunahme der
altersentsprechenden Werte gegenüber der Eingangsbestimmung nach AIMS- bzw. Peabody Development
Motor Scale (PDMS-2).
Die große Mehrzahl der mit Myozyme behandelten Morbus-Pompe-Patienten mit infantiler Verlaufsform
zeigte eine Verbesserung der Atem- und Herzfunktion sowie eine Stabilisierung oder Verbesserung der
Wachstumsparameter. Die Wirkung der Behandlung auf die motorische Funktion und Atmung fiel jedoch
unterschiedlich aus. Morbus-Pompe-Patienten mit infantiler Verlaufsform, die motorische Fortschritte
zeigten, hatten auch in der Eingangsuntersuchung bessere erhaltene motorische Funktionen und niedrigere
Glykogenwerte im Quadrizeps. Beachtenswert ist, dass Patienten mit besseren motorischen Ergebnissen auch
einen höheren Prozentsatz in der Stabilität oder Verbesserung der Wachstumsparameter (Gewicht) zeigte,
während die große Mehrheit der Patienten - unabhängig von ihrer motorischen Entwicklung und ihren
Ausgangswerten - einen Rückgang der Kardiomyopathie zeigte, gemessen als Veränderung des LVM-zScore.
Die Gesamtheit der Daten legt nahe, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung äußerst wichtig ist, um
die bestmöglichen Ergebnisse bei Patienten mit infantiler Verlaufsform zu erzielen.
Morbus Pompe in später Verlaufsform
Die Open-Label-Studie an 5 Morbus-Pompe-Patienten mit später Verlaufsform, die zu Beginn der
Behandlung zwischen 5 und 15 Jahren alt waren, untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Myozyme.
Die Patienten erhielten alle zwei Wochen über einen Zeitraum von 26 Wochen Myozyme in einer Dosierung
von 20 mg/kg Körpergewicht. Alle Patienten konnten zu Beginn der Studie ohne fremde Hilfe gehen und alle
bis auf einen Patienten benötigten keinerlei künstliche Beatmung (1 Patient wurde nachts nicht-invasiv
beatmet). Zwei der 3 Patienten mit erheblicher Lungenbeteiligung zu Studienbeginn (Bandbreite der
7
forcierten Vitalkapazität in sitzender Position von 58-67%) zeigten in Woche 26 eine deutliche klinische
Verbesserung der FVC in sitzender Position (+11,5% und +16% ). Die Auswertung der motorischen
Funktion ergab unterschiedliche Ergebnisse.
Zehn Patienten im Alter von 9-54 Jahren mit fortgeschrittenem Morbus Pompe in später Verlaufsform (10/10
rollstuhlabhängig, 9/10 auf Beatmung angewiesen) wurden in Expanded-Access-Programmen mit
Alglucosidase alfa 20-40 mg/kg alle 2 Wochen wurden unterschiedlich lange zwischen 6 Monaten und 2,5
Jahren behandelt. Die bei den Patienten beobachtete positive Wirkung auf die Lungenfunktion beinhaltete
eine klinisch bedeutsame Verbesserung der FVC von 35% bei einem Patienten und eine erhebliche
Reduzierung der Beatmungsstunden bei zwei Patienten. Bei manchen Patienten wurde eine positive Wirkung
auf die motorische Funktion beobachtet, darunter die Wiedererlangung verloren gegangener motorischer
Fähigkeiten. Nur ein Patient konnte ganz auf den Rollstuhl verzichten. In dieser Patientengruppe wurde ein
unterschiedliches Ansprechen bezüglich der motorischen Funktion beobachtet.
