Kann Demenz behandelt werden? Demenz ist unumkehrbar und daher unheilbar. Durch neue Medikamente, die die Ausschüttung eines wichtigen Signalstoffs im Hirn erhöht, kann dem Verfall eine Zeit lang Einhalt geboten werden. Der Krankheitsprozess im Hirn läuft zwar weiter, das Zusammenspiel der Nervenzellen wird jedoch derart angeregt, dass über mehrere Monate bis zu einem Jahr kein Funktionsverlust festgestellt werden kann. Dadurch können Symptome der Krankheit hinausgezögert und die Lebensqualität erheblich optimiert werden. Ein zweiter Arzneimitteltyp kann bei Verhaltensproblemen, Schlaflosigkeit, Angst, Depressionen helfen. Diese Medikamente ändern nichts an den geistigen Fähigkeiten, tragen jedoch zur Mäßigung der Aggressivität und der Wiederherstellung des Tages- und Nachtrhythmus bei und sorgen dafür, dass die Person ruhiger wird und nicht länger ziellos umherirrt. So wird das Leben nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für die Menschen, die mit ihm zusammenwohnen, viel erträglicher. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Medikamente nützlich sind. Sehr wichtig bei Demenz ist die Begleitung durch spezialisierte Dienste, wie zum Beispiel Psychologen, Beratungsstellen, Ergotherapeuten, Angehörigengruppen. Dabei wird versucht, die verbleibenden Fähigkeiten des Menschen mit Demenz so weit wie möglich zu nutzen und anzuregen: Förderung von Körperbewegung, Üben der geistigen Fähigkeiten, äußerliches Erscheinungsbild, soziale Kontakte, die Umgebung übersichtlich halten, feste Zeiteinteilung und Regelmäßigkeit, angemessene Hilfsmittel für die Mahlzeiten und die Pflege. Es ist schwer, ständig das richtige Gleichgewicht zwischen „Anregen/Fördern“ und „Akzeptieren“ zu finden. Akzeptieren, dass man bestimmte Fertigkeiten verloren hat, …. Akzeptieren, dass die Erlebniswelt von Menschen mit Demenz anders als unsere Realität ist… Die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit dementen Menschen ist eine Aufgabe, die spezifische Fertigkeiten voraussetzt. Menschen mit Demenz verlieren nämlich die Fähigkeit, über die Sprache zu kommunizieren. Um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, werden wir lernen müssen, uns auf die Emotionen und das Erleben der Person mit Demenz einzustellen. Dabei ist sehr wichtig, auf die Körpersprache zu achten. Die Betroffenen erleben Ereignisse aus der Vergangenheit noch einmal. Zu diesem Zeitpunkt hat es keinen Sinn, sie zu korrigieren und in das wirkliche Leben zurückzubringen. Ihre Wahrheit ist „die“ Wahrheit schlechthin. Um den Kontakt zu gewährleisten, müssen wir uns in ihre Realität hineinversetzen, nicht in die konkreten Fakten, sondern in ihre Gefühle. Die Begleitung durch spezialisierte Dienste reicht jedoch nicht aus. www.liewematdemenz.lu | Webanwendung des „Ministerium für Familie, Integration und die Großregion“, Luxemburg , in Zusammenarbeit mit dem Expertisecentrum Dementie Vlaanderen VoG | 3 „Kann Demenz behandelt werden?“ | Seniorentelefon 24786000 | [email protected] Es ist wichtig, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen kontinuierlich Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten suchen, um die drohende Isolierung zu verhindern. www.liewematdemenz.lu | Webanwendung des „Ministerium für Familie, Integration und die Großregion“, Luxemburg , in Zusammenarbeit mit dem Expertisecentrum Dementie Vlaanderen VoG | 3 „Kann Demenz behandelt werden?“ | Seniorentelefon 24786000 | [email protected]