Pompe Registry
Ärzte und medizinisches Versorgungspersonal werden gebeten, mit Morbus Pompe diagnostizierte Patienten
unter www.PompeRegistry.com zu registrieren. Die Patientendaten werden anonym im Verzeichnis
gespeichert. Ziel des “Pompe Registry” ist es, ein besseres Verständnis von Morbus Pompe zu gewinnen und
Patienten zu überwachen und deren Reaktion auf eine Enzymersatztherapie langfristig zu beobachten, mit
letztendlichem Ziel, die klinischen Ergebnisse für diese Patienten weiter zu verbessern.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
In einer an 18 Patienten durchgeführten Zentralstudie wurde die Pharmakokinetik von Myozyme an 15
Patienten mit infantilem Morbus Pompe untersucht (alle Patienten waren zu Behandlungsbeginn weniger als
6 Monate alt). Die Patienten erhielten Alglucosidase alfa in einer Dosierung von 20 mg/kg bzw. 40 mg/kg
Körpergewicht als 4 bzw. 6,5-stündige Infusion. Die Pharmakokinetik war proportional zur Dosis und blieb
über die gesamte Zeit hinweg unverändert. Nach der ersten und sechsten Infusion von Myozyme reichten die
mittleren maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) von 178,2 bis 263,7 µg/ml; diese Werte galten für die 20
mg/kg bzw. die 40 mg/kg-Gruppe. Der Mittelbereich der Plasmakonzentrationskurve (AUC∞) reichte bei der
20 mg/kg-Gruppe bzw. der 40 mg/kg-Gruppe von 977,5 bis 1.872,5 µg•hr/mL. Die mittlere Plasmaclearance
(CL) betrug 21,9 ml/hr/kg und das mittlere Verteilungsvolumen im Fließgleichgewicht (Vss) betrug 66.2
ml/kg in beiden Dosierungsgruppen, wobei geringe Abweichungen von 15% bzw. 11% zwischen einzelnen
Patienten auftragen. Die Eliminationshalbwertzeit (t1/2) betrug 2,75 Stunden in beiden Dosierungsgruppen..
Die Pharmakokinetik von Myozyme wurde zusätzlich in einer separaten Studie an 21 Morbus-PompePatienten mit infantiler Verlaufsform untersucht (alle waren zu Behandlungsbeginn zwischen 6 Monaten und
3,5 Jahren alt). Alle Patienten erhielten Alglucosidase alfa in einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht.
Bei 12 Patienten mit verfügbaren Daten entsprachen die AUC∞- und Cmax-Werte vergleichbar den Werten,
die in der Zentralstudie bei der Patientengruppe mit 20 mg/kg-Körpergewicht beobachtet wurde. Die
Halbwertszeit t½ von ca. 2-3 Stunden war bei dieser Patientengruppe ebenfalls ähnlich.
Die Pharmakokinetik von Myozyme wurde ferner in einer Studie an 5 Patienten mit Morbus Pompe mit
später Verlaufsform beobachtet. Die Patienten waren zwischen 6-15 Jahren alt und erhielten Alglucosidase
alfa alle 2 Wochen in einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht. Das pharmakokinetische Profil von
Myozyme bei Patienten mit später Verlaufsform unterschied sich nicht vom pharmakokinetischen Profil bei
Patienten mit früher Verlaufsform.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten aus Studien zur Sicherheitspharmakologie und Toxizität von Einzel- und
Mehrfachdosierungen zeigen kein besonderes Risiko für den Menschen. In einer embryofötalen Studie an
der Maus wurden keine signifikanten unerwünschten Wirkungen beobachtet. Die Daten einer Studie zur
Fruchtbarkeit und frühen embryonalen Entwicklung an Mäusen waren nicht schlüssig. Die möglichen
Wirkungen auf die Fortpflanzungs- und Entwicklungsfunktionen ist bislang nicht umfassend beschrieben
worden.
8
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mannitol
Monobasisches Natriumphosphat-Monohydrat
Dibasisches Natriumphosphat-Heptahydrat
Polysorbat 80
6.2
Inkompatibilitäten
Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
18 Monate
Es wird empfohlen, die Lösung unmittelbar nach der Verdünnung zu verwenden. Allerdings konnte bei
lichtgeschützter Lagerung und einer Lagertemperatur von 2 bis 8°C eine chemische und physikalische
Gebrauchsstabilität von 24 Stunden nachgewiesen werden.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2°C – 8°C) lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
50 mg Lyophilisat in einer Durchstechflasche (klares Glas Typ 1) mit Stopfen (silikonisiertes Butyl) und
Versiegelung (Aluminium) mit einer Flip-off-Sicherheitskappe (Kunststoff). Packungsgrößen: 1, 10 oder 25
Durchstechflaschen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Hinweise für die Entsorgung
Myozyme muss vor der Infusion mit Wasser für Injektionszwecke zubereitet, mit 9 mg/ml (0,9%)
Natriumchlorid Infusionslösung verdünnt und anschließend durch intravenöse Infusion verabreicht werden.
Rekonstitution und Verdünnung sollten unter Beachtung ordnungsgemäßer Arbeitstechniken, insbesondere
im Hinblick auf Sterilität, durchgeführt werden.
Aufgrund der Protein Eigenschaften des Präparats kann es in der rekonstituierten Lösung und im fertigen
Infusionsbeutel zur Partikelbildung kommen. Aus diesem Grunde sollte die Verabreichung über einen
Leitungsfilter mit geringer Proteinbindung der Porengröße von 0,2 Mikrometer erfolgen. Es konnte
nachgewiesen werden, dass die Verwendung eines 0,2 Mikrometer-Leitungsfilters sichtbare Partikel festhält
und zu keinen ersichtlichen Protein- oder Wirkverlusten führt.
Die für die Rekonstitution nötige Anzahl an Durchstechflaschen ist auf Grundlage der für den Patienten zu
verwendenden Dosierung (mg/kg) zu berechnen und die entsprechende Anzahl an Durchstechflaschen aus
dem Kühlschrank zu entnehmen und auf Raumtemperatur zu bringen. Da Myozyme keine
Konservierungsmittel enthält, ist jede Durchstechflasche Myozyme nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
9
Anwendung aseptischer Technik
Rekonstitution
Den Inhalt jeder 50mg-Flasche Myozyme mit 10,3 ml Wasser für Injektionszwecke rekonstituieren. Das
Wasser für Injektionszwecke langsam über die Fläschchenwand eintropfen und nicht direkt auf die
gefriergetrocknete Masse geben. Jedes Fläschchen vorsichtig zur Seite neigen und rollen. Das Fläschchen
nicht auf den Kopf drehen, schwenken oder schütteln. Die rekonstituierte Lösung hat ein Volumen von 10,5
ml, enthält 5mg/ml Enzym und ist eine klare, farblose bis blassgelbe Flüssigkeit, die Partikel in Form weißer
Stränge oder durchscheinender Fäden enthalten kann. Inspizieren Sie die rekonstituierten Fläschchen
unverzüglich auf Feststoffe und Verfärbung. Sind bei der unmittelbar im Anschluss an die Rekonstitution
durchgeführten Inspektion andere als die oben beschriebenen Fremdstoffe oder Verfärbungen sichtbar,
sollten Sie die Lösung nicht verwenden. Der pH-Wert der rekonstituierten Lösung liegt bei ca. 6,2.
Es wird empfohlen, den Inhalt der Durchstechflaschen nach der Rekonstitution sofort weiter zu verdünnen.
Verdünnung
Bei obiger Vorgehensweise enthält die rekonstituierte Lösung 5 mg Alglucosidase alfa pro ml. Das
rekonstituierte Volumen erlaubt die exakte Entnahme von 10,0 ml (entsprechend 50 mg) pro
Durchstechflasche. Diese werden wie folgt weiterverdünnt: Ziehen Sie langsam so viel der rekonstituierten
Lösung aus den Durchstechflaschen auf, bis das für die Dosierung des Patienten erforderliche Volumen
erreicht ist. Die empfohlene Endkonzentration von Alglucosidase alfa im Infusionsbeutel reicht von 0,5
mg/ml bis 4 mg/ml. Drücken Sie die Luft aus dem Infusionsbeutel heraus. Entnehmen Sie außerdem
diejenige Volumenmenge an 0,9%iger Natriumchloridlösung aus dem Beutel, die durch das rekonstituierte
Myozyme ersetzt wird. Spritzen Sie das rekonstituierte Myozyme direkt in die Lösung mit 0,9%igem
Natriumchlorid. Den Infusionsbeutel vorsichtig drehen oder massieren, um die verdünnte Lösung zu
vermischen. Den Infusionsbeutel nicht schütteln oder übermäßig hin- und herbewegen.
Die fertige Infusionslösung sollte möglichst rasch im Anschluss an die Zubereitung verabreicht werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel und Abfallmaterialien sind gemäß den örtlichen Vorschriften zu entsorgen.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Genzyme Europe B.V., Gooimeer 10, NL-1411 DD Naarden, Niederlande
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
{DD/MM/YYYY}
10.
STAND DER INFORMATION
{MM/YYYY}
10
ANHANG II
A.
HERSTELLERS DER BIOLOGISCH WIRKSAMEN SUBSTANZ
UND EIGENTÜMER FÜR DIE CHARGENFREIGABE
ZUSTÄNDIGER INHABER DER
HERSTELLUNGSGENEHMIGUNG
B.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE VERTRIEBSZULASSUNG
11
A.
HERSTELLERS DER BIOLOGISCH WIRKSAMEN SUBSTANZ UND EIGENTÜMER FÜR
DIE CHARGENFREIGABE ZUSTÄNDIGER INHABER DER
HERSTELLUNGSGENEHMIGUNG
Name und Adresse der Hersteller der biologisch wirksamen Substanz
Genzyme Corp., 500 Soldiers Field Road, Allston, MA 02134, USA
Genzyme Corp. 45, 51, 76 and 80 New York Avenue, Framingham, MA 01701, USA
Name und Adresse des für die Chargenfreigabe zuständigen Herstellers
Genzyme Ltd., 37 Hollands Road, Haverhill, Suffolk CB9 8PU, Vereinigtes Königreich
B.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE VERTRIEBSGENEHMIGUNG
•
DEM INHABER DER VERTRIEBSZULASSUNG ERTEILTE AUFLAGEN UND
BESCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER LIEFERUNG UND VERWENDUNG
Arzneimittel mit eingeschränkter ärztlicher Verschreibungspflicht (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2).
•
AUFLAGEN UND BESCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN UND
EFFEKTIVEN NUTZUNG DES ARZNEIMITTELS
Der Inhaber der Vertriebszulassung muss den Ärzten Aufklärungsmaterial zu infusionsbedingten
Reaktionen, Antikörperbildung und Schwangerschaft an die Hand geben.
•
WEITERE AUFLAGEN
Ehe das Präparat auf den Markt gebracht wird, hat der Inhaber der Vertriebszulassung dafür zu sorgen, dass
das Arzneimittelüberwachungssystem eingerichtet und funktionstüchtig ist.
Der Inhaber der Vertriebszulassung verpflichtet sich dazu, die Arzneimittelüberwachung gemäß
Arzneimittelüberwachungsplan durchzuführen.
Es ist ein aktualisierter Risikomanagementplan gemäß der CHMP-Richtlinie zu Risikomanagementsystemen
für Humanarzneimittelmittel zu unterbreiten.
12
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
13
A. ETIKETTIERUNG
14
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Myozyme 50 mg Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Alglucosidase alfa
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Durchstechflasche enthält 50 mg Alglucosidase alfa
Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 5 mg Alglucosidase alfa/ml. Nach der Verdünnung variiert die
Konzentration zwischen 0,5 mg und 4 mg/ml.
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Mannitol
Monobasisches Natriumphosphat-Monohydrat
Dibasisches Natriumphosphat-Heptahydrat
Polysorbat 80
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
1 Durchstechflasche mit Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (50 mg pro
Durchstechflasche, Packungsgröße: 1, 10 oder 25 Flaschen)
1 Durchstechflasche enthält (10, 25 Durchstechflaschen enthalten je) 50 mg Alglucosidase alfa
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Intravenöse Anwendung
Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen
Nur zur einmaligen Verwendung
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR
UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
ETWAIGE WEITERE WARNHINWEISE
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis: {MM/YYYY}
15
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Bei 2°C-8°C (im Kühlschrank) lagern
10.
ETWAIGE BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSORGUNG NICHT
VERWENDETER ARZNEIMITTEL UND DARAUS ENTSTANDENER
ABFALLMATERIALIEN
Nicht verbrauchte Reste sind zu entsorgen.
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Genzyme Europe B.V.
Gooimeer 10
NL-1411 DD Naarden
Niederlande
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/0/00/000/000
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT
16
ANGABEN AUF DEM BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Myozyme 50 mg Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Alglucosidase Alfa
2.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Intravenöse Anwendung
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis: {MM/YYYY}
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.: {Nummer}
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER STÜCKZAHL
50 mg pro Durchstechflasche
6.
SONSTIGE
Bei 2°C-8°C (im Kühlschrank) lagern
Genzyme Europe B.V.-NL
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B. PACKUNGSBEILAGE
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PACKUNGSBEILAGE: GEBRAUCHSINFORMATION
Myozyme 50 mg Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Alglucosidase Alfa
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage aufmerksam durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
Heben Sie diese Packungsbeilage auf. Sie brauchen Sie möglicherweise noch einmal zum Nachlesen.
Für weitere Fragen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen vom Arzt verschrieben worden. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Andere Personen können durch dieses Arzneimittel Schaden erleiden, auch dann, wenn sie die
gleichen Symptome haben wie Sie.
Wenn eine der Nebenwirkung in schwerer Form verläuft oder Nebenwirkungen auftreten, die nicht auf
dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Myozyme und wo wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Anwendung von Myozyme beachten?
3.
Wie ist Myozyme anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Myozyme aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1.
WAS IST MYOZYME UND WO WIRD ES ANGEWENDET?
Alglucosidase alfa ist eine Form des humanen Enzyms saure α-Glucosidase, das mittels rekombinanter
DNA-Technologie hergestellt wird. Alglucosidase alfa wird als Enzymersatztherapie bei der Behandlung
von Morbus Pompe eingesetzt. Bei dieser Krankheit ist die Enzymaktivität der sauren α-Glucosidase nicht
vorhanden oder niedriger als gewöhnlich. Wenn Sie an Morbus Pompe leiden, können Ihre Körperzellen
kein Glykogen abbauen und es kommt zu einer Ansammlung von Glykogen in den Zellen.
Myozyme ist für die langfristige Enzymersatztherapie bei Patienten mit gesicherter Morbus-PompeDiagnose bestimmt. Die positive Wirkung von Myozyme bei Patienten mit Morbus Pompe in später
Verlaufsform liegen bisher keine Daten vor.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MYOZYME BEACHTEN?
Myozyme darf nicht angewendet werden:
Wenn Sie allergisch (überempfindlich) auf Alglucosidase alfa oder einen der sonstigen Bestandteile von
Myozyme sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Myozyme
Wenn Sie mit Myozyme behandelt werden, können u. U. infusionsbedingte Reaktionen auftreten.
Infusionsbedingte Reaktionen sind definiert als alle Nebenwirkungen, die während der Infusion oder
während der 2 Stunden im Anschluss an die Infusion auftreten. (Siehe Abschnitt 4 “Mögliche
Nebenwirkungen”). Wenn Sie nach der Anwendung von Myozyme derartige Reaktionen bei sich
beobachten, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt. Ihr Arzt kann zusätzliche Arzneimittel wie
Antihistaminika oder Paracetamol geben, die dazu beitragen, allergieartige Reaktionen zu vermeiden.
Anwendung von Myozyme bei unterschiedlichen Patientengruppen
Es liegen keine Hinweise vor, dass besondere Vorkehrungen vorzunehmen sind, wenn Myozyme an
Patienten unterschiedlichen Alters, d. h. Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder ältere Patienten verabreicht
wird.
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Anwendung anderer Arzneimittel
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben.
Dies gilt auch für rezeptfrei erhältliche Arzneimittel.
Schwangerschaft/Stillzeit
Zur Anwendung von Myozyme während der Schwangerschaft liegen keine Erfahrung vor. Sofern nicht
absolut erforderlich, sollte Myozyme nicht in der Schwangerschaft angewendet werden. Fragen Sie vor der
Einnahme aller Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker.
3.
WIE IST MYOZYME ANZUWENDEN?
Anweisungen zum Gebrauch
Vor der Verabreichung durch eine intravenöse Infusion wird das Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung
einer Infusionslösung zubereitet und verdünnt. Die Anwendung dieses Arzneimittels wird von einem
Facharzt überwacht, der über Erfahrung mit der Versorgung von Patienten mit Morbus Pompe verfügt.
Die empfohlene Dosis für Myozyme liegt bei 20 mg/kg Körpergewicht, die einmal alle 2 Wochen als
intravenöse Infusion verabreicht werden.
Wenn eine größere Menge Myozyme angewendet wurde als beabsichtigt
Es wurden keine Fälle einer Überdosierung berichtet.
Wenn eine Infusion Myozyme ausgelassen wird
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn eine Infusion ausgelassen wurde.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Präparats haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Myozyme Nebenwirkungen haben.
Die Nebenwirkungen, die bei insgesamt 39 über mehr als ein Jahr (76 Wochen) behandelter Morbus-PompePatienten mit infantiler Verlaufsform auftraten, waren leicht bis mittelschwer und traten nahezu alle während
der Infusion oder kurz darauf (innerhalb von 2 Stunden) auf (infusionsbedingte Reaktionen). Zu den
Nebenwirkungen, die bei zwei Patienten oder mehr (5% oder mehr) auftraten, gehörten Nesselausschlag,
Ausschlag, Hautrötung, Gesichtsröte, erhöhter/hoher Blutdruck, Blässe, verminderter
Sauerstoffkonzentration im Blut, erhöhte Kreatininphosphokinase (CK –MB) im Blut, Fieber, Schüttelfrost,
Husten, beschleunigte Atmung, Erbrechen, beschleunigter Puls, bläuliche Verfärbung der Haut aufgrund von
mangelndem Blutsauerstoff, Erregung, Tremor. Einige der berichteten infusionsbedingten Reaktionen waren
schwerer Art. Unter den schweren Reaktionen waren Nesselausschlag, abnormale Atemgeräusche, erhöhter
Puls, verminderter Blutsauerstoff, Atemnot, beschleunigte Atmung, Schwellungen im Augenbereich und
Bluthochdruck. Alle Reaktionen wurden von einem Patienten gemeldet, mit Ausnahme des Nesselausschlags
(2 Patienten).
Die Nebenwirkungen, die bei 9 bis zu 1 Jahr lang behandelter Morbus-Pompe-Patienten mit später
Verlaufsform beobachtet wurden, waren u. a. beschleunigter Puls, erhöhter Blutdruck, Kopfschmerzen, Kälte
der Gliedmaßen, Gesichtsröte, Schmerzen und Reaktionen an der Infusionsstelle, Schwindel. Alle
Nebenwirkungen wurden von einem Patienten und während oder kurz nach (innerhalb von 2 Stunden) der
Infusion berichtet.
Wenn eine der Nebenwirkung in schwerer Form verläuft oder Nebenwirkungen auftreten, die nicht auf dieser
Packungsbeilage aufgeführt sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
20
5.
WIE IST MYOZYME AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Im Kühlschrank aufbewahren (2°C – 8°C).
Das Arzneimittel darf nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden.
Es wird empfohlen, die Lösung unmittelbar nach der Verdünnung zu verwenden. Es konnte jedoch
nachgewiesen werden, dass die gebrauchsfertige Lösung 24 Stunden chemisch und physikalisch stabil ist bei
2 bis 8°C, wenn sie lichtgeschützt aufbewahrt wird.
Arzneimittel sollten nicht über die Kanalisation bzw. den Hausmüll entsorgt werden. Erkundigen Sie sich bei
Ihrem Apotheker über die Entsorgung nicht länger benötigter Arzneimittel. Diese Maßnahmen tragen zum
Schutz der Umwelt bei.
6.
WEITERE ANGABEN
Inhaltsstoffe
-
Der Wirkstoff ist Alglucosidase alfa 50 mg. Eine Durchstechflasche enthält 50 mg Alglucosidase alfa.
Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 5 mg Alglucosidase alfa/ml, nach der Verdünnung variiert
die Konzentration zwischen 0,5 mg und 4 mg/ml.
Weitere Inhaltsstoffe:
- Mannitol,
- Monobasisches Natriumphosphat-Monohydrat
- Dibasisches Natriumphosphat-Heptahydrat
- Polysorbat 80
Aussehen und Packungsinhalt
Myozyme 50 mg ist ein Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
(Durchstechflasche, Packungsgrößen von 1, 10 oder 25 Flaschen).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Myozyme wird als weißes bis cremefarbenes Pulver geliefert. Nach der Rekonstitution ist es eine klare,
farblose bis blassgelbe Lösung, in der Partikel enthalten sein können. Die rekonstituierte Lösung muss weiter
verdünnt werden.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Genzyme Europe B.V., Gooimeer 10, 1411 DD Naarden, Niederlande
Hersteller
Genzyme Ltd., 37 Hollands Road, Haverhill, Suffolk CB9 8PU, Großbritannien
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen
Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien/
Luxembourg/Luxemburg
Genzyme Belgium nv/sa (Belgique/Belgien),
Tél/Tel: + 32 2 714 17 11
Magyarország
Genzyme Europe B.V. Képviselet,
Tel: +36 1 309 6689
21
Česká Republika/Slovenská Republika
Slovenija
Genzyme Europe B.V. organizační složka
(Česká Republika),
Tel: +420 227 133 665
Nederland
Genzyme Europe BV,
Tel: +31 35 6991200
Danmark/Norge/Sverige/Suomi/Finland/
Ísland
Genzyme A/S, (Danmark/Tanska/Danmörk),
Tlf/Puh./Sími: + 45 32712600
Österreich
Genzyme Austria GmbH,
Tel: + 43 1 774 65 38
Deutschland
Genzyme GmbH,
Tel: +49 610236740
Polska/Eesti/Latvija/Lietuva
Genzyme Polska Sp. z o.o.
(Poola/Polija/Lenkija),
Tel: +48 22 516 24 30
Ελλάδα/Κύπρος
Genzyme Hellas Ltd. (Ελλάδα),
Τηλ: ++30 210 9949270
Portugal
Genzyme Portugal,
Tel: +351 21 422 0100
España
Genzyme, S.L.,
Tel: +34 91 6591670
France
Genzyme S.A.S,
Tél: + 33 (0) 825 825 863
United Kingdom/Ireland
Genzyme Therapeutics (United Kingdom),
Tel: +44 1865 405200
Italia/Malta
Genzyme Srl (Italia/Italja),
Tel: +39 059 349811
Stand der Informationen: {MM/YYYY}.
Ausführliche Angaben zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der European Medicines Agency
(EMEA) erhältlich: http://www.emea.eu.int/ Die Website enthält ferner Links zu anderen Websites zu
seltenen Krankheiten und Therapien.
<----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Anwendungshinweise – Zubereitung, Verdünnung und Verabreichung
Die für die Rekonstitution nötige Anzahl an Durchstechflaschen ist auf Grundlage des Körpergewichts
des Patienten zu berechnen und die entsprechende Anzahl an Durchstechflaschen aus dem Kühlschrank
zu nehmen und auf Raumtemperatur zu bringen. Myozyme darf nicht zusammen mit anderen
Arzneimitteln gemischt in der gleichen Infusion verabreicht werden.
Anwendung aseptischer Technik
•
Rekonstitution
Den Inhalt jeder 50mg-Flasche Myozyme mit 10,3 ml Wasser für Injektionszwecke rekonstituieren. Das
Wasser für Injektionszwecke langsam über die Fläschchenwand eintropfen und nicht direkt auf die
gefriergetrocknete Masse geben. Jedes Fläschchen vorsichtig kippen und rollen. Das Fläschchen nicht auf
22
den Kopf drehen, schwenken oder schütteln. Die rekonstituierte Lösung hat ein Volumen von 10,5 ml und
enthält 5mg Enzym/ml. Es ist eine klare, farblose bis blassgelbe Flüssigkeit, die Partikel in Form weißer
Stränge oder durchscheinender Fäden enthalten kann. Inspizieren Sie die rekonstituierten Fläschchen
unverzüglich auf Feststoffe und Verfärbung. Sind bei der unmittelbar im Anschluss an die Rekonstitution
durchgeführten Inspektion andere als die oben beschriebenen Fremdstoffe oder Verfärbungen sichtbar,
die Lösung nicht verwenden. Der pH-Wert der rekonstituierten Lösung beträgt ca. 6,2.
Es wird empfohlen, den Inhalt der Durchstechflaschen nach der Rekonstitution sofort weiter zu
verdünnen (siehe unten).
•
Verdünnung
Bei Rekonstitution gemäß obiger Anweisung enthält die rekonstituierte Lösung in der Durchstechflasche
5 mg Alglucosidase alfa pro ml. Das rekonstituierte Volumen erlaubt die exakte Entnahme von 10,0 ml
(entsprechend 50 mg) pro Durchstechflasche. Diese ist folgendermaßen weiterzuverdünnen: Ziehen Sie
langsam so viel der rekonstituierten Lösung aus den Durchstechflaschen auf, bis das für die Dosierung
des Patienten erforderliche Volumen erreicht ist. Die empfohlene Myozyme-Endkonzentration im
Infusionsbeutel reicht von 0,5 mg/ml bis 4 mg/ml. Drücken Sie die Luft aus dem Infusionsbeutel heraus
und entnehmen Sie diejenige Volumenmenge an 0,9%iger Natriumchloridlösung, die der Volumenmenge
des hinzuzufügenden rekonstituierten Myozyme entspricht. Spritzen Sie das rekonstituierte Myozyme
direkt in die Lösung mit 0,9%igem Natriumchlorid. Den Infusionsbeutel vorsichtig drehen oder
massieren, um die verdünnte Lösung zu vermischen. Den Infusionsbeutel nicht schütteln oder übermäßig
hin- und herbewegen.
Die fertige Infusionslösung sollte möglichst rasch im Anschluss an die Zubereitung verabreicht werden.
Das in 0,9%iger Natriumchloridlösung für Infusionszwecke enthaltene Arzneimittel kann lichtgeschützt
bei 2°C bis 8°C bis zu 24 aufbewahrt werden, ohne seine chemische Stabilität zu verlieren. Die
mikrobiologische Sicherheit hängt jedoch davon ab, ob die Rekonstitution und Verdünnung unter
aseptischen Bedingungen stattgefunden haben.
Myozyme enthält keine Konservierungsstoffe. Nicht verwendetes Arzneimittel und Abfallmaterialien
sind gemäß den örtlichen Vorschriften zu entsorgen.
•
Anwendung
Es wird empfohlen, die Verabreichung der verdünnten Lösung innerhalb von drei Stunden zu beginnen.
Die Gesamtzeit zwischen Zubereitung und Ende der Infusion darf 24 Stunden nicht überschreiten.
Die empfohlene Dosis für Myozyme liegt bei 20 mg/kg Körpergewicht bei Anwendung einmal alle 2
Wochen als intravenöse Infusion.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte stufenweise gesteigert werden. Die initale Infusionsrate sollte nicht
mehr als 1 mg/kg/Std. betragen und alle 30 Minuten allmählich um 2 mg/kg/Stunde bis auf eine maximale
Infusionsrate von 7 mg/kg/Std. gesteigert werden, vorausgesetzt, es treten keine infusionsbedingten
Reaktionen auf.
